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2015 - Ermordung von Hadeel al-Hashlamoun
2015 -Tod von Ali Saad Dawabsha
2014 - Tod des  Mohammad Abu Khdeir
2014 - Tod des  Minister Ziad Abu Ein
2013 - Tod von Muatazz Washaha
2013 - Tod von Arafat Jaradat
2012 Mustafa Tamimi
2012 Vittorio Arrigoni
2011 Juliano Mer Khamis wurde getötet
2011 - Jawahar Abu Rahmah wurde getötet
2003 Hurndall Tom
2003 Corrie Rachel

 

 

Ein palästinensisches Kind weint und hält das Foto seines Vaters in der Hand, der während des Massakers von Sabra und Schatila von libanesischen Milizen, die von der israelischen Armee unterstützt wurden, getötet wurde.

 

 Wo war die Sonne, als die entfesselten Echos der Wut hallten?
Kann es nicht sein, dass die Schatten sie verdunkelt haben in Sabra und Shatila?

Wo war Gott, als die Augen der Menschen von eisiger Kälte befallen wurden?
Kann es nicht sein, dass er gleichgültig geworden ist in Sabra und Shatila?

Wo war ich, in welcher Galaxie, als ich die Nachricht las, gefühllos?
Werde nicht auch ich ein Verräter sein von Sabra und Shatila?

Und wo warst du, mächtiger Mann, mit deiner Arroganz, der du in deinem Rucksack
die Leichen aller Kinder trägst von Sabra und Shatila?

Wo ist die Stimme des Staatsanwalts für Recht und Gerechtigkeit?
Waren seine Gesetze nicht gültig in Sabra und Shatila?

Wo ist der Solz der Menschen oder sollte man sagen die "Scheinheiligkeit"?
Warum wird soviel Leid nicht benannt in Sabra und Shatila?

Was erzählst du mir, mein Freund? Siehst du nicht, dass mein Gewissen ruhig ist?
Was habe ich mit dem zu tun, was geschehen ist in Sabra und Shatila?

Oder war ich vielleicht unter den Soldaten, in einer gewissen Entfernung aufgestellt, und akzeptierte, was geschah in Sabra und Shatila?

 Es ist Zeit, Komuniquees zu diktieren, die dem Stachel die Spitze nehmen.
Was werden sie tun, um zu verheimlichen, was geschehen ist in Sabra und Shatila?

Was werden sie tun, um die aufgeregte, vollständige, kollektive Verurteilung zu diffamieren?
Was werden sie tun, damit das Schwären der Wunde aufhört in Sabra und Shatila?

Wenn ich auch immer noch fern in meiner Galaxie die Nachricht besinge,
setzt der Engel des Entsetzens seinen Weg fort in Sabra und Shatila.

Er wandert durch Beirut und andere Planeten, schleicht wie eine Schlange ohne anzuhalten.
Unersättlich und vollgefressen in Sabra und Shatila.

Vielleicht will er an meine Tür kommen. Vielleicht wartet er schon an der Ecke.
Die Wunde ist wieder offen und wird offen bleiben in Sabra und Shatila.

Alberto Cortez, argentinischer Autor und Sänger - (in der Quelle zwei Videos) -

Quelle  -  aus dem Spanischen übersetzt von K. Nebauer

 


 

-
 

 

Vor 40 Jahren begann das Massaker von Sabra und Schatila.

Die libanesischen Phalangisten-Milizen, die unter dem Kommando der israelischen Armee stehen, überfielen die beiden palästinensischen Flüchtlingslager westlich von Beirut, nachdem sie die Männer vertrieben hatten, und ermordeten Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Israel ist heute wie vor 40 Jahren ungestraft.
Aber immerhin hatten wir damals Leute wie Sandro Pertini, der in seiner Botschaft an die Nation Ende 1982 das Grauen anprangerte.
Für die Palästinenser ist die Wunde noch offen.
Bittet nicht um Frieden, wenn ihr nicht wisst, wie man Recht schafft!

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An diesem Tag vor 40 Jahren wurden mehrere tausend palästinensische Flüchtlinge und libanesische Zivilisten von einer pro-israelischen Miliz brutal massakriert, unmittelbar nachdem die israelische Armee unter Ariel Sharon die libanesische Hauptstadt Beirut besetzt hatte, wo sich die Flüchtlingslager Sabra und Shatila befinden.

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40 Jahre nach dem Massaker im Libanon

Vor 40 Jahren verüben radikale Christen ein Massaker in Beirut.
Was damals geschah, ist bis heute nicht ganz geklärt.
Eine Spurensuche.

Hanna Voß Aus Beirut -  16.9.2022

Weiß man nicht, wo er sich befindet, läuft man einfach daran vorbei. Vorbei an einem Ort, an dem die Leichen Hunderter Frauen und Kinder vergraben sind und der wie zufällig in ein Chaos gesetzt wirkt, als wäre da eben noch Platz gewesen. Als hätte man nicht gewusst, wohin sonst. Es ist ein kaum beachteter Ort, doch Nuhad Srour Mirai wird ihn immer finden, manchmal wandert sie sogar im Schlaf dorthin. Souverän bahnt sie sich ihren Weg durch Menschen, Motorroller, Hühner und Verkaufsstände. Zwischen einem Stand mit Gemüse und einem mit Kleidung fährt sie ihren rechten Unterarm aus und läuft, der Richtung folgend, weiter.

Keine 20 Meter entfernt gelangt sie zu einem Platz aus platt getrampelter staubig-brauner Erde. Ein grauer Stein am anderen Ende, eingerahmt von zwei Bannern, die auf dem Boden gekrümmte Leichen zeigen und mit markigen Worten Israel und seine Verbündeten für das Massaker von Sabra und Schatila verantwortlich machen.

Es ist ein trostloser Ort. Die Verkäufer an den Ständen vom Straßenmarkt werfen leere Kisten und Abfall hierhin, pfirsichkerngroße Fliegen schwirren Be­su­che­r*in­nen zwischen die Wimpern. Ein winziges weißes Kätzchen kämpft sich seinen Weg aus einem Berg von Müll, wellige Pappstreifen bleiben an seinem verfilzten Fell kleben, und nach einer Weile gibt es mauzend auf.

Nuhad steht jetzt mit hängenden Schultern auf dem Platz. Eine ganze Weile sagt sie nichts. Ihre Gedanken scheinen sich von diesem Ort zu entfernen. „Ich hatte immer Angst, dass so etwas noch mal passieren könnte“, bringt sie schließlich hervor.

Was damals passierte, ist Gegenstand von Filmen und Büchern geworden, und doch unbegreiflich geblieben. Zum 40. Mal jährt sich in diesem September das Massaker von Sabra und Schatila, bei dem vornehmlich radikale Christen Hunderte palästinensische Flüchtlinge und auch viele Li­ba­ne­s*in­nen mitten in Beirut abschlachteten. Das Grauen dauerte drei Tage, weil niemand es stoppte, auch nicht die israelische Armee, die die Camps während der gesamten Zeit umstellte. 
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Aktivisten in der französischen Stadt Toulouse gedenken der fast 4.000 palästinensischen und libanesischen Opfer des Massakers von Sabra und Schatila, das an diesem Tag im Jahr 1982 von israelisch unterstützten Terrormilizen kurz nach der israelischen Invasion in Beirut verübt wurde.
 

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Fotos von Ursula Mindermann mit Majdi Adam.

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Keine Verjährungsfrist für Sabra und Schatila - 18.9.2012 - Unter dem Schutz israelischer Soldaten begingen christliche Milizen im Libanon im September 1982 in den Beiruter Flüchtlingslagern Sabra und Schatila eines der grausamsten Verbrechen der letzten Jahrzehnte. Bis heute weisen alle Beteiligten die Schuld für das Massaker von sich. Doch dieses Verbrechen steht unter dem Ausschluss einer Verjährungsfrist, erklärt Botschafter Salah Abdel Shafi.

„Zwischen dem 16. und 19. September töteten christliche Milizen unter dem Schutz israelischer Soldaten in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila bis zu 3.000 wehrlose Kinder, Frauen und Männer.

Im Dezember 1982 bewertete die UN-Generalversammlung diese Massaker als Genozid, welches als das schlimmste Verbrechen im Völkerstrafrecht gilt und somit eine nationale und internationale Verantwortung vonseiten der
internationalen Gemeinschaft erfordert. Doch bis heute sind weder die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen noch die Hinterbliebenen der Opfer der Massaker entschädigt worden. Auch der Staat Israel, der die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes ratifiziert hat, weigert sich, seine Mitverantwortung für dieses grausame Verbrechen zu übernehmen. Stattdessen wurden Beweise unterschlagen, die Weltöffentlichkeit bewusst getäuscht und eine Strafverfolgung unterlassen.

Israel hat seine Lektion aus diesen Massakern nicht gelernt. Verstanden hat dieser Staat nur, dass er seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie im Gaza-Krieg 2009, ungestraft fortsetzen kann. Doch das schlimmste Verbrechen im Völkerstrafrecht steht unter dem Ausschluss einer Verjährungsfrist und Völkermord darf unter keinen Umständen unbestraft bleiben.“


Bild oben - Angehörige trauern um ihre Verwandten.


Robert Fisk, Sabra und Schatila - Dr. Ludwig Watzal - Das Massaker durch christliche Phalangisten in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila vom 16. bis 18. September 1982 unter den Augen der israelischen Besatzungstruppen gehört zu den grauenvollsten Massakern, die im Namen von Christen und eines sich als „jüdisch und demokratisch“ verstehenden Staates in so kurzer Zeit angerichtet worden ist. Die Zahl der Opfer schwankt zwischen 700 bis zirka 2 000. Robert Fisk gehörte zusammen mit zwei anderen Kollegen zu den ersten westlichen Journalisten, die unmittelbar nach dem Massaker die Flüchtlingslager aufsuchten. „Es waren die Fliegen, die es uns sagten.“ >>>

The forgotten massacre - Robert Fisk --Thirty years after 1,700 Palestinians were killed at the Sabra and Chatila refugee camps, Robert Fisk revisits the killing fields >>>

 

 

Als Scharon auf Zeit spielte - Oliver Eberhardt - Neuer Report erschien zum Jahrestag der Massaker in Sabra und Schatila - In Libanon verloren Hunderte ihr Leben, und in Israel wurde die Friedensbewegung geboren: Vor 30 Jahren verübten christliche Milizen unter den Augen der israelischen Armee in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila Massaker an den Einwohnern. Die Aufarbeitung dauert bis heute an; die Schuldigen werden wohl nie zur Rechenschaft gezogen. >>>

 

Sabra and Shatila: Thirty Years On -  Hassan Kheite - On the 30th anniversary of the Sabra and Shatila massacre in which hundreds of defenseless Palestinian refugees were slaughtered by Lebanese right-wing militias under the cover of the Israeli military, Al-Akhbar publishes an account of the events by a Palestinian survivor who was a young boy when he witnessed the killings. Sabra was bustling with life, even after three full months of death and destruction brought about by the Israeli siege of Beirut. So was the Shatila camp. People had returned to their homes with a false sense of security. Everyone, including my 13-year-old self, was deceived into thinking >>>
 

 

Sabra, Shatilla and the Fire Next Time - Richard Silverstein - Today is the 30th anniversary of the Sabra and Shatilla massacre in which 800 Palestinians were raped and murdered by Christian Phalange militamen. The NY Times published an illuminating op-ed by a doctoral student who found verbatim transcripts of meetings between Israeli leaders including Ariel Sharon, largely responsible for the massacre and U.S. diplomats. It reveals that Sharon not only lied and browbeat the Americans into allowing Israel and the Phalange extra time to murder Palestinians in the camps, but that Sharon explicitly told the Americans that this was what he intended. It reveals Sharon to be an outright war criminal. Here a U.S. diplomat warns Sharon about what critics would say:

“Sure, the I.D.F. is going to stay in West Beirut and they will let the Lebanese go and kill the Palestinians in the camps.”

Mr. Sharon replied: “So, we’ll kill them. They will not be left there. You are not going to save them. You are not going to save these groups of the international terrorism.”

But even more importantly, Seth Anizka, author of the article, closes with this pointed reference to today’s roundelay among Israel, the U.S. and Iran:

The lesson of the Sabra and Shatila tragedy is clear. Sometimes close allies act contrary to American interests and values. Failing to exert American power to uphold those interests and values can have disastrous consequences: for our allies, for our moral standing and most important, for the innocent people who pay the highest price of all.

Barack Obama, are you listening? If you don’t stop Bibi from going to war against Iran you too will have heaps of Iranian corpses served up on a silver platter marked “Made in the USA.” It will be, in James Baldwin’s terms, “the fire next time.” If we think the response to the anti-Muslim film is harsh, imagine the world media flashing mounds of corpses of Iran’s dead throughout the Muslim world.

Israelis like to claim that all the Sunni nations would applaud Israel’s attack. I doubt it. When most Muslims see this, even if they dislike Iran, they will rally around the flag of Islam. Even if they don’t, there are enough Shiites in the world to cause their share of havoc to Israeli and U.S. interests. Quelle
 


30th aniversary of Sabra & Shatilla Massacre -  Francis Boyle - Israeli Prime Minister Ehud Barak nominated former Major General Amos Yaron to serve as director-general of the Israeli Defense Ministry, while Barak himself retains the portfolio of Minister of Defense. According to the 1949 Fourth Geneva Convention, Yaron, whose appointment must be confirmed by the Israeli Cabinet, is a war criminal by virtue of his command responsibility for the murder of about 2000 Palestinian and Lebanese civilians during the 1982 Sabra and Shatila refugee camp massacre in Beirut, Lebanon. >>>

 

A Never-Ending Horror Story - The Massacre at Sabra and Shatila, Thirty Years Later - Sonja Karkar - It happened thirty years ago – 16 September 1982. A massacre so awful that people who know about it cannot forget it. The photos are gruesome reminders – charred, decapitated, indecently violated corpses, the smell of rotting flesh, still as foul to those who remember it as when they were recoiling from it all those years ago. For the victims and the handful of survivors, it was a 36-hour holocaust without mercy. It was deliberate, it was planned and it was overseen. But to this day, the killers have gone unpunished. Sabra and Shatila – two Palestinian refugee camps in Lebanon – were the theatres for this staged slaughter. The former is no longer there and the other is a ghostly and ghastly reminder of man’s inhumanity to men, women and children – more specifically, Israel’s inhumanity, the inhumanity of the people who did Israel’s bidding and the world’s inhumanity for pretending it was of no consequence. There were international witnesses – doctors, nurses, journalists – who saw the macabre scenes and have tried to tell the world in vain ever since. >>>

 

Remembering the massacre of Sabra-Shatila September 1982
Sabra- Shatila through the eyes of Robert Fisk & Odd Karsten Tveit


 

16.9.2012

ein weißes tuch verdeckt ihre gesichter, ihre körper
so viele tücher um mich herum
ich habe meinen frieden verloren

der gedanke daran
wie alles war
legt sich wie ein schleier über alles
dringt in mich hinein
wie können „menschen“ zu menschen sein


dort das tuch
das über einem geliebten menschen liegt
gestern waren wir noch vereint
du fühltest dich warm an
heute bist du so kalt, bewegungslos
bist du und eine andere

wo magst du jetzt sein?
ich kann dich noch fühlen, in mir
ganz nah bis in meine ewigkeit

ein großes weißes, blutiges tuch überdeckt die welt
wie durch einen nebel sehe ich die anderen.

ein verlassener, zerstörter raum
der versuch nicht zu vergessen ist frisch
und schmerzhaft erfolgreich
du stehst noch neben mir
was bleibt mir noch?

verwachsungen im ich,
in der zeit
erinnerungen

die weißen tücher
schützen nicht vor dem licht der wirklichkeit
sie zeigen die formen euerer blutigen körper

die musik die wir gestern noch gehört
ist verstummt und eingefroren

worte schweben durch den raum
ziehen mit dem wind umher
verlassen mich
die sonne treibt sie empor
sie lösen sich auf
verwachsen mit dem dunkel der kommenden nacht
die mörder gehen frei herum

zwischen tag und traum
ziehen erinnerungen an mir vorbei
in mich hinein

nun noch in den zwischenwelten treffen wir uns
ich trag dich und all die anderen bei mir
e. arendt

 

 

A letter to the IDF soldiers at Sabra and Shatila - Ellen Siegel - On the 30th anniversary of the Sabra and Shatila massacre, a Jewish American nurse who provided humanitarian aid in a Beirut hospital recalls her first encounter with IDF soldiers. Today, she asks them to take a few moments during the Jewish New Year to remember >>>


The forgotten massacre - Robert Fisk --Thirty years after 1,700 Palestinians were killed at the Sabra and Chatila refugee camps, Robert Fisk revisits the killing fields >>>


30 years after Sabra and Chatila, a tale of duality and disaster - Amir Oren--A new IDF report reveals a substantial gap between the army`s goals in the First Lebanon War and how they were carried out on the ground >>>

 

15.9.2012

Vergessen Sie die Opfer nicht. Sabra und Chatila - 16. bis 18. 9. 1982

Extreme Psychopathie: Das fast vergessene Massaker von Sabra und Shatila - Zwischen dem 16. und 19. September 1982 geschahen (die Massaker) von Sabra und Shatila, sie gehören zu den grausamsten und umstrittensten in der gebeutelten Region des Nahen Ostens, die in die Geschichte eingingen. Am 30. Jahrestag wird dieses schrecklichen Massakers gedacht.

Sabra und Shatila waren zwei Flüchtlingslager der Vereinten Nationen für Palästinenser, außerhalb von Beirut, der Hauptstadt der Republik Libanon. Ungefähr 40 Stunden lang vergewaltigten, mordeten und verletzten Mitglieder der mit Israel verbündeten Milizen der libanesischen Falange viele unbewaffnete Zivilisten, die meisten von ihnen Frauen, Kinder und Alte. Bis heute ist die tatsächliche Zahl der Opfer unbekannt; sicher aber ist, dass es ein verabscheuenswürdiges Verbrechen war; der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte es mit der Resolution 521 vom 19. September 1982, gefolgt von einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 16. Dezember 1982, die das Geschehen einen "Akt des Völkermords" nannte.

Die Verbreitung (der Nachrichten über) dieses unbeschreibliche Massaker durch die Kommunikationsmedien rief in der Weltöffentlichkeit einen Schauder des Entsetzens hervor, und aus den verschiedensten Bereichen wurden wütende Proteststimmen laut, die eine völlige Aufklärung des Geschehens und die Bestrafung sowohl der Verantwortlichen als auch der Ausführenden verlangten.

Trotz der Beweise für das, was der UN-Sicherheitsrat als "verbrecherisches Massaker" beschrieb und was im kollektiven Gedächtnis der Menschheit als eines der entsetzlichsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts bestehen bleibt, wurden der Mann, der für dieses Verbrechen als "persönlich verantwortlich" gilt, Ariel Sharon, damals israelischer Verteidigungsminister, und seine Gefolgsleute und die Personen, die die Massaker durchführten, für die begangenen Gräueltaten niemals verfolgt oder vor Gericht gestellt.  Siempreconcuba.wordpress.com  aus dem Spanischen übersetzt von K. Nebauer

 
Gedicht

 Wo war die Sonne, als die entfesselten Echos der Wut hallten?
Kann es nicht sein, dass die Schatten sie verdunkelt haben in Sabra und Shatila?

Wo war Gott, als die Augen der Menschen von eisiger Kälte befallen wurden?
Kann es nicht sein, dass er gleichgültig geworden ist in Sabra und Shatila?

Wo war ich, in welcher Galaxie, als ich die Nachricht las, gefühllos?
Werde nicht auch ich ein Verräter sein von Sabra und Shatila?

Und wo warst du, mächtiger Mann, mit deiner Arroganz, der du in deinem Rucksack
die Leichen aller Kinder trägst von Sabra und Shatila?

Wo ist die Stimme des Staatsanwalts für Recht und Gerechtigkeit?
Waren seine Gesetze nicht gültig in Sabra und Shatila?

Wo ist der Solz der Menschen oder sollte man sagen die "Scheinheiligkeit"?
Warum wird soviel Leid nicht benannt in Sabra und Shatila?

Was erzählst du mir, mein Freund? Siehst du nicht, dass mein Gewissen ruhig ist?
Was habe ich mit dem zu tun, was geschehen ist in Sabra und Shatila?

Oder war ich vielleicht unter den Soldaten, in einer gewissen Entfernung aufgestellt, und akzeptierte, was geschah in Sabra und Shatila?

 Es ist Zeit, Komuniquees zu diktieren, die dem Stachel die Spitze nehmen.
Was werden sie tun, um zu verheimlichen, was geschehen ist in Sabra und Shatila?

Was werden sie tun, um die aufgeregte, vollständige, kollektive Verurteilung zu diffamieren?
Was werden sie tun, damit das Schwären der Wunde aufhört in Sabra und Shatila?

Wenn ich auch immer noch fern in meiner Galaxie die Nachricht besinge,
setzt der Engel des Entsetzens seinen Weg fort in Sabra und Shatila.

Er wandert durch Beirut und andere Planeten, schleicht wie eine Schlange ohne anzuhalten.
Unersättlich und vollgefressen in Sabra und Shatila.

Vielleicht will er an meine Tür kommen. Vielleicht wartet er schon an der Ecke.
Die Wunde ist wieder offen und wird offen bleiben in Sabra und Shatila.

Alberto Cortez, argentinischer Autor und Sänger - (in der Quelle zwei Videos) -

Quelle: http://www.palestinalibre.org/articulo.php.?a=40752  - aus dem Spanischen übersetzt von K. Nebauer

 

Erinnerungen eines überlebenden  - Maher Fakhoury - Es ist zum ersten Mal, dass ich über das Massaker schreibe. Ich habe diese schrecklichen Erinnerungen immer unterdrückt. Beirut besuche ich nicht gern, obwohl ich dort meine Kindheit erlebte. Meine Mutter und viele meiner Freunde leben dort. Wenn ich in Beirut bin, muss ich an die schrecklichen Tage im September 1982 denken. An die vielen Opfer, die kaltblütig ermordet wurden, nur weil sie als Palästinenser geboren waren.
Wir alle, die das Massaker überlebt haben, leiden direkt oder indirekt noch immer darunter. Das Massaker beeinflusst auch zwanzig Jahre danach unser Leben. Es ist kein Wunder, dass nach so vielen Jahren ungewollt die Tränen fließen. Sabra und Schatila - es sind zwanzig Jahre vergangen, mehr als die Hälfte meines Lebens, denn es geschah wenige Wochen nach meinem 19. Geburtstag. Für mich ist es, als ob es gestern passiert wäre. Die Bilder werde ich nie in meinem Leben vergessen können. Die Tage bestimmten mein weiteres Leben.
>>>

 

»Wir atmeten den Tod« - Vorabdruck. Sabra und Schatila. Ein Augenzeugenbericht - Robert Fisk - Die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila im Libanon wurden im September 1982 zum Schauplatz eines der gräßlichsten Verbrechen der letzten Jahrzehnte. Unter den Augen der israelischen Besatzungstruppen ermordeten libanesische Phalangisten Hunderte Zivilisten. Unter den ersten Zeugen vor Ort waren der britische Journalist Robert Fisk und seine Kollegen Loren Jenkins (von der Washington Post) und Karsten Tveit (vom norwegischen Radio). Der Wiener Promedia Verlag veröffentlicht in diesen Tagen, aus dem Englischen übersetzt von Jürgen Heiser und mit einer Einleitung versehen von Stefan Kraft, Robert Fisks Erinnerungen an das Massaker. Der Autor schildert eindringlich das Grauen in den Lagern und begibt sich auf eine politische Spurensuche nach den Tätern. jW veröffentlicht einen Auszug aus dem Text vorab. >>>

 

17.9.2010 - Remembering Sabra and Shatila: On massacres, atrocities and holocausts Sonja Karkar - The Massacre - It happened twenty-eight years ago – 16 September 1982. A massacre so awful that people who know about it cannot forget it. The photos are gruesome reminders – charred, decapitated, indecently violated corpses, the smell of rotting flesh, still as foul to those who remember it as when they were recoiling from it all those years ago. For the victims and the handful of survivors, it was a 36-hour holocaust without mercy. It was deliberate, it was planned and it was overseen. But to this day, the killers have gone unpunished.

Return to Shatila -  William A. Cook - Twenty eight years ago, a scene of unspeakable horror rocked the rubble strewn alleys of Sabra and Shatila refugee camps in Beirut as vengeance vied with naked lust in a massive display of human malice illuminated for the IDF overseers of this massacre with flares that provided “an unobstructed and panoramic view” for Israeli Defense Minister, Ariel Sharon and his Chief of Staff, Rafael Eitan, as they watched from the seven story Kuwaiti embassy providing logistical support for their Phalangist allies as they “massacred for 36 to 48 hours” the hapless Palestinians imprisoned in the camps. “We were breathing death, inhaling the very putrescence of the bloated corpses around us. Jenkins immediately realized that the Israeli defence minister would have to bear some responsibility for this horror. “Sharon!’ he shouted. ‘That fucker Sharon! This is Deir Yassin all over again.’” (Fisk, Pity the Nation, 360). >>>

Als wir von dem Massaker erfuhren - Dr. Viktoria Waltz - (...) Ich selbst habe ein besonders erschütterndes Erlebnis in Erinnerung. Es gab eine Konferenz in Bonn, organisiert von der palästinensischen Vertretung, auf der Arafats Bruder, Arzt im Palästinensischen Halbmond in Libanon, Bilder von den grausamen Vorfällen mitbrachte und direkt und erschütternd berichtete. Aber er sprach auch von der heroischen Selbsthilfe und Überlebensfähigkeit, von den Frauen, die Brot buken, Wasser beschafften, Blut spendeten und die uns als die wahren Heldinnen erschienen. Das machte alles wieder erträglicher, politischer. Aber dann hat ein japanischer Journalist berichtet, der zufällig direkt und sofort nach dem Angriff auf die Lager dort fotografiert hatte. Wir sahen Details vom gerade noch stattgefundenen Leben, von Spielzeug, Wohnungsresten, Körpern - bleibend war die Grausamkeit des Geschehens gezeichnet. Ich kann mich jetzt so gut daran erinnern, weil ich bei den Bildern aus Jenin, die ich im April in Jerusalem gesehen habe - in den Berichten arabischer Sender -, sofort daran gedacht habe, weil ich Situationen wiedererkannte. Und ich glaube nicht, dass die UN Recht haben, wenn sie Israels Information akzeptieren, dass es nur wenige Tote gab, und die eben von keinem Massaker sprechen >>>

After the Massacre: Sabra and Shatila, 27 years later >>>

Sabra und Schatila - ein Verbrechen, das nicht vergessen werden darf >>>

Remembering Sabra and Shatila - Robert Fisk

Massaker von Sabra und Schatila - Wikipedia

Sabra and Shatila: On massacres & atrocities - - It happened twenty-five years ago – a massacre so awful that people who know about it cannot forget it. The photos are gruesome reminders. For the victims and the handful of survivors, it was a 36-hour holocaust without mercy.

 

A Letter to Janet: 25th Anniversary of Sabra and Shatilla - Janet Lee Stevens was born in 1951 and died on April 18, 1983, at the age of 32, at the instant of the explosion which destroyed the American Embassy in Beirut.

Die von Israel mobilisierten Streitkräfte wurden in die jetzt schutzlosen Lager geschickt, um »aufzuräumen« und, so Scharon, »Terroristennester auszuheben«. Wer auch nur ein bißchen mit den Umständen vertraut war, konnte sich vorstellen, was geschehen würde, und am Abend des 16. September zeichnete sich ab, daß diese Erwartungen erfüllt würden. Es gab hinlänglich Beweise dafür, daß dort ein Massaker stattfand. Während der Nacht wurden die Lager von israelischen Scheinwerfern erhellt, während die Milizen die Bewohner systematisch abschlachteten. Das Massaker dauerte bis zum Samstag morgen. Es spielte sich unter den Augen des israelischen Militärs ab. Die Leichen wurden mit Bulldozern zusammengekehrt und abtransportiert oder unter Müll begraben. Ein »extra ausgehobenes Massengrab« befand sich direkt unterhalb eines israelischen Kommandozentrums, von dessen Dach aus man »auf das Grab und das dahinterliegende Lager« hinunterblicken konnte. Israelische Truppen, die »nicht einmal einhundert Meter weit entfernt stationiert waren, hatten weder auf das Geräusch fortwährenden Gewehrfeuers noch auf den Anblick von Lastwagen voller Leichen, die aus den Lagern abtransportiert wurden, reagiert«, sondern westlichen Journalisten mitgeteilt, daß sich »nichts Ungewöhnliches« abspiele. Bisweilen mischten sie sich unter die Falangisten, die sich in den Lagern von ihrer Tätigkeit ausruhten. (David Lamb, Los Angeles Times, 20. September 1982) - mehr >>>

Draper: »Die Lage ist grauenhaft. Sie bringen Kinder um.« - .....Kurz nach dem Abzug der Falangisten und bevor die Journalisten die Lager betraten, forderte der US-Sondergesandte Morris Draper: »Ihr müßt den Massakern Einhalt gebieten. Sie sind obszön. Ich habe einen Offizier ins Lager geschickt, um die Leichen zu zählen. Ihr solltet euch schämen. Die Lage ist grauenhaft. Sie bringen Kinder um. Ihr habt die absolute Kontrolle über das Gebiet und seid daher dafür verantwortlich.«  mehr >>>

Das Massaker von Sabra und Schatila 1982 - Stimmen in einem Forum

Ein Hoffnungsschimmer auf Feuereinstellung im Nahen Osten - Aber noch viel Skepsis. Ein Bericht von Hans Lebrecht (Kibbutz Beit Oren)

Das Massaker von Sabra und Schatilla 1982 - Von Professor Dr. Ahmad Al-Tal - Professor Dr. Ahmad Tell, jordanischer Herkunft, ist Dekan am Zarka Private National Community College. 1980 erhielt er die Ehrenauszeichnung von der American Association of Colleges for Teacher Education. Er ist Autor mehrerer Bücher und Publikationen und verfasste 1997 einen Bericht über den früheren Premierminister Samir Rifai und der palästinensischen Sache. Er war Offizier in der Arabischen Legion von 1946 – 1950 und Kämpfte im arabisch-israelischen Krieg 1948.

Das Massaker von Sabra und Schatilla ist eines der barbarischsten Geschehnisse in der jüngsten Geschichte. Tausende unbewaffnete und verteidigungslose palästinensische Flüchtlinge – alte Männer, Frauen und Kinder – wurden in einer grausamen Vernichtungsaktion ermordet. Am 16. Dezember 1982 verurteilten die Vereinigten Nationen dieses Massaker und erklärten es zum Genozid. mehr >>>

 Bittere belgische Schokolade - Uri Avnery

Stellt Scharon als Kriegsverbrecher vor Gericht - fordern israelische Frauen von Robert Fisk

Ein an den Kreditgesprächen in den USA beteiligter Israeli war in Massaker verwickelt von Robert Fisk

Chronik eines angekündigten Massakers





Helfen - Najdeh -
Die NAJDEH e.V.- Soziale Hilfsorganisation für die Palästinenser ist 1979 in Deutschland gegründet worden und leistet seitdem als gemeinnütziger Verein Hilfe für Palästinenser. Die Hilfe beinhaltet die Unterstützung einiger wichtigen Bereiche, wie z.B.:Gesundheit, Flüchtlinge, Kindergärten, sowie Bildung und Frauen. Die NAJDEH e. V. informiert mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit hierzulande über die Situation der Palästinenser im besetzten Palästina und im Exil. Die Arbeit in den Gremien und Gruppen der NAJDEH ist ausschließlich ehrenamtlich. Der Name NAJDEH (sprich: Naschde) ist das arabische Wort für Hilfe, das die Inspiration für die Namensgebung des Vereins als auch für dessen Emblem war. Quelle und mehr >>>

Chronik eines angekündigten Verbrechens Klaus Polkehn

Die Geschichte stirbt nicht - Scharon und die Massaker von Sabra und Schatila

Als wir von dem Massaker erfuhren - Viktoria Waltz

Nicht allein Sabra und Schatila - Ruth Asfour

Die Täter gehen straflos aus.

Verantwortung Hans Langlotz

Erinnerungen eines der überlebte.

Das Massaker von Sabra und Schatila 1982

Besuch in Sabra und Shatila - Maher Fakhoury - Hierzulande kann sich kaum jemand ein Flüchtlingslager vorstellen. Worte wie "schwer", "miserabel", "elend", "unerträglich" reichen nicht aus, wenn man um das Leben in den palästinensischen Lagern im Libanon und vor allem in Sabra und Shatila beschreiben will. Aufgrund der politischen und sozialen Lage in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten finden wir in diesen Tagen kaum jemanden außerhalb Palästinas, der sich mit der Lage der Palästinenser in den Flüchtlingslagern beschäftigt.

Während unseres Urlaubs in Beirut bat mich meine Tochter Samah (11), mit ihr in das Lager Sabra und Shatila zu gehen. Für mich war das eine Überraschung.
Samah, das in Deutschland geborene Mädchen, wollte mit mir eine Reise in meine Kindheit unternehmen. es sollte nictj irgendein Lager sein, sondern
Sabra und Shatila, das mich seit mehr als 20 Jahren an die schrecklichsten Ereignisse in meinem Leben erinnert. Sie hätte zum Strand fahren oder mit ihren Freunden spielen können. Aber nein, Samah wollte in das Lager. Sie wollte mehr über die Geschichte Palästinas erfahren, bevor sie nach den Ferien das Gymnasium besuchen wird.

Unsere Fußwanderung in die Vergangenheit begann vor den Trümmern des Hauses in Sabra, in dem wir 1982 gewohnt haben. Samah fragte nach meinen Freunden, nach der Geschichte Palästinas, nach dem Leben der Menschen damals im Lager. Aber sie wollte auch wissen, ob die alten Klamotten, die vor uns lagen, noch von ihrer Oma stammen. Und Samah wollte jede Kleinigkeit über das Massaker von 1982 erfahren.

Wir gingen weiter durch die kleinen engen Gassen in Richtung Shatila. Vorbei an dem Obst- und Gemüsemarkt. Am Markt befindet sich das ehemalige Gaza-Krankenhaus. Dort leben die obdachlosen Flüchtige, die durch die Kriege ihre Hütten verloren haben. Ein paar Leute suchten im Müll nach essbarem Gemüse oder Obst. Samah konnte einfach nicht verstehen, wie die meisten Menschen hier, die  keine Arbeit haben, trotzdem ihre Familien versorgen können. Auch Ingenieure, Ärzte oder Anwälte sind arbeitslos. Palästinenser dürfen im Libanon mehr als 70 Berufe nicht ausüben.

In Shatila besuchten wir meinen Freund Mohamed. Der hat dort einen kleinen Lebensmittelladen. Im Massaker 1982 hat er viele seiner Familienmitglieder verloren. Für Mohamed war der Besuch von Samah ein besonderes Ereignis. Er bot ihr ein Flasche Saft zum Trinken an. Mit Tränen in den Augen fragte er Samah: "Warum willst du etwas über das Massaker wissen? Wer das Massaker erlebt hat, erinnert sich nicht gern daran."
Samah stand vor dem Ladeneingang und beobachtete die Vorübergehenden und spielenden Kinder auf der Straße. Ihre Augen erzählten von den Gedanken, die in ihrem Kopf kreisten. Ich redete mit Mohamed, aber meine Gedanken waren bei Samah. Danach kehrten wir nach Hause zurück.

Mein Freund Riyad hat einen kleinen Gemischtwarenladen. Er erzählte mir, wie die Menschen sich gegenseitig helfen. Riyad und andere Freunde, die einen Job haben, spenden monatlich zehn Dollar in eine Spendenkasse. Dazu kommen Spenden von den Freunden, die im Ausland leben. Vom dem Geld wird vielen Leuten geholfen. Für kranke Menschen werden Medikamente gekauft. So für ein 17jähriges Mädchen mit Krebs. Sie braucht monatlich ca. 250 Dollars für ihre Tabletten. Aus der Kasse werden Arzt- und Beerdigungskosten bezahlt.
Riyad und seine Freunde müssen sehr oft schnell Geld sammeln, um einen Patienten ins Krankenhaus zu bringen. Die Krankenhäuser in Beirut nehmen
keinen Patienten auf, bevor seine Angehörigen eine Kaution hinterlegt haben.
Sogar wenn ein Patient im Krankenhaus stirbt, kann seine Familie die Leiche nicht bekommen, bevor die Kosten bezahlt sind. Mir fiel auf, dass es unter den Bewohnern des Lagers so viele kranke Menschen gibt. Nicht nur alte Leute leiden unter verschiedenen Krankheiten, sondern auch viele junge Menschen und Kinder.

Scheikh Ahmed, der Imam der Al-Dana-Moschee in Sabra und Shatila, ist selbst schwer krank. Sein Sohn starb, als er gerade 15 Monate alt war. Sheikh Ahmad konnte seinen Sohn nicht zum Kinderarzt bringen, weil ihm das Geld dafür fehlte. Ein anderer Sohn leidet unter einer Herzkrankheit. Seine Tochter ist behindert. Seine Frau ist herzkrank und Diabetikerin. Sheikh Ahamed verdient ca. 200 Dollar. Für die Kosten der medizinischen Betreuung reicht dies Geld nicht aus.

Auf Fatmeh wurde während des Massakers geschossen, sie verlor ihr Bein. Ihr Mann ist seit 1978 blind und arbeitslos. Vor dem Krieg von 1982 arbeitete er in einer Behindertenwerkstatt der PLO und bekam ein festes Gehalt. Sein sechsjähriger Sohn ist krank und muss bis ans Lebensende Medikamente einnehmen.

Trotz dieses Elends haben die Menschen in Sabra und Shatila die Hoffnung und den Glauben an die Gerechtigkeit nicht verloren. Sie wissen, dass die freien Menschen dieser Welt sie nicht vergessen werden.

Der Falke im Taubenfederkleid - Ariel Scharons politische Linie ist so klar wie hart. Auf Vergeltung folgt noch stärkere Vergeltung. Seine Geradlinigkeit geht über in Starrköpfigkeit. Scharon hängt einem Weltbild an, das die Mehrheit der Israelis während der großen Nahost-Kriege hatte.

Verantwortung Hans Lanlotz



VOR ZWANZIG JAHREN IN SABRA UND SCHATILA
- Chronik eines angekündigten Massakers - NACH wie vor verfolgt die israelische Armee im Gaza-Streifen und im Westjordanland ihre repressive Besatzungspolitik: Blockaden von Ortschaften, Zerstörung der Infrastruktur, Jagd auf militante Palästinenser, gezielte Mordanschläge. Zum ersten Mal hat sie zugegeben, dass sie bei ihren Operationen "menschliche Schutzschilde" einsetzt, ein Mittel, das als Kriegsverbrechen gilt. Aus der Sicht der Palästinenser ist dies die logische Fortsetzung einer Geschichte der Massaker und Ausschreitungen, wie sie schon vor zwanzig Jahren unter den Augen der israelischen Armee in den Lagern von Sabra und Schatila durch die libanesischen Milizen verübt wurden. Von PIERRE PÉAN * mehr >>>

 

 

 

 

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