|
NZZ
3.8.2013: jetzt stramm auf Israel-Kurs ?
Hintergrund:
Nun sagt der neue Auslandchef,
wo's lang geht... >>>
... und hier die
publizierten Leserbriefe (NZZ
8.8.2013) >>>
NZZ International geht auf
«Stabilitätskurs» -
Christian Müller / 04. Aug 2013
- Der erste
Titelseiten-Leitartikel des
neuen Redaktionsleiters
«International» lässt
aufhorchen. Neue Töne, aber
keine erfreulichen.
Am 1. Juli 2013 hat Eric Gujer
die Leitung des Ressorts
International der NZZ
übernommen, «auf Antrag des
Chefredaktors», wie man lesen
konnte. Und eben dieser
Chefredaktor, Markus Spillmann,
schrieb in der Ankündigung des
Stabwechsels am 29. Juni: «Gujers
Leistungsausweis als Journalist,
Kommentator, Referent und
Buchautor ist lang und
eindrücklich. Er ist damit
bestens qualifiziert, die grosse
Tradition der internationalen
Berichterstattung der NZZ nicht
nur fortzuführen, sondern diese
auch immer wieder den
Erfordernissen der Zeit
anzupassen.»
Anpassen? Anpassen an die
«Erfordernisse der Zeit»? Da
konnte man ja gespannt sein.
Einen Monat liess sich Eric
Gujer Zeit. Gestern Samstag, 3.
August 2013, liess er die Katze
nun aus dem Sack: mit einem
Leitartikel auf der
NZZ-Titelseite. Und tatsächlich:
die Anpassung an die
«Erfordernisse der Zeit» ist
eingeläutet.
Neue, andere Töne
Eric Gujer schreibt, wohl nicht
zufällig, über den
Nahostkonflikt. Über genau jenen
Konflikt also, dem sein
Vorgänger, Martin Woker, mit
grossem persönlichem Wissen und
bewundernswerter Resistenz gegen
die politischen PR-Kampagnen
interessierter Kreise vier Jahre
lang sein besonderes Augenmerk
geschenkt hatte. Der ehemalige
IKRK-Delegierte Woker wusste und
weiss um die Not von Betroffenen
in kriegerischen und/oder
besetzten Gebieten, aus eigener
Anschauung. Zu Recht machte er
deshalb immer wieder aufmerksam
auf die widerrechtlichen
israelischen Siedlungen im
besetzten Westjordanland, auf
die unwürdigen Lebensbedingungen
der dortigen, jetzt völlig
entrechteten Bevölkerung, auf
die Doppelzüngigkeit der
israelischen Regierung unter
Benjamin Netanyahu. Und darauf,
dass diese Politik letztlich
auch für Israel nicht gut
ausgehen kann.
Martin Woker stand mit dieser
Beurteilung der Situation im
Nahen Osten denn auch keineswegs
allein. >>>
Quelle |
8. 8. 2013 -
"Israel als Hort der
Stabilität
Eine nüchterne
Abwägung ihrer Interessen gebietet es
den Europäern, Israel als Partner wieder
ernster zu nehmen und dem
Palästinakonflikt nur die Bedeutung
zuzumessen, die ihm wirklich zukommt."
Liebe Freunde im Norden
Vielen Dank für all die Rückmeldungen und
die Reaktionen direkt an die NZZ,
die ich von euch z.T. in Kopie auch erhalten
habe.
In der heutigen (8.8.13) NZZ ist nun eine
"ausgewogene", aber vermutlich nur kleine
Auswahl
davon auf der Leserbriefseite erschienen
(als pdf angehängt)
Dass darunter nicht nur Schelte zu finden
ist, überrascht nicht.
so z.B. das Lob von Jacques Korolnyk,
Netanya (Israel), dem Präsidenten der
Gesellschaft Israel-Schweiz
(der Partner-Gesellschaft
der GSI - Gesellschaft Schweiz-Israel)
…
Ist der Artikel
Wegweiser für eine
differenziertere Nahostberichterstattung
in der NZZ? Ich würde mich sehr
freuen, wenn die NZZ mit diesem
Artikel zur Besinnung auf ihre
traditionellen journalistischen
Werte für den zurzeit alles andere
als frühlingshaften Nahen Osten
zurückgefunden hätte. Dazu gehören:
die sorgfältige Analyse der
Situation, die Differenziertheit in
der Berichterstattung und vor lauter
Bäumen den Wald nicht aus den Augen
zu verlieren. Das sind die
Eckpfeiler, welche die NZZ nicht
von ungefähr zu einem
meinungsführenden Weltblatt gemacht
haben.
Auf der
Internet-Plattform http://www.infosperber.ch/
pensionierter
CH-Journalisten befasst sich Hanspeter
Müller
mit dem Kurswechsel (?)
der NZZ.
Da auch Iran zum Thema
Israel gehört, empfehle ich auch noch
einen Blick auf
die Kolumne von Erich
Gysling
Erfreuen wir uns deshalb
(noch ?) der - aus meiner Sicht -
durchaus differenzierten und klar
formulierten Beiträge von
Monika Bolliger, der in
Jerusalem stationierten
Nahostkorrespondentin der NZZ
Falls interessiert, hier
sind ihre letzten Beiträge auf NZZ
online zu finden:
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/kritik-in-israel-an-netanyahu-1.18125059
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/fragen-zur-rolle-der-religion-in-israel-1.18123022
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/vom-folterlager-ins-gefaengnis-1.18121732
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/vom-wegdraengen-einer-bevoelkerung-1.18121040
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/verhandlungen-ueber-gespraeche-1.18120569
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/israel-empoert-ueber-die-eu-1.18118452
|
Sunlight007 - 4. August 2013 22:25 -
An: NZZ Leserbriefe - Betreff: 'NZZ-Artikel'?
von Herrn Eric Gujer: Der Aufruhr der
anderen - Betr.:
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/der-aufruhr-der-anderen-1.18126818
Sehr geehrte NZZ-Verantwortlichen,
ist dieser Artikel eine 'versteckte' Drohung
an Europa, daß im Falle einer für 'Israel'
'ungünstigen' Beurteilung durch die EU,
Atombomben auf Europa geworden werden
könnten?
Vielleicht hat Herr Eric Gujer die Warnungen
von Albert Einstein und Mahatma Gandhi ab
den Jahren 1947 vergessen, wo Jüdische
Terroristen auf historischem Palästina
deutlich als 'das Problem' genannt wurden?
Herr Eric Gujer mag weiterhin glauben, daß
für Ureinwohner wie Indianer 'Realpolitik
stets über Moral und Recht obsiegt'. Meint
Herr Gujer, daß die Leser nicht nur
verblödet und unwissend bleiben sollen
sondern auch Genozid, Ausbeutung sowie
Xenophobie gutheissen sollen?
In der Hoffnung, Sie mögen einsehen, daß
Herr Gujer sich aus 'realLESERpolitik'
beispielsweise bei der Zeitung 'Die Welt' um
eine neue Arbeitsstelle bemüht...
Diese Meinung teile ich auch Herrn Erhard
Arendt, Betreiber des Palästina Portals:
https://www.das-palaestina-portal.de/ sowie
Herrn Ruedi Knutti von:
http://www.nahostfrieden.ch/ mit.
Schöne Grüße Deutsche Staatsbürgerin mit
Vater in Mahatmas Bewegung, Dr. N. S. |
5. 7. 2013 - Die
„Neue Zürcher Zeitung“ wird
von der zionistischen
Israel-Lobby übernommen
- Jetzt ist die „Neue
Zürcher Zeitung“ als eine
der letzten liberalen
Blätter voll auf die extreme
zionistische Linie der
israelischen
Besatzungspolitik
eingeschwenkt. Der neue
Leiter des Ressorts
„Ausland“, Eric Gujer, hat
mit diesem schrecklichen und
reaktionären Artikel
seinen Einstand gegeben. Man
glaubt, einer der „falschen
Freunde Israels“ hat einen
verantwortlichen Posten
erobert. Die angebliche
Israel-Lobby wird weltweit
Beifall klatschen. Jetzt
dürfte es nicht mehr lange
dauern und der deutsche
extremistische
Hardcore-Zionist
Henryk M. Broder wird seine
Wahnideen über den Nahen
Osten in diesem Blatt zum
Besten geben können. Broder
schreibt bisher u. a. für
das rechtsreaktionäre
Schweizer Blättchen
"Weltwoche" und die Springer
Zeitungen wie „Die Welt“.
Es ist schade, dass mit der
Übernahme durch Gujer eine
lange ausgewogene
Berichterstattung über den
Nahostkonflikt zu Ende geht.
Wurde Gujers Vorgänger,
Martin Woker, der gerade
einmal 60 Jahre alt ist, aus
dieser Position gemobbt, die
er nur kurz inne hatte? Seit
Juli ist er nun
„Korrespondent für
Reportagen“ mit Sitz in
Zürich. Mit solchen Pöstchen
wird jemand versorgt, den
man loswerden will. Alle
seine anderen Vorgänger
leiteten die
Auslandsredaktion bis zu
ihrer Pensionierung. Woker
ist ein ausgewiesener Kenner
der Region, was man von
Gujer nicht sagen kann. Aber
vielleicht brauchen die
Zionisten gerade
Dilettanten, die ihre
verbrecherische Politik
publizistisch beschönigen.
Woker konnte niemand ein X
für ein U vormachen. Gujer
hat dieses Kunststück im
vorauseilenden Gehorsam
selber erledigt.
In diesem reaktionären
Artikel gibt es kein
einziges Wort der Kritik an
Israels verbrecherischer
Besatzungspolitik. Die
Schuld wird alleine den
Palästinensern aufgebürdet.
Hinzu kommt, dass bei all
dem Chaos in der Region,
Israel angeblich ein Hort
der Stabilität sein. Dass
Israel der zersetzende und
destabilisierende Faktor in
der Region ist, wird unter
den Tisch gekehrt. Israel
als die aggressivste
Militärmacht, bewaffnet mit
mehr als 200 Atomraketen,
bedroht nicht nur den
Frieden in der Region,
sondern in der ganzen Welt.
Die rechtsextreme Netanyahu
Regierung versucht seit
Jahren, die USA in einen
Krieg mit Iran zu treiben.
Dass Israel ein
rassistischer Apartheid
Staat ist, der noch
schlimmer als Südafrika ist,
interessiert nicht.
All dies wird von Gujer
ausgeblendet. Gratulation
der „Neue Zürcher Zeitung“
zu diesem großen Wurf. Die
einzigen, die die Sektkorken
knallen lassen können, ist
die Israel-Lobby. Wieder
einmal ist ein Stück
Liberalismus zu Grabe
getragen worden. Ein neuer
Vorposten ist errichtet. W.
Frankenberg, 4.8.2013.
Israel als Hort der
Stabilität: Der Aufruhr der
anderen - Kommentar - Eric
Gujer >>>
Falls Sie die NZZ in
Bezug auf Nahost
doch noch nicht
abgeschrieben
haben,freuen wir uns
auch auf Reaktionen
aus dem Land, das
eine ganz besondere
Verpflichtung
gegenüber Israel
hat...
|
|
|