1.
Einleitung
- Alter Geist in neuen Flaschen....
Erhard Arendt
2.
Gezielte Störung bei
Palästina/Israel-Veranstaltung -
Veranstaltung mit Menschenrechtlerin Felicia
Langer an der Uni Bonn: Publikum erteilt
Störern aus der pro-israelischen Lobby
deutliche Abfuhr
- Simon Ernst Verdi-Jugendvorstand NRW-Süd
>>>
3.
Aufruf zu Störaktionen bei Honestly
Concerned
(HC)
4.
Aufruf zu Störaktionen bei Politically
Incorrect (PI) + Kommentare der Leser
4. Verteiltes Flugblatt
1.
Alter Geist in neuen Flaschen
Am Freitag dem 15. Juni 2007 sprach Felicia
Langer auf Einladung der AStA der Universität
Bonn,
das Bonner Friedensbündnis und die Offene Uni
Bonn in der Bonner Uni.
Im Vorfeld startete die
fragwürdige Gruppe
ILI (I like Israel - Leo Sucharewicz) einen
Aufruf der, so zeigte sich schon früher als
Versuch die Veranstaltung zu stören,
wenn nicht zu verhindern zu erkennen war.
Dieser Aufruf und frühere belegen, dass dieses
Netzwerk undemokratisch unser Recht auf freie
Meinungsäußerung untergräbt.
So stand in de Mailingliste von HC: „ Es sind
solche Gelegenheiten, bei denen wir Israel
praktisch, wirksam und solidarisch unterstützen
können. Nur unsere öffentliche Solidarität
hilft Israel wirklich. Nur unsere
Entschiedenheit zeigt dem neutralen Publikum,
dass Israels Sicherheit nicht zur Diskussion
steht. Nur unsere Zahl und
Deutlichkeit nimmt Felicia Langer die Freude an
Ihrer Hetze. „
(1)
Bei PI stand:
„Es wäre toll, wenn möglichst viele PI-Leser aus
dem Köln-Bonner Raum
aktiv und
deutlich an der Veranstaltung
teilnehmen.“
http://www.politicallyincorrect.de/2007/06/anti-israel-veranstaltung-an-bonner-universitaet/
(2) Stefan Herre durfte bei dieser
Veranstaltung natürlich auch nicht fehlen. Über
alles herrschte dann aber Schweigen bei PI.
Sicher, weil sich nicht alles so entwickelte wie
man es sich dachte, die Besucher ließen sich die
Störaktionen nicht gefallen. "Die
Entschiedenheit" der Störer wurde erkannt und
verurteilt.
Die sogenannten falschen Freunde Israels zeigten
dann in Zusammenarbeit mit ILI, HC und PI auch
ihr hässliches, wahres Gesicht. Es ging und geht
nicht um Diskussionen, um eine
Auseinandersetzung mit Andersdenkenden. Eine
kritische Sicht der israelischen Regierung soll
verhindert, unterdrückt werden. Geübt und
die Opfer des Holocaust missbrauchend schwingt
man dabei auch die Antisemitismuskeule.
Eine unbekannte und anonyme Gruppe mit dem
vielsagenden Namen „Bündnis
gegen die Realität (Bonn)“
verteilte im Vorfeld Flugblätter
(3) Die Gruppe ist nicht über Google
zu identifizieren. Eine Seite die man bei der
Suche findet gibt aber sicher schon einen recht
guten Eindruck, aus welchem Nest diese Leute
kommen.
http://projekte.free.de/a2k2/mainpage.php?cat=links
Eine Teilnehmerin der Veranstaltung schrieb:
„Die Antideutschen und Philosemiten (Honestly
Concerned, Politically Incorrect und noch eine
Chaos-Gruppe) hatten dann dank der Aufrufe
reichlich Pöbel aufgefahren und bemühten sich
redlich, durch lange Redebeiträge und
Beleidigungen, Felicia zu provozieren und am
Reden zu hindern. Sie blockte alle
Beschuldigungen jedoch ganz souverän mit guten
Argumenten ab und ließ sich nicht aus der Ruhe
bringen. Der Moderator hatte die Sache auch gut
im Griff und entzog den Provokateuren das Wort,
einige wurden des Saals verwiesen.
(…) Vor der Veranstaltung wurde ein Flugblatt
verteilt und verlesen, ein Pamphlet von Honestly
Concerned, in dem Felicia u.a. mit Hitler
verglichen wurde“
2.
Simon Ernst fast die
Ereignisse zusammen:
Gezielte Störung bei
Palästina/Israel-Veranstaltung
Veranstaltung mit Menschenrechtlerin Felicia
Langer an der Uni Bonn: Publikum erteilt Störern
aus der pro-israelischen Lobby deutliche Abfuhr
Simon Ernst Verdi-Jugendvorstand NRW-Süd,

Am Freitag dem 15. Juni luden der AStA der
Universität Bonn, das Bonner Friedensbündnis und
die Offene Uni Bonn in den großen Hörsaal 17 der
Bonner Uni ein. Die Menschenrechtlerin und
Trägerin des alternativen Friedensnobelpreises
Felicia Langer war gekommen um über den
israelisch-palästinensischen Konflikt zu
informieren. Felicia Langer, 1930 in Polen
geboren und als Jüdin vor den Nazis geflohen,
arbeitete lange Jahre in Israel als Anwältin und
vertrat dort Palästinenser vor Militärgerichten,
kämpfte gegen Enteignung, Häuserzerstörung,
Deportation und Folter. 1990 schloss sie ihre
Kanzlei und siedelte mit ihrem Mann nach
Deutschland über, weil das israelische
Justizsystem bereits zur bloßen Farce verkommen
war. Seitdem hat sich die inzwischen 77-Jährige
durch ihr konsequentes Eintreten für einen
gerechten Frieden im Nahen Osten und ein Ende
der israelischen Besatzung und ihre Bücher einen
Namen in der deutschen Friedensbewegung gemacht.
Drei Gruppierungen hatten im Vorfeld zur Störung
der Veranstaltung aufgerufen und verunglimpfende
und beleidigende Texte über die Referentin
verbreitet, die in dieser Schärfe sogar die
Aufmerksamkeit der Polizei erregt hatten. Diese
hatte vor möglichen Übergriffen auf die
Veranstaltung gewarnt. Die drei Gruppierungen
mit den Namen „I Like Israel“ (ILI), „Politically
Incorrect“ (PI) und „Honestly Concerned“ (HC)
scheinen über nicht unerhebliche finanzielle
Mittel zu verfügen und sind gut organisiert.
Die erstgenannte Organisation, ILI, die sich
selbst als „Think Tank“ und „strategisches“
Organ für die „professionelle
Pro-Israel-Promotion“ bezeichnet, verfügt nach
eigenen Angaben über eine Akademie zur Schulung
ihrer Mitglieder und hat schon zahlreiche
Demonstrationen organisiert um für breite
Unterstützung der Politik der israelischen
Regierung zu werben.
Der Medienpsychologe und ILI-Vorstand Leo
Sucharewicz und sein Team von bezahlten
Marketingspezialisten und Projektmanagern haben
es sich als Ziel gesetzt, langfristig am von
ihnen organisieren Israel-Tag „eine Million
Menschen mit Israelfahnen auf die deutschen
Straßen zu bringen“. In den vergangenen vier
Jahren ist es ihnen gelungen, eine europaweit
funktionierende Propagandamaschinerie ins Laufen
zu bringen.
Die ihrerseits hauptsächlich auf Meinungsmache
ausgerichtete Organisation PI vertritt in ihren
Veröffentlichungen offen rassistische Positionen
gegen Araber in Deutschland und fordert
Solidarität mit der Bush-Regierung. Dabei
schreckt PI auch nicht davor zurück, sich mit
der Initiative „Pro Köln“ zusammenzutun, die als
Ableger der rechtsextremistischen „Deutschen
Liga für Volk und Heimat“ bekannt ist, und
gemeinsam mit ihr zu anti-muslimischen
Demonstrationen aufzurufen, wie am Samstag dem
16. Juni in Köln geschehen. PI ist damit ein
wichtiger Baustein in der organisierten
Stimmungsmache gegen Menschen arabischer
Herkunft. Ziel dabei ist die Schaffung
öffentlicher Akzeptanz für Angriffskriege in der
Region. Der Irak-Krieg und der Krieg gegen den
Libanon, aber auch die Angriffspläne gegen Iran
sollen unter Ausnutzung ausländerfeindlicher
Ressentiments in der Bevölkerung legitimiert
werden.
Die Gruppe HC wiederum hat sich nach eigenen
Angaben bei einem Treffen von
Interessenvertretern der israelischen Regierung
gegründet. Auf der Website finden sich des
Weiteren Informationen über Verbindungen zum
mächtigen „Amerikanisch-israelischen Ausschuss
für öffentliche Angelegenheiten“ (AIPAC). Diese
Nachfolgeorganisation des berühmt-berüchtigten
„American Zionist Committee for Public Affairs“
hat direkte Verbindungen zum Geheimdienst des
israelischen Staates, zählt unter anderem Bush
Vater und Bush Sohn, US-Außenministerin Rice und
US-Vize Cheney zu ihren Mitgliedern und verfügt
über enorme finanzielle Mittel und politischen
Einfluss. Die UNO fordert schon seit Jahren,
solche Organisationen zu überwachen, die auch in
europäischen Staaten einen großen Einfluss auf
die öffentliche Meinungsbildung haben. Hier in
Deutschland sind Verbindungen zur FDP und zur
CDU nachzuweisen und die Tageszeitung „Die
Welt“, die im Springer-Verlag erscheint, hat
ihnen schon wiederholt als Sprachrohr gedient.
Im gemeinsamen Aufruftext der drei
Organisationen, die eng zusammenzuarbeiten
scheinen und auf den Websites wird die jüdische
Menschenrechtlerin als „Antisemitin“ und „braune
rechtsradikale Hetzerin“ bezeichnet und zu
„entschiedenem und zahlreichem Erscheinen“
aufgerufen. So verwunderte es nicht, als ca. 40
Mitglieder und Sympathisanten der Organisationen
zu der Veranstaltung erschienen, und durch
Zwischenrufe, Beleidigungen der Referentin und
geschickt lancierte Fragen versuchten, den Gang
der Diskussion in ihrem Interesse zu lenken.
Dass ihnen dies nicht gelungen ist, lag vor
allem an der überzeugenden Argumentation der
Referentin. Dabei war es den Teilnehmern
teilweise mehr als deutlich anzumerken, dass sie
eines der Trainings in „Sprachpsychologie“
absolviert hatten, wie sie von der ILI-Akademie
angeboten werden. Die übrigen mehr als 200
Besucher der bunt gemischten Veranstaltung
wiesen jedoch gemeinsam mit der Moderation die
teils üblen Anschuldigungen der organisierten
Störer zurück und brachten sie mehrere Male zur
Ruhe.
Dass hinter Felicia Langers Engagement viele
friedliebende Menschen in Israel und den
jüdischen Gemeinden stehen, bewies die
Anwesenheit von Evelyn Hecht-Galinski, Tochter
eines ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats
der Juden, die angesichts der angekündigten
Provokationen aus Solidarität eigens aus
Süddeutschland angereist war. Auch
zahlreiche andere prominente Gäste verliehen den
Forderungen und Ausführungen Felicia Langers
nach einem gerechten Frieden und einem
Ende der Apartheid weiteres Gewicht:
„Israel hätte schon längst Frieden mit den
Palästinensern schließen können, wenn es, wie es
das Völkerrecht verlangt, seine Besatzung
beendet, sämtliche Siedlungen aufgelöst und das
Flüchtlingsproblem gelöst hätte (...). Man muss
endlich begreifen: Die Besatzung per se ist ein
Inbegriff von Gewalt, die Gegengewalt
verursacht! Deshalb: Es gibt nur eins um die
Gewaltspirale zu stoppen – die Besatzung muss
beendet werden!“
Zu den Provokationen meint Mitveranstalter Simon
Ernst: „Man darf sich von solchen Hetzern nicht
einschüchtern lassen. Als demokratische
Menschen, die für den Frieden eintreten, müssen
wir diesen Leuten eine klare Abfuhr erteilen.“
Als Felicia Langer zum Ende ihres Vortrags ihren
Wunsch nach einer „Solidarität mit dem
palästinensischen Volk“ aussprach, „wie sie auch
schon die südafrikanische Apartheid zu Fall
gebracht hat“, erntete sie tobenden Applaus und
die Stimmung brachte das Bild der Frauen von
Guatemala zum Greifen nahe: „La solidaridad
es una flor: Die Solidarität ist eine
Blume…“
Kurz nach dem Ende nahmen einige der
enttäuschten Störenfriede die gelungene
Veranstaltung noch zum Anlass, Felicia Langer
die übelsten Beschimpfungen nachzurufen, bis sie
schließlich vom Veranstalter aufgefordert wurden
zu gehen.
Simon Ernst - Verdi-Jugendvorstand NRW-Süd,
Mitarbeit im Projekt „Offene Uni Bonn –
Selbstbestimmte Lehre für alle“
Kontakt:
Mail:
simernst @ uni-bonn.de (Bitte Leerzeichen
entfernen)
Quellen:
Zu den drei erwähnten Organisationen:
http://www.il-israel.de
http://www.honestlyconcerned.de
http://www.politicallyincorrect.de sowie
http://myblog.de/politicallyincorrect
besonders:
http://www.politicallyincorrect.de/2007/06/anti-israel-veranstaltung-an-bonner-universitaet/
Außerdem einschlägige Seiten, besonders:
http://www.aipac.org
http://www.israpundit.com
http://www.jtnews.net
http://www.worldpress.com (Dort besonders
die Blogs von ILI und „schalomchaverim“)
Sowie:
http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/Verfassungsschutzbericht_2004.pdf
Felicia
Langer in Bonn - „Die Qual der Besatzung“
- Michael Hesse - Das Vorgehen in
den Palästinensergebieten verdient dieselbe
Verurteilung wie einst die Apartheidpolitik,
sagt die Trägerin des alternativen Nobelpreises.
Ihre Stimme lässt keinen Raum für Zweifel.
„Israel wird nie Sicherheit genießen, wenn es
den Palästinensern nicht ihre Rechte gibt.“ Es
sind die Träume einer Brückenbauerin, die sie so
sprechen und kämpfen lässt für Palästina und den
Frieden. Felicia Langer sitzt auf Einladung der
„Offenen Uni Bonn“ in einem vollbesetzten
Hörsaal der Bonner Uni und erzählt die
Geschichte eines schier nie enden wollenden
Konflikts. >>>.
3.
Aufruf - in der Mailingliste von
Honestly Concerned

Quelle:
versandte Mailingliste vom 14.6.2007 -
[Honestly-Concerned]
"INNENPOLITIK/ANTISEMITISMUS" - Danke an Yelda
für die Hilfe bei der Zusammenstellung dieses
Mails...
4.
Aufruf - bei "Politically
Incorrect"
Felicia
Langer ist für ihre jahrzehntelange
pathologische Hetze gegen Israel
anti-israelische Haltung bekannt und für
ihre beachtlichen neurotischen Energien,
mit denen sie bei antiisraelischen
Veranstaltungen auftritt. Sie trägt damit eine
relevante Schuld am Erfolg palästinensischer
Propaganda.
Am heutigen Freitag setzt Felicia Langer -
unterstützt von der
Linkspartei, dem
“Bonner Friedensbündnis” und vielen anderen
linken Gruppen - ihre Propaganda in Bonn fort.
Gelegenheit gibt ihr eine
Veranstaltung an der Universität Bonn,
Regina-Pacis-Weg 5. Beginn ist um 19.00 Uhr, im
Hörsaal XVII (Seminar für Anglistik).
Es wäre toll, wenn möglichst viele PI-Leser aus
dem Köln-Bonner Raum
aktiv und
deutlich an der Veranstaltung
teilnehmen. Warum ist das so wichtig? Weil jede
Diskussion vom Publikum bestimmt wird. Es sind
solche Gelegenheiten, bei denen wir Israel
praktisch, wirksam und solidarisch unterstützen
können. Nur unsere öffentliche Solidarität hilft
Israel wirklich, nur unsere Entschiedenheit
zeigt dem neutralen Publikum, dass Israels
Sicherheit nicht zur Diskussion steht, nur
unsere Zahl und Deutlichkeit nimmt Felicia
Langer die Freude an Ihrer pro-palästinensischen
Propaganda.
» Interessenten melden sich bitte bei Oren von
ILI-Deutschland:
oren@il-israel.com
-
#6 Fasik
(15. Jun 2007 10:54)
Felicia Langer?
Ach… diese braune rechtsradikale Hetzerin.
Dieser Satz sollte als Nazikeule in den Medien
reichen.
#8 Feuervogel (15. Jun 2007
11:06)
„Felicia Langers Positionen sind nichts anderes
als ein Mischmasch aus links- und
rechtsextremistischen antisemitischen
Positionen. Sie als Antisemitin, die jederzeit
“die gute Jüdin” spielt, zu bezeichnen ist daher
nur folgerichtig.
Solche Leute animieren geradezu, das
antisemitische Ressentiment richtig auszuleben -
natürlich in politisch korrekter Sprache – und“
-
#22
diestimmederwahrheit (15.
Jun 2007 11:50)
klassischer fall von BORDERLINE SYNDROM, haben
viele in der generation, kommt vom excessiven
drogengenuss, sind eigentlich bemitleidenswerte
kreaturen, völliger mangel an kritikfähigkeit
gepaart mit einem hang zur hysterie.
heilungschancen: gering.
am besten, wir kaufen der tante ein ticket nach
ghaza, one way versteht sich.
-
26
Tiqvah Bat Shalom (15.
Jun 2007 11:59)
@18 Mir
JA! Stimmt! Meistens sind diese “Juden” sog.
Halbjuden nach der NS “Rechnung” und nach der
Chalahah gar keine… Diese Juden die sooo viel
besser wissen als alle, sind mit sehr wenige
ausnahmen von Vater her Juden (was bei d
Chalahah nicht zählt) und von mütterliche Seite
nicht… Nach Auswertungen sind etwa 80 % von
diese “Juden” aus eine gescheiterte ehe oder
Unehelich geboren, wo dann die Kinder auf der
Vater eine anerzogene oder natürliche Wut haben…
Es sind manche übertretene Juden auch die uns
solche Ruf bescheren, und manche die gerne unter
die Völker bleiben wollen, und mit
Nestbeschmutzung ihre Platz sichern wollen…
-
#32
Feuervogel (15. Jun 2007
12:12)
@ Bariloche
“halbwegs demokratisches Land: Israel”
drücken wir es doch mal so aus: nirgendwo
genießen im Nahen Osten Muslime größere
individuelle Freiheiten als in Israel
-
#42
Markus Oliver (15. Jun
2007 12:39)
Wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich sogar
hinfahren. Schön “Tod Israel” rufen und die
Verantstaltung damit kontakarieren.
Antisemitische Hetze der übelsten Art loslassen,
sodass die gute Frau die Karten auf den Tisch
legen muss. Wäre interessant zu wissen, wer und
wieviel Leute in die Hetze einstimmen.
5 Das vor
der Veranstaltung verteile
Flugblatt von
"Bündnis gegen die
Realität (Bonn)"
(Ebenso wenig wie man bei "I like Israel"
unrechtmäßig der Impressumspflicht nicht
genügend einen Verantwortlichen findet, befindet
sich auf diesem Flugblatte weder der Name noch
die Adresse eines Presseverantwortlichen.)
Solidarität mit Israel - Wider die
konformistische Rebellion!
Das Referat für Politische Bildung des Bonner
AStA lädt mit Unterstützung des Bonner
Friedensbündnis im Rahmen der „Offenen Uni" zum
Referat „Ist der Frieden noch möglich?" ein,
deren Werbeflyer mit dem Bild der im
antizionistischen Dunstkreis als
„Apartheidsmauer" titulierten Sperranlagen der
Israelis die Stoßrichtung bestens illustriert.
Was ist nun von einer solchen Veranstaltung mit
der israelischen Rechtsanwältin und
Bürgerrechtlerin vorgestellten Referentin zu
erwarten?
Zäher Kampf gegen die „mächtige
jüdisch-zionistische Lobby"
Felicia Langer vertritt die ganze Palette
der in friedensbewegten Kreisen üblichen
Positionen - von der angeblichen
Kompromissbereitschaft der de facto
vernichtungswütigen Hamas über die
Rationalisierung des suicide bombings zum
„Hilfeschrei" in verzweifelter Lage und dem Ruf
nach dem völkischen „Selbstbestimmungsrecht" der
Palästinenserinnen bis zur Delegation der
alleinigen Schuld an die Adresse Israels. Sie
unterscheidet sich in ihrem moralistischen
Furor, der statt auf Analyse auf die seit
Jahrzehnten immer wieder ventilierten Bilder und
Schlagwörter setzt, in Nichts vom
antizionistischen Mainstream - so gesehen hätten
die Initatorlnnen auch Norbert Blüm oder
Hans-Christian Ströbele als Referenten bestellen
können.
Offenbar ging es der unheüigen Allianz aus
Sozialdemokratie und den Terrorapologeten des
„Bonner Friedensbündnis" weniger um die
inhaltliche Qualifikation der Rednerin, sondern
mehr um das Attribut ,israelisch', das es
erlaubt, sich einerseits auf eine ,gute Jüdin'
zu beziehen und andererseits endlich einmal das
verkünden zu lassen, was man sich sonst aufgrund
der „Antisemitismuskeule" (Langer) nur hinter
vorgehaltener Hand zu sagen traut. Nicht die
Erfahrung Langers als Jüdin in einer Welt voller
mörderischem Antisemitismus tangiert die
deutschen Pazifistnnen, nein, lediglich die
Anklage gegen ihre ,eigene' Gemeinschaft ist das
Objekt ihres libidinösen Interesses. Und so wird
Langer ihnen den Gefallen tun, die Forderung
nach Erhöhung des „internationalen Drucks" auf
Israel zu kombinieren mit der blanken Lüge,
Israel werde nicht ausreichend von der
internationalen Staatengemeinschaft kritisiert.
Dabei liegt der Israel-Palästina-Konflikt unter
den 50 blutigsten Konflikten weltweit auf Rang
46 — also weit hinter den Millionen Toten im
Sudan, Äthiopien oder Nigeria - in der
Berichterstattung aber auf Rang 1. Demgemäß
verhält sich auch die Menschenrechtskommission
der UN, die zwar seit ihrer Gründung kein Wort
über die Menschenrechtslage im Iran oder China
verlor, jedoch ein Viertel all ihrer
Resolutionen gegen Israel richtete. Solche
Fakten können aber Langers einfaches Weltbild
nicht ins Wanken bringen.
Stattdessen wird sie wieder die
„jüdisch-zionistische Lobby" als Schuldige für
die angeblichen Sprechverbote ausfindig machen,
jene „Lobby", die mit „Hetzkampagnen" für den
Tod Möllemanns gesorgt habe - eine
Verschwörungstheorie, wie sie auch von der NPD
goutiert wird. Langers intellektueller Amoklauf
gipfelt in dem Ruf nach der deutschen
Ordnungsmacht, die gegen die halluzinierte
moralische „Erpressung" durch die Jüdlinnen
durchgreifen solle: „In der Tat sind die
Deutschen, gerade wegen ihrer Vergangenheit,
dazu verpflichtet, sich überall einzumischen, wo
Menschenrechte verletzt werden. Sie haben schon
einmal geschwiegen [...] Wir, die Israelis, die
Juden, können keinerlei Recht beanspruchen, als
Opfer von gestern Täter von heute zu sein. [...]
Wir haben auch kein Recht, die Schuldgefühle der
Deutschen zu funktionalisieren, so wie Israel
das tut". Langer serviert den Friedensbewegten
somit ein Gebräu aus staatsoffiziellem
Antifaschismus im Stil der Berliner Republik -
die geläuterten Deutschen als Weltmeister der
humanitären Intervention - und
Stammtischparolen von unheimlich mächtigen und
anmaßenden Jüdinnen, die das schlechte Gewissen
der Deutschen schamlos für ihre Verbrechen
ausnutzten.
Die Deutschen rücken also in der Propaganda
Langers an den archimedischen Punkt des
gegenwärtigen Konfliktes: Einerseits sind sie
dank aufgearbeiteter Vergangenheit prädestiniert
für einen Menschenrechtsimperialismus,
andererseits müssen sie sich gegen die
angebliche zionistische Keule wehren, um so die
Palästinenserinnen als die ,Opfer der Opfer' zu
befreien.
Die anti-israelische Aktion wird solchermaßen
zum bundesdeutschen Staatsauftrag - eine
Mission, der sich die Veranstalterinnen der
nationalistischen wie antisemitischen
Implikationen begeistert widmen, wie im
Folgenden zu zeigen sein wird.
„Wir hatten 5 pro-israelische Veranstaltungen,
jetzt machen wir mal eine contra-israelische"
Wie wenig die Organisatorinnen der Veranstaltung
an einer tatsächlichen Beendigung des
Kriegszustandes im Libanon und den
palästinensischen Gebieten interessiert sind,
zeigt beispielswiese die Bemerkung des
verantwortlichen Referenten für Politische
Bildung des AStA Bonn Christopher Paesen in
einer AStA-Sitzung: „Wir hatten 5
pro-israelische Veranstaltungen, jetzt machen
wir mal eine contra-israelische."
Kritik, deren Maßstab die Emanzipation von
Herrschaft ist, die sich also nicht im Meinen,
Palavern oder Strategisieren erschöpft, kann die
Existenz rechtsradikaler Vereinigungen — seien
es Nazi-Gruppen oder islamistische Rackets -
nicht zur Geschmackssache reduzieren. Mit dieser
Position fallen die Organisatorinnen des
Vortrags nicht nur den Israelis in den Rücken,
die angesichts des vorwiegend gegen die
Zivilbevölkerung gerichteten antisemitischen
Raketen- und suicide-Terrors um ihr Leben
fürchten müssen, in den Rücken. Nein, auch die
Interessen der Menschen im Gaza-Streifen, die
aktuell ganz besonders unter der Herrschaft der
islamistischen Hamas leiden müssen und denen
Disco-Besuche, (sexuelle) Selbstbestimmung und
Möglichkeiten der Organisation gegen die
Zumutungen des Kapitals - wie etwa das
Streikrecht - bei Strafe des Knüppels oder gar
des Lebens genommen werden, werden zugunsten
eines autokratisch regierten Gottes(un)staates
verraten.
Antizionismus als höchste Form des
Einverstandenseins
Israel, das sich durch seinen Doppelcharakter -
als gewöhnlicher, herrschaftsförmig
organisierter Staat wie als Ort der politischen
Emanzipation der Jüdinnen und Juden und
Instrument ihrer bewaffneten Selbstverteidigung
zugleich auszeichnet - wird hierzulande leider
nicht allein von den doch recht marginalen
Friedensbewegten angegriffen. Während sich in
der Auseinandersetzung eine unheimliche
Koalition aus Islamistinnen, Linken sowie
Rechtsradikalen formiert und 75% der Deutschen
- sicher keine Pazifist_innen! - laut einer
Umfrage das israelische Vorgehen für „überzogen"
halten, werden geostrategische Bündnisse auf
Kosten Israels geschlossen.
Dass zum Beispiel die britische
Journalistenvereinigung und die Gewerkschaft der
Hochschullehrer die modernisierte Variante des
„Kauft nicht bei Juden!" — den Israel-Boykott -
öffentlich postulieren, ist nur ein Symptom
eines überall anzutreffenden Ressentiments. Der
Antizionismus stellt durch sein
Abspaltungstheorem - der böse jüdische Staat
gegen die gute restliche Völkergemeinschaft -
also nicht nur wie oben beschrieben eine sich
rebellisch wähnende Versöhnung mit den Formen
von Staat und Kapital bereit, darüber hinaus
ermöglicht er der friedensbewegten Linken ganz
konkret, sich wie die Fische im Wasser zu
tummeln, im Strom des virulenten Ressentiments
mitzuschwimmen. Auch wenn nur wenige außerhalb
der ,Szene' eigens auf die Straße gehen: die
Hetze gegen Israel versteht doch (fast) jeder
Deutsche.
Der Antizionismus wird somit zum kulturellen
Code und zur Bedingung der Möglichkeit des
Dabeiseins. Mit gutem Gewissen kann so „die
Linke" eine Bewegung, welche die bürgerliche
Mitte ebenso wie den rechten Rand einschließt,
mit dem humanitär korrekten Vokabular versorgen.
Anstatt solch eifrigen Mit-machens wäre
Reflektion auf die jeweiligen Besonderheiten der
Kämpfe (und Kriege) einzufordern, eine
Reflektion, die in Verbindung treten müsste mit
einer Kritik von Staat, Volk und Kapital. Nur
eine Kritik, welche im Zeichen der Emanzipation
des Besonderen wie des Allgemeinen eingedenk
ist, könnte einst das derzeit so fern scheinende
Ende jeglicher Kriege und jeder Gewalt
herbeiführen.
Bündnis gegen die Realität (Bonn), 15. Juni 2007
Weiterführende Links
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