Meinungsfreiheit,
Zensur, Lücken + Manipulation im Nahostkonflikt - Die
Hasbara Abteilungen
Aktuelles 3
24.6.2011
Links Frau Höger
als Rednerin anlässlich der Palästinakonferenz
in Wuppertal. Rechts eine Karte des israelischen "Ministry
of Immigrant Absorption.
Siehe >>>
http://www.moia.gov.il/Moia_en/Offices/Map.htm
- Wann fasst der Bundestag, Hand in Hand
mit Gysi, den Beschluss Israel Antisemitismus
zu unterstellen? (Palästinenser sind auch
Semiten) Siehe auch
Slomo Sand
Zyonismus – Nein
Danke! - Die deutschen Zionismusfreunde
in Hochstimmung - Dr. Viktoria Waltz
- Aber: Hochmut kommt vor dem Fall, denn
Rassismus bleibt Rassismus, Unrecht bleibt
Unrecht und da gibt es keine Ausnahme für
israelische rechtsradikale Zionisten, die
Menschenrechte verletzen und jede internationale
Konvention missachten - Und die Frage in
Deutschland ist: wie korrupt kann
man werden, um dem nationalen Mainstream
trotz aller Vergangenheit wieder anzugehören?
Ob in der nach68er linken oder antiimperialistischen
Bewegung oder bei den heutigen Linken oder
Grünen: Professor werden, Landrat werden
(z.B. Udo Knapp, Götz Aly PLPI), Berater
des Außenministers werden (Joschka Schmierer
KBW), oder gar Außenminister und Großkapitalberater
werden (Joschka Fischer Frankfurter ‚streetfighter)‘
und so weiter, erfordert einige Schlangenbewegungen
des Rückgrats. Dass diese Bewegung in den
Medien mehr wahrgenommen und erörtert wird
als andere Stimmen versteht sich von selbst.
Die Linke gerade jetzt mit Dreck zu bewerfen,
wo die Bundesrepublik sich zu einem
unsozialen, imperialistischen und militaristischen
Monster entwickelt und die Menschen trotz
aller medialen Indoktrination zunehmend
Zweifel an diesem Weg haben, ist offenbar
von Bedeutung, und in ihren Reihen Unfrieden
und Spaltung zu verbreiten, macht sich gut.
Besonders dann, wenn ehemalige ‚Linke‘ ihre
Kehrtwende noch und nochmals beteuern wie
jüngst jener umgefärbte Professor Götz Aly
aus Berlin im Deutschlandfunk. Die Linke
muss sich offensichtlich vor zwei Vorwürfen
verteidigen: Nachfolgerin der KPD oder Antisemitisch
zu sein – beides kann in Konsequenz zum
Verbot führen. Da wird sie sich wohl auch
biegen und beugen müssen! Nicht anders erging
es den Grünen 1984, wer sich noch erinnert:
die erste Auslandsreise der frisch gebackenen
Parlamentsopposition führte sie in den Nahen
Osten und sogleich nach Israel – und noch
während man sich in Yad Vashem vor den Opfern
des Nationalsozialismus verbeugte aber auch
>>>
Linksfraktion: Den Staat Palästina anerkennen
- Auswärtiges/Antrag - 23.06.2011
- Berlin: (hib/BOB) Die Linksfraktion hat
die Bundesregierung aufgefordert, den Staat
Palästina anzuerkennen. Dazu hat sie einen
Antrag (17/6150)
vorgelegt. Sie begründet dies damit, nur
so könnten Israelis und Palästinensern ein
Leben in Frieden, in politischer Unabhängigkeit,
in nationaler Sicherheit und wirtschaftlichem
Wohlstand ermöglicht werden. Die Prokla-mation
des Staates Palästina sei deshalb auf UN-Ebene
und auf der Grundlage der Grenzen von 1967
zu unterstützen. Bundespräsident Christian
Wulff sei zu veranlassen, den Staat Palästina
mittels einer Note anzuerkennen. Israel
müsse seinen völkerrechtswidrigen Siedlungsbau
beenden und die palästinensischen Gebiete
”nicht länger als Teil der Innen-politik“
betrachten. Von der Hamas sei die Anerkennung
des Staates Israel einzufordern. Die notwendige
Verpflichtung der Palästinenser zum Gewaltverzicht
verlange auch einen Gewaltverzicht von der
israelischen Seite, schreiben die Antragsteller
weiter. Quelle
Zum
„Antisemitismus“ in der Partei DIE LINKE:
Eine kontroverse Debatte im Deutschen Bundestag
- Dr. Ludwig Watzal
>>>
23.6.2011
„Antisemitismus“ in der Linkspartei?
- Dr. Ludwig Watzal - Auf dem Markt der
Möglichkeiten ist eine neue „wissenschaftliche“
Studie gelandet und hat eine unrühmliche
Karriere gemacht sowie eine Debatte über
„Antisemitismus in der Linkspartei“ im Deutschen
Bundestag ausgelöst: Zwei „Wissenschaftler“,
Samuel Salzborn und Sebastian Voigt, haben
versucht, sich Gedanken über die „Linkspartei
zwischen antizionistischem Antisemitismus
und dem Streben nach Regierungsfähigkeit“
zu machen. Dieses Experiment ist diesen
„Wissenschaftlern“ gründlich misslungen,
wenn man die üblichen wissenschaftlichen
Standards an diese „Studie“ anlegen würde.
Diese im wissenschaftlichen Gewande drapierte
politische Scharlatanerie wurde aber von
der Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“
ernst genommen, weil es ihr wohl ins politische
Konzept passte. >>>
Auch erschienen
als pdf - Semit Sonderausgabe - pdf >>>
Die LINKE schafft sich selbst ab
- Vorstand der jüdischen Stimme für gerechten
Frieden in Nahost - Der Beschluss der Fraktion
der LINKEN vom 7.Juni 2011 ist ein merkwürdiger
politische Akt, empörend und befremdend
zu gleich. Da fragt man sich, wer die Linke
zu einer solchen Erklärung gedrängt oder
bedrängt hat. Ausgerechnet die Linke, die
Partei, die sich auf Rosa Luxemburg beruft,
unterdrückt die Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt
in der Partei und beschließt Verhaltensregeln
für Abgeordnete und deren Mitarbeiter. Schlimmer
konnte es gar nicht mehr kommen. Die Partei
hat damit nicht nur einen tiefen Kotau vor
Israel gemacht, sondern sich wie bei einer
katholischen Priesterweihe flach vor dem
israelischen Botschafter hingelegt. Es ist
ein Akt der Feigheit, der Opportunität und
der Perfidie gegenüber eigenen Genossinnen
und Genossen. Der Beschluss ist auch
ein falsches Zeichen gegenüber den Linken
in Europa und USA, die dabei sind eine neue
Friedens-Flottille nach Gaza zu schicken
und es ist auch eine Bestätigung der Vorwürfe
der anderen Fraktionen gegen Mitglieder
der Fraktion der Linken und somit gegen
die Linke selbst. >>>
Dunkelrote Verdachtsmomente
- Abraham Melzer - Leserbrief zum
Beitrag von Mechtild Küpper in der FAZ vom
21.6.2011, Nr. 142 - Die Reaktion von Gregor
Gysi auf die absurde Debatte im Bundestag
und auf den peinlichen Beitrag von Dieter
Graumann in der SZ erinnert mich an Uwe
Barschel: Ich gebe ihnen mein Ehrenwort.
Warum? Ist Gysi genau so wenig zu trauen,
wie seinerseits Barschel? Oder traut Gysi
seiner Partei nicht? Will uns Gysi sein
Ehrenwort geben, dass die Linke nicht antisemitisch
ist? Für zionistische Juden wie Graumann
(und viele andere) ist doch bereits die
geringste sachliche Kritik an Israels Politik
ein Zeichen des Antisemitismus. Das war
der falsche Schritt und der Beginn einer
falschen Debatte. Graumann geht besonders
inflationär mit dem Begriff Antisemitismus
um, wenn bereits derjenige ein Antisemit
ist, der einen Schal trägt, auf dem die
Grenzen Israels nicht eingezeichnet sind
oder wenn jemand im deutschen Parlament
sitzen bleibt, wenn alle anderen zu Ehren
von Israels Staatspräsidenten Shimon Peres
aufstehen. Wer weiß wie groß >>>
Stellungnahme,
22.06.2011 - Dr. Sabine Schiffer -
doc-Datei -
Abschreibjournalismus
und die Bagatellisierung des Antisemitismus
- Aus medienkritischer Sicht ist
es geboten zu der von Anfang an durchschaubaren
Kampagne gegen die einzige Antikriegspartei,
die Linke, Stellung zu nehmen. Mit diesem
offenen Brief bitte ich gleichzeitig den
Presserat, ebenfalls tätig zu werden. Konkret
geht es um einen „Leitartikel“ von Christian
Bommarius in der Berliner Zeitung vom 22.06.2011.
Der Text zeigt, wohin einen Emotionen tragen
können und wovor ein Mindestmaß an journalistischer
Sorgfalt einen hätte bewahren können. Die
mangelnde Sorgfalt beginnt mit dem Verweis
auf Diskussionen in „einschlägigen Internetforen“
ohne auch nur ein einziges zu nennen. Den
sehr lesenswerten Beitrag zum Thema von
Albrecht Müller auf www.nachdenkseiten.de
vom 21.06.11 wird er vermutlich nicht gemeint
haben. Bommarius liefert hier ein Meisterstück
des Abschreibjournalismus mit schon vielfach
heruntergebeteten Versatzstücken der letzten
Wochen, die aber nur ohne Kontext als Label
der Diffamierung funktionieren. >>>
Lüge und Dummheit
- Der Historiker Michael Wolffsohn zitiert
in der Mittwochausgabe der Financial Times
Deutschland Marx falsch und hat dabei herausgefunden,
daß Linke stets antisemitisch sind:
Der Antisemitismus der Linken ist so alt
wie die alte Linke selbst. Das gilt für
die neue, bundesdeutsche Partei ebenso wie
für ihre Vorläufer – die PDS und die SED
– sowie für Stalin und Marx. Und auch die
in den 60er Jahren entstandene Neue Linke
fällt in dieses Raster. (…) Die große Mehrheit
der Partei Die Linke verschanzt sich gern
hinter dem Argument, sie sei auch nicht
antiisraelisch, sondern nur israelkritisch.
Das ist entweder eine Lüge oder Dummheit,
denn die Linke will nicht nur einen Staat
Israel und neben ihm einen Staat Palästina.
Der jüdische Charakter Israels ist der Linken
ein Dorn im Auge. Das ist ideologisch konsequent,
denn in der Ideologie der Linken ist – nach
guter Tradition von Marx – jede Religion
»Opium fürs Volk«. (Richtig: »Opium des
Volkes« – d. Red.) Ein Staat wie Israel,
der sich in erster >>>
Antisemitismus-Kampagne
gegen Die Linke geht in eine neue Runde
- Sebastian Range - (...) Zwar hat die Studie
nicht den geringsten wissenschaftlichen
Wert – schon der Titel zeigt, dass es um
machtpolitische Auseinandersetzungen innerhalb
der Linkspartei in Bezug auf deren „Regierungsfähigkeit“
geht – dennoch kam es zu den üblichen reflexartigen
Distanzierungen aus der Partei. Gerne griffen
CDU/CSU und FDP die Vorlage auf und beantragen
zu dem Thema am 25. Mai eine Aktuelle Stunde
im Bundestag. Am 7. Juni verfasste die Fraktion
der Linkspartei schließlich eine Erklärung,
in der sie inhaltlich das Stöckchen, oder
besser gesagt die Keule apportierte, die
ihr vorgeworfen worden war. Darin heißt
es unter anderem: „Rechtsextremismus und
Antisemitismus haben in unserer Partei heute
und niemals einen Platz. >>>
Leserbrief zu:
Dieter Graumann „Die Linke und die Juden“
Ausg.20.6.11
Seite 2 - in Aussenansicht - Da hat Herr
Graumann sich wieder als verlängerter Arm
des Apartheidstaates Israel gezeigt. Seine
typisch zionistische Argumentation zeichnet
sich dadurch aus, die täglichen Verletzungen
der universalen Menschenrechte und des internationalen
Völkerrechts durch Israel zu negieren und
den europäischen Kritikern dieser Politik
und ihren berechtigten Aktionen mit verdrehten
Argumenten mit der Antisemitismus-Keule
zu drohen. Sämtliche israelischen Regierungen
seit 1948 hatten explizit das gleiche Ziel:
Die Kolonisierung ganz Palästinas und die
Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung.
So hat sich Israel seine Feinde selbst geschaffen
als deren Opfer es sich heute beklagt. Da
kann er bei der Linkspartei natürlich im
Trüben fischen, da aus ihren Reihen mutige
Kritik und Aktionen gegenüber Israel hervorgegangen
sind, wie auch schmähliche Anpassung an
Israels politisches Handeln. W.Behr
22.6.2011 -
Antisemitismus-Kampagne
gegen Die Linke geht in eine neue Runde
- Sebastian Range - (...) Zwar hat die Studie
nicht den geringsten wissenschaftlichen
Wert – schon der Titel zeigt, dass es um
machtpolitische Auseinandersetzungen innerhalb
der Linkspartei in Bezug auf deren „Regierungsfähigkeit“
geht – dennoch kam es zu den üblichen reflexartigen
Distanzierungen aus der Partei. Gerne griffen
CDU/CSU und FDP die Vorlage auf und beantragen
zu dem Thema am 25. Mai eine Aktuelle Stunde
im Bundestag. Am 7. Juni verfasste die Fraktion
der Linkspartei schließlich eine Erklärung,
in der sie inhaltlich das Stöckchen, oder
besser gesagt die Keule apportierte, die
ihr vorgeworfen worden war. Darin heißt
es unter anderem: „Rechtsextremismus und
Antisemitismus haben in unserer Partei heute
und niemals einen Platz. (…) Wir werden
uns weder an Initiativen zum Nahostkonflikt,
die eine Ein-Staat-Lösung für Palästina
und Israel fordern, noch an Boykottaufrufen
gegen israelische Produkte noch an der diesjährigen
Fahrt einer ‚Gaza-Flottille’ beteiligen.“
>>>
22.6.2011 -
Die LINKE schafft
sich selbst ab - Vorstand
der jüdischen Stimme für gerechten Frieden
in Nahost
Der Beschluss der Fraktion
der LINKEN vom 7.Juni 2011 ist ein merkwürdiger
politische Akt, empörend und befremdend
zu gleich. Da fragt man sich, wer die Linke
zu einer solchen Erklärung gedrängt oder
bedrängt hat. Ausgerechnet die Linke, die
Partei, die sich auf Rosa Luxemburg beruft,
unterdrückt die Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt
in der Partei und beschließt Verhaltensregeln
für Abgeordnete und deren Mitarbeiter. Schlimmer
konnte es gar nicht mehr kommen. Die Partei
hat damit nicht nur einen tiefen Kotau vor
Israel gemacht, sondern sich wie bei einer
katholischen Priesterweihe flach vor dem
israelischen Botschafter hingelegt. Es ist
ein Akt der Feigheit, der Opportunität und
der Perfidie gegenüber eigenen Genossinnen
und Genossen. Der Beschluss ist auch
ein falsches Zeichen gegenüber den Linken
in Europa und USA, die dabei sind eine neue
Friedens-Flottille nach Gaza zu schicken
und es ist auch eine Bestätigung der Vorwürfe
der anderen Fraktionen gegen Mitglieder
der Fraktion der Linken und somit gegen
die Linke selbst.
Der Antisemitismusvorwurf
ist angesichts der Auswirkungen dieser katastrophalsten
und widerlichsten Weltanschauung in der
Menschheitsgeschichte, eine der schwerwiegendsten
Bezichtigungen, die man heute in Deutschland
und auch sonst überall auf der Welt hervorheben
kann. Es unterstellt dem Angeschuldigten
eine hasserfüllte innere Welt mit auf Juden
verschobener Aggressivität. Sie beschuldigt
ihn, ihr Verschwinden als religiöse, kulturelle,
ethnische oder angeblich rassische
Einheit aus der Welt zu wünschen und
dafür einzutreten, bis hin zum Völkermord.
Israel steht verständlicherweise als Symbol
für die weitere Existenz und die Rettung
des jüdischen Volkes und ist
als solches angeblich ein Dorn im Auge der
Antisemiten. Seltsam nur, dass heutzutage
ausgerechnet rechts stehende und antisemitisch
denkende Parteien überall in Europa, Israels
Apartheitspolitik in den besetzten Gebieten
unterstützen. Israel aber ist nicht
nur ein Symbol des Überlebens des jüdischen
Volkes, es ist darüber hinaus auch ein konkreter
Ort, an dem die dort lebenden Menschen,
Juden und Palästinenser, in Frieden, Freiheit
und Würde leben wollen. Die vom Staat Israel
betriebene Politik versäumt es aber, das
Zusammenleben in der Konfliktregion zu verbessern.
Viele israelische Friedensaktivisten, die
jahrelang für eine vernünftige Politik der
Koexistenz gekämpft haben, konnten unter
anderem wegen eines starken moralischen
Dilemmas letztendlich dort nicht mehr bleiben.
Die Implikation der Antisemitismusanschuldigung
und ihre Härte verpflichten zur Vorsicht
bei ihrer Anwendung. Eine Kritik an der
Politik des Staates Israel und das Tragen
eines Schales, auf dem der Staat Israel
nicht gezeichnet ist, sind noch lange kein
Indiz für praktizierenden Antisemitismus
und erst recht kein Beweis. Hierzulande
bedeutet diese Anschuldigung den politischen
Tod, daher wird sie auch im politischen
Diskurs als effektive Waffe verwendet und
nicht als Argument. Da es sich in solchen
Fällen meistens um bewusst beabsichtigte
Diffamierungen handelt, sollten Parteien
und Parlamente ihre eigenen Motive
für die voreilige Anschuldigung aber auch
für die unnötige Entschuldigung genauestens
untersuchen, denn sie stehen alle letztendlich
in der Pflicht gegenüber dem Wähler, die
Berechtigung solcher schlimmen Vorwürfe
zu beweisen. Und die Linke sollte sich besser
mit der Frage beschäftigen, was Antisemitismus
ist und wer wirklicher Antisemit ist. Dabei
ist die Beantwortung dieser Frage eigentlich
sehr simpel: Antisemit ist, wer Juden hasst
und vernichten will, nur weil sie Juden
sind. Dies ist eine klare und allen verständliche
Definition und man braucht wahrlich nicht
das „Existenzrecht“ Israels dafür zu bemühen.
Wenn die betreffenden Abgeordneten
der Linken antisemitisch sind, was
offenbar die Führung der Linken befürchtet,
und sie deshalb zum Treueid zwingen wollte,
dann stellt sich auch die Frage, ob Hannah
Arendt, Martin Buber, Albert Einstein und
viele mehr, Antisemiten waren? Sie
engagierten sich nämlich für einen bi-nationalen,
säkularen und demokratischen Einheitsstaat,
in dem Juden und Araber gemeinsam leben.
Martin Buber warnte einst: „Das Nebeneinander
zweier Völker auf dem gleichen Territorium
muss, wenn es sich nicht zum Miteinander
entfaltet, zum Gegeneinander ausarten“.
Diese bi-nationale Vision zerbrach
weniger an der unnachgiebigen Haltung der
arabischen Nationalisten, die nachvollziehbare
Gründe für ihre Ablehnung hatten, als vielmehr
an der rassistischen und starren, nationalistischen
Haltung der rechten Zionisten. Die Linke
schreibt in ihrem Beschluss: „Wir werden
uns nicht an eine Initiative zum Nahost-Konflikt
beteiligen, die eine Ein-Staaten-Lösung
für Palästina und Israel fordert.“
Warum? Aus Angst man würde sie als Antisemiten
bezeichnen? Dabei sind viele Juden, Israelis
und auch Palästinenser dafür. Sind das alles
Antisemiten? Und wenn die Linke sich nicht
für eine Ein-Staaten-Lösung einsetzen will,
was ihr gutes Recht ist, will sie sich für
eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzen? Dann
sollte sie sofort mit einer Kampagne zur
Überzeugung der Kanzlerin Angela Merkel
beginnen, im September den Antrag der Palästinenser
auf einen eigenen Staat in der UN-Vollversammlung
zu unterstützen. Eine andere Möglichkeit
ergibt sich für die Linke nicht. Entweder
– oder; und wenn man nicht für die eine
Lösung ist, dann sollte man für die andere
kämpfen. Jedoch sollte sie bedenken, dass
die Anerkennung eines palästinensischen
Staates für Avigdor Lieberman, Israels Außenminister,
die Delegetimierung Israels bedeutet.
Dabei ist das Schreckgespenst einer Delegetimierung
Israels nur eine perfide Frucht der israelischen
Propaganda.
Die Linke will sich auch
nicht an Boykottaufrufen gegen israelische
Produkte beteiligen. Warum? Ist das etwa
schon Antisemitismus, das Einhalten der
Assoziierungsabkommen zwischen Israel und
der EU zu verlangen und die falsch
gekennzeichnete Ware aus den besetzten Gebieten
zu boykottieren? Israel instrumentalisiert
die Shoah, und versteckt sich hinter den
Boykottmaßnahmen der Nazis gegen die Juden
– kauft nicht bei Juden – als ob ein Boykott
israelischer Waren dasselbe wäre. Viele
Juden und Israelis fordern inzwischen diesen
von den Palästinensern hervorgerufenen friedlichen
Widerstand. Statt einen solchen Widerstand
zu unterstützen, der den Selbstmordterror
abgelöst hat, wird er von Gysi und Kollegen
abgelehnt. Der Boykott wird boykottiert.
Und schließlich ruft auch
die Linke dazu auf, sich nicht an der diesjährigen
„Gaza-Flottille“ zu beteiligen. „Gysi
versenkt Gaza-Flottille“ hieß es da in der
taz. „Die Linksfraktion will sich nicht
länger vorwerfen lassen, antisemitisch zu
sein.“ Dies ist in erster Linie an die eigenen
Parteigenossen adressiert, Inge Höger und
Annette Groth, die sich im Mai 2010 an der
von Israel blutig beendeten Gaza-Flottille
beteiligten. Gysi versenkt damit freilich
nicht die neue Gaza-Flottille, die diesmal
mit doppelt so vielen Schiffen bald die
Fahrt aufnehmen wird, sondern akzeptiert
stillschweigend die unrechtmäßige, völkerrechtswidrige
Blockade Gazas durch Israel. Das UNO Menschenrechtsausschuss
für den Angriff auf das Schiff Mavi Marmara
von der ersten Flottille, das Internationale
Komitee vom Roten Kreuz und mehrere Regierungen
haben die Blockade für ungesetzlich erklärt.
Der Deutsche Bundestag hat im Juli 2010
einstimmig zu einer Beendigung der Blockade
von Gaza aufgerufen. Dennoch sind die Lockerungen
der Blockade, die Israel versprochen hatte
durchzuführen, „erstens unzureichend und
zweitens zum größten Teil nicht eingehalten
worden“, wie 25 europäische Entwicklungs-
und Menschenrechtsorganisationen in einer
gemeinsamen Erklärung kritisieren.
Der Beschluss wurde
von der Fraktion „einstimmig verabschiedet“,
nachdem 14 Abgeordnete sich dieser peinlichen
und beschämenden Prozedur entzogen und den
Saal verlassen haben. Der Beschluss ist
ein Erfolg für den Fraktionschef Gregor
Gysi, aber eine Katastrophe für die Partei,
die jetzt endlich vor der Spaltung steht.
Eine Partei, die für Recht und Gerechtigkeit
für alle Völker einsteht und das auf ihre
Fahnen geschrieben hat, distanziert sich
von Mitgliedern, die sich für Recht und
Gerechtigkeit aller Völker eingesetzt haben.
Offenbar aber gehören die Palästinenser
bei Gysi und seiner Fraktion noch nicht
zu „allen Völkern“. Die Palästinenser
dürfen wohl erst dann unterstützt werden,
von der Linken, wenn Israels Botschafter
es genehmigt hat.
Israel steht mit dem Rücken
zur Wand, nachdem es sich überall auf der
Welt unbeliebt gemacht hat. In diesen
Tagen, in denen z.B. die Regierung in Israel
das Nakba-Gesetz genehmigt hat und
Dutzende weitere Gesetze und Gerichtsurteile
tagtäglich erlässt, die an einer noch funktionierenden
Demokratie in Israel zweifeln lassen, in
diesen Tagen braucht man einen ganz besonders
klaren Verstand und eine entschiedene politische
Haltung gegen die Jahrelang anhaltende von
Israel verübte Entrechtung des palästinensischen
Volkes.
Vorstand der jüdischen
Stimme für gerechten Frieden in Nahost -
Haus der Demokratie- u. Menschenrechte
- Greifswalderstr. 4 - 10405 Berlin
Solidarität mit
den Palästinensern - gegen Antisemitismus
- Linke
Parteien sollten sowohl gegen Antisemitismus
kämpfen als auch Solidarität mit dem palästinensischen
Volk üben. Beides stärkt sich gegenseitig,
schreibt Michael Warschawski vom Alternative
Information Center in Ostjerusalem über
die umstrittene Erklärung der LINKEN - Roger
Cukierman, zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Präsident der Jüdischen Gemeinde Frankreichs,
erzählte der israelischen Tageszeitung Ha'aretz
voller Stolz, dass er Ariel Scharon empfohlen
habe, die heftige internationale Kritik
an dem Massaker Israels im Gazastreifen
im Oktober 2000 durch Eröffnung einer neuen
Front zu bekämpfen: der Front des Antisemitismus.
>>>
Der Antisemitismus-Vorwurf
wird zur friedens- und gesellschaftspolitischen
Gleichschaltung der Linken benutzt
- Albrecht Müller
- Mit der Linkspartei beschäftige ich mich
deshalb, weil es dort mehr als in anderen
Parteien noch Kräfte gibt, die sich der
neoliberalen und militärpolitischen Gleichschaltung
entziehen und erwehren. Ohne die Linke werden
sich Grüne und Sozialdemokraten vollends
ergeben. Wer eine Alternative zur herrschenden
Lehre und Politik will, wer will, dass sich
bei der SPD und den Grünen Widerstand gegen
die Agenda 2010 und die Fortsetzung dieser
falschen Linie regt, muss daran interessiert
sein, die Linke in möglichst vielen Parlamenten
vertreten zu sehen. . >>>
Die Linke, der Antisemitismus und die deutschen
Juden
- Jochen Hoff - Der Sederabend des jüdischen
Pessach endet traditionell mit dem Wunsch
"nächstes Jahr in Jerusalem". Für viele
der nicht in Israel lebenden Juden ist dieser
Wunsch eine Floskel die ihnen eher ein schlechtes
Gewissen verursacht, weil sie in Wirklichkeit
ja gar nicht in Israel leben wollen, sondern
in ihren jeweiligen Nationalstaaten zu Hause
sind und dort ihren Lebensmittelpunkt haben.
Daraus ergibt sich eine schizophrene Situation.
Aus religiösen Gründen muss man so tun als
befände man sich direkt auf dem Marsch nach
Jerusalem, während man in Wirklichkeit dort
gar nicht hin will. Um das eigene schlechte
Gewissen zu beruhigen, kompensiert man das
Ganze mit Spenden für Israel und vor allem
damit, dass man die Handlungen Israels unter
allen Umständen unterstützt. Deutsche Juden
die sich empört und zu Recht gegen Menschenrechtsverletzungen
überall in der Welt aussprechen, werden
plötzlich schweigsam, wenn des um die Verbrechen
Israels gegenüber den Palästinensern und
ihren arabischen Nachbarn geht. Da darf
Israel die Palästinenser ausrotten, den
Libanon überfallen und die Golanhöhen besetzen
ohne das auch nur ein leiser Widerspruch
käme >>>
Kurzkommentar:
Merkwürdig ist, das immer noch die "Falscher
Antisemitismusjäger" von einer Wissenschaftlichen
Studie sprechen. Einer der Verfasser dieser
Kampagnenaktion
Sebastian Voigt
sagt selber: "Wir haben aber auch nie behauptet,
eine Studie erstellt zu haben."
Quelle
Der Bundestag, die falschen
Freunde Israels und nun Herr
Graumann haben die Saat ausgesät
und sie geht auf. Nun wird auch
der Straßenmob aktiv.
Heute - 21.6.2011 erhielt ich
nachfolgende E Mail von einem
mir unbekannten
hansstrutynski@webmail.de:
"wann oh G'tt findet endlich
ein mensch, der dier so eins
aufs maul haut: DAS DU FÜR IMMER
UND EWIG DEINE DUMME HÄSSLICHE
DEUTSCHE EWIGESTRIGE ANTISEMITTEN
FRESSE HÄLTS !!!"
|
Ein Leserbrief von Mischa Kölle
- Sehr geehrte Redaktion des
Deutschlandradios, auf ihrem
Internetangebot dradio befindet
sich ein Interview mit Götz
Aly unter dem Titel "Antisemitismus,
der sich identifiziert mit Palästinensern" (
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1486503/
).
Auf die Qualität der Aussagen
von Götz Aly will ich nicht
weiter eingehen. Allerdings
möchte ich doch folgende Aussage
von Götz Aly "[...] denken Sie
zum Beispiel an den berühmten
Franz Mehring. Das war ein ausgesprochener
Judenfeind. Der hat immer wieder
im Zentralorgan der Sozialdemokratischen
Partei antisemitisch geschrieben."
näher erläutert wissen.
Mir ist völlig unklar, weshalb
Götz Aly Franz Mehring als Antisemiten
bezeichnet. Aus den zugänglichen
Texten von Franz Mehring geht
dies nicht hervor. Das Gegenteil
ist der Fall, Franz Mehring
war ein entschiedener Gegner
des Antisemitismus, wie dies
auch aus seinem Artikel "Anti-
und Philosemitisches" von 1891
hervorgeht (http://www.marxists.org/deutsch/archiv/mehring/1891/xx/philo-anti.html).
Sicherlich arbeiten Sie als
Redaktion gewissenhaft und verbreiten
nicht wissentlich Unwahrheiten.
Diesen Qualitätsstandard werden
Sie gewiß auch auf Interviews
anwenden und keine Interviews
veröffentlichen, wo wissentlich
Falschbehauptungen getätigt
werden.
Ich nehme daher an, daß sie
umgehend dieses Interview von
Ihrer Internetseite nehmen und
sich bei Herrn Götz Aly beschweren
werden. Mit freundlichen Grüßen
Mischa Kölle, Dipl.-Sozialwiss.
|
Linke
greift Zentralrat der Juden an
-
Dirk Hautkapp - In der Antisemitismus-Affäre
der Linkspartei verhärten sich die Fronten.
Parteichef Klaus Ernst griff im Gespräch
mit dieser Zeitung den Zentralrat der
Juden frontal an - Linken-Chef
Klaus Ernst wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe
und weist jede Kritik des Zentralrates
der Juden zurück: „Ich lasse es nicht
zu, dass unsere Mitglieder diffamiert
werden“, sagte Ernst. Zentralrats-Präsident
Dieter Graumann hatte zuvor den Versuch
der Linken, Antisemitismus zu untwerbinden,
als „spektakulär missglückt“ bezeichnet.
>>>
Die "falschen Freunde Israels"
machen weiter:
Kritik an Ernsts Angriff auf Zentralrat
Thierse: Reaktion unangemessen aggressiv
>>>
Linke und Antisemiten
Saubere Freunde
- Lorenz Maroldt - Im Oktober 1994 entdeckte
die israelische Zeitung „Haaretz“ in
Berlin ein bemerkenswertes Plakat. Es
zeigte Gregor Gysi, aber irgendjemand
hatte einen Davidstern hinzugekritzelt
und auch das Wort „Jude“. Ein letzter
Trumpf seiner politischen Rivalen, kommentierte
die Korrespondentin des Blattes, „von
der Rechten wie auch der Linken“. Heute
sieht sich Gysi wieder mit Antisemitismus
konfrontiert – in seiner eigenen Partei,
der Linken. Zwar versucht er, das Thema
mal als nicht existent abzutun („Das
Problem des Antisemitismus in der Linkspartei
sehe ich nicht“), mal bei irrelevanten
Splittergruppen aus dem Westen abzuladen
(„Es gab die eine oder andere Äußerung,
die auf großes Unverständnis stößt,
obwohl sie gar nicht antisemitisch gemeint
ist“).>>>
Die "falschen Freunde Israels" in der
"Die Linke"
Neue Kampfansage - Antisemitismus und
»blinder Israel-Haß«: Bartsch und Co.
pflichten Vorwürfen des Zentralrats
der Juden gegen die Linke bei und stellen
ihre Partei vor die »Zerreißprobe«
- Rüdiger Göbel - Eene, meene, muh,
Antisemit bist du – Stichwortgeber Dietmar
Bartsch - Die Antisemitismuskampagne
gegen Die Linke droht die Partei zu
spalten und damit die einzige parlamentarische
Opposition zu Krieg und Sozialabbau
auszuschalten. An der (selbst)zerstörerischen
Operation wirken führende Genossen mit,
allen voran der stellvertretende Vorsitzende
der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar
Bartsch. Am Dienstag dankte er via Mitteldeutsche
Zeitung dem Präsidenten des Zentralratsrats
der Juden, Dieter Graumann, für dessen
Schelte über die Linke. >>>
Linke wollen Existenzrecht Israels ins
Parteiprogramm nehmen
- Der Zentralrat der Juden hat der Linken
"Israel-Hass" vorgeworfen. Thüringens
Fraktionschef Ramelow will nun das Existenzrecht
des jüdischen Staates im Programm verankern.
>>>
Antisemitismus-Kritik
gegen die LinkeBartsch legt sich mit
Vorstand an
- Der Linkspartei wird seit Wochen von
namhaften Wissenschaftlern und auch
dem Zentralrat der Juden Antisemitismus
und Israel-Feindlichkeit vorgeworfen.
Fraktionsvize Bartsch zeigt erstmals
Verständnis für die Kritik und stellt
sich damit gegen die Parteiführung.
>>>
Sonderheft:
Aktuelle Stunde der Schande - Eine gerade
erschienene Sondernummer der unabhängigen
jüdischen Zeitschrift Der Semit beschäftigt
sich mit der Aktuellen Stunde des Deutschen
Bundestages am 25. Mai zum
angeblichen Antisemitismus in der Partei
Die Linke. »Die Abgeordneten der etablierten
Parteien führten keine Debatte, sondern
veranstalteten ein Scherbengericht oder
Tribunal über eine Partei – ohne daß diese
sich wehren konnte, ja wehren durfte«, schreibt
Herausgeber Abraham Melzer. (...) Felicia
Langer nennt die »aktuelle Stunde« in ihrem
Beitrag eine »Schande« (...) Ludwig Watzal
widmet sich der »wissenschaftlichen« Studie
von Samuel Salzborn und Sebastian Voigt
über die »Linkspartei zwischen antizionistischem
Antisemitismus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit«.
Die Sondernummer wird an die Abgeordneten
des Deutschen Bundestages verteilt und an
Abonnenten verschickt. Darüber hinaus kann
sie zum Kostenpreis von fünf Euro bestellt
werden: Melzer-Verlag, Frankfurter Straße
92, 63263 Neu-Isenburg. Telefon: 06102/368768,
Fax: 06102/368769, E-Mail:
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mehr >>>
21.6.2011
Anschlußhilfe - Zentralratschef attackiert
Die Linke - Werner Pirker - (...)
Das Eintreten für ein Ende der israelischen
Kriegs-, Besatzungs- und Blockadepolitik
wird vom Zentralratsvorsitzenden als »geradezu
pathologischer, blindwütiger Israel-Haß«
verurteilt. Denn das geht weit über das
Maß an Israel-Kritik, die Graumann für zulässig
erachtet, hinaus. Nicht zulässig waren auch
fehlende Ovationen linker Abgeordneter,
als der israelische Präsident Peres im Bundestag
das Shoa-Gedenken für eine kriegshetzerische
Rede gegen den Iran nutzte.Wer dann auch
noch einen Fraktionsbeschluß, in dem die
Kritik an der israelischen Gewaltpolitik
als antisemitisch denunziert wird, nicht
mittragen will, braucht sich über den Antisemitismusvorwurf
nicht mehr zu wundern. >>>
DIE ÖFFENTLICHEN MEDIEN UND
DER ZENTRALRAT DER JUDEN MACHEN
STIMMUNG - KAMPAGNENJOURNALISMUS
Linke zerstreitet sich mit Zentralrat
der Juden
- Björn Hengst - (...) Der Zentralrat
der Juden in Deutschland hat
der Partei jetzt attestiert,
dass besonders Genossen aus
dem Westen unter einem "geradezu
pathologischen blindwütigen
Israel-Hass" leiden würden.
In der Partei spuke noch immer
"der alte anti-zionistische
Geist der DDR", schrieb Zentralrats-Chef
Dieter Graumann in einem Gastbeitrag
für die "Süddeutsche Zeitung".
>>>
Die rechten, unrechten, ungerechten
haben zur Zeit "Oberwasser"
in der LINKEN -
"Davon ist auch die Linkspartei
nicht verschont"
-
Stefan Liebich über Antisemitismus
in seiner Partei - Stefan Liebich
im Gespräch mit Christoph Heinemann
>>>
"Mehr als nur ein wenig antisemitische
Züge" - Der Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland,
Dieter Graumann,
sieht deutliche antisemitische
Tendenzen bei Teilen der Linkspartei.
„Der große Befreiungsschlag“
der Partei sei „spektakulär
missglückt“. (...) Graumann
warf Friedensaktivisten der
Linken vor, „obsessiv einseitig
gegen Israel“ zu agitieren und
die Gewalt zu verschweigen,
die von der islamistischen Hamas
ausgehe. >>>
Befreiung aus dem Kerker des
Israel-Hasses
- Ein Gastbeitrag von Dieter
Graumann, Präsident des Zentralrates
der Juden in Deutschland - (...)
Du sollst deinen Vater und deine
Mutter ehren. So heißt das fünfte
der Zehn Gebote, jenes Werk,
das für die gesamte Welt zum
moralischen Fundament wurde.
Es wäre schön, wenn die Linke
sich des Gebotes erinnern würde
und an jene ihrer Vorfahren,
die den Nationalsozialisten
widerstanden, die ins KZ kamen,
die ermordet wurden. >>>
Judenfeindlichkeit - Zentralrat
prangert Antisemitismus in der
Linkspartei an - Antisemitismus ist nach Meinung
des Zentralrats der Juden in
der Linkspartei tief verankert.
Kommentare dazu >>>
|
Kommentar
zu den Artikeln des Herrn Graumann
- Zentralrats der Juden
Die Zehn Gebote
des Zionismus W. Frankenberg
Das Sprachrohr
des israelischen zionistischen
Regimes in der BRD, Dieter Graumann,
der der jüdischen „Sekte“ des
Zentralrats als Präsident vorsteht,
hat gestern, als Teil der großen
Kampagne, auch seinen Senf zum
unterstellten Antisemitismus
in der Linkspartei in der SZ
den Lesern ums Maul schmieren
dürfen. Das die SZ diesen intellektuellen
Durchfall unwidersprochen abgedruckt
hat ist ein Zeichen dafür, dass
die BRD-Presse in Sachen „Israelkritik“
und „Antisemitismus“, was die
Kritik der Verbrechen des zionistischen
Regimes betrifft, gleichgeschaltet
ist. Nun fehlen nur noch die
Kommentare des zuständigen Gesandten
der israelischen Botschaft
Nachshon und
die „Stimme Israels“ Weinthal.
Zu vermuten ist, dass im Hintergrund
Henryk M. Broder sich die Finger
wund geschrieben haben könnte.
Graumanns Artikel
ist wie der aller Zionisten
durchsetzt mit Halbwahrheiten,
Denunziationen, Verleumdungen,
Unterstellungen und Verdrehungen
von Tatsachen. Nach dieser Masche
agieren alle zionistischen Funktionäre
oder deren willen Helfershelfer
in den USA, Frankreich, Großbritannien
und auch in der BRD. Sie betreiben
pure Heuchelei, spielen mit
dem Gewissen der Menschen, missbrauchen
es. Was diesen Artikel so widerlich
macht ist sein pseudoreligiöse
Stoßrichtung. Jedermann weiß,
dass Zionismus und Judentum
sich wie Feuer und Wasser verhalten.
Die Zionisten verhöhnen die
jüdische Ethik. Die einzig wahren
Vertreter jüdischer Ethik sind
die Gläubigen der „Neturei Karta“.
Das immer extremistischere
zionistische Regime in Israel
sollte doch durch ihr Oberrabbinat
die folgende Neufassung der
Zehn Gebote (aseret ha-dibberot)
beantragen, damit die Lautsprecher
dieses Regime in den einzelnen
Ländern endlich eine ehrlichere
Grundlage für ihre Verleumdungen
Andersdenken besitzen.
1. Gebot: Ich
bin der Zionismus, dein Gott,
der dich aus der Diaspora geführt
hat. Neben mir, nur unter mir,
darf es keine andere rassistische
Ideologie geben.
2. Gebot: Du
sollst den Namen des Zionismus
nicht beflecken, nicht wahrnehmen
wie befleckt er ist.
3. Gebot: Du
sollst die Gedenktage des Zionismus
heiligen.
4. Gebot: Du
sollst alle zionistischen Krieger,
Generäle und alle ihre Untaten
ehren. Was Zionisten machen
ist immer gut.
5. Gebot: Du
sollst nicht töten, darfst aber
alle Goyim, besonders aber die
Philister in Palästina, soweit
du sie nicht vertreiben kannst,
töten.
6. Gebot: Wenn
es der zionistischen Ideologie
nützt, ist alles erlaubt, mach
daraus ein Gesetz.
7. Gebot: Die
Ressourcen der Palästinenser
sind die deinen, nimm sie, aber
nenne es nicht stehlen.
8. Gebot: Wenn
es der zionistischen Expansion
dient, ist alles erlaubt. Du
darfst es nicht falsches Zeugnis
geben nennen. Du darfst das
Gewissen anderer missbrauchen.
9. Gebot: Du
sollst begehren Deiner Nächsten
Häuser und geben sie sie nicht,
darfst du sie zerstören.
10. Gebot: Du
must nicht begehren deines Nächsten
Weib, Knecht, Magd, Vieh noch
alles, was dein Nächster hat.
Nimm es dir.
Wann ist
es in der gleichgeschalteten
bürgerlichen Presse endlich
erlaubt, dem ZK des Zentralrates
öffentlich zu widersprechen?
Die Instrumentalisierung des
Holocaust und die Karikierung
des Antisemitismus durch die
Verteufelung der so genannten
Israelkritiker als „Antisemiten“
sollten die Medien nicht
länger Raum geben. Wenn die
Funktionäre des Zentralrates
andere verteufeln wollen, sollen
sie es in ihrem Hausblättchen
„Jüdische Allgemeine“ tun das
außer den „Sektenmitgliedern“
und den Funktionären der Gesinnungspolizei
niemand liest. W. Frankenberg,
21.6.11 |
20.6.2011
Pressemitteilung
- Linke Israelis kritisieren die Partei
DIE LINKE. - pdf -
In einem
Offenen Brief an die Fraktionsmitglieder
der Partei DIE LINKE. kritisieren mehr als
100 israelische Aktivist_innen den Fraktionsbeschluss
vom 7. Juli.
Die Parteimitglieder sind aufgefordert,
stattdessen die globale Solidaritätsbewegung
für die Rechte der Palästinenser_innen zu
unterstützen, zu der sich auch die unterzeichnenden
Aktivist_innen zählen. Die Unterzeichner_innen
machen darauf aufmerksam, dass die Solidarität
mit dem palästinensischen Kampf für Unabhängigkeit
und Gerechtigkeit auch im Interesse israelischer
Staatsbürger_innen und aller jüdischen Menschen
weltweit sei. Zu Unrecht stelle sich das
israelische Establishment als einziger weltweiter
Vertreter der Jüdinnen und Juden dar. Dies
würde von der israelischen Regierung instrumentalisiert,
Kritik an ihrer Politik als antisemitisch
gleichzusetzen (...) Wir bestehen darauf,
dass Ihr auch zukünftig Eure klare Opposition
zu Antisemitismus ausdrückt und fordern,
dass Ihr Solidarität mit den Palästinenser_innen
zeigt. Bekennt Euch zu einer offenen Diskussion
über die verschiedenen Formen des Widerstands,
des Aktivismus und der Solidarität und über
die Vorschläge zur möglichen Beendigung
des Konflikts, die auf Menschenrechten und
Demokratie basieren! Wir glauben, dass sich
diese Positionen in keiner Weise widersprechen
sondern sich vielmehr zur besten und wirksamsten
linken Perspektive zum Konflikt ergänzen.
>>>
Judenfeindlichkeit
- Zentralrat prangert Antisemitismus in
der Linkspartei an - Antisemitismus
ist nach Meinung des Zentralrats der Juden
in der Linkspartei tief verankert. Ein Versuch,
sich von antisemitischen Tendenzen zu distanzieren,
sei "spektakulär missglückt", beklagt der
Präsident des Zentralrats Dieter Graumann
in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung".
Es gebe eine Reihe von Äußerungen und Taten,
die "mehr als nur ein wenig antisemitische
Züge aufweisen." (...) Ausdrücklich
nimmt der Zentralratspräsident einzelne
Linke-Politiker wie Fraktionschef Gregor
Gysi von seiner Kritik aus >>>
Befreiung
aus dem Kerker des Israel-Hasses
- Ein Gastbeitrag von Dieter Graumann, Präsident
des Zentralrates der Juden in Deutschland
- (...) Du sollst deinen Vater und deine
Mutter ehren. So heißt das fünfte der Zehn
Gebote, jenes Werk, das für die gesamte
Welt zum moralischen Fundament wurde. Es
wäre schön, wenn die Linke sich des Gebotes
erinnern würde und an jene ihrer Vorfahren,
die den Nationalsozialisten widerstanden,
die ins KZ kamen, die ermordet wurden. >>>
Kurzkommentar zu den Aussagen
des Herrn Graumann -
Erhard
Arendt -- Es ist schon mehr
als peinlich und unangenehm,
wie hier das Schicksal der Juden,
die Schuld der Deutschen, wie
hier die Opfer mit den neuen
Tätern, einem rassistischen
Israel - zu dem Herr Graumann
schweigt - verbunden werden.
Ja, ich habe mich an die Gebote
erinnert, erinnere mich seit
ich drei Jahre alt war und sah
wie vor unserem Haus tagtäglich
verhungernde Kriegsgefangenen
vorbeigetrieben wurden. Ich
war mein Leben lang stolz auf
meinem Großvater, der mit dazu
beitrug, das tausende Kriegsgefangene
nicht zum Ende des Krieges noch
getötet wurden. Meine "moralischen
Fundamente" beziehen sich nicht
nur auf die Schuld der Vergangenheit.
Überall, wo Menschen Opfer sind,
stehe ich auf deren Seite. Auch
dann, wenn ehemalige Opfer Täter
geworden sind. Was Dieter Graumann
da schreibt ist widerlich. Für
mich sind die Menschen Antisemiten,
die nun zu den Verbrechen der
Israelis schweigen, das Tätersein
dürfen zu einem Bestandteil
der Existenz Israels machen
und es so - als Sprecher der
Juden - auf alle Juden übertragen.
Ja Herr Graumann das ist "Skrupellose
Kälte, eisige Gefühllosigkeit"
Herr Graumann, sie sind anscheinend
noch nicht soweit gekommen.
Es gibt auch noch andere Gebote
und Bauteile unseres "moralischen
Fundaments": "Du
sollst nicht morden." "Du
sollst nicht falsch gegen deinen
Nächsten aussagen." „Du sollst den Namen des Herrn,
deines Gottes, nicht missbrauchen;
denn der Herr lässt den nicht
ungestraft, der seinen Namen
missbraucht.“ "Du sollst nicht nach
dem Haus deines Nächsten verlangen.
Du sollst nicht nach der Frau
deines Nächsten verlangen, nach
seinem Sklaven oder seiner Sklavin,
seinem Rind oder seinem Esel
oder nach irgendetwas, das deinem
Nächsten gehört"
Man möge es einem deutschen
Nichtjuden "verzeihen, dass
auch wir manchmal eine schmerzliche,
70 Jahre alte Erinnerung haben."
und die Gegenwart wahrnehmen,
nicht ausblenden wie Sie, wie
sie ist. |
Leserzuschrift
zum Artikel von Herrn Graumann
- Als Zionist scheinen Ihnen
diese Gebote fremd zu sein,
da Zionisten keine Ethik haben,
sondern nur die Sprache des
waffenstarrenden Sparta, das
sich Israel nennt, kennen.
Ihre Heuchelei in dem Artikel
der SZ kennt keine Grenzen.
Hängt nicht in der Frankfurter
Jüdischen Gemeinde das Bild
des israelischen Staatspräsidenten?
Wem gilt eigentlich Ihre Loyalität?
Dem israelischen Sparta oder
der BRD? Sie haben etwas spät
auf den angeblichen Antisemitismus
in der Linkspartei reagiert.
Wo war ihr Wadenbeißer Kramer?
Haben Sie ihm Lautsprecherverbot
erteilt, nachdem er Ihr Klübchen
sooft blamiert hat? Räumen Sie
erst einmal Ihren Augiasstall
auf, bevor Sie über ehrbare
Abgeordneten einer demokratischen
Partei herfallen? W. Frankenberg
|
19.6.2011 -
Offener Brief an Dr. Gregor Gysi - Von DIE
LINKE. Kreis Verband Gütersloh -
Lieber Gregor Gysi, wir wissen, wie sehr
du zum Aufbau unserer Partei beigetragen
hast. Dein Humor und dein Scharfsinn haben
auch uns stets beeindruckt und motiviert.
Doch nun sind wir milde ausgedrückt „irrtiert“.
Der Beschluss der Bundestagsfraktion in
Sachen Antisemitismus und die Umstände,
unter denen er gefasst wurde, entsetzen
uns und werfen Fragen auf: Was hat Euch
dazu getrieben?
War es das feige Einknicken vor der billigen
Kampagne bürgerlicher Medien und deren einäugiger
„Antisemitismusexperten“? Ist es das Schielen
nach lukrativen Regierungsposten? In beiden
Fällen müsstet ihr als nächstes den Widerstand
gegen den Krieg und schließlich jegliche
antikapitalistische Position aufgeben.
Welche Illusionen habt ihr eigentlich in
die bürgerliche Demokratie? Haben nicht
„Bankenrettungsplan“ und Laufzeitverlängerung
endgültig deutlich gemacht, dass die Regierungen
nur Handlanger von Banken und Konzernen
sind? Noch eins: Linke, ob Sozialdemokraten,
Sozialisten oder Kommunisten, saßen gemeinsam
mit Jüdinnen und Juden und vielen anderen
in den Konzentrationslagern. Deren Peiniger
und Mörder fanden sich nach 1945 in CDU,
CSU und FDP wieder. >>>
»Die Debatte ist nicht neu«
- Peter
Ulrich über die Antisemitismus-Diskussion
in der LINKEN - (...) Ullrich: Nein, diese
Debatte ist ja nicht neu. Sie wiederholt
sich in bestimmten Zyklen: bei gedenkpolitischen
Anlässen oder Ereignissen im Nahen Osten.
Neu ist allerdings die Verknüpfung der Debatte
mit der Frage der politischen Legitimität
der Linkspartei und ihrer Regierungsfähigkeit,
wie sie in der aus wissenschaftlicher Sicht
höchst kritikwürdigen Studie des Gießener
Politikwissenschaftlers Samuel Salzborn
und des Leipziger Historikers Sebastian
Voigt angestrengt wird. Was ist ihre Hauptkritik
an dieser Studie? Einzelne Negativbeispiele
werden unzulässig generalisiert, was nur
durch Auslassung wichtiger Kontextinformationen
gelingt. Zudem sind zentrale historische
Prämissen falsch. So wird der Eindruck erweckt,
mit der LINKEN würde erstmals in der Nachkriegszeit
eine Partei mit antisemitischen Positionen
regierungsfähig werden. Damit werden die
zahlreichen Politiker mit NSDAP-Vergangenheit
sowie antisemitische Ausfälle von Politikern
aller Parteien in der Nachkriegszeit relativiert
und der Antisemitismus einseitig in der
LINKEN verortet. >>>
18.6.2011
Erklärung der Mitgliederversammlung DIE
LINKE.Düsseldorf an die Mitglieder der Bundestagsfraktion
DIE LINKE - (...) Wir fordern Euch
dringend auf, öffentlich richtig zu stellen,
dass die Diskussion über eine Ein-Staaten-Lösung
für Palästina und Israel, den Boykottaufruf
gegen israelische Produkte, vor allem aus
den besetzten Gebieten, um Druck auf den
Israelischen Staat auszuüben oder die Beteiligung
an der humanitären Hilfe für die Palästinenser
durch die Gaza-Flottille nichts aber auch
gar nichts mit Antisemitismus zu tun hat.
Ferner bitte wir Euch dringend, die Erwartungen
an Eure persönlichen MitarbeiterInnen, sich
für diese Positionen einzusetzen, zurückzunehmen.
Die MitarbeiterInnen sind politisch denkende
Menschen, denem man aufgrund Ihres Abhängigkeitsverhältnisses
nicht einen politischen Maulkorb verpassen
darf. Solch ein Maulkorb- und Denkverbotsbeschluss
ist ungeheuerlich und einer demokratisch-sozialistischen
Partei unwürdig. DIE LINKE ist nach unserem
Verständnis eine Partei, die aus fehlender
innerparteilicher Demokratie in den Parteien
der Vergangenheit ihre Schlussfolgerungen
gezogen hat. Deswegen ist dieser Beschluss
für uns, abgesehen von den inhaltlichen
Folgerungen, vollkommen inakzeptabel. >>>
»Das ist ein Skandal sondergleichen« - Die
Solidaritätsbewegung für Palästina läßt
sich nicht vom »Maulkorberlaß« der Linksfraktion
beirren. Gespräch mit Fanny-Michaela Reisin
- Interview: Peter Wolter - Prof.
Dr. Fanny-Michaela Reisin, geboren in Jerusalem
und israelische Staatsbürgerin, ist Präsidentin
der Internationalen Liga für Menschenrechte
- Die Fraktionsführung der Linkspartei im
Bundestag hat am Dienstag einen Maulkorberlaß
durchgepeitscht. Abgeordnete und ihre Mitarbeiter
dürfen demnach nicht mehr für eine Ein-Staaten-Lösung
in Nahost und für einen Boykott israelischer
Waren eintreten. Auch die Unterstützung
der anstehenden Solidaritätsflottille gerät
unter Antisemitismus-Verdacht. Was sagen
Sie als Jüdin mit israelischem Paß dazu?
Das ist sehr traurig, überrascht mich allerdings
auch nicht besonders. Vergleichbare Entscheidungen
und Maulkorberlasse hat es in dieser Partei
ja früher schon gegeben. Dieser Beschluß
aber ist aus meiner Sicht geradezu ungeheuerlich,
ein Skandal sondergleichen – damit wird
praktisch die freie Meinungsäußerung in
der Partei aufgehoben. >>>
17.6.2011
Zur Nahost-Erklärung der Linksfraktion
- Unter der Flagge des Kampfes gegen
Antisemitismus hat die Bundestagsfraktion
der LINKEN eine problematische Erklärung
zum Nahost-Konflikt verabschiedet. marx21
ordnet den Text ein und nimmt dazu Stellung
- Die Linksfraktion hat eine in der Partei,
in der linken Bewegung insgesamt, aber auch
in der Fraktion selbst sehr umstrittene
Erklärung verabschiedet. Besonders problematisch
ist dabei folgender Absatz, besonders weil
er unter der Überschrift »Entschieden gegen
Antisemitismus« geführt wird: »Wir werden
uns weder an Initiativen zum Nahost-Konflikt,
die eine Ein-Staaten-Lösung für Palästina
und Israel fordern, noch an Boykottaufrufen
gegen israelische Produkte noch an der diesjährigen
Fahrt einer »Gaza-Flottille« beteiligen
>>>
Er hats
schon wieder getan: Gregor Gysi und der
Zionismus
- Gysi legt in ND und taz nach - Stephan
Steins antwortet Gregor Gysi - Ein Gutes
hat die aktuelle Debatte um "Antizionismus"
in und um die sog. "Linkspartei" ja; es
kristallisiert sich jetzt zunehmend heraus,
worin eigentlich der Kern des Problems und
die Quelle für tatsächliche oder vermeintliche
Missverständnisse liegen. Denn originär
handelt es sich nicht um einen Diskurs zu
"Antisemitismus", als vielmehr um die Grundsatzhaltung
zur nationalistischen Ideologie des Zionismus.
Dies wird nicht zuletzt daran deutlich,
dass Begriff und Thema von den Initiatoren
der Kampagne aktuell zwar in auffälliger
Weise vermieden werden, gleichwohl Gregor
Gysi an anderer Stelle, wie auf der Veranstaltung
"60 Jahre Israel" der sog. "Rosa-Luxemburg-Stiftung"
im Jahre 2008 die Marschrichtung vorgegeben
hatte. Damals sagte Gysi: „Der Antizionismus
kann für die Linke insgesamt, für die Partei
DIE LINKE im Besonderen, keine vertretbare
Position sein.“ Die aktuelle Debatte kommt
also keineswegs aus dem Nichts, sondern
wurde bereits seinerzeit ideologisch vorbereitet.
Jetzt allerdings soll diese antisozialistische
Position auch zu politischen Konsequenzen
führen. >>>
Aus der
Feder der falschen Freunde Israels - Doktorand
Voigt: „Innerhalb der Linkspartei gab es
schon immer israelfeindliche Strömungen“
- Britta
Veltzke - Mit der Analyse „Antisemiten als
Koalitionspartner? Die Linkspartei zwischen
antizionistischem Antisemitismus und dem
Streben nach Regierungsfähigkeit" hat der
Leipziger Doktorand Sebastian Voigt die
Debatte über Judenfeindlichkeit in der Linkspartei
neu entfacht. (...)
Wir
haben aber auch nie behauptet, eine Studie
erstellt zu haben. Wir haben einen Artikel
geschrieben und die Presse hat daraus erst
eine Studie gemacht.>>>
Peter
Ulrich hat es fast geschafft die Grautöne
wahrzunehmen - Lautsprecher und Scheuklappen
- Der
Soziologe und Kulturwissenschaftler Peter
Ullrich über den Vorwurf des Antisemitismus'
in der Linken, Nahost-Obsessionen und eine
alte Debatte im Stillstand - Der Freitag:
Die Linksfraktion beschließt, Antisemitismus
habe in ihren Reihen keinen Platz, ein einstimmiges
Votum kam aber nur zustande, weil Abgeordnete
den Saal verließen. Hat die Linke ein Problem
mit Antisemitismus? Peter Ullrich: Ja und
Nein. Es >>>
16.6.2011 -
Die LINKE schafft sich selber ab -
Abraham Melzer - Der Beschluss der Fraktion
der LINKEN vom 8.Juni 2011 ist nicht so
sehr empörend, wie er dumm ist. Und in der
Politik darf man alles, nur nicht dumm sein.
Wenn die Linke, oder wer auch immer für
diesen entsetzlich absurden Beschluss verantwortlich
war, geglaubt hat, dass sie damit neue Wähler
gewinnen, dann sei ihnen hiermit gesagt,
dass sie damit schon jetzt viele Wähler
verloren haben. Nur wer sich schuldig fühlt,
hat es nötig dem Volk ein neues „Ehrenwort“
zu geben, das er nämlich auch in Zukunft
„gegen jede Form von Antisemitismus in der
Gesellschaft“ vorgehen wird. Dabei ging
es nicht um Antisemitismus in der Gesellschaft,
sondern um Antisemitismus unter den Linken.
Da fragt man sich wer die Linke zu einer
solchen Erklärung gedrängt oder bedrängt
hat. Ausgerechnet die Linke, die Partei,
die sich auf Rosa Luxemburg beruft, unterdrückt
die Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt
in der Partei und beschließt Verhaltensregeln
für Abgeordnete und deren Mitarbeiter. Schlimmer
konnte es gar nicht mehr kommen. Die Partei
hat damit nicht nur einen tiefen Kotau vor
Israel gemacht, sondern sich wie bei einer
katholischen Priesterweihe flach vor dem
Botschafter hingelegt und mit der Zunge
seine Militärstiefel blank geleckt. In dem
glänzenden Leder hat sich allerdings eine
widerliche Fratze gespiegelt. Eine Fratze
der Feigheit, der Opportunität und der Perfidie
gegenüber eigenen Genossinnen und Genossen.
>>>
Wolfgang
Gehrke reagiert auf den
offenen
Brief von pax christi und vielen
anderen Gruppen und Unterzeichnern
16.6.2011 - Wolfgang
Gehrcke Mitglied des Deutschen Bundestages
Die LINKE knickt in der Nahostpolitik
nicht ein
Liebe Freundinnen und Freunde, Eure und die Kritik vieler anderer
an dem Antisemitismus-Beschluss
meiner Bundestagsfraktion tut
weh, gerade weil wir viele Gemeinsamkeiten
in der Nahostpolitik haben,
etwa wenn wir uns der Spirale
der Gewalt widersetzen oder
aus Solidarität mit der Bevölkerung
Israels auch ihre Regierung
kritisieren. Die Nahostpolitik der LINKEN,
insbesondere ihre Haltung im
israelisch-palästinensischen
Konflikt, ist die Scheidelinie
zu den anderen Bundestagsparteien,
zur Bundesregierung; sie treibt
uns aber auch innerparteilich
um. Auf der gleichen Fraktionssitzung,
die den von Euch kritisierten
Beschluss gefasst hat, haben
wir einen Bundestagsantrag beschlossen,
in dem wir die Bundesregierung
unter anderem auffordern, in
der UNO für die Anerkennung
des Staates Palästina einzutreten
und selbst den Staat Palästina
anerkennen – und das in einer
Zeit, in der die israelische
Regierung alle ihre Botschafter
weltweit angewiesen hat, Regierungen
und Öffentlichkeit gegen die
Anerkennung eines Staates Palästina
zu mobilisieren. Das zeigt mir,
die Nahostpolitik der Fraktion
und der Partei DIE LINKE wird
von dem aktuellen Beschluss
völlig überlagert.
Ich möchte Euch versichern:
Die LINKE knickt in der Nahostpolitik
nicht ein, es wird keinen Kurswechsel
geben. Die LINKE hat sich nicht
für, wie Ihr schreibt, „vermeintlich
israelische Interessen“ entschieden,
sondern folgt weiter der Überzeugung,
auch hier zitiere ich aus Eurem
Brief, dass „Sicherheit und
Frieden für Israel nur über
Gerechtigkeit und Frieden für
die Palästinenser erlangt werden
können“ und umgekehrt. Dazu
möchte ich nicht nur allgemein
auf unsere gültige Beschlusslage
als Partei und Fraktion verweisen,
sondern wenigstens einige Punkte
benennen. Die Nahostpolitik
der LINKEN beruht auf dem Eintreten
für die „Schaffung eines souveränen
palästinensischen Staates mit
völkerrechtlich verbindlichen,
von allen Beteiligten anerkannten,
sicheren Grenzen, mit einem
zusammenhängenden Territorium
im Westjordanland auf der Grundlage
der Grenzen von 1967, dem Gaza-Streifen
und Ostjerusalem als Hauptstadt,
einschließlich der Möglichkeit
eines einvernehmlichen Gebietsaustausches
mit Israel.“ und der „Anerkennung
eines sicheren Existenzrechts
Israels und eines palästinensischen Staates in völkerrechtlich verbindlichen
sicheren Grenzen, die von allen
Beteiligten anerkannt werden“.
Die Nahostpolitik der LINKEN
sucht „eine umfassende Regelung
für alle palästinensischen Flüchtlinge
auf der Grundlage der Resolution
Nr. 194 der UN-Generalversammlung
und/oder den Vorschlägen
der Genfer Initiative. Dabei
muss ein Weg zwischen Rückkehr
und Entschädigung gefunden werden“
(alle Zitate aus: Beschluss
der Fraktion DIE LINKE, 20.04.2010).
Diese Grundsätze haben wir mit
vielen praktischen Initiativen
versehen. Ich will nur einige
nennen: Sofortiger Stopp des
Siedlungsbaus, sofortiges Ende
der israelischen militärischen
Angriffe auf palästinensisches
Gebiet, sofortiges Ende des
palästinensischen Raketenbeschusses
auf israelisches Territorium,
Ende der Besatzungspolitik Israels,
Öffnung der Grenzen zum Gaza-Streifen,
Beendigung des Mauerbaus auf
palästinensischem Territorium,
auf beiden Seiten Freilassung
der politischen Gefangenen,
insbesondere die Freilassung
des israelischen Soldaten Gilat
Schalid und des palästinensischen
Abgeordneten Marwan Barghuti,
die Einbeziehung der Hamas in
politische Gespräche und dafür
einzutreten, dass aus ihrer
Charta die Punkte gestrichen
werden, die das Existenzrechts
Israels bestreiten bzw. in Zweifel
ziehen.
Der Text dieses
Beschlusses ist übrigens gemeinsam
von Gregor Gysi und Norman Paech,
der heute so in der Öffentlichkeit
angegriffen und kritisiert wird,
vorgeschlagen worden.
Diese Politik überprüfen wir
ständig und konkretisieren sie
in Zusammenarbeit mit Partnerinnen
und Partnern in Israel, in Palästina,
hierzulande und in Europa. Alles
Wichtige für einen palästinensischen
Staat ist aufgeschrieben: die
Grenzen auf der Linie von 1967,
Ostjerusalem als Hauptstadt,
Regelungen zur Wasserfrage und
zu Verkehrswegen, staatsbürgerliche
Rechte und demokratische Wahlen,
sichere Grenzen und Entmilitarisierung. Und in Israel? Ich habe im Februar
an einer großen Demonstration
in Tel Aviv, zu der unter anderem
die Parteien Seite 3 Meretz,
Hadasch und Kadima aufgerufen
hatten, für die Verwirklichung
von Demokratie in Israel teilgenommen.
Auch das ist dringend nötig.
Die israelische Regierung handelt
permanent gegen die Interessen
des Landes. Insofern braucht
die Linke keinen, wie Ihr schreibt,
„Spagat“ zwischen Israel und
Palästina zu wagen, aber sie
positioniert sich gegen Krieg,
Gewalt und Unterdrückung.
Wegen dieser Politik und nicht
wegen einzelner Äußerungen einzelner
Mitglieder oder Gliederungen
wird die LINKE so scharf angegriffen
und des Antisemitismus bezichtigt.
Als rassistische Ideologie ist
Antisemitismus in den Gesellschaften
Deutschlands und Europas weit
verbreitet und wird aus der
Mitte der Gesellschaft heraus
immer wieder wach gerufen. Die
Rassisten und Antisemiten sind
Typen wie Thilo Sarrazin oder
Roland Koch. Die Wahlerfolge
rechter Parteien in vielen europäischen
Ländern erfüllen uns mit großer
Sorge. Darüber wurde in der
gespenstischen Bundestagsdebatte
zum angeblichen Antisemitismus
in der LINKEN kein Wort verloren.
Absicht und Tenor waren andere:
Die LINKE sollte ihrer Nahostpolitik
abschwören, sonst würde sie
ausgegrenzt und an den Rand
gedrängt.
Ohne eine starke linke Partei
entsteht Raum für rechte und
rechtspopulistische Bewegungen.
Dass noch keine rechte Partei
im Bundestag sitzt und dass
sie aus einigen Landtagen wieder
vertrieben werden konnten, ist
auch ein Ergebnis der Arbeit
der LINKEN. Gerade angesichts
der Krise in Europa, der Hetze
gegen griechische, spanische,
portugiesische Arbeitnehmerinnen,
Arbeitnehmer, Erwerbslose, der
Hetze gegen Migranten ist eine
starke Linke von grundsätzlicher
Bedeutung.
Es scheint, als
ob es der israelischen Regierungspolitik
gelungen ist, jegliche Kritik
an ihrer Politik als antisemitisch
zu diffamieren. Die LINKE darf
nicht auf den Leim eines Antisemitismus-Vorwurfes
gehen, der Interessen von Jüdinnen,
Juden mit der israelischen Regierungspolitik
gleichsetzt. Die LINKE muss
ihre Nahostpolitik deutlich
von den Antisemitismusvorwürfen
trennen; das ist uns offensichtlich
in den letzten Wochen nicht
gelungen.
Rechtes Gedankengut, darunter
auch Antisemitismus, wirken
auch in die Linke hinein, unter
ihren Wählerinnen und Wählern,
ihren Mitgliedern und Funktionsträgern.
Sich damit auseinanderzusetzen
heißt nicht, sich dem Druck
der etablierten Politik zu unterwerfen,
sondern geschieht um unserer
selbst willen. Wer die Auseinandersetzung
mit dem Antisemitismus nutzt,
um für sich selbst politisches
Terrain zu gewinnen, versündigt
sich vor der deutschen Geschichte,
auch der Nachkriegsgeschichte.
Die LINKE gibt es nur einmal
– wer nicht sorgsam mit ihr
umgeht, steht am Ende vor einem
Trümmerhaufen.
Liebe Freundinnen und Freunde,
in Punkten, die ihr kritisiert,
bin ich verunsichert, ob meine
und die Entscheidung der Fraktion
richtig war. Wir möchten
dem Anspruch von Rosa Luxemburg,
Freiheit der Diskussion und
Einheit in der Aktion, gerecht
werden und wissen doch, dass
wir ihn oft nicht erfüllen.
Diese Situationen grämen uns
dann besonders.
Mit solidarischen Grüßen Wolfgang Gehrcke
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»Palästinasolidarität
gehört zur Linken« - Stellungnahme
der Bildungsgemeinschaft Soziales, Arbeit,
Leben & Zukunft (SALZ) e.V.: Der Fraktionsvorstand
der Linksfraktion im Bundestag hat in der
Fraktion am 7. Juni einen Beschluß durchgesetzt,
der inzwischen von vielen Friedensfreundinnen
und Friedensfreunden in der Republik als
»Maulkorberlaß« bezeichnet wird. Dieser
Beschluß reagiert offenkundig auf den Druck
von führenden Unionspolitikern, die –wie
Karl-Josef Laumann im Landtag von Nordrhein-Westfalen
und Hans-Peter Uhl im Bundestag – der Linken
unterstellen, zum Antisemitismus hinneigende
Mitglieder in ihren Reihen zu dulden, und
die von der Linken fordern, sich von diesen
Mitgliedern zu trennen. Davon sind auch
SALZ-Mitglieder betroffen. Wir betrachten
uns nicht als politischen Akteur im engeren
Sinne des Wortes; unsere Aufgaben liegen
im Bereich der politischen Bildungsarbeit.
Wir wenden uns aber entschieden gegen jeden
Versuch, unsere – durchweg der internationalen
Solidarität und dem Kampf gegen Rassismus
und Antisemitismus verpflichteten – Mitglieder
zu verleumden und >>>
»Warum diese Leidenschaft?«
- Gregor Gysi im ND-Gespräch - Die
Linksfraktion im Bundestag verabschiedete
kürzlich eine Erklärung »Entschieden gegen
Antisemitismus«, in der sie dreierlei festlegte:
keine Initiativen für eine »Ein-Staaten-Lösung«
im Nahost-Konflikt zu unterstützen und sich
weder an Boykottaufrufen gegen israelische
Produkte noch an der diesjährigen Fahrt
einer »Gaza-Flottille« zu beteiligen. Mit
dem Fraktionsvorsitzenden der LINKEN sprachen
Jürgen Amendt und Jürgen Reents. - ND: Die
Linksfraktion hat gegen Vorwürfe des Antisemitismus
mit einem Beschluss reagiert, der drei Verhaltensregeln
zu Israel bzw. zum Nahost-Konflikt enthält.
Wie groß ist das Problem des Antisemitismus
in der LINKEN? Gysi: Das Problem des Antisemitismus
in der Linkspartei sehe ich nicht. Ich halte
nichts davon, den Begriff Antisemitismus
inflationär zu verwenden. Ein Antisemit
ist für mich jemand, der zumindest jüdische
Bürgerinnen und Bürger benachteiligt und
diskriminiert, weil sie Juden sind. Solche
Einstellungen kenne ich in meiner Fraktion
nicht. Im Beschlussentwurf des Fraktionsvorstandes
war der Begriff Antisemitismus nicht enthalten,
die entsprechende Formulierung in der Einleitung
ist erst im Laufe der Fraktionssitzung eingefügt
worden. (...) Und wer diesen drei Punkten
nicht folgt, wird in die Nähe zum Antisemitismus
gestellt. Nein. In einem in derselben Fraktionssitzung
angekündigten zweiten Beschluss werden wir
uns gegen die inflationäre Verwendung des
Begriffs Antisemitismus wenden und uns dabei
auch kritisch mit einer einseitigen Zustimmung
zur Regierungspolitik in Israel auseinandersetzen,
wie sie der BAK Shalom (Bundesarbeitskreis
innerhalb der Linkspartei, d. Red.) z. B.
in der Frage der Siedlungspolitik vertritt.
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"Wir müssen der
Kritik Grenzen setzen" - Gregor Gysi,
Fraktionschef der Linken, erklärt, warum
Deutsche nicht alles von Israel fordern
dürfen - und wie die DDR sein Bewusstsein
dafür geschärft hat. >>>
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