"Friedensplan" von Trump
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Die Geschichte Palästinas
Chronologischer Abriss
Zusammengestellt, überarbeitet und
ergänzt von Dr. Izzeddin Musa
I. |
Vor
Beginn unserer Zeitrechnung (v. Chr.) |
600.000 – 8.000 v. Chr. |
Paläolithikum (Altsteinzeit):
Früheste menschliche Funde südlich der See Tabariyya (Tabaria,
See Genezareth), datiert auf ca. 600.000 Jahre v. Chr.
|
8.000 – 5.000 v. Chr. |
Mesolithikum (Mittelsteinzeit):
Zeitabschnitt vom Ende der letzten Eiszeit bis zum Beginn
des Neolithikums. Sesshaftigkeit, Landwirtschaft,
Haustierzucht. |
5.000 – 3.000 v. Chr. |
Neolithikum
(Jungsteinzeit) – Metallzeit in Palästina: Kupfer- und
Steinwerkzeuge.
Zwischen Ende
des vierten und Anfang des dritten Jahrtausends wurde Palästina
das Ziel einer semitisch-arabischen Welle, bekannt als die "Amoritisch-Kanaanitische
Welle" (Kanaaniter)
-
(auch
Kanaanäer
genannt:
Vorfahren der heutigen Palästinenser. Darunter auch die Amoriter
(Amurriter),
die das West- und Ostjordankulturlandes, die
Phönizier
Syrien, den Libanon und die Küstenlandschaft (Mittelmeerküste),
die
Edomiter
das Bergland südlich und die
Moabiter
die Gebirgslandschaft östlich des Toten Meeres (Totes
Meer)
besiedelten.
Die Kanaaniter und die
Phönizier
sind
ein und dasselbe semitische Volk (Abstammung, Sprache, Religion,
Geschichte und Entwicklung), das sich in zwei Gruppen teilte und
verschiedene Gebiete besiedelte. Kupfer- und Steinwerkzeuge
werden von den Kanaaniter etwa 4.000 v. Chr. verarbeitet.
Artefakte aus dieser Zeit wurden in der Nähe von Jericho, Bi’r
es-Sabi‘ (auch Bir es-Seba geschrieben, heute Beersheba) und vom
Toten Meer gefunden.
In Europa
herrschte noch die Jungsteinzeit zwischen 4.000 und 1.800 v.
Chr. Erst gegen Ende dieser Zeit dringt Kupfer aus dem Nahen
Osten nach Europa vor.
Neolithisch
sind auch die 5.000 Jahre alten Ebla-Tafeln
Tontafeln von
Ebla
die
bei Aleppo gefunden wurden (Ebla ist eine antike Stadt ca. 55 km
südwestlich Aleppo – Syrien): Die
Ebla-Tafeln
sind in der Tat eine der herausragenden archäologischen
Entdeckungen der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrtausends.
Diese erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach dem
kanaanitischen Gott des Abendsterns „Salem“ (Shalem) benannt
war. Der Name „Uruschalem“ (Canaanite
Phoenician Jerusalem, Urushalim,)
was soviel wie "Gründung des Gottes Salem" bedeutet, tauchte
erstmals auf die 4.000 Jahre alten Tonscherben aus Ägypten. Um
diese Zeit, so berichtet die Gnesis, traf "Melchisedek", der
König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen. 14,18). Als David
schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern (Jebusiter
), ein
kanaanitischer Stamm, entriss und zur Hauptstadt machte,
verwechselten die Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen
Wort Schalom (arab. Salam), so etwas wie „Friede“ bedeutet:
So wurde aus dem alten Uruschalem oder Salem die Stadt des
Friedens „Yerushlavim“ in hebräisch abgeleitet.
Als Abraham
um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der Kanaaniter König
Melchisedek „König von Salem“ bereits in Jerusalem.
Das bedeutet, dass Jerusalem nicht erst 3.000 Jahre alt ist, wie
die Juden stets behaupten.
|
3.000 – 2.000 v. Chr. |
Neolithikum (Jungsteinzeit)
- Frühe Bronzezeit Bereits zu Beginn dieser Zeitepoche wurde die
Bronze von den Kanaanitern verarbeitet. Wegen der strategischen Lage
Kanaans - Palästina ist das Herzstück der arabischen Welt - haben
sich in der Antike viele Völker um dieses Land gestritten. Es war
das Ziel von vielen Eroberungen. |
etwa um 1805 v. Chr. |
Abraham,
vermutlich arabisch-amoritischer Abstammung (Abraham hieß
ursprünglich Abram, arab. Ibrahim, hebr. Avram) ist als legendärer
Stammvater der
Semiten (Juden
und
Araber) bekannt. Auch die Christen berufen sich auf ihn als
Stammvater. Einer der Gründer des Babylonischen Reiches in Irak,
wandert aus Ur ( in
Chaldäa, im Süden des heutigen Irak) nach Palästina (Kanaan)
aus und lässt sich in
Sichem (Shekim, heute Nablus)
nieder.
Bereits im frühen vierten Jahrtausend v. Chr. war der Standort von
Sichem
besiedelt.
In der
Mittel-
und
Spätbronzezeit
(etwa 2000-1200 v. Chr.) war Nablus eine bedeutende
kanaanäische
Stadt, die um 1900 v. Chr. mit ihrem König Ibisch-Hadad in
einem ägyptischen
Ächtungstext
erwähnt wurde. Im 16./15. Jahrhundert v. Chr. wurde es von den
Ägyptern zerstört, dann aber wieder aufgebaut. In den
Amarna-Briefen
erscheint Sichem mehrfach als Schakmi. Abraham
hielte sich dort
nicht lange auf und, wegen einer Hungersnot, wandert schließlich
weiter nach Bi‘r es-Sab’i (Bir es Sab, Beer Sheeba) und weiter nach
Ägypten.
|
etwa um 1794
v. Chr. |
Nachdem
die Verheißung eines Sohnes
für das Ehepaar Abraham und Sarah noch immer sich nicht
erfüllt hatte, riet Sarah ihrem Mann, zur Zeugung eines Nachkommen, ihre
Magd
Hagar
zu
heiraten. Sie gebar ihm den ersten Sohn
Ismael, Urahn und Stammvater der Araber. |
etwa um 1780
v. Chr. |
Sarah (Sara)
die erste Frau Abrahams, brachte, nach etwa 14-jähriger Unfruchtbarkeit,
den Sohn Isaak mit 90 Jahren zur Welt. Die Söhne Isaaks sind Esau und
Jakob.
Jakob
kauft seinem
Bruder Esau das Erstgeburtsrecht ab und erschleicht sich den Segen
seines blinden Vaters. Er griff am Fluss
Jabbok ein Engel an und rang mit ihm die ganze Nacht. Als die
Morgendämmerung heraufzog, ließ Jakob ihn, nur gegen einen Segen,
ziehen. Er erhielt von dem Engel den Namen Israel - Gottesstreiter -
denn er hätte mit Gott und Menschen gerungen und gesiegt. Seine
Nachkommen, die
Israeliten,
wurden nach ihm benannt. |
etwa um 1656 v.
Chr. |
Wegen einer
Dürreperiode in Palästina, zwingt der Hunger die Söhne Jakobs, im
fruchtbaren Niltal Zuflucht zu suchen. |
ab 1500 v. Chr. |
Kanaan kommt
unter ägyptischer Herrschaft.
Thutmosis III.
bringt Palästina ganz unter seiner
Gewalt. Funde zeigen, dass ägyptischer Einfluss in Palästina schon vor 3.000
v. Chr. begonnen hatte. |
um 1400 v. Chr. |
Die
Hethiter
(ein kleinasiatisches Volk, dessen Großreich an Kanaan im
Norden grenzt), Amoriter und Philister machen den Ägyptern die Herrschaft in
Palästina streitig und erschüttern sie durch Einfälle; auch die Kanaaniter
selbst organisieren Aufstände gegen die ägyptische Herrschaft. |
um 1200 v. Chr. |
Die Hebräer
(Israeliten) -
Hebräer
- ließen sich, nach ihrer Flucht aus Ägypten, östlich des
Toten Meeres nieder (vermutlich schon im 13. Jahrhundert v. Chr. wurde
ein Teil des Landes Kanaan angeblich von israelitischen Stämmen erobert.
Diese Landnahme lässt sich jedoch archäologisch nicht nachweisen). Das
bedeutet, dass die Israeliten, schon damals wie heute, in das Land
Kanaan/Palästina als Eroberer und Besatzer kamen. Demzufolge sind sie
nie die Besitzer von Kanaan/Palästina gewesen. Deshalb können heutige
Juden nicht den Anspruch auf das Land, als das Land ihrer Väter,
erheben, auch wenn sie die Nachkommen der alten Israeliten wären. Von
dort überfielen sie Kanaan (das Philisterland). Zunächst fielen sie
in Jericho ein und niedermetzelten mit dem Schwert alles was sich
bewegte, Menschen wie Tiere, jedes Lebewesen, Man, Frau, Kind, Greis,
Kuh, Schaf und Esel, so wie es Jahwe, auch JHWH geschrieben, Israels
Gott, befiehlt (man denke an das Massaker von Deir Yasin 1948 n.
Chr., stellvertretend für viele andere Massaker dieser Art in der
Gegenwart in Palästina durch das gegenwärtige Israel -
Deir Yasin
-
Deir Yassin:
-
Chronik der Verbrechen.
Und in der jüngsten Gegenwart, am 10. Mai 2004, erklärt Arnon Soffer,
Geographieprofessor an der Universität Haifa: „Wenn wir weiter leben
wollen, müssen wir also töten, töten und töten. Den ganzen Tag, jeden
Tag. …). Man kann daraus den Schluss ziehen: „Zionistische
Geschichte und Ideologie sind, durch die gesamte Menschengeschichte und
seit Menschengedenken, mit viel, sehr viel Blut getränkt“.
Die Philister,
erstmals bei Herodot im 5. Jh. v. Chr. als Syria Palaistinė,
das palästinensische Syrien erwähnt, haben den westlichen Teil
Palästinas unter ihrer Herrschaft gebracht. Ein „Jahrtausendalter“
Konflikt, zwischen den Philistern und den Israeliten, hatte seinen
Anfang schon genommen“. Dieser Konflikt wird heute weiter geführt,
zwischen Palästinensern, die Nachkommen Kanaans, und den Israelis, die
nicht die Nachkommen der alten Israeliten sind. An dieser Stelle
erscheint es angebracht, einen historischen Irrtum richtig zu stellen: „
Die Hebräer sind nicht die Urahnen der heutigen Weltjuden“.
Mehr hierzu später. Siehe unter:
www.palaestina-stimme.de,
Abhandlungen: „Auf die Spuren von
Gog und Magog). |
1156 v. Chr.
|
Nach dem Tod
vom Pharao
Ramses III.
wurde
Ramses IV Nachfolger und regierte bis 1150 v. Chr.
Danach, um 1150, Zerfall des ägyptischen Reiches. Verlust
der Herrschaft in Palästina. Auszug der Israeliten, angeführt
durch
Moses (Auftrag von Jahwe, Gott der Israeliten, erteilt), aus
Ägypten (Exodus), nachdem sie dort 430 Jahre lang verweilten. |
1200 – 1000 v. Chr. |
Um den Besitz des Landes Kanaan
finden Kämpfe der Kanaaniter und Philister mit den Israeliten,
die als Besatzer in das Land kamen, statt. |
um 1050 v. Chr. |
Die Hebräer konnten nur Teile
Palästinas und das Gebiet östlich des Jordans kontrollieren. Die
Bildung eines israelitischen Staates, der nicht ganz Palästina
erfasste, konnte, in erster Linie durch die Schwäche der
ägyptischen und der babylonischen Großmächte, ermöglicht werden. |
um 1010 – 1004 v. Chr. |
Saul,
der erste König Israels, beherrschte nur den Norden Palästinas.
Er fiel im Kampf gegen die
Philister.
Viele der kanaanitischen Städte konnte er, trotz seiner
Grausamkeiten bei den Kriegen, nicht besetzen. |
um 1000 v. Chr. |
Da es nun
keinen Thronfolger mehr gab, wurde
David
in
Hebron
zum
König über den Südstamm Juda gesalbt. Hebron war zunächst die
Hauptstadt seines Königreiches. Als er Salem (Jerusalem) den
Jebusitern entriss, und zu seiner neuen Hauptstadt machte,
erreichte das Königreich seiner größten Ausdehnung, erfasste
jedoch nicht ganz Palästina. |
965 – 926 v. Chr. |
König Salomo
(Salomon „der Weise“ genannt, arab. Suleiman al-Hakim),
SALOMO,
dritter König des Königreiches Israel, folgte seinem Vater
David. Bau des ersten
Tempels
957 v. Chr.; Fertigstellung nach sieben Jahren. Schon vor seinem
Tod wurde die Teilung des Reiches um 932 v. Chr., in Israel
(Nordreich) und Juda (Südreich, für dessen biblischen
Gründungsjahr 926 v.Chr. keine Bestätigung durch archäologische
Funde gibt) die vollzogen. Damit bröckelte die Blütezeit
(Frieden und Wohlstand) ab. Kriege und schwere
Auseinandersetzungen prägten das Verhältnis zwischen beiden
Staaten, in erster Linie wegen religiöser Angelegenheiten.
Die beiden Königreiche verwickelten sich in vielen Kriegen und
überlebten etwa zwei Jahrhunderte, 923 – 722 v. Chr., bis ihr
Ende durch die Assyrer fand.
Ob Salomo (Suleiman) als historische Person gelten kann, ist,
wie bei seinem Vater David, umstritten. Wäre ihr Reich wirklich
so groß gewesen, sollten sich im Kulturraum von Ägypten bis
Mesopotamien deutlich mehr Spuren finden lassen, als die 1993
entdeckte
Tel-Dan-Inschrift,
die das „Haus Davids“ erwähnt. Die Inschrift ist in aramäischer
Sprache (Zweig semitischer Sprachen), zur Erinnerung an den Sieg
eines aramäischen Königs über die Reiche Israel und Juda, die
sich auf Fragmenten einer schwarzen Basalt-Stele, gefunden in
Tel Dan, geschrieben sind. |
722/21 v. Chr. |
Dem assyrischen
König Sargon II. (Assyrien),
sein Reich im Zenit seiner Macht, wird der Eroberung
Samarias
zugeschrieben, Hauptstadt des Nordreiches Israel. Damit
endet das jüdische Königreich nach zwei Jahrhunderten und wird eine
assyrische Provinz. |
597 v. Chr. |
Erste
Deportationen bzw. Verschleppung der Juden (Judäern aus dem Südreich
-
Juda)
nach Babylon. |
586 v. Chr. |
Das Ende des Königreichs Juda kam als der babylonische König Nebukadnezar
II. Jerusalem zerstörte und den Tempel und das Königshaus plünderte und
verbrannte; alle noch in
Palästina
verbliebenen Juden (etwa 50 000) wurden nach Babylon
verschleppt. |
586/587 v. Chr. |
Babylonische Gefangenschaft (auch Babylonisches Exil) beginnt mit der
Eroberung des Südreiches Juda durch den
babylonischen
König
Nebukadnezar II.
im Jahre 586/587
v. Chr. und dauert bis zur
Eroberung Babylons durch den Perserkönig
Kyros II.
im Jahre 539 v. Chr. |
539 v. Chr. |
Kyros II.
König von
Persien
(559-529 v. Chr.) und Begründer des persischen Großreiches,
(der erste Herrscher in der Weltgeschichte, der den Beinamen der Große hat,
seine Herrschaft um 600 bis 529 v. Chr.) erobert Babylon und erlaubt den
Juden die Rückkehr, nach ihrer Freilassung 538 v. Chr., nach Palästina. Ein
Teil von ihnen bevorzugt in Persien zu bleiben. Er gestattet den Rückkehrern
den Bau des zweiten Tempels. Im Jahre
530 v. Chr.
zog der 71-jährige Kyros II. gegen die Massageten. Bei der
entscheidenden Schlacht wurde nicht nur der Sohn der Königin der Massageten
getötet, sondern er selbst erlitt eine schwere Verwundung, der er drei Tage
später erlag. Er ernannte seinen Sohn Kambyses II. zum Nachfolger
(Regierungszeit August 530 - Juli 522 v. Chr.). |
538 – 332 v. Chr. |
Dauer der Herrschaft Persiens in Palästina. Während dieser Zeit wird der
Tempel 516 v. Chr. wiederaufgebaut und 515 v. Chr. eingeweiht. |
486 – 466 v. Chr. |
Herrschte
Xerxes
I.
, ein
persischer
Großkönig
(519
v. Chr.
bis
465 v. Chr.).
Sein Name bedeutet „herrschend über Helden“. Im
Alten Testament
heißt er Ahasverus. Die Jüdin Hadassa kommt an den
Hof von
Xerxes. Sie
verheimlicht ihm
ihre jüdische Abstammung, wie es ihr Vetter Mordechai befohlen hatte,
und nennt
sich ab nun
Esther.
Im Jahre 479 v. Chr. verliebt sich der König und
heiratet sie. |
332 v. Chr. |
Alexander der Große
(geb.
356 v. Chr.
in Pella und starb
323 v. Chr.
in
Babylon,
arabisch Iskandar, beendete die Herrschaft der Perser, vertreibt sie und
erobert Persien, Syrien und Palästina. Mit seiner Eroberung beginnt die
Ptolemäerzeit. |
323 v. Chr. |
Nach dem Tod Alexanders zerfällt sein riesiges Reich, seine
militärischen Kommandeure teilten sein Reich unter sich. Palästina kommt
unter der Herrschaft der ägyptischen Ptolemäer (ägyptische Dynastie,
makedonisch-griechischer Herkunft in hellenistischer Zeit) und Syrien wird
von den Seleukiden (syrische Dynastie) regiert.
Die Ptolemäer stammten eigentlich
aus Makedonien, einem Königreich im Norden Griechenlands. Der Gründer ihres
Hauses war ein Freund und Offizier Alexanders des Großen, der sich nach dem
Tode Alexanders 323 v. Chr. bei der Reichsteilung von Babylon Ägypten als
eigenständiges Königreich sicherte. Über viele Jahrhunderte hinweg
beherrschten die Ptolemäer als Fremdherrscher das Land am Nil. Ihre
Hauptstadt war Alexandria. |
ab 250 v. Chr. |
Hellenistische Bildung und Kultur werden in Palästina durch die Nachfolger
Alexanders verbreitet. Bei den Juden vollzieht sich eine Trennung zwischen
denen die die neue Zivilisation annehmen und denen die sie ablehnen, weil
sie sich an jüdisch-religiöser Traditionen halten wollten. |
201 v. Chr.
|
Der Seleukide Antiochos (Seleukidenreich),
besetzt weite Teile
Palästinas ohne große Gegenwehr,
Gaza nach einer Belagerung.
|
198 v. Chr. |
Antiochos konsolidiert seine Herrschaft in
Syrien. |
168 v. Chr. |
Die jüdische Religion
wird durch den Seleukiden
Antiochos IV.
Epiphanes
aufgehoben. Im sechsten syrischen Krieg, der von 169 bis 168
v. Chr. dauerte, wurde er vom römischen Senatsgesandten bei Alexandria
gestoppt uns gezwungen, Ägypten wieder aufzugeben. |
167 v. Chr. |
Er ließ die Tempel Jerusalems plündern. Jerusalem sollte hellenisiert
werden. Revolte der Makkabäer wird durch das Aufzwingen
hellenistischer Zivilisation bei den Juden und die Aufhebung ihrer Religion
ausgelöst. |
165 v. Chr. |
Aufstand der
Makkabäer
gegen die
Seleukiden. Die Makkabäer waren dort keine absoluten Herrscher. Oft fanden
mit den Nabatäer, Verbund antiker nordwestarabischer
Nomadenstämme,
Herrscherkriege statt, woraus diese oft als Sieger hervor ginge. |
102 – 76 v. Chr. |
Nach dem die Makkabäer durch die Römer unterdrückt waren, wurden sie
selbst zum Unterdrücker für die dort lebenden Völker. Diese wurden auch
durch den
Hasmonäer-König
Johannes Hyrkanos I. zur Annahme jüdischer Religion gezwungen. |
63 v. Chr. |
Pompeius (Gnaeus
Pompeius Magnus
), römischer Politiker
und Feldherr, beendete die Herrschaft der Nabatäer und machte Palästina zur
römischen Provinz. |
37 – 4 v. Chr. |
Herodes
I. der Große
(73- 4 v. Chr.),
ein Edomiter (Idumäer, seine Mutter war Nabatäerin), wird König unter
römischer Hoheit. Er entstammte keinem der
jüdischen Stämme.
Am Ende seiner Herrschaft wurde Jesus Christus (wahrscheinlich zwischen 7
und 4 v. Chr.) in
Bethlehem
(arabisch: Bait Lahm) geboren und starb im Jahr 30, 31 oder
33 n. Chr. in
Jerusalem
(arab.: Al-Quds). |
2. |
Nach Beginn unserer Zeitrechnung (n. Chr.) |
bis 66
|
bleibt Palästina unter herodianischer Herrschaft. |
66-70
|
Erster Aufstand der Juden
(Zeloten)
in Palästina gegen die Römer, trotz guter Behandlung.
|
70
|
Der Römer Titus (* 30. Dezember 39 in
Rom; † 13.
September 81 in
Aquae Cutiliae)
erobert Jerusalem und zerstört den zweiten Tempel. Zahlreiche von den
Zeloten fielen bei der Eroberung
Jerusalems
durch römische Legionäre. |
73
|
Die Römer erobern die
jüdische (Zeloten) Festung
Masada
am Toten Meer. |
132 – 135
|
Zweiter jüdischer
Aufstand gegen die Römer, angeführt durch Shimo’n Bar Kochba (Bar
Kochba
). Nach seiner Niederlage
wurde Jerusalem römische Militärkolonie. Kaiser Hadrian verbietet den Juden
den Zugang nach Jerusalem. Der Provinz wurde der neue Name
Syria Palaestina
gegeben. Hauptstadt wurde Aelia Capitolina, das ehemalige
und nachmalige
Jerusalem.
|
193/194
|
Syria Palaestina wird in
die Provinzen
Syria Coele,
Syria Phoenice
und
Palaestina
aufgeteilt. |
330 – 638
|
Palästina kommt unter
Byzantinische Herrschaft (Byzantinisches
Reich).
|
370
|
Der Jerusalemer Talmud (auch der Palästinensische Talmud genannt) wird
abgeschlossen.
|
500
|
Der umfangreichere Babylonische Talmud wird abgeschlossen. |
603
|
Die sassanidischen Perser (unter Großkönig
Chosrau II.)
erlangten zeitweilig die Herrschaft über die meisten östlichen Provinzen. |
610
|
Seit der Thronbesteigung des
Herakleios im Oktober 610 eilten die persischen sassanidischen Truppen
von Sieg zu Sieg. |
614 – 628
|
Persien erobert, mit Hilfe der Juden, die an den Christen Rache nehmen
wollten, auch Palästina. |
627
|
Byzanz
besiegt
die Perser. Das Ende kam mit der Niederlage der Perser in der
Schlacht bei Ninive
im Dezember 627. |
638 |
Der
arabischen Expansion,
die von den durch ihren neuen
muslimischen Glauben
(Islam) angetriebenen
Araber
in den 30er Jahren des siebten Jahrhunderts einsetzte, hatte
Herakleios nicht mehr viel entgegenzusetzen. In der entscheidenden
Schlacht am Jarmuk
(arab. Yarmouk; Grenzfluss zwischen Syrien und Jordanien) am
20. August 636 unterlagen die Oströmer einem Heer des zweiten Kalifen
Omar ibn al-Khattab,
und der ganze Südosten des Reichs, einschließlich Syrien und
Palästinas,
ging mit einem Schlag verloren. Die Byzantinische Herrschaft ging damit zu
Ende. Omar ibn al-Khattab, als er in Jerusalem einzog, boten ihm die
Christen in die Grabeskirche (Auferstehungskirche, zählt zu den größten
Heiligtümern des Christentums), zu beten. Er lehnte mit der Begründung ab,
die Muslime könnten sie später in einer Moschee verwandeln. Er betete
außerhalb, in der Nähe der Kirche, wo heute die Omar-Moschee, nach ihm
benannt, steht. Jerusalem wird moslemisch. |
660 – 750
|
Die Umayyaden (Omaijaden; arab. al-umawiyyūn) sind eine Dynastie von
Kalifen,
die Oberhäupter des
sunnitischen
Islam
waren.
Muawiya
I. ibn Abī Sufyān, der Statthalter von
Syrien,
ließ sich im Jahr
660
in
Damaskus
zum
Kalifen
ausrufen. Er verlegte die Hauptstadt von
Medina
nach
Damaskus,
von wo Palästina auch regiert wurde. Die beiden Heiligen Gebetsstätten "Der
Felsendom" (Erbauer: Abd al-Malik ibn Marwan 685-705) und die
"Al-Aqsa-Moschee" (Erbauer: al-Walid ibn Malik 705-715) wurden erbaut. |
711 – 1492
|
Herrschaft der Muslime in Al-Andalus, ist der arabische Name für die
zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile der
Iberischen Halbinsel.
Die Epoche der Muslime in Spanien galt als die „Goldene Diaspora“ für die
Juden. Am Ende des 15. Jahrhunderts lebten etwa 50.000 Juden in Granada und
grob geschätzt 100.000 im gesamten muslimisch beherrschten Iberien, die
teilweise wirtschaftlich oder gesellschaftlich bedeutende Positionen
einnahmen, beispielsweise als Steuereinnehmer, Händler oder auch Ärzte,
Diplomaten und Berater am Hofe, bis sie 1492, durch König Ferdinand II.,
ausgewiesen wurden. |
um 740
|
Im 7. Jahrhundert
gründeten die Khasaren (Chasaren),
ein Turk-Nomadenvolk, ein unabhängiges
Khaganat
im nördlichen
Kaukasus,
an der Küste des
Kaspischen Meeres.
Im 8. Jahrhundert (wahrscheinlich um 740) konvertierten sie, Kagan
(Herrscher, König) samt Volk, zur
jüdischen Religion
– diese sind die wahren Vorfahren
aschkenasischer bzw.
osteuropäischer
Juden.
(Arthur Koestler: Der Dreizehnte Stamm
– Das Reich der Khasaren und sein Erbe, 1987).
Freie Palästina-Stimme
In seinem Buch:
“Kazariyah“
(Khasaria)
schreibt
Abraham N.
Poliak,
Professor für mittelalterliche jüdische Geschichte an der Universität Tel
Aviv, und einer der Vorkämpfer der Hypothese eines khasarischen Ursprungs
der Juden, zitiert bei Arthur Koestler (The
Thirteenth Tribe),
1987: "... die Tatsachen erforderten... eine neue Einstellung sowohl zum
Problem des Verhältnisses zwischen den khasarischen Juden und anderen
jüdischen Gemeinschaften wie zu der Frage, inwieweit wir diese
[khasarischen] Juden als den Kern der großen jüdischen Gemeinden in
Osteuropa betrachten können. Die Nachkommen der Siedler - jene, die blieben
wo sie waren; jene, die in den Vereinigten Staaten und in andere Länder
emigrierten, und jene, die nach Israel gingen - stellen heute die große
Mehrheit des Weltjudentums dar." Dies wurde geschrieben, bevor das gesamte
Ausmaß jener Katastrophe bekannt war, die das Judentum in Osteuropa
vernichtete. Doch ändert das nichts an der Tatsache, dass die große Mehrheit
der überlebenden Juden aus Osteuropa stammt und daher khasarischen Ursprungs
ist. A. Koestler hierzu weiter: "Das bedeutet, dass die Ahnen der
Juden nicht vom Jordan, sondern von der Wolga kamen, nicht aus Kanaan,
sondern aus dem Kaukasus, den man für die Wiege der arischen Rasse hielt.
Dies bedeutet wiederum, dass sie genetisch viel enger mit Hunnen, Uiguren
und Magyaren verwandt sind als mit dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs.
Aus diesem Grund ist der Ausdruck "Antisemitismus" bar jeder Bedeutung.
Dieser ist aus einem Missverständnis erwachsen, das sowohl die Mörder als
auch ihre Opfer teilten.“
(Siehe auch:
Palästina)
(Politik
Forum: Wer oder was ist Israel?)
Im Jahre
2008: Professor Dr. Shlomo Sand, von der Universität Tel-Aviv, bricht mit
seinem Bestseller alle Taboos und räumt mit dem Mythos auf: „Die Juden wären
Semiten“. Wieder wird eine zionistische Lüge entlarvt.
http://www.antiwar.com/cook/?articleid=13569
|
750 – 1258
|
Die Dynastie der
Abbasiden
löste die
Umayyaden
in der Regierung des
Kalifats
ab. Bagdad wurde 762 zur Hauptstadt des Abbasiden-Reiches
gemacht. Nach der Eroberung und Zerstörung Bagdads
1258
durch
Hülägü
(mongolischer Fürst), der den letzten dort herrschenden
Kalifen
al-Musta’sim
bi-’llah hinrichten ließ, erlosch das Khalifat. |
909 – 1171
|
Die
Fatimiden,
eine schiitisch-ismailitische Dynastie, herrschen in Nordafrika (Maghreb
und
Ägypten)
sowie in
Syrien. |
969
|
Palästina wird durch die Fatimiden, die als Rivalen der Abbasiden gelten,
von Ägypten aus verwaltet. |
1096
|
Der
Erste Kreuzzug
sollte
Jerusalem
von den „Heiden“ - den
islamischen
Herrschern - befreien. Judenverfolgung in Europa erlangte
während der Kreuzfahrerzeit einen Höhepunkt. Die, gegen alle Nichtchristen
gerichtete, Kreuzzugsstimmung verschärfte den religiösen Gegensatz zu den
Juden weiter, was sich nicht nur zu Beginn, sondern auch im weiteren Verlauf
der Kreuzzüge zeigte. Judenfeindlichkeit und Judenverfolgung sind bereits
seit der Antike bekannt (Judenverfolgung gab es schon im größeren Stil im
Römischen Reich, siehe oben). Im Mittelalter nahm die antijüdische
Kirchenpolitik Züge einer systematischen Verfolgung an. Zu ersten Ansätzen
des Antijudaismus und teilweise erheblichen Ausschreitungen kam es jedoch
erst seit dem 11. Jahrhundert (Pogrom von Köln). Juden wurden nach
erfolglosen Missionsversuchen zwangsgetauft, später ghettoitisiert und
dämonisiert. In Spanien, wo die Juden 1492 zwangsgetauft oder vertrieben
wurden, bildete sich eine frühe ethnisch begründete Judenfeindschaft. |
1099 – 1187
|
Ende des Ersten
Kreuzfahrerzug mit der Eroberung Jerusalems, wobei sehr viel muslimisches
Blut geflossen sei. Die (Kreuzzüge)
wurden nach kurzer Zeit zu rein weltlichen Machtinteressen (wirtschaftlich,
religiös, strategisch) genutzt, insbesondere gegen das (Byzantinisches
Reich).
|
1187
|
(Saladin
)
Salah al-Din al-Ayyoubi (Salah ad-Din Yusuf bin Ayyub) besiegt die
Kreuzfahrer in der Schlacht von „Hittin“ (Schlacht
bei Hattin)
und befreit Jerusalem. |
1291
|
Mit
Akkon (arab. Akka) fiel die letzte Kreuzfahrerfestung. |
1348
|
Seit dem Frühjahr 1348 kam es, in europäischen Städten, – beginnend in
Frankreich – zu Pogromen an den Juden. Im Zusammenhang mit der Pest taucht
der Vorwurf der Brunnenvergiftung durch die Juden auf, um durch die
Pest die Christen auszurotten. Dies führte zu schweren Judenverfolgungen in
Europa. |
1349
|
Den Juden wurde Ritualmorde vorgeworfen, was zu einer zweiten
Verfolgungswelle führte. Judenpogrom in Straßburg am 14. Februar
(Valentinstag). In Folge
judenfeindlicher
Ausschreitungen wurden mehr als 2.000 jüdische Bürger der
Stadt Straßburg getötet. |
1492
|
Ausweisung der Juden aus
Spanien durch König
Ferdinand
II.,
nachdem die
letzte muslimische Bastion Granada fiel und die letzten
muslimischen Besatzer vom spanischen Boden vertrieben wurden. Das
pragmatische Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems hatte ein Ende;
die Koexistenz der verschiedenen Kulturen geriet immer mehr aus den Fugen,
so dass Juden und Moslems zum Übertritt zum katholischen Glauben gezwungen
wurden. Die „goldene Diaspora“ für Juden unter Muslime ging zu Ende.
Aufgabe der Inquisition war es, solche Juden
und Moslems, sogenannte "Conversos" und "Moriscos" aufzuspüren, die sich
zwar nominell Christen nannten, in Wirklichkeit aber immer noch ihre alte
Religion praktizierten, um sie dann zu foltern.
|
1497
|
Vertreibung der Juden aus
Portugal durch König
Manuel I.,
einer der bedeutendsten Könige Portugals. |
1516 – 1917
|
Palästina wird auch ein
Teil des Osmanischen Reiches (Osmanisches
Reich)
und von Istanbul aus verwaltet. |
1648/9
|
Kosakenaufstand (Aufstand)
in der Ukraine,
angeführt von
ukrainischen Kosakenführer
Bogdan Chmielnicki,
gegen die
polnische Herrschaft und die Massaker an den
ukrainischen
Juden. |
1819
|
Tumulte und gewalttätiger
Ausschreitungen gegen Juden in vielen Städten Deutschlands und anderswo in
Europa
(Amsterdam,
Kopenhagen, Helsinki, Krakau, kleineren Orten in Polen, Prag, Graz und Wien
(Hep-Hep-Unruhen). |
1832 – 1840
|
Der Ägypter Muh'd Ali
Pasha (Dynastie)
regiert in Palästina. Erst eine Intervention der europäischen Mächte (1840)
zwang Muhammad Ali Pascha zum Rückzug aus Syrien und Palästina, allerdings
mussten ihn die Osmanen 1841 als erblichen Vizekönig in Ägypten anerkennen..
|
ab 1880
|
Wieder eine Welle des Antijudaismus in Europa. Der Zionismus wird als die
jüdische Nationalbewegung bezeichnet, die sich infolge der
Judenfeindlichkeit in Europa um 1880 politisch zu organisieren begann und
einen eigenen jüdischen Nationalstaat in
Palästina anstrebte. |
1881
|
Die Ermordung des
russischen Zaren Alexander II. Nikolajewitsch, durch ein
Sprengstoffattentat am 13. März 1881, in Sankt Petersburg am
Gribojedow-Kanal, dem Ort der späteren
Auferstehungskirche,
löste in Russland schwere antijüdische Pogrome aus.
|
1882
|
Der französische Baron
Edmond James de Rothschild
finanziert
Aktivitäten der Zionisten und beginnt, Grundstücke in
Palästina
zu erwerben. Aufgrund antijüdischer
Ausschreitungen in Russland verlangte der Odessaer Arzt Leo Pinsker (Leo
)in seiner Schrift:
„Autoemancipation!
Mahnruf an seine Stammesgenossen von einem russischen Juden“ (1882),
eine Heimat für verfolgte Juden. 25000 jüdische Einwanderer, die meisten aus
Osteuropa, kommen nach Palästina und siedeln sich an. |
1882 – 1903
|
Die russischen Pogrome bewirkten eine fluchtartige und unkoordinierte
Auswanderung von Juden aus Osteuropa mit verschiedenen Zielen. Erste
Alija
(Einwanderung) nach Palästina, die bis 1903 anhielte. Einige
Gruppen wollten in den
USA
eigene Siedlungsräume erwerben, um dort sozialistische
Kommunen
aufzubauen. Sie bezeichneten sich als Am Olam
(„Weltvolk“) und grenzten sich gegen diejenigen ab, die
lieber nach Palästina wollten. Ihre Pläne scheiterten jedoch in den
Folgejahren[3]
. Im Sommer 1882 erreichte die russische Studentengruppe
Biluim als erste dieses Ziel. Sie kamen als illegale Emigranten aus
Osteuropa nach Palästina und gründeten die Siedlung RishonLe-Zion
(auch Rischon le Tzion: „Erste in Zion“). |
1891 |
Gründung der Jewish Colonisation Association JCA |
1895 |
Der Zionismus fordert schon damals „ethnische Säuberung“ Palästinas. Herzl
schreibt in seinem Tagebuch: „Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt
über die Grenze zu schaffen, in dem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit
verschaffen, aber in unserem eigenen Lande jederlei Arbeit verwehren.“ Diese
Lösung hat Ben Gurion 1947 bestätigt, initiiert und sorgte dafür, dass die
Zahl der Palästinenser unter 20 Prozent der Gesamtbevölkerung reduziert
wurde. |
1896
|
Unter dem Einfluss antijüdischer Vorfälle in Europa (Alfred
Dreyfus
in Frankreich), propagiert
Theodor Herzl,
ein Journalist österreichisch-ungarischer Abstammung, die Gründung eines
jüdischen Staates in Palästina und veröffentlicht sein Buch: „Der
Judenstaat“. Im selben Jahr beginnt die JCA (Jewish Colonisation
Association) den Bau von Zionisten-Siedlungen in Palästina zu unterstützen. |
1897
|
Der Erste Zionistenkongress
(über
200 Juden aller Nationalitäten waren anwesend) tritt in Basel auf Betreiben
Herzls zusammen und beschließt einer öffentlich-rechtlich gesicherten
Heimstätte für die Juden in Palästina. Die WZO (World Zionist Organisation)
wird gegründet dessen erster Präsident Herzl wird. |
1901 |
Aus dem 5.
Zionistenkongress geht, der JNF (Jewish National Fund), von Chaim Weizmann
initiiert, hervor. Er soll Land in Palästina versuchen zu erwerben und zu
judaisieren.
Als das Osmanische Reich, zu dem Palästina damals gehörte, die
Besiedlungsgenehmigung verweigerte, akzeptierte Herzl das Angebot
Großbritanniens, eine Ersatzheimstätte in Uganda zu gründen.
Chaim Weizmann
(1874-1952), ein promovierter Wissenschaftler, ist in Russland geboren, war
jedoch die längste Zeit seines Lebens als britischer Staatsbürger. Er war
befrreundet mit Lord Balfour - (Balfour-Deklaration),
der Rothschild-Familie und Winston Churchill. Er wurde erster Präsident
Israels. |
1903 |
Auf dem Zionistenkongress
1903 waren viele Delegierte, namentlich die Russen, dagegen, ein Land
außerhalb Palästinas, wegen dem religiös-spirituellen Bindungseffekt, zu
akzeptieren (der religiös-spirituelle Effekt sollte eingesetzt und
ausgenutzt werden). Jedoch ungeachtet dessen, setzte Chaim Weizmann die
Siedlungsprojekte fort, die hauptsächlich von Baron Edmond Rothschild
finanziert wurden. Theodor Herzl hatte anfangs nicht an einen
Nationalstaat für die Juden gedacht, sondern eher an ein geschütztes
Territorium, ein Protektorat. Großbritannien bot, die Juden in Uganda
anzusiedeln, an (auch Madagaskar war im Gespräch).
Die Idee, dieses
Territorium in Uganda anzusiedeln, gab Herzl schon bald, unter den Druck
russischer Delegierte, auf und konzentrierte sich auf das historische
Heimatland der Juden, auf das damals unter türkischer Herrschaft stehende
Palästina. Damit beabsichtigten die Zionisten eine spirituelle Bindung
der Juden an das Land der Väter herzustellen. Das würde den Juden mehr
anziehen nach Palästina zu immigrieren. Dort sollte dann Land gekauft und
Siedlungen gegründet werden. |
1904 – 1914 |
Am 3. Juli 1904 stirbt Theodor Herzl, mit 44 Jahren.
Zweite Alija (Einwanderungswelle), 40000 illegal immigrierte zionistische
Juden kommen nach Palästina, hervorgerufen durch Pogrome in Russland. Damit
steigt die Zahl der Juden inzwischen auf sechs Prozent der einheimischen
Bevölkerung. |
1905 |
Israel Zangwill fordert, Juden müssten die Araber aus Palästina vertreiben.
Er ist derjenige, der die These aufstellte: „Ein Land ohne Volk für ein Volk
ohne Land.“ |
1908/9 |
Arabische Zeitungen machen Front gegen jüdische Einwanderung. |
1909 |
Der Grundstein für die
Stadt Tel Aviv (Tel
Aviv-Jaffa)
wurde am 11. April, nördlich von Jaffa, gelegt. |
1910 |
Erster Kibbuz wurde am 28. Oktober 1910[1]
von einer zionistischen Gruppe aus
Weißrussland
Degania A
am Südende der
See Genezareth
gegründet. |
1914 |
Erster Weltkrieg |
1915 |
Großbritannien verspricht
(im so genannten
McMahon-Brief
)
den Arabern, als Gegenleistung für ein Bündnis gegen die Türken, die
Unabhängigkeit nach dem Krieg. Dem Scherif Hussein von Mekka wurde ein „
Vereinigtes Arabisches Königreich“ versprochen. Das Versprechen war nur
Schein und wurde nicht gehalten. |
1916 |
Großbritannien und
Frankreich halten ihr Versprechen nicht ein und teilen, im geheimen
Sykes-Picot-Abkommen
den Nahen Osten unter sich auf. Syrien und Libanon fallen an die Franzosen,
Irak an die Briten, für Palästina mit Hauptstadt Jerusalem wird eine
„Internationale Verwaltung“ vereinbart. Allerdings
soll Haifa als wichtiger
Hafen britische Enklave sein.
Die Araber beginnen den
Krieg gegen die Türken im Sommer 1916 durch eine Unabhängigkeitserklärung. |
1917 |
In der
Balfour-Deklaration
(Arthur Balfour: britischer Außenminister)
http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Geschichte;art15504,2412723
vom 2. November sagt Großbritannien, in einem Schreiben an
Lord Rothschild, der zionistischen Bewegung zu, die Schaffung einer
„nationalen Heimstätte in Palästina“ für die Juden zu unterstützen, wobei
ausdrücklich vorausgesetzt wird, dass nichts unternommen werden darf, was
die Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften beeinträchtigen könnte.
Das bedeutet, der Grundstein für die Teilung Palästinas wurde gelegt.
Balfour beugte sich hiermit wohlwollend den Forderungen Lord Rothschilds und
handelte im Interesse der übermächtigen Finanzinteressen der zionistischen
Lobby und vor allem der imperialistischen Interessen seines Landes. Zum
Zustandekommen der Balfour-Erklärung hat Chaim Weizmann viel beigetragen.
Im Oktober wird das
Sykes-Picot-Abkommen
bekannt.
Die
osmanischen Streitkräfte kapitulieren vor dem britischen General Allenby in
Jerusalem. |
1918 |
Die Alliierten besetzen Palästina.
Am 8. Mai hält Chaim Weizmann in Jaffa, bei seiner ersten Reise zu den
arabischen Ländern, eine Rede, vor arabischer Honoratioren, gehalten, im
Namen der 14 Millionen Weltjuden, in der die Missverständnisse zwischen den
Religionen, Judentum, Islam und Christentum ausgeräumt werden sollen. Darin
bestätigt Weizmann weiter, entgegen der Forderung Herzls nach ethnischer
Säuberung (siehe oben unter 1895), dass, wenn die Juden nach Palästina
kämen, gäbe es genug Platz für alle und „Niemand von den Einheimischen“ wird
sein Land verlassen oder verlassen müssen. Weizmann weiter: Gemeinsam
schaffen wir „blühende Landschaften“. Alles, was andere behaupten, sei
eine Lüge und Verleumdung und schloss seine Rede mit Dank an
Großbritannien für die Vorsorglichkeit. Die Araber, Muslime wie Christen,
organisiert in der „Islamisch-christlichen Gesellschaft, sowie andere
Zusammenschlüsse, durchschauten die Absichten der Zionisten und
Großbritanniens und protestierten immer wieder, mit Schreiben an den
britischen Hochkommissar, für britische Regierung Seiner Majestät.
Vergebens.
Ende des ersten Weltkrieges. Am 11. November, um 11.00 Uhr schwiegen die
Waffen. Mit dem Ende des Krieges endet auch die osmanische Herrschaft in
Palästina.
Großbritannien und Frankreich proklamieren am 7. November das
Selbstbestimmungsrecht für alle Völker des Vorderen Orients. Ein Widerspruch
in sich, der unweigerlich zum Konflikt führt. |
1919 |
Der erste palästinensische Nationalkongress in Jerusalem lehnt die
Balfour-Deklaration ab und fordert von den Briten Unabhängigkeit.
Der Zionist Chaim
Weizmann fordert, bei der
Pariser Friedenskonferenz
1919,
obwohl er nicht auf die Liste der Delegationen der 27 Staaten aufgeführt
war, ein Palästina, das „so jüdisch ist, wie England englisch ist“. Was hat
er, nur ein Jahr früher, in Jaffa, Nablus und Jerusalem, den Honoratioren
der Palästinensern erzählt? |
1919 -1923 |
Generalstreiks, Proteste, Konferenzen, Entsendung von Delegationen,
Unterschriftensammlungen, Appelle und anders mehr von zahlreichen
Palästinenser-Organisationen, -Parteien, Stadt- und Gemeinderäte u.v.a.
Einrichtungen, bleiben bei der britischen Regierung, Minister, Parlament,
Völkerbund u.a. ohne Wirkung. Sie blieben alle ergebnislos.
Dritte Alija, 35000 zionistische Einwanderer, kam auch aus Osteuropa,
hervorgerufen durch die Pogrome nach der russischen Oktoberrevolution von
1918. |
1920 |
Die zionistische
Untergrund-Terrororganisation Hagana wird gegründet.
Der Oberste Rat der
Alliierten beschließt auf der
Konferenz von Sanremo
die arabische
Unabhängigkeit zu verweigern und gleichzeitig den Zionismus zu fördern, in
dem es Großbritannien das Mandat über Palästina überträgt.
Frankreich und
Großbritannien beschließen auf diese Konferenz eine Neuaufteilung
ihrer Einflusssphären im
Nahen Osten. Damit wird die Proklamation des Selbstbestimmungsrechts und
die Vereinbarungen zwischen dem britischen Hochkommissar McMahon und
Hussein, dem Sharif von Mekka, annulliert. Erste arabische blutige Unruhen
gegen die Briten folgen, weitere 1929 und 1936 bis 1939. |
1921 |
Protestwellen in Jaffa
gegen die Zuwanderung von Juden.
|
1922 |
Jüdische Siedler aus
Osteuropa gründen eine zionistische Enklave in Palästina mit massiver
Unterstützung und Hilfe des „British Empire“.
Der
Völkerbund
ratifiziert am
24. Juli einstimmig das Palästina-Mandat für Großbritannien und bestätigt
die „Balfour-Deklaration“. Das "Churchill Weißbuch" erneuerte die britische
Verantwortung gegenüber der Gründung einer nationalen jüdischen Heimstätte
in Palästina. |
1924 – 1931 |
Vierte Alija, etwa 80.000
Juden hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion. |
1925
|
Die Weltunion der
Zionistischen Revisionisten wird, unter der Führung von
Wladimir
Zeev
Jabotinsky,
in Paris
gegründet, die einen jüdischen Staat in ganz Palästinas und Transjordanien
fordert. |
1929 |
Streiks, Aufstände und
Unruhen in vielen Städten Palästinas, gegen die Weißbücher Großbritanniens
(diese sind eine offizielle Grundsatzerklärung der britischen Regierung) und
die Ansprüche auf die Klagemauer, bei denen 133 Juden, 116 Araber, vor allem
von Briten getötet werden.
Jedes Palästina
betreffendes Weißbuch bekam den Namen des jeweiligen Kolonialministers:
„Churchill Weißbuch“, 1922; „Passfield Weißbuch“, 1930;
„MacDonald Weißbuch“, 1939.
|
1930 |
Unzählige
Hinrichtungsurteile durch die Mandatsmacht gegen Palästinensern, die Juden,
bei den Aufständen, töteten, haben die Briten immer vollstreckt. Listen der
getöteten Palästinensern wurden immer, nach Städten und Orten gefertigt
Im Dezember verfasst die
„Arabische Exekutivkomitee“ ein Memorandum bezüglich das Wießbuch der
britischen Regierung (Passfield Weißbuch, Oktober 1930), worin soziale
Missstände in Palästina aufgezählt werden und Beschwerde über die
Machenschaften der Juden und ihre Einwanderung einzustellen. |
1931 |
Beschwerdebriefe der
Exekutivkomitees der Städte und Orte, gegen die Einmischung in innere
Angelegenheiten, gerichtet an den britischen Hochkommissar.
Die zionistische
Terror-Untergrundorganisation
Irgun
(IZL: Irgun Zwai
Leumi) wird gegründet (bzw. spaltete sich von der Hagana ab). |
1932 |
Gründung der ersten
„Arabischen Unabhängigkeitspartei“ in Jerusalem, „Istiqlal“. |
1932 – 1938 |
Fünfte Einwanderungswelle
von über 200.000 Juden, vor allem aus Deutschland, wird durch die
Machtübernahme Hitlers ausgelöst. |
1933 – 42 |
(Palästina)
Jüdische Einwanderung aus Deutschland nimmt merklich zu (The
„Haavara Agreement“
). Die Folge:
Verstärkte Abwehrreaktionen der Araber. |
1935 |
Die Mitglieder der
Großversammlung von Nablus am 2. November, zum 18. Gedenktag der
Balfour-Deklaration (1917), bringen in den Beschlüssen ihre größte Sorge zum
Ausdruck, über den Waffenschmuggel der Juden nach Palästina und geben
Großbritannien die Schuld, die diese Situation heraufbeschwor. |
1936 |
Dem Aufruf von Nablus
folgend, werden im April „nationale Komitees“ in ganz Palästina gegründet.
Am 11. und 12. Oktober
Aufruf der Arabischen Hochkomitees und Arabischer Arbeiterverband, den
Generalstreik zu beenden. |
1936 – 39
|
Arabischer Aufstand
:
2850 Araber, 1200 Juden und 700 Briten kommen ums Leben, war die Folge.
Mitte 1938 arbeiten zionistische Terrorbanden (Hagana, Irgun und Stern) mit
den Briten zusammen. Im August 1936 wird die "Peel-Kommission", die die
Unvereinbarkeit der Ansprüche der Palästinenser und der Zionisten
feststellen sollte, von der britischen Regierung eingesetzt. |
1937 |
Die
Peel-Kommission
schlägt die
Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vor, die 33
Prozent des Landes für den jüdischen Staat vorsieht. Die Briten lösen alle
palästinensischen politischen Organisationen auf, deportieren ihre Führer
und richten Militärgerichte gegen palästinensische Rebellen und Aufstände
ein.
|
1938 |
119 Palästinenser werden
durch Bombenanschläge der Irgun getötet, acht Juden werden getötet. |
1939 |
Jabotinsky fordert die
Umsiedlung der Araber aus Palästina. Das britische Unterhaus verabschiedet
das MacDonald Weißbuch am 17. Mai (Britische
Herrschaft),
mit dem die jüdische Einwanderung nach Palästina radikal begrenzt wird. Der
21. Zionistenkongress in Genf fand unter dem Eindruck des Weißbuches statt.
01. September
Zweiter Weltkrieges.
Nach Ausbruch des
Krieges versicherte Weizmann der britischen Regierung sofort die
uneingeschränkte Unterstützung der jüdischen Bevölkerung Palästinas und der
Juden insgesamt. Weizmann und David Ben Gurion begannen während des Krieges
massiv Unterstützung für einen jüdischen Staat in Palästina in den USA
einzuwerben. |
1940
|
In den 40er Jahren hatte
Ben Gurion die Entwicklung von israelischen biologischen Waffen befohlen.
Die Palästinenser geben gesetzliche Bestimmungen heraus, nach denen der
Verkauf von Grundbesitz an Zionisten verbieten. |
1945 |
Wieder verstärkte
Einwanderung europäischer Juden, besonders aus Nazi-Deutschland, nach
Palästina.
ILLEGALE.
Am 08. Mai Ende des
Zweiten Weltkrieges. |
1946 |
Das britische Mandat über
Transjordanien
wird beendet.
Am 22. Juli wird das „King David Hotel“ in Jerusalem, Sitz der Mandatsmacht
Großbritannien, unter der Leitung des späteren israelischen
Ministerpräsidenten Menachem Begin, in die Luft gejagt. Einundneunzig
Menschen sterben. |
1947 |
Im Mai gründen die
Vereinten Nationen einen Sonderausschuss UNSCOP (United
Nations Special Committee on Palestine), der die Teilung Palästina
empfiehlt.
Am 29. November
beschließt die UN-Generalversammlung die Teilung Palästinas
UN-Resolution 181
(weitere Resolutionen zu Palästina unter:
http://www.un.org/Depts/dpa/qpal/).
Der Teilungsbeschluss erfolgte mit 33 gegen 13 Stimmen, 10 enthalten sich.
Die Palästinenser waren sehr erbost, das lag vor allem daran, dass man sie
bei der Entscheidung völlig außen vor gelassen hatte, das heißt, der
Teilungsbeschluss erfolgte ohne den Besitzer des Landes zu fragen. Eine
flagrante Verletzung des Völkerrechts.
Die Juden beginnen mit
Massenvertreibungen der einheimischen Bevölkerung.
„Aus unerklärlichen
Gründen wurde die Frage nach Israel legalem (sprich: „illegalem“)
Status im UN-designiertem arabischen Palästina nie aufgeworfen, als die
internationale Gemeinschaft flüchtiges Interesse an Palästina nach der
Mandatsverwaltung und am Schicksal seiner einheimischen Bevölkerung zeigte“.
Zu dieser Zeit beträgt
die Einwohnerzahl Palästinas 1 319 500 Palästinenser (69,2 Prozent), die 93
Prozent des Grundbesitzes haben, und 589 340 Juden (30,8 Prozent), auf die
knappe 7 Prozent des Grundbesitzes entfallen. Dem jüdischen Staat werden
trotzdem 56 Prozent (fruchtbare Küstenregion), dem arabischen 42 Prozent des
Landes (Mandatsgebiet) zugesprochen. Jerusalem sollte in einer Enklave einen
Internationalen Status erhalten (Forum).
An sich war das ein Verrat durch die Vereinten Nationen an das
palästinensische Volk. Sie hätten nämlich in Palästina präsent sein müssen,
um die Durchführung des Friedensplans zu überwachen: ganz Palästina in die
Unabhängigkeit zu überführen und die Schaffung zweier Staaten mit
Wirtschaftsunion. Nichts dergleichen ist geschehen, damit kamen die VN ihrer
Verpflichtungen nicht nach. Auch die britischen Behörden verhinderten die
Anwesenheit eines organisierten Gremiums der VN dort, und begingen damit
eine Verletzung der Bestimmungen im Teilungsplan. Großbritannien ließ die
ethnische Säuberung vor den Augen seiner Soldaten und Beamten noch während
seiner Mandatszeit zu. Ein schwarzer Schamfleck in der Geschichte
Großbritanniens wurde aktenkundig.
Dezember 1947: Erste
Aktionen der ethnischen Säuberung durch Wingates Taktik (Charles
Orde
Wingate)
werden durchgeführt.
Am 11. Dezember Massaker
in Tirat Haifa.
Die Absicht
Großbritannien, dass sie die Räumung Palästinas bis zum 1. August 1948
vollenden möchte, wird in der Resolution 181 (II) der UN-GV entsprochen.
Wegen dem Terror zionistischer Banden sah sich die Mandatsmacht gezwungen,
doch ihr Mandat früher abzugeben.
|
1948 |
Im Januar kehrt
Abd al-Qadir al-Husayni,
nach zehnjährigem Exil, nach Palästina zurück.
Im Januar Fortgang der
ethnischen Säuberung Palästinas - Blutbad in Palästina.
Jamal al-Husayni,
stellvertretender Vorsitzender der Arabischen Oberkomitee, fuhr in die USA,
um eine verspätete diplomatische Kampagne, gegen den UN-Teilungsplan, zu
starten.
Im Februar bricht ein
Krieg, zwischen Juden und Arabern, aus.
Am 06. März verkündet die
Hagana die Mobilmachung. Am 10. März erklärte die zionistische Führung –
zwei Monate vor Beendigung des britischen Mandats - unumwunden ihr
Bestreben, ganz Palästina zu übernehmen und die heimische Bevölkerung
gewaltsam zu vertreiben, und zwar in Plan D (Dalet), dessen hauptrangiges
Ziel, die ethnische Säuberung Palästinas, ist. Plan Dalet wurde endgültig
beschlossene Sache.
Am 12. März hatte das
US-Außenministerium den Vereinten Nationen den Vorschlag gemacht, Palästina
für fünf Jahre unter internationale Treuhandverwaltung zu stellen, um in
dieser Zeit eine beidseitige einvernehmliche Lösung auszuhandeln. Die
zionistische Lobby hatte äußerst effektiv Druck auf Präsident Truman
ausgeübt, um diesen Vorschlag fallen zu lassen, und daraufhin verpflichtet
er sich am 18. März, die zionistische Sache zu unterstützen.
Am 19.-20. März stimmen
die Araber eine Waffenruhe zu, die Juden lehnen sie ab.
Am 01. April treffen
umfangreiche tschechische Waffen für die Hagana ein.
Am 09. April
Massaker
von
Deir
Yassin.
In den Gebieten, aus
denen der Staat Israel hervorging, wurden 85 Prozent der ansässigen
Palästinenser zu Flüchtlingen. Schätzungen zufolge gab es Anfang 2003 mehr
als sieben Millionen palästinensische Flüchtlinge und Vertrieben (Badil
Resource Center: Facts and figures).
Für einen zionistischen
Juden kam 1948 nur eins in Frage: die Entarabisierung Palästinas. Die Blaue
Phase, Plan Dalet – D – ist die Summe aller vorhergehenden Plänen A bis C
und wurde in den ersten Märztagen Fertiggestellt und beschlossen (Ilan
Pappe).
Die Befehle in diesem Plan sind wie folgt durchzuführen: „Dörfer, Orte,
Städte und Stadtteile sollen erobert und zerstört und die Bewohner getötet
oder vertrieben werden.“ Das waren 531 Dörfer sowie elf Städte und
Stadtviertel, die auf dieser Weise zerstört worden waren und deren Bewohner
getötet oder vertrieben wurden. Es ist festgestellt worden, dass die
Vereinten Nationen, von der Methode der Massenexekutionen Israels, wussten
und nichts dagegen unternommen. Um die Vertreibung der einheimischen
Bevölkerung zu beschleunigen, sind die zionistischen Landräuber mit
unvorstellbar bestialischer Härte, Grausamkeit und Zerstörungswut, die
oberhalb jeder menschlichen Vorstellungskraft und Fantasie liegen, gegen sie
vorgegangen. Die Massaker an Säuglingen, Schwangeren, Kindern, Frauen,
Greise, Männer, ja Tiere waren nicht verschont geblieben, sind Zeugen dieser
Brutalität und Unmenschlichkeit. Beispiele:
Sa'sa',
deir yassin,
Dawaymeh
(Pappe:),
Tantura,
Kafr Qasem,
Safsaf,
Qibya,
Kronik der zionistischen Verbrechen in Palästina,
u.v.a.m. – Babys
mit gespaltenen Schädeln, Frauen, geschunden und vergewaltigt oder lebendig
in ihren Häusern verbrannt wurden, Schwangere mit aufgeschlitztem Bauch,
erstochene Kinder und Männer, erschlagene Alte, Leichen ohne Köpfe und viele
andere haarsträubende Gräueltaten. Trotz der überwältigenden Beweise
wurde keiner dieser Israelis je wegen Kriegsverbrechen zu Rechenschaft
gezogen und verurteilt.
Der britische
Konfrontationskurs zeigt, dass das Schicksal der Palästinenser völlig anders
verlaufen wäre, wenn britische Truppen, gegen die zionistischen Terrorbanden
eingegriffen hätten, wozu sie sowohl nach der Mandatscharta als auch nach
der UN-Teilungsresolution verpflichtet waren. Der Ordnungshüter, die
Mandatsmacht Großbritannien, hat entweder mitgeholfen, weggeschaut oder gar
wohlwollend hinzugeschaut. Sein Verhalten ist eines der beschämendsten
Kapitel in der Nahostgeschichte des „British Empire“.
Wegen des verstärkten und
blutigen Terrors zionistischer Banden gegen die Briten in Palästina gibt
Großbritannien ihr Mandat jedoch vorzeitig (Völkerbundsmandat),
am 14. Mai 1948, der UNO, zurück. Nach diesem Datum gab es keine
Entschuldigung mehr für die Vereinten Nationen, wie sie das palästinensische
Volk im Stich ließen, nachdem sie sein Land geteilt und ihr Wohl und Wehe
den Juden, gegen den Bestimmungen, ausgeliefert hatten.
Erster Palästinakrieg:
Nach Beendigung ihres Mandats für den 14. Mai 1948, Tag der
palästinensischen Nakba – „ die Katastrophe“
http://www.jungewelt.de/2009/05-19/027.php
, proklamieren die Zionisten am selben Tag die Gründung des
Staates Israel (Israelische
Unabhängigkeitserklärung).
Präsident Truman erkennt den Staat Israel an.
Ägypten,
Transjordanien,
Syrien,
Libanon und
Irak erklären den neugegründeten Staat den Krieg. Die schlagkräftigste
jordanische Armee (Arabische Legion), deren Befehlshaber der englische
Offizier John Glubb Pasha war, stellte die größte Gefahr für Israel dar, war
jedoch vom ersten Tag des Palästinakriegs an durch ein Geheimabkommen, das
der haschemitische König Abdallah mit den Zionisten getroffen hatte,
neutralisiert. Die Arabische Legion hätte den Sieg der Juden in Jerusalem
verhindern können. Außerdem hätte diese, wenn König Abdallah wollte, den
frisch proklamierten Staat Israel sofort im Keime erstickt. König Abdallah
spielte ein doppeltes Spiel: Einerseits versprach er den Mitgliedern der
arabischen Liga, die Führung im Militäreinsatz der arabischen Staaten in
Palästina zu übernehmen, andererseits hatte er ein Geheimabkommen mit den
Zionisten getroffen. Letzten Endes erwies sich diese Vereinbarung als
entscheidend für den eingeschlagenen Kurs, damit die Bestrebungen des
Haschemiten, für die Annexion der Westbank (Westjordanland), durch das
Einverständnis der zionistischen Führung, gesichert werden. Am 30. April
bekam der Haschemit den Oberbefehl über die Militäroperationen in Palästina,
obwohl die arabischen Führer von seinem Geheimabkommen wussten, übertragen.
Der erste Palästinakrieg war somit nur ein inszenierter historischer Witz
(Scheinkieg, wie ihn Glubb Pasha genannt hatte). Denn zwischen dem 30. März
und dem 15. Mai waren bereits 200 Ortschaften besetzt, zerstört und ihre
Einwohner getötet oder mit Gewalt vertrieben, flankiert mit haschemitischem
Wohlwollen. Diese Tatsache erschüttert den israelischen Mythos, die „Araber“
seien geflüchtet, nachdem die „arabische Invasion“ begonnen hatte.
(Mehr darüber bei
Ilan Pappe:
„Ethnische Säuberung Palästinas“;
Simcha Flapan:
„Die Geburt Israels - Mythos und Wirklichkeit“ u.a. Neue Historiker).
Seit Anfang 1948 und nach
dem ersten Nahostkrieg, der nach der Proklamation des Staates Israel begann,
durch einen sehr blutigen Terror und Anschläge jüdischer
Untergrundorganisationen, werden ca. 750.000 Palästinenser aus ihrer Heimat
vertrieben und ihre Städte, Kleinstädte, Dörfer und Orte zerstört und dem
Erdboden gleichgemacht. Damit sollte verhindert werden, dass die
Vertriebenen zurück kehren können. Zeugen des Terrors sind die grausamsten
Gräueltaten und Kriegsverbrechen, die durch zionistische Banden,
mit aller Grausamkeit verübt wurden.
Während der
arabisch-jüdischen Auseinandersetzungen gewinnt der neu gegründete Staat
Israel weitere 5.700 qkm zu den 54 Prozent des UN-Teilungsplans und erreicht
damit eine Gesamtfläche von 20700 qkm, die 78 Prozent des historischen
Palästinas ausmacht.
Ende Mai 1948 schritt die
ethnische Säuberung Palästinas planmäßig voran.
Am 20. Mai traf
Graf
Folke Bernadotte,
als UN-Emissär, in Palästina ein. Am 17. September wurde er von jüdischen
Terroristen ermordet, weil er es gewagt hatte, eine Neuaufteilung des Landes
in zwei Hälften vorzuschlagen und die uneingeschränkte Rückkehr
palästinensischer Flüchtlinge zu fordern.
Am 08. Juni erste
Waffenruhe, begann aber erst am 11. Juni und dauerte bis 08. Juli. Diese
nutzten die Israelis aus, um eine Reihe geräumter Dörfer vollends zu
zerstören.
Am 10. Juli übertrug Ben
Gurion Yigal Allon das Kommando und ernannte Yitzhak Rabin zu seinem
Stellvertreter, um Lydda und Ramlah (Lydda
and Ramleh in 1948)
zu säubern. Am 13. Juli flüchteten die Verteidiger in der Dahamish-Moschee
und ergaben sich, trotzdem haben israelische Truppen sie in der Moschee
massakriert, 426 Männer, Frauen und Kinder.
Am 18. Juli sollte eine
zweite Waffenruhe in Kraft treten, die sofort gebrochen wurde. Israel hat
sie beachtet und säuberte ethnisch weiter und überhört bis heute alle
UN-Resolutionen, die es auffordern, besetzte Gebiete wieder aufzuräumen.
Diese bleiben bis heute (2008) völlig überhört und ohne Wirkung. Israel ist
immer noch bis dato, gegen das Völkerrecht, eine Besatzungsmacht geblieben.
UN-Beobachter in ihrem
unveröffentlichten Bericht vom Oktober: „Israels Politik bestehe darin,
Araber mit Gewalt aus ihren Heimatorten zu vertreiben“. Am 31. Oktober
exekutierten die jüdischen Truppen allein in Hula (Hula
massacre)
über 80 Einwohner und in Saliha über 100 (1948
Palestine War).
Am 11. Dezember
Verabschiedung der Resolution 194 (Recht
der Flüchtlinge auf Rückkehr oder Entschädigung)
(United
Nations General Assembly Resolution 194
). Dieses
Recht ist völkerrechtlich verankert und entspricht allen universellen
Rechtsvorstellungen.
Die Lösung
des palästinensischen Flüchtlingsproblems bleibt der Schlüssel zu jeder
akzeptablen und dauerhaften Lösung des Konflikts. |
1949 |
Im Januar erklärt Israel,
dass es den besetzten westlichen Teil Jerusalems nicht länger als besetztes
Territorium betrachte, was den Teilungsplan widerspräche (181/II) Die
Knesset, erklärt Jerusalem zur Hauptstadt Israels.
Chaim Weizmann wird
erster Staatspräsident Israels,
David Ben Gurion
wird erster
Ministerpräsident. Waffenstillstand mit den arabischen Staaten, Ägypten,
Libanon, Transjordanien und Syrien.
Israel wird als 59. Staat
in die UNO aufgenommen.
Im Sommer wird in
Lausanne eine arabisch-israelische Friedenskonferenz
(Friedensratschlag)
abgehalten. Die
Basis für einen Frieden war die Resolution 194, eine Zweistaatenlösung, die
das Land in zwei gleichen Teilen aufteilte, und ein internationaler Status
für Jerusalem. Alle Beteiligten akzeptierten: die USA, die UNO, die
arabische Welt, eingeschlossen die Palästinenser, und Israel, vertreten
durch sein Außenminister Moshe Sharett. Aber Ben Gurion und Emir Abdallah
von Transjordanien waren fest entschlossen, den Rest Palästinas unter sich
aufzuteilen. Lausanne bleibt damit ergebnislos und die Friedensbemühungen
haben danach schnell an Fahrt verloren.
Die UNO, und für eine
kurze Zeit auch die USA, fühlten sich der Resolution 194 vom 11. Dezember
1948 verpflichtet, welche die bedingungslose Rückführung und Entschädigung
aller Flüchtlinge als Conditio sine qua non für den Frieden forderte. Die
israelische Regierung hingegen begann mit einer brutalen
Antirepatriierungspolitik, indem sie verlassene Dörfer zerstörte und an
deren Stelle jüdische Siedlungen errichtete sowie die Überreste des Besitzes
der Flüchtlinge in staatliche Obhut überführte. Ende 1949 erklärt Ben
Gurion, gegen das Völkerrecht und gegen alle UN-Resolutionen, vor der
Knesset, Jerusalem zur "Ewigen Hauptstadt Israels".
Große Einwanderungswelle aus den europäischen Flüchtlingslagern. Beginn von
verschiedenen "Operationen", bei denen Juden aus unterschiedlichen Ländern
nach Israel geholt werden (aus Jemen, Irak, Marokko, Äthiopien usw.).
Anstieg der Bevölkerung auf über 1,2 Millionen Juden. |
1950 |
Im Mai/Juni, durch eine
geheime Vereinbarung zwischen Israel und den haschsemitischen Emir von
Transjordanien Abdullah (Abdallah
ibn Hussein I.),
annektiert Israel die eroberten Gebiete. Aus Transjordanien, die Westbank
und Gaza wird Jordanien bzw. das "Haschemitische Königreich Jordanien". Der
Emir wird zum König. Das sollte der Grundstein für das „Große Königreich von
Syrien“ unter der Herrschaft von Abdallah, wie die Zionisten ihm versprachen
(Simcha
Flapan:
„Die Geburt Israels“, 1987;
Abhandlungen).
Das israelische
Parlament verabschiedet das "Rückkehrgesetz", das allen Juden das Recht
gewährt, nach Israel einzuwandern und die israelische Staatsbürgerschaft zu
erhalten. |
1951 |
Die Palästinenser nehmen
dem König
Abdallah
seiner
geheimen Verhandlungen mit den Zionisten, hauptsächlich mit Golda Meir als
Bindeglied, übel und bezeichnen sie als Verrat. Am 20. Juli 1951 wird er von
einem Palästinenser (Mustapha Shukri Usho, er gehörte einer geheimen
Verschwörer-Gruppe aus angesehener Persönlichkeiten) in der Al-Aqsa Moschee
in Jerusalem hingerichtet. Sein Enkel Hussein, spätere König von Jordanien,
war in seiner Begleitung und entging dem Attentat. Thronfolger
Talal,
seine Regierungszeit
dauerte etwa ein Jahr, und müsste, wegen angeblicher Schizophrenie,
abdanken. |
1952 |
Hussein (Hussein
I)
Ibn Talal wird zum
König von Jordanien.
Im September Wiedergutmachungsabkommen (Wiedergutmachung)
Deutschland-Israel in Höhe von 3,45 Milliarden DM.
Hierzu siehe auch:
Norman Finkelstein:
„Die Holocaust-Industrie“, 5. Auflage 2005.
|
1954 |
In Ägypten übernimmt
Gamal Abdel Nasser
die Macht. |
1956 |
Nach Verstaatlichung des
Suezkanals (der
Suezkrieg)
verpflichtet sich Israel (laut Vertrag von Sevres im Oktober 1956 zwischen
Großbritannien, Frankreich und Israel) Ägypten anzugreifen, um den
Vertragspartnern einen Vorwand für einen militärischen Angriff gegen Ägypten
zu liefern.
Bei mehreren
Treffen in
Sèvres
nahe Paris wurde die Zusammenarbeit zwischen dem
französischen und dem
israelischen Geheimdienst
verstärkt. |
1964 |
Die
PLO,
Palestinian Liberation Organisation (Palästinensische
Befreiungsorganisation
) wird
gegründet. |
1967 |
Am 5. Juni Beginnt der
Sechstagekrieg
(Die
Lage vor dem Krieg)
(Kriegsverlauf).
Israel besetzt die Sinai, den Golan und den Rest Palästinas (West Bank und
Gaza) und beansprucht am 29. Juni die Souveränität über Ost-Jerusalem. Am
22. November 1967 fordert die UN-Resolution 242 den Rückzug Israels aus den
besetzten Gebieten
Resolution 242 (1967).
Nach diesem Krieg
basierten alle amerikanischen Bemühungen, um mögliche Lösungen zu finden,
auf die bestehenden Machtverhältnissen. Israel wurde, nach diesem Blitzsieg,
als Aktivposten amerikanischer Politikinteressen in der Region. Alle
Friedensvorschläge, die Israel vorlegte, wurden unweigerlich als Grundlage
für USA. |
1970 |
17. September militärisches Eingreifen gegen die Palästinenser in Jordanien
(Schwarzer
September (Aufstand).
Die UN-Vollversammlung bekräftigt am 8. Dezember erstmals mit Nachdruck die
"unveräußerlichen Rechte des Volkes von Palästina". |
1973 |
Am 6. Oktober greifen
Ägypten und Syrien Israel an. Der Vierte Nahostkrieg (yom-kippur-Krieg
oder Oktoberkrieg) beginnt. Er war Auslöser der Ölkrise 1973. Die OPEC
beschloss, ihre Erdölförderung so lange erheblich einzuschränken, bis die
von Israel besetzen Gebiete geräumt sind. Nach dem Krieg Teilrückzug Israels
vom Suezkanal. |
1974 |
Gründung der
radikalmilitanten zionistischen Bewegung
Gush Emunim
Siedlerbewegung
(Block der Getreuen) zur Besiedelung von palästinensischen
besetzten Gebieten, auf außerparlamentarischem Weg. |
1976 |
Wegen der
Enteignung arabischen Bodens, durch Siedler am
30. März, finden an diesem Tag Demonstrationen und ein Generalstreik auf
arabischer Seite statt. Die Ausschreitungen eskalieren mit der Polizei,
sechs Palästinenser werden erschossen. Seitdem wird ein "Tag des Bodens" (Land
Day
- Yom al-Ard) erklärt, an dem jedes Jahr immer
Proteste,
durch palästinensische Israelis, in Israel
stattfinden. Sie wollen u.a. damit dokumentieren, dass sie
noch präsent sind und der Boden doch ihnen gehört.
|
1977 |
Am 17. Mai erleidet die
israelische Arbeitspartei bei den Wahlen eine vernichtende Niederlage.
Menachem Begin,
von der Likud-Partei, wird Ministerpräsident. |
1978 |
Einmarsch israelischer
Truppen in den Libanon, um gegen arabische Untergrundkämpfer vorzugehen.
Bildung einer VN-Pufferzone im Süden Libanon (UNIFIL) |
1979 |
Ägyptisch-israelisches
Friedensabkommen in Camp David (Camp
David I).
Der 17. August wird als
der erste Al-Quds-Tag (Al-Kuds-Tag, „Internationaler Jerusalemtag“),
ein gesetzlicher Feiertag im Iran, ausgerufen. Er geht auf einen Aufruf des
iranischen Revolutionsführers Ayatollah
Ruhollah Chomeini
vom
8. August
1979 zurück, am letzten Freitag des
islamischen
Fastenmonats
Ramadan
die "internationale muslimische Solidarität zur
Unterstützung der legitimen Rechte des muslimischen palästinensischen Volkes
zu erklären. |
1980 |
Die EG (Europäische
Gemeinschaft) erkennt in der "Erklärung von Venedig" das
Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser an (Der
Staat Palästina).
Israel annektiert
Ost-Jerusalem und die Golanhöhen. |
1982 |
Als Ergebnis von
Camp David I
Rückzug Israels
bis April aus Sinai.
Im Juni Invasion
israelischer Streitkräfte in den Libanon, um die PLO zu vernichten. 90.000
Tote, meist Zivilisten. Nach drei Monaten Krieg werden 8.000
palästinensische Kämpfer aus Beirut vertrieben und verteilen sich in
verschiedenen arabischen Ländern. Israelische Armee und rechtgerichtete
libanesische Milizen verüben Massaker in den palästinensischen
Flüchtlingslagern
Sabra und Schatila
(16.-18.Sept.), ein Verbrechen, das nicht vergessen werden darf.
Ariel Scharon,
der Schlächter von
Sabra
und Schatila,
wird für das Massaker verantwortlich gemacht und
muss von seinem Amt zurück treten.
Am 9. September erkennt
die Arabische Gipfelkonferenz in Fez (SPIEGEL)
die UN-Resolutionen 242 und 338, und somit die Existenz des Staates Israel
an. |
1985 |
Israelische Truppen ziehen sich aus dem nördlichen Nachbarland Libanon
zurück, behielten aber eine, zwischen 15 und 20 Kilometer breite
(Sicherheits-) Zone besetzt (1100 Quadratkilometer). |
1987 |
Am 7. Dezember beginnt
die
Erste Intifada,
begann als so genannter
„Krieg der Steine“ (Erhebung, Aufstand) der Palästinenser, gegen die
israelische Besatzung. Der Verteidigungsminister Yitzhak Rabin befiehlt
seinen Soldaten, Palästinensern, die Steinewerfer gegen Panzern, die Knochen
zu brechen. |
1988 |
Der
Palästinensischer Nationalrat ruft den Staat Palästina aus.
König
Hussein von Jordanien übertrug das Westjordanland den Palästinensern (PLO). |
1990 |
Nachdem die amerikanische
Botschafterin
APRIL GLASPIE TRANSCRIPT
quasi grünes Licht gegeben hatte, griffen
irakische Truppen in einem Blitzkrieg am 2. August das Emirat Kuwait und
besetzten es. |
1991 |
George Bush sen.
befehligt am 17. Januar den
Zweiten Golfkrieg
gegen den Irak,
und am 27. Februar werden die Iraker aus Kuwait wieder vertrieben.
Am 30. Oktober beginnt
die
Madrider
Konferenz
für den Nahen
Osten. Die USA fordern die Verwirklichung der Resolutionen 242 und 338 nach
dem Prinzip "Land für Frieden". Der israelische Ministerpräsident Isaak
Shamir kommt erst nach Madrid, nachdem die USA die Bürgschaft für einen 10
Milliarden-Kredit zu versagen. Er verlautbarte, 10 Jahre ohne Ergebnis zu
verhandeln. Die insgesamt zehn Verhandlungsrunden (bis zum April 1993)
führten zu keiner Annäherung, geschweige denn zu konkreten Ergebnissen. In
der Tat, verlaufen zunächst alle Verhandlungen bis Juli 1993, ergebnislos.
Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates – Wikipedia. Die Resolution 242
lautet u.a.: Gebietsgewinne durch Gewalt sind unzulässig. Dazu steht in der
französischen Fassung des Beschlusses: "Israel muss sich aus den besetzten
Gebieten zurückziehen". Im englischen Text steht jedoch nur: "aus besetzten
Gebieten". Der Verfasser der Resolution, der Engländer Lord Caradon, meinte
damals, dass die Bedeutung des Beschlusses klar sei: Da Gebietserweiterungen
durch Gewalt nicht zulässig sind, muss sich Israel aus allen 1967 besetzten
Gebieten zurückziehen. Diese Deutung entspricht auch dem Völkerrecht, das
Gebietserweiterungen durch Gewalt verbietet. |
1992 |
Jitzchak
Rabin
,
zum zweiten Mal Ministerpräsident in Israel, veranlasste am 17. Dezember die
Verhaftung und völkerrechtswidrige Deportation von 415 Hamas-Anhängern in
den Südlibanon. |
1993 |
Im Mittelpunkt der
Friedensbemühungen des Ministerpräsidenten Rabins waren die Oslo-Abkommen.
Auch diese Verhandlungen basierten nur auf einem zionistischen Konzept: Die
Katastrophe von 1948 (Nakba) fehlte völlig. Das Oslo-Konzept wurde von
israelischen Intellektuellen aufgestellt. Mahmoud Abbas, der Beauftragte
Arafats, tappte in Oslo-Falle. (Außer Yassir Arafat, Mahmoud Abbas und Ahmad
Qurei, wusste keiner der intellektuellen Palästinensern irgendetwas von den
Geheimverhandlungen in Oslo, die zu der Unterzeichnung der
Prinzipienerklärung führten. Nicht ein einziger Völkerrechtler wurde
konsultiert. Abbas hatte alles im Alleingang ausgehandelt. Ein grober
Fehler, für den die Palästinenser bis heute, mit ihrem Recht und Leben,
büßen müssen, wie es sich später peinlichst genau herausstellte!).
Am 13. September
unterzeichnen Rabin und Arafat, auf dem Rasen vor dem Weißen Haus, die
Prinzipienerklärung.
Kommentiert von Ludwig Watzal:
Download Kapitel
|
1994 |
Am 4. Mai unterzeichnen Arafat und Rabin das "Gaza-Jericho-Abkommen" (Oslo I
oder Abkommen von Kairo)
Friedensprozess in Palästina.
Am 1. Juli kehrt Arafat nach Palästina (Jericho und Gaza) zurück.
Am 26. Oktober schließen König Hussein von Jordanien und Israels
Ministerpräsident Rabin, im Beisein vom US-Präsident Bill Clinton, einen
Friedenvertrag in Wadi Araba (Jordanien)
ab. |
1995 |
Am 28. September
unterzeichnen Rabin und Arafat in Washington ein Interimsabkommen (Oslo II-
oder Taba-Abkommen), das über die Ausweitung der Autonomie der Palästinenser
im Westjordanland (Freie
Palästina-Stimme)
und in Gaza vorsieht.
Am 4. November wird Rabin ermordet (einer seiner eigenen Leute ermordete
ihn). Shimon Peres wird Nachfolger. (Laut Oslo II -
Oslo
- wird das
besetzte Westjordanland in drei Zonen aufgeteilt.
- Zone A: sechs palästinensische Städte (3 % der
Westbank) werden unter palästinensischer Kontrolle gestellt. - Zone
B: 450 palästinensische Dörfer und Kleinstädte (27 %) kommen unter
gemischter Kontrolle (nur den Anschein nach). - Zone C: Jüdische
Siedlungen, israelische Militärpunkte und -basen (strategisch wertvolle
Territorien (70 %) kommen unter vollkommener israelischer Kontrolle). |
1996 |
Wahl in Israel
.
Benjamin (Benyamin)
Netanyahu, Vorsitzender des Likud-Blocks, gewinnt die Wahlen und wird am 29.
Mai Ministerpräsident Israels. Sein Wahlsieg hat Schockwellen ausgelöst, die
weit über die Levante hinausreichten. Er stellt sich gegen die
palästinensische Autonomie. |
1997 |
Das Hebron-Protokoll
sieht Rückzug von israelischen Truppen aus vier Fünfteln der Stadt Hebron
vor und wird am 15. Januar (Israel
/ Palästina)
von Arafat und Netanyahu unterzeichnet. (Die Stadt Hebron wird in zwei
Zonen, H-1 und H-2, geteilt. In H-1 leben ca. 100.000 Palästinenser, in H-2
leben 400 jüdische Extremisten und 20.000 Palästinenser unter direkter
israelischer Besatzung. Die Rolle des "Ehrlichen Maklers Clinton" drückt
sich so aus: Dem Abkommen von Hebron ist ein Schreiben des
US-Außenministers, Warren Christopher, beigefügt, in dem es Israel
freigestellt wird, Land nur dann zurückzugeben, wenn seine
"Sicherheitsinteressen" nicht berührt würden!?!)
Am 18. März beginnt Israel mit dem Bau der jüdischen Großsiedlung in Har
Homa (Jabal Abu Ghneim) im arabischen Ost-Jerusalem. Ein eindeutiger Verstoß
gegen aller Abkommen und Vereinbarungen, die Israel mit den Palästinensern
getroffen hatte. |
1998 |
Unter der
Schirmherrschaft des amerikanischen Präsidenten Bill Clinton, unterzeichnen
Netanyahu und Arafat am 28. Oktober das "Wye
River
Abkommen", das
einen weiteren israelischen Truppenabzug vorsieht. Unter dem Druck der
Ultra-Orthodoxen Juden verkündet Netanyahu den Stopp der weiteren Umsetzung
des Wye River-Memorandums.
|
1999 |
Die fünfjährige
Interimsperiode in der Osloer Vereinbarung endete am 4. Mai, ohne dass
Arafat einen Staat Palästina proklamierte, wie es vorgesehen war. Ehud Barak
löste Netanyahu, der mit seiner Regierung in jeder Hinsicht scheiterte, am
17. Mai ab und wird neuer Ministerpräsident Israels. Auch Barak ist nicht
bereit, die Vereinbarungen von Wye River umzusetzen. Am 5. September
unterzeichnen Israel und die Palästinenser in Scharm- el-Scheich einen
Vertrag zur Umsetzung des Abkommens von Wye (Wye-Abkommen).
|
2000 |
Im Juli verhandeln Arafat
und Barak in Camp David, wieder unter der Schirmherrschaft von Clinton, der
einen internationalen Erfolg, vor Ende seiner Amtszeit, verbuchen möchte.
Große (falsche) Hoffnungen auf palästinensischer Seite. Aber nur Israel
durfte die Themen einer Friedensagenda festlegen. Und somit kam nur der
israelische Plan auf den Verhandlungstisch, der uneingeschränkte
Unterstützung der Amerikaner fand. Nach zwei Wochen Verhandlungen, wobei die
USA die Standpunkte Israels angenommen hatte und vertrat, ist Arafat nicht
gewillt, ein "palästinensisches
Versailles"
Camp David II
zu
unterzeichnen (Oslo
und Al-Aksa-Intifada),
und wurde deshalb von den Amerikanern und Israelis als Kriegstreiber
hingestellt. Als eine Fortsetzung der Demütigung wird die Entweihung des
Tempelbergs, wo sich der Felsendom und "al-Haram al-Sharif" (Al-Aqsa
Moschee) befinden, durch den provokativen Besuch von Sharon am 28.
September, begleitet von 3000 Sicherheitskräften, Soldaten und Polizisten
(mit Baraks Genehmigung). Kurz darauf zerfällt die Regierung Baraks im
Dezember und er tritt vorzeitig zurück. Unruhen und Demonstrationen brechen
aus, israelische Soldaten töten 29 Palästinenser und verletzen über 200. Die
Al-Aqsa-Intifada (AL-AKSA
INTIFADA)
bricht aus (Intifada).
Der Besuch Sharons auf dem Tempelberg war nicht der Grund, sondern nur der
Auslöser der Intifada.
Rückzug Israels aus dem
Südlibanon.
|
2001 |
Der Rücktritt Ehud Baraks
macht den Weg für Neuwahlen frei. Bei den vorgezogenen Direktwahlen in
Israel am 6. Februar wird Ariel Sharon, mit einem erdrutschartigen Wahlsieg
über Barak, neuer Ministerpräsident Israels. Eine radikal-rechtsgerichtete
Regierung, unter Beteiligung der Arbeitspartei, wird, mit Sharon als
Ministerpräsident, gebildet. Diese Regierung versucht seitdem mit allen
militärischen Gewaltmitteln die Intifada der Palästinenser niederzuschlagen
und die Zahl der Palästinenser in den besetzten Gebieten zu dezimieren.
Sharon verkündet: „ Das sei die Fortsetzung von 1948“. Am 1. April lehnt
Sharon den, von den USA unterstützten, ägyptisch-jordanischen Friedensplan
ab. Weitere Friedensinitiativen (Mitchell-Report,
Tenet-Plan)
scheitern an der Ablehnung Israels.
Am 11. September Anschlag
auf die USA
11.09.2001
. Israel nutzt den Anschlag aus um die Palästinenser nun als
Muslime zu bezeichnen und deren Verbindung zum Anschlag zu herstellen. So
war es auch, dass am 2. Februar die populäre israelische Tageszeitung
Ma’ariv mit der Schlagzeile aufmachte: „Ein Viertel der Kinder in Israel
sind Muslime.“ Eine tickende Zeitbombe! So möchte Israels Sharon die
Palästinenser sehen und nach Außen präsentieren. |
2002 |
(Saudi)-arabische
Friedensinitiative, vom 28. März, von der Arabischen Liga in Beirut (Arabische
Friedensinitiative)
verabschiedet und
von Sharon, als Rohrkrepierer, abgelehnt. Die (Resolution)
Weltsicherheitsresolution 1402 vom 30. März, die einen sofortigen Abzug
Israels Truppen aus den palästinensischen Gebieten fordert, erleidet
dasselbe Schicksal wie ihre Vorgänger-Resolutionen. "Verstauben lassen", wie
dieser Slogan von Isaak Shamir geprägt wurde, macht die Runde und erlebt
immer wieder Höhepunkte.
Das Massaker im
Flüchtlingslager Jenin (Freace)
beginnt am 2. April. Eine von der UNO gebildete Untersuchungskommission
scheitert an der Ablehnung Israels. "Human Rights Watch" (Zeit-Fragen)
und, später im November, "Amnesty
International"
beschuldigen Israel, während der Militäroffensive im Frühjahr in Jenin,
schwere Kriegsverbrechen. Am 20. April beschließt der Sicherheitsrat die
Resolution 1405,
eine Mission in das Flüchtlingslager zu schicken, die von UN-Generalsekretär
Kofi Annan, an der Ablehnung Israels, wieder abgeblasen müsste.
Mosche Jaalon,
nachdem er im Juli des Jahres zum Generalstabschef der israelischen
Armee wird, fordert er einen vollständigen (totalen!?) Sieg über die
Palästinenser.
Am 16./17.9. jährt das Massaker
Sabra und Schatila
zum
zwanzigstenmal. |
2003 |
Am 28. Januar vorgezogene
Knesset-Wahlen (Wahlen)
in Israel. Diesmal verdoppelt Ariel Sharon fast die Sitzzahl der Likud in
der Knesset. Die Arbeitspartei, unter der Führung von
Amram Mitzna,
lehnt diesmal die Beteiligung an einer Regierungsbildung mit Sharon ab.
Am 31. Juli
verabschiedete die Knesset ein Gesetz, das es Palästinensern, die
israelische Staatsbürger heiraten, verbietet, ein Aufenthaltsrecht in Israel
zu bekommen. Arabisch-israelische Knessetabgeordnete klagten vor dem
Obersten Gerichtshof dagegen. Die Klage wurde abgewiesen. Das Urteil bewies
die Irrelevanz „arabischer Israelis“ im parlamentarischen und rechtlichen
System Israels. Das Gericht beweist damit auch, dass es eher am Zionismus
als am Recht festhält.
Angebliche Wiederbelebung
erfuhren der totgesagte Friedensprozess durch die
Road map
(Friedensplan),
die ein Produkt des selbsternannten Vermittlungsgremiums – Quartett - von
USA, UNO, EU und Russland ist, und die
Genfer Vereinbarung.
Diese boten einen
uneingeschränkt rein israelischen Fahrplan an. Die „gutwilligen“
palästinensischen (Mit-) Verfasser der Genfer Initiative zementierten die
„Festung Israel“, die an sich das größte Hindernis für einen Frieden im
Palästina ist.
Dov Weissglas
berät Sharon,
was den Palästinensern betrifft, wie es weiter geht.
Anmerkung zum Wahlsieg
Sharons: "Herausgepaukt wurde Sharon letztlich durch zwei der wichtigsten
Geldgeber des Likud, hinter der Kriegspartei in Washington, Michael
Steinhardt
(Michael
Steinhardt)
und
Marc Rich
(Marc
Rich
). Beide verfügen über
einen Draht ins Büro des US-Vizepräsidenten
Dick Cheney
(Halliburton),
der im Zentrum der amerikanischen Kriegsfalken sitzt. Diese Verbindung
verläuft über
Lewis Libby,
Bürochef Cheneys und Anwalt von Marc Rich. Letzterer ist ein dubioser
"Rohstoffhändler" mit engen Beziehungen zu russischen Mafia-Oligarchen.
... Rich und Steinhardt hätten auch mit dem führenden Likud-Geldbeschaffer
Ehud Olmert, sowie mit Schimon Peres von der Arbeitspartei, gesprochen:
Mitzna sollte nicht Ministerpräsident werden, aber eine Regierung der
nationalen Einheit von Likud und Arbeitspartei sei geboten. Nur eine solche
Regierung könnte das notwendige diplomatische Feigenblatt für Sharon liefern
und die Kriegspartei bei ihren Bemühungen für einen Angriff auf den Irak
unterstützen. ... Zunächst wurde der Wahlkampf Mitznas durch das Eingreifen
von Peres geschwächt, der mittlerweile seine Friedenspolitik auf Grundlage
der Oslo-Verträge völlig aufgegeben hat und nun voll im Fahrwasser der
Politik des "Kampfes der Kulturen" schwimmt. ..." (Neue Solidarität, v.
5.2.2003) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (29.1., um 3.30 MEZ) Rede
G.W. Bush zu Lage der Nation. Anmerkung: Nichts Neues im Westen. Die
Kriegsfalken, angeführt von Cheney, Rumsfeld und Wolfowitz, bleiben auf
Kriegskurs. |
2004 |
Am 11. November stirbt
Jassir Arafat
(richtig:
Yasser oder Yassir), an den Folgen einer mysteriösen Krankheit, in Clamart,
Frankreich. Auch Jahre nach seinem Tod verstummen die Gerüchte und
Interpretation um die eigentliche Todesursache nicht. Man spricht es offen
aus, dass er an den Folgen einer Vergiftung (durch Israel mit
palästinensischen Mittelsmännern auf höchster Ebene) gestorben sei. Er
sollte Platz, für einen besseren (willigeren) Partner für Israel, auf
palästinensischer Seite (z. B. Mahmud Abbas und Gefolge) machen!?! |
2005 |
Im August kam es zum
einseitigen Abzug und Räumung aller illegal errichteten jüdischen Siedlungen
im Gazastreifen. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen
israelischen Armee und radikalen Siedlern. Etwa 8000 Menschen wurden bei
dieser Aktion umgesiedelt. Sharon tritt aus dem Likud zurück und gründet
eine neue Partei
Kadima
. |
2006 |
Die Widerstandsgruppe
Hamas
gewinnt die Wahlen in den palästinensischen
Autonomiegebieten. Die einhellige Meinung westlicher Beobachter, darunter
der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, die Wahlen waren absolut offen,
unverfälscht und demokratisch.
Bei den israelischen Parlamentswahlen am 28. März 2006 wurde die
Kadima, mit 28 von 120 Sitzen, zur stärksten Partei und
Ehud Olmert
zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Er gab an, Sharons
Politik weiterführen zu wollen und an einer endgültigen Grenzziehung
zwischen Israel und den Palästinensergebieten arbeiten zu wollen (Konvergenz-Plan).
Nach anhaltenden Grenzkonflikten zwischen der Hamas und der
Hisbollah
mit Israel kommt es zum
Libanonkrieg 2006.
Die israelische Luftwaffe fliegt Angriffe auf zivile Wohngebiete und Ziele
der Hisbollah im Libanon und dringt mit Bodentruppen in den Südlibanon ein.
Die libanesische Armee verhält sich neutral. Die israelische Armee erleidet
schwere Verluste und muss sich schließlich zurückziehen. Der Konflikt endet
mit einem Waffenstillstand und der Stationierung der UN-Schutztruppe
UNIFIL. |
2007 |
Im Juni kommt es zu
bürgerkriegsähnlichen Kämpfen
zwischen Milizen der
Hamas
und der
Fatah,
in dessen Verlauf die Hamas die vollständige Kontrolle über den Gazastreifen
erlangt, während die Fatah die Kontrolle über das Westjordanland erlangt.
Der Konflikt ist gleichzeitig das Ende der
Regierung der Nationalen Einheit.
Am 27. November findet
eine von USA initiierte
Nahost-Konferenz
in
Annapolis
statt, da
US-Präsident G.W. Bush, der bis zum Ende seiner Amtszeit Ende 2008 unbedingt
ein Abkommen erreichen will. Dies wird allerdings dadurch entwertet, dass
die politischen Führer von Israelis (Olmert) und Palästinensern (Abbas)
daheim höchst umstritten sind. |
2008 |
Nach dem der
Regierungschef Ehud
Olmert, durch
viele Korruptionsaffären zurück treten musste, übernimmt die derzeitige
Außenministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin
Tzipi
Livni am 17.
September den Parteivorsitz der Kadima.
Am 22. September
verkündet Olmert seinen offiziellen Rücktritt und Livni bekommt vom
Präsidenten Peres den Auftrag zur Regierungsbildung. Die ultra-orthodoxe
Schas-Partei lehnt eine erneute Koalition mit der Kadima-Partei unter Livni
ab.
Am 26. Oktober musste Livni das Scheitern der Koalitionsverhandlungen
einräumen.
Am 27. Oktober: Präsident
Schimon Peres hat den Weg für vorgezogene Neuwahlen frei gemacht.
Angesichts der
vorgezogenen Neuwahlen Anfang 2009 in
Israel haben zwei israelische Minister verlangt, die Verhandlungen mit
Palästinensern und Syrern vorübergehend auszusetzen.
In Israel räumt man dem
Chef des Likudblocks, Benjamin Netanyahu, die größten Chancen ein, die
nächsten Wahlen, da er Verhandlungen mit den Palästinensern ablehnt, zu
gewinnen. Das ist nichts Neues. Wieder ein neues (ewiges) „Katz- und
Mausspiel” beginnt! Es ist heuchlerisch, dass die Welt sich auf ein und
dasselbe Spiel, das seit über 60 Jahren sich immer wiederholt, einlässt. Die
betroffenen Palästinenser stehen hier gar nicht zur Debatte! Ihre Vertreter,
die von Abbas & Co. geführte PLO, sind keine Vertreter. Das Hauptziel der
Zionisten, vertreten durch den JNF, ist und bleibt, „die Auslöschung der
Geschichte eines Volkes, um sie durch die eines anderen Volkes zu
überschreiben“. Dieses könnte mit der jetzigen (offiziellen!?!)
Palästinenservertretung verwirklicht werden.
Zwei Faktoren haben die
Hoffnung auf einen Frieden im Nahen Osten zunichte gemacht: Erstens,
die Ideologie ethnischer Überlegenheit der Zionisten, die die Nakba, die
nicht zu einem verhandelbaren Thema werden darf, leugnet und zweitens,
der „Friedensprozess“ selbst, in dem der internationale Wille fehlt, der
Nahost-Region Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Hierzu kommt, dass Israel
immer noch die Gebiete besetzt hält und seine Grenzen ausweitet. Nach dem
Völkerrecht kann kein Staat seine eigenen Grenzen einseitig festlegen.
Ein Großteil der
arabisch-islamischen Welt denkt deshalb, der Staat Israel sei ein Dolch in
seinem Herzen. Er wird, „als Staat“, immer ein Fremdkörper bleiben und
angesehen, und er wird keinen Bestand im Nahen Osten auf Dauer haben können.
Alternativ hat Israel keine andere Wahl, als letzte postkoloniale
europäische Enklave, sich freiwillig in einen bürgerlichen und
demokratischen Staat zu verwandeln. Israel muss sich seiner Geschichte der
ethnischen Säuberung stellen. Aber die Ideologie, die es ermöglicht hat,
1948 die Hälfte der einheimischen palästinensischen Bevölkerung zu
vertreiben, ist nach wie vor lebendig, und betreibt weiter eine
unerbittliche, zuweilen unbemerkte ethnische Säuberung des Landes von ihren
Besitzern.
Israel treibt mit seiner
Ideologie und Politik, gegenüber den Palästinensern und seinen
Nachbarstaaten im Nahen- und Mittleren Osten, das Risiko eines verheerenden
Konflikts, mit viel Blutvergießen, auf die Spitze. Ein Zusammenstoss war
noch nie so akut. |
PALÄSTINA > GESCHICHTE IN BILDERN
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Die Geschichte
Palästinas in Bildern - kurze Version (für die
Schule und für Vorträge) |
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Die Geschichte
Palästinas in Bildern – vollständige Version |
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Gaza 2009/2014 |
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DIE MAUER |
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Life in occupied
Palestine |
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Die Legende vom Palästinenser, der alles wollte und
nichts bekam
Palästinenser haben auch deshalb keinen Staat, weil sie sie seit
Jahrzehnten stur auf derselben Maximalposition verharren. 20 Jahre
nach dem Scheitern der Camp David-Verhandlungen ist der Vorwurf
aktueller denn je. Aber stimmt er eigentlich?
Natürlich ist Israels Annexion des Jordantals zu verurteilen. Der
Siedlungsbau sowieso. Aber daran, dass sie immer noch keinen Staat
haben, sind die Palästinenser doch auch selbst schuld. Statt zum
Wohle ihres Volkes Kompromisse einzugehen, träumt deren Führung
weiter vom judenfreien Palästina. Statt die realpolitischen
Gegebenheiten anzuerkennen, beharrt man in Gaza und Ramallah seit
Jahrzehnten auf derselben Maximalposition – nur um am Ende gar
nichts zu bekommen.
So in etwa geht eine beliebte Erzählung zum Nahostkonflikt. Zu hören
ist sie auch dieser Tage wieder, da sich das Scheitern der größten
israelisch-palästinensischen Verhandlungsrunde im amerikanischen
Camp David zum zwanzigsten Mal jährt. Fast schon sprichwörtlich
steht heute der Begriff von „großzügigem Angebot“, das Israels
Mininisterpräsident Ehud Barak bei den Verhandlungen vom 11. bis 25.
Juli 2000 einem starrköpfigen Jassir Arafat gemacht haben soll, für
die einmalige Fähigkeit der Palästinenser, jede Chance auf Frieden
und Selbstbestimmung in den Wind zu schlagen.
Einen Haken hat die Geschichte vom Palästinenser, der alles wollte
und deshalb nichts bekam, allerdings: Sie stimmt nicht.
Palästinensische Politiker waren immer wieder bereit, für
Selbstbestimmung und Frieden weitreichende Konzessionen zu machen.
Mehr noch: Dass es überhaupt einen Friedensprozess in Nahost gibt
(oder gab?), ist palästinensischer Kompromissbereitschaft zu
verdanken.
Warum Palästinenser den UN-Teilungsplan von 1947 nicht abgelehnt
haben - Die Erzählung von der palästinensischen
Verhandlungsrenitenz beginnt meist im Jahr 1947. Am 29. November
legten die Vereinten Nationen ihren Teilungsplan für Palästina vor.
Aus damaliger Sicht hatten die Palästinenser allen Grund, den Plan
abzulehnen.
Palästina in orange, Israel in grün: der UN-Teilungsplan von 1947
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Obwohl sie die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, sollte ihr Staat
auf 44 Prozent der Fläche begrenzt sein. Während dem israelischen
Staat fast alle Regionen mit auch nur kleinem jüdischen
Bevölkerungsanteil zugeschlagen wurde, sollte ein Großteil der
palästinensischen Bevölkerung zukünftig in Israel leben. Über Nacht
sollten sich damit Hunderttausende Bewohner des Landes unter einer
politischen Führung wiederfinden, die sie nie gewollt und deren
Milizen sie seit Jahren bekämpft hatten.
Doch trotz der für Palästinenser sehr ungünstigen Ausrichtung des
Teilungsplans: Nicht alle arabischen Akteure der Region lehnten ihn
ab. Der Premierminister Jordaniens und spätere Gouverneur über die
jordanisch besetzten palästinensischen Gebiete, Hashem Pasha,
stimmte dem Teilungsplan ebenso zu wie der arabische Bürgermeister
Jerusalems Ragheb Bey. Von einer palästinensischen Ablehnung lässt
sich schon deshalb nicht sprechen, weil es gar keine einheitliche
palästinensische Führung gab, die sich zum Teilungsplan hätten
verhalten können.
Juden siedelten bis 1947 nur in wenigen Regionen, sollten aber den
Großteil des Landes bekommen.
Die Erzählung von den Palästinensern, die ihre Möglichkeit auf
Selbstbestimmung verstreichen ließen, während die Juden ihre
historische Chance nutzen, hat noch einen weiteren Haken: Auch auf
jüdischer Seite gab es keine einheitliche Zustimmung zum
Teilungsplan.
Vielen zionistischen Gruppen ging der Plan nicht weit genug.
Menachem Begin, der damals mit der Irgun-Miliz die wichtigste
bewaffnete Organisation des Zionisten befehligte und später zum
Premierminister gewählt wurde, lehnte den Plan ebenso ab wie David
Ben-Gurion. Am 7. Juli 1947 erklärte der spätere Staatsgründer
Israels in einer Rede vor der UN-Generalversammlung:
Palästina ist in drei Teile geteilt und nur in einem kleinen Teil
ist es Juden erlaubt zu leben. Wir sind dagegen.
Israel (hellblau) nach seinem Unabhängigkeitskrieg von 1949
Auch die Realität jenes israelischen Staates, den Ben-Gurion am 14.
Mai 1948 ausrief, hatte nichts mit den Bestimmungen des
UN-Teilungsplans zu tun. Weder der geplante Grenzverlauf noch die
Vorgabe, Jerusalem unter internationale Kontrolle zu stellen, wurden
jemals verwirklicht. Auch an die Vorgabe, allen gesellschaftlichen
Gruppen gleiche bürgerliche Rechte zu gewähren, hielt sich die neue
israelische Regierung nicht.
Stattdessen stand jener Teil der arabischen Bevölkerung Israels,
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