Die Rechtsanwältin
und Menschenrechtsaktivistin,
Felicia Langer solidarisiert sich
mit dem hungerstreikenden
Palästinenser Adnan Khaderund
fordert seine Freilassung aus der
israelischen Administrativhaft, der
er seit Dezember 2011 ohne
Gerichtsverfahren ausgesetzt ist.
Khaders Leben muss gerettet werden,
er streikt seit 64 Tagen und seine
Gesundheitszustand ist kritisch.
Frau Langer protestiert gegen diese
israelische Massnahmen, die mit dem
Völkerrecht unvereinbar seien.
20.2.2012
Please read an sign,
you should act quickly, it is our responsibility
to act because the ICRC is not taking
the necessary steps to save Adnans life.
After you sign please distribute widely.
That's why I signed a petition to ICRC,
which says: "We are writing to express
our frustration at your slow acting
in regards to the Palestinian detainee,
Mr. Adnan Khader, who has been on hunger
strike since 17 December 2011. Mr. Khader
is protesting his being held under administrative
detention by the Israeli occupation
forces. Adnan's detention is based on
military order with secret evidence
that he and his attorney are not allowed
to review. According to the order, he
was sentenced to jail for a six month
period that may be renewed without limitation.
His detention is continuing without
trial or charges. According to International
Humanitarian Law, it is the responsibility
of the ICRC to take active steps to
save his life by applying pressure on
the Israeli government to release him."
Will you sign this petition?
Click here
Waltraut Böttger - Mitglied von
Amnesty International
- Liebe UA-EmpfängerInnen,
am 4. Februar hatte ich eine neue
Urgent Action zu einem in Verwaltungshaft
genommenen Palästinenser (Khader
Adnan) verschickt, der sich seit
dem 18. Dezember im Hungerstreik
befindet, um gegen diese Haft zu
protestieren. Dazu ist jetzt
eine Unterschriftenaktion
von AI London
herausgegeben worden, die ich an
alle weiterleite mit der Bitte,
sich daran zu beteiligen.
Daraus
geht hervor, dass Khader Adnan inzwischen
in akuter Lebensgefahr ist. Ich
bitte deshalb noch einmal darum,
den von mir am 4.2. verschickten
Brief an die entsprechenden Adressen
zu schicken oder sich an der Unterschriftenaktion,
die ganz unten verlinkt ist, zu
beteiligen. Natürlich ist auch beides
möglich und sogar noch besser. Waltraut
Böttger - Mitglied von Amnesty International
- Kogruppe Israel/Besetzte Gebiete/Pal.
Autonomiegebiete -
http://amnesty-koeln-gruppe2415.de/-
Internationale Liga fuer
Menschenrechte - Dringender
Appell an das Deutsche und Internationale
Rote Kreuz - “Das
Internationale Komitee Rotes Kreuz ist
eine unabhängige, neutrale Organisation
zur Sicherung von humanitärem Schutz
und Hilfe für Opfer von Krieg und militärischer
Gewalt.“ ICRC-Statut
Khader Adnan 33 Jahre wurde am 17. Dezember
2011 in seinem Haus im besetzten Westjordanland
festgenommen. Am 10. Januar 2012 wurde
er vor ein Militärgericht gestellt und
zu vier Monaten Verwaltungshaft verurteilt.
Am 7. Februar bestätigte ein israelischer
Militärrichter die Anordnung der viermonatigen
Verwaltungshaft, die erfahrungsgemäß
ohne Anklage oder Gerichtsverfahren
beliebig oft verlängert werden kann.
Am zweiten Tag nach seiner Festnahme
trat Khader Adnan in den Hungerstreik.
Der Vater zweier Töchter verweigert
seit nunmehr 63 Tagen die Nahrungsaufnahme.
Ohne die Herstellung seiner Menschenwürde
wolle er nicht am Leben bleiben, erklärte
er zu Beginn seines Hungerstreiks. Damit
begehrt er gegen die Willkür der Inhaftierungen
von Palästinenser_innen in den von Israel
besetzten Gebieten auf, gegen die inhumanen
und grundrechtswidrigen Haftbedingungen
sowie insbesondere auch gegen die Verhörmethoden
von Palästinensern,
die
mit den Menschenrechten und internationalen
Folterkonvention unvereinbar sind. Mit
seinem Leben – andere Mittel des Widerstandes
haben Gefangene nicht. Zur Zeit liegt
er, nach wie vor als Gefangener gefesselt,
in einem israelischen Krankenhaus in
Nordisrael.
Die Liga appelliert an alle nationalen
und internationalen humanitären Organisationen,
sich dem Leid der Menschen in den von
Israel seit 1967 besetzten palästinensischen
Gebieten zuzuwenden. Die lange Zeit
der Besatzung, die Gewalt unberechenbarer
Übergriffe der Militärs in der Westbank
sowie die Willkür der Inhaftierung und
inhumanen Haftbedingungen für palästinensische
Gefangene in israelischen Gefängnissen
verstoßen gegen alle Abkommen der Genfer
Konventionen. Die Tatsache, dass es
sich bei der fast 45 Jahren währenden
Besatzung um die längste Periode des
Verbleibs eines Staats in Territorien,
die ihm durch Krieg zugefallen sind,
darf die Verletzungen der Bestimmungen
der Vierten Genfer Konventionen nicht
zur „Normalität“ verkehren.
Die körperliche Unversehrtheit, die
gefahren- und störungsfreie Lebensführung
und die Menschenwürde werden in den
besetzten Gebieten durch die israelischen
Besatzer tagtäglich bedroht und nicht
selten brutal ausgesetzt.
Das Schweigen der westlichen Regierungen
und der internationalen humanitären
Organisationen angesichts des „stillen
Sterbens“ des um seine Menschenwürde
kämpfenden Gefangenen, wirft Fragen
nach dem Verständnis humanitärer Standards
auf. Vergleichbare Vorgänge in China,
Burma oder anderswo rufen einen Aufschrei
der Regierungen hervor. Oftmals springen
die humanitären Organisationen ein,
um Schlimmstes zu verhindern.
Bei den Regularien der israelischen
Besatzung handelt es sich unzweideutig
um eine Verletzung der humanitären Lebensbedingungen
der palästinensischen Bevölkerungen
in den besetzten Gebieten. Das Deutsche
Rote Kreuz arbeitet ebenso wie das Internationale
in Verteidigung und Umsetzung der humanitären
Genfer Konventionen.
Der Schutz der Bevölkerung in Gebieten,
die nach einem Krieg von einer Siegermacht
vereinnahmt worden sind und besetzt
gehalten werden, wäre doch nicht zuletzt
auch das Mandat, das sich alle Signatarstaaten
und insbesondere das Rote Kreuz als
Anwälte und Hüter der Genfer Konventionen
aufgaben.
Die willkürliche Festnahme sowie die
Verhörmethoden und Gefängnisbedingungen,
gegen die Khader Adnan mit seinem Hungerstreik
protestiert, sind menschenunwürdig.
Sie gelten allen palästinensischen Gefangenen.
Sogar Minderjährige werden in Verstoß
gegen die Kinderrechtskonvention nicht
verschont.
Das Schweigen der internationalen Zivilgesellschaften
und das untätige Wegschauen der humanitären
Organisationen und westlichen Regierungen
muss gebrochen werden.
Die Liga appelliert an das Deutsche
und Internationale Rote Kreuz dringend,
sich für die Erhaltung des Lebens von
Khader Adnan einzusetzen.
An die Bundesregierung und die EU-Regierungen
richtet die Liga den Appell, auf politischem
Wege die Zuständigen in Israel zu bewegen,
in Militärgefängnissen die Menschenwürde
politischer palästinensischer Gefangene
zu achten sowie die diesen zustehenden
Grund- und Menschenrechte einzuhalten.
Bitte schreiben Sie an die Zentrale
sowie an die Botschafter des DRK
Postanschrift - DRK-Generalsekretariat
- Carstennstr. 58 - 12205 Berlin
Postanschrift - Deutsches Rotes Kreuz
- Postfach 450 259 - 12172 Berlin
Telefon: 030 / 85404 – 0 | Fax:
030 / 85404 - 450 | Email:
drk@drk.de
Friedlicher Widerstand in der Westbank,
17. Februar 2011
Briefe an Khader Adnan -
Benjamin Doherty ist Mitglied einer Gruppe
von Aktivisten, die am 17. Februar eine Briefaktion für den
Gefangenen Khader Adnan begannen. Er schreibt:
Heute begann Khader Adnan den 62sten Tag
seines Hungerstreiks im Protest gegen seine von Israel
auferlegte „Verwaltungshaft“. Im Ziv-Krankenhaus in Safed
ist er an sein Bett gekettet, obwohl er seit einigen Tagen
zu schwach zum Laufen ist. In einem Interview mit dem
Independent sagte Randa Adnan – seine Frau: “ Ich kenne
meinen Mann. Er wird seine Meinung nicht ändern. Ich denke,
dass er sterben wird.“
Khader Adnans Kampf hat mit Hilfe von
Bloggern und Aktivisten weltweite Aufmerksamkeit
gefunden, Ich habe zuerst durch Shahd Abusalama von ihm
erfahren, der am 21. Januar schrieb:
‚Jeder Palästinenser ist zu einem Leben der
Unsicherheit verurteilt, ohne eine Straftat zu begehen. Ein
Palästinenser sein ist unser einziges Vergehen. Für Khader
ist diese Internierung nicht das erste Mal in einem
israelischen Gefängnis. Er ist tatsächlich zum achten Mal im
Gefängnis, immer unter Verwaltungshaft. Jedes Mal eine
andere Erfahrung, schrittweise immer bitterer.‘
Eine kleine Gruppe von Schriftstellern,
Studenten und Aktivisten (ich gehöre dazu) sammelt Briefe in
Solidarität und Unterstützung von Khader Adnan und seiner
Familie. All diese Briefe werden hier veröffentlicht:
http://khaderadnan.posterous.com/
Wenn seine Tortur vorüber ist, werden diese
Briefe übersetzt und der Familie übergeben. Wir hoffen, dass
Khader und Randa diese Briefe eines Tages zusammen mit ihren
Kindern Ma’ali (vier Jahre alt), Bissam (18 Monate alt) und
dem Baby lesen, das in einigen Monaten erwartet wird.
Beitrag eines Briefes - Sie können
einen Brief beitragen, indem Sie ihren Brief per Email an
post@khaderadnan.posterous.com
schicken. Schreiben Sie Ihren Namen und Herkunftsort als
Betreff. Sie können auf Englisch, Arabisch oder in jeder
Sprache schreiben.
Dieses Projekt hat am ersten Tag über 160
Botschaften erhalten und die Briefe kommen aus der ganzen
Welt. Kate aus Irland begann ihren Brief so:
‘Was sagt man einem Mann, der mehr gibt, als
man sich selbst je geben sieht? Was ich lediglich vorbringen
kann ist das Wissen, dass dein Kampf nicht vergebens ist.
Unserer Länder haben eine unterschiedliche Geschichte, und
die gleiche. Ich kenne deine Geschichten, ich höre sie von
überall in der Welt, ich höre sie von meiner Mutter. Sie
erzählt mir Geschichten mit Tränen in ihren Augen.‘
Mariam Al-Sheikh beobachtet:
‘Ich habe Schwierigkeiten, die Worte zu
finden, die unsere Gefühle in diesem Moment beschreiben,
wenn wir zusehen, wie Sie 61 Tage Hunderstreik überlebten.
Die Leute haben mir nicht geglaubt, als ich ihnen Ihre
Geschichte erzählte. Die Wahrheit ist: Herr Khader, Sie sind
ein Held!‘
Chris schrieb:
‚Es ist ein Skandal, dass kein Aufschrei nach Gerechtigkeit
und Rechenschaft in der ganzen Welt zu vernehmen ist. Deine
Stimme wird gehört werden und deine Vision wird verwirklicht
werden.
Bil’in protestiert für Khader Adnan -
Heute wurde der siebte Jahrestag der Proteste
im Dorf Bil’in in den besetzten Gebieten begangen. Die
Proteste richten sich gegen die israelische Konfiszierung
von Dorfland, um Platz für eine jüdische Siedlung zu
schaffen. Aber heute konzentrierte sich die Demonstration
auf Khader Adnan, den Gefangenen im Hungerstreik.
Adnan befindet sich seit 61 Tagen im
Hungerstreik, um gegen seine Verwaltungshaft ohne offizielle
Anklageerhebung durch die israelischen Behörden zu
protestieren.
Wie man im Video sehen kann, gab es auf dem
Hang eine steife Brise – und viel Tränengas und
Schockgranaten von den israelischen Soldaten. Aber die
Demonstranten trugen das Bild des Aktivisten und
Adnanmasken, ein Mann hatte sich zu Ehren Adnan sogar einen
Bart angehängt. Eine Gruppe Jugendlicher konnte die Mauer
erreichen und malten Adnans Gesicht als Graffiti in
schwarzer Farbe auf den Beton.
http://mondoweiss.net/2012/02/khader-adnan-is-honored-at-bilin-protest.html
In
Al-jazeera schrieb Richard Falk:
Der Fall von Khader Adnan ist ein
entlarvender Mikrokosmos der unerträglichen Grausamkeit
einer fortgesetzten Besatzung. Er zeigt den Kontrast im
Westen auf zwischen der Würde eines israelischen Gefangenen
und der entschlossenen Weigerung, auf die Misshandlung von
tausenden von palästinensischen Gefangenen zu reagieren, die
in israelischen Gefängnissen aufgrund von Gerichtsurteilen
oder Verwaltungshaft dahinsiechen.[...]
Haben wir nicht eine Stufe in unserer Wertschätzung der
Menschenrechte erreicht, wo wir solche Barbarei durch einen
Staat verbieten? Hoffen wir, dass die schreckliche Erfahrung
von Khader Adnan nicht mit seinem Tod endet und hoffen wir
weiter, dass er einen weltweiten Protest auslöst sowohl
gegen Verwaltungshaft als auch gegen die Misshandlung von
Gefangenen. Die
Palästinenser haben bereits mehr als genug gelitten.