Weitere Angriffe gegen
Reporter in der Westbank
-
Saed
Bannoura, Imenc & Agencies,
11.2.10
-
Palästinensische
Berichterstatter, die
entweder für lokale oder
internationale Agenturen
arbeiten, wurden
wiederholt Ziele von
Angriffen der israelischen
Armee, aber in letzter Zeit
nehmen diese Angriffe sehr
zu und führen zu
Verletzungen, Schaden an der
Ausrüstung. Und sie werden
daran gehindert, ihre
Aufgaben zu erfüllen.
Während der letzten
zwei Tage wurden drei
palästinensische Reporter
angegriffen und verletzt,
während sie aus dem
Shufat-Flüchtlingslager in
Jerusalem berichteten, als
die Armee dieses überfiel.
Zwei von ihnen arbeiteten
für die Al-Quds-Zeitung –
Ata Oweisat und Mahmoud
Oleyyan - und Ahmad
Garabely für die
französische Presse-Agentur.
Die Soldaten versuchten,
auch ihre Kameras zu
zerstören. Soldaten griffen
auch Diala Jweihan an, eine
Reporterin, die für
al-Quds-Net arbeitet und
CNN-Fofograf Karim Khader.
Die beiden berichteten auch
über das Shufat-Lager.
Jweihan wurde von einer
(concussion) Granate
im Rücken getroffen. Sie
verlor das Bewusstsein und
wurde zum
Al-Maqassed-Krankenhaus in
Jerusalem gebracht. Sie litt
an Verbrennungen am Rücken,
Arm und Oberschenkel.
CNN-Cameraman Karim Khadeer
wurde von einer mit
Gummi ummantelten Kugel
getroffen. .. Mehrere
Reporter wurden
mehrfach bei Armee-
Invasionen in Burin, südlich
von Nablus getroffen.
Soldaten griffen acht
weitere Reporter gewalttätig
an. …. Das
palästinensische
Journalisten-Forum äußerte
sich wütend gegenüber den
israelischen Angriffen auf
die Reporter und die
andauernden Verletzungen
ihrer Rechte. Das Forum rief
das Internationale
Journalisten-Forum,
Menschenrechts- und
juristische Gruppen an , sie
möchten doch intervenieren,
dass man mit der Gewalt und
den Angriffen gegenüber den
Reportern aufhören möge.
Quelle
(dt. und geringfügig
gekürzt: Ellen Rohlfs)
ZAPP: Zensierte Bilder - Die
Propagandaschlacht im
Gaza-Krieg
Ein
Journalist:
" Was alle
Journalisten
hier
unterschreiben
müssen ist,
dass sie der
Sicherheit
Israels
nicht
schaden und
sich
deswegen den
Zensurbestimmungen
unterwerfen.
Apartheid und die Mauer:
Zwei überwunden
geglaubte WELT-ÜBEL
feiern
Wiederauferstehung
-
Von
Rupert Neudeck
-
".....Die
Kontrolle der
Palästinenser, aber auch
der Besucher von außen
wird immer heftiger und
ausgefeilter. Übrigens
auch auf dem neuen Ben
Gurion Flughafen Tel
Aviv. Das erste Mal
werden wir ausdrücklich
nach den Info-Papieren
gefragt, die wir
bekommen haben, nach den
Büchern, die wir nicht
gekauft sondern
geschenkt bekommen
haben. Vor der Kontrolle
des Koffers fragt mich
die nette
Geheimdienstfrau am
Sicherheits-Check vor
dem Flughafen, wo ich
die Papiere von der
UNRWA über das
Disengagement auf dem
Gaza Streifen verpackt
habe, im Koffer oder im
Handgebäck? Ob wir alle Papiere in
Israel oder in den
besetzten Gebieten
bekommen haben? „Nein“,
sage ich, weil ich ja
auch einige mitgenommen
habe aus Deutschland. Ob
ich „Geschenke“
mitgenommen habe? Ich
sage: „Nein“. Dann zieht
das blutjunge Mädchen
ein Buch heraus. Ob ich
die in Israel gekauft
habe? „Nein, die hat mir
die Ghada Zeidan in
Bethlehem gegeben. Es
ist ein
Polittouristisches
schönes Buch über
„Palestine and the
Palestinians“. Dann sagt
die Dame, als ich ihr
erkläre, dass ich das
Buch nicht gekauft,
sondern bekommen habe:
„Dann ist das also doch
ein Geschenk!“ Als ob es
nicht zwischen dem Kauf
von Büchern und dem
„Geschenk“ eine ganze
Palette gäbe. Kurz, man fahndet in
Israel jetzt auch nach
Papieren und Büchern und
schaut die sich genau
an, die man mitbekommen
hat. Das war auch der
einzige Grund, weshalb
ich und andere in
unserer europäischen
Delegation den Koffer
öffnen mussten. Auch schändlich
anzusehen, wie ein sein
ganzes Leben nur
friedfertiger Mensch wie
der irische
Ex-Kultusminister
Michael Higgins
hochnotpeinlich nach
seiner Reise befragt
wird am Flughafen, wie
ein kleiner Junger steht
er da vor einem Mädchen,
das penibel alles
aufschreibt. .....
Quelle
Der Bock als Gärtner -
Israels Pressefreiheit
gerät in Verruf
- Wenn aber der Beamte,
der die Aufgabe hat, den
ausländischen Medien ein
Bild von Israel zu
vermitteln, diese
erwähnten Meinungen
nicht bloß teilt,
sondern tatkräftig
verbreitet, wird es
ernst. Denn es schadet
Israel. Der fragliche
Mensch heißt Danny
Seaman und ist
Pressesprecher der
Regierung. Das
Interview, das Seaman
kürzlich der
Wochenzeitung "Kol Ha'ir"
gab, könnte als
Anleitung in der Kunst
dienen, wie man sich
Feinde schafft und an
Einfluß verliert. Seaman
scheint wie besessen von
einem tiefen Haß und
noch tieferer Verachtung
für die ausländischen
Medienvertreter, mit
denen zusammenzuarbeiten
doch seine Aufgabe wäre.
Wenn das Vorgehen der
israelischen Armee und
eines Teils der Siedler
in den besetzten
Gebieten in
Medienberichten nicht
immer gut wegkommt, so
liegt das nach Seamans
Auffassung daran, daß
die ausländischen
Fernsehstationen in
Jerusalem gezwungen
werden, palästinensische
Mitarbeiter
einzustellen. Diese
würden bestimmen, was
gesendet wird. Seaman
prangert speziell
Associated Press und
Reuters an, die, zu
seinem Verdruß,
"Millionen von Menschen
in der ganzen Welt mit
Information versorgen".
Dasselbe gilt für die
großen Fernsehsender
CNN, BBC, ABC und CBS.
Auch die Presse bekommt
ihr Fett ab. Seaman
klagt besonders die
europäische Presse an.
"Deren Korrespondenten
berichten Verleumdungen
über Israel, als wären
es Fakten. Die
Fahrlässigkeit der
Berichterstattung trägt
zu dem Antisemitismus
bei, der sich in Europa
ausbreitet. Diese Leute
müßten ein schlechtes
Gewissen haben."
Auf Seamans Abschußliste
stehen namhafte,
angesehene Journalisten
aus Europa und Amerika,
darunter auch Lee
Hockstader von der
"Washington Post". Der
Regierungssprecher weiß
natürlich, wie man mit
solch unangenehmen Typen
umgeht. "Nein", sagt
Seaman, "wir nehmen
ihnen den Presseausweis
nicht ab, schließlich
sind wir ein
demokratisches Land. Wir
boykottieren sie
einfach."
...." mehr>>>
Die
Verpflichtungserklärung
deutscher Journalisten
in Israel
- "Wussten Sie, dass die
deutschen
Journalistlnnen in der
Region, natürlich
akkreditiert in Israel,
eine Verpflichtung
unterschreiben, nichts
gegen die Interessen und
die Sicherheit Israels
zu schreiben? Ahnen Sie,
dass das einer
Selbstverpflichtung zum
Maulkorb gleichkommt?
Würden Sie denken, daß
deutsche Journalisten
und Medien derart
‚käuflich' oder
einschüchterbar sind,
dass sie Tatsachen
unterschlagen, zu späten
Nachtzeiten senden, ja
alles tun, um die
Wahrheit nicht allzu
schrecklich zu
übermitteln und sowieso
eher aus israelischen
denn aus
palästinensischen
Quellen schöpfen und
damit weder dem
Neutralitätsgebot noch
dem Informationsgebot
nachkommen? Nicht, weil
man aus dem Faschismus
nichts gelernt hätte,
sondern weil man nicht
zulassen will, was nicht
sein darf?
In Palästina ist die
Hölle los, jedes Kind
weiß inzwischen, dass es
nur eine Lösung geben
kann: Rückzug der
Israelis aus allen
besetzten Gebieten und
zwei Staaten in den
Grenzen von 1947/48, was
schon einen
palästinensischen
Verzicht auf 2/3 des
einst von ihnen belebten
Landes Palästina
bedeutet. Und was tun
unsere Medien und unsere
Politiker? Sie fordern
seit einem Jahr
Gewaltverzicht von den
Palästinensern zu
allererste von denen
also, die vor allem ihr
Recht auf Unabhängigkeit
nach mehr als 50 Jahren
einklagen, sie, die
nicht für den deutschen
Massenmord an den
europäischen Juden
verantwortlich sind.
Sind Regierung und
Medien derart verstrickt
und selbst imperial
gepolt, dass es auch
ihnen im Nahen7Mittleren
Osten nur um die
Sicherung des
Schmier-Öls für die
europäische/amerikanische
Wohllebens-, Industrie-
und Rüstungsmaschinerie
geht - koste es was es
wolle?
Die Palästinenserlnnen
fragen sich heute, wo
bleiben die deutschen
Joumalistlnnen, warum
kommen sie zu keiner
unserer
Pressekonferenzen? Warum
erfahren die Deutschen
am allerwenigsten in
ihren normalen
Infortmationsquellen
etwas über die
Beweggründe,
Hintergründe der
Palästinenser, über die
groß angelegten
Menschenrechtsverletzungen
und Genfer
Konventionsverletzungen
jetzt und seit 50
Jahren, auch während des
sogenannten
Friedensprozesses bis
zur Initfada?...."
mehr >>>
IAK-Studie „NY
Times“-Berichterstattung
„verzerrt“
-Eine in Amerika
herausgegebene
Studie, die sich
mit der
Berichterstattung
der
amerikanischen
Tageszeitung
New York Times
über den
israelisch-palästinensischen
Konflikt
befasst, legt
offen, dass die
Times der
Berichterstattung
über israelische
Tote sieben- bis
zehnmal mehr
Bedeutung
beimisst als
jener über
palästinensische
Opfer.
Die Studie mit
dem Titel „Off the Charts“
wurde von der
gemeinnützigen
Organisation If Americans
Knew (falls
Amerikaner
wüssten)
IKA durchgeführt,
die sich auf
Medienanalysen
spezialisiert
hat.
If Americans
Knew
wies aus, dass
im Jahre 2004,
als innerhalb
eines bestimmten
Zeitraumes acht
israelische
Kinder und 176
palästinensische
Kinder getötet
wurden – ein
Verhältnis von 8
: 22 –
Times-Überschriften
und Leitartikel
über die toten
israelischen
Kinder 6,8mal
mehr als über
die getöteten
palästinensischen
Kinder
berichteten.
Eine einmonatige
Unterstudie
belegte, dass
dieses
Missverhältnis
noch zunimmt,
wenn der gesamte
Artikel
analysiert wird.
Den erwähnten
getöteten
israelischen
Kindern wird
(aufgrund von
Wiederholungen
der Toten, über
die in den
vorausgegangenen
Tagen schon
einmal berichtet
wurde) 10mal
mehr Bedeutung
als den
getöteten
palästinensischen
Kindern
zugemessen.
Die
Berichterstattung
über Tote
jeglichen Alters
zeigte eine
ähnliche
Verzerrung –
obwohl sie in
der Studie eine
weniger
dramatische
Schieflage
ergab.
mehr >>>>
Der Bock als Gärtner -
Israels Pressefreiheit
gerät in Verruf
- In regelmäßigem Abstand
klagen israelische
Regierungsvertreter,
Diplomaten und einfache
Leute über die angeblich
schlimme, ungerechte,
voreingenommene
Berichterstattung der
ausländischen Medien.
Während der
vorangegangenen Intifada
waren viele Autos mit
Aufklebern zu sehen,
welche die "feindselige
ausländische Presse"
anprangerten.
Derlei habe ich während
der jetzigen Intifada
nicht beobachtet, an der
Einstellung hat sich
jedoch nichts geändert:
"Alle sind gegen uns,
alle berichten nur über
das angebliche Leid der
Palästinenser
(tatsächlich: das
"angebliche" Leid), sie
interessieren sich einen
Dreck für uns, für
unsere Männer, Frauen
und Kinder, die bei
palästinensischen
Terroranschlägen getötet
oder verstümmelt
werden."
Warum? Das ist doch
klar, im Grunde sind es
durchweg Antisemiten,
besser gesagt:
Judenhasser. Wenn man
darauf hinweist, daß die
meisten ausländischen
Journalisten in Israel
faktisch Juden sind,
dann, so die
ausweichende Antwort,
sind es eben typische
Fälle jüdischen
Selbsthasses. Diese
Reaktion ist nichts
Neues. Sie geht zurück
auf die klassische
Tradition, den
Überbringer schlechter
Nachrichten zu töten.
Man könnte auch sagen:
Es hilft nichts, den
Spiegel zu zerschlagen,
wenn einem das Bild
nicht gefällt, was man
darin erblickt. ..."
mehr >>>
Wieviel freie
Meinungsäußerung
verträgt "die einzige
Demokratie im Nahen
Osten"?
-
"Auch JournalistInnen
müssen sich mit einer
kritischen
Berichterstattung
zurückhalten. Nur wenige
berichten beispielsweise
über die furchtbaren
Lebensbedingungen der
PalästinenserInnen in
den besetzten Gebieten.
Von Dalia Sarig Israel befindet sich in
einem Spannungsfeld
zwischen seinem
Selbstverständnis,
"einzige Demokratie im
Nahen Osten" zu sein,
und der Einengung der
Meinungsfreiheit als
elementarer
demokratischer Wert.
Obwohl die freie
Meinungsäußerung nicht
durch gesetzliche
Regelungen eingeschränkt
wird, herrscht in Israel
ein Klima der Intoleranz
und Engstirnigkeit
KritikerInnen aus den
eigenen Reihen stehen
immer weniger Freiräume
zur Verfügung, ihre
Meinung zu äußern. Wer
mit seiner Kritik den
"nationalen Konsens" in
Frage stellt, muß damit
rechnen, unter Beschuss
zu geraten.....mehr
>>>>
Tödliches Versehen"
- TAZ vom 7.2.2004 -
Gegen vier Uhr morgens
kamen die Soldaten,
erinnert sich Mustafa
Kuassas. Sie stürmen das
Haus der Familie Kuassas,
im Rafadia-Viertel in
Nablus, der drittgrößten
palästinensischen Stadt
im Autonomiegebiet. Sie
befehlen dem 26-jährigen
Abdel Afur, in den
Garten zu kommen, und
konfrontieren ihn dort
mit einem kurz zuvor
verhafteten
Palästinenser. "Kennst
du den Mann?" - "Nein."
Daraufhin schießen ihm
die Soldaten ins Bein.
Sie fragen noch einmal,
ob Abdel Afur den
Palästinenser kenne.
"Nein", antwortet er
wieder, und diesmal
schießen sie ihm in die
Hüfte. Sein Bruder
Mustafa steht
währenddessen am
Fenster, so erzählt er
später, und beobachtet
die Szene. Ein
Kommandant kommt zu ihm,
ergreift seinen Arm und
zieht ihn aus dem Haus.
"Ich sollte mir ansehen,
was sie mit meinem
Bruder machen. Sie
sagten, er hätte Waffen
versteckt." Wieder
fragen die Soldaten
Abdel Afur nach dem
Palästinenser. Nach dem
dritten Nein "setzt ihm
ein Soldat das Gewehr
unmittelbar an den Mund
und drückt ab". So weit
die Schilderung von
Mustafa Kuassas. Abdel
Afur ist der jüngste
Fall von insgesamt 18
Todesopfern einer
israelischen
Militäroperation, die
Ende Dezember begann.
Die Aktionen
konzentrieren sich auf
die Stadt Nablus, ein
Zentrum
palästinensischen
Widerstands.
mehr...
Anmerkungen zur
DISS-Studie
Aufblähender
Abwehrzauber
- Die Studie zum
"Antisemitismus"
deutscher Zeitungen -
Glaubt man Teilen der
deutschen Medien, so
leben wir in wahrhaft
schlimmen Zeiten: Jeden
Tag eskaliert der neue
deutsche
Antisemitismusstreit auf
eine höhere Stufe. Erst
musste nur Möllemann als
Populist enttarnt
werden, der nicht einmal
vor der
Instrumentalisierung
antisemitischer
Ressentiments Halt
macht. Dann enthüllte
Frank Schirrmacher
letzte Woche in der
"FAZ", dass Martin
Walsers noch
unveröffentlichter neuer
Roman eine mit dem
Hass-Repertoire der
Antisemiten spielende
Mordfantasie sei. Mit
Ausnahme der
"Süddeutschen Zeitung"
schickten sofort alle
wichtigen deutschen
Zeitungen ihre
Erregungsfeuilletons in
den
Überbietungswettbewerb
um die steilste
Empörung. Und jetzt
sollen wir auch noch
annehmen, dass die
Entrüstung der deutschen
Intelligenzblätter über
antisemitische Umtriebe
in deutscher Politik und
Kultur nur raffinierte
Tarnung ist. Denn am 31. Mai legte
das American Jewish
Committee in Berlin die
35 Seiten umfassende
Kurzfassung einer Studie
vor, die das "Duisburger
Institut für Sprach- und
Sozialforschung" (DISS)
erstellt hat. Die
Duisburger Forscher
haben "die
Nahost-Berichterstattung
zur Zweiten Intifada in
deutschen Printmedien
unter besonderer
Berücksichtigung des
Israel-Bildes"
untersucht und
herausgefunden, dass die
dabei geprüften Texte
"oftmals dazu geeignet
sind, in deutschen
Diskursen vorhandene
antisemitische und
rassistische Vorurteile
zu reproduzieren oder
auch erst herzustellen".
mehr...
„Da wird die politische
Keule geschwungen“
-
Die israelische
Regierung boykottiert
die BBC (siehe Meldung).
Rüdiger Heimlich sprach
mit ZDF-Korrespondent
Alexander von Sobeck
über die Pressefreiheit
in Israel.
KÖLNER STADT-ANZEIGER:
Herr von Sobeck, ist
dieses Boykott eine
Ausnahme oder üblich?
ALEXANDER VON SOBECK: Es
hat schon mehrere Fälle
gegeben, aber keiner war
so eklatant wie dieser.
Es geht ja noch weiter.
BBC World wurde aus dem
israelischen Kabel
genommen. Wir haben in
den vergangenen zwei
Jahren öfter
Behinderungen erfahren:
Für unsere
palästinensischen
Mitarbeiter werden keine
Presseausweise
ausgestellt,
ausländischen
Kameraleuten wurden
Arbeitsgenehmigungen
verweigert, bei der Ein-
und Ausreise wird
deutlich gemacht, dass
man hier keine beliebte
Person ist.
mehr...
Israel wirft BBC
Antisemitismus vor
- Die israelische
Regierung bezichtigt die
BBC des Antisemitismus.
Anlass für die Vorwürfe
gegen den britischen
Sender ist ein Bericht,
wonach Israel über ein
stattliches
Atomwaffenarsenal und
über biologische und
chemische Kampfstoffe
verfügen soll. Außerdem
habe die Armee ein
unbekanntes Gas gegen
Palästinenser
eingesetzt.
mehr...
Wer freut sich hier
worüber?
-
Das israelische
Verteidigungsministerium
habe sein eigenes
Fernsehteam nach
Ost-Jerusalem geschickt,
um gestellte Szenen für
Propagandazwecke zu
filmen. Sie wurden dann
weltweit gesendet. Laut
Angaben des Besitzers
eines Süßigkeitsladens
habe ihm das israelische
Fernsehteam 200 Schekel
gegeben, um Süßigkeiten
an Kinder zu verteilen.
Der jubelnden Frau wurde
ein Kuchen versprochen,
so gab sie im nachhinein
zu. Sie habe nicht
gewusst, warum sie
jubeln sollte; sie
schäme sich jetzt dafür,
nachdem sie es erfahren
habe. Ob auf die Frau
von palästinensischer
Seite Druck ausgeübt
wurde, kann nicht
verifiziert werden. Der
Publizist Meron
Benvenisti, ehemaliger
Vize-Bürgermeister von
Jerusalem, schrieb am
13. September in der
Tageszeitung Haaretz:
"Ein Team des Büros des
Sprechers des
israelischen
Verteidigungsministeriums
wurde ausgesandt, um
eine Jubelszene zu
filmen. Süßigkeiten
wurden in Ost-Jerusalem
zum Zwecke der
Öffentlichkeitsarbeit
verteilt." Es wurde
suggeriert, als
repräsentiere die
handvoll
palästinensischer Kinder
die ganze
palästinensische Nation.
Die Medien in Israel,
den USA und Europa waren
umgehend bereit, den
Palästinensern eine
Mitschuld an dem
Verbrechen zu geben. Sie
fragten, wie denn die
Palästinenser auf diesen
Vorfall reagieren
würden, wogegen in
Kairo, Tanger oder
Beirut keine
Fernsehteams auf der
Suche nach Reaktionen
ausschwärmten. Die
palästinensische Führung
verurteilte die Tat
einhellig und eindeutig.
Von jeder anderen
Staatsführung hätte man
dies akzeptiert, aber
von den Palästinensern
verlangt man diese
Entschuldigung immer und
immer wieder.
mehr...
Bei der Arbeit
angeschossen
-
Journalisten in
Konfliktzonen habens
eben schwer: So lapidar
entschuldigt die
israelische Armee den
mangelnden Willen zur
Aufklärung von Gewalt
gegen die Presse. Und
palästinensische
Journalisten dürfen bald
gar nicht mehr nach
Israel einreisen.
mehr...
"Wenn Journalisten sich
weigern, die Wahrheit
über Israel zu sagen"
-
Was wäre wohl gewesen,
wenn wir das
Apartheid-System in
Südafrika gegen die
schwarze
Mehrheitsbevölkerung
unterstützt hätten? Was,
wenn wir die weiße
südafrikanische Führung
als "hard-line-Krieger"
anstatt als Rassisten
bezeichnet hätten? Was,
wenn wir die Erschießung
von 56 schwarzen
Demonstranten in
Sharpeville als einen zu
"verstehenden Ausfall
der südafrikanischen
Sicherheitskräfte"
erklärt hätten? Was,
wenn wir geschrieben
hätten, daß die
schwarzen Kinder, die
von der Polizei
erschossen wurden, in
Wirklichkeit von ihren
Eltern für die Sache
geopfert worden waren?
Was, wenn wir die
"terroristische ANC
Führung" dazu aufgerufen
hätten, ihre "Leute zu
kontrollieren"?
mehr...
Israel gewinnt den
Krieg der Wörter
-
Aus dem "Guardian" vom
9.4.2001
-
Eine allseits bekannte
Meldung: Palästinenser
warfen in der Nacht drei
Bomben auf die Eile
Sinai Siedlung im
Gazastreigen.
Israelische Truppen
reagierten mit Panzern
und zerstörten einen
palästinensischen
Grenzposten. Diese
Meldung, die von der BBC
stammte, ist typisch für
die Berichterstattung
über den Nahostkonflikt.
Es sind die
Palästinenser, die
angreifen, und die
Israelis, die drauf
reagieren.
mehr...
Übergriffe auf
Journalisten durch die
IDF und jüdische Siedler
- Aus einem Bericht des
Kommitees zum Schutz von
Journalisten (CPJ)
- Der Ausbruch der
Gewalt in den besetzten
Gebieten letztes Jahr
hat auch nicht die
Journalisten ausgespart,
und der West Bank und
dem Gazastreifen den Ruf
eingebracht, zu den
gefährlichsten Plätzen
der Welt für
Journalisten zu gehören.
Die Ursachen daafür
liegen in dem Verhalten
der IDF, israelischer
Sicherheitskräfte und
militanter jüdischer
Siedler.
mehr...
Bilder, Berichte,
Betroffenheit - Die
Medien und die
Katastrophe (11.
September)
- Bei genauer
Betrachtung des
vollständigen, nicht
gesendeten Bildmaterials
fällt auf, dass es auf
der Straße drumherum
ruhig ist. Nur vor der
Kamera eine Gruppe
aufgekratzter Kinder.
Die Frau, die mit ihrem
Freudentaumel in
Erinnerung bleibt, geht
kurz darauf ungerührt
weiter. Auffällig ein
Mann in einem weißen
T-Shirt. Er stachelt die
Kinder an, und er holt
immer wieder neue Leute
ran. Die Frau, die
gerade gegangen ist,
sagt heute, man habe ihr
Kuchen versprochen, wenn
sie sich vor der Kamera
freut. Sie selbst sei
entsetzt gewesen, als
sie die Bilder im
Fernsehen sah. Niemals
habe sie sich über den
Anschlag auf die USA
gefreut.
mehr...
Wird Großbritannien
antisemitisch?
- Ariel Sharons Gang
über den Haram al-Sharif
in Jerusalem und der
blutige Konflikt, der
darauf folgte, haben
weltweit hohe Wellen
geschlagen.
Verschwörungstheorien
und wechselseitige
Beschuldigungen der
Voreingenommenheit haben
die Beziehungen zwischen
Journalisten und
Eigentümern einiger der
einflussreichsten
Zeitungen in
Großbritannien ernsthaft
beschädigt. Berichte und
Kommentare über den
angeblichen Aufstieg
eines neuen
Antisemitismus waren
dementsprechend in
beinahe jeder britischen
Zeitung zu finden.
Bekannte Journalisten
und Kolumnisten haben
sich über eine
Meinungsmache zugunsten
Israels durch Zensur und
Schikanen von
Herausgeberseite
beschwert. William
Dalrymple, A. N. Wilson
und Piers Paul Read
schrieben einen Brief an
den "Spectator", in dem
sie sich darüber
beklagten, dass unter
Conrad Blacks Ägide eine
seriöse kritische
Berichterstattung über
Israel innerhalb der
Telegraph Media Group
nicht mehr geduldet
werde. Deborah Orr vom
"Independent" beschwerte
sich, sie sei es leid,
als antisemitisch
bezeichnet zu werden,
nur weil sie es wage,
Israel zu kritisieren.
Sam Kiley, ein
Auslandskorrespondent,
verließ die "Times",
weil er die Anweisung
erhalten hatte, in einem
Artikel über israelische
Soldaten, die den
12jährigen Mohammed
al-Durrah erschossen
hatten, als er Schutz in
den Armen seines Vaters
suchte, "das tote Kind"
nicht zu erwähnen.
Gewiss: Die Genannten,
durchweg bekannte und
erfolgreiche
Journalisten, haben sich
zur Wehr gesetzt und
behauptet. Aber nicht
alle genießen den Schutz
eines berühmten Namens,
was zur Folge hat, dass
in einem großen Teil der
britischen Medien die
Berichterstattung stark
tendenziös zugunsten
Israels ist, sei es aus
Überzeugung oder aus
Furcht.
mehr...
Mit Panzern gegen die
Presse - Der Krieg im
Nahen Osten ist auch ein
Krieg der Bilder
-
Jüngstes Beispiel:
Israel. Dort geht die
Armee als Reaktion auf
den Terror der
Selbstmordattentäter mit
großer Härte gegen die
bewaffneten
Palästinenser vor. Immer
wieder kommt es dabei
aber zu Übergriffen auf
die Zivilbevölkerung -
und auch gegen
Journalisten, die davon
Zeugen werden. Seit
Beginn der zweiten
Intifada im September
2000 sollen nach Angaben
der Organisation
"Reporter ohne Grenzen"
mindestens 57
Journalisten in den von
Israel besetzten
Gebieten verletzt worden
sein. Vielleicht sogar
mit Absicht. Der
Generalsekretär der
Organisation Robert
Menard glaubt, dass sich
die israelische Armee
Journalisten als Ziele
sucht, "um sie
einzuschüchtern". Viele
Reporter würden als
Feinde behandelt.
Außerdem unternehme die
Armee alles, um ihre
Militäroperationen zu
verbergen. "Die Lage für
die Pressefreiheit hat
sich so verschlechtert
wie niemals zuvor in der
israelischen
Geschichte", sagt er.
Das erste Todesopfer hat
die Militär-Offensive
bereits gefordert: Im
März starb der
italienische Fotograf
Raffaele Ciriello im
Kugelhagel eines
israelischen
Maschinengewehrs.
mehr...
Israel sieht sich als
bedrohtes Opfer
-
Sieben Monate Intifada
haben die
palästinensische
Bevölkerung
traumatisiert. In einer
Bilanz wird auch
beklagt, dass die
israelische
Öffentlichkeit
irreführend informiert
wird. Bislang sind 78
Israelis und 460
Palästinenser getötet
worden
"Die israelische
Öffentlichkeit wird
durch beständige
offizielle
Falschdarstellung von
Tatsachen durch
Politiker und Militärs
in die Irre geführt."
Das ist das
palästinensische Resümee
von sieben Monaten
Intifada, die auf
israelischer Seite - bei
78 Toten und 868
Verletzten - zu einer
Verhärtung der
öffentlichen Meinung
geführt haben.
mehr...
Zum darüber
Nachdenken........... Zusammen mit
dem
Ausseministerium
Israels
bietet der
Ambassador-Kurs
einzigartige
Instruktionen
für:
wie wird man
ein
selbstbewusster
Sprecher für
Israel bei
jeder
offiziellen
oder
inoffiziellen
Diskussion
Teilnehmer
lernen über
die
Tatsachen
des
Konfliktes,
entwickeln
Werkzeuge um
die
palästinensische
Propaganda
zu verstehen
/
Medienvorurteile,
und erlernen
die
Möglichkeiten
mit denen
man für
Israel
sprechen
kann...."
Quelle