TRANSLATE
9. 2. 2019
DER ZIONISMUS ZEIGT SEIN GESICHT
Vom kaltblütigen
Mörder zum Nationalhelden – Elor Azaria und die
Tragik israelischer Politik - 9. Februar 2019
- Jakob Reimann - Für die Exekution eines reglos am
Boden liegenden palästinensischen Attentäters wurde
Elor Azaria wegen Totschlags verurteilt und saß neun
Monate im Gefängnis. Spätestens nach seiner
Freilassung wurde er zum Nationalhelden und
Posterboy für Israels politische Rechte. Seine
Geschichte offenbart tiefe Einblicke in Israels
militaristische und rassistische Politik und
Gesellschaft.
Am Morgen des 24. März 2016 laufen die beiden
Palästinenser Ramzi Qasrawi und Abdel Fattah
a-Sharif auf eine Kreuzung im völkerrechtswidrig
besetzten Hebron im Westjordanland und greifen zwei
patrouillierende israelische Soldaten mit
Küchenmessern an. Einer der beiden Soldaten erleidet
leichte Verletzungen, die beiden Attentäter werden
niedergeschossen.
Elf Minuten später ist Qasrawi tot, während a-Sharif
nach Schüssen in Arm, Schulter, Bauch und
Unterkörper regungslos – jedoch lebendig – am Boden
liegt. Bis hierhin kann das Verhalten der
israelischen Soldaten als Notwehr ausgelegt werden
und bewegt sich im Rahmen der Legalität.
Auftritt Elor Azaria - Dann betrat der damals
18-jährige Sergeant Elor Azaria die Szene. Der
Militärsanitäter nähert sich nach Erstversorgung
seines Kollegen dem schwer verletzten Attentäter
a-Sharif. Kalkuliert und entschlossen lädt Azaria
sein Gewehr durch und exekutiert den am Boden
Liegenden mit einem gezielten Kopfschuss aus wenigen
Metern.
Da keinerlei Gefahr vom schwer verletzten a-Sharif
ausging, war der Kopfschuss keine legitime Notwehr,
sondern ein Verbrechen. Folgen wir der Annahme, dass
Palästisrael ein Kriegsgebiet ist, handelt es sich
um ein Kriegsverbrechen.
Da es unzweideutige Videoaufzeichnungen des Mordes
gab, die von der israelischen
Menschenrechtsorganisation B’Tselem veröffentlicht
wurden und sich ob der Kaltblütigkeit des Gezeigten
schnell ihren Weg in die Weltöffentlichkeit bahnten,
sah sich die israelische Justiz gezwungen, den
Mörder Elor Azaria vor Gericht zu stellen – eine
absolute Rarität in der israelischen
Militärgerichtsbarkeit. (...)
Elor Azaria wurde schließlich wegen Totschlags vor
Gericht gestellt und zu 18 Monaten Haft verurteilt.
Generalstabschef Gadi Eizenkot verkürzte die Haft
auf zwölf Monate und Azaria saß wegen guter Führung
letztendlich neun Monate im Gefängnis.
Um die Verhältnismäßigkeit dieses Urteils ins rechte
Licht zu rücken, ein kurzer Blick auf Ahed Tamimi –
jene palästinensische Teenagerin, die ebenfalls
weltweite Bekanntheit erlangte und deren Fall sich
zeitlich mit dem von Elor Azaria überschnitt. Kurz
nachdem ihr jüngerer Cousin Mohammed von
israelischen Soldaten aus nächster Nähe ins Gesicht
geschossen wurde, wurde die damals 16-Jährige Ahed
gefilmt, wie sie einem bewaffneten israelischen
Soldaten, den sie von ihrem Grundstück vertreiben
wollte, ins Gesicht schlug.
Für diese Ohrfeige wurde die Palästinenserin Ahed zu
acht Monaten Gefängnis verurteilt, während der
Israeli Azaria für die Hinrichtung eines reglos am
Boden Liegenden neun Monate saß – Unrechtsjustiz im
Apartheidstaat Israel.
Azaria – der Held, der Mentor, der Posterboy -
Das Urteil gegen Elor Azaria spaltete die
israelische Gesellschaft. Die Rechte stilisierte ihn
zum Nationalhelden und forderte seine Freilassung.
Mehrere Richter wurden mit dem Tode bedroht und
mussten unter Polizeischutz gestellt werden. Neben
einigen Ministern der rechtsextremen israelischen
Regierung, die ihre bedingungslose Solidarität mit
Azaria kundtaten, forderte auch Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu die Begnadigung des jungen
Soldaten.
Zumeist von der ultrareligiösen Rechten wurden in
Solidarität mit Elor Azaria Massendemonstrationen
organisiert. „Tod den Arabern!“ wurde ebenso
frenetisch skandiert wie „Elor, unser Held.“ „TÖTET
SIE ALLE“ als unmissverständliche Forderung des
Mobs:
Nach seiner Freilassung im vergangenen Mai wurde
Azaria endgültig zum israelischen Helden – zum
A-Promi, der im Luxus lebt, wie das israelische
Magazin Mako berichtet. Nachtclubs in Tel Aviv
stoppen die Musik, wenn er den Laden betritt und
lassen ihn von der Menge bejubeln; er darf die Beats
bestimmen, all seine Drinks gehen aufs Haus, seine
Freunde erhalten Discount. Im Land wurden
Werbetafeln mit Azarias Konterfei aufgestellt. Es
gibt sogar Buch- und Filmangebote, seine Geschichte
zu verarbeiten. Unter Soldaten ist er ein gefragter
Mann, ein Berater. „Viele Soldaten sehen in ihm eine
Art Mentor“, sagt ein guter Freund von Azaria über
den 22-Jährigen. „Elor gibt ihnen Ratschläge für
ihren Dienst in den [besetzten Palästinenser-]
Gebieten.“
Nach seiner Freilassung besuchte Azaria mit seinen
Eltern den Tatort in Hebron im Viertel Tel Rumeida –
eine illegale israelische Siedlung – und wurde von
den zumeist rechtsextremen, ultrareligiösen Siedlern
wie ein Rockstar empfangen und gefeiert. Auch
mehrere Minister instrumentalisierten das
Medienspektakel um Azaria und überschütteten ihn mit
Lobesreden und forderten, sein Führungszeugnis solle
gelöscht werden.
„Eine Regierung, die abscheuliche Mörder mit offenen
Armen begrüßt und deren Freilassung feiert“,
kommentiert hingegen die Knesset-Abgeordnete Aida
Touma-Sliman von der Vereinten Liste, „ist eine
Regierung, die neuen Boden bereitet und grünes Licht
gibt für den nächsten Mord.“
Azarias „heutige Freilassung sendet die
erschütternde Botschaft, dass palästinensisches Blut
billig ist.“
In einem makabren PR-Stunt machte Jaron Mazuz,
stellvertretender Umweltschutzminister Israels, Elor
Azaria zu seinem Maskottchen für die Vorwahlen der
Likud-Partei, der rechtsextremen Regierungspartei
Netanjahus.
VIDEO -
Quelle facebook
In einer Posterkampagne zeigte sich Mazuz neben dem
grinsenden Azaria, der einen bezahlten Job in Mazuz‘
Wahlkampfteam erhielt. „Ich sitze neben meinem
Freund Elor Azaria“, erklärt Mazuz in einem
Wahlvideo, in dem Azaria kein einziges Wort sagen,
nur grinsen durfte. „Und mit Gottes Hilfe, zusammen
mit ihm [Azaria], werden wir erfolgreich sein.“
>>>
|
9. 5. 2018
Kopfschuss auf Palästinenser - Soldat Elor Azaria
vorzeitig aus Haft entlassen
Kopfschuss auf Palästinenser - Soldat Elor Azaria
vorzeitig aus Haft entlassen - Elor Azaria
tötete einen am Boden liegenden Palästinenser mit
Kopfschuss, die milde Haftstrafe für den israelischen
Soldaten sorgte für Entrüstung. Jetzt kam er früher als
geplant frei, um an einer Hochzeit teilnehmen zu können.
>>>
Quelle Facebook
- um die Bilder zu vergrößern auf das Bild oben klicken
Azaria Released after 9 Months
- An Israeli soldier who shot and killed a Palestinian youth
in Hebron, was released from an Israel prison in Tel Aviv on
Tuesday
In March 2016, soldier Elor Azaria (19) had shot and killed a Palestinian
man named Abdul Fattah Al-Sharif
>>>
Der israelische Soldat, Sanitäter
und Mörder 'hat eine Menge durchgemacht' – deshalb
wurde die ohnehin kurze Haftstrafe um vier Monate
gekürzt
- Jonathan Ofir - 28.09.2017 - Elor
Azaria hätte "eine Menge durchgemacht", sagte ein
Sprecher des israelischen Militärs und gab die
Entscheidung von Generalstabschef Gabi Eisenkot
bekannt die ohnehin milde 18- monatige Strafe des
Soldaten und Sanitäters, der einen verletzten,
bewegungslosen mutmaßlichen palästinensischen
Attentäter aus kürzester Entfernung mit einem
Kopfschuss auf den Strassen von Hebron getötet hat,
um vier Monate abzukürzen.
Die jüdische
Opferrolle hat kein Ende. Er ist schließlich
"jedermanns Kind", um das Wort von Benjamin
Netanyahu zu wiederholen.
Azaria hat erst letzten Monat begonnen seine Strafe
abzusitzen, und letzte Woche wurde er für Rosh
Hashanah (das jüdische Neujahrsfest) beurlaubt – ein
ungewöhnlicher Schritt so früh bei einer Haftstrafe.
Israel National News bemerkte, dass "Soldaten für
gewöhnlich ein Hafturlaub erst nach Verbüßung eines
Drittels der Strafe gewährt wird".
Azarias Anwalt Yoram
Sheftel war voller Hoffnung: "Lasst uns hoffen, das
das eine Schwalbe ist, die die Ankunft des Frühling
und eine signifikante Erleichtung der Armeestrafe
ankündigt", sagte er.
Aber die jüdischen
Festtage sind noch nicht vorbei. Morgen ist Yom
Kippur, der Tag der Buße und Vergebung, und der
Generalstabschef hatte vielleicht das Gefühl, er
müßte für seine Sünden um Vergebung bitten, da er
erst sagte, Azaria hätte "geirrt", und dann, dass
Azaria "nicht jedermanns Kind" sei.
Was für ein Verräter!
Ich meine, Politiker von rechts und links
(einschließlich Shelly Yachimovitch von der
Arbeitspartei) standen gleich nach der
Urteilsverkündung Schlange für gänzliche Begnadigung
für Azaria (noch bevor das Strafmaß festgelegt war).
So gab Einsenkot
Azaria ein spätes Neujahrsgeschenk, vielleicht eine
frühzeitige Vergebung zu Yom Kippur. Eisenkot sagte
sogar, die Tatsache, dass Azaria kein Bedauern über
den Mord an Abdel Fattah al-Sharif, dem Attentäter,
geäußert hat, habe seine Entscheidung beeinflusst.
Das heißt – er hätte ihm noch mehr angeboten, wenn
er Bedauern geäußert hätte.
Aber wie verwöhnte
Kinder ein Geschenk bekommen müssen, egal wie
schlimm sie sind, musste Azaria einfach schon jetzt
dieses Geschenk bekommen – aber er ist schon
bestraft, weil er ein kleineres Geschenk bekommen
hat als er bekommen hätte, wenn er "Bedauern
ausgedrückt" hätte.
Das ist nur der
Anfang. Amira Hass urteilt in Ha'aretz:
Angenommen, dass
Azaria ein Drittel seiner Strafe für gutes Verhalten
erlassen wird, könnte er frühestens am 30. März 2018
freigelassen werden. Wenn nicht muss er sie noch bis
September nächsten Jahres absitzen."
Das heißt, im
schlimmsten Fall kommt Azaria im nächsten Jahr am
Ende von Sukkot, dem Laubhüttenfest, frei, das auf
Yom Kippur folgt. Aber es besteht die Chance, dass
er tatsächlich vor dem nächsten Pessachfest aus dem
Gefängnis kommt, wie "eine Schwalbe, die die Ankunft
des Frühlings ankündigt", wie sich Rechtsanwalt
Sheftel ausdrückte.
Ich vermute, dass
sie in die Pessach Hagadah, die traditionell zu
Pessach zum Gedenken an die Befreiung aus der
Sklaverei in Ägypten gelesen wird, etwas einfügen
werden und man die Befreiung Azarias aus dem
Gefängnis feiern wird. Weil wir alle "eine Menge
durchgemacht" haben und Azaria "für uns alle
bezahlt" (Anm.: Ein Supermarkt hatte kostenlos
Tüten mit der Aufschrift: "Azara zahlt für uns alle"
ausgegeben. Ü.).
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
|
23. 2. 2017
|
Five children
who got longer sentences for throwing stones
than Israeli soldier who shot incapacitated
Palestinian dead
- 'If [a Palestinian]
kills an animal... he would have gotten more
time,' family of deceased man says - Bethan
McKernan
An 18-month jail sentence handed down to an
Israel Defence Force (IDF) recruit for the killing
of a wounded Palestinian has prompted for widespread
criticism for its apparent leniency in light
of the severity of his crime. Then 19-year-old
medic Elor Azaria was found guilty of manslaughter
for fatally shooting 21-year-old Palestinian
knife attacker Abdel Fattah al-Sharif in the
head after the assailant had already been disarmed
and injured in an incident in Hebron last year.
(...)
Just a handful of people imprisoned under the
new stone-throwing legislation who were handed
down longer sentences than Azaria, include five
boys from east Jerusalem who were sentenced
in March last year for throwing stones at cars:
Saleh Ashraf Ishtayya, 16: three years and three
months in prison
Muhammad Ahmad Jaber, 14: three years in prison
Murad Raed Alqam, 14: three years in prison
Muhammad Na’el Tayeh, 17: two years and four
months in prison
Zaid Ayed al-Taweel, 16: two years and four
months in prison
In addition to the above five, in the same trial,
14-year-old Omar Rani Yaseen received a one-year
sentence, and Yazan Hani Ayoub, whose age was
not given, was given one year and two months
in prison. >>>
Israeli pop legend
sings for “hero” who executed injured Palestinian
- Ali Abunimah
Amnesty International
added its voice to the outrage over the slap
on the wrist given to an Israeli army medic
who executed a seriously injured Palestinian
last March. On Tuesday, Elor Azarya was sentenced
to 18 months in prison for firing a fatal shot
to the head of 21-year-old Abd al-Fattah Yusri
al-Sharif who lay incapacitated on a Hebron
street, in what Israeli judges found beyond
any doubt was an act purely motivated by revenge.
Israel claims that al-Sharif, whose slaying
was caught on video, and Ramzi Aziz al-Qasrawi,
another youth who was also shot dead in the
same incident, had earlier stabbed a soldier
at a military checkpoint in the occupied West
Bank city. Amnesty said Azarya’s sentence showed
that Israelis who commit violations are “protected
by the system” >>>
21.
2. 2017
A prison sentence that tells
the true story of the
occupation
- Noam Sheizaf - An 18-month
prison sentence for Elor
Azaria, who shot and killed
a wounded Palestinian
attacker last year, is a
reminder that the occupation
has no place for law and
justice. There was something
about the Elor Azaria trial
that felt scripted. I only
spent three days in court
last year, watching Azaria
testify, but while there I
spoke with many other
journalists who had been
there for the entire trial.
Oddly, despite the in-depth
interrogation of every
detail, everyone with whom I
spoke felt the same way —
that the trial’s outcome
felt predetermined. In an
article I wrote for Haaretz
at the time, I noted: >>>
Israelischer Soldat Azaria
zu (nur) 18 Monaten
Gefängnis verurteilt
-
Der israelische Soldat Elor
Azaria muss wegen Totschlags
eineinhalb Jahre ins
Gefängnis. Azaria hatte im
Dienst einen am Boden
liegenden palästinensischen
Angreifer erschossen. Der
Fall hatte auch
international für Aufsehen
gesorgt, weil Videoaufnahmen
zeigen, dass der
Palästinenser offensichtlich
bewusstlos ist. Ein
israelisches Militärgericht
hat das Strafmaß für Elor
Azaria verkündet: Der
21-jährige Soldat muss für
18 Monate ins Gefängnis. Die
Anklage hatte die
Höchststrafe von 20 Jahren
gefordert >>>
Er erschoss einen verletzt
am Boden liegenden
palästinensischen Angreifer.
Dafür ist ein israelischer
Soldat nun zu 18 Monaten
Gefängnis verurteilt worden.
Der 21-Jährige zeigte
sich erleichtert über das
Strafmaß
>>>
5. 1. 2017 -
Der Genozid an den
Palästinensern wird zum
Mainstream
- (The Mainstreaming of
Palestinian Genocide) - Yoav
Litvin - Der Soldat und
Sanitäter der Israelischen
Armee Elor Azaria, der (vom
palästinensischen B'Tselem
Volontär Imad Abu Shamsiya )
im vergangenen März gefilmt
wurde, als er einen
bewegungsunfähigen
Palästinenser, Fattah
al-Sharif, (tötete), wurde
des kaltblütigen Totschlags
für schuldig befunden. Er
ist jetzt der moderne
israelische Held, "unser
aller Kind", wie ihn viele
Israelis nennen.
Kurz nach der
Urteilsverkündung zeigte
eine Umfrage, dass enorme
70% der israelischen
Öffentlichkeit eine
Begnadigung von Azaria
befürworten. Überdies haben
sich wichtige Mitglieder der
israelischen Regierung dem
Ruf nach Begnadigung von
Azaria angeschlossen, was
nur als Ausdruck eines
zynischen politischen
Opportunismus interpretiert
werden kann. Zu denen, die
nach einer Begnadigung
rufen, gehört
Bildungsminister Naftali
Bennet und Kultur- und
Sportministerin Miri Regev
und natürlich der
israelische Premierminister
Benjamin "Bibi" Netanyahu,
gegen den gerade wegen
zahlreicher Korruptionsfälle
ermittelt wird. Sogar Shelly
Jacimovich von der
Opposition, soweit man
dieses Wort überhaupt
benutzen kann, wenn man sich
auf die israelische Knesset
bezieht, hat ihre
(Solidarität und)
Unterstützung für Azarias
Begnadigung übermittelt.
"Heute wurde ein Soldat, der
einen Terroristen getötet
hat, der es verdient hat zu
sterben, der versucht hat
einen (anderen) Soldaten zu
töten, gefesselt und als
Verbrecher verurteilt",
erklärte Bennett.
Naftali "Schrapnell am
Abzug" Bennett, der
Erziehungsminister von der
rechtsextremen Partei HaBeit
HaJehudi (Das jüdische
Haus), der in der
Vergangenheit mit seiner
Prahlerei mit dem Töten von
Arabern zitiert wurde, und
wie er "kein Problem damit"
hat. Bennett ist es egal,
dass jedes Argument für
Selbstverteidigung, das die
Anwälte Azarias vorbrachten,
von den Richtern voll und
ganz entlarvt worden ist. Es
ist ihm egal, dass die Tat
gefilmt worden ist und der
ermordete Palästinenser
eindeutig bewegungsunfähig
und neutralisiert war. Wenn
Azaria geglaubt hätte, der
Palästinenser habe einen
Sprengstoffgürtel – einer
der Verteidigungsargumente –
, hatten seine Handlungen
noch weniger Sinn und
gefährdeten seine
umstehenden Kameraden sogar
noch mehr. All das ist für
israelische Politiker wie
Bennett zu kompliziert. Wer
hat schon Zeit für Details,
wenn es um politische
Standpunkte geht. Bennett
und andere wie er reiten
inzwischen sehr geschickt
auf den Wellen der Hetze, um
ihre persönliche Agenda
voranzubringen, es ist ihnen
zur zweiten Natur geworden.
>>>
|
Israelische Politiker verlangen die
Begnadigung eines wegen fahrlässiger
Tötung verurteilten!
- Dr.
Ludwig Watzal
Der IDF-Soldat Elor Azaria wurde von
einem Militärgericht in Tel Aviv
wegen fahrlässiger Tötung
verurteilt. Richterin Maya Heller
kritisierte die Verteidigung scharf
wegen ihrer unglaubwürdigen
Verteidigung, weil „Terroristen den
Tod verdienen“. Die Richterin wies
die Aussage Azarias als
„unglaubwürdig“ zurück. Der Soldat
hatte einen schwer verwundeten
Palästinenser in Hebron kaltblütig
hingerichtet. Nach Protesten der
rechtsextremen israelischen
Regierung wurde die Anklage von Mord
auf Totschlag herabgestuft. Das
Strafmaß für Todschlag kann bis zu
20 Jahre betragen. Die
Urteilsverkündigung erfolgt am 15.
Januar. Der Anwalt von Azaria
beschuldigte das Gericht der
„Voreingenommenheit“ und kündigte
Berufung an.
Der Prozess gegen Azaria hat die
Doppelmoral der Armee deutlich
gemacht. Immer wieder wird versucht,
der Welt einzureden, dass die
israelische Armee die „moralischste“
der Welt sei. Keine Armee ist
moralisch und schon gar nicht die
israelische Besatzungsarmee, die
tagtäglich Verbrechen gegenüber
Palästinenser begeht. Und Azaria
verteidigte sich mit dem Argument,
dass „Terroristen den Tod
verdienen“, dies sei den Soldaten
beigebracht worden. Zur so genannten
Selbstverteidigung bestand kein
Anlass, da das Opfer regungslos und
blutend auf der Straße lag.
Außerhalb des Kirya-Komplexes in Tel
Aviv demonstrierten
Rechtsnationalisten, einige schrien:
„Gadi seien Sie vorsichtig, Rabin
sucht einen Freund „, Gadi Eisenkot
ist Stabschef der israelischen
Streitkräfte. Vor der Ermordung
Yitzhak Rabins haben Rabbiner in
einer gespenstischen Aktion Rabin
zum „Tode“ verurteilt, und ein
rechtsextremer Mob hatte wochenlang
ihn als „Din Rodef oder Din Moser“
verleumdet>>>
Activist who filmed Hebron shooting
‘fears for his life’
- Abu
Shamsiyya added that Israeli forces
surrounded his house. - Emad Abu
Shamsiyya, a Palestinian activist
who filmed the point-blank shooting
of Abd Al-Fatah Al-Sharif by an
Israeli soldier in Hebron last March
said he “feared for his life” after
the Israeli soldier was found guilty
of manslaughter for the killing
today.
One message written to Abu Shamsiyya
said that his killing was “inevitable”,
while the activist also said members
of the soldier’s family had broken
into his house.
The court notably ruled today that
the video shot by Abu Shamsiyya was
authentic and admissible, as the
panel of three judges meanwhile
proceeded to give a wholesale
rejection to every argument
presented by the defence.
At a protest in Hebron organised by
Al-Sharif’s family while the verdict
was being announced, Abu Shamsiyya
told Ma’an he has continued to
receive hundreds of death threats
since the video he shot for Israeli
rights group B’Tselem went viral and
sparked international outrage over
the apparent “extrajudicial
execution” of Al-Sharif, who was
already seriously injured after
being shot for allegedly attempting
to stab an Israeli soldier.>>>
Der Kopfschuss des Soldaten, der
Israel spaltet
- Gil
Yaron - Es war ein Prozess, der
Israel monatelang erschütterte und
weiter beschäftigen dürfte. Seitdem
der Armeesanitäter Elor Asaria
vergangenen März in Hebron einen
wehrlosen, angeschossenen
palästinensischen Terroristen mit
einem Kopfschuss getötet hatte, war
das Land in zwei Lager gespalten.
Die eine Seite sah in dem 20 Jahre
alten Feldwebel einen Helden: „Er
sollte eine Medaille bekommen. Jeder
Terrorist sollte erschossen werden“,
sagte Benzi Gopstein, Gründer der
nationalistisch-rassistischen
Organisation Lehava, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, Mischehen zu
verhindern.>>>
Nach
Urteil wegen Totschlags -
Netanyahu fordert Gnade vor
Recht
- Der Schuldspruch wegen
Totschlags für den Soldaten
Elor Azaria polarisiert
Israel - und das dürfte noch
einige Zeit so weitergehen.
Denn Premier Netanyahu
sprach sich nur wenige
Stunden nach dem Urteil für
eine Begnadigung Azarias
aus.
Israels Premier Benjamin
Netanyahu unterstützt eine
Begnadigung des wegen
Totschlags verurteilten
Soldaten Elor Azaria. Auf
seiner Facebook-Seite rief
Netanyahu zudem die Israelis
auf, jetzt die Armee und
deren Führung zu
unterstützen. Anders äußerte
sich Verteidigungsminister
Avigdor Lieberman. Er rief
dazu auf, das Urteil des
Gerichts zu respektieren. Er
räumte aber ein, auch er
finde das Urteil
"schwierig". >>>
Netanyahu fordert
Begnadigung für verurteilten
Soldaten
- Der Attentäter lag bereits
am Boden, trotzdem tötete
ihn der israelische Soldat
Elor Azaria. Dafür ist er
nun verurteilt worden.
Regierungspolitiker machen
sich für seine Begnadigung
stark. - Es war einer der
umstrittensten Prozesse in
der Geschichte Israels: Der
israelische Soldat Elor
Azaria hatte einen
verletzten, am Boden
liegenden palästinensischen
Attentäter erschossen, an
diesem Mittwoch ist er von
einem Militärgericht wegen
Totschlags schuldig
gesprochen worden. Kurz nach
dem Urteil regt sich nun
heftiger Protest.
Mehrere Regierungsmitglieder
wollen sich für eine
Begnadigung Asarias
einsetzen, darunter der
ultrarechte
Erziehungsminister Naftali
Bennett. Auch
Ministerpräsident Benjamin
Netanyahu hat nun erklärt,
er sei für eine Begnadigung.
Auf Facebook schrieb er am
Abend: "Es ist ein
schwieriger und
schmerzlicher Tag für uns
alle - vor allem für Elor
und seine Familie, unsere
Soldaten und Zivilisten,
mich eingeschlossen." >>>
Netanyahu calls for pardon
of convicted soldier Azaria>>>
Video: Benjamin Netanyahu
urges pardon for convicted
Israeli soldier>>>
Palestinian Foreign Ministry
calls Elor Azarya conviction
a 'show trial" >>> |
Ein Prozess, in dem es um das
Schicksal Israels ging
- Ein
Gericht in Tel Aviv hält den
Rechtsstaat hoch, den die Regierung
Netanjahu untergräbt. Dass der
verurteilte Soldat in Israel als
Held gefeiert wird, offenbart einen
Verfall der Werte.- Kommentar von
Peter Münch
Es gibt noch Richter in Tel Aviv -
und die lassen sich weder von
populistischen Politikern noch von
einer aufgeheizten Stimmung im Volk
oder vor dem Gerichtssaal
beeindrucken. Sie haben nun einen
jungen Soldaten wegen Totschlags
verurteilt, der im März in Hebron
einen verletzt am Boden liegenden
palästinensischen Angreifer getötet
hatte. In aller Ruhe. Per
Kopfschuss. Festgehalten in einem
Video. Ein klares Verbrechen also
und ein klares Urteil. Abgeschlossen
ist dieser Fall damit aber noch
nicht. Denn die entscheidenden
Fragen bleiben auch nach dem
Schuldspruch des Militärgerichts
offen.
In diesem Prozess ist es nämlich von
Beginn an um weit mehr gegangen als
um das Schicksal des zur Tatzeit
19-jährigen Elor Azaria. Es ging ums
Ganze, sprich: um das Schicksal
Israels. Darum, welche Armee dieses
Land haben will, welche Moral und
welche Zukunft. >>>
Ein
gefeierter Todesschütze
-
Monika Bolliger - Ein israelischer
Soldat ist wegen Totschlags
verurteilt worden. Er hatte einen
bereits wehrlosen palästinensischen
Angreifer erschossen. Der Prozess
hat Israel gespalten.
Ein Gerichtsurteil lässt in Israel
die Wogen hochgehen. Der israelische
Soldat Elor Azaria, der einen
bereits ausser Gefecht gesetzten
palästinensischen Gewalttäter
erschoss, ist am Mittwoch von einem
israelischen Militärgericht wegen
Totschlags verurteilt worden. Der
erschossene Palästinenser,
Abdelfatah al-Sharif, hatte zuvor in
Hebron im besetzten Westjordanland
mit einem Messer auf einen Soldaten
eingestochen. Als Azaria das Gewehr
hob und den tödlichen Schuss abgab,
lag Sharif bereits verletzt auf dem
Boden und war nicht mehr
handlungsfähig. In Israel gilt
Azaria jedoch vielen als Held. Der
Gerichtsprozess hat das Land
gespalten. >>>
Kommentar:
Schuldig! Ein Militärurteil entzweit
Israel
- Für
die einen ist es Verrat, für die
anderen ein zu mildes Urteil. Ein
israelischer Soldat wird wegen
Totschlags an einem Palästinenser
verurteilt. Israels Gesellschaft
entzweit sich weiter, meint Joseph
Croitoru. - In der von zahllosen
Terroranschlägen heimgesuchten
israelischen Geschichte ist dies
keineswegs der erste und auch nicht
der einzige Fall, in dem
palästinensische Terroristen, die
man überwältigt oder schon
festgenommen hatte, willkürlich
erschossen wurden.
Kumpanei der Hardliner - In der
sogenannten "Bus 300-Affäre" hatten
1984 Mitglieder des israelischen
Inlandsgeheimdienstes Schabak
mehrere Attentäter hingerichtet und
dies zu verheimlichen versucht -
selbst noch nachdem eine israelische
Zeitung ein Foto der Palästinenser
veröffentlicht hatte, das sie bei
ihrer Festnahme noch am Leben
zeigte. Die Affäre beschäftigte die
israelische Justiz mehr als zwei
Jahre lang und wurde auch deshalb zu
einem Meilenstein in der Geschichte
des israelischen Umgangs mit
gefassten Terroristen, weil die
Verantwortlichen letztendlich
straffrei ausgingen: Politiker
hatten sie hartnäckig und ohne
Skrupel geschützt. Neue Vorschriften
sorgten zwar dafür, dass derartiges
sich nicht wiederholte. >>>
Foto links - Abd
al-Fatah al-Sharif - das Opfer
Elor Azarya, King of Israel
- Dan
Cohen - The episode since Israeli
medic-soldier and French citizen
Elor Azarya was filmed summarily
executing Abd Al-Fattah Al-Sharif
has been a sobering reminder of the
Israeli right-wing’s total and
long-standing dominance over the
Zionist left, manifesting into a
display unseen since the last war on
Gaza, when anti-war protesters were
beaten in the streets.
On March 24, Azarya was caught on
film summarily executing a wounded,
incapacitated Palestinian man as he
lay on the ground in the occupied
West Bank city of Hebron.
As the video went viral, the Israeli
public rallied around Azarya. A
petition for his release gained
50,000 signatures in a few days, and
a poll revealed that 82% of Israelis
support the execution.>>>
Elor Azaria and the army of the
periphery
- Edo
Konrad - From the army’s perspective,
Azaria’s guilty verdict ostensibly
answers the critique that it is
unable to deal with soldier violence
against Palestinians — or that it
doesn’t want to. But there is one
reason and one reason only that the
lowly soldier was indicted to begin
with.
Israeli soldier Elor Azaria in court
to hear the verdict in his
manslaughter trial for shooting an
unarmed Palestinian attacker in the
head, Janary 4, 2017. (Miriam
Alster/FLASH90)
An Israeli military court handed
down a guilty verdict Wednesday in
the manslaughter trial of Elor
Azaria, an IDF soldier who shot and
killed an incapacitated Palestinian
assailant in March of last year. The
high-profile trial polarized the
country, pitting Israel’s political
class against current and former
army generals. Much of the IDF’s top
echelons decried Azaria for firing a
bullet into Abdel Fattah al-Sharif’s
head — 15 minutes after the latter
was shot and wounded in an attempt
to stab soldiers in the occupied
city of Hebron.
Much will be said and written about
the implications of the verdict. For
now, here are some initial
observations and takeaways:>>>
3. 1. 2017 -
Militärgericht verurteilt israelischen
Soldaten
- Mit einem Kopfschuss tötete ein
israelischer Soldat einen am Boden liegenden
palästinensischen Attentäter. Die Debatte
über den Fall spaltet das Land - jetzt fiel
das Urteil. - Ein israelisches
Militärgericht hat den Soldaten Elor Azaria
wegen Totschlags verurteilt. Der
Palästinenser sei "unnötigerweise"
erschossen worden, sagte die Vorsitzende
Richterin Maja Heller bei der
Urteilsverkündung. Das Strafmaß wird erst in
den kommenden Wochen bekanntgegeben, Azaria
drohen bis zu 20 Jahre Haft. >>>
Schuldspruch in Kopfschuss-Prozess gegen
Soldaten spaltet Israel
- Es war einer
der emotionalsten Prozesse in Israels
Geschichte. Ein Soldat schießt einem
verletzten Attentäter in den Kopf, wird
dabei gefilmt. Für die einen ist er Mörder,
für die anderen Held. Seine Verurteilung
wegen Totschlags birgt sozialen Sprengstoff.
(...)
"Wer Dich töten will, den musst Du zuerst
töten!" fordert auch ein Mann mit
Lautsprecher. Das Urteil gegen Asaria sei
"eine Schande für den Staat Israel" ruft ein
Mann mit weißer Kipa. "Der Teufel soll Euch
holen, Betselem!" (...)
Andere Demonstranten wirken dagegen sehr
höflich, wie die 54-jährige Corinne
Parienti, eine Immigrantin aus Marseille.
Sie trägt ein schwarzes Schild, "Ich bin
Elor", steht darauf in weißer Schrift. "Elor
hat getan, was er tun musste", sagt sie. Sie
fordert ein hartes Vorgehen gegen jeden
Attentäter: "Ein Terrorist ist kein Opfer.
Er ist nicht gekommen, um Blumen zu
verteilen, ein Terrorist darf seinen
Anschlag nicht überleben." >>>
Israeli
soldier convicted of manslaughter -
An Israeli
military court has just announced its
verdict, convicting the Israeli soldier Elor
Azaria (19), who shot dead a disarmed
wounded Palestinian, of manslaughter. >>>
IDF chief:
Soldier on trial for killing stabber is not
‘everyone’s child’
- Day before
verdict for Hebron shooter Elor Azaria,
Eisenkot says confusion surrounding
soldier’s role harmful to society >>>
Awaiting
verdict in case of soldier who shot
motionless Palestinian -
The case has prompted sharp words and
controversy from the very beginning.
Last March, Sergeant Elor Azaria, a
19-year-old Israeli army medic deployed to
the occupied West Bank, shot and killed a
Palestinian as he lay wounded and
motionless.
The shooting, and the tense moments leading
up to it, were captured on video by a
Palestinian human rights activist in the
city of Hebron. The video footage,
distributed to news organisations, ensured
that the incident, which came amid a wave of
Palestinian stabbings, drew international
attention.
Azaria, now 20, was charged with
manslaughter and put on trial in a military
court, with the verdict due on tomorrow.
Some serving members of the military
establishment, who say the shooting cannot
be countenanced, add that Azaria, who made
far-right, anti-Palestinian postings on
Facebook before being conscripted, acted in
cold blood and outside military procedures.
“An 18-year-old man in the Israeli army is
not ‘everyone’s child’,” Lieutenant-General
Gadi Eisenkot, the chief of staff, said in a
speech today, remarks that were seen as a
rebuke to the public campaign in support of
Azaria, whose mother was often shown in news
photos hugging her son in court.
While acknowledging the “lively dialogue
among the public and on the internet”,
Eisenkot said the army was not elected by
the public or shaped by popular surveys. “It
has no effect on the command structure,” he
said. >>>
6. 8. 2016
|
Der im
ganzen Land gehörte Schuss
Uri Avnery, 6.August 2016
(...)
Zwei junge Palästinenser griffen einen
israelischen Soldaten mit einem Messer
in Tel Rumeida an, einer Siedlung extremistischer
Juden mitten in Hebron. Der Soldat war
leicht verletzt. Die Angreifer wurden
angeschossen, einer starb sofort, der
andere wurde ernsthaft verletzt und
lag blutend auf dem Boden.
Was als nächstes geschah, wurde von
einem einheimischen Palästinenser mit
einer der vielen von B’tselem, der israelischen
Menschenrechtsorganisation, der lokalen
Bevölkerung verteilten Kameras,
fotografiert.
Die Mannschaft eines israelischen Ambulanzwagen
behandelte den verletzten Soldaten und
ignorierte den tödlich verletzten Araber,
der auf dem Boden lag. Mehrere israelische
Soldaten standen herum; auch sie ignorierten
den Palästinenser. Etwa 10 Minuten später
erschien der Unteroffizier Elor Azaria,
ein Sanitäter, auf der Bildfläche, näherte
sich dem verletzten Palästinenser und
schoss ihm aus nächster Nähe in den
Kopf und tötete ihn.
Nach den Augenzeugen erklärte Azaria,
dass „der Terrorist sterben muss“.
Später auf den Rat seiner Phalanx von
Rechtsanwälten, behauptete Azaria, dass
er fürchtete, der verletzte Palästinenser
hätte einen Sprengstoffkörper an seinem
Körper und war dabei, die herumstehenden
Soldaten zu töten – eine Behauptung,
die eindeutig von den Bildern widerlegt
wurde, da die nahe stehenden Soldaten
zeigten, wie sie offensichtlich unbekümmert
waren. Dann gab es ein mysteriöses Messer,
das nicht von Anfang an auf dem Foto
zu sehen war, aber am Ende in der Nähe
des Körpers lag.
Der Film wurde in den sozialen Medien
weit verbreitet und konnte nicht ignoriert
werden. Azaria wurde vor ein Militärgericht
gebracht und wurde zum Mittelpunkt
eines politischen Sturmes, der schon
wochenlang andauerte und die Armee,
die Öffentlichkeit, die politische Szene
und den ganzen Staat teilte. >>>
|
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3. 4. 2016
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Noch nie
haben so viele Leute solch einem
gemeinen Mörder zugejubelt
- Gideon Levy -
31.3.16 - „Es ist zweifelhaft, ob es
eine zweite westliche Gesellschaft
gibt, in der Rassismus mit
derartigem Blutdurst einhergeht“
Inmitten der Kontroverse über die
jüngste Schießerei.in Hebron richtet
der Oberbefehlshaber der
„Israelischen Verteidigungskräfte“
einen Brief an seine Soldaten. Die
Nachwirkungen der Schießerei könnten
auf die Armee übergreifen. Was ist
los mit uns? Eine Politik der
Verachtung für das Leben von
Palästinensern.
Der Pöbel, der zugunsten des
Scharfrichter-Soldaten von Hebron
demonstriert und tweetet, sieht ihn
als Helden. Nicht bloß als Opfer wie
beispielsweise den wegen Mord
verurteilten Roman Zadorov, sondern
als Helden. E.A. – sein
vollständiger Name wird geheim
gehalten – ist ein Volksheld, weil
er einen sterbenden Palästinenser
ermordet hat. Weil, nicht obwohl.
Das muss gesagt werden. Vielleicht
zum ersten Mal in der Geschichte
Israels wird aus einem abscheulichen
Mord, dessen einzige Rechtfertigung
offenbar Hass auf Araber und
Missachtung ihres Lebens ist, eine
Heldentat. Ein Mord, zu dem man
keinen Mut brauchte, eine Tat von
größtmöglicher Feigheit, wird in den
Augen der Allgemeinheit zur
Heldentat, nur weil sie mit dem Tod
eines Palästinensers endete, der
unter dem Jubel der Menge auf der
Straße verblutete.
Noch nie haben so viele Leute einem
so gemeinen Mörder zugejubelt. In
der Geschichte der israelischen
Verteidigungskräfte gibt es eine
ganze Menge von zu Heldentaten
stilisierten obszönen Vorgängen.
Etwa die Gaza-Angriffe „Cast
Lead“und „Protective Edge“ – aber
noch nie wurde ein gewönlicher
Mörder als Held gepriesen. Shimon
Bar Kochba, Meir Har-Zion, Yoni
Netanyahu, Ehud Barak und jetzt E.A.
Wer zählt die Großtaten Israels?
Damit hat der israelische Rassismus
einen neuen Grad erreicht. Der Mord
in Tel Rumeida und die Reaktion
darauf sind tatsächlich wegweisend.
Bis dahin beruhte der israelische
Rassismus auf dem arroganten
Selbstverständnis des auserwählten
Volkes, dem alles erlaubt ist, das
das Beste ist und alles besser als
jeder andere weiß. Man nutzte die
Rolle des verfolgten Opfers,
dämonisierte die Araber, die uns nur
vernichten wollen, man hat sie
entmenschlicht und damit ihr Leben
entwertet. Anstiften, Lügen und
Abstreiten vor einem Hintergrund von
überwältigender militärischer Macht.
Auf solchen Grundmauern haben wir
eine rassistische Gesellschaft
geschaffen, wahrscheinlich die am
stärksten rassistische Gesellschaft
in der gegenwärtigen Welt.
Und nun steigt das alles noch um
einen Grad nach oben, oder wenn man
will nach unten. Denn jetzt können
wir dem Ganzen offenen Blutdurst
hinzufügen, unverwässert, ungehemmt
und unverstellt. >>>
Autopsy
confirms bullet fired at point-blank
range killed al-Sharif
- The autopsy conducted on the body
Abd al-Fatah al-Sharif on Sunday
confirmed that the 21-year-old
Palestinian was still alive before a
bullet fired at his head at
point-blank range by an Israeli
soldier killed him, according to a
statement from the Palestinian
Prisoner’s Society. Palestinian
doctor Rayan al-Ali, who attended
al-Sharif's autopsy, said: “The
results of the autopsy were
expected. What the whole world saw
on the video that documented the
shooting was more than enough, but
the autopsy results assured it.” He
added in his statement that he would
hold a press conference on Monday to
give further details about the
results of the autopsy, which took
place at the Israeli Institute for
Forensic Medicine in Abu Kabir near
Tel Aviv. >>>
Arrest of
soldier filmed executing Palestinian
was just public relations
>>>
Autopsy
confirms al-Sharif was still alive
before shot at point-blank range
>>>
Sonderseite - Exekution
eines verwundeten
Palästinensers
>>>
2. 4. 2016
Kaltblütige
Tötungen stellen die israelische
Militärkultur vor Gericht
-
Jonathan Cook -
Es hätte
ein Augenblick sein können, der die
Israelis zur Besinnung gebracht
hätte. Stattdessen hat das Video
eines israelischen Soldaten, der
einen jungen Palästinenser, der
verwundet auf dem Boden liegt und
sich kaum rühren kann, erschossen
hat, den Stammeskriegstanz der
israelischen Öffentlichkeit
intensiviert.
Letzte Woche, als der
Soldat zu einer Untersuchung vor ein
Militärgericht gebracht wurde,
protestierten hunderte Unterstützer
vor dem Gebäude. Er erfreut sich
außerdem der verbalen Unterstützung
von einem halben Dutzend von
Kabinettsministern, ehemaligen
Generälen der Armee, Rabbinern und –
nach den Umfragewerten – einer
bedeutenden Mehrheit der
israelischen jüdischen
Öffentlichkeit.
Es lohnt sich, über
diesen Akt großzügiger Solidarität
nachzudenken. Man kann schwer über
die Fakten streiten. Am 24.März
wurden zwei Palästinenser – Abdel
Fattah al-Sharif und Ramzi Qasrawi,
beide 21 Jahre alt – bei einem
Angriff auf Soldaten an einem
Checkpoint in der besetzten Stadt
Hebron erschossen. Zehn Minuten
später kam der 19-j. Soldat am
Verhörzentrum an. Qasrawi war tot
und al-Sahrif lag verwundet auf der
Strasse. Andere Soldaten wimmelten
in ihrer Nähe herum.
An dieser Stelle
näherte sich der Soldat – dessen
Namen auf Grund eines
Maulkorberlasses nicht genannt
werden darf – al-Sharif, zielte mit
seiner Waffe auf den Kopf des jungen
Mannes und drückte ab. All das wurde
auf dem Video erfasst, ebenso die
Blutspur, die Sekunden später vom
Kopf von al-Sharif läuft. Das war
keine Tötung im Kriegsnebel; es war
eine kaltblütige Exekution. Wie
Amnesty International anmerkt,
stellt ein solcher Akt ein
Kriegsverbrechen dar.
Dennoch ist für die
meisten Israelis der Soldat das
Opfer der Story. Etwa 57% sind gegen
eine Untersuchung, geschweige denn
gegen eine Untersuchung oder Haft.
Etwa 66% beschreiben sein Verhalten
mit positiven Ausdrücken. Nur 20%
denken, Kritik wäre gerechtfertigt.
Nur 5% meinen, die Tötung sollte als
"Mord" beurteilt (verurteilt)
werden. Sollte das Video und seine
Nachwirkungen einem Ziel dienen,
dann um ein Fenster auf das faule
israelische Staatswesen zu öffnen.
Die unbestreitbare
Evidenz der Exekution von al-Sharif
fordert die israelischen Juden
heraus, die an ihrem (Selbst)Betrug
festhalten, unter ihnen selbst und
für die Aussenstehenden, ob die
Institutionen ihres Stammes und
ethnischen Staates sich der
Einhaltung der universellen Werte
und der Menschenrechte in
irgendeiner Weise verpflichtet
fühlen. Jahrzente lang hat Israel
posaunt, seine Armee sei einzigartig
"moralisch". Diese Behauptung war
immer lachhaft. Aber in Zeiten der
Smartphone-Kameras wird es
schwieriger, die Beweise für die
systematischen Verbrechen einer
kriegerischen Besatzungsmacht zu
verbergen.
Die letzten seche
Monate haben eine Welle von
verzweifelten Anschlägen von
Palästinensern für eine Beendigung
der Besatzung gesehen – meist
improvisiert, mit Messern und Autos.
Etwa 190 Palästinenser sind in
diesem Zeitraum getötet worden.
Eine Anzahl dieser
Vorfälle wurde gefilmt. In einem
schockierenden Ausmaß wurden
Palästinenser – einschließlich
Kinder -erschossen, auch wenn sie
für die israelischen Soldaten oder
Zivilisten keine Gefahr darstellten.
In der militärischen Ausdrucksweise
heißt das "die Tötung bestätigen".
Das jüngste Video ist so markant,
nicht nur weil der Beweis (für die
Tötung) so unbestreitbar ist,
sondern auch weil es die breite
israelische Militär-Kultur bloß
stellt.
Als der Soldat
geschossen hatte, waren seine
Kameraden nicht im geringsten
überrascht, dass ihr Gefangener
gerade exekutiert worden war. Das
sieht sehr verdächtig nach einem
Vorfall aus, der viele Male zuvor
durchgespielt worden ist:
Standardanweisung für den
Verfahrensablauf. Im letzten
Dezember hat sich die schwedische
Außenministerin Margot Wallstrom
über die schießwütige Einstellung
der israelischen Armee geäußert. Sie
wurde vom israelischen
Premierminister Benjamin Netanyahu
in der Luft zerrissen und darf nicht
mehr nach Israel einreisen.
Letzte Woche wurde
ein Brief von 10 US-Senatoren – vor
dem Mord in Hebron geschrieben –
publik gemacht, er ist ein Echo auf
die Bedenken von Frau Wallstrom.
Herr Natanyahu war wieder empört und
sagte, seine Soldaten seien keine
"Mörder".
Frau Wallstrom war
darüber beunruhigt, dass israelische
Offiziere, wenn sie eine
Untersuchung oder Verurteilung von
eindeutigen standrechtlichen
Hinrichtungen ablehnen, ihren
Soldaten und der breiten
israelischen Öffentlichkeit die
Botschaft vermitteln, dass sie
solche Taten dulden.
Quelle -
bersetzung: K.
Nebauer
Israeli
soldier released to 'open detention'
- Soldier
who killed Palestinian free to roam
military base as court decides
whether to charge him with
manslaughter. - An Israeli soldier
who shot dead a wounded Palestinian
as he lay on the ground was released
to "open detention" at a military
base on Friday while judges decide
whether to charge him with
manslaughter. The soldier had been
incarcerated since last week when he
was caught on video calmly walking
up to the incapacitated Palestinian
man - Abed al-Fattah Yusri al-Sharif
- and shooting him in the head at
point-blank range.
The United Nations said this week
that video of the incident showed
all the signs of an extrajudicial
killing. The Israeli soldier, who
has not been identified for legal
reasons, will have his next hearing
on Tuesday. He has been ordered not
to leave the military base and is
not permitted to carry weapons.
Fattah, 21, and another Palestinian
man - who was earlier shot and
killed - were accused of stabbing an
Israeli soldier in Hebron. After the
initial shooting of the attackers,
the soldier told the military court
that Fattah tried to reach for a
knife while on his back, and he
believed the wounded man had an
explosives belt that he was trying
to detonate. >>>
Cold-blooded killing puts Israeli
military culture on trial
- Jonathan Cook
- It might have been a moment that
jolted Israelis to their senses.
Instead the video of an Israeli
soldier shooting dead a young
Palestinian man as he lay wounded
and barely able to move has only
intensified the tribal war dance of
the Israeli public.
Last week, as the soldier was
brought before a military court for
investigation, hundreds of
supporters protested outside. He
enjoys vocal support too from half a
dozen cabinet ministers, former army
generals, rabbis and – according to
opinion polls – a significant
majority of the Israeli Jewish
public. It is worth reflecting on
this generous act of solidarity.
It is hard to dispute the main
facts. On March 24 two Palestinians
– Abdel Fattah Al Sharif and Ramzi
Qasrawi, both aged 21 – were shot
during an attack on soldiers manning
a checkpoint in the occupied city of
Hebron in the West Bank. Ten minutes
later, the 19-year-old soldier at
the centre of the investigation
arrived. Qasrawi was dead and Al
Sharif was lying in the road
wounded. Other soldiers milled
around, close by.
At that point, the soldier – who
cannot be named because of a gag
order – approached Al Sharif, aimed
his gun at the young man’s head and
pulled the trigger. All of
this was captured on video, as was a
trail of blood that leaked from Al
Sharif’s head seconds later. This
was not a killing in the fog of war;
it was a cold-blooded execution. As
Amnesty International noted, such an
act constitutes a war crime. >>>
1. 4. 2016
Held
oder Mörder?
- Jacques Ungar - Der «Hebroner
Disput» um einen IDF-Soldaten
spaltet die israelische
Gesellschaft ebenso wie die
Niederlage, die Premier Binyamin
Netanyahu hinsichtlich seiner
Energiepolitk einstecken muss.
Gleich in zwei Fällen
manifestierte sich dieser Tage
die tiefe Kluft, welche die
israelische Gesellschaft
durchzieht – in der Regel
entlang der bekannten
politischen und ideologischen
Grenzen: Zum einen die
empfindliche Niederlage, die
Premierminister Binyamin
Netanyahus Energiepolitik vor
dem Obersten Gerichtshof mit den
Rahmenbedingungen für die
Ausbeutung der riesigen
Naturgasfelder vor der
Mittelmeerküste einstecken
musste. Zweitens scheiden sich
die Geister der Israeli in
hitzigen Diskussionen an der
Beurteilung der Handlungsweise
eines IDF-Soldaten, der in
Hebron einen Terroristen
erschoss, obwohl dieser bereits
bewusstlos am Boden lag >>>
Israeli
soldier who killed al-Sharif to
be released
- An Israeli military court
ruled on Friday to release
Israeli occupation forces (IOF)
soldier El-Or Azarya, who shot
and killed Abed al-Fattah
al-Sharif in Hebron last week,
Israeli sources report.
According to the Jpost, the
Israeli military court at the
Israeli Defense Ministry’s Kirya
compound in Tel Aviv issued the
ruling after rejecting the
prosecution’s appeal filed early
Friday morning, requesting the
Israeli soldier to remain in
military police custody for an
additional seven days.
In the appeal, military
prosecutors argue that El-Or
Azarya has declined to cooperate
with investigators and has given
contradictory versions of the
events, the Times of Israel
reported. The court released the
soldier from custody to
supervised detention at a
military base on Thursday.
According to the Israeli media,
El-Or Azarya will not, however,
be allowed to rejoin his
battalion, nor will he be
permitted to have a weapon. >>>
Soldier
shoots, kills Palestinian
attacker lying on the ground,
Hebron Credit: B'Tselem >>>
Hebron
killing: “All the signs of an
extrajudicial execution” – UN
expert expresses outrage
- The United
Nations Special Rapporteur on
extrajudicial, summary or
arbitrary executions, Christof
Heyns today expressed his
outrage at the killing of a
Palestinian man by an Israeli
soldier on 24 March in Hebron,
West Bank, as he laid
incapacitated on the ground
following his alleged role in a
knife attack.
Footage of the shooting of Abed
al-Fatah al-Sharif was released
by the Israeli human rights
organization B’Tselem, and
others have subsequently also
posted similar videos on the
Internet.
“The images shown carry all the
signs of a clear case of an
extrajudicial execution,” the
human rights expert stressed.
“There does not appear to be any
provocation on the side of the
gravely wounded man.”
“Whatever legal regime one
applies to the case, shooting
someone who is no longer a
threat is murder. It is
furthermore troublesome that
this was done to no apparent
alarm to the other soldiers who
were nearby,” Mr. Heyns said.
>>>
Videographer of soldier killing
wounded Palestinian threatened
with death
- What is not being guarded is
the family of Abu Shamsiya,
whose family has received
threats of violence from both
Israeli soldiers and settlers
who have made it clear that
there is no one to protect him
in the Tel Rumeida section where
the Settler/Soldier dynamic
leaves a growing body count of
Palestinians.
Abu Shamsiya told Human Rights
Watch that Israeli forces had
threatened him, both at the
scene and later, when he went to
give a statement to the
military. This threat was
followed up on by Israeli forces
who raided the Shamsiya family
home last evening, intimidating
the family and arbitrarily
identifying the human rights
monitors who were in the family
home at the time.
Worse, Ilan Katz, prosecution
for al Sharif’s 19 year old
murderer stated to RT recently
that, an autopsy of the
Palestinian man could prove
vital for his client, noting
that the soldier could be saved
from murder and manslaughter
charges if the man was already
fatally injured from his earlier
wounds. >>>
Complying
With Israeli Censorship Order,
NYT Conceals Name of Soldier Who
Shot Wounded Palestinian
- Glenn Greenwald
- LAST THURSDAY, an Israeli
soldier was arrested after the
Israeli human rights group
B’Tselem posted horrific video
of the soldier shooting a
21-year-old Palestinian man in
the head from point-blank range,
and killing him, even though he
was already shot, wounded, and
lying incapacitated on the
ground. The killing took place
in the occupied West Bank city
of Hebron after the Palestinian
man, Abed al-Fatah al-Sharif,
stabbed an IDF soldier at a
military occupation checkpoint.
As The Intercept’s Robert Mackey
reported that day, none of the
nearby IDF soldiers or Israeli
rescue workers — who had ignored
the wounded Palestinian —
reacted at all to the killing,
suggesting that this sort of
point-blank, cold-blooded
assassination was the norm for
the occupying army — except for
the fact that this time, it was
captured on video. Mackey also
noted that although the
soldier’s face could be seen in
the video, none of the Israeli
media named him, despite the
fact that his name quickly
circulated on social media
sites:
The soldier’s name was not used
in the Israeli media, but his
supporters online, calling him a
hero, drew attention to what
appears to be his Facebook
profile. That account, in the
name of Cpl. Elor Azaria,
includes several photographs
that closely match the
appearance of the soldier seen
in the video, as well as a
recent commendation of his
service from the army. >>>
Execution
of motionless, unarmed
Palestinian youth in Hebron
The
only way to ensure Palestinian
lives matter
- Michael
Schaeffer Omer-Man - The IDF’s
decision not to charge Abed
Fatah al-Sharif’s killer with
murder should not surprise
anybody — it is entirely
consistent with the impunity
Israeli security personnel have
enjoyed for decades when it
comes to killing Palestinians.
The Israeli army’s Military
Advocate General on Thursday
announced that it will not seek
murder charges against a soldier
who was videotaped executing
Abed Fatah al-Sharif, an
incapacitated, wounded
Palestinian man suspected of
stabbing a soldier in the
occupied West Bank city of
Hebron last week. (The soldier’s
identity is widely known but
cannot be published here due to
a court-imposed gag order.)
The decision surprised some,
although it is not quite clear
why. To the best of my knowledge
no Israeli soldier has ever been
charged with murder for killing
a Palestinian. >>>
Haokets
- What would we say about the
Hebron shooter were he Ashkenazi?
- The
story of the Hebron shooting is
a classic case of the lowly
soldier syndrome — mostly
Ashkenazi political leaders give
the order, yet only those at the
bottom of the ladder must pay
the price. - Adi Mazor and Tom
Mehager
What is the difference between
the Israeli soldier who shot
22-year-old Palestinian Abed
al-Fatah Sharif in Hebron last
week after a stabbing attack,
and the soldiers from elite
unites who shoot and kill
Palestinian suspects? The
difference is that the elite
soldiers do behind the scenes —
when no one is there to capture
it on camera.
Since the Hebron shooting, much
has been made of the Hebron
shooter and his extreme
right-wing views, the fact that
he is a fan of Beitar Jerusalem
(a soccer team associated with
the Israeli Right) and his
belonging to “La Familia,”
Beitar’s far-right supporters’
group. This stems from an
attempt to distinguish between
the “good soldier” and the “bad
soldier,” from talk about the
IDF’s “code of ethics” >>>
Video- Meet the
brave shoemaker who filmed
Israeli soldier executing a
Palestinian >>>
Soldier behind
Hebron 'execution' to be tried
for manslaughter >>>
Israeli court
rejects Palestinian role in
Hebron 'execution' autopsy >>>
31. 3. 2016 -
US-Kongressabgeordnete bemühen sich
um Untersuchung der
"außergerichtlichen Tötungen"
Israels -
US-Sentor Patrick Leahy hat mit 10
weiteren demokratischen
Kongressabgeordneten die USA
aufgefordert, die Möglichkeit
"grober Menschenrechtsverletzungen"
einschließlich "außergerichtlicher
Tötungen" durch israelische und
ägyptische Sicherheitskräfte zu
untersuchen.
Leahy, der in der Vergangenheit ein
größeres Amt für Menschenrechte in
der US-Außenpolitik angestrebt hat,
hat dies in einem gemeinsamen Brief
vom 17. Februar an John Kerry
gefordert und die Einstellung der
US-Militärhilfe empfohlen, wenn die
Berichte über
Menschenrechtsverletzungen
nachgewiesen würden.
"Es hat eine beunruhigende Zahl von
Berichten über mögliche grobe
Menschenrechtsverletzungen durch
israelischen und ägyptische
Sicherheitskräfte gegeben -
Vorfälle, an denen Empfänger oder
potentielle Empfänger von
US-MIlitärhilfe beteiligt sein
könnten", sagte der
Kongressabgeordnete in dem am
Dienstag (gestern) auf Politico
veröffentlichten Brief. Der Brief
zitiert Erkenntnisse von Amnesty
International und anderen
Menschenrechtsorganisationen über
die "außergerichtlichen Tötungen"
von Fadi Alloun, Saad al-Atrash,
Hadeel Hashlamoun und Mutaz Ewisa
sowie mehrere Fälle von Folter durch
das israelische MIlitär und die
Polizei.
"Wir bitten Sie dringend zu
ermitteln, ob diese Berichte
glaubwürdig sind und uns über ihre
Erkenntnisse zu informieren", sagte
der Kongressabgeordnete.
Der Brief sagte weiter, sie hätten
die Information erhalten, dass die
üblichen Mechanismen zum Beschluss
der Gewährung von Militärhilfe und
das Monitoring ihrer Verwendung
durch "eine einzigartige Situation",
die nach dem Camp David Abkommen
geschaffen wurde, "behindert" worden
sind. (Der Brief) suggeriert, dass
das US-Außenministerium und das
US-Verteidigungsministerium
möglicherweise das Leahy-Gesetz
breche - ein Gesetz, das nach dem
Senator in Vermont benannt ist und
die Gewährung von Militärhilfe an
ausländische Militäreinheiten
verbieten, die die Menschenrechte
verletzen und straflos bleiben. Wenn
sich die Berichte als wahr
herausstellen, sagte der
Kongressabgeordnete, sollten die USA
angemessene Massnahmen ergreifen,
wie sie von dem Gesetz gefordert
werden. Der Brief zitiert auch
Menschenrechtsverletzungen durch die
ägyptische Armee einschließlich des
Massakers am Rabaa Square sowie eine
Anzahl von in jüngster Zeit
dokumentierter "außergerichtlicher
Tötungen" in Ägypten.
Jedes Jahr gewährt die USA Israel
Militärhilfe im Wert von 3 Mrd.
Dollar und verhandelt derzeit über
ein Paket für die nächsten 10 Jahre,
dessen Betrag voraussichtlich erhöht
wird. Hunderte Millionen Dollar
wurden seit dem Sturz des ersten
demokratischen gewälten Präsidenten
2013 auch der ägyptischen Armee
gewährt. Der Brief ist vor der
grauenhaften Tötung eines
verwundeten Palästinenser in Hebron
durch einen Soldaten übermittelt
worden, die letzte Woche
international einen Aufschrei
verursacht hat, ein Vorfall, den ein
US-Senator als "außergerichtliche
Tötung" und einen "grauenhaften,
unmoralischen und nicht
gerechtfertigten Akt" gebrandmarkt
hat.
Die israelischen (Sicherheits)Kräfte
sind wiederholt kritisiert worden
wegen ihrem exzessiven Gebrauch von
Gewalt gegen Palästinenser, seit
letzten Okober eine Welle von
Unruhen über Israel und das besetzte
palästinensische Territorium
geschwappt ist.
Inzwischen sind mehr als 200
Palästinenser durch Israelische (Sicherheits)Kräfte
erschossen worden, manche bei
Zusammenstössen, die Mehrheit auf
Grund der Beschuldigung, sie hätten
Israelis angegriffen oder versucht
anzugreifen, während im selben
Zeitraum fast 30 Israelis getötet
worden sind.
Jedenfalls haben
Menschenrechtsgruppen die
israelischen (Sicherheits)Kräfte
wiederholt getadelt (verurteilt),
weil sie das Feuer auf Palästinenser
eröffnet und getötet haben, die
keine unmittelbare Gefahr
darstellten, was, wie sie sagen, auf
"außergerichtliche Tötungen"
hinauslaufe. -
Quelle - Übersetzung: K. Nebauer
Hebron killing:
“All the signs of an extrajudicial
execution” – UN expert expresses
outrage
- The United
Nations Special Rapporteur on
extrajudicial, summary or arbitrary
executions, Christof Heyns today
expressed his outrage at the killing
of a Palestinian man by an Israeli
soldier on 24 March in Hebron, West
Bank, as he laid incapacitated on
the ground following his alleged
role in a knife attack.
Footage of the shooting of Abed
al-Fatah al-Sharif was released by
the Israeli human rights
organization B’Tselem, and others
have subsequently also posted
similar videos on the Internet.
“The images shown carry all the
signs of a clear case of an
extrajudicial execution,” the human
rights expert stressed. “There does
not appear to be any provocation on
the side of the gravely wounded
man.”
“Whatever legal regime one applies
to the case, shooting someone who is
no longer a threat is murder. It is
furthermore troublesome that this
was done to no apparent alarm to the
other soldiers who were nearby,” Mr.
Heyns said. >>>
Soldier shoots,
kills Palestinian attacker lying on
the ground, Hebron Credit: B'Tselem
>>>
Complying
With Israeli Censorship Order, NYT
Conceals Name of Soldier Who Shot
Wounded Palestinian
- Glenn Greenwald -
LAST THURSDAY, an Israeli soldier
was arrested after the Israeli human
rights group B’Tselem posted
horrific video of the soldier
shooting a 21-year-old Palestinian
man in the head from point-blank
range, and killing him, even though
he was already shot, wounded, and
lying incapacitated on the ground.
The killing took place in the
occupied West Bank city of Hebron
after the Palestinian man, Abed
al-Fatah al-Sharif, stabbed an IDF
soldier at a military occupation
checkpoint.
As The Intercept’s Robert Mackey
reported that day, none of the
nearby IDF soldiers or Israeli
rescue workers — who had ignored the
wounded Palestinian — reacted at all
to the killing, suggesting that this
sort of point-blank, cold-blooded
assassination was the norm for the
occupying army — except for the fact
that this time, it was captured on
video. Mackey also noted that
although the soldier’s face could be
seen in the video, none of the
Israeli media named him, despite the
fact that his name quickly
circulated on social media sites:
The soldier’s name was not used in
the Israeli media, but his
supporters online, calling him a
hero, drew attention to what appears
to be his Facebook profile. That
account, in the name of Cpl. Elor
Azaria, includes several photographs
that closely match the appearance of
the soldier seen in the video, as
well as a recent commendation of his
service from the army. >>>
Execution of
motionless, unarmed Palestinian
youth in Hebron
The only
way to ensure Palestinian lives
matter -
Michael Schaeffer Omer-Man - The
IDF’s decision not to charge Abed
Fatah al-Sharif’s killer with murder
should not surprise anybody — it is
entirely consistent with the
impunity Israeli security personnel
have enjoyed for decades when it
comes to killing Palestinians.
The Israeli army’s Military Advocate
General on Thursday announced that
it will not seek murder charges
against a soldier who was videotaped
executing Abed Fatah al-Sharif, an
incapacitated, wounded Palestinian
man suspected of stabbing a soldier
in the occupied West Bank city of
Hebron last week. (The soldier’s
identity is widely known but cannot
be published here due to a
court-imposed gag order.)
The decision surprised some,
although it is not quite clear why.
To the best of my knowledge no
Israeli soldier has ever been
charged with murder for killing a
Palestinian. >>>
Haokets -
What would we say about the Hebron
shooter were he Ashkenazi?
- The story of
the Hebron shooting is a classic
case of the lowly soldier syndrome —
mostly Ashkenazi political leaders
give the order, yet only those at
the bottom of the ladder must pay
the price. - Adi Mazor and Tom
Mehager
What is the difference between the
Israeli soldier who shot 22-year-old
Palestinian Abed al-Fatah Sharif in
Hebron last week after a stabbing
attack, and the soldiers from elite
unites who shoot and kill
Palestinian suspects? The difference
is that the elite soldiers do behind
the scenes — when no one is there to
capture it on camera.
Since the Hebron shooting, much has
been made of the Hebron shooter and
his extreme right-wing views, the
fact that he is a fan of Beitar
Jerusalem (a soccer team associated
with the Israeli Right) and his
belonging to “La Familia,” Beitar’s
far-right supporters’ group. This
stems from an attempt to distinguish
between the “good soldier” and the
“bad soldier,” from talk about the
IDF’s “code of ethics” >>>
Video- Meet the brave
shoemaker who filmed Israeli soldier
executing a Palestinian >>>
Soldier behind Hebron
'execution' to be tried for
manslaughter >>>
Israeli court rejects
Palestinian role in Hebron 'execution'
autopsy >>> |