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Die Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqlehe am 11. 5. 2022

 


 

Wer tötete die Journalistin Abu Akleh?

Westjordanland: Schirin Abu Akleh bei der Arbeit in Jerusalem.Detailansicht

Schirin Abu Akleh galt als Ikone in der arabischen Welt. Im Mai wurde sie durch eine Kugel getötet. Nicht Ermittler, sondern Journalisten haben die Todesumstände untersucht.

Moritz Baumstieger22. Juni 2022 - Übersetzt mit DeepL

(...) Eine umfassende Untersuchung der Todesumstände kam jedoch nicht zustande. Die Palästinenser verweigerten eine Zusammenarbeit mit der israelischen Armee, obwohl diese bald von ihrer Version eines möglichen Tathergangs Abstand nahm. Ermittlungen wollte die zuständige Militärstaatsanwältin dann aber nicht einleiten, erklärte sie knapp eine Woche nach dem Tod Abu Aklehs: Zu gering seien ohne Obduktion und ohne eine Untersuchung der tödlichen Kugel die Aussichten auf Erfolg. Zu gering seien aus Sicht der Armee gleichzeitig die Anhaltspunkte, dass ein Verbrechen vorliege - "eine eindeutige Bestimmung der Quelle des Gewehrfeuers" sei nicht möglich.

Dennoch scheinen die Vorgänge am frühen Morgen des 11. Mai einen Monat später zumindest in Teilen aufgeklärt: Ob Abu Akleh "direkt und vorsätzlich" beschossen wurde, kann nicht sicher gesagt werden. Die palästinensische Staatsanwaltschaft behauptet das - spätestens seit dem Gazakrieg 2021, in dem Israels Luftwaffe einen Büroturm bombardierte, in dem Al Jazeera und etwa die Agentur Associated Press ihre Büros hatten, beschuldigt die palästinensische Seite Israel, Journalisten gezielt ins Feuer zu nehmen. Als gesichert kann jedoch mittlerweile gelten, dass die Kugel, die in den Kopf der 51-jährigen Journalistin eindrang, von einem israelischen Soldaten abgefeuert wurde - ob nun aus Versehen oder mit Vorsatz.

Die Aufgabe, die eigentlich Ermittlern und Juristen zukommt, übernahmen Journalisten. Zunächst präsentierte Abu Aklehs Arbeitgeber Al Jazeera ein Video, das belegte, dass von palästinensischen Militanten in den fraglichen Minuten nicht geschossen wurde. Dann analysierte die Gruppe Bellingcat den Vorgang - mit ihren Analysen von Geodaten, Video- und Audioaufnahmen haben die Digitalforensiker etwa schon beim Abschuss des Fluges MH-17 über der Ostukraine, im Syrienkrieg und nun aktuell bei der russischen Invasion der Ukraine oft entscheidende Hinweise zur Aufklärung von Situationen geliefert, in denen sich zwei Seiten gegenseitig beschuldigen. CNN und die Nachrichtenagentur AP nahmen sich des Falls an - und schließlich präsentierten in den vergangenen Tagen sowohl die Washington Post als auch die New York Times die Recherchen ihrer Investigativ-Teams. Neben der Auswertung von Daten haben die Journalisten auch Augenzeugen befragt, Anwohner, aber auch Kollegen, die sich aus Sicherheitsgründen gemeinsam mit Abu Akleh in einer Gruppe bewegten.

Die New York Times zeichnet den letzten Morgen im Leben von Abu Akleh minutiös nach, von dem Moment um 5.45 Uhr an, an dem sie in ihrem Hotel in Dschenin erwachte. Und wie die Kollegen anderer Medien kommen die Rechercheure zu dem Schluss, dass das Projektil, das Abu Akleh im Nacken traf, aus der Stirn wieder austrat und von der Innenseite des Helms umgelenkt wieder in den Kopf eindrang, 5,56 mal 45 Millimeter maß - ein Kaliber, das beide Seiten verwenden. Dennoch ist sich das Rechercheteam sicher, dass die tödliche Kugel "von der ungefähren Position des israelischen Armeekonvois" abgefeuert wurde, der zur fraglichen Zeit in Dschenin operierte. "Höchstwahrscheinlich von einem Soldaten einer Eliteeinheit" - palästinensische Bewaffnete seien im Gegensatz nicht in der Nähe gewesen.    mehr >>>

 

 

 

Wenn Krankenhäuser zu Kriegsschauplätzen werden

Der Angriff der Polizei auf ein Jerusalemer Krankenhaus während der Beerdigung von Shireen Abu Akleh ist sinnbildlich für Israels gewaltsame Missachtung palästinensischer Gesundheitszentren.

Osama Tanous und Ghada Majadli - 7. Juni 2022 - Übersetzt mit DeepL

Viele von uns, die entweder an der historischen Beerdigung der Journalistin Shireen Abu Akleh in Jerusalem teilgenommen oder sie auf den Fernseh- und Telefonbildschirmen in aller Welt verfolgt haben, hatten Mühe, das Ausmaß der schamlosen, rohen, nekropolitischen Gewalt zu begreifen, die an diesem Tag entfesselt wurde.

In einem schockierenden Akt der Grausamkeit griff die israelische Polizei die Sargträger von Abu Akleh an, als sie versuchten, ihren Leichnam vom Krankenhaus zu der Kirche zu tragen, in der sie beigesetzt werden sollte, gefolgt von Tausenden von palästinensischen Trauernden, die aus dem ganzen Land gekommen waren. Es war eine Erinnerung daran, dass Palästinenser in den Augen des israelischen Regimes unwürdig sind, zu trauern, selbst im Tod.

Ein bestimmter Moment dieser gewalttätigen Prozession hat sich in unser Gedächtnis eingebrannt. Guevara al-Budeiri, ein palästinensischer Journalist und lebenslanger Freund von Abu Akleh, berichtete über den Angriff der Polizei im Hof des Saint-Joseph-Krankenhauses in Sheikh Jarrah. Videos vom Tatort zeigten, wie Dutzende von israelischen Polizisten in das Krankenhaus eindrangen, Blendgranaten und Tränengas einsetzten, Trauernde in das Gebäude zurückdrängten, Patienten und Besucher verletzten und Sachschaden anrichteten. Mit zittriger Stimme berichtete al-Budeiri: "Der Sarg ist nicht gefallen... sie schießen im Hof des Krankenhauses. Wir sprechen hier von einem Krankenhaus, nicht von einem Schlachtfeld."

In einem Versuch, die eklatante Verletzung der körperlichen Unversehrtheit sowohl der Toten als auch der Lebenden zu rechtfertigen, behauptete die Jerusalemer Bezirkspolizei, sie habe nur versucht, die Ruhe inmitten eines "Aufruhrs" wiederherzustellen - das heißt, des Massenbegräbniszuges selbst.

Die Polizei behauptete ferner, dass die Sargträger, die sie als "Mob" bezeichnete, gegen den Wunsch der Familie gehandelt hätten, indem sie Abu Aklehs Sarg zu den Massen brachten, eine Darstellung, die Abu Aklehs eigener Bruder rundweg als "unlogisch und unwahr" zurückwies, während er die Polizei für ihre "extreme, bösartige und brutale Gewalt" rügte. Die Behörden versuchten im Wesentlichen, die palästinensischen Trauernden - und im Übrigen auch das Schwenken der palästinensischen Flagge - als Provokation darzustellen, die eine polizeiliche Reaktion rechtfertigte, und benutzten die Anwesenheit der Menschen als Vorwand, um das Krankenhaus in einen Ort der Repression zu verwandeln.

Straflosigkeit von Angriffen
- Bei dem Versuch, sich einen Reim auf die ungezügelte Gewalt Israels zu machen - unbekümmert um die Blicke der Weltöffentlichkeit und im Vertrauen auf seine Straffreiheit - ist es wichtig, den besonders ungeheuerlichen Charakter des Polizeiangriffs auf das Saint-Joseph-Krankenhaus zu erkennen und zu begreifen, wie sehr Israel seine Pflicht missachtet, palästinensische Krankenhäuser als neutrale Einrichtungen zu schützen und die Sicherheit von Patienten und medizinischem Personal zu gewährleisten, wie es das Völkerrecht garantiert.

Wir müssen uns zunächst daran erinnern, dass die israelische Polizei - abgesehen davon, dass sie ein Agent einer Besatzungsmacht ist, die sich gar nicht in Ostjerusalem aufhalten sollte - keine Quelle der Sicherheit für Palästinenser ist, sondern ganz im Gegenteil. Dies zeigte sich zuletzt während des Fahnenmarsches zum Jerusalem-Tag, als Tausende ultranationalistischer jüdischer Israelis durch das Damaskustor und das muslimische Viertel der Altstadt zogen, rassistische Parolen skandierten und Ladenbesitzer und palästinensische Bewohner vor ihren Türen angriffen. Während die Polizei mit den Demonstranten zusammenarbeitete und ihnen Schutz gewährte, nahm sie gleichzeitig während und nach dem Marsch selbst zahlreiche Palästinenser fest. Es ist kaum verwunderlich, dass dieselbe Polizei die Autonomie eines palästinensischen Krankenhauses verletzte.

Obwohl der Angriff auf das Saint Joseph's Hospital von den Medien und der internationalen Gemeinschaft als ungewöhnliches Ereignis dargestellt wurde, war es nicht das erste Mal, dass israelische Streitkräfte Krankenhäuser in Ost-Jerusalem überfallen haben. Tatsächlich sind palästinensische Krankenhäuser in der Stadt seit langem Ziel wiederholter Übergriffe und Misshandlungen, insbesondere das Al-Makassed-Krankenhaus im Stadtteil a-Tur.

In vielen dokumentierten Fällen haben israelische Grenzpolizisten sogar Krankenhäuser gestürmt, um Demonstranten festzunehmen, die wegen ihrer Wunden behandelt wurden, und vom Personal die Herausgabe von Listen und Krankenakten der Verwundeten verlangt, was eine klare Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht darstellt. In einem Fall verließ ein Demonstrant, der von israelischen Sicherheitskräften mit scharfer Munition angeschossen wurde, das Krankenhaus, nachdem er nur eine Erstversorgung erhalten hatte, da er eine Verhaftung und eine weitere Gefährdung seiner Sicherheit befürchtete.

Diese Angriffe sind Teil eines allgemeinen Trends im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen. Allein im April-Mai 2021, während der gewalttätigen Eskalation, die sich von Jerusalem auf den Gazastreifen ausbreitete, verübte das israelische Militär 132 Angriffe auf den Gesundheitssektor in den besetzten Gebieten, darunter Verletzungen von medizinischem Personal, Beschädigung von Krankenwagen, Beschädigung von Gesundheitseinrichtungen und Festnahmen oder Beschlagnahmungen von Gesundheitsimmobilien; 44 dieser Angriffe fanden in Ost-Jerusalem statt. Diese Vorfälle werden, wenn überhaupt, nur selten untersucht, niemand wird jemals zur Rechenschaft gezogen, und die Übergriffe werden von der medizinischen Gemeinschaft auf lokaler und internationaler Ebene nicht konsequent verurteilt, was das Ausmaß der Straflosigkeit Israels offenbart.

Solidarität für einige
- Die Gleichgültigkeit, wenn nicht sogar die Legitimation, mit der die israelische Ärzteschaft diesen systematischen Angriffen auf palästinensische Gesundheitseinrichtungen und Mitarbeiter begegnet, ist bemerkenswert. Am 19. Mai, weniger als eine Woche nach dem Überfall auf das Saint-Joseph-Krankenhaus und dem Angriff auf die Beerdigung von Abu Akleh, rief die Israelische Ärztevereinigung (IMA) einen landesweiten Streik aus, um gegen die Gewalt gegen medizinisches Personal zu protestieren, nachdem die Familie eines Patienten Ärzte und Krankenschwestern im Hadassah Mt. Dieser schreckliche Vorfall hat zu Recht einen breiten öffentlichen Aufschrei ausgelöst und die IMA dazu veranlasst, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen.

Als der Haaretz-Journalist Nir Guntiz den Vorsitzenden der IMA, Prof. Zion Hagai, fragte, warum er die Polizeigewalt gegen das medizinische Personal von Saint Joseph's nicht verurteilt, geschweige denn zu einem Streik aufgerufen hat, war seine Antwort einfach: "Ja, Sie haben Recht. Wir wollen das nicht. Die IMA ist eine unpolitische Organisation, wir mischen uns nicht in solche politischen Fragen ein." Diese Bemerkung sagt viel darüber aus, was die IMA und das israelische Establishment im weiteren Sinne als Gewalt gegen medizinisches Personal ansieht und welches Personal Sympathie und Solidarität verdient.

Dieses Desinteresse gegenüber palästinensischem Gesundheitspersonal und ihren Gemeinschaften zeigt sich auch auf symbolische Weise. Während der COVID-19-Pandemie beschloss der Bürgermeister von Jerusalem, dass die beste Art und Weise, das Personal des Saint-Joseph-Krankenhauses für seine harte Arbeit zu ehren, darin bestünde, am Vorabend des israelischen Unabhängigkeitstages Militärjets über die Stadt fliegen zu lassen, was er als "historisches und aufregendes Ereignis bezeichnete, das die Einheit im Kampf gegen das Virus symbolisierte". Diese "Geste" war völlig taub gegenüber den Palästinensern, die der Staat besetzt hält, diskriminiert und in allen Lebensbereichen systematisch vernachlässigt, und deren Rechte bewusst mit Füßen getreten werden, damit Israel die "Einheit" der Stadt unter seiner Herrschaft durchsetzen kann.

Der Angriff auf die Beerdigung von Abu Akleh war somit die sichtbarste und am meisten im Fernsehen übertragene Episode in einem kontinuierlichen Muster israelischer Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Er machte auch einmal mehr deutlich, dass der palästinensische Körper nicht sicher ist - weder lebend noch tot, weder auf einem Schlachtfeld noch in einem Krankenhaus. Es ist an der Zeit, dass die internationale medizinische Gemeinschaft das Ausmaß der Gewalt und den Mangel an Sicherheit anerkennt, dem palästinensische Krankenhäuser ausgesetzt sind, und sich für ihren Schutz vor den israelischen Streitkräften einsetzt.  Quelle

 

 

 

 

Eine behelfsmäßige Gedenkstätte im Flüchtlingslager Dschenin, wo die Al Jazeera-Korrespondentin Shireen Abu Akleh am 19. Mai bei einer israelischen Militärrazzia getötet wurde. - Ahmed Ibrahim
 

Wird der ICC Israel helfen, mit dem Mord an Shireen Abu Akleh ungestraft davonzukommen?

Maureen Clare Murphy - 27. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL


Wenn Israel geglaubt hat, dass sich die internationale Aufregung über die offenbar gezielte Tötung der bekannten palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh in ein paar Wochen legen würde, hat es sich gewaltig getäuscht.

Man kann jedoch verstehen, warum Israel ein solches Kalkül anstellt.

Es ist mit der vorsätzlichen Tötung von palästinensischen Journalisten, Sanitätern und Behinderten davongekommen, ohne dass dies andere Konsequenzen gehabt hätte als die Forderung von Menschenrechtsforschern nach Rechenschaft, die von Israels internationalen Komplizen ignoriert wurde. Es hat wiederholt Palästinenser innerhalb des Gazastreifens angegriffen, wo es keinen Schutz vor Israels Bomben in dem Gebiet gibt, das seit 2007 unter einer Wirtschaftsblockade und umfassenden Abriegelung steht.

All dies kommt zu Israels offenkundig illegaler Siedlungspolitik im Westjordanland und auf den Golanhöhen und seiner brutalen Befriedung jeglicher Form von Widerstand hinzu. Hinzu kommen Israels häufige tödliche Verletzungen der libanesischen und syrischen Souveränität sowie seine internationalen Attentate und der weltweite Export von Waffen und Unterdrückungstechnologien.

Abu Akleh arbeitete für Al Jazeera, das von Katar finanziert wird, und besaß die US-Staatsbürgerschaft, was ihre Ermordung zu einem internationalen Problem macht, das nicht so schnell unter den Teppich gekehrt werden kann. Tatsächlich erweist sich ihr schockierender Tod in mehrfacher Hinsicht als Wendepunkt. Sie entlarvte Israels Lügen sogar noch nach ihrem Tod, und in den Worten von Mohammed El-Kurd "befreite sie Jerusalem", wenn auch nur für kurze Zeit, als das palästinensische Volk sich in Empörung vereinte und in die Straßen strömte, um ihr die letzte Ehre zu erweisen - eine Massenversammlung, wie sie seit Jahren nicht mehr gesehen wurde, da Israel das öffentliche Leben der Palästinenser in der Stadt gewaltsam unterdrückt.

Und Abu Akleh könnte die Mitschuld der US-Regierung an der israelischen Straffreiheit aufdecken, selbst wenn Beamte der Regierung Biden, von denen einige sie persönlich kannten, behaupten, dass sie sich für ihre Ermordung verantwortlich fühlen.

Absichtlich erschossen
- Die Palästinensische Autonomiebehörde gab am Donnerstag die Ergebnisse ihrer Ermittlungen zum Tod von Abu Akleh bekannt und erklärte, die israelischen Streitkräfte hätten absichtlich auf sie geschossen und sie getötet, als sie vor dem Feuer floh. Die Untersuchung der Palästinensischen Autonomiebehörde basierte auf Befragungen von Zeugen, einer Inspektion des Tatorts und einem gerichtsmedizinischen Bericht", sagte Akram al-Khatib, der Generalstaatsanwalt der Palästinensischen Autonomiebehörde, gegenüber den Medien. Die Untersuchung ergab, dass Abu Akleh von einer panzerbrechenden 5,56-mm-Hochgeschwindigkeitskugel aus einem halbautomatischen Gewehr vom Typ Ruger Mini-14 - einer in den USA hergestellten Waffe - getroffen wurde.

Die Reporterin trug einen Helm und eine als "Presse" gekennzeichnete Schutzweste, als sie in den Hinterkopf geschossen wurde. Das israelische Militär hat die Untersuchung von Abu Aklehs Tod blockiert, indem es behauptete, es benötige die Kugel, die sie tötete, für ballistische Tests und beschuldigte die Palästinensische Autonomiebehörde, sich zu weigern, sie auszuhändigen. Israel hat es jedoch versäumt, die GPS-Koordinaten aller seiner Soldaten, die sich zum Zeitpunkt der Ermordung von Abu Akleh im Flüchtlingslager Jenin aufhielten, bekannt zu geben. Es hat auch nicht die vollständigen Aufnahmen der Körperkameras der Soldaten veröffentlicht, die offenbar zum Zeitpunkt ihres Todes in Betrieb waren.

Ein Sprecher des israelischen Militärs lehnte es ab, zu sagen, wann das zusätzliche Filmmaterial vom Morgen des Todes von Abu Akleh veröffentlicht werden würde, oder zu beschreiben, was darauf zu sehen ist, berichtete die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag. Die Rekonstruktion der Ereignisse, die AP diese Woche veröffentlichte, legt nahe, dass der Journalist durch israelisches Feuer getötet wurde. Zeugen, die von der Nachrichtenagentur befragt wurden, betonten, dass sich in dem Gebiet zwischen den Reportern und der Armee keine militanten Personen befunden hätten, was der israelischen Behauptung widerspricht, dass es zu diesem Zeitpunkt zu einem Schusswechsel gekommen sei.

Benny Gantz, Israels Verteidigungsminister, wies die Feststellungen der Palästinensischen Autonomiebehörde am Donnerstag zurück und erklärte, dass jede Behauptung, das israelische Militär ziele absichtlich auf Journalisten oder Unbeteiligte ab, eine plumpe und unverfrorene Lüge sei". Aviv Kochavi, Israels Militärchef, wiederholte am Freitag ähnliche Behauptungen und sagte, dass "kein IDF-Soldat absichtlich auf einen Journalisten geschossen hat. Wir haben das untersucht. Das ist die Schlussfolgerung, und es gibt keine andere". Kochavi leugnete ausdrücklich nicht, dass ein israelischer Soldat sie getötet hat. Er deutete jedoch an, dass Abu Aklehs Tod ein operativer Fehler in einem Kampfgebiet war, obwohl es zu diesem Zeitpunkt keinen Schusswechsel zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Kämpfern gab, wie Zeugen und Überlebende ausgesagt haben und auf Videoaufnahmen der letzten Momente der Journalistin zu sehen ist.

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog wies eine weitere Untersuchung von CNN als "gefälschte Fakten" zurück, während das israelische Militär erklärte, dass "die Behauptung, der Schuss sei absichtlich abgegeben worden, jeder Grundlage entbehrt".
Die Schlussfolgerung der forensischen Untersuchung von CNN war eindringlicher als die von AP und deutete darauf hin, dass der Reporter absichtlich erschossen wurde.

Journalisten im Visier
- Trotz der Behauptungen von Israels führenden Militärs und Politikern, dass die israelische Armee keine Journalisten ins Visier nimmt, stellte eine unabhängige UN-Untersuchungskommission fest, dass Soldaten während der Proteste des Großen Marsches der Rückkehr in den Gazastreifen genau das taten. "Die israelischen Streitkräfte haben absichtlich auf Kinder, auf Menschen mit Behinderungen und auf Journalisten geschossen, obwohl sie wussten, dass es sich um Kinder, Menschen mit Behinderungen und Journalisten handelte", sagte Sara Hossain, eine der drei vom UN-Menschenrechtsrat ernannten Untersuchungsbeauftragten, im Jahr 2019.

Mehr als 215 Palästinenser wurden während dieser Proteste getötet, die Ende März 2018 begannen und im Dezember 2019 eingestellt wurden. Bis Ende 2020 war nur ein israelischer Soldat wegen des Einsatzes von scharfen Waffen gegen unbewaffnete Demonstranten während des Großen Marsches der Rückkehr angeklagt worden. Die Tötung und Verstümmelung von Demonstranten im Gazastreifen durch Israel ist einer der Schwerpunkte der Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs in Palästina, die im März letzten Jahres eingeleitet wurden.

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat beantragt, dass der Gerichtshof in Den Haag auch die Ermordung von Shireen Abu Akleh untersucht. Am Donnerstag forderte eine Koalition aus 34 Pressefreiheits- und Menschenrechtsgruppen eine sofortige und unabhängige Untersuchung der Ermordung von Abu Akleh. In Ermangelung einer "unabhängigen und unparteiischen Untersuchung durch die israelische Regierung" fordern die Gruppen den Internationalen Strafgerichtshof auf, festzustellen, "ob dieser Vorfall einem Kriegsverbrechen gleichkommt".

Kurz vor der Ermordung Abu Akehs ging beim Internationalen Strafgerichtshof eine weitere Beschwerde ein, in der Kriegsverbrechen gegen Journalisten durch die israelischen Besatzungstruppen vorgeworfen werden. Die Beschwerde bezieht sich auf die "systematische Tötung" von vier palästinensischen Medienmitarbeitern, die "von israelischen Scharfschützen getötet oder verstümmelt wurden, als sie über Demonstrationen in Gaza berichteten", so die Internationale Journalisten-Föderation. Die Tötung von Abu Akleh wurde dieser Beschwerde hinzugefügt, wie am Freitag bekannt gegeben wurde.

Die Regierung Biden sagt, dass sie eine Untersuchung des IStGH zur Tötung von Abu Akleh nicht unterstützt
. Washington erwartet zwar, dass die Verantwortlichen für die Ermordung von Abu Akleh voll zur Rechenschaft gezogen werden, hat sich aber auf das Selbstuntersuchungsprotokoll des israelischen Militärs verlassen. Der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price, verwies auf die israelische Untersuchung der Hinrichtung von Iyad Hallaq, einem Palästinenser mit Behinderungen und autistischen Zügen, als Beispiel für die Fähigkeit Israels, sich selbst zu untersuchen.

Hallaqs Familie bezeichnet die israelische Untersuchung jedoch als Vertuschung. Der junge Mann zeichnete jeden Tag seinen Weg zu und von seiner Schule für Erwachsene mit Behinderungen auf, aber sein Handy wurde ihnen mit gelöschtem Inhalt zurückgegeben. In der Zwischenzeit behauptet Israel, dass alle 10 Kameras in der Gegend nicht funktionierten, als Hallaq von der Polizei erschossen wurde, während sein Lehrer sie anflehte, damit aufzuhören.

Israel ist schnell dabei, Filmmaterial zu veröffentlichen, das die Hinrichtung von Palästinensern durch seine Streitkräfte zeigt, wenn es glaubt, dass es seine Darstellung der Ereignisse stützt, wie es dies unmittelbar nach der Ermordung von Abu Akleh tat. Eine Videomontage, die Israel kurz nach Abu Aklehs Tod veröffentlichte, legte nahe, dass sie durch eine von Widerstandskämpfern abgefeuerte Kugel getötet wurde. Das israelische Video wurde von der israelischen Menschenrechtsgruppe B'Tselem schnell entlarvt. Eine Vor-Ort-Untersuchung dieser Gruppe ergab, dass es physikalisch unmöglich gewesen wäre, dass eine Kugel, die von den Kämpfern in dem von Israel verbreiteten Video abgefeuert wurde, Abu Akleh getroffen hätte.

Israel veröffentlichte auch stark bearbeitete Ausschnitte aus den Aufnahmen der Körperkameras der Soldaten von diesem Morgen: Wenn Israel auf dem vollständigen, unbearbeiteten Material der Körperkameras sitzen bleibt, ist das so gut wie sicher, denn es würde die Schuld seiner Soldaten beweisen. Israel hat das Filmmaterial von der Erschießung des 16-jährigen Mahmoud Shaalan, eines US-Bürgers, im Jahr 2016 an einem Kontrollpunkt im Westjordanland, an dem vermutlich zahlreiche Videokameras vorhanden waren, nie veröffentlicht. Anstatt Israel zu einer vollständigen und transparenten Untersuchung zu drängen, hat das Außenministerium den Mord an Shaalan in seinem jährlichen Menschenrechtsbericht nicht erwähnt.

Anders als im Fall von Shaalan wird das Weiße Haus vom Kongress gedrängt, eine amerikanische Untersuchung der Tötung von Abu Akleh einzuleiten. Dutzende von US-Gesetzgebern haben ein Schreiben unterzeichnet, in dem sie das FBI auffordern, ihren Tod zu untersuchen.

Ein anderer Palästinenser mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, der 78-jährige Omar Assad, starb Anfang des Jahres an einem stressbedingten Herzinfarkt, als er willkürlich von israelischen Soldaten festgehalten und misshandelt wurde, die seinen Körper liegen ließen, als sie sahen, dass er nicht mehr atmete. Israel hat zunächst über die Umstände von Assads Tod gelogen und behauptet, er sei lebend freigelassen worden.

Eine oberflächliche "interne" Untersuchung führte zu leichten disziplinarischen Maßnahmen gegen drei beteiligte Offiziere.Ein Klaps auf die Handgelenke der niederen Offiziere reichte dem US-Außenministerium offenbar aus, obwohl es "eine gründliche strafrechtliche Untersuchung und volle Rechenschaftspflicht" erwartet hatte. Eine von Assads Töchtern erklärte in einem von der Washington Post veröffentlichten Meinungsartikel, dass "die bisherige Reaktion des Außenministeriums völlig unzureichend war".

Wie im Fall von Omar Assad scheint das Außenministerium, ebenso wie Israel, damit zufrieden zu sein, dass die Ermordung von Shireen Abu Akleh aus dem Blickfeld verschwindet. Am Freitag erklärte ein Beamter der Biden-Administration gegenüber israelischen Medien, dass die USA keine Ermittlungen einleiten würden und dass sie hofften, die Palästinensische Autonomiebehörde würde Israel Beweise zur Verfügung stellen, indem sie die Kugel aushändigen würde, die die Journalistin tötete.

Der Tod von zwei US-Bürgern bei Militäroperationen im Westjordanland in diesem Jahr reichte nicht aus, um Washingtons "eiserne Unterstützung für Israel" zu erschüttern, wie Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan bei einem Treffen mit dem israelischen Verteidigungsminister Benny Gantz in der vergangenen Woche bekräftigte.

Diese Unterstützung drückt sich in einer jährlichen US-Militärhilfe für Israel in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar aus. Israel erhielt 2022 eine zusätzliche Milliarde an Unterstützung, um sein Raketenabwehrsystem Iron Dome nach der Offensive im Gazastreifen im vergangenen Mai aufzufüllen. Die anhaltende internationale Aufmerksamkeit für die Ermordung von Abu Akleh könnte sich jedoch als zunehmend störend für den "business as usual" zwischen Washington und Tel Aviv erweisen.

Auf die offensichtliche Doppelmoral angesprochen, die ICC-Untersuchung in der Ukraine zu unterstützen, aber nicht in Palästina, wiederholte Ned Price, der Sprecher des Außenministeriums, dass "wir uns weiterhin, wie es mehrere amerikanische Regierungen getan haben, für [eine] Zweistaatenlösung einsetzen". Al Jazeera, Abu Aklehs Arbeitgeber seit 25 Jahren, kündigte am Donnerstag an, dass sein Rechtsteam ihre "Mordfall-Akte an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag" weiterleiten werde. Der Sender teilte mit, dass er auch "die israelische Bombardierung und vollständige Zerstörung des Al Jazeera-Büros in Gaza im Jahr 2021 sowie die ständigen Aufwiegelungen und Angriffe auf seine in den besetzten palästinensischen Gebieten tätigen Journalisten" mit einbeziehen werde.

Drei palästinensische Menschenrechtsorganisationen reichten in dieser Woche einen separaten Antrag an das Tribunal in Den Haag ein, der den israelischen Angriff auf den Gazastreifen im Mai letzten Jahres betrifft. Während des 11-tägigen Angriffs wurden etwa 240 Palästinenser getötet und fast 2.000 weitere verletzt.

Lähmung beim ICC
- Während einer Konferenz in Den Haag am Montag erklärte Raji Sourani, der Direktor des in Gaza ansässigen Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte, dass sich die Palästina-Untersuchung des IStGH "keinen Millimeter" bewegt habe, seit der britische Anwalt Karim Khan im vergangenen Juni sein Amt als Chefankläger antrat. Die Palästina-Untersuchung wurde von Khans Vorgängerin, Fatou Bensouda, nach einer langwierigen Voruntersuchung und gegen den entschiedenen Widerstand Israels und der USA eingeleitet. In der Zwischenzeit, so Sourani, bittet Khan persönlich um Spenden von Staatsparteien des ressourcenbeschränkten Gerichts, um dessen Ermittlungen in der Ukraine zu unterstützen, die nach der russischen Invasion zu Beginn dieses Jahres eingeleitet wurden.

Khan hat die Ukraine zweimal besucht, sich aber nicht öffentlich zu Palästina geäußert, selbst nachdem palästinensische Menschenrechtsgruppen, die Opfer vor dem Gericht vertreten, im vergangenen Oktober von Israel zu terroristischen Organisationen erklärt wurden. Da der neue Chefankläger offenbar darauf erpicht ist, die Interessen Washingtons und seiner Verbündeten zu schützen, wenn nicht gar zu verfolgen, ist die ohnehin schon angeschlagene Glaubwürdigkeit des IStGH auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Khan ließ die USA aus der Untersuchung von Kriegsverbrechen in Afghanistan aussteigen, nachdem Washington jahrelang intensiven Druck auf den Gerichtshof ausgeübt und Vergeltungsmaßnahmen gegen Bensouda ergriffen hatte.

Kurioserweise wird Kevin Jon Heller, Khans Sonderberater für internationale Strafrechtsfragen, einen Vortrag über die "Verantwortlichkeit für das Verbrechen der Aggression" in Bezug auf Russland und die Ukraine halten. Er wird dies an einer israelischen Universität tun, die teilweise auf besetztem palästinensischem Land gebaut wurde und als akademischer Motor für die Kolonisierung Palästinas dient. Da der Ruf des Gerichtshofs auf dem Spiel stehe, brauche der IStGH Palästina ebenso sehr wie Palästina den IStGH, sagte Shawan Jabarin, der Direktor von Al-Haq, während der Konferenz in Den Haag am Montag. Das Tribunal müsse jedoch den öffentlichen Druck spüren, die Ermittlungen gegen Palästina fortzusetzen, sagte Susan Akram, Professorin an der Boston University. Sie betonte unterdessen, dass die Strafverfolgung durch den IStGH "notwendig, aber nicht ausreichend" sei, um der Straflosigkeit in Palästina ein Ende zu setzen, da der Geltungsbereich des Gerichtshofs zeitlich, geografisch und in Bezug auf seinen rechtlichen Rahmen begrenzt sei.


"Palästina ist der letzte Test für die Glaubwürdigkeit des IStGH", sagte Triestino Mariniello, ein Rechtsvertreter für die Opfer in Gaza, während der Veranstaltung. "Palästina, Afghanistan und Irak waren genau die Art von Fällen, für die der Gerichtshof geschaffen wurde", fügte Mariniello hinzu.

Aber ob die Opfer der einzigen Supermacht der Welt und ihres Verbündeten Zugang zur Justiz haben, ist eine offene Frage.
Der Tod von Shireen Abu Akleh zeigt, wie sehr Israel das Leben von Palästinensern missachtet, wie es seine Verantwortung für den Tod von Palästinensern beschönigt und wie seine mächtigen Verbündeten es vor der Rechenschaftspflicht schützen.

Und der gewaltsame und frühe Tod einer Journalistin, die in ganz Palästina und der arabischen Welt ein Begriff war, könnte auch der letzte Test für die Glaubwürdigkeit des vermeintlich letzten Gerichts der Welt sein.  Quelle

 

 

 

 

 


 

Die Tötung der Journalistin Shereen Abu Akleh

Das Gesicht einer Generation

Die renommierte Journalistin Dalia Hatuqa ist eine Kollegin und Freundin der getöteten Reporterin Shereen Abu Akleh beim Fernsehsender Al-Jazeera. Sie fordert die rückhaltlose Aufklärung des Vorfalls.

 Interview von René Wildangel - 27. 5. 2022

Frau Hatuqa, sehr viele Menschen haben Shereen Abu Akleh und ihre journalistische Arbeit seit ihrem Tod gewürdigt. Wie würden Sie die Kollegin beschreiben?

Dalia Hatuqa: Shereen war eine palästinensische Christin aus Ost-Jerusalem. Sie hat zunächst Architektur in Amman studiert, dann Medienwissenschaften. 1997 begann sie ihre Arbeit für Al-Jazeera. Sie war eine der ersten Reporterinnen bei dem Sender und mit der Zweiten Intifada wurde sie zur Kriegsreporterin. Sie sammelte viel Erfahrung während ihrer Berichterstattung über fast drei Jahrzehnte und wurde zunehmend bekannter. Eine ganze Generation junger Palästinenserinnen und Palästinenser wuchs mit ihren TV-Reportagen über den Konflikt auf. Sie hinterlässt eine enorme Lücke. So jemanden gibt es kein zweites Mal. Natürlich gibt es gute Journalisten bei Al-Jazeera, aber sie war einfach ganz besonders.

Inwiefern?


Hatuqa: Sie war außergewöhnlich ausgeglichen, eine besondere Persönlichkeit. Auch wenn es gefährlich wurde, blieb sie weiter vor Ort. Sie in einer solchen Situation zu beobachten, ihre Ruhe, ihre Coolness – das war eine echte Inspiration. Natürlich ist es normal, Angst zu empfinden angesichts der massiven Gewalt und der vielen Gefahren, die sie erlebt hat, aber sie ist anders mit solchen Situationen umgegangen.

Waren Sie Teil dieser Generation, die mit Ihr aufgewachsen ist?

Hatuqa: Ich war schon über 20, als ich sie regelmäßig im Fernsehen sah. Sie war das Gesicht der furchtbaren Zeit der Zweiten Intifada, der Ausgangssperren, der israelischen Besetzung palästinensischer, unter Verwaltung der Autonomiebehörde stehender Städte im März 2002. Ich habe sie damals nicht als Vorbild gesehen, zumal meine eigene journalistische Karriere eher zufällig begann. Aber über die Jahre haben mich viele Menschen unterstützt, und sie war eine von ihnen. Wir haben immer über unsere Berichterstattung diskutiert. Sie war eine Kollegin, aber auch so viel mehr als das. Sie hatte viel mehr Erfahrung als ich, ich habe sie oft um Rat gefragt.    mehr >>>

 

 

 

 

Palästinenser gehen am 16. Mai 2022 an einem Wandgemälde der Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh in der Stadt Bethlehem im Westjordanland vorbei. (Wisam Hashlamoun/Flash90)
 

Warum CNN besser geeignet ist als die israelische Armee, die Ermordung von Abu Akleh zu untersuchen

Israel versucht, eine CNN-Untersuchung der Ermordung eines palästinensischen Journalisten mit zwei Hauptargumenten zu kontern - die beide schlichtweg unwahr sind.

Haggai Matar - 25. Mai 2022

Eine von CNN am Donnerstag veröffentlichte gründliche Untersuchung deutet darauf hin, dass die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh von israelischen Soldaten aktiv ins Visier genommen wurde, als sie am 11. Mai während einer Berichterstattung über eine Militärrazzia im Flüchtlingslager Dschenin erschossen wurde. Die Untersuchung, die Videobeweise mit Augenzeugenberichten, Tonaufnahmen und forensischem Material vergleicht, ist gründlich und lesenswert. Sie kommt nur wenige Tage, nachdem die israelische Armee angekündigt hat, dass sie keine strafrechtliche Untersuchung des Mordes einleiten wird.

Während die Armee nicht ausschließt, dass Abu Akleh versehentlich durch israelisches Feuer getötet wurde, argumentiert sie weiterhin, dass militante Palästinenser sie erschossen haben könnten, und dass sie keine Schlussfolgerungen ziehen kann, solange die Palästinensische Autonomiebehörde sich weigert, die Kugel, die sie tötete, zur gerichtsmedizinischen Untersuchung auszuhändigen.

 



Trotz seiner Erkenntnisse und Augenzeugenberichte blieb der CNN-Artikel vorsichtig und professionell. Die Reporter behaupten nicht mit absoluter Gewissheit, dass die Armee Abu Akleh getötet hat, sondern stellen lediglich fest, dass es so aussieht. Darüber hinaus kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass die Schüsse zwar absichtlich abgegeben wurden, dass aber nicht festgestellt werden kann, dass die Soldaten das Feuer eröffneten, um Abu Akleh absichtlich zu töten; vielmehr wird festgestellt, dass die Schüsse nicht wahllos abgegeben wurden und auf die Stelle zielten, an der sie stand - ohne ein Motiv zu nennen.

Nach der Ermordung von Abu Akleh haben israelische Politiker, die Medien und die breite Öffentlichkeit als Reaktion auf die CNN-Untersuchung vor allem zwei Behauptungen aufgestellt: dass israelische Soldaten in der Regel nicht absichtlich auf Journalisten schießen und dass die palästinensische Weigerung, die Kugel auszuhändigen, nicht nur eine transparente Untersuchung behindert, sondern auch eine palästinensische Verantwortung für ihren Tod impliziert.

Die erste Behauptung ist schlichtweg unwahr. Die israelische Armee hat im Gazastreifen zahlreiche Journalisten getötet und verwundet und nimmt auch im Westjordanland immer wieder Journalisten fest, schlägt sie und eröffnet das Feuer auf sie. Einige palästinensische Journalisten haben wegen ihrer Berichterstattung lange Zeit in israelischen Gefängnissen verbracht, ihre Mediengeschäfte wurden geschlossen, ihre Ausrüstung zerstört, und sie wurden oft schwer verletzt. Erst letztes Jahr hat Israel das Gebäude, in dem sich die Büros von AP und anderen Medienunternehmen in Gaza-Stadt befanden, durch einen gezielten Luftangriff in Schutt und Asche gelegt.

Vor zwei Wochen, nur wenige Tage vor der Ermordung von Abu Akleh, veröffentlichten wir ein Video, auf dem zu sehen war, wie der +972- und Local Call-Journalist Basil al-Adraa von israelischen Soldaten in den südlichen Hebron-Hügeln verprügelt wurde, obwohl sowohl er als auch die bei dem Angriff anwesenden Palästinenser wiederholt riefen, dass al-Adraa Journalist sei. Den Soldaten war das offensichtlich egal. Dies mag sowohl für Israelis als auch für Israel-Befürworter eine unbequeme Wahrheit sein, aber die Fakten zeigen, dass Soldaten immer wieder palästinensische Journalisten angreifen.

Das zweite Argument beruht auf der Annahme, dass Israel über zuverlässige und vertrauenswürdige Mechanismen zur Untersuchung der Tötung verfügt. Aber auch das ist einfach nicht wahr.

 



Die einzige Behörde, die das israelische Militär untersucht, ist das Militär selbst - und das macht es sehr schlecht. Von Zeit zu Zeit gibt es öffentlichkeitswirksame Fälle, die so viel internationalen Druck erzeugen, dass sie nicht ignoriert werden können - vor allem, wenn der betreffende Soldat einen niedrigen Rang hat und Mitglied einer Randgruppe der israelischen Gesellschaft ist, wie im Fall von Elor Azaria. Aber im Großen und Ganzen dient die Kriminalpolizei der Militärpolizei, besser bekannt unter ihrem hebräischen Akronym "Metzah", die den Tod von Palästinensern durch Schüsse der Armee untersucht, dazu, die Handlungen der IDF zu beschönigen.

Es ist also kein Zufall, dass die Menschenrechtsgruppe B'Tselem beschlossen hat, nicht mehr mit der Armee zusammenzuarbeiten. Es ist auch kein Zufall, dass eine andere Menschenrechtsgruppe, Yesh Din, einen Bericht herausgegeben hat, in dem genau beschrieben wird, wie schlecht dieser interne "Untersuchungsmechanismus" wirklich ist. Wir von +972 und Local Call haben auch eine ganze Serie veröffentlicht, in der wir die Akten der Metzah-Fälle untersucht haben, um denselben Mechanismus aufzudecken, mit dem die Morde an Palästinensern durch Soldaten vertuscht werden.

Im Fall von Abu Akleh macht sich die Armee nicht einmal die Mühe, eine richtige Untersuchung einzuleiten, angeblich aus Angst, die israelische Öffentlichkeit zu verärgern. Stattdessen führt die Armee eine interne Untersuchung durch, die vom Kommandeur der Soldaten geleitet wird, die an diesem Tag in Dschenin im Einsatz waren. Der leitende Ermittler hat ein klares persönliches Interesse daran, sich selbst und seine Männer zu verteidigen, und könnte den fraglichen Soldaten sogar erlauben, ihre Version der Ereignisse zu koordinieren und Beweise zu manipulieren.

 



Darüber hinaus ist es wichtig zu betonen, dass die Ermordung von Abu Akleh im Kontext eines militärischen Apartheidregimes stattfand, das über ein halbes Jahrhundert alt ist. In den besetzten Gebieten gewährt dieses Regime den Juden, die Staatsbürger sind, Privilegien und lässt die Palästinenser, die staatenlose Subjekte sind, ohne grundlegende Rechte zurück. Die Armee kann im Westjordanland fast überall hingehen, wo sie will, und hat die Macht, jeden zu verhaften oder zu töten, den sie will. Auch die Soldaten vor Ort wissen, dass sie für ihre ungeheuerlichen Handlungen keine Konsequenzen zu befürchten haben, solange diese Handlungen nicht von einer Kamera aufgezeichnet werden (und selbst dann werden die Soldaten nur selten gezwungen, einen Preis zu zahlen). Dieses System der Straffreiheit provoziert sowohl gewaltlosen als auch bewaffneten Widerstand, den die Armee dann mit brutaler und wahlloser Gewalt unterdrückt.

Nicht weniger bedeutsam ist die Tatsache, dass die israelische Besatzung unerbittlich gegen diejenigen vorgeht, die ihre Verbrechen dokumentieren, insbesondere wenn es sich um Palästinenser handelt. Der Staat ist sich bewusst, dass die Apartheid nicht nur schlecht aussieht, sondern sogar bei einigen israelischen Zivilisten, die für dieses Regime mitverantwortlich sind, Schuldgefühle auslösen kann. Genau aus diesem Grund lügt das Militär systematisch über seine Aktionen: um zu verschleiern, Verwirrung zu stiften und letztendlich denen zu helfen, die vorgeben wollen, dass "wir keine Journalisten erschießen" und dass die internen Untersuchungen der Armee "rechtmäßig" sind.

Warum sollten Palästinenser oder überhaupt irgendjemand einer Armee vertrauen, die sie besetzt und unterdrückt, die ständig Unwahrheiten verbreitet und ihre eigenen Ermittlungen beschönigt und die Untersuchung der Ermordung einer weltberühmten Journalistin dem Kommandeur der Soldaten anvertraut, die sie möglicherweise getötet haben?  Quelle

 

 

 

 

 

 

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Georgetown-Absolventen heben vor Blinken Fotos der ermordeten Journalistin Shireen Abu Akleh hoch.

Washington, 23. Mai 2022, WAFA - Übersetzt mit DeepL

Studierende der palästinensischen Gemeinschaft an der Georgetown University hielten bei ihrer Abschlussfeier, die von US-Außenminister Antony Blinken beobachtet wurde, Fotos der Märtyrerin Shireen Abu Akleh und palästinensische Flaggen hoch, und einige von ihnen trugen palästinensische Keffiehs.

Auf den von den Studenten hochgehaltenen Fotos von Shireen Abu Akleh stand geschrieben: "Widerstand bis zur Befreiung und Rückkehr" und in Fettdruck: "Hommage an die Märtyrerjournalistin Shireen Abu Akleh".

Minister Blinken sah sich peinlichen Situationen ausgesetzt, als die Studenten palästinensische Fahnen trugen, als sie das Podium betraten.

Dutzende Studenten versprachen, die Fotos von Abu Akleh zu hissen, wenn Minister Blinken an ihnen vorbeiging. Die Fotos gingen in den sozialen Netzwerken schnell viral.

 

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SHIREEN – ein nationales Symbol – Ein Bericht aus Bethlehem

Toine Van Teeffelen, AEI, 16. Mai 2022


Einführung durch Martha Tonsern, Sekretärin des Palästinensischen Botschafters in Wien: „Die Vertretung des Staates Palästina bei den Vereinten Nationen in Wien hat die traurige Pflicht mitzuteilen, dass die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh (51) am Mittwochmorgen, dem 11. Mai 2022 in Jenin von israelischen Scharfschützen erschossen wurde.


Warum Shireen ein nationales Symbol für die Palästinenser wurde

Oft wird in diesen Tagen gefragt, warum Shireen Abu Aqleh von den Palästinensern und den Arabern so sehr bewundert wurde, dass man sie zu einem nationalen Symbol kürte. Hier sind die Gründe dafür:

• Seit dem Ende der 1990erjahre, als sie Reporterin für Al-Jazeera ín Palästina wurde, ist sie im palästinensischen Fernsehen ein sehr vertrautes Gesicht. Während und nach der 2. Intifada (2000 – 2004) war sie in aller Munde.

• Sie stand immer an vorderster Front und ging das Risiko ein, über die neuesten Nachrichten aus allen Dörfern, Städten und Lagern zu berichten, wo Unterdrückung und Widerstand geschahen, z.B. gegen die Trennungsmauer.

• Sie war eine enorm respektierte Journalistin und ihrem Beruf sehr verbunden, um die Wahrheit zu finden und Tatsachen zu berichten.

• Sie hat jedem Autoritätsträger die Wahrheit gesagt.

• Ihre Hingabe für Palästina war legendär. Es scheint, als hätte sie in diesem Jahr ein Angebot von Al Jazeera erhalten, aus der Ukraine zu berichten, aber sie weigerte sich mit dem Hinweis, dass sie nicht in der Ukraine sterben wolle sondern in Palästina.

• Ihr Tod zeigt die totale Verletzbarkeit der palästinensischen Bürger. Nach den Angaben verschiedener Augenzeugen wurde auf sie und eine andere Journalistin trotz der klar sichtbaren Erkennungswesten mit der Aufschrift „Presse“ geschossen.

• Der Trauerzug in Ostjerusalem, während dem die israelische Polizei auf die Sarg-träger und Teilnehmer am Trauerzug einschlug, zeigt den Mangel an Respekt und die Demütigung, mit der palästinensische BürgerInnen behandelt werden.

• Shireen verbreitete unentwegt die Narrative von Palästina, die so wichtig ist für ein Volk, dessen Stimme oft zur Stille gezwungen und nicht gehört wird.

• Als christliche Palästinenserin stand sie für die Einheit des palästinensischen Volkes – Zugehörigkeit zum muslimischen oder zum christlichen Glauben ist von der nationalen Perspektive aus unwichtig.

• Sie war ein Rollenvorbild für viele Frauen. Ich erinnere mich, wie die weiblichen Journalisten, die wie Shireen für Al Jazeera arbeiteten, während der 2. Intifada für viele Mädchen – unsere Tochter eingeschlossen – Rollenvorbilder wurden.

Mary und ich werden heute nachmittags die Erinnerungsmesse in der Geburtskirche in Bethlehem besuchen und danach die Trauerzeremonie im Friedenszentrum.
Toine Van Teeffelen
16. Mai 2022      
Übersetzung Gerhilde Merz

Shireen Abu Akleh: Zwei Ermordungen, vier Beerdigungen

Der massenhafte Ausbruch nationaler Einheit nach dem Märtyrertod von Shireen Abu Akleh spiegelt einen historischen Moment des vereinten palästinensischen Kampfes und Bewusstseins wider.

Khaled Farraj - 21. 05. 2022 - Übersetzt mit DeepL

Dies ist weder ein Klagelied für Shireen, noch ein politischer Artikel. Es ist weder ein Pressebericht noch eine Studie. Es ist keine Würdigung oder Beileidsbekundung, denn Shireen Abu Akleh hat mehr verdient als all das. Es sind lediglich Beobachtungen und Eindrücke von der Ermordung von Shireen, von der tiefen Trauer, die die Menschen, alle Menschen, nicht nur in Palästina, sondern in der ganzen Welt ergriffen hat. Es sind Eindrücke von "echten Beerdigungen" und nicht von metaphorischen, von der Heiligkeit des Sarges und der Fahne, von den gehissten Fahnen und denen, die zu Boden fielen, von der Hauptstadt und dem Konflikt um die Hauptstadt, vom tragischen Ableben einer lieben Freundin, eines außergewöhnlichen Menschen auf allen Ebenen. Ich schreibe dies nicht, um ihre Tugenden zu loben, das hat bereits jeder getan, obwohl sie viel verdient hat, und zwar viel von uns.

Shireen Abu Akleh erneuerte Palästina und die Werte des palästinensischen Volkes 
- Shireen wurde heimtückisch und aggressiv ermordet. Mit ihrem Märtyrertod fühlte jeder Palästinenser, dass er einen geliebten Menschen verloren hatte. Shireen, die während eines Vierteljahrhunderts harten, respektvollen und professionellen Journalismus durch al-Jazeera in jedes Haus gekommen war, geht diesmal als Mitglied jeder palästinensischen Familie im Osten, Westen, Norden und Süden in die Häuser. Jeder Palästinenser fühlte sich von ihrem Martyrium persönlich berührt und fühlte sich dadurch geknechtet und gedemütigt. Jeder fragt sich: "Wie konnte eine bekannte Journalistin vor Ort getötet werden, die so gekleidet war, dass sie eindeutig als Journalistin zu erkennen war: ein Helm und eine Weste mit der Aufschrift 'PRESS'?" Diese Tat richtet sich gegen diejenigen, die die Wahrheit sagen, die Wahrheit über das tägliche Morden in Palästina.

Die Ermordung von Shireen, durch die sie zu einer Nachricht wurde, ist ein israelischer Versuch, die Wahrheit zu verbergen und diejenigen zu disziplinieren, einzuschüchtern und abzuschrecken, die versuchen, sie aufzuzeigen. Die Reaktion auf ihre Ermordung übertraf jedoch alle Erwartungen: Hunderttausende von Menschen gingen auf die Straße, um ihre Wut zum Ausdruck zu bringen, nicht nur aus Solidarität mit Shireens kleiner Familie, sondern weil Shireen für die meisten von ihnen zur Familie gehört.

Diese große und massenhafte Beteiligung an der Beerdigung ist nur ein Ausdruck großer Wut und die Rückbesinnung auf das Konzept von Palästina, das immer noch unter Besatzung steht, und damit die Rückbesinnung auf die kollektiven Werte der Menschen unter Besatzung, von denen der wichtigste das kollektive Gefühl der Notwendigkeit ist, sich von dieser Besatzung zu befreien und sie durch Widerstand zu beenden. Bei aller politischen und religiösen Vielfalt, einschließlich der durch die israelische Besatzung auferlegten Vielfalt (Westjordanland, Palästinenser in den 1948 besetzten Gebieten und im Gazastreifen), brachte das palästinensische Volk eine noch nie dagewesene nationale und praktische Einigkeit zum Ausdruck. Das Besondere an dieser Einigkeit ist, dass sie nicht emotional oder sentimental war, sondern eine Erweiterung und Vertiefung dessen, was im Mai 2021 während der Angriffe auf den Gazastreifen und Sheikh Jarrah geschah, eine Erweiterung der großen Solidarität mit den Gefangenen des Freiheitstunnels im vergangenen September. Diese heldenhaften Gefangenen, deren heldenhafte und mutige Taten in der ganzen Welt Widerhall fanden, werden noch immer von der Besatzung durch die Ermordung ihrer Geschwister bestraft. Jetzt kommt das Martyrium von Shireen Abu Akleh, das dazu diente, diesen Moment eines großen gemeinsamen Kampfes zu krönen, zu verewigen und zu definieren, der in der Zukunft unweigerlich als ein Moment der Kontinuität mit den Ereignissen des vergangenen Jahres verstanden werden wird.

"Jerusalem ist arabisch" - das ist nicht nur ein Slogan, den die Bewohner des Westjordanlandes in der Nähe der israelischen Kontrollpunkte, die die Stadt umgeben und die sie nicht betreten dürfen, gerufen haben, sondern das sind die Rufe von Hunderttausenden, die von den Mauern der Altstadt und in ihren Gassen zu hören waren. Das bedeutet ganz einfach, dass der Konflikt um die Stadt im palästinensischen und arabischen Bewusstsein und im Bewusstsein der Weltbevölkerung gelöst ist und natürlich auch in internationalen Foren zur Sprache gebracht und wieder aufgenommen wird.

Der Nuklearstaat mit seiner intelligenten, schlagkräftigen und technologisch fortschrittlichen, "ethischsten" Armee, wie er behauptet, hat sechs Stunden lang ununterbrochen palästinensische Flaggen konfisziert, die von Trauernden getragen wurden, die nicht nur die palästinensische Flagge hissten, sondern auch israelische Flaggen von ihren Fahnenmasten am Jaffa-Tor, einem der Tore der Altstadt von Jerusalem, entfernten. Das bedeutet, dass dieser "starke" Staat nach 74 Jahren immer noch nicht in der Lage ist, die Viertel in seiner Hauptstadt oder in "der Hauptstadt" zu kontrollieren, was viel aussagt.

Dieser "starke" Staat versuchte, die Zahl der Trauernden, die an Shireens Beerdigung teilnahmen, zu begrenzen, und plante, diese Anordnung umzusetzen, indem er verlangte, dass sich die Beerdigung auf religiöse Riten beschränkte und dass die Trauernden keine palästinensischen Flaggen hissen sollten, und er setzte daher Polizeikräfte in der Nähe des (St. Louis) French Hospital ein, um seine Kontrolle über die Beerdigung zu verschärfen.

Dieser "starke" Staat erlaubte sich, was noch niemand in der Geschichte getan hat, unabhängig von seiner Religion, und griff den Sarg auf eine sehr abscheuliche Weise an, die sich für immer in das Gedächtnis der Menschen einprägen wird. Mit diesem Angriff hat Israel Shireen Abu Akleh erneut ermordet, aber es hat damit die Entschlossenheit der Trauernden gestärkt, sich in einer Weise an der Beerdigung zu beteiligen, die einer Märtyrerin aus Palästina würdig ist, und den Menschen in aller Welt das abscheulichste Bild dieser Besatzung vor Augen geführt.

Die Helden: Beschützer der Beerdigung und des Sarges  - Stellen wir uns für eine Sekunde die Brutalität vor, mit der junge Jerusalemer und Nicht-Jerusalemer, die den Sarg von Shireen auf ihren Schultern trugen, geschlagen wurden. Stellen wir uns die dicken Schlagstöcke vor, mit denen die (israelische) Polizei auf sie einschlug. Stellen wir uns die giftigen Gase vor, die die Luft bei der Beerdigung verpesteten, die schmutzigen Abwässer, die das Gelände verunreinigten, sowohl in hygienischer Hinsicht, da es sich in der Nähe eines Krankenhauses befand, als auch in ethischer Hinsicht, da es den Leichnam eines Märtyrers enthielt.

Diese Helden wurden mit Schlagstöcken und schweren Schlägen traktiert und hielten dennoch an dem Sarg fest, sie ertrugen diese blinde Abscheu und hielten den Sarg hoch auf ihren Schultern, wie es ein Märtyrer aus Palästina verdient, wie es Shireen Abu Akleh verdient.

Der Held und die Helden, die Shatha Hanaysha retteten und versuchten, Shireen am Rande des Lagers im Moment des Verbrechens zu retten
 - Es ist nicht nur das brutale Bild der Besatzung und ihrer Verbrechen, das sich uns einprägt, auch nicht nur die Bilder der Beerdigung, auch nicht nur die Bilder der jungen Männer, die die Mauern der Altstadt erklommen haben, sondern auch die Bilder der Helden, die sich nicht weniger um ihr Leben scherten und darauf bestanden, mit der Journalistin Shatha Hanaysha, die sie vor dem sicheren Tod retteten, den Ort des Martyriums von Shireen zu erreichen. Es gelang ihnen, Shireen in ein Krankenhaus zu bringen, obwohl die Kugeln der Mörder am Ort des Geschehens sehr stark waren. Diese jungen Männer, obwohl sie keine Kämpfer waren, sind in den Augen aller zu Helden geworden. Gibt es eine höhere Tat als das Opfer, das sie gebracht haben?

Walid, Guevara, Sandy, Wissam, Najwan, Samir, Elias und der verletzte Ali Samoudi sowie weitere Mitarbeiter von Al-Jazeera, die in Palästina arbeiten

Über diejenigen, denen der Tod eines Freundes, Kollegen, einer Schwester und eines Journalisten das Herz gebrochen hat, über ihren Mut, trotz des großen Verlustes weiter zu berichten, Bilder zu machen und Nachrichten zu verbreiten, und über ihre schweren Tränen, während sie über die Nachrichten berichteten, und über ihren Zusammenhalt bei der Beerdigung, während des Trauerzuges und in den Bestattungsinstituten. Es war, als hätten sie sich darauf geeinigt, ihre Trauer aufzuschieben, bis sie ihre Pflicht erfüllt hatten, so zu berichten, wie es ihre Kollegin Shireen verdient hatte. Sie setzten ihre Berichterstattung fünf Tage lang fort und berichteten nicht nur über den Beerdigungsweg und die Zeremonie, sondern auch über die Nachrichten aus Palästina - insbesondere über die Angriffe auf das Flüchtlingslager Dschenin am Tag der Beerdigung.

Iman, Manal, Wasim, Carol, Jamal, Michael, Nadia, Nay, Marian, Rita, Malak, Faten, Fouad, Haitham und andere enge Freunde
Alle diese Freunde stimmten darin überein, dass Shireen sie mit ihrer Freundschaft geehrt hatte und dass ihr Verlust groß und sehr schmerzlich war; für Shireen waren sie Familie, und gleichzeitig war Shireen für sie Familie. Die Auswirkungen ihres Verlustes waren enorm, es entstand eine große Stille, und in ihren Augen spiegelte sich die ganze Traurigkeit dieser Tragödie wider. Doch die Entschlossenheit von Shireens Kollegen und Freunden, an ihrem Abschied von Jenin bis Jerusalem durch alle Städte und Ortschaften teilzunehmen, um ihr zu gedenken, und das ständige Reden über sie gaben ihnen die Kraft, den Schock über ihren Weggang zu bewältigen.

Ihr Bruder Antoine, seine Frau Lisa, Sohn Nasri und die Töchter Lena und Larrain
 - Antoine, der Bruder, der die Nachricht von der Verletzung seiner Schwester Shireen und dann von ihrem Märtyrertod durch eine Eilmeldung Tausende von Kilometern von Palästina entfernt erhielt, musste den größten Teil der Strecke zum Flughafen zu Fuß zurücklegen, um die riskante Rückreise aus Somalia anzutreten, wo er für die Vereinten Nationen arbeitet und der wegen allgemeiner Wahlen komplett geschlossen war. Er erreichte den Flughafen ohne Ticket und ohne jegliche Reisevorbereitung in den Zeiten von Covid-19 und dessen Verfahren. An Bord sah er alles, was in Palästina geschah, er sah, wie die israelische Polizei sein Haus in Beit Hanina stürmte, er musste tausend Gedanken durchleben und gleichzeitig diese überwältigende Traurigkeit erfahren.

Shireen hat mit ihrem Tod Palästina heraufbeschworen, und das mag ein Trost für ihre kleine Familie und für uns alle sein.

Ein einziger Bruder verliert seine einzige Schwester, seine beiden Töchter und sein Sohn verlieren ihre einzige Tante, sie werden einer Tante beraubt; Antoines Frau Lisa verliert ihre Schwägerin, ihre Freundin und ihre Schwester. Was für eine Brutalität ist das?

Was Antoine, Lisa und ihre Kinder tröstet, ist die Tatsache, dass Shireen die Arabisierung Jerusalems wiederhergestellt hat, dass sie die Palästinenser geeint hat, dass sie den Geist der internationalen Solidarität mit Palästina wiederhergestellt hat und dass sie den Kompass wieder an seinen richtigen Platz gestellt hat. Shireen beschwor mit ihrem Tod Palästina herauf, und das mag ein Trost für ihre kleine Familie und für uns alle sein.

Schließlich die Erzählung des Mörders
 - Shireens größte Leidenschaft war es, die Verbrechen der israelischen Besatzung in Palästina aufzudecken, und durch ihre Arbeit als Journalistin deckte sie Morde, Beschlagnahmungen, Judaisierung, Unterdrückung und Rassendiskriminierung auf. Sie stand der zionistischen Erzählung immer Auge in Auge gegenüber und entlarvte deren Lügen und Behauptungen. Ich möchte nicht auf die Irrgärten der Ermittlungen eingehen, auch nicht auf die Identität des Mörders oder die Rechtfertigungen, die er den Medien gegeben hat, ganz zu schweigen von seiner grauenhaften Verwirrung, seinem Versuch, die öffentliche Meinung in der Welt zu verwirren, der anschließenden Verschleierung und so weiter.

Es gibt einen bekannten Mörder mit einem Namen und einem Befehlshaber, der Befehlshaber hat einen höheren Befehlshaber, und der höhere Befehlshaber untersteht einem politischen Beamten, die alle am 11. Mai 2022 beschlossen haben, weiterhin palästinensisches Blut zu vergießen. Hinter dem Verbrechen stehen die Besatzungsbehörden, die ihre Spezialeinheiten geschickt haben, um das zu tun, was sie am besten können: Palästinenser zu töten, wo immer sie sich aufhalten, unabhängig von ihrem Beruf. Im Laufe der Zeit hat die Besatzung Journalisten, Anwälte, Ärzte, Kinder, junge Männer und Frauen umgebracht, ohne dass sie durch irgendwelche Tabus daran gehindert wurden. Ich wiederhole, dass es einen bekannten Mörder gibt, und wenn die Besatzung aufhört, täglich in Dörfern, Städten und Flüchtlingslagern in Palästina zu morden, wird sie ihre Daseinsberechtigung verlieren.

Der Tod der Journalistin Shireen Abu Akleh bedeutet, dass die Palästinensische Autonomiebehörde sowie palästinensische und internationale Menschenrechtsinstitutionen noch viel Arbeit leisten müssen, um die Praktiken der Besatzung aufzudecken. Die politischen und zivilgesellschaftlichen Kräfte haben viel zu tun, um den Schwung der Solidarität aufrechtzuerhalten, den der Tod der Märtyrerin Abu Akleh hinterlassen hat, eine beispiellose internationale Solidarität, die bewahrt, beobachtet, entwickelt und unterstützt werden muss.  Quelle

 

 

 

 

Verschleierung in Israel

Militärpolizei will Tod von palästinensischer Journalistin Abu Akleh nicht untersuchen

Gerrit Hoekman - 21. 5. 2022 -  Übersetzt mit DeepL

Wer hat die Reporterin Schirin Abu Akleh während einer Razzia der israelischen Armee auf der besetzten Westbank am 11. Mai erschossen? Am Donnerstag berichtete die Times of Israel unter Berufung auf eine »anonyme Quelle« innerhalb der Streitkräfte, die Armee habe möglicherweise die Waffe gefunden, aus der die Kugel abgefeuert wurde. Für eine genaue Untersuchung benötige die Militärpolizei allerdings die Kugel. Diese wollen die Palästinenser indes nicht herausrücken. Sie befürchten, das Projektil nie wiederzusehen, wenn es sich erst einmal in Händen der Israelis befindet. »Israels Glaubwürdigkeit ist in Situationen wie dieser nicht besonders groß«, zitierte das Magazin Time vergangene Woche den israelischen Diaspora-Minister Nachman Schai.

Laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz ist diese Angst keineswegs unbegründet. Demnach werde die Militärpolizei den Tod der Reporterin nicht untersuchen, weil sie keine kriminelle Tat erkennen könne. Anna Ahronheim, Journalistin der Jerusalem Post, schrieb am Donnerstag auf Twitter, die Streitkräfte hätten ihr bestätigt, »dass sie keine strafrechtliche Untersuchung des Todes der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh einleiten werden«.

Laut dem Onlineportal Middle East Eye vom Donnerstag wirft die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din der Armee vor, sich wie üblich aus der Verantwortung zu stehlen. Das Ansehen der Einsatzkräfte sei ganz offensichtlich wichtiger, als der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Die meisten Opfer israelischer Polizei- und Militärgewalt sind unbekannte Jugendliche, oft aus Flüchtlingslagern im Westjordanland. Außerhalb Palästinas interessiert sich kaum jemand für sie. Anders ist es bei Abu Akleh. Die erfahrene Journalistin, die seit vielen Jahren für Al-Dschasira arbeitete, war auch international hochangesehen und besaß neben der palästinensischen auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.

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Auch die verstörenden Bilder von Abu Aklehs Beerdigung am 13. Mai, als israelische Polizisten brutal auf die Trauergäste einschlugen und selbst die Sargträger attackierten, haben Kritik nach sich gezogen. Die Liveübertragung machte es für ein großes Publikum sichtbar, wie die Besatzungsmacht mit Palästinenserinnen und Palästinensern umgeht.

Trauernde tragen den Leichnam der Al Jazeera-Reporterin Shireen Abu Akleh, die bei einer israelischen Razzia durch Schüsse der israelischen Armee getötet wurde, während ihrer Beerdigung in der Westjordanland-Stadt Dschenin am 11. Mai 2022


Israel wird keine strafrechtliche Untersuchung der Tötung von Shireen Abu Akleh einleiten

Laut Haaretz hat die Armee nun beschlossen, keine formelle Untersuchung der Ermordung von Shireen Abu Akleh einzuleiten, unter dem Vorwand, dass "kein Verdacht auf eine Straftat besteht".

Yumna Patel - 19. 5. 2022 - Übersetzt mit DeepL

Das israelische Militär wird keine strafrechtliche Untersuchung der Tötung der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh durch seine Soldaten in der vergangenen Woche einleiten, da es keine Beweise und "keinen Verdacht auf eine kriminelle Handlung" gibt.

Haaretz berichtete am Donnerstag, dass die Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen der Militärpolizei der israelischen Armee "nicht beabsichtigt, die tödlichen Schüsse auf Abu Akleh zu untersuchen", die von israelischen Streitkräften getötet wurde, während sie über eine Razzia im Flüchtlingslager Dschenin berichtete.

Unmittelbar nach ihrer Ermordung, die weltweit für Empörung sorgte, wiesen israelische Militär- und Regierungsbeamte die Verantwortung von sich und verwiesen auf bewaffnete Palästinenser, die gegen den israelischen Einmarsch in das Lager kämpften.

In ihrer vorläufigen Untersuchung nach ihrer Ermordung erklärte die Armee, dass sie "nicht feststellen konnte, ob sie durch israelische oder palästinensische Schüsse getötet wurde".

Nach Angaben von Haaretz hat die Armee nun beschlossen, keine formelle Untersuchung ihrer Ermordung einzuleiten, unter dem Vorwand, dass "kein Verdacht auf eine kriminelle Handlung besteht".

Haaretz fügte hinzu, dass die Entscheidung auch von politischen Erwägungen beeinflusst wurde, da die Befragung israelischer Soldaten als potenziell kriminelle Verdächtige "Opposition und Kontroversen innerhalb der IDF und in der israelischen Gesellschaft im Allgemeinen hervorrufen würde", und das zu einer Zeit, in der die Regierungskoalition von Naftali Bennett in Schwierigkeiten steckt.

In der vorläufigen Untersuchung der Armee sollen die Soldaten ausgesagt haben, dass sie Abu Akleh "nicht gesehen" hätten und ihr Feuer auf palästinensische Bewaffnete gerichtet hätten, die angeblich "in der Nähe" waren.

Dies steht jedoch im Widerspruch zu den Aussagen von Augenzeugen und den von der israelischen Menschenrechtsgruppe B'Tselem gesammelten Daten.

Laut Augenzeugen, darunter die Gruppe von Journalisten, die Abu Akleh begleiteten, als sie erschossen wurde, meldeten sie sich bei einer Gruppe israelischer Scharfschützen, die etwa 150 Meter von ihnen entfernt stationiert waren. Sie stellten auch fest, dass sich keine bewaffneten Palästinenser in der Nähe befanden.

B'Tselem führte nach der Ermordung von Abu Akleh Feldforschungen durch und verglich ein von der israelischen Regierung veröffentlichtes Video von bewaffneten Palästinensern mit dem Ort, an dem Abu Akleh getötet wurde. Die Gruppe stellte fest, dass Abu Akleh nicht durch palästinensisches Feuer getötet worden sein kann.

Der Sprecher der israelischen Armee sagte: "Die Umstände, unter denen sich der Vorfall ereignet hat, werden im Rahmen einer operativen Untersuchung untersucht, die vom Leiter der Kommandoeinheit durchgeführt wird."

Israel beschuldigt weiterhin die Palästinensische Autonomiebehörde, seine angeblichen Ermittlungsbemühungen zu behindern, weil diese sich weigert, den Israelis ballistische und andere Beweise zu übergeben. Die Palästinenser behaupten, dass Israel nicht in der Lage sei, eine faire Untersuchung durchzuführen, und dass sie aus diesem Grund wichtige Beweise nicht aushändigen wollten.

In einer Erklärung, in der die Entscheidung, die Militärpolizei nicht zu ermächtigen, den Mord an Abu Akleh zu untersuchen, verurteilt wurde, wies die israelische Menschenrechtsgruppe Yesh Din darauf hin, dass 80 Prozent der bei den israelischen Streitkräften eingereichten Beschwerden ohne strafrechtliche Untersuchung abgewiesen werden.

"Es scheint, dass Politik und Image mehr zählen als Wahrheit und Gerechtigkeit. Eine Armee, die sich in einem so schwerwiegenden Fall wie diesem selbst untersucht, beweist erneut, dass sie nicht in der Lage oder nicht willens ist, eine faire und effektive Untersuchung durchzuführen", so die Gruppe.

Abu Aklehs Familie sowie palästinensische und einige US-Beamte haben weiterhin eine offene, unabhängige Untersuchung ihrer Ermordung gefordert.  Quelle

 

Dokumentation - Die Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqlehe am 11. 5. 2022

Palästinenser in Gaza-Stadt halten am 11. Mai eine Mahnwache zum Gedenken an Shireen Abu Akleh ab. Mohammed Zaanoun ActiveStills

Israel weigert sich, die Soldaten zu überprüfen, die Shireen Abu Akleh getötet haben

Maureen Clare Murphy -t 20. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL

Israel hat angekündigt, dass es keine strafrechtlichen Ermittlungen zum Tod der Journalistin Shireen Abu Akleh einleiten wird, obwohl es fast zugegeben hat, dass ein Soldat sie erschossen hat. Am Donnerstag erklärte das israelische Militär, es habe das Gewehr eines Soldaten identifiziert, mit dem die bekannte Al-Dschasira-Korrespondentin in der vergangenen Woche getötet worden sein könnte, sei sich aber nicht sicher, solange die Palästinenser die Kugel nicht zur Analyse übergeben, so die Nachrichtenagentur AP. Die Tel Aviver Tageszeitung Haaretz berichtete, das Militär habe es abgelehnt, eine Untersuchung anzuordnen, weil es "keinen Verdacht auf eine kriminelle Handlung" gebe.Mit anderen Worten: Das israelische Militär kam zu einem Schluss, ohne sich die Mühe zu machen, den Fall zu untersuchen - trotz der internationalen Aufmerksamkeit und der Empörung über die Ermordung des prominenten Journalisten.

Haaretz, die die Darstellung des israelischen Militärs nachplappert, erklärte, dass "die Soldaten ausgesagt haben, dass sie den Journalisten überhaupt nicht gesehen haben und ihr Feuer auf die Bewaffneten gerichtet haben, die tatsächlich in der Nähe waren". Die Zeitung fügte hinzu, dass die Befragung der Soldaten als Verdächtige "Widerstand und Kontroversen innerhalb der IDF [israelisches Militär] und der israelischen Gesellschaft im Allgemeinen hervorrufen würde".

Yesh Din, eine israelische Organisation, die Daten veröffentlicht hat, die zeigen, dass Israels Selbstuntersuchungen lediglich ein Mechanismus zur Beschönigung sind, sagte, die Weigerung, Soldaten zu befragen, zeige, dass sich die Militärbehörden "nicht einmal mehr die Mühe machen, den Anschein einer Untersuchung zu erwecken".

Bislang hat Israel keine glaubwürdigen Beweise dafür vorgelegt, dass jemand anderes als ein Soldat für Abu Aklehs Tod verantwortlich sein könnte, obwohl sie eine Schutzweste und einen Helm trug, die sie als Pressesoldatin auswiesen.
Gezielt angegriffen

Die Medienschaffenden, die den Angriff überlebt haben, sagen, dass sie absichtlich angegriffen wurden. Shatha Hanaysha, die neben Abu Akleh stand, als sie erschossen wurde, sagte, dass der Soldat, der auf ihre Kollegin schoss, "sie absichtlich töten wollte, weil er die Kugel auf eine ungeschützte Stelle ihres Körpers abfeuerte." Ali Samoudi, der bei dem Angriff in den Rücken geschossen und leicht verletzt wurde, sagte: "Wir wollten die Razzia der israelischen Armee filmen, und plötzlich schossen sie auf uns, ohne uns zu bitten, zu gehen oder mit dem Filmen aufzuhören." "Es gab überhaupt keinen palästinensischen militärischen Widerstand am Tatort", fügte Samoudi hinzu.

Die Internationale Journalistenvereinigung hat den Internationalen Strafgerichtshof mit der Ermordung von Abu Akleh befasst und spricht von einer "vorsätzlichen und systematischen Tötung eines Journalisten". Der IStGH hat im vergangenen Jahr eine Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Westjordanland und im Gazastreifen eingeleitet, scheint aber seine knappen Ressourcen vorrangig für die Lage in der Ukraine einzusetzen, was seine Glaubwürdigkeit weiter in Frage stellt.

Das Versäumnis Israels, eine strafrechtliche Untersuchung der Ermordung von Abu Akleh einzuleiten, ist ein weiterer Beweis dafür, dass Palästinenser innerhalb des israelischen Systems keinen Zugang zur Justiz haben - falls es überhaupt einen gebraucht hätte. Nach dem Grundsatz der Komplementarität verfolgt der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag nur die Fälle, in denen die lokalen Gerichte keine Gerechtigkeit herstellen können.

In den wenigen Fällen, in denen ein israelischer Soldat wegen der Tötung eines Palästinensers strafrechtlich verfolgt wurde, war das Urteil in der Regel ein Klaps auf die Hand. Die israelischen Generäle und Politiker, die die Politik gestalten, die in den letzten Jahren zu Tausenden von palästinensischen Todesopfern geführt hat, werden nie zur Verantwortung gezogen.

Sollte der IStGH eine Untersuchung einleiten, würde er sich höchstwahrscheinlich auf hochrangige zivile und militärische Beamte konzentrieren.  (...)

Obwohl das israelische Militär die Tötung von Abu Akleh nicht strafrechtlich untersucht, verlangt es von der Palästinensischen Autonomiebehörde die Herausgabe des von Abu Akleh sichergestellten Kugelsplitters, weil es angeblich benötigt wird, um eindeutig festzustellen, ob sie durch die Waffe des Soldaten getötet wurde.

Israel hat weder die vollständigen Aufnahmen der Körperkameras der Soldaten, die an der Tötung von Abu Akleh beteiligt waren, noch ihre GPS-Positionen oder andere Informationen veröffentlicht, die dazu beitragen könnten, die Verantwortung für den Tod der Reporterin endgültig zu klären. Die Soldaten, die an dem Morgen, an dem Abu Akleh getötet wurde, in Dschenin im Einsatz waren, trugen Körperkameras, und das israelische Militär veröffentlichte einen stark bearbeiteten Zusammenschnitt ihrer Aufnahmen:

Bellingcat, eine Forschungsgruppe, die größtenteils von westlichen Geheimdienstunternehmen finanziert wird, analysierte öffentlich zugängliche Informationen, darunter auch Videos des Vorfalls, die in sozialen Medien verbreitet wurden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die verfügbaren Beweise Augenzeugenaussagen stützen, die den IDF-Soldaten die Schuld am Tod von Abu Akleh geben".

Al Jazeera, Abu Aklehs Arbeitgeber seit 25 Jahren, berichtete am Donnerstag, dass der Sender zusammen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, Katar und der Familie der getöteten Journalistin einen Plan ausarbeite, um Gerechtigkeit für ihre Ermordung zu suchen. Israel hat die Ermordung von Abu Akleh als eine Krise der Öffentlichkeitsarbeit und nichts weiter behandelt.

Abu Aklehs Familie sagte am Donnerstag gegenüber Al Jazeera, dass "wir dies von israelischer Seite erwartet haben. Deshalb wollten wir nicht, dass sie sich an den Ermittlungen beteiligen". Die Familie fügte hinzu, dass "wir insbesondere die Vereinigten Staaten - da sie US-Bürgerin ist - und die internationale Gemeinschaft auffordern, eine gerechte und transparente Untersuchung einzuleiten und den Tötungen ein Ende zu setzen".

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden in Washington hatte zuvor erklärt, dass "es für uns wichtig ist, dass diejenigen, die für [Abu Aklehs] Tod verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden" und dass das israelische Militär "über die nötigen Mittel verfügt, um eine gründliche und umfassende Untersuchung durchzuführen." Jake Sullivan, Bidens nationaler Sicherheitsberater, twitterte am Mittwoch, dass er mit Benny Gantz, Israels Verteidigungsminister, während eines Treffens im Weißen Haus an diesem Tag "eiserne Unterstützung für Israels Sicherheit" diskutiert habe. Auf die Frage eines Al Jazeera-Reporters, ob die Ermordung von Abu Akleh während des Treffens besprochen wurde, sagte John Kirby, der Pressesprecher des Pentagons, während einer Pressekonferenz, dass Sullivan die Untersuchung der israelischen Regierung über die Ermordung von Abu Akleh "begrüßte", auch wenn an diesem Tag berichtet wurde, dass es keine strafrechtliche Untersuchung geben würde.

Der Al Jazeera-Reporter Jamal Elshayyal stellte fest, dass Abu Akleh möglicherweise durch eine Waffe getötet wurde, die Israel von den USA zur Verfügung gestellt wurde.

Neben der Tötung von Abu Akleh ist Israel wegen des schockierenden Angriffs auf ihre Beerdigung am vergangenen Freitag unter internationalen Druck geraten. Michelle Bachelet, die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, sagte am Samstag, dass der Angriff, der gefilmt und live übertragen wurde, unnötig gewesen zu sein scheint und umgehend und transparent untersucht werden muss". "Diese Kultur der Straflosigkeit muss jetzt beendet werden", fügte sie hinzu.

Auch Tedros Ghebreyesus, der Direktor der Weltgesundheitsorganisation, verurteilte die israelischen Angriffe auf das Gesundheitswesen, darunter den Angriff der Polizei auf Sargträger vor dem Jerusalemer Krankenhaus, in dem Abu Aklehs Leiche vor ihrer Beerdigung aufbewahrt wurde.

Weitere Beerdigung in Jerusalem angegriffen 
- Am Montag griff die israelische Polizei die Beerdigung von Walid al-Sharif an, einem palästinensischen Jerusalemer, der am Samstag an den Verletzungen starb, die er erlitten hatte, als er bei einem Angriff auf Ramadan-Gläubige in der al-Aqsa-Moschee im April von der Polizei mit einer Kugel mit Schwammspitze getroffen wurde. Ein Krankenwagen der Palästinensischen Rothalbmond-Gesellschaft wurde bei dem Angriff am Montag von der israelischen Polizei mit scharfen Waffen und Gummigeschossen beschossen.

Mehr als ein Dutzend Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, zwei davon mit Augenverletzungen, als die Polizei Tränengaskanister abfeuerte und Schlagstöcke gegen Trauernde einsetzte.

Ein Verwandter des Verstorbenen, Nader al-Sharif, wurde in der Nähe des Friedhofs von einer Kugel mit Schwammspitze schwer verletzt und am nächsten Morgen im Krankenhaus, wo er behandelt wurde, verhaftet und an sein Bett gefesselt.

Die israelische Polizei griff die Brüder und den Cousin des Mannes im Krankenhaus an.

Ebenfalls am Montag verhaftete die israelische Polizei den 34-jährigen Amro Abu Khudeir, einen der Sargträger, die während der Beerdigung von Shireen Abu Akleh von Beamten geschlagen wurden. Er sei zu seiner Teilnahme an der Beerdigung befragt worden, sagte sein Anwalt Khaldoun Najm gegenüber den Medien. Obwohl in letzter Zeit Bilder israelischer Brutalität in der ganzen Welt gezeigt wurden, wurde eine Delegation der israelischen Polizei diese Woche in Großbritannien herzlich empfangen.

Einige israelische Polizisten gingen sogar im Londoner Stadtteil Hackney auf Streife.
 Quelle

 


 

55 Mitglieder des US-Kongresses fordern eine Untersuchung der Umstände des Todes von Abu Aqleh.

Washington, 20. Mai 2022 - WAFA - Quelle

55 Mitglieder des US-Kongresses unterzeichneten eine Petition, in der sie das amerikanische Federal Bureau of Investigation "FBI" aufforderten, die Umstände des Martyriums der Journalistin Shireen Abu Aqleh zu untersuchen.

Die Unterzeichner des Schreibens brachten ihre tiefe Besorgnis über die Umstände der Ermordung von Abu Aqleh zum Ausdruck, betonten die Notwendigkeit, Journalisten weltweit zu schützen, und forderten, dass alle US-Gesetze, die die palästinensisch-amerikanische Staatsbürgerschaft schützen, verletzt werden.  F.N   Quelle

 



Reporter ohne Grenzen fordern eine unabhängige internationale Untersuchung, um die Umstände aufzuklären, unter denen die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh im Westjordanland zu Tode kam

Daniel Bax  - 16. Mai 

Reporter ohne Grenzen fordern eine unabhängige internationale Untersuchung, um die Umstände aufzuklären, unter denen die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh im Westjordanland zu Tode kam. Das ist zu begrüßen. Aber Journalist:innen müssen keine Ermittlungsergebnisse oder gar Gerichtsurteile abwarten. Sie können selbst recherchieren und sich eine eigene Meinung bilden. Das Recherchekollektiv Bellingcat hat das gemacht und kommt zu dem Schluss, dass die Korrespondentin von al-Jazeera am vergangenen Mittwoch in Jenin höchstwahrscheinlich von der israelischen Armee erschossen wurde. Bellingcat bestätigt damit die Berichte mehrerer Augenzeug:innen. Abu Akleh trug eine Weste mit der Aufschrift „Press“ und einen Helm und war als Journalistin deutlich erkennbar. Eine Kugel traf sie bei dem israelischen Militäreinsatz in den Kopf. Ihr Kollege Ali al-Samoudi, Produzent bei Al-Jazeera, der neben ihr stand, wurde in den Rücken getroffen. Die israelische Regierung hat in diesem Fall nachweislich Lügen verbreitet und beispielsweise Bilder von anderen Orten verbreitet, um den Eindruck zu erwecken, die Journalisten seien von palästinensischen Militanten beschossen worden. Diese Behauptung wurde zwar schon von der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem rasch widerlegt. Sie wird aber bis heute auch von manchen Medien weiter verbreitet.

Der Fall wirft insbesondere auf die Berichterstattung deutscher Medien kein gutes Licht. Denn diese berichteten, die Journalistin sei „bei einem Schusswechsel zwischen Truppen der israelischen Armee und bewaffneten Palästinensern“ getötet worden – was nur die israelische Regierung behauptet hatte, aber den Berichten von Augenzeugen widersprach. Die FAZ schrieb: „Für den Tod der Mitarbeiterin von Al Dschazira machen sich Palästinenser und Israelis gegenseitig verantwortlich.“ Mit anderen Worten: Die einen sagen so, die anderen sagen so. Nichts genaues weiß man nicht. Und der Tagesspiegel titelte sogar: „Al-Dschasira-Journalistin stirbt an Schussverletzung“ – was die Möglichkeit offen ließ, dass sich die Journalistin diese tödliche Schussverletzung möglicherweise selbst zugefügt hatte.

Das ist ein Armutszeugnis. Journalist:innen müssen staatliche Behauptung nicht ungeprüft übernehmen und verbreiten, und sie müssen sich nicht dümmer stellen, als sie sind. Sie können selbst recherchieren und Augenzeugen und unabhängige Organisationen befragen. Das ist ihr Beruf. Aber selbst nachdem israelische Polizisten am Samstag in Jerusalem enthemmt auf den Trauerzug einprügelten, der den Sarg der ermordeten Journalistin begleitete, so dass dieser fast zu Boden ging, konnten sich deutsche Medien nicht zu einer klaren Beschreibung der Ereignisse durchringen. Die Tagesschau sprach, bei der Beisetzung der Reporterin sei es zu „Gewalt“ gekommen – obwohl Millionen Menschen weltweit das Video im Netz sehen konnten, auf dem klar zu sehen ist, von wem die Gewalt ausging. Und der „Spiegel“ sprach von „Tumulten“: ein neuer Euphemismus für Polizeigewalt.

Wie wenig Achtung kann man als Journalist*in vor seinem eigenen Beruf und vor seinen Kolleg*innen haben, um solche Zeilen zu schreiben? Man stelle sich vor, Paul Ronzheimer oder ein prominenter westlicher Korrespondent wäre in der Ukraine erschossen worden - in einer Region, die unter russischer Besatzung steht. Ob deutsche Medien dann auch so vorsichtig formuliert hätten? Hätten sie den offiziellen Erklärungen von russischer Seite auch mehr Gewicht beigemessen würden als den Schilderungen von Menschenrechtsorganisationen oder von anderen Journalisten, die vor Ort waren und die ebenfalls beschossen wurden? Kaum anzunehmen.

Shireen Abu Akleh war für das arabischsprachige Fernsehpublikum DAS Gesicht der Berichterstattung aus den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten. Ihr Tod ist leider kein Einzelfall. Die israelische Armee hat mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie Menschenrechte und die Pressefreiheit gering schätzt. Laut „Reporter ohne Grenzen“ sind seit 2018 mehr als 140 Journalistinnen und Journalisten durch israelische Sicherheitskräfte verletzt worden, seit dem Jahr 2000 wurden mindestens 30 von ihnen getötet. Zwei palästinensische Journalist:innen wurden 2018 erschossen, als die israelische Armee an der Grenze zum Gazastreifen auf Protestierende feuerte. Erst im vergangenen Jahr hat die israelische Armee die Büros von Reuters & Al-Jazeera im Gazastreifen bombardiert. Man kann dahinter durchaus ein System erkennen, kritische Berichterstattung auszuschalten. Wer das anders bewertet als vergleichbare „Vorfälle“ in Russland oder im Ukraine-Krieg und arabischen Augenzeugen und Journalisten weniger Glauben schenkt, als er das bei anderen Kolleg:innen tun würde, der sollte sich und seinen Beruf ernsthaft hinterfragen.

Erschreckenderweise war es für die meisten deutschen Medien auch kein Thema, dass in Berlin am Wochenende gleich mehrere palästinensische Demonstrationen verboten wurden. Selbst eine Mahnwache für Shireen Abu Akleh, die von einer jüdischen Organisation (!) angemeldet hatte, wurde untersagt. Mehrere Menschen, die gestern spontan demonstrieren wollten, wurden verhaftet. Dabei ist Versammlungsfreiheit ein Grundrecht, das bekanntlich auch für Menschen gilt, deren Meinungen man nicht teilen muss. Für dieses Schweigen gibt es nur ein Wort: Rassismus. So lässt sich die Meinungs- und Pressefreiheit leider nicht verteidigen.   Quelle


 

Menschen versammeln sich, um gegen die Ermordung der Al Jazeera Journalistin Shireen Abu Akleh zu protestieren

Israel wird die Ermordung eines palästinensischen Journalisten nicht untersuchen

19. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL

Die Militärpolizei der israelischen Streitkräfte wird keine Ermittlungen zur Ermordung der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh (51) in Dschenin in der vergangenen Woche einleiten, obwohl sie von einem Heckenschützen der Armee in den Kopf geschossen wurde, wie Haaretz berichtet. Die Strafverfolgungsabteilung der Militärpolizei ist der Ansicht, dass eine Untersuchung, die israelische Soldaten als Verdächtige behandelt, zu Widerstand in der israelischen Gesellschaft führen wird.

Die Familie von Abu Akleh erklärte daraufhin, sie habe damit gerechnet, und wiederholte ihre Forderung nach einer transparenten Untersuchung der Schießerei. "Wir haben dies von den Israelis erwartet. Deshalb wollten wir nicht, dass sie sich an den Ermittlungen beteiligen", erklärte die Familie gegenüber Al Jazeera. "Wir wollen denjenigen, der für diese Taten verantwortlich ist, zur Rechenschaft ziehen. Wir fordern insbesondere die Vereinigten Staaten - da sie US-Bürgerin war - und die internationale Gemeinschaft auf, eine gerechte und transparente Untersuchung einzuleiten und den Morden ein Ende zu setzen."

Die Familie hat von der US-Regierung die Zusicherung erhalten, dass die Ermordung Abu Aklehs untersucht werden würde.

Nach Angaben von Haaretz bestand "kein Verdacht", dass es sich bei den Schüssen um eine Straftat handelte. Bei einer Befragung behaupteten die Soldaten, sie hätten geglaubt, auf einen palästinensischen Kämpfer zu schießen, obwohl Zeugen und Al Jazeera-Journalisten berichteten, dass in der Nähe von Abu Akleh nicht geschossen worden sei. Die Journalistin trug eine kugelsichere Jacke mit der Aufschrift "PRESSE" und hatte einen Helm auf, als sie am 11. Mai ermordet wurde, als sie über die Erstürmung des Flüchtlingslagers Dschenin durch die Besatzungsarmee berichtete.  Quelle

 

Israelisches Militär identifiziert Waffe, die möglicherweise einen Journalisten getötet hat

Josef Federman - 19. 5. 2022 - Übersetzt mit DeepL

Das israelische Militär hat das Gewehr eines Soldaten identifiziert, das möglicherweise die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh tötete, kann sich aber erst dann sicher sein, wenn die Palästinenser die Kugel zur Analyse übergeben, sagte ein Militärbeamter am Donnerstag.

Die Bestätigung war ein kleines Zeichen des Fortschritts in der Untersuchung des Mordes an Abu Akleh, die am 11. Mai bei einer Berichterstattung über eine israelische Militärrazzia im besetzten Westjordanland tödlich erschossen wurde.

Palästinensische Beamte und Journalistenkollegen, die Abu Akleh begleitet hatten, erklärten, israelische Truppen, die in der Nähe stationiert waren, hätten sie getötet. Die israelische Armee behauptet, sie sei während eines Gefechts zwischen Soldaten und palästinensischen Bewaffneten erschossen worden, und ohne eine genaue Analyse kann nicht festgestellt werden, wer die tödliche Kugel abgefeuert hat.

Israel hat eine gemeinsame Untersuchung mit den Palästinensern gefordert. Die Palästinenser, die im Besitz der Kugel sind, weigern sich jedoch mit der Begründung, dass sie Israel nicht trauen. Sie sagen, sie führen ihre eigenen Ermittlungen durch und sind bereit, mit jedem Land außer Israel zusammenzuarbeiten.

Das Militär veröffentlichte letzte Woche die Ergebnisse einer vorläufigen Untersuchung, die zwei mögliche Todesursachen aufzeigte. In einem Fall könnte sie während eines heftigen Schusswechsels mit israelischen Truppen von palästinensischen Schüssen getroffen worden sein.

Im zweiten Szenario könnte sie von einem israelischen Soldaten getroffen worden sein, der durch ein "ausgewiesenes Schussloch" in einem Militärfahrzeug auf einen bewaffneten Palästinenser schoss, der das Fahrzeug beschoss. Ohne eine Analyse des Geschosses könne die Schussquelle nicht bestimmt werden.

Auf die Frage nach weiteren Einzelheiten bestätigte der Militärbeamte am Donnerstag, dass die Ermittler ihr Augenmerk auf eine bestimmte Waffe gerichtet haben.

Er betonte, dass die Quelle des Schusses zwar noch unklar sei, "aber wir haben die Waffe der IDF eingegrenzt, die an dem Schusswechsel in der Nähe von Shireen beteiligt sein könnte".

Er sagte, wenn die Palästinenser bei den Ermittlungen kooperieren, werde Israel "hoffentlich in der Lage sein, die Kugel mit dem Lauf zu vergleichen und zu prüfen, ob es eine Übereinstimmung gibt." Er sprach unter der Bedingung der Anonymität gemäß den Richtlinien für militärische Unterweisungen.

Die Palästinenser haben ihre eigenen Ermittlungen durchgeführt. Am vergangenen Freitag erklärte der palästinensische Staatsanwalt, vorläufige Ergebnisse zeigten, dass Abu Akleh durch gezielten Beschuss durch israelische Truppen getötet worden sei. Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Ermittlungen würden fortgesetzt.

Bellingcat, ein unabhängiges, in den Niederlanden ansässiges Open-Source-Forschungsunternehmen, hat eine eigene Analyse des Materials durchgeführt, das größtenteils aus Videos in sozialen Medien stammt. Die ersten Ergebnisse stützen palästinensische Zeugen, die behaupten, die Frau sei durch israelisches Feuer getötet worden.

Abu Akleh, eine palästinensische Amerikanerin und 25-jährige Mitarbeiterin des Satellitensenders, wurde im Flüchtlingslager Jenin im nördlichen Westjordanland getötet. Sie war in der gesamten arabischen Welt bekannt dafür, dass sie das harte Leben der Palästinenser unter der israelischen Herrschaft, die nun schon sechs Jahrzehnte andauert, dokumentierte.

Die Schießerei zog Verurteilungen und Besorgnisbekundungen aus aller Welt nach sich. Israel wurde auch weithin für das Verhalten der Polizei kritisiert, die Trauernde bei ihrer Beerdigung am vergangenen Freitag schubste und schlug, so dass die Sargträger fast ihren Sarg fallen ließen.   Quelle

 

Forensisch technische Analyse des Mordes an Shireen Abu Akleh

Yousef Jamal AlRantisi - 19. Mai 2022

Im Zusammenhang mit dem Tod der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Aqleh wurden die folgenden Beweise untersucht und analysiert:

die verfügbaren Bilder vom Tatort,

der Autopsiebericht des Opfers, der von der palästinensischen Gerichtsmedizin erstellt wurde,

Zeugenberichte, einschließlich der Berichte des behandelnden medizinischen Personals,
der Standort der Widerstandskämpfer zum Zeitpunkt der Tötung und

alle Möglichkeiten und Gesichtspunkte der Erschießung der Journalistin Shireen Abu Aqleh.

Autopsiebericht
 - Die Ergebnisse des ersten gerichtsmedizinischen Berichts deuten darauf hin, dass die unmittelbare Todesursache eine durch ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss verursachte Hirnschädigung war. Das Geschoss drang in die Schädelhöhle ein und verursachte eine Eintrittswunde, aus der es wieder austrat und eine weitere Wunde verursachte. Anschließend traf das Geschoss die Innenseite des Schutzhelms, prallte ab und blieb im beschädigten Gewebe des Schädels stecken.

Das Geschoss wurde extrahiert und zur detaillierten Analyse und Erstellung eines technischen Berichts an das kriminaltechnische Labor weitergeleitet.

Tatort
 - Die Analyse der verfügbaren Fotos vom Tatort ergab, dass die Flugbahn des Geschosses, das die Journalistin Shireen Abu Aqleh tötete, nur aus der Position der israelischen Streitkräfte stammen konnte, die Jenin angriffen.
Behauptung, die Kugel könnte von Widerstandskämpfern abgefeuert worden sein

Nach einer Analyse des Ortes, an dem sich die Widerstandskämpfer befanden, und des Ortes, an dem das Verbrechen stattfand, wurde festgestellt:

dass es unmöglich ist, dass die Kugeln der Widerstandskämpfer den Ort erreichen, an dem sich Shireen befand,
Die Flugbahn und der Winkel des Geschosses zeigen, dass es nicht von dem Ort stammen kann, an dem sich die Widerstandskämpfer befanden,

Das Vorhandensein fester und hoher Barrieren verhindert eine klare und direkte Sichtlinie von dem Ort, an dem sich die Widerstandskämpfer befanden,

Betongebäude zwischen dem palästinensischen Widerstand und dem Ort, an dem Shireen Abu Aqleh getötet wurde, machen es für eine Kugel unmöglich, diese zu durchdringen und dann weiterzugehen, um das Opfer zu treffen und zu töten.

Es gab keine anderen Personen in dem Gebiet, das effektiv unter israelischer Militärkontrolle stand, die den tödlichen Schuss hätten abgeben können.

Die effektive tödliche Reichweite von Waffen, die Munition des Kalibers 5,56 mm verwenden, beträgt etwa 400 Meter. Aus der Analyse der Art und Schwere der Verletzungen des Opfers geht hervor, dass die Kugel direkt aus mittlerer Entfernung abgefeuert wurde, was mit der Entfernung zwischen dem Opfer und den israelischen Streitkräften, die das Lager in Dschenin stürmten, übereinstimmt, die 150 Meter beträgt.

Kriminelle Absicht 
- Die Analyse des Tatorts sowie der Art und des Ortes des tödlichen Schusses lässt den Schluss zu, dass die Tat vorsätzlich begangen wurde:

Die Verletzungsstelle am Körper des Opfers befindet sich zwischen der Schutzjacke und dem Helm, direkt unterhalb des Ohrs, eine empfindliche Stelle, die nur für einen erfahrenen Scharfschützen angreifbar ist,
Die israelischen Streitkräfte schossen weiterhin auf jeden, der versuchte, sie zu retten,
Sanitäter berichteten von Schussspuren an dem Baum in der Nähe der Stelle, an der das Opfer getötet wurde, in Brust-/Kopfhöhe.
 


Die Analyse der vom Tatort erhaltenen Bilder, der jeweiligen Standorte des Opfers, der israelischen Streitkräfte und der palästinensischen Widerstandskämpfer, der Flugbahn der Kugel, wie sie aus dem Autopsiebericht und dem Tatort hervorgeht, sowie des Autopsieberichts selbst ergibt Folgendes:

Die Journalistin Shireen Abu Aqleh wurde von einer einzigen Kugel getroffen, die in den Kopf eindrang und nach dem Austritt wieder in den Kopf zurückkehrte, weil sie die innere Schicht des Helms traf.

Die Schüsse waren nicht wahllos, sondern zielgerichtet und präzise, was durch das Zusammentreffen von Löchern im Baumstamm neben dem Körper des Opfers, Shireen Abu Aqleh, bestätigt wird.

Angesichts der Flugbahn der Kugel, der jeweiligen Standorte des Opfers, der israelischen Soldaten und des palästinensischen Widerstands sowie der Unmöglichkeit, dass das Opfer in einem von der israelischen Besatzung kontrollierten Gebiet von einer anderen Partei getroffen wurde, ist der Täter bei der Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqleh zweifellos die israelische Armee.

Der Bericht empfiehlt Folgendes:

Die aus dem Körper des Opfers entnommene Kugel muss untersucht und mit den an diesem Verbrechen beteiligten Waffen verglichen werden,

Die Identität des Schützen muss festgestellt werden,

Dieses Verfahren erfordert eine internationale Untersuchungskommission mit der Befugnis, die israelische Besatzung zur Herausgabe der Waffen zu zwingen, die ihre Soldaten am Tag des Verbrechens in Dschenin trugen.  Quelle


 

Shireen Abu Akleh: Prominente fordern Rechenschaft für die Ermordung der Journalistin

Mark Ruffalo, Tilda Swinton und Eric Cantona gehören zu den mehr als 100 Prominenten, die die Ermordung der langjährigen Al Jazeera-Reporterin verurteilen


MEE-Mitarbeitern - 19. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL

Mehr als 100 Prominente und Künstler haben eine am Donnerstag veröffentlichte Erklärung unterzeichnet, in der sie Rechenschaft für die Ermordung der palästinensisch-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh durch Israel fordern.

Abu Akhleh wurde von israelischen Streitkräften erschossen, als sie letzte Woche über eine Razzia in der besetzten Stadt Dschenin im Westjordanland berichtete. Israel bestreitet die Verantwortung für ihren Tod.

Die Künstler, zu denen die Schauspieler Mark Ruffalo, Tilda Swinton, Susan Sarandon, Steve Coogan und Miriam Margolyes, die Filmemacher Asif Kapadia, Ken Loach und Mike Leigh sowie der ehemalige Fußballspieler Eric Cantona gehören, erklärten, sie seien "zutiefst bestürzt" über die Ermordung der Journalistin, die "eine deutlich gekennzeichnete Presseweste" getragen habe.

"Während wir ihren Verlust betrauern, fordern wir die volle Rechenschaftspflicht für die Täter und alle, die an der Autorisierung dieses Verbrechens beteiligt waren", hieß es in der Erklärung.

Am Dienstag berichtete die israelische Zeitung Haaretz, dass die Kriminalpolizei der israelischen Armee nicht beabsichtige, den Mord zu untersuchen, nachdem sie zu dem Schluss gekommen sei, dass es keinen Verdacht auf eine Straftat gebe.

Israel hatte zunächst gesagt, dass palästinensische Bewaffnete für den Tod verantwortlich gewesen sein könnten, dann aber einen Rückzieher gemacht und gesagt, es sei noch unklar, was passiert sei.

Augenzeugen, darunter die Middle East Eye-Korrespondentin Shatha Hanaysha, sagten, Abu Akleh sei von einem israelischen Scharfschützen ins Visier genommen worden.

In der Erklärung vom Donnerstag wurden die israelischen Streitkräfte verurteilt, die während der Beerdigung der Journalistin am vergangenen Freitag palästinensische Trauernde und Sargträger geschlagen und angegriffen haben, so dass der Sarg fast zu Boden fiel.

"Was sollen wir von der Unverschämtheit und Grausamkeit dieses Angriffs auf die Menschenwürde halten", heißt es in der Erklärung weiter.

"Die Tötung von Shireen Abu Akleh ist ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht und ein Angriff auf den Journalismus und die Meinungsfreiheit. UN- und internationale Menschenrechtsexperten haben erklärt, dass es sich dabei möglicherweise um ein Kriegsverbrechen handelt, das einer unabhängigen, transparenten internationalen Untersuchung unterzogen werden sollte."

Israel hat seit Jahrzehnten dokumentiert, dass es Journalisten tötet und verstümmelt. Im April wurde eine förmliche Beschwerde beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) eingereicht, in der behauptet wird, dass Israels "systematische Angriffe" auf palästinensische Journalisten und das Versäumnis, deren Tötungen zu untersuchen, Kriegsverbrechen darstellen.

Nach Angaben des Palästinensischen Journalistenverbands wurden seit dem Zweiten Intifida im Jahr 2000 mindestens 46 palästinensische Journalisten getötet.

"Diese Verbrechen sind Teil eines Musters von Gewalt, Schikane und Einschüchterung gegen palästinensische Journalisten, die ein Licht auf das werfen, was Amnesty International, Human Rights Watch und Israels führende Menschenrechtsorganisation B'Tselem als ein dem palästinensischen Volk aufgezwungenes Apartheidsystem beschrieben haben", heißt es in dem Schreiben vom Donnerstag weiter.

In der Erklärung werden "westliche Mächte" beschuldigt, die israelischen Verstöße gegen internationales Recht und Normen "diplomatisch zu decken".

"Es ist nicht unbemerkt geblieben, dass unsere Regierungen als Reaktion auf Russlands illegale Invasion in der Ukraine und die Grausamkeit seiner Angriffe auf die Zivilbevölkerung pauschale Boykotte und Sanktionen verhängt haben, während dieselben Regierungen weiterhin Israels jahrzehntelange Besatzung und schwere Menschenrechtsverletzungen gegen die Palästinenser finanzieren und schützen.

Eine kleine Gruppe von Politikern hat die US-Regierung aufgefordert, die Ermordung von Abu Akleh zu untersuchen, und die Regierung von US-Präsident Joe Biden gedrängt, die Militärhilfe für Israel wegen der Tragödie einzuschränken.

Im Vereinigten Königreich forderten einige Abgeordnete am Montag in einer Dringlichen Anfrage im Unterhaus ebenfalls eine Untersuchung.  Quelle



 

 

Israelische Streitkräfte greifen palästinensische Trauernde an, die den Sarg mit der Leiche von Shireen Abu Akleh tragen. (Foto: Oren Ziv, via Twitter)
 

Besessene Israel-Verteidiger verleumden Kritiker und ignorieren das Verbrechen
 

20. Mai 2022 Übersetzt mit DeepL

Wenn Soldaten eines Landes - etwa Russlands, Kanadas oder der USA - verdächtigt werden, einen Journalisten zu töten, der über eine Reportage berichtet, empören sich vernünftige Menschen auf der ganzen Welt zu Recht über das verantwortliche Land, selbst wenn es ihr eigenes ist.

Es scheint jedoch, dass einige prominente kanadische Verteidiger Israels nicht vernünftig sind.

Viele "Israel-egal-was"-Verfechter behaupten, dass diejenigen, die über die Ermordung der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh entsetzt sind, eine "Blutverleumdung" begehen. Mike Fegelman von Honest Reporting Canada, der ehemalige Berater der Grünen Noah Zatzman und die Vorsitzende der United Jewish Appeal Toronto Linda Frum gehören zu den vielen zionistischen Aktivisten, die die Empörung über die Ermordung von Abu Akleh mit der mittelalterlichen Behauptung gleichgesetzt haben, Juden hätten christliche Jungen ermordet, um ihr Blut für religiöse Rituale zu verwenden.

In der National Post schrieb Fegelman: "Für ein Regime [Palästinensische Autonomiebehörde], das sich weigert, eine offene und transparente Untersuchung mit Israel durchzuführen, sind solche Anschuldigungen mehr als absurd; sie laufen auf wenig mehr als eine Blutverleumdung gegen Israel hinaus, die zu weiterer Gewalt führen kann."

Auf Twitter retweetete Frum, ein ehemaliger Senator, den kanadischen CEO der Foundation for Defense of Democracies, Mark Dubowitz, mit den Worten: "Es wird immer klarer, dass die Tötung von Shireen Abu Akleh ein Unfall war, egal ob ein palästinensischer Schütze oder ein IDF-Soldat dafür verantwortlich war. Wenn ersteres der Fall ist, werden Israels Kritiker natürlich sofort weitergehen. Wenn es das Letztere ist, wird es eine andauernde Blutverleumdung geben.

Zatzman seinerseits retweetete den Angriff der Zioness-Bewegung auf die palästinensisch-amerikanische Kongressabgeordnete Rashida Tlaib mit den Worten: "Juden ohne Beweise des Mordes zu beschuldigen und mit der Absicht, Juden als einzigartig böse darzustellen, nennt man Blutverleumdung."

Alle verfügbaren Beweise deuten jedoch darauf hin, dass israelische Streitkräfte Abu Akleh getötet haben. Außerdem haben die israelischen Streitkräfte seit dem Jahr 2000 etwa 50 Journalisten getötet und letztes Jahr den Turm in Gaza in die Luft gesprengt, in dem sich das Büro von Al Jazeera befand. Selbst wenn (durch zionistische Magie) festgestellt würde, dass ein Palästinenser die Kugel abgefeuert hat, die Abu Akleh tötete, würde Israel die Hauptverantwortung tragen. Sie berichtete über eine Razzia durch eine brutale Besatzungsmacht.

Die Behauptung, dass diejenigen, die sich über die Ermordung von Abu Akleh und den Angriff auf ihre Beerdigung empören, eine "Blutverleumdung" betreiben, verdeutlicht den verdrehten Blick der Israel-Befürworter auf die Realität. Nur wenige Menschen irgendwo auf der Welt finden es in Ordnung, dass eine Besatzungsmacht eine Journalistin hinrichtet.

Die Behauptung der "Blutverleumdung" verdeutlicht auch die zunehmend offenkundige Verquickung von palästinensischer Solidarität mit Antisemitismus. In dem kürzlich veröffentlichten Bericht von B'nai B'rith über antisemitische Vorfälle in Kanada aus dem Jahr 2021 wird den Protesten gegen den Anstieg der israelischen Gewalt im vergangenen Mai große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Bericht enthält ein Bild eines Demonstranten mit einem Plakat mit der Aufschrift "Kanada und Israel: Verbündete in der Apartheid. Allies in Colonialism" (Verbündete im Kolonialismus) und ein Foto einer der Jewish Defense League (JDL) nahestehenden Person, die bei einer von ihr mit angezettelten Schlägerei auf einer pro-palästinensischen Demonstration in Toronto mit einem Messer blutig geschlagen wurde.

Die "Blutrache"-Verleumdungen erinnern daran, dass ein beträchtlicher Prozentsatz der kanadischen Juden Israel verteidigt, fast egal, was dieses Land tut. Als Israel 2014 in Gaza 2.200 Menschen tötete, war es entsetzlich, die großen Pro-Kriegs-Proteste in Toronto zu beobachten. Während dieses Angriffs schrieb ich,

"Während die JDL wahrscheinlich die vollständige Einäscherung des Gazastreifens unterstützen würde, fragt man sich, wie weit die Mainstream-Gruppen bereit sind, Israels aktuellen Angriff zu bejubeln, den dritten Großangriff auf den Gazastreifen in fünf Jahren. Wird das jüdische Establishment seine Unterstützung zurückziehen, wenn 2.000 Palästinenser getötet werden? Oder liegt die Schwelle bei 5.000? Oder würden B'nai B'rith und das Zentrum für Israel und jüdische Angelegenheiten das israelische Militär bis hin zu 50.000 Toten unterstützen?

Wenn Israel morgen eine Atombombe auf Gaza abwerfen würde, würden Honest Reporting Canada und B'nai B'rith wahrscheinlich einen Weg finden, den Palästinensern die Schuld zu geben.

Die Behauptung, dass diejenigen, die über den Mord an Shireen Abu Akleh empört sind, eine "Blutverleumdung" betreiben, ist empörend. Es deutet auf eine Massenpsychose hin. Leider scheint es, dass extremer Nationalismus diese Wirkung auf zu viele Menschen hat. Quelle

 

 


 

Zum Tod von Shireen Abu Akleh

Von Karin Leukefeld - 19. 5. 2022

In den frühen Morgenstunden des 11. Mai 2022 wurde die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh ermordet. Der Fernsehsender Al Jazeera, für den die Kollegin seit 1997 aus den besetzten palästinensischen Gebieten berichtet hatte, nutzte alle Kanäle und das Internet, um über die ungeheuerliche Tat zu informieren. Shireen Abu Akleh hatte an dem Morgen über eine Razzia der israelischen Streitkräfte im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, der Westbank, berichten wollen. "Das Wespennest" nennen die israelischen Streitkräfte das Flüchtlingslager, in dem 11.000 Menschen auf einem Quadratkilometer zusammengepfercht sind. 65 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 24 Jahre. Niemand dieser Generation hat jemals in einem freien Land, einem freien Staat gelebt. Jung und Alt kennen nur Leid, Tod und Elend unter israelischer Besatzung.

Shireen Abu Akleh kannte das Leben unter der israelischen Besatzung. Sie war selber in Jerusalem geboren und aufgewachsen und wusste, was Israel den Palästinensern antat. "Sie gab Menschen eine Stimme, von denen wir sonst nie gehört hätten", sagte eine Kollegin. Man habe Shireen nie den Auftrag zu einem Bericht gegeben, sagte der zuständige Chefredakteur für Al Jazeera Arabisch, Mohamed Moawaz. "Sie ist einfach da, sie ist da."

Bilder von ihren Reportagen zeigen sie in zerstörten Häusern, bei Demonstrationen, oft mit Helm und schusssicherer Weste, auch mit Gasmaske, um trotz des Einsatzes von Gas durch die israelischen Streitkräfte weiter berichten zu können. Sie berichtete aus Jerusalem genauso wie vom Sitz der Vereinten Nationen in Genf, wo es Jahr um Jahr um die Sache der Palästinenser ging, die bis heute keine Gerechtigkeit erfahren. "Ganze Generationen sind mit ihren Berichten aufgewachsen", sagt eine Kollegin. "Sie war in den Wohnzimmern aller Palästinenser". Und all derer, die sich für die Sache der Palästinenser interessieren, die für ihre Rechte eintreten.

Shireen Abu Akleh war 51 Jahre alt, als sie ermordet wurde. Sie hatte keine Chance, denn ihr Mörder hatte es genau auf sie und ihre Kollegen und Kolleginnen an diesem Morgen abgesehen. Aufnahmen ihres Kameramanns zeigen, wie sie am frühen Morgen ihre schusssichere Weste anlegt und ihre Haare zurückstreift, um den Helm aufzusetzen. Es sei ruhig gewesen in der kleinen Straße, die auf beiden Seiten mit Mauern befestigt war, hinter denen Plantagen lagen, berichtet Shatha Hanaysha, eine der Journalistinnen in der kleinen Gruppe.

Sie seien an den israelischen Kräften vorbeigegangen, damit diese sie sehen konnten, berichtet Ali Al Samoud, ein Kollege von Shireen. Es habe "keine bewaffneten Leute, keine Zivilisten" gegeben, erinnert er sich. Plötzlich sei das Feuer auf sie eröffnet worden und er habe den Kollegen zugerufen, dass sie angegriffen würden, sagt Al-Samoudi später. Er habe sich umgedreht und gerufen, sie sollten alle in Deckung gehen, das Feuer richte sich direkt gegen sie. Dann sei er in den Rücken getroffen worden. Shireen sah es und rief , ihr Kollege Ali sei verletzt.

Ihm gelang es, auf ein Auto zuzulaufen, das eine nahegelegene Straße entlangfuhr und ihn in Sicherheit in ein Krankenhaus brachte. Das ist auf Filmmaterial von Journalisten der Gruppe zu sehen, die das Geschehen festhielten. Schüsse sind zu hören, Rufe der Journalistin Shatha Hanaysha zu ihrer Kollegin Shireen, sie müssten sich in Sicherheit bringen. Als sie sich umdrehte, habe Shireen am Boden gelegen. Sie habe versucht, ihr aufzuhelfen, aber jedes Mal, wenn sie zu ihr gehen wollte, um sie umzudrehen und ihr auf die Beine zu helfen, sei auf sie geschossen worden. Auch das ist auf Filmmaterial zu sehen. Die Kamera, die die Szene festhält, ist nur wenige Schritte von den beiden Frauen entfernt und zeigt, wie ein Kollege vorsichtig auf die schmale Straße zugeht, um den beiden zu helfen. Sofort fallen wieder Schüsse und der junge Mann zieht sich zurück. Die Kamera bewegt sich vorsichtig auf die Ecke zu der kleinen Straße zu und zeigt die junge Journalistin, die ihnen zuruft, verzweifelt den schweren Helm auf ihrem eigenen Kopf zurechtrückt und sich schließlich mit dem Rücken an die Mauer lehnt, um den Schüssen zu entgehen. Dabei zeigt sie immer wieder auf ihre Kollegin Shireen. Diese kommt schließlich ins Bild der Kamera, die sich langsam vorwärtsbewegt. Shireen liegt am Boden. Sie trägt die schwere schusssichere Weste mit der Aufschrift "Presse". Ihr Gesicht ist nach unten gedreht, darüber der schwere Helm.

Die junge Journalistin Shatha Hanaysha berichtete später ausführlich über das Geschehen. Shireen war tot, als sie im Krankenhaus ankam. Eine Kugel hatte unterhalb des Ohrs den Hals durchschlagen. Eine Stelle, die weder vom Kragen einer kugelsicheren Weste noch vom Helm geschützt ist. "Wir betrachten das als einen gezielten Angriff", sagt der leitende Al-Jazeera-Manager Mohamed Moawad. "Es war eine gezielte Ermordung."

Al Jazeera veröffentlichte eine Erklärung, in der es hieß, Shireen Abu Akleh sei absichtlich von den israelischen Streitkräften angegriffen worden. Das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennet erklärte dagegen, dass vermutlich "bewaffnete Palästinenser für den unglücklichen Tod der Journalistin" verantwortlich seien. Sie hätten "zu dem Zeitpunkt wild um sich geschossen".

Nur wenige Stunden später drangen israelische Sicherheitskräfte in das Haus der Familie von Shireen Abu Akleh ein, wo sich eine Trauergemeinde versammelt hatte. Und als der Sarg zwei Tage später vom Krankenhaus zum Friedhof getragen werden sollte, rückten bewaffnete israelische Sicherheitskräfte auf dem Hof des Krankenhauses gegen die Sargträger vor, schlugen mit Knüppeln auf sie ein, traten sie, stießen sie zu Boden, so dass der Sarg fast herunterfiel, wie auf Filmmaterial zu sehen ist. Blendgranaten wurden von den israelischen Kräften gefeuert. Kein Stein war geworfen worden, wie die israelische Seite später ihren Angriff begründete. Es war völlig ruhig, wie Aufnahmen zeigen. Hunderte Trauergäste, die vor dem Krankenhaus warteten, wurden auseinandergetrieben, darunter zahlreiche internationale Medienvertreter. Schließlich jagten die israelischen Sicherheitskräfte sogar durch das Krankenhaus, auch das ist auf Filmmaterial festgehalten. Es sollte verhindert werden, dass der Sarg zum Friedhof getragen wird, es sollte verhindert werden, dass auf dem Sarg die palästinensische Fahne lag.

Der Direktor des Krankenhauses und Vertreter von 15 Kirchengemeinden traten am Tag nach der Beerdigung vor die Presse und schilderten das Geschehen.

Die Fakten sprechen für sich
- Deutsche "Qualitätsmedien" (O-Ton Ursula von der Leyen) berichteten zögerlich, in einer Fußnote, mit großer Verspätung oder gar nicht über den Tod der Kollegin. Dabei übernahmen sie ganz oder teilweise die Darstellung der israelischen Regierung, Shireen sei möglicherweise von palästinensischen Bewaffneten erschossen worden, die zu dem Zeitpunkt wild um sich geschossen hätten. Manche Medien versuchten immerhin, sowohl die eine als auch die andere Darstellung zu übernehmen. Sehr wenige ließen die Kollegen und Kolleginnen, die Augenzeugen selber, zu Wort kommen.

Doch die Tatsachen sprechen für sich, die von allen Journalisten, die bei dem Tod der Journalistin dabei waren, vorgetragen wurden und die bezeugt werden können. Die Gruppe der Journalisten wurde gezielt von der israelischen Armee angegriffen. Es gab keine bewaffneten Palästinenser, es gab nur die israelische Armee vor Ort.   Quelle

 

 

 

Ein  Video, das am 16. 5. 2022 veröffentlicht wurde, zeigt, wie die zionistische-Besatzungspolizei und Soldaten am vergangenen Freitag das Französische Krankenhaus stürmten,

um zu verhindern, dass die Beerdigung von Shireen vom Krankenhaus aus stattfinden konnte. Shireens Sarg, Sargträger, Personal und Menschen wurden von den Angreifern innerhalb des Krankenhauses und am Eingang des Krankenhauses brutal angegriffen, was Sie alle in Videos gesehen haben, die ich letzten Freitag veröffentlicht habe....  Quelle facebook

 

 

 

Tod von Shireen Abu Akleh in Jenin: Aufarbeitung beginnt – dank ihres US-Passes

 Nachdem die israelische Polizei mit Knüppeln auf die Trauernden der getöteten Journalistin eingeschlagen hatte, fordert auch Annalena Baerbock Aufklärung. Leider kommt diese nicht allen Journalisten zuteil, die in Israel getötet wurden

Markus Bickel

Am 13. Mai 2022 kommt es in Jerusalem zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und palästinensischen Trauernden, die den Sarg der getöteten Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh zu ihrer Ruhestätte begleiten

Mit Knüppeln schlugen israelische Polizisten auf die Träger von Shireen Abu Aklehs Sarg in der Altstadt von Jerusalem ein, sodass dieser fast zu Boden geglitten wäre. Das Video von diesem brutalen Einsatz geht um die Welt, die nachgereichte Erklärung ist bezeichnend: Die israelischen Sicherheitskräfte hätten palästinensische Fahnen entfernen wollen, teilte die Polizeiführung mit. Und sie macht einmal mehr deutlich: Bereits das Zeigen von Symbolen palästinensischer Selbstbestimmung gilt Israel als krimineller Akt. Selbst Trauernden wird das nicht zugestanden – oder gerade ihnen nicht.

Nun hat sich auch Außenministerin Annalena Baerbock der Forderung nach einer Aufklärung des Todes von Abu Akleh angeschlossen. Das ist gut so, denn ohne internationalen Druck wird wohl nie geklärt werden, wer die 51-jährige palästinensisch-amerikanische Journalistin vergangene Woche in Jenin erschoss. Digitale Recherchen und Augenzeugenberichte legen den Schluss nahe, dass es ein israelischer Soldat war, der den tödlichen Schuss abgab. Doch die Weigerung der palästinensischen Sicherheitsbehörden, das Tatgeschoss israelischen Ermittlern im Rahmen einer gemeinsamen Untersuchung zu zeigen, lässt Raum für Zweifel. (Eine Falschaussage des Autors, Israels "Untersuchungen" sind zu oft manipuliert worden, sind nciht vertrauenswürdig - Die Redaktondes DPP)

Damit wird der Kampf um die Frage, wer den Tod der langjährigen Israel- und Palästina-Korrespondentin des katarischen Senders Al Jazeera zu verantworten hat, einer nicht allein um die Wahrheit, sondern – wie so oft in dem Konflikt – um das überzeugendere Narrativ. Und da verfügt die israelische „Hasbara“-Maschinerie, wie die israelische Regierung ihre Öffentlichkeitsarbeit gerne nennt, über die stärkeren Ressourcen: Collateral damage oder andere beschönigende Begriffe  mehr >>>

 

 

 

 


 

Schirin Abu Akle: Deutscher Journalist kritisiert Medien

Der ehemalige taz Journalist Daniel Bax hat deutsche Medien und Politiker hinsichtlich ihrer Berichterstattung bzw. auffälligen Zurückhaltung zum Tod der Journalistin Schirin Abu Akle scharf kritisiert.

NEX24 - Mai 16, 2022

In einem Facebook-Post hat der ehemalige taz Journalist Daniel Bax deutsche Medien und Politiker hinsichtlich ihrer Berichterstattung bzw. auffälligen Zurückhaltung zum Tod der Journalistin Schirin Abu Akle scharf kritisiert.

Derweil fordern Reporter ohne Grenze (ROG) eine unabhängige, internationale Untersuchung des Mordes. Auf der Grundlage von Open-Source Video- und Audioaufnahmen kommt das internationale investigative Recherchenetzwerk Bellingcat (Link) zu dem Schluss, dass sich israelische Soldaten in nächster Schussposition befanden und die klarste Sichtlinie zu Schirin Abu Akle hatten, erklärte heute Giancarlo Fiorella, der leitende Forscher des Recherchenetzwerks. Damit stützt Bellingcat die Vorwürfe palästinensischer Augenzeugen sowie die Aussagen des ebenfalls angeschossenen Journalisten Ali al-Samoudi.

Daniel Bax kritisiert in seinem jüngsten Facebook-Post in diesem Zusammenhang vor allem die deutsche Berichterstattung, die nach wie vor die Sichtweise der israelischen Regierung bzw. die der israelischen Armee wiedergebe. Diese Behauptung wurde zwar laut Bax schon von der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem rasch widerlegt. Sie wird aber bis heute auch von manchen deutschen Medien weiter verbreitet.

Das werfe auf die Berichterstattung deutscher Medien kein gutes Licht, die weiterhin eine einseitige Sicht vortragen würden, in der es heiße, Schirin Abu Akle sei „bei einem Schusswechsel zwischen Truppen der israelischen Armee und bewaffneten Palästinensern“ getötet worden. So titelte die FAZ: „Für den Tod der Mitarbeiterin von Al Dschasira machen sich Palästinenser und Israelis gegenseitig verantwortlich“, was bedeute, dass die einen so, die anderen so sagen würden. Der Tagesspiegel titelte sogar: „Al-Dschasira-Journalistin stirbt an Schussverletzung“ – was die Möglichkeit offen lässt, dass sich die Journalistin diesen tödlichen Schuss möglicherweise selbst zugefügt hätte.

Bax wirft deutschen Medien vor, ungeprüft staatliche Behauptungen zu übernehmen und weiterzuverbreiten, somit sich ihrer Verantwortung zu stehlen.

Bax:  „Aber selbst, nachdem israelische Polizisten am Samstag in Jerusalem enthemmt auf den Trauerzug einprügelten, der den Sarg der ermordeten Journalistin begleitete, sodass dieser fast zu Boden ging, konnten sich deutsche Medien nicht zu einer klaren Beschreibung der Ereignisse durchringen. Die Tagesschau sprach, bei der Beisetzung der Reporterin sei es zu „Gewalt“ gekommen – obwohl Millionen Menschen weltweit das Video im Netz sehen konnten, auf dem klar zu sehen ist, von wem die Gewalt ausging. Und der „Spiegel“, sprach von, „Tumulten“: ein neuer Euphemismus für Polizeigewalt.“   mehr >>

 

 

 

 


Die israelische zionistische Besatzungsmacht, hat den jungen Mann Omar Abu Khdeir verhaftet, dieser Mann hat den Sarg von Shereen beschützt, trotz heftiger brutaler Schläge.

Palästinensische Stimme (facebook.com) - 17. 5. 2022  - Quelle

 

 

 


 

Jerusalemer Krankenhaus erwägt strafrechtliche Verfolgung der israelischen Polizei wegen des Angriffs auf die Beerdigung eines Journalisten

16. Mai 2022  - Übersetzt mit DeepL

Die Leitung des St.-Joseph-Krankenhauses erklärte auf einer Pressekonferenz, dass sie die Möglichkeit erwäge, die israelische Polizei wegen des Überfalls auf das Krankenhaus am Freitag und des Angriffs auf die Beerdigung der bekannten Al-Dschasira-Reporterin Shireen Abu Akleh zu verklagen, die am Morgen des 11. Mai 2022 durch einen Schuss des israelischen Militärs in den Kopf getötet wurde, während sie aus Dschenin berichtete.

Sie fügte hinzu, dass sie sich mit einer Anwaltskanzlei in Verbindung gesetzt hat, um die Möglichkeit zu prüfen, eine Klage gegen die israelischen Besatzungsbehörden wegen Polizeigewalt einzuleiten.

Sie veröffentlichte Aufnahmen einer Sicherheitskamera, die zeigen, wie Dutzende schwer bewaffneter Polizisten das Krankenhaus in Sheikh Jarrah, einschließlich der Notaufnahme, während der Beerdigung von Abu Akleh stürmen und das medizinische Personal, die Patienten und die Trauernden angreifen.

Auf einem anderen Video war zu sehen, wie die Polizei eine Rauchgranate in Richtung des Krankenhauses abfeuerte, bevor sie das Gebäude stürmte.

Während der Konferenz berichteten die im Krankenhaus arbeitenden Nonnen, wie eine in den Wehen liegende Mutter von ihrem Ehemann durch Tränengas ins Krankenhaus geleitet wurde und dem Schusswechsel entkam.

Die Krankenhausleitung bekräftigte, dass der Angriff der Polizei eine grobe Verletzung der humanitären Gesetze darstelle und nicht zu rechtfertigen sei und dass es nur die Polizei gewesen sei, die während des Trauerzuges von Abu Akleh Gewalt angewendet habe.

Der Direktor des St.-Josephs-Krankenhauses, Jamil Kousa, erklärte gegenüber WAFA, er habe noch nie solche Polizeigewalt erlebt.

"Ich bin seit 31 Jahren Direktor dieses Krankenhauses und habe in dieser Zeit noch nie Gewalt gesehen, die mit der Polizeigewalt an diesem Tag vergleichbar war", sagte er und wies darauf hin, dass die Polizeigewalt nicht zu rechtfertigen sei. K.F.   Quelle

 

 

Shireen Abu Aklehs Sarg wird durch die Menge getragen Foto: Ammar Awad/rtr
 

Tod der Journalistin Shireen Abu Akleh: Streit um unabhängige Untersuchung

Nach den tödlichen Schüssen schieben sich Israelis und Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen gegenseitig die Schuld zu. Forderungen nach Aufarbeitung werden laut.

Tausende Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen versammelten sich am Donnerstag zur Trauerfeier für die Al-Dschasira-Journalistin Shireen Abu Akleh, die am Vortag in Jenin durch eine Kugel getötet worden war. Dichtgedrängt folgten sie der Prozession, bei welcher der in eine palästinensische Fahne gewickelten Leichnam durch die Straßen Ramallahs getragen wurde.

Auch am Folgetag ist der Hergang ihres Todes nicht genau aufgeklärt: Israel, dessen Außenministerium am Mittwoch in einem getwitterten Video nahegelegt hatte, dass Abu Akleh „wahrscheinlich“ durch Schüsse von militanten Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen getötet worden sei, ruderte mittlerweile zurück. Es bleibe unklar, ob Abu Akleh von Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen oder vom israelischem Militär getötet worden sei, betonte Aviv Kohavi, Kopf von Israels Militär.

Die Nichtregierungsorganisation B’Tselem, die Menschenrechtsverstöße in den palästinensischen Gebieten dokumentiert, hatte das getweetete Video analysiert und kam zu dem Schluss, dass die „palästinensischen Schüsse, die vom israelischen Militär verbreitet wurden“, „nicht die Schüsse sein“ können, „die die Journalistin Shireen Abu Akleh getötet haben“. Das deckt sich mit den Berichten von zwei Augen­zeu­g:in­nen, die das israelische Militär beschuldigen.   mehr >>>

 

Der Bericht einer Augenzeugin, Helga Baumgarten, Politikwissenschaftlerin und Professorin an der Uni Birzeit, Ramallah:


Liebe Freunde, es ist alles so absolut entsetzlich! Die Ermordung - es war nichts Anderes! - von Shireen, die unfassbare Gewalt bei ihrer Beerdigung in Jerusalem und das Schweigen bzw. die feig-dumme Darstellung in der Tagesschau... eben erst erscheint ein Beitrag auf der Webseite... vorher Schweigen!!!

Mein Sohn und ich, wie alle Jerusalemer (ohne die Fatah-Mafiosis, die sich nicht heraustrauten), waren bei der Beerdigung.

Wir fuhren um 12 Uhr in Beithanina (gleich um die Ecke von Shireens elterlichem Haus) los und wollten eigentlich vom Französischen Krankenhaus aus an der Beerdigung teilnehmen: schon da waren alle Zugangsstraßen zum Krankenhaus hermetisch abgeriegelt.

Wir fuhren dann auf die westliche Seite der Altstadt - konnten das Auto noch in einer Garage abstellen - und von dort in die Altstadt.

Wir warteten, wie unendlich viele andere, am Neuen Tor... man war davon ausgegangen, dass der Trauerzug mit dem Sarg dort in die Altstadt getragen wird... auch dort wurde bald abgeriegelt. Überall war Streik... ausnahmslos... mit Trauerbekundungen für Shireen.

Schließlich hieß es, der Sarg käme über das Jaffa-Tor in die Altstadt... auch dort waren die Straßen hermetisch abgeriegelt... aber im Endeffekt ließ man wohl das Auto mit dem Sarg durch und Shireen wurde in die griechisch-katholische Kirche gebracht... auch dort überall unsägliche Einsätze der Border Police.

Wir flüchteten uns auf das Dach des Hotel Gloria und konnten von oben alles beobachten, nicht zuletzt die werten Botschafter in Ramallah und Konsuln in Ost-Jerusalem...die vor der Kirche warteten.

Einzig der EU-Vertreter in Jerusalem hat Zivilcourage gezeigt. [Sven Kühn von Burgsdorff, er wird bei der Nürnberger BIP-Konferenz sprechen.] Er war als einziger im Französischen Krankenhaus und hat durchsetzen können, dass wenigstens das Auto mit dem Sarg und der engsten Familie rausfahren konnte (alle anderen dort blieben „eingeschlossen“!!!). Abends hat er auf al-Jazeera ein tolles Interview gegeben. [ https://www.youtube.com/watch?v=Md98XCZVbLc  ]

Als der Trauergottesdienst zu Ende ging, versammelten sich alle Jerusalemer innerhalb des Jaffa-Tores... auch berittene Polizei konnte uns nicht vertreiben. Wir konnten den Sarg Shireens zu ihrer letzten Ruhestätte bringen... und überall israelische Fahnen und immer wieder Versuche der Border Police, mit Gewalt einzugreifen.... alles unsäglich schlimm.

Ein Höhepunkt, einzigartig in der Geschichte der Stadt: als Shireen ins Grab gelegt wurde, läuteten ohne Ausnahme alle Glocken von allen Kirchen in Jerusalem... das hat es noch NIE gegeben.

Tja... die deutsche Presse betrachtet das wohl als irrelevant
- Und die deutsche Politik verbietet der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden eine Demo für Shireen... und keine nakba Erinnerung. Unsere unsäglich dummen und verblendeten und kriecherischen Politikerinnen und Politiker sehen nur einen Konflikt derzeit in der Welt: die Ukraine!

Heute und morgen ist noch Trauer in der Liqa-Kirche in Beithanina...
Unsäglich traurige Grüße aus Jerusalem
Helga

P.S.: und Masafer Yatta geht weiter, die Demo von israelischen Linken wurde auch wieder brutal gestoppt...In Jenin geht die Gewalt weiter...

Nachtrag vom 14. Mai abends, nach dem Besuch der Trauerfeier in Beithanina:

Es geht um Jerusalem und um die Gesellschaft in Jerusalem, die gestern der Welt gezeigt hat, wie man sich gegen Apartheid, Siedlerkolonialismus und Gewalt wehrt, mit Würde und Entschiedenheit.

Alle, die einfachen Menschen, Männer, Frauen und Kinder, Alte und Junge, alle Kirchen, alle Konfessionen haben gezeigt, wofür sie stehen und was sie fordern in ihren Sprechchören:

Freiheit, Ende der Besatzung (das Volk fordert das Ende der Besatzung)
Freiheit, Freiheit, Freiheit: Jerusalem ist Arabisch
Islam, Christentum: wir sind alle eins
Nationale Einheit, Ende der Spaltung

Und endlose Sprechchöre für Shireen, die als Märtyrerin ins nationale Gedächtnis eingegangen ist
Alles wurde von einem Hubschrauber und zusätzlich von einer Drohne gefilmt und überwacht.

Als die Beerdigung in etwa vorbei war, versammelte sich die Border Police beim Jaffa-Gate, zusammen mit einer ganzen Gruppe von mustaravim, also Geheimdienstleuten, die sich als Palästinenser verkleidet in die Demos gemischt haben.... (und dort immer provozieren einerseits, Infos über Demonstranten sammeln andererseits).


Die Trauer heute lief, zumindest bis 6 Uhr abends, als ich mit unserem Sohn dort war, ruhig und ohne Einschreiten der Polizei.
Und schließlich zum ARD-Bericht, der kritiklos die israelische Propaganda übernommen hat.

Einer der „Terroristen“, die angeblich den Sarg gegen den Willen der Familie wegtragen wollten, war Suheil Khoury, Direktor der palästinensischen Musikakademie, Musiker und Dirigent, sicher alles andere als ein Terrorist, sondern einer der Jerusalemer, die um Shireen trauerten und das durch das Tragen des Sargs ausdrückten.... Auch er bekam einen direkten Schlag der Border Police ab!

Wenigstens in Nürnberg wurde für Shireen demonstriert (danke an Christa und Ibrahim Lada’a... ebenso in Wien...

Heute Morgen starb ein junger Jerusalemer, Walid al-Sharif, der bei dem gewaltsamen Eindringen der Border Police im April auf dem Haram al-Sharif angeschossen wurde: gerade 21 Jahre alt!!!

Und Hebron, und Masafer Yatta, und Jenin... Kein Ende in Sicht
Mein Entsetzen wird nur noch größer  Helga

 

 



14. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL


Die Birzeit-Universität hat am Donnerstag die Einführung des "Shireen Abu Akleh Award for Media Excellence" als jährliche Auszeichnung für palästinensische Medienschaffende angekündigt.

Dieser Preis, der jedes Jahr am 11. Mai, dem Tag der Ermordung der Journalistin Abu Akleh, verliehen wird, ist eine Hommage an ihre nationale und mediale Rolle, da sie dazu beigetragen hat, der Welt die palästinensische Stimme zu vermitteln, indem sie über die ständigen Angriffe der israelischen Besatzung auf Palästinenser berichtete.

Die Universität kündigte außerdem an, zu Ehren von Abu Akleh ein jährliches Stipendium an eine ihrer herausragenden Medienstudentinnen zu vergeben, um ihre akademischen Leistungen zu würdigen. Der Stipendienfonds trägt den Titel "The Martyr Shireen Abu Akleh Scholarship for Academic Excellence in Journalism and Media".

Die Universität wies darauf hin, dass Abu Akleh eine besondere Beziehung zur Birzeit-Universität hatte. Sie war eine der Medienausbilderinnen im Medienentwicklungszentrum der Universität und gab ihre Erfahrungen in Kursen für Fernsehberichterstattung an Studenten weiter. Im Jahr 1997 erwarb sie ein Radiodiplom des Medienentwicklungszentrums der Universität und schrieb sich in die erste Kohorte des Diploms für digitale Medien im Jahr 2020 ein. Quelle


 

 

Wie Israel über ein Hasbara-Desaster triumphieren kann

Noa Landau - Mai 15, 2022  - Übersetzt mit DeepL

Als ich die Übertragungen der Beerdigung der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh verfolgte, wurde mir sofort klar, dass das, was wie ein unschuldiger Trauerzug aussah, nicht weniger als ein PR-Desaster war. Und genau das habe ich auch meinem Mann gesagt: Das, Moshe, ist eine echte Hasbara-Katastrophe, Bewusstseinsterror.

Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie ihr Sarg einen Angriff auf die Polizeischläger am Tatort verübt hat

Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie ihr Sarg am Tatort einen Angriff auf die Polizeiknüppel verübte, und das, ohne zu verbreiten, was der Sarg zuvor getan hatte, und wie trotz israelischer Zurückhaltung die jüdische Souveränität durch das Schwenken von Fahnen und Singen untergraben wurde. Und trotz aller Provokationen - also der Art und Weise, wie die Palästinenser uns zwingen, sie zu töten und dann auch noch ihre Beerdigung zu ruinieren - sagte ich zu Moshe: Was Israel da gemacht hat, war vielleicht richtig, aber nicht klug! Immerhin, die Augen der Welt ...

VIDEO - Israelische Besatzungstruppen greifen Palästinenser an, die an dem Trauerzug für die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh teilnehmen.
 

 

Und so beschloss ich, als Experte für die Gestaltung und Formung des Bewusstseins und mit Erfahrung im Kampf um kleine Geschichten, mich in den Kampf um die öffentliche Meinung einzuschalten und einige Tipps zu geben, um den Imagekrieg des Staates zu gewinnen, die im Folgenden aufgeführt sind:

1. "Zweifel säen". Wenn es etwas gibt, das wir von den besten Propagandisten gelernt haben, dann ist es die Wichtigkeit, so viele Zweifel wie möglich an den Fakten zu säen. Schließlich ist die Wahrheit nicht mehr wichtig. Wir haben getötet, wir haben nicht getötet. Das Narrativ ist bereits festgelegt worden. Wie hat es Amit Segal von Channel 12 ausgedrückt? "In gewissem Sinne ist es völlig egal, wer sie erschossen hat." Oder, ähnlich, wie seine Kollegin Dana Weiss sagte: "Von dem Moment an, als es passierte, war es egal, wer den Schuss abgab und was dann geschah."

Und so sind wir uns einig: Es ist nicht wichtig, was passiert ist. Vielleicht hat ein Palästinenser, der Hunderte von Metern entfernt war, sie erschossen? Mag sein. Es ist wichtig, so schnell wie möglich Zweifel zu säen (so schnell wie möglich in den Nachrichtenkreislauf einfügen!) - und nicht zu vergessen, die sozialen Medien zu füttern. Vielleicht ändern wir unsere Version später, weil sich herausstellt, dass tatsächlich ein Soldat der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte dabei war, der seine Waffe in ihre Richtung abgefeuert hat. Aber was soll's, wenn es so gewesen ist? Und nach all dem wagte es der Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Nachman Shai, immer noch zu behaupten, dass "Israels Glaubwürdigkeit nicht sehr hoch ist"? Eine Schande.

3. "Falsche Empathie". Wie die Tageszeitung Israel Hayom schrieb: "Israel muss einfühlsame Botschaften vermitteln, besonders wenn es um einen Journalisten mit US-Staatsbürgerschaft geht." Für Palästinenser, die keine Amerikaner sind, braucht man sich übrigens nicht einmal die Mühe zu machen.

3. "Sie hat sich entschieden, an einem gefährlichen Ort zu sein." Und wenn, sagen wir, ein bewaffneter Palästinenser die israelische Journalistin Ilana Dayan vor Ort getötet hätte? Nun, sie wäre sicherlich nicht dafür verantwortlich gemacht worden.

4. "Alles fällt auf dich zurück." Die Palästinenser weigern sich, an einer gemeinsamen Untersuchung des Vorfalls teilzunehmen - was haben sie zu verbergen? Ah, Israel verweigert auch gemeinsame internationale Untersuchungen? Für uns ist das erlaubt.

5. "Framing". Und wenn sich herausstellt, dass ein israelischer Soldat sie erschossen hat? Nun, das ist so, weil sie uns im Krieg gegen den Terror zwingen, sie zu töten. Es ist nicht wichtig, wer während einer Schlacht schießt, es ist wichtig, wer in diesem Krieg Recht hat (was meinen Sie, die "besetzte" Seite? Sollen sie doch einen anderen Weg finden, es zu formulieren.)

6. "Was man nicht sagen sollte." Sehen Sie, wir haben nicht gesagt, dass es gerechtfertigt ist, sie zu töten - das haben wir nicht gesagt! Aber es ist wichtig zu erwähnen, nur zu erwähnen, dass Abu Akleh im Leben und im Tod ein Hasbara-PR-Terrorist war. Feindselig gegenüber Israel. Sehr einseitig.

7. "Was man nicht tun sollte". Abschließend ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass unser Problem die PR ist. Nicht die Realität, die ist nicht mehr wichtig. Möglichkeiten, die nicht auf der Tagesordnung stehen: Keine Journalisten töten, keine Fahnen bei einer Beerdigung jagen und keine Särge angreifen.

Der Autor ist (nicht) der Direktor von ItWasn'tUs, einer Organisation, die mit Hilfe junger digitaler Botschafter Zweifel an Israel in der ganzen Welt sät.   Quelle
 

 

 

 

 


 

Ist das Blut eines ikonischen Journalisten röter als das Blut anonymer Palästinenser?  

Gideon Levy  - Mai 11. 2022 - Übersetzt mit DeepL

Das relative Entsetzen über die Tötung von Shireen Abu Akleh ist berechtigt und notwendig. Sie ist aber auch verspätet und selbstgerecht. Jetzt sind Sie entsetzt? Das Blut einer berühmten Journalistin, egal wie mutig und erfahren sie war - und das war sie -, ist nicht röter als das Blut einer anonymen Gymnasiastin, die vor einem Monat in einem Taxi voller Frauen in eben diesem Dschenin auf dem Heimweg war, als sie durch Schüsse israelischer Soldaten getötet wurde.

Auf diese Weise wurde Hanan Khadour getötet. Auch damals versuchte der Militärsprecher, Zweifel an der Identität der Schützen zu äußern: "Die Angelegenheit wird untersucht." Ein Monat ist vergangen, und diese "Untersuchung" hat nichts ergeben und wird auch nichts ergeben - aber die Zweifel wurden gepflanzt, und sie keimten auf den israelischen Feldern der Verleugnung und Verdrängung, wo sich niemand wirklich für das Schicksal eines 19-jährigen palästinensischen Mädchens interessiert und das tote Gewissen des Landes wieder zum Schweigen gebracht wird. Gibt es ein einziges Verbrechen des Militärs, für das die Rechte und das Establishment jemals die Verantwortung übernehmen werden? Nur ein einziges?

Abu Akleh scheint eine andere Geschichte zu sein: ein international bekannter Journalist. Erst am vergangenen Sonntag wurde ein eher lokaler Journalist, Basel al-Adra, von israelischen Soldaten in den südlichen Hebron-Hügeln angegriffen, und niemand kümmerte sich darum. Und vor ein paar Tagen wurden zwei Israelis, die während des Gaza-Krieges im vergangenen Mai Journalisten angegriffen hatten, zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt. Welche Strafe werden die Soldaten erhalten, die Abu Akleh getötet haben, wenn sie es denn getan haben? Und welche Strafe wurde denjenigen zuteil, die den verabscheuungswürdigen Bombenanschlag auf die Büros der Associated Press in Gaza während der Kämpfe im letzten Jahr beschlossen und durchgeführt haben? Hat jemand für dieses Verbrechen bezahlt? Und was ist mit den 13 Journalisten, die während des Gaza-Krieges im Jahr 2014 getötet wurden? Und mit dem medizinischen Personal, das bei Demonstrationen am Grenzzaun von Gaza getötet wurde, darunter die 21-jährige Razan al-Najjar, die von Soldaten erschossen wurde, während sie ihre weiße Uniform trug? Niemand ist bestraft worden. Solche Dinge werden immer von einer Wolke der blinden Rechtfertigung und der automatischen Immunität für das Militär und die Anbetung seiner Soldaten überdeckt.

Selbst wenn die rauchende israelische Kugel gefunden wird, die Abu Akleh tötete, und selbst wenn Filmmaterial gefunden wird, das das Gesicht des Schützen zeigt, wird er von den Israelis wie ein Held behandelt, der über jeden Verdacht erhaben ist. Es ist verlockend zu schreiben, dass, wenn unschuldige Palästinenser von israelischen Soldaten getötet werden müssen, es besser wäre, wenn sie bekannt wären und einen US-Pass hätten, wie Abu Akleh. Wenigstens wird das US-Außenministerium dann ein wenig - aber nicht zu viel - Unmut über die sinnlose Tötung eines seiner Bürger durch die Soldaten eines seiner Verbündeten äußern.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels war noch unklar, wer Abu Akleh getötet hat. Das ist Israels Propagandaleistung - Zweifel zu säen, die Israelis schnell als Tatsache und Rechtfertigung aufgreifen, obwohl die Welt ihnen nicht glaubt und in der Regel Recht hat. Als der palästinensische Junge Mohammed al-Dura im Jahr 2000 getötet wurde, versuchte die israelische Propaganda ebenfalls, die Identität seiner Mörder zu verschleiern; sie konnte ihre Behauptungen nie beweisen, und niemand kaufte sie. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Soldaten, die die junge Frau in einem Taxi getötet haben, die gleichen sind, die auch einen Journalisten töten würden. Es ist derselbe Geist; sie dürfen schießen, wie sie wollen. Diejenigen, die für die Tötung von Hanan nicht bestraft wurden, machten mit Shireen weiter.

Aber das Verbrechen beginnt lange vor den Schüssen. Das Verbrechen beginnt mit der nächtlichen Durchsuchung jeder Stadt, jedes Flüchtlingslagers, jedes Dorfes und jedes Schlafzimmers im Westjordanland, wenn nötig, aber vor allem, wenn nicht nötig. Die Militärkorrespondenten werden immer sagen, dies geschehe, um "Verdächtige zu verhaften", ohne zu spezifizieren, welche Verdächtigen und wessen sie verdächtigt werden, und Widerstand gegen diese Übergriffe wird immer als "Störung der Ordnung" angesehen - der Ordnung, in der das Militär tun kann, was es will, und die Palästinenser nichts tun können, schon gar keinen Widerstand leisten.


Abu Akleh starb als Heldin bei der Ausübung ihrer Arbeit. Sie war eine mutigere Journalistin als alle israelischen Journalisten zusammengenommen. Sie war in Dschenin und an vielen anderen besetzten Orten, die sie nur selten oder gar nicht besucht haben, und nun müssen sie sich in Respekt und Trauer verneigen. Sie hätten auch aufhören sollen, die vom Militär und der Regierung verbreitete Propaganda über die Identität ihrer Mörder zu verbreiten. Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, muss der Standardschluss lauten: Das israelische Militär hat Shireen Abu Akleh getötet.
  Quelle

 


Eine Seite für Shireen Abu Akleh

 

 

 

Tränen und Hoffnung in den letzten Tagen

Mazin Qumsiyeh - 14. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL

Die weltbekannte Journalistin Shireen Abu Aqleh wurde in Dschenin absichtlich von einem einem israelischen Scharfschützen in Dschenin ermordet. Millionen von Tränen wurden für sie vergossen, auch  des Palästinensischen Instituts für Biodiversität und Nachhaltigkeit (palestinenature.org). Wir haben ihr zu Ehren zehn Bäume gepflanzt. Die Konstellation der Ereignisse und Umstände und ihr Hintergrund waren tatsächlich so erstaunlich dass sie uns eine große Portion Traurigkeit, aber auch einen großen Hoffnungsschimmer bescherte.

Dschenin, wo sie ermordet wurde, ist ein Zentrum des heldenhaften Widerstands gegen die Widerstandes gegen die Besatzung (Widerstand, der von keiner Regierung, weder international noch oder gar palästinensischen). Sie war Journalistin und trug eine blaue Schutzweste Journalistenschutzweste und einen Helm. Damit mobilisierte sie die Medien. Sie wurde geliebt in jedem palästinensischen Haus für ihre Berichterstattung über das tägliche Elend die seit Jahrzehnten von ausländischen Besatzern verursacht wird. Sie war US-Bürgerin und durch ihren Tod die Heuchelei des zionistisch geführten Außenministeriums auf, das
wie bei Rachel Corrie und anderen von Israel getöteten US-Bürgern (einem "besonderen Land, das aufgrund einer starken Lobby in Washington immun gegen Rechenschaftspflicht DC).

Ihr Leichnam wurde in Nablus in einer palästinensischen medizinischen Hochschule autopsiert dann nach Ramallah und dann nach Jerusalem gebracht. Dass sie eine Jerusalemerin ist und ihre beiden Eltern dort begraben sind, war ein glücklicher Zufall. Sie war auch Christin und alle christlichen Kirchen in Jerusalem läuteten ihre Glocken. Die Muslime beteten an ihrem heiligen Tag, dem Freitag, für sie, kurz bevor sie beerdigt wurde. Millionen sahen zu und Tausende nahmen an ihrer Beerdigung in Jerusalem an einem Freitag. Die Trauernden waren Christen, Muslime und gläubige Juden und Sie trugen palästinensische Flaggen (die von den israelischen Besatzungstruppen verboten wurden).

 

VIDEO - Israelische Besatzungstruppen greifen Palästinenser an, die an dem Trauerzug für die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh teilnehmen.
 



Die Besatzungstruppen griffen dann die Beerdigung einschließlich der Sargträger von Shireen an, nachdem sie sie ermordet hatten. Hier sind die schockierenden Videos aus verschiedenen Blickwinkeln
https://youtu.be/WHqytR_y0I8
https://youtu.be/8r2eR6-rSHw
https://www.facebook.com/MQaddoha/videos/742322280233193/

Erste Untersuchungen und Menschenrechtserklärungen zum Mord an Shireen:
AlHaq-Untersuchung https://www.alhaq.org/ar/advocacy/19990.html
BTselem https://youtu.be/nguevm1CHXM
Amnesty

Die Heuchelei des Westens wird immer eklatanter. Im Fall des Mordes an Shireen Aby Aqleh fordern sie einfach "eine Untersuchung". Aber Shireen war Reporterin Nummer 49, die von den Besatzungstruppen ermordet wurde, und sicherlich hat Israel Zehntausende von Zivilisten ermordet (einschließlich amerikanischer Bürger wie Rachel Corrie). Sie kamen immer ungestraft davon.

Hier ist, was das Außenministerium über eine Reporterin, die im gleichen Alter wie Shireen war und in der Ukraine: "Wir sind entsetzt, dass Journalisten und Filmemacher - die keine Kämpfer sind - in der Ukraine von Kreml-Kräften getötet und verletzt wurden. Kräfte getötet und verletzt wurden. Dies ist ein weiteres grausames Beispiel für das wahllose Vorgehen des Kremls, wahllosen Handelns des Kremls."

Sie forderten den Kreml nicht auf, eine "Untersuchung" durchzuführen. Stellen Sie sich nun vor, sie wären nicht heuchlerisch und würden dasselbe über Shireen. Es würde lauten: "Wir sind entsetzt, dass Journalisten und Filmemacher - Nicht-Kombattanten - in Palästina von zionistischen Kräften getötet und verletzt wurden. Dies ist ein weiteres grausames Beispiel für das wahllose Vorgehen der Zionisten. " Wir haben nichts von Sanktionen gehört, geschweige denn von einer Verstärkung des Druck gegen das zionistische Regime, das hundertmal mehr getan hat als  Russland in der Ukraine getan hat. Wie im Falle Südafrikas unterstützten die Regierungen die Regierungen die Apartheid, die Menschen lehnten sich dagegen auf und forderten und erstellten Programme für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS - siehe BDSmovement.net).

Auch die westlichen Konzernmedien sind mitschuldig und müssen in Frage gestellt werden.Wie die Medien in ihrer Pflicht, einen der ihren zu ehren, versagt haben:
https://www.middleeasteye.net/news/shireen-abu-akleh-media-failed-journalist-killing

In derselben Woche hat das israelische Regime mit Unterstützung der US-Regierung die Vertreibung von über 1200 Menschen aus ihren Häusern in den Hügeln von Süd-Hebron genehmigt und kündigte gleichzeitig Tausende von neuen Wohneinheiten in illegalen kolonialen Siedlungen in den illegal besetzten Gebieten (beides Verstöße gegen Völkerrecht). Die Ankündigung von 4427 neuen Wohneinheiten erfolgte nach langwierigen Verhandlungen mit den USA, die auch von AIPAC grünes Licht erhielten grünes Licht bekamen, um zu erklären, dass sie dagegen sind (obwohl sie sie eigentlich genehmigt und finanziert). Die EU produzierte ebenfalls leere Worte der Opposition, während sie weiterhin die Besatzer/Kolonisatoren zu finanzieren.

 


VIDEO - Wenn ich dein Haus nicht stehle, wird es jemand anderes stehlen."

"Die Weisheit eines israelischen Siedlers"


 

 

Hier ist, was Jewish Voice for Peace (mutiger tahn all diese arabischen und westlichen Regierungen) zu einem Vorfall sagte: "Unter Ausnutzung die Trauer der Palästinenser [über die Ermordung von Shireen] auszunutzen, haben amerikanische jüdische Siedler ein palästinensisches Haus in Hebron übernommen, das den Palästinensern als Al Khalil bekannt war, bevor es judaisiert wurde.

Dieser Diebstahl von palästinensischen Häuser durch Ausländer ist ein Merkmal des Zionismus, kein Fehler. Die Siedler - und natürlich natürlich auch ihre palästinensischen Opfer - sind sich dessen bewusst. Wir setzen fort das zionistische Bestreben, das Land zu erlösen", sagte Shlomo Levinger, ein Vertreter der Siedlerfamilien, sagte. Und mit "das Land erlösen" meinen sie die Judaisierung des Landes, die Auslöschung der Geschichte und der Verbindung der Palästinenser mit dem Land, und die ethnische Säuberung der Palästinenser, die auf dem Land leben.

Um zukünftigen Siedler zu verhindern, müssen wir uns dem Zionismus widersetzen, der schon immer die Vertreibung der Palästinenser erfordert hat - wie sowohl die frühen Zionisten als auch die heutigen Siedler deutlich gemacht haben."
 


Shireens Stimme wird durch ihre Ermordung verstärkt, genau wie die Ermordung von Nizar Banat und ebenso wie >110.000 Zivilisten, die hier in Palästina ermordet wurden, seit die Zionisten aus Europa kamen. Wir müssen den Stimmen der Opfer Gehör verschaffen, besonders in Fällen wie diesem, wo die Konstellation der Ereignisse so ist, wie sie ist.

Shireen war unsere Stimme in der Welt, und jetzt müssen wir ihre Stimme sein. Eine Jerusalemer Haupt Straße wurde von ihren rechtmäßigen Eigentümern übernommen - Palästinenser mit Palästinenser mit palästinensischen Fahnen und christlichen und muslimischen Gebetsklängen. Shireen Plby

VIDEO - Angriffe der israelischen Streitkräfte auf den Sarg von den palästinensischen Journalistin
(Um es zu sehen auf das Bild klicken)

Ihr Opfer weist den Weg für Widerstand und Widerstandsfähigkeit. Ihr Sarg, der von Muslimen und Christen getragen wurde, erinnerte uns daran, wie schön und einträchtig in Jerusalem vor dieser schrecklichen, grausamen Besatzung waren. Er war ein Zeichen Zeichen der Hoffnung und ein Leuchtfeuer des Mutes trotz der überlangen Hasbara/Propaganda, die Milliarden ausgibt, um das westliche Publikum im im Dunkeln zu lassen.

Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln, um diesen Albtraum zu beenden und Palästina zu befreien. Palästina. Je härter wir arbeiten, desto schneller wird dies geschehen und dies wiederum rettet Leben. Der 23-jährige Palästinenser Walid Al-Sharif erlag seinen Wunden Wunden, die er vor zwei Wochen in der Al-Aqsa-Moschee bei einem Angriff der Besatzungstruppen auf
muslimische Gläubige angriffen.

Wir alle müssen sagen: Genug ist genug. JEDER ist ist aufgerufen, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu handeln, um diesen Albtraum zu beenden (das Aufdecken westliche Heuchelei ist nur eines von vielen Mitteln)

David Shulman - Israel-Preisträger in den Hügeln von Süd-Hebron
https://www.facebook.com/Taayus/videos/10153404346511986/

Eine großartige Rede von Charlie Chaplain in der Hitze der furchtbaren 1940er Jahre als Hitler den Hass im Namen der Sicherheit des deutschen Volkes aufpeitschte wie es das zionistische Regime heute tut. Sie ist auch heute noch gültig, wenn die Menschen zuhören würden. Wie viel besser würde es uns gehen, wenn die Zionisten aufhören würden, den Hass und die Unterdrückung wiederzukäuen Hass und Unterdrückung wiederzukäuen, die Hunderten von Millionen Menschen im Laufe der Jahrhunderte zugefügt wurden.
Hören Sie sich diese sehr kraftvollen Worte an
https://www.facebook.com/CryptikMovement/videos/10152590620669485/

Bleibt menschlich und haltet Palästina am Leben

Mazin Qumsiyeh
Ein Beduine im Cyberspace, ein Dorfbewohner zu Hause
Professor, Gründer und (ehrenamtlicher) Direktor
Palästinensisches Museum für Naturgeschichte
Palästinensisches Institut für Biodiversität und Nachhaltigkeit
Universität Bethlehem
Besetztes Palästina
http://qumsiyeh.org
http://palestinenature.org
Facebook-Seiten
Persönlich https://www.facebook.com/mazin.qumsiyeh.9
Museum https://www.facebook.com/PIBS.PMNH               Quelle

 

 


 


Abed Schokry - Gaza am 13 Mai 2022

Die Ereignisse der letzten Wochen und insbesondere die gezielte Ermordung der palästinensischen Al Jazeera Journalisten bzw. Reporterin Shireen Abou Akleh, machen mich sehr traurig und sehr verzweifelt. Denn was zwischen Russland und der Ukraine passiert, zeigt mir die Doppelmoral der westlichen Länder.

Ein Beispiel: Ein amerikanischer Reporter wurde in der Ukraine erschossen, während er seinen Job als Journalist ausgeübt hatte. Ich vermute, durch einen russischen Angriff ist er zu Tode gekommen. Nun wird aber NICHT von Russland erwartet bzw. verlangt, an der Aufklärung mitzuarbeiten. Bei uns wird sogar Druck seitens der USA ausgeübt, damit die Israelis ihre Version in die Welt schicken können. Würden die USA akzeptieren, dass auch die Russen an der Untersuchung beteiligt werden?

Es ist schlichtweg so furchtbar ungerecht, und es wird immer und immer wieder mit zweierlei Maß gemessen. Der Widerstand der UkrainerInnen ist legitim, und die Ukraine wird sehr stark seitens des Westens unterstützt.

Wenn wir aber Widerstand gegen eine nun seit 74 Jahren bzw. 55 Jahren andauernde Besatzung leisten, werden wir als Terroristen gesehen. Das sind eindeutig Doppelmoral bzw. sind Doppelstandards. Das macht mich immer wieder fassungslos und sehr traurig.

Nun ABER zurück zur Journalistin Shireen Abou Akleh. Welche Gefahr ging denn von ihr aus? War es die Gefahr für Israel, dass sie als Journalistin das Unrecht, den brutalen nächtlichen Einsatz der israelischen Armee in der palästinensischen Stadt Jenin der Weltöffentlichkeit zeigen wollte? Warum sonst wurde sie so kaltblütig ermordet? Sie trug eine schusssichere Weste mit der Aufschrift PRESS und einen kugelsicheren Helm für die Soldaten deutlich sichtbar. Der Schuss traf sie gezielt unter dem Ohr, wie ich gelesen habe.

Israel lehnt wie immer jede Verantwortung ab und versucht Palästinensern die Schuld an der Ermordung der Journalistin in die Schuhe zu schieben. Die Soldaten machten umgehend palästinensische Schützen für den Tod verantwortlich. Aber sogar der einstige Militärsprecher Nachman Shai sagte im Radio, man müsse zugeben, „dass Israels Glaubwürdigkeit bei solchen Vorfällen nicht sehr groß ist“. Wie recht hat er.

Stellen Sie sich folgendes vor, eine israelische Reporterin würde während ihrer Arbeit kaltblütig erschossen. Wie wäre die Reaktion der israelischen Regierung bzw. in den westlichen Ländern? Würde Israel es akzeptieren mit der für die Ermordung verantwortliche Seite das Geschehen aufklären wollen??? Wir trauen den Israelis nicht, eine objektive Untersuchung des Falles tatsächlich zu wollen.

So traurig es ist, ich bin sicher, dass die Israelis niemals ihre Schuld am Tod der Journalistin zugeben würden. Welche menschenverachtenden Äußerungen es von Israel gibt, belegt der ehemalige Sprecher der israelischen Besatzungsarmee Avi Benyahu, der sagt "Angenommen. Shireen sei/wurde von der israelischen Armee erschossen, das ist kein Grund sich dafür zu entschuldigen".


Wir fordern eine unabhängige Untersuchung! Shireen Abou Akleh hatte die palästinensische UND die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wir fordern deshalb die USA auf, sich für eine unabhängige Untersuchung mit allem Nachdruck einzusetzen!
Ein weiterer Gedanke an dieser Stelle ist, sie und ihre KollegInnen wurden seitens der Israelis definitiv als Pressepersonen erkannt. Und es gibt sehr viele Stimmen, die das bestätigt haben.

Ihr Kollege al-Samoudis, auf den auch geschossen wurde, berichtete: „Wir wollten die Operation der israelischen Armee filmen, und auf einmal schossen sie auf uns, ohne uns aufgefordert zu haben, zu gehen oder das Filmen einzustellen“

Für die israelischen Soldaten war sie „bewaffnet“. Ihre Kamera und Ihre Arbeit als Journalistin sind die Waffen, die die Israelis zum Schweigen bringen wollten. Dabei vergessen sie, dass es andere Shireens geben wird, die sich weiter für die Wahrheit, für Gerechtigkeit und für die Freiheit eines seit mehr als siebzig Jahren unterdrückten Volkes einsetzen werden.

 Die Wahrheit und Gerechtigkeit werden immer siegen! Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben. Auch wenn es manchmal etwas dauert, die Sonne kann man nicht mit einem Sieb verdecken. Sie wird hinter den dicksten Wolken wieder scheinen.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt am 13.5.2022 folgendes: Nach Aussagen von Kolleginnen und Kollegen Abu Aklehs, die vor Ort waren, haben israelische Scharfschützen auf eine Gruppe Reporter geschossen. Es gibt Videoaufnahmen, die zwei Journalistinnen zeigen, die trotz Presse-Warnweste und Helm am Straßenrand unter Beschuss gerieten. Shireen Abu Akleh liegt regungslos auf dem Boden. Wenige Meter daneben kauert eine junge Kollegin in Panik. Ein weiterer Kollege, Ali Samoudi, wurde in den Rücken getroffen. Minutenlang konnte keiner zu Hilfe eilen, weil der Kugelhagel anhielt.

Seitdem herrscht in der arabischen Welt großes Entsetzen. Von Amman bis Tunis war Shireen Abu Akleh bekannt - und überall kamen nun Menschen zu Trauerkundgebungen zusammen. Am Freitagnachmittag fand ihre Trauerfeier in einer Kirche in Jerusalem statt, Abu Akleh soll auf dem Berg-Zion-Friedhof neben ihren Eltern beigesetzt werden. Als der Trauerzug zuvor das Krankenhaus in Ost-Jerusalem verließ, wo der Leichnam der Journalistin aufbewahrt wured, kam es zu würdelosen Szenen: Videos zeigen, wie israelische Einsatzkräfte mit Schlagstöcken und Tränengas gegen den Trauerzug vorgehen, bis der Sarg den Trägern entgleitet und fast zu Boden stürzt.


Bitte schauen Sie sich das angefügte Video an, das dieses ungeheuerliche Vorgehen der israelischen Polizei zeigt.

 

 

 

Ein großes Porträt der ermordeten palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh wurde heute auf dem palästinensischen Fernsehturm in Ramallah, im Zentrum des Westjordanlandes, zu Ehren ihres Andenkens und ihrer Leistungen beleuchtet.

Porträt von Shireen Abu Akleh auf dem palästinensischen Fernsehturm beleuchtet

14. Mai 2022 (WAFA) - Übersetzt mit DeepL

An der Beleuchtungszeremonie nahmen Minister Ahmad Assaf, der Vorsitzende der Palästinensischen Rundfunk- und Fernsehanstalt und Generalinspektor der offiziellen Medien, sowie eine Handvoll PBC-Beamte und lokale Journalisten teil.

In seiner Ansprache sagte Assaf, die Beleuchtung des palästinensischen Fernsehturms mit dem Bild von Abu Akleh sei "eine Anerkennung ihrer Bemühungen und ihrer Rolle in den Medien bei der Vermittlung der palästinensischen Geschichte in der Welt und der Dokumentation der Verbrechen der israelischen Besatzung gegen unser Volk, sein Land und seine heiligen Stätten".

Die palästinensisch-amerikanische Journalistin war am frühen Mittwochmorgen in Dschenin, um über eine Razzia der israelischen Armee zu berichten, als sie von israelischen Besatzungstruppen getötet wurde.

Abu Akleh trug eine Presseweste und wurde während ihrer Berichterstattung über die Razzia von israelischen Soldaten in den Kopf geschossen und in das Ibn-Sina-Krankenhaus gebracht, wo sie für tot erklärt wurde.

Ein weiterer Journalist, Ali Asmoadi, ein Produzent von Al Jazeera, wurde durch einen Schuss verwundet und befindet sich in einem stabilen Zustand.  M.N   Quelle

 

 

 

Wie sich die Unsicherheitskräfte Israel brutal
an der Beerdigung von Shireen Abu Akleh "beteiligen"
 

VIDEO - Zuerst töteten sie Shirin, dann schändeten sie ihren Sarg, störten ihre Beerdigung, attackierten ihre Trauernden und schlugen ihre Sargträger. Aber die Prozession ging weiter, genauso wie das Streben nach Freiheit und Emanzipation.

 

 

Shireen Abu Akleh wurde hingerichtet, um eine Botschaft an die Palästinenser zu senden

Jonathan Cook - 13. Mai 2022

In den 20 Jahren meiner Berichterstattung über Israel und Palästina habe ich aus erster Hand erfahren, dass man Israels Version der Ereignisse rund um den Tod von Palästinensern oder Ausländern niemals trauen kann

Middle East Eye - 12. Mai 2022

Die Hinrichtung der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh durch einen israelischen Soldaten in der palästinensischen Stadt Dschenin, die sofortigen Bemühungen Israels, die Schuldfrage zu klären, und die schwachen Bekundungen der Besorgnis aus den westlichen Hauptstädten weckten in mir Erinnerungen an 20 Jahre Berichterstattung aus der Region.

Im Gegensatz zu Abu Akleh befand ich mich viel seltener an der Front in den besetzten Gebieten. Ich war kein Kriegsberichterstatter, und wenn ich in die Nähe des Geschehens geriet, dann war das immer ein Zufall - wie zum Beispiel in Jenin, als mein palästinensisches Taxi in eine Straße einbog und wir in den Lauf eines israelischen Panzers starrten. Der Geschwindigkeit und dem Geschick meines Fahrers beim Rückwärtsfahren nach zu urteilen, war es nicht das erste Mal, dass er mit einer solchen Straßensperre zu tun hatte.

Abu Akleh hat über viel zu viele Morde an Palästinensern berichtet, als dass sie nicht gewusst hätte, welchen Risiken sie sich als Journalistin jedes Mal aussetzte, wenn sie eine kugelsichere Weste anlegte. Das war eine Frechheit, die ich nicht teilen konnte.

Einem aktuellen Bericht von Reporter ohne Grenzen zufolge wurden seit 2018 mindestens 144 palästinensische Journalisten von israelischen Streitkräften in den besetzten Gebieten verletzt. Drei, darunter Abu Akleh, wurden im selben Zeitraum getötet.

Ich habe einen Teil meiner Zeit in der Region damit verbracht, die Schauplätze der palästinensischen Todesfälle zu besuchen und zu versuchen, die widersprüchlichen palästinensischen und israelischen Erzählungen zu durchschauen, um ein klareres Verständnis der tatsächlichen Ereignisse zu bekommen. Die Ermordung von Abu Akleh und die israelische Reaktion darauf entsprachen dem Muster, das ich bei meinen Nachforschungen entdeckt hatte.

Es war daher keine Überraschung, dass der israelische Premierminister Naftali Bennett sofort die Palästinenser für ihren Tod verantwortlich machte. Es bestehe "eine große Wahrscheinlichkeit, dass bewaffnete Palästinenser, die wild um sich schossen, den unglücklichen Tod der Journalistin verursacht haben", sagte er.

Offene Rechnungen begleichen
- Abu Akleh war nicht nur der arabischen Welt, die Nachrichten aus Palästina verschlingt, ein vertrautes Gesicht, sondern auch den meisten israelischen Kampfsoldaten, die palästinensische Gemeinden wie Dschenin "überfallen" - ein Euphemismus für Angriffe -.

Die Soldaten, die auf sie und die Gruppe palästinensischer Journalisten, die sie begleitete, schossen, wussten, dass sie auf Mitglieder der Medien schossen. Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass einer oder mehrere der Soldaten sie gezielt als Zielscheibe identifiziert haben.

Die Palästinenser vermuten zu Recht, dass das Einschussloch knapp unter dem Rand ihres Metallhelms kein Zufallsprodukt war. Es sah nach einem gezielten Schuss aus, der sie töten sollte - der Grund, warum palästinensische Beamte ihren Tod als "vorsätzlich" bezeichnen.

Seit ich mich erinnern kann, versucht Israel, Vorwände zu finden, um die Berichterstattung von Al Jazeera zu unterbinden, indem es den Reportern oft Hausverbot erteilt oder ihnen Presseausweise verweigert. Im vergangenen Mai bombardierte Israel ein Hochhaus in Gaza, in dem sich die Büros des Senders befanden.

Abu Akleh wurde höchstwahrscheinlich gerade deshalb erschossen, weil sie eine hochrangige Al-Dschasira-Reporterin war, die für ihre furchtlose Berichterstattung über israelische Verbrechen bekannt war. Sowohl die Armee als auch ihre Soldaten hegen einen Groll, und sie verfügen über tödliche Waffen, mit denen sie ihre Rechnungen begleichen können.

Freundliches Feuer
- Israels Behauptung, sie sei von palästinensischen Schüssen getroffen worden oder habe Kollateralschäden erlitten, sollte mit der gebührenden Geringschätzung behandelt werden. Dank moderner GPS- und Satellitenbilder lässt sich diese Art von Standard-Demagogie immer leichter widerlegen.

Die "Friendly Fire"-Verteidigung stammt direkt aus dem Buch, das Israel immer dann verwendet, wenn es nicht auf seine bevorzugte nachträgliche Begründung für die Tötung von Palästinensern zurückgreifen kann: dass sie bewaffnet waren und "eine unmittelbare Gefahr für die Soldaten darstellten".

Das war eine Lektion, die ich in meinen ersten Monaten in der Region gelernt habe. Ich kam 2001 in die Region, um die Ereignisse während der ersten Tage der Zweiten Intifada, des Palästinenseraufstands, zu untersuchen, als die israelische Polizei 13 Demonstranten tötete. Im Gegensatz zu den parallelen Ereignissen in den besetzten Gebieten richteten sich diese Morde gegen Angehörige einer großen palästinensischen Minderheit, die innerhalb Israels lebt und eine sehr niedrige Staatsbürgerschaft hat.

Bei Ausbruch der Intifada Ende 2000 waren palästinensische Bürger in noch nie dagewesener Zahl auf die Straße gegangen, um gegen die Tötung ihrer Landsleute in den besetzten Gebieten durch die israelische Armee zu protestieren.

Besonders wütend waren sie über die vom Fernsehsender France 2 aufgezeichneten Bilder aus Gaza. Sie zeigten einen Vater, der verzweifelt versuchte, seinen 12-jährigen Sohn Muhammad al-Durrah zu schützen, als die beiden an einer Straßenkreuzung von israelischen Schüssen getroffen wurden. Muhammad wurde getötet und sein Vater Jamal schwer verwundet.

Auch damals versuchte Israel alles, um die Geschehnisse zu verschleiern - und tat dies auch noch viele Jahre lang. Es machte abwechselnd Palästinenser für die Tötung Durrahs verantwortlich, behauptete, die Szene sei inszeniert worden, oder behauptete, der Junge sei tatsächlich am Leben und unverletzt. Dies geschah sogar trotz der Proteste des französischen Fernsehteams.

Zwar wurden auch anderswo in den besetzten Gebieten palästinensische Kinder getötet, doch wurden diese Tode selten so eindringlich auf Film festgehalten. Und wenn, dann meist mit den primitiven Digitalkameras der damaligen Zeit. Israel und seine Apologeten taten solche körnigen Aufnahmen beiläufig als "Pallywood" ab - eine Mischung aus palästinensisch und Hollywood - um zu suggerieren, sie seien gefälscht.

Von hinten gefilmt
- Die israelischen Täuschungen über den Tod von al-Durrah spiegelten das wider, was innerhalb Israels geschah. Auch dort schoss die Polizei rücksichtslos auf die ausbrechenden Großdemonstrationen, obwohl die Demonstranten unbewaffnet waren und die israelische Staatsbürgerschaft besaßen. Dabei wurden nicht nur 13 Palästinenser getötet, sondern auch Hunderte von Menschen verwundet und zum Teil grausam verstümmelt.

Bei einem Vorfall marschierten israelische Juden aus Ober-Nazareth - einige von ihnen bewaffnete, nicht im Dienst befindliche Polizisten - auf die benachbarte palästinensische Stadt Nazareth, in der ich mich befand. Über die Lautsprecher der Moschee wurden die Bewohner von Nazareth aufgefordert, ihre Häuser zu schützen. Es folgte eine lange, angespannte Auseinandersetzung zwischen den beiden Seiten an einer Straßenkreuzung zwischen den Gemeinden.

Die Polizei stand an der Seite der Angreifer und wurde von israelischen Scharfschützen bewacht, die auf einem hohen Gebäude in Ober-Nazareth postiert waren und auf die darunter versammelten Einwohner von Nazareth blickten.

Die Polizei bestand darauf, dass die Palästinenser zuerst gehen. Angesichts der vielen Waffen gaben die Menschen aus Nazareth schließlich nach und machten sich auf den Heimweg. In diesem Moment eröffneten Scharfschützen der Polizei das Feuer und schossen mehreren Männern in den Rücken. Zwei, die in den Kopf getroffen wurden, waren sofort tot.

Diese Exekutionen wurden von Hunderten von Palästinensern, der Polizei und allen, die versucht hatten, in Nazareth einzudringen, mitverfolgt. In der offiziellen Darstellung der Polizei wurde die Abfolge der Ereignisse jedoch ignoriert. Die Polizei erklärte, die Tatsache, dass die beiden palästinensischen Männer in den Hinterkopf geschossen worden waren, beweise, dass sie von anderen Palästinensern und nicht von Scharfschützen der Polizei getötet worden seien.

Die Kommandeure behaupteten, ohne Beweise vorzulegen oder eine forensische Untersuchung durchzuführen, dass sich palästinensische Bewaffnete hinter den Männern versteckt hätten und sie versehentlich erschossen hätten, während sie auf die Polizei zielten. Dies war eine eklatante Lüge, an der die Behörden jedoch auch nach einer gerichtlich geführten Untersuchung festhielten.

Gleichgewicht der Kräfte
- Wie im Fall von Abu Akleh war der Tod dieser beiden Männer kein unglücklicher Vorfall, bei dem Unschuldige ins Kreuzfeuer gerieten, wie Israel uns glauben machen will.

Wie Abu Akleh wurden auch diese Männer aus Nazareth von Israel kaltblütig hingerichtet. Sie sollten allen Palästinensern deutlich machen, wo das Gleichgewicht der Kräfte liegt, und sie sollten gewarnt werden, sich zu fügen, zu schweigen und ihren Platz zu kennen.

Die Einwohner von Nazareth widersetzten sich diesen Vorgaben und gingen auf die Straße, um ihre Stadt zu schützen. Abu Akleh tat dasselbe, indem er mehr als zwei Jahrzehnte lang Tag für Tag auftauchte, um über die Ungerechtigkeiten, Verbrechen und Schrecken des Lebens unter israelischer Besatzung zu berichten. Beides waren Akte des friedlichen Widerstands gegen die Unterdrückung, und beide wurden von Israel als gleichwertig mit Terrorismus angesehen.

Wir werden nie herausfinden können, ob Abu Akleh oder diese beiden Männer aufgrund der Handlungen eines hitzköpfigen israelischen Soldaten starben oder weil der Schütze von hochrangigen Offizieren die Anweisung erhielt, eine Hinrichtung als Lehrstunde für andere Palästinenser zu nutzen.

Aber wir brauchen nicht zu wissen, was es ist. Denn es passiert immer wieder, und Israel unternimmt nichts, um es zu verhindern oder die Verantwortlichen zu ermitteln und zu bestrafen.

Weil das Töten von Palästinensern - unvorhersehbar, sogar wahllos - perfekt zu den Zielen einer Besatzungsmacht passt, die darauf aus ist, den Palästinensern jegliches Gefühl von Sicherheit oder Normalität zu nehmen, einer Besatzungsmacht, die entschlossen ist, sie zu terrorisieren, damit sie ihre Heimat Stück für Stück verlassen.

Eine Lektion erteilt
- Abu Akleh ist eine der wenigen Palästinenser aus den besetzten Gebieten, die die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen. Dies und ihre Berühmtheit in der arabischen Welt sind zwei Gründe, warum sich Beamte in Washington verpflichtet fühlten, ihre Trauer über ihre Ermordung zum Ausdruck zu bringen und eine formelhafte Forderung nach einer "gründlichen Untersuchung" zu stellen.

Doch Abu Aklehs US-Pass konnte sie ebenso wenig vor israelischer Vergeltung bewahren wie der von Rachel Corrie, die 2003 von einem israelischen Bulldozer-Fahrer ermordet wurde, als sie versuchte, palästinensische Häuser in Gaza zu schützen. Auch Tom Hurndalls britischer Pass bewahrte ihn nicht davor, in den Kopf geschossen zu werden, als er versuchte, palästinensische Kinder in Gaza vor israelischem Gewehrfeuer zu schützen. Auch der britische Pass des Filmemachers James Miller verhinderte nicht, dass ein israelischer Soldat ihn 2003 in Gaza exekutierte, als er Israels Angriff auf die winzige, überfüllte Enklave dokumentierte.

Alle wurden so angesehen, als hätten sie sich auf eine Seite gestellt, indem sie als Zeugen auftraten und sich weigerten, zu schweigen, während die Palästinenser litten - und aus diesem Grund musste ihnen und denen, die wie sie dachten, eine Lektion erteilt werden.

Es funktionierte. Bald war das Kontingent ausländischer Freiwilliger - die nach Palästina gekommen waren, um Israels Gräueltaten zu dokumentieren und, wenn nötig, als menschliche Schutzschilde zu dienen, um Palästinenser vor einer schießwütigen israelischen Armee zu schützen - verschwunden. Israel denunzierte die Internationale Solidaritätsbewegung wegen Unterstützung des Terrorismus, und angesichts der eindeutigen Bedrohung ihres Lebens versiegte der Pool der Freiwilligen allmählich.

Die Hinrichtungen - ob sie nun von hitzköpfigen Soldaten begangen oder von der Armee gebilligt wurden - erfüllten wieder einmal ihren Zweck.

Fehler im Urteil
- Ich war der einzige Journalist, der zu Beginn der Zweiten Intifada über die erste Hinrichtungswelle von Ausländern berichtete. Iain Hook, ein Brite, der für das UNRWA, das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, arbeitete, wurde Ende 2002 von einem israelischen Scharfschützen in Dschenin erschossen - der gleichen Stadt im nördlichen Westjordanland, in der Abu Akleh 20 Jahre später hingerichtet werden sollte.

Genau wie im Fall von Abu Akleh sollte die offizielle israelische Geschichte von der eindeutigen israelischen Hinrichtung ablenken, um die Schuld auf die Palästinenser zu schieben.

Während einer weiteren israelischen "Razzia" in Dschenin hatten Hook und seine Mitarbeiter zusammen mit palästinensischen Kindern, die eine UNRWA-Schule besuchten, in dem abgeriegelten Gelände Schutz gesucht.

Israels Geschichte war ein Lügengebräu, das sich leicht widerlegen ließ, obwohl sich außer mir kein ausländischer Journalist die Mühe machte, die Lage vor Ort zu überprüfen. Und da die Möglichkeiten in jenen Tagen noch begrenzter waren, hatte ich Mühe, ein Medium zu finden, das bereit war, meine Untersuchung zu veröffentlichen.

Israel behauptete, sein Scharfschütze, der das Gelände von einem Fenster im dritten Stock überblickte, habe gesehen, wie Palästinenser in das Gelände einbrachen. Nach dieser Version verwechselte der Scharfschütze den markanten, hochgewachsenen, blassen, rothaarigen 54-jährigen Hook mit einem palästinensischen Bewaffneten, obwohl der Scharfschütze den UN-Beamten seit mehr als einer Stunde durch ein Zielfernrohr beobachtet hatte.

Um seine absurde Geschichte zu untermauern, behauptete Israel außerdem, der Scharfschütze habe Hooks Mobiltelefon mit einer Handgranate verwechselt und sei besorgt gewesen, dass er es aus dem Gebäude in Richtung der israelischen Soldaten auf der Straße werfen würde.

Allerdings hätte der Scharfschütze wissen müssen, dass dies unmöglich war. Das Gelände war abgeriegelt, mit einer hohen Betonmauer, einem Tankstellenvorplatz-ähnlichen Vordach und dickem Maschendraht, der den Zwischenraum abdeckte. Hätte Hook seine Handygranate auf die Straße geworfen, wäre sie direkt zu ihm zurückgeprallt. Wäre es wirklich eine Granate gewesen, hätte er sich in die Luft gesprengt.

Die Wahrheit war, dass Hook eine Fehleinschätzung getroffen hatte. Umgeben von israelischen Truppen und palästinensischen Kämpfern, die sich in den nahe gelegenen Gassen versteckt hielten, und verärgert über die Weigerung Israels, seinen Mitarbeitern und den Kindern einen sicheren Ausgang zu gewähren, öffnete er das Tor und versuchte, mit den Soldaten draußen zu sprechen.

Als er dies tat, kam ein bewaffneter Palästinenser aus einer nahe gelegenen Gasse und schoss auf ein israelisches Panzerfahrzeug. Keiner wurde verletzt. Hook floh zurück in das Gelände und versiegelte es wieder.

Doch die israelischen Soldaten draußen hegten nun einen Groll gegen den UN-Beamten. Einer von ihnen beschloss, Hook eine Kugel in den Kopf zu jagen, um die Rechnung zu begleichen.

Böser Glaube
- Die UNO war verpflichtet, die Ermordung von Hook eingehend zu untersuchen. Die Angehörigen von Abu Akleh werden wahrscheinlich nicht den gleichen Vorteil haben. Die israelische Polizei hat sogar eine "Razzia" in ihrem Haus im besetzten Ostjerusalem durchgeführt, um die Trauerfeier der Familie zu stören, und verlangt, dass eine palästinensische Flagge abgenommen wird. Eine weitere Botschaft.

Israel besteht bereits auf dem Zugang zu den gerichtsmedizinischen Beweisen - als ob ein Mörder das Recht hätte, sein eigenes Verbrechen zu untersuchen.

Aber selbst im Fall von Hook wurde die UN-Untersuchung stillschweigend auf Eis gelegt. Israel der Hinrichtung eines UN-Beamten zu beschuldigen, hätte die internationale Organisation in eine gefährliche Konfrontation sowohl mit Israel als auch mit den Vereinigten Staaten gezwungen. Die Ermordung von Hook wurde vertuscht, und niemand wurde zur Rechenschaft gezogen.

Für Abu Akleh ist nichts Besseres zu erwarten. Es wird Geräusche über eine Untersuchung geben. Israel wird die Palästinensische Autonomiebehörde beschuldigen, nicht zu kooperieren, was sie bereits tut. Washington wird laue Besorgnis äußern, aber nichts unternehmen. Hinter den Kulissen werden die USA Israel helfen, jede sinnvolle Untersuchung zu blockieren.

Für die USA und Europa sind routinemäßige Erklärungen der "Traurigkeit" und Forderungen nach einer Untersuchung nicht dazu gedacht, Licht in die Geschehnisse zu bringen. Das würde nur einen strategischen Verbündeten in Verlegenheit bringen, der gebraucht wird, um die westliche Macht in den ölreichen Nahen Osten zu tragen.

Nein, diese halbherzigen Erklärungen aus westlichen Hauptstädten sollen entschärfen und verwirren. Sie sollen jeder Gegenreaktion den Wind aus den Segeln nehmen, westliche Unparteilichkeit signalisieren und die Errötung der mitschuldigen arabischen Regime retten, den Eindruck erwecken, dass es ein rechtliches Verfahren gibt, an das sich Israel hält, und die Bemühungen der Palästinenser und der Menschenrechtsgemeinschaft untergraben, diese Kriegsverbrechen internationalen Gremien wie dem Haager Gerichtshof vorzulegen.

Die Wahrheit ist, dass eine jahrzehntelange Besatzung nur durch mutwillige - manchmal willkürliche, manchmal sorgfältig kalibrierte - Terrorakte überleben kann, um die unterworfene Bevölkerung in Angst und Schrecken zu halten. Wenn die Besatzung von der wichtigsten globalen Supermacht unterstützt wird, gibt es absolute Straffreiheit für diejenigen, die diese Schreckensherrschaft beaufsichtigen.

Abu Akleh ist das jüngste Opfer. Aber diese Hinrichtungen werden so lange weitergehen, wie Israel und seine Soldaten vor der Rechenschaftspflicht geschützt sind.
  Quelle

 

 

 

Aus dem Inneren der römisch-katholischen Kirche im besetzten Jerusalem, wo die Beerdigung  Shireen Abu Akleh stattfand

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 

 



 Ikonisierung einer Ikone: Eine Frau stellt in der Geburtskirche in Bethlehem Kerzen für die in Bethlehem geborene und nun in Dschenin getötete Reporterin Shireen Abu Akleh auf.Detailansicht öffnen

Abschied von einer Ikone


Von Tunis bis Amman trauern Menschen um die getötete Reporterin Shireen Abu Akleh. Bei ihrer Beerdigung in Jerusalem kommt es zu heftigen Zusammenstößen.

Von Dunja Ramadan - 13. Mai 2022

"Shireen Abu Akleh, Al Jazeera, Ramallah, Palästina": Die Schlussworte, die die vor wenigen Tagen getötete Journalistin am Ende jeder Liveschaltung mit ruhiger, dunkler Stimme aufsagte, prägten ganze Generationen arabischer Fernsehzuschauer. Vor allem junge Frauen fanden in der palästinensisch-amerikanischen Reporterin ein journalistisches Vorbild. Am Mittwochmorgen wurde die 51-Jährige in der palästinensischen Stadt Dschenin durch eine Kugel getötet, als sie über einen Einsatz der israelischen Armee berichtete.

Zunächst machte diese palästinensische Schützen für den Tod verantwortlich. Israels Generalstabschef Aviv Kochavi nahm diese Behauptung zwischenzeitlich aber wieder zurück. Gegenwärtig könne man nicht festlegen, welche Seite für die tödlichen Schüsse verantwortlich sei, teilte er später mit und kündigte eine Untersuchung an.

Nach Aussagen von Kolleginnen und Kollegen Abu Aklehs, die vor Ort waren, haben israelische Scharfschützen auf eine Gruppe Reporter geschossen. Es gibt Videoaufnahmen, die zwei Journalistinnen zeigen, die trotz Presse-Warnweste und Helm am Straßenrand unter Beschuss gerieten.  mehr >>>

 

 

 

VIDEO - Die israelischen Unsicherheitskräfte prügeln auf Trauernde und  auf die Sargträger von Shireen ein.

Nicht einmal einer Toten gönnt man ein würdiges Begräbnis.
 

 

Shireen Abu Akleh: Israelische Streitkräfte greifen Trauernde an, die den Sarg vor der Beerdigung tragen

Trotz der Angriffe der israelischen Streitkräfte marschieren Tausende durch die Jerusalemer Altstadt, um von der palästinensischen Journalistin Abschied zu nehmen


Lubna Masarwa, Latifeh Abdellatif, Huthifa Fayyad, Nadda Osman - 13. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL


Israelische Streitkräfte haben am Freitag vor der Trauerfeier und der Beisetzung der getöteten Journalistin Shireen Abu Akleh in der Altstadt von Jerusalem Blendgranaten abgefeuert und Trauernde angegriffen, die den Sarg trugen. Palästinensische Trauernde bestanden darauf, den Sarg von Abu Akleh auf ihren Schultern vom St. Joseph French Hospital zur römisch-katholischen Kirche in der Altstadt zu tragen, bevor sie sie zu ihrer letzten Ruhestätte, dem Mount Zion Friedhof, brachten.

Bevor sie das Krankenhausgelände verlassen konnten, wurden sie von israelischen Streitkräften angegriffen, die sie zurückdrängten, den Hof stürmten und Verhaftungen vornahmen. Nach palästinensischen Angaben wurden bei dem israelischen Vorgehen mindestens 14 Personen festgenommen und 33 verletzt. Eine Live-Übertragung von Al Jazeera zeigte den Moment, in dem die Trauernden den Sarg von Abu Akleh fast fallen ließen, als die israelischen Streitkräfte sie schlugen.
 

 

 

Die israelischen Unsicherheitskräfte - Teil der "eigenartigen Demokratie im Nahen Osten" bei ihrer Lieblingsbeschäftigung.



Givera al-Budeiri, ein langjähriger Kollege und enger Freund von Abu Akleh, beschrieb das harte Vorgehen gegen die Trauernden, die sich vor dem Krankenhaus versammelt hatten, live in der Sendung. "Die Besatzungstruppen stürmen das Krankenhaus. Sie feuern jetzt Kugeln ab. Wir sprechen hier von einem Krankenhaus, nicht von einem Konfliktgebiet", sagte sie verzweifelt und hielt die Tränen zurück. "Selbst in ihrem Tod hat Shireen die Aktionen der Besatzungstruppen aufgedeckt", sagte ein anderer Al Jazeera-Journalist.

Wenige Augenblicke später zwangen israelische Beamte die Trauernden, den Sarg in ein Auto zu legen, und erlaubten ihm nur, das Krankenhaus zu verlassen, wenn er unbegleitet war. Menschen im Krankenhaus, die sich der Prozession anschließen wollten, wurden daran gehindert, dies zu tun. Als der Sarg schließlich in der römisch-katholischen Kirche ankam, warteten bereits weitere Anhänger, um an der Trauerfeier für Abu Akleh teilzunehmen.

Angemessener Tribut
- Tausende von muslimischen und christlichen Palästinensern aus Jerusalem und der palästinensischen Gemeinschaft in Israel, einschließlich Haifa und Nazareth, kamen am Freitag in die Kirche in der Altstadt, um dem langjährigen Journalisten die letzte Ehre zu erweisen.

"Eine vereinte Nation, hebt eure Hände und erhebt eure Stimmen", skandierten die Palästinenser vor dem Gottesdienst. "Muslime und Christen, erhebt eure Stimme in Einheit".

Viele von Abu Aklehs Kollegen und Journalistenkollegen nahmen ebenfalls an der Beerdigung teil. Die renommierte Journalistin war bei Zuschauern in der gesamten arabischen Welt bekannt und hoch angesehen, insbesondere in Palästina, wo ihr Tod Menschen aus dem gesamten politischen und gesellschaftlichen Spektrum berührt hat.

Die Ermordung von Abu Aklel, die Angriffe auf andere Journalisten und das harte Vorgehen gegen ihren Trauerzug haben die Palästinenser zu einem seltenen Moment nationaler Einheit zusammengeführt. Überall in der Altstadt von Jerusalem wurden Gottesdienste für Abu Akleh abgehalten und palästinensische Flaggen gehisst. "Ich sehe diese Szenen von Shireens Beerdigung und es ist sowohl eine Feier ihres Lebens als auch eine große Wut über die Art und Weise, wie sie getötet wurde", sagte die palästinensische Anwältin Diana Buttu gegenüber Middle East Eye. "Shireen hat jedes einzelne palästinensische Haus berührt. Jedes arabische Haus. Sie hat Palästina in die arabische Welt gebracht, und durch sie hat die Welt verstanden, was es bedeutet, Palästinenser zu sein", fügte Buttu hinzu.

"Diese Tausenden von Menschen zu sehen, ist eine angemessene Ehrung für Shireen. Sie war wirklich die Person, die ihr Bestes getan hat, um sicherzustellen, dass unsere Geschichten gehört werden, und ich kann Ihnen nicht sagen, wie stolz ich bin, dass sie meine Freundin war."

 



Nach der Trauerfeier trug eine große Menschenmenge den Sarg von Abu Akleh 300 Meter von der Kirche zum Friedhof Mount Zion, während schwer bewaffnete Polizisten in der Altstadt stationiert waren.

Israelische Spezialeinheiten versammelten sich vor der Kirche und verhafteten und griffen mehrere Personen an, die die palästinensische Flagge schwenkten.


Dennoch marschierten Tausende von Palästinensern, die Abu Akleh einen würdigen Abschied bereiten wollten, die schmale Straße entlang, die zum Friedhof führte. Diese Tausende von Menschen zu sehen, ist ein würdiger Tribut für Shireen. Sie war wirklich diejenige, die ihr Bestes getan hat, um sicherzustellen, dass unsere Geschichten gehört werden. - Diana Buttu, Palästinenserin

Ein Blumenkreuz, das von einer muslimischen und christlichen Menschenmenge vor den Sarg getragen wurde, erreichte schließlich den Friedhof. In einem außergewöhnlichen Moment läuteten Vertreter der christlichen Konfessionen in Jerusalem gemeinsam die Kirchenglocken - eine Geste der Einheit, die es in der Geschichte der Stadt nur selten gegeben hat. In eine palästinensische Flagge gehüllt, die die israelischen Behörden den Anhängern verboten hatten, wurde der Sarg von Abu Akleh schließlich auf einem Feld neben ihren Eltern beigesetzt.

Israelische Restriktionen im Vorfeld der Beerdigung
- Im Vorfeld der Beerdigung hatten die israelischen Streitkräfte eine Reihe von Beschränkungen verhängt, die von den Palästinensern als Versuch gewertet wurden, die Trauerfeier zu stören und die Zahl der Teilnehmer zu begrenzen. Sie verboten palästinensische Flaggen bei der Beerdigung und untersagten Plakate und das Singen nationalistischer Lieder. Der Bruder von Abu Akleh wurde am Donnerstagabend zum Verhör vorgeladen, was von vielen als Versuch bezeichnet wurde, die Familie unter Druck zu setzen und die Feierlichkeiten am Freitag zu stören.

Örtlichen Quellen zufolge stürmten israelische Streitkräfte am Donnerstag das Haus von Abu Akleh und versuchten, eine palästinensische Flagge herunterzureißen, die ihr zu Ehren aufgestellt worden war.

Seit ihrer Ermordung haben die israelischen Streitkräfte eine starke Polizeipräsenz in Jerusalem aufrechterhalten. Trotz der Restriktionen und des harten Durchgreifens versprachen Tausende von Palästinensern, sich zur Trauerfeier zu versammeln und ihren Sarg bis zur Beerdigung zu begleiten.   Quelle

Palästinenser trauern am 13. Mai um das Grab der getöteten Al Jazeera-Reporterin Shireen Abu Akleh auf dem Mount Zion-Friedhof bei Jerusalem. Ilia YefimovichDPA

Israel greift die Beerdigung von Shireen Abu Akleh an

Maureen Clare Murphy - 13. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL


Die israelische Polizei hat am Freitag in Jerusalem die Beerdigung der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh gestürmt. Die Al Jazeera-Korrespondentin war zwei Tage zuvor bei einer Militärrazzia im Flüchtlingslager Dschenin im besetzten Westjordanland durch einen Kopfschuss getötet worden, was bei Palästinensern und in der ganzen Welt Schock und Wut auslöste.

Unterdessen wurde am Freitag ein israelischer Offizier von palästinensischen Widerstandskämpfern in Burqin, einer palästinensischen Stadt in der Nähe von Dschenin, getötet.

Nachdem Israel zwei Tage lang versucht hatte, die Schuld auf die Palästinenser abzuwälzen, räumte es nun ein, dass seine Streitkräfte für den Tod des legendären Fernsehkorrespondenten verantwortlich sind.


Eine Gruppe unabhängiger UN-Menschenrechtsexperten verurteilte am Freitag die Ermordung von Abu Akleh und forderte eine "sofortige, unabhängige, unparteiische, wirksame, gründliche und transparente Untersuchung" ihres Todes.

Ein weiterer Journalist, Ali Samoudi, wurde bei demselben Vorfall in den Rücken geschossen und befindet sich Berichten zufolge in einem stabilen Zustand. "Die Behörden sind nach dem humanitären Völkerrecht und den internationalen Menschenrechtsnormen verpflichtet, Journalisten nicht zu verletzen und sie vor Schaden zu bewahren", so die Experten. Sie fügten hinzu, dass die Ermordung von Abu Akleh, die "möglicherweise ein Kriegsverbrechen darstellt", im Rahmen der laufenden Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs in Palästina untersucht werden sollte.

Am Donnerstag lehnte Mahmoud Abbas, der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Forderungen nach einer gemeinsamen Untersuchung des Todes von Abu Akleh mit Israel ab, "weil sie das Verbrechen begangen haben und weil wir ihnen nicht trauen".
Er sagte, die Palästinensische Autonomiebehörde werde sich unverzüglich an den Internationalen Strafgerichtshof wenden, um die Verbrecher zur Strecke zu bringen".

Al-Haq, eine palästinensische Menschenrechtsorganisation, kam nach einer vorläufigen Untersuchung vor Ort zu dem Schluss, dass Abu Akleh von israelischen Soldaten getötet wurde und dass "der Mord ... einer vorsätzlichen Tötung gleichkommt, einem Kriegsverbrechen" gemäß dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs.

Beerdigung angegriffen
- Falls Israel geglaubt hat, dass die offensichtlich vorsätzliche Tötung eines Journalisten, der eine als "Presse" gekennzeichnete Splitterschutzweste und einen Helm trug, aus den Nachrichten verschwinden würde, hat sich die israelische Polizei mit dem Angriff auf die Beerdigung von Abu Akleh schwer verkalkuliert.

Live-Übertragungen zeigten, wie israelische Beamte mit Schlagstöcken gegen die Sargträger vorgingen, die den Sarg von Abu Akleh trugen, so dass sie ihn fast fallen ließen:

Die israelische Polizei behauptete, Palästinenser hätten Steine auf das Krankenhausgelände im Stadtteil Sheikh Jarrah geworfen, in das der Sarg von Abu Akleh getragen wurde. "Imran Khan von Al Jazeera berichtete vom Ort des Geschehens und sagte, die israelischen Streitkräfte hätten die Trauernden ins Visier genommen, weil sie nicht wollten, dass sie den Sarg von Abu Akleh mit sich führen", so der Sender, für den Abu Akleh ein bekannter und langjähriger Korrespondent war. Auf einem von der israelischen Polizei verbreiteten Video war zu sehen, wie Beamte eine palästinensische Flagge vom Sarg nahmen:

Inmitten einer weit verbreiteten Verurteilung versuchte Israel, seinen Angriff auf die Beerdigung zu rechtfertigen, indem es ein Video veröffentlichte, auf dem zu sehen ist, wie eine Person einen Gegenstand, bei dem es sich offenbar um eine Wasserflasche handelt, aus der Trauergemeinde wirft: Obwohl es sich um einen offensichtlichen Akt ungerechtfertigter Brutalität handelte, schlossen sich einige der israelischen Apologeten dieser Darstellung an. Vertreter der Europäischen Union beklagten die "unnötige" und "unverhältnismäßige" Gewaltanwendung, als ob jedes Maß an Gewalt, das die israelische Polizei bei der Beerdigung von Abu Akleh anwendet, akzeptabel wäre.

In Washington weigerte sich die Regierung Biden, den Angriff auf die Beerdigung von Abu Akleh zu verurteilen, indem sie sagte, dass "wir das Eindringen in eine friedliche Prozession bedauern". Während die Regierung Biden die Tötung von Abu Akleh, einer US-Bürgerin, verurteilte, erklärte sie, dass sie sich damit zufrieden geben würde, wenn das israelische Militär den Tod von Abu Akleh selbst untersuchen würde.

Das normalerweise sehr israelfreundliche Frankreich brach mit der Apologetik und kritisierte ausdrücklich die "Polizeigewalt" im St. Josephs-Krankenhaus, "einer Einrichtung unter französischem Schutz".

Unterdessen wurde jüdischen Solidaritätsaktivisten in Deutschland von der Polizei untersagt, am Freitag eine Mahnwache zum Gedenken an Abu Akleh abzuhalten.
"Die Veranstaltung gehört zu einer Reihe von Versammlungen, die von den Behörden im Rahmen eines beispiellosen und weitreichenden Verbots pro-palästinensischer Proteste in der deutschen Hauptstadt untersagt wurden", so Al Jazeera English. Während die Polizei die Mahnwache in Berlin verhinderte, schikanierten israelische Streitkräfte in Jerusalem Palästinenser während der gesamten Dauer der Beerdigung von Abu Akleh, bevor sie schließlich zur Ruhe gelegt wurde.

Die gewaltsame Unterdrückung des Trauerzuges von Abu Akleh durch Israel ist zwar schockierend, aber kaum überraschend. Israel versucht seit langem, das palästinensische Leben in Jerusalem auszulöschen und hat der Palästinensischen Befreiungsorganisation und der Palästinensischen Autonomiebehörde jegliche Präsenz in der Stadt untersagt. Einem Korrespondenten von Al Jazeera English zufolge sah Israel seine vermeintliche Souveränität über das besetzte Ostjerusalem durch die massive Mobilisierung für die Beerdigung "in Gefahr" und versuchte, die Palästinenser daran zu hindern, ihre Flagge zu zeigen und nationalistische Lieder zu singen.

Neben dem Schmerz über die Ermordung von Abu Akleh und dem Schock über das brutale Vorgehen der Polizei gegen ihre Beerdigung herrschte ein Gefühl der Gewissheit, dass es Israel trotz seiner jahrzehntelangen Bemühungen nicht gelungen ist, das palästinensische Volk und seine nationale Befreiung zu brechen.


Während die Augen auf die Beerdigung von Abu Akleh in Jerusalem gerichtet waren, zogen 15 jüdische Familien in ein Gebäude in der Stadt Hebron im Westjordanland ein.

Dieses Video zeigt, wie jüdische Siedler eilig Matratzen und andere Materialien in das Gebäude bringen, das einer palästinensischen Familie gehört:

Israels Umsiedlung seiner Zivilbevölkerung in besetzte Gebiete ist nach internationalem Recht ein Kriegsverbrechen.

Und das ist auch der Zweck seiner militärischen Besetzung des Westjordanlandes, die nun schon 56 Jahre andauert.

Der Schutz des illegalen Siedlungsbaus durch die Unterdrückung des palästinensischen Widerstands ist der Grund, warum die israelische Armee am Tag der Ermordung von Shireen Abu Akleh und am Freitagmorgen, als ein israelisches Kommando von Kämpfern tödlich verletzt wurde, im Flüchtlingslager Dschenin war.

Der im Dorf Burqin, das an das Flüchtlingslager Jenin angrenzt, getötete israelische Offizier wurde als Noam Raz von der "Terrorismusbekämpfungs"-Einheit Yamam der israelischen Polizei identifiziert. Die Times of Israel beschrieb ihn als "Gründungsmitglied und Bewohner der Siedlung Kida" im Westjordanland. Raz wurde nach einem stundenlangen Gefecht erschossen, nachdem das israelische Militär das Haus von Mahmoud al-Dabai im Flüchtlingslager Jenin umstellt hatte. Daoud Zubeidi, der Bruder von Zakaria Zubeidi, dem militärischen Führer der Fatah, der letztes Jahr aus einem israelischen Gefängnis geflohen war, wurde Berichten zufolge bei der israelischen Razzia in Jenin schwer verletzt.

Die Tel Aviver Tageszeitung Haaretz berichtete unter Berufung auf israelische Militärbeamte, dass "einige der Kräfte, die in das Flüchtlingslager eingedrungen sind, im Rahmen der israelischen Untersuchung des Todes von Abu Akleh dort waren".

Israel gibt den Palästinensern nicht mehr die Schuld
- Die Washington Post berichtete am Donnerstag, dass "das israelische Militär sagte, es untersuche die Möglichkeit, dass der tödliche Schuss von einem seiner Soldaten abgefeuert worden sein könnte". Die Zeitung fügte hinzu, dass dies "ein deutlicher Rückschritt gegenüber Israels anfänglicher Erklärung für die Schießerei war - dass Abu Akleh 'höchstwahrscheinlich' von militanten Palästinensern beschossen wurde". Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte der Washington Post, die Waffen seien den beteiligten Soldaten abgenommen worden, "um sie für ballistische Tests zur Verfügung zu haben", so die Zeitung. Ein ranghoher israelischer Militärbeamter erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass eine von einem Soldaten abgefeuerte Kugel "vom Boden oder einer Mauer abgelenkt worden sein könnte und den Journalisten getroffen hat".

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat sich geweigert, der Forderung Israels nachzukommen, die Kugel, die Abu Akleh tötete, für ballistische Tests auszuhändigen. Israel hat bei seinen früheren Untersuchungen der Tötung von Palästinensern durch seine Streitkräfte Beweise falsch gehandhabt und hat ein überwiegendes Interesse daran, die Schuld auf andere abzuwälzen. Menschenrechtsgruppen kritisieren Israels Selbstuntersuchungen seit langem als Beschönigungsmechanismen, die es vor internationaler Rechenschaftspflicht schützen sollen, anstatt den Palästinensern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Zeugen, darunter auch die Journalisten, die den Angriff überlebt haben, haben behauptet, dass es zu dem Zeitpunkt, als Abu Akleh getroffen wurde, keinen Schusswechsel gab und dass das Presseteam direkt von Israel angegriffen wurde. Quelle und viele Videos und Fotos

 

 

 

VIDEO -Israelische Polizisten schlagen Trauernde, die den Leichnam von Abu Akleh tragen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ENTSETZEN ÜBER TÖTUNG VON SHIREEN ABU AKLEH

Jerusalemer Patriarchat fordert Aufklärung des Todes von Journalistin

Der Tod der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh mutmaßlich durch Schüsse der israelischen Armee sorgt weltweit für Entsetzen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem fordert eine schnelle und umfassende Untersuchung.
12.05.2022

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem fordert eine schnelle und umfassende Untersuchung des Todes der Journalistin Shireen Abu Akleh. Am Donnerstag drückte das Patriarchat in einer Pressemeldung sein Entsetzen angesichts der am Vortag erschossenen Al-Jazeera-Reporterin aus. "Diese unfassbare Tragödie führt den Menschen die Notwendigkeit einer gerechten Lösung des Palästinakonflikts vor Augen, der auch 74 Jahre nach der Nakba noch nicht Geschichte ist", so das Patriarchat. Der im palästinensischen Sprachgebrauch üblichen Begriff "Nakba" bezeichnet die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina.

 


Das Lateinische Patriarchat verband seine Mitteilung mit der Versicherung, für Abu Aklehs Seele zu beten und bezeichnete die Journalistin als "beispielhaft in ihrer Pflichterfüllung und eine starke Stimme für ihr Volk". "Wir beten, dass das palästinensische Volk den Weg zu Freiheit und Frieden findet", so die Mitteilung weiter. Außerdem bete man für die Gesundung des ebenfalls verwundeten Journalisten Ali Samouri sowie "für alle Journalisten in der ganzen Welt, die mutig ihre Arbeit verrichten".

Abu Akleh, die aus einer Familie katholischer Palästinenser aus Bethlehem stammt, starb am Mittwoch bei der Berichterstattung über einen Einsatz der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland. Ihr Sender Al Jazeera sowie das palästinensische Gesundheitsministerium gaben an, dass sie von Schüssen der israelischen Soldaten getötet worden sei. Die israelische Armee gab an, noch keine Erkenntnisse darüber zu haben, wer für die tödlichen Schüsse verantwortlich war. Eine Autopsie erzielte kein eindeutiges Ergebnis zur Klärung dieser Frage.

Das Patriarchat bezog sich in seiner Mitteilung auf Augenzeugenberichte, die die Verantwortung bei der israelischen Armee sehen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem umfasst neben den Palästinensischen Autonomiegebieten Israel, Jordanien und Zypern und besteht aus knapp 330.000 Gläubigen unter der Führung des Patriarchen Pierbattista Pizzaballa. (fxn)

 

VIDEO - Der Trauerzug der Al Jazeera-Reporterin Shireen Abu Akleh

 

 

 

 

VIDEO - Hunderte von Palästinensern bei der Überführung der Leiche der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh in Ramallah.
 

 

 

 

VIDEO - Palästinenser trauern um getöteten Al-Dschasira-Journalisten

 

 

 

Schulkinder gehen zu dem Ort, an dem die palästinensische Journalistin Sherine Abu Okla gestern von einem israelischen Scharfschützen getötet wurde.

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Palästinenser trauern in #Haifa um Shireen Abu Akleh, die Al Jazeera-Journalistin, die gestern in Dschenin im Westjordanland von israelischen Truppen getötet wurde. Ein weiterer Palästinenser wurde am selben Morgen in der Nähe von Ramallah bei einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt getötet.

Fotos von: Ahmad Al-Bazz / Activestills. - 11. 5. 2022

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 Aktivisten trauern in Paris um Shereen Abu Aqleh,

die Journalistin von Al Jazeera, die gestern in Dschenin im Westjordanland von israelischen Streitkräften getötet wurde. Ein weiterer Mann wurde am selben Morgen in der Nähe von Ramallah bei einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt getötet.

Fotos von: Anne Paq / Activestills 11. 5. 2022

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Palästinenser trauern in #Jerusalem

um Shireen Abu Akleh, die Al Jazeera-Journalistin, die gestern von israelischen Streitkräften in Dschenin im Westjordanland getötet wurde. Ein weiterer Palästinenser wurde in der Nähe von Ramallah während einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt am selben Morgen getötet.

Fotos von Activestills. - 11. 5. 2022

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VIDEO -  International - Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqleh

Fritz Edlinger [170]

 

 

 

Zur Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqlehe
(Leider eine von vielen)

Newsletter 53/2022

In den Morgenstunden des 11.5. töteten israelische Soldaten in Jenin die langjährige Al-Jazeera Reporterin Shireen Abu Aqleh durch einen gezielten Kopfschuss und verwundeten ihren Kollegen Salim Samoudi. Obwohl der Hergang durch eine Reihe von Zeugen bestätigt worden ist, behaupten die israelischen Behörden, dass die Schüsse durch palästinensische Terroristen abgegeben worden seien. Auch der ORF-Korrespondent hat in seinem Bericht im Mittagsjournal diese Version verbreitet. Die Häufung derartiger Zwischenfälle (alleine im heurigen Jahr wurden bislang 40 Journalist*innen durch israelische Soldaten angeschossen, im Vorjahr waren es insgesamt 150!) lässt diese Behauptung unschwer als das erkennen, was sie ist: eine Lüge.

In meinem Video erläutere ich die Hintergründe dieses Zwischenfalles: in den vergangenen Monaten ist es zu einer Serie von Zwischenfällen und Übergriffen gekommen (Schlagworte: Hausdemolierungen und Enteignungen in Sheikh Jarrah, Aktionen israelischer Rechtsradikaler auf dem Tempelberg/Haram al-Sharif, gewaltsame Umsiedlungsaktionen im Negev). Diese alarmierende Verschärfung der Situation ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die israelische Besatzungs- und Vertreibungspolitik seit Jahren unverändert fortgesetzt wird und von einer wie auch immer gearteten Verbesserung der Lebenssituation der Palästinenser*innen keine Rede sein kann. Daran hat auch das von manchen (leider auch von der österreichischen Bundesregierung) gelobte Abkommen zwischen Israel, den USA und einigen arabischen Staaten (Abrahams Akkord) absolut nichts geändert. Ganz im Gegenteil, der seit 73 Jahren*) andauernde Konflikt ist von einer gerechten und völkerrechtskonformen Lösung weiter entfernt als je zuvor. Von einem "Friedensprozess" zu sprechen, kann von den um ihre Rechte betrogenen Palästinenser*innen nur mehr als zynischer Hohn interpretiert werden.

Angesichts dieser jahrzehntelangen und notorischen Verleugnung und Verhöhnung internationalen Rechts muss man jene Staaten, welche diese Politik unterstützen, zumindest als Komplizen bezeichnen. Es gibt daher nur eine einzige erfolgsversprechende Lösung: Boykott und Sanktionen.
Mit besten Grüßen! - Fritz Edlinger - Herausgeber und Chefredakteur

*) Am 15.5.1948 wurde durch die Beschlussfassung der Israelischen Unabhängigkeitserklärung der Staat Israel begründet. Die Palästinenser, von denen innerhalb weniger Monate nahezu 800.000 aus ihrer Heimat vertrieben worden sind, bezeichnen dieses Tag als "Al Nakba" (Die Katastrophe).

 

 

Wie haben israelische Soldaten die palästinensische Journalistin Shireen Abu Aqleh heute Morgen getötet?

Laut Zeugenaussagen von Ali Al-Smodi (Al Jazeera-Produzent) sowie Shatha Hanaysheh und Mojahed Al-Saadi (lokale Journalisten):

- Die israelische Besatzungsmacht führte eine Razzia in Dschenin, im Norden des Westjordanlandes, durch,

- Eine Gruppe von Journalisten kam an der Spitze des Flüchtlingslagers von Jenin an, Shireen und Kollegen, darunter Al-Smodi und Hanaysheh, trugen Schutzwesten und Helme und hielten sich als offensichtliche Gruppe zusammen;

- Zu diesem Zeitpunkt gab es weder Zusammenstöße noch Schüsse von irgendeiner Seite, es gab auch keine Proteste oder Steinwürfe, es gab nichts;

- Drei Schüsse wurden von israelischen Soldaten abgefeuert, der erste verfehlte Ali, der zweite traf ihn in die Schulter, Shireen rief "Ali ist verwundet";

- Der dritte Schuss traf Shireen direkt in den Kopf (unter ihrem Ohr), sie fiel unter einem Baum zu Boden;

- Die Journalisten konnten sie nicht retten, da die Schüsse von derselben israelischen Seite aus noch mehr als drei Minuten andauerten.

- Shireen wurde mit einem Privatfahrzeug ins Krankenhaus gebracht, weil die israelischen Soldaten die Ankunft von Krankenwagen am Tatort verhinderten.  Quelle

 

 

 

Die Kollegen der palästinensischen Journalistin Sherin Abu Aqla nehmen an ihrer Verabschiedung in der Stadt Dschenin teil.

Abu Aqleh wurde von den israelischen Besatzungstruppen getötet, als sie heute Morgen über die Razzia in Dschenin berichtete.

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 

 

Ehemaliger Sprecher der israelischen Besatzungsarmee Avi Benayahu: "Nehmen wir an, Shireen Abu Aqleh wurde von der IDF erschossen. Dafür brauchen wir uns nicht zu entschuldigen." 

  Quelle

 

 

So feiert Arye Sharuz Shalicar (Regierungsbeamter) den Geburtstag Israels

 


 

Den Tod von Sherin Abu Aqla kommentiert er:

"Der bedauerliche Tod der Al Jazeera Journalistin Shireen Abu Akleh „zwingt“ mich dieses Video von heute zu veröffentlichen, in dem palästinensische Terroristen um sich schießen und behaupten, sie hätten einen IDF-Soldaten getötet.
Es wurde heute früh jedoch kein IDF-Soldat verletzt. Meine Schlussfolgerung ist eindeutig."

(Es ist zu fragen, zu Schlussfolgern, ob da nicht einfach ein Untergrundsonderkommando der israelischen Unsicherheitskräfte  auf reisen war um eine Rechtfertigung für die ihre Tötungen zu erstellen.)

 

 

 

Shireen Abu Akleh: Al Jazeera-Reporterin durch israelische Schüsse getötet

Die israelischen Streitkräfte schossen Abu Akleh in den Kopf, als sie in Jenin im besetzten Westjordanland im Einsatz war.

Zena Al Tahhan - 11. 5. 2022

Ramallah, Besetztes Westjordanland - Israelische Streitkräfte haben die Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh im besetzten Westjordanland erschossen, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte.

Abu Akleh, eine langjährige Fernsehkorrespondentin von Al Jazeera Arabic, wurde am Mittwoch getötet, als sie über Razzien der israelischen Armee in der Stadt Jenin im nördlichen besetzten Westjordanland berichtete.

Sie wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus in Dschenin gebracht, wo sie kurz darauf um 7.15 Uhr (4.15 Uhr GMT) für tot erklärt wurde, wie das Ministerium und Journalisten von Al Jazeera mitteilten. Abu Akleh trug eine Presseweste und stand mit anderen Journalisten zusammen, als sie getötet wurde.

Ein weiterer Al-Dschasira-Journalist, Ali al-Samoudi, wurde am Tatort durch einen Schuss in den Rücken verwundet. Sein Zustand ist jetzt stabil.

Der Leiter der medizinischen Abteilung der al-Najah-Universität in Nablus bestätigte, dass Abu Akleh in den Kopf geschossen wurde. Er sagte, ihre Leiche sei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft zur Autopsie überführt worden.

Abu Aklehs Leichnam wurde in eine palästinensische Flagge gehüllt aus der Universität getragen und wird anschließend in das Istishari-Krankenhaus in Ramallah gebracht. Ein offizielles Begräbnis wird morgen früh am Sitz der palästinensischen Präsidentschaft in Ramallah stattfinden.

Keine Konfrontationen
- Al-Samoudi und andere Journalisten am Tatort sagten, dass keine palästinensischen Kämpfer anwesend waren, als die Journalisten erschossen wurden, und widersprachen damit direkt einer israelischen Erklärung, in der auf die Möglichkeit hingewiesen wurde, dass es sich um palästinensisches Feuer handelte.

"Wir wollten die Operation der israelischen Armee filmen, und plötzlich schossen sie auf uns, ohne uns zu bitten, zu gehen oder mit dem Filmen aufzuhören", sagte al-Samoudi. "Die erste Kugel traf mich und die zweite Kugel traf Shireen ... es gab keinerlei palästinensischen militärischen Widerstand am Tatort."

Shatha Hanaysha, eine örtliche Journalistin, die neben Abu Akleh stand, als sie erschossen wurde, sagte gegenüber Al Jazeera, dass es keine Konfrontationen zwischen palästinensischen Kämpfern und der israelischen Armee gegeben habe. Sie sagte, die Gruppe von Journalisten sei direkt angegriffen worden.


"Wir waren vier Journalisten, wir trugen alle Schutzwesten und Helme", sagte Hanaysha. "Die [israelische] Besatzungsarmee hörte nicht auf zu schießen, selbst nachdem sie zusammengebrochen war. Ich konnte nicht einmal meinen Arm ausstrecken, um sie zu ziehen, weil Schüsse fielen. Die Armee war unnachgiebig und schoss, um zu töten.

Die Einzelheiten der Tötung von Abu Akleh sind noch nicht bekannt, aber Videos des Vorfalls zeigen, dass sie in den Kopf geschossen wurde, so Nida Ibrahim von Al Jazeera. "Was wir im Moment wissen, ist, dass das palästinensische Gesundheitsministerium ihren Tod bekannt gegeben hat. Shireen Abu Akleh berichtete über die Ereignisse in Dschenin, insbesondere über einen israelischen Überfall auf die Stadt im Norden des besetzten Westjordanlandes, als sie von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde", sagte Ibrahim aus der palästinensischen Stadt Ramallah.

In ihrer letzten E-Mail an den Sender schickte Abu Akleh um 6.13 Uhr (3.13 Uhr GMT) eine Nachricht an das Büro von Al Jazeera in Ramallah, in der sie schrieb: "Besatzungstruppen stürmen Jenin und belagern ein Haus im Viertel Jabriyat. Ich bin auf dem Weg dorthin - ich werde Sie informieren, sobald sich ein klares Bild ergibt."

Unabhängig davon erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Mittwoch im besetzten Westjordanland, dass ein 18-jähriger Palästinenser, Thaer Mislet-Yazouri, von israelischen Streitkräften in der Stadt al-Bireh in der Nähe der illegalen Siedlung Psagot erschossen worden sei.

 

 

 


Schock und Trauer
- Abu Akleh, der die palästinensisch-amerikanische Staatsbürgerschaft besaß, war einer der ersten Korrespondenten von Al Jazeera, der 1997 zu dem Sender kam.

In den Al Jazeera-Büros in der Innenstadt von Ramallah herrschten Trauer und Bestürzung, als sich die Nachricht schnell verbreitete und Dutzende von Kollegen, Journalistenkollegen, Freunden und palästinensischen Persönlichkeiten eintrafen, darunter die palästinensischen Politiker Hanan Ashrawi und Khalida Jarrar.

Die palästinensische Abgeordnete Khalida Jarrar sagte, Abu Akleh sei die Stimme der Palästinenser gewesen und durch "die Ungeheuerlichkeit des israelischen Kolonialismus und der Besatzung" getötet worden. "Shireen war immer meine Stimme aus den Gefängniszellen", sagte Jarrar gegenüber Al Jazeera und fügte hinzu, dass Shireen einen Monat nach ihrer letzten Inhaftierung durch Israel die erste Person war, die sie bei ihren Gerichtsverhandlungen sah. "Shireen war unsere Stimme. Es ist unfassbar. Es ist ein Verbrechen, das ist ganz klar - vorsätzliche und direkte Angriffe. Sie wurde ins Visier genommen. Das ist klar", sagte Jarrar.

Die palästinensische Präsidentschaft verurteilte die Tötung und machte in einer Erklärung die israelische Besatzung dafür verantwortlich. Der Regierungssprecher der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Ibrahim Melhem, bezeichnete die Tat als "umfassendes Verbrechen an einer bekannten Journalistin". "Die Tötung war vorsätzlich... Es wird eine Autopsie durch palästinensische Mediziner geben, der ein Bericht mit allen Einzelheiten der Tötung folgen wird", sagte Melhem gegenüber Al Jazeera.

"Alle Zeugen, die am Tatort anwesend waren, versichern jedoch, dass es ein israelischer Scharfschütze war, der das Verbrechen vorsätzlich begangen hat."

Der israelische Außenminister Yair Lapid sagte, Tel Aviv biete eine "gemeinsame pathologische Untersuchung" des "traurigen Todes" von Abu Akleh an. Er fügte hinzu, dass "Journalisten in Konfliktgebieten geschützt werden müssen".

Ein ehemaliger Kollege von Abu Akleh, Mohammad Hawwash, der sie seit mehr als 25 Jahren kannte, sagte, sie sei eine "echte Journalistin" gewesen. "Shereen war eine professionelle und unvoreingenommene Journalistin, die die Realität und die Ereignisse so wiedergegeben hat, wie sie sind", sagte der 70-jährige Hawwash gegenüber Al Jazeera.

Die palästinensische TV-Korrespondentin Christine Rinawi, die oft mit Abu Akleh in Jerusalem unterwegs war, bezeichnete die verstorbene Reporterin als "Professorin in der Welt des Journalismus". "Wir trafen uns stundenlang vor Ort, wir wurden zusammen verhaftet, wir wurden zusammen verwundet. Shireen war während ihres gesamten journalistischen Lebens eine Botschaft, und selbst in ihrem Martyrium ist sie eine Botschaft", sagte Rinawi gegenüber Al Jazeera. "Dies ist ein trauriger Tag, ein schwarzer Tag. Es gibt keine Worte, um den Schmerz zu beschreiben, den wir alle durchmachen", fügte sie hinzu.

Das israelische Militär erklärte, seine Soldaten seien während ihres Einsatzes in Dschenin mit schweren Waffen und Sprengstoff angegriffen worden und hätten zurückgeschossen. Es fügte hinzu, dass es "den Vorfall untersucht".

Die Büros von Al Jazeera im Gazastreifen, die sich in einem Gebäude befinden, in dem auch die Associated Press untergebracht ist, wurden während einer Offensive vor einem Jahr von israelischen Streitkräften bombardiert.


Viele Menschen in Palästina und im Ausland brachten in den sozialen Medien ihre Bestürzung und Trauer zum Ausdruck.

"Die israelischen Besatzungstruppen haben heute Morgen unsere geliebte Journalistin Shireen Abu Akleh ermordet, als sie über ihre Brutalität in Dschenin berichtete. Shireen war die bekannteste palästinensische Journalistin und eine enge Freundin", schrieb Husam Zomlot, der palästinensische Botschafter im Vereinigten Königreich.

Diejenigen, die sie kannten, beschrieben sie als mutig, freundlich und eine Stimme für die Palästinenser. "Shireen war eine mutige, freundliche und integre Journalistin, mit der ich und Millionen von Palästinensern aufgewachsen sind", schrieb Fadi Quran, ein Aktivist der Kampagnengruppe Avaaz. "Wir sind entsetzt über die Tötung der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh in Dschenin durch Israel! Shireen hat seit über zwei Jahrzehnten mutig über Israels Aggression in Palästina berichtet", schrieb Huwaida Arraf, eine palästinensisch-amerikanische Aktivistin und Anwältin.

"Ungläubig", schrieb Salem Barahmeh, ein palästinensischer Aktivist. "Wir sind mit ihren Berichten über die zweite Intifada aufgewachsen. Sie war unsere Stimme. Ruhe in Kraft und Frieden. Ein weiterer Tag, eine weitere Tragödie".

Giles Trendle, der Geschäftsführer von Al Jazeera, sagte, der Sender sei "schockiert und traurig" über den Tod von Shireen Abu Akleh. "Wir haben eine Geschichte in der ganzen Welt, aber besonders in dieser Region, in der wir Tragödien erlebt haben", sagte er und forderte eine transparente Untersuchung der Tötung von Abu Akleh. "Als Journalisten machen wir weiter. Unsere Aufgabe ist es, weiterzumachen. Wir werden uns nicht zum Schweigen bringen lassen", sagte Trendle. "Unsere Aufgabe ist es, die Welt über die Geschehnisse zu informieren. Und das ist wichtiger denn je."
  Quelle

 

 

 


 

VIDEO - Deutliche Darstellung des anhaltenden israelischen Beschusses, nachdem Shireen Abu Akleh zu Boden gegangen ist.

Schreie von "Ambulanz". Ein Mann versucht, Shireen zu bergen, andere schreien ihn an, er solle sich aus der Reichweite der israelischen Scharfschützen zurückziehen.  Quelle

 


 

Journalisten und Sanitäter im Krankenhaus in Jenin rollen die Leiche von Shireen Abu Akleh in die Leichenhalle

 

 

 

Wird sich die Welt um Gerechtigkeit für Shireen Abu Akleh bemühen und Israel davon abhalten, weitere Palästinenser zu töten?

Motasem A Dalloul - Mai 11, 2022 - Übersetzt mit DeepL

Heute Morgen wurde die Welt von der Nachricht geweckt, dass ein weiterer palästinensischer Journalist durch israelische Schüsse getötet worden ist. Die erfahrene Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh wurde getötet, als sie über den israelischen Angriff auf die Stadt Jenin im besetzten Westjordanland berichtete. Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte, dass Abu Akleh in den Kopf geschossen wurde; sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie für tot erklärt wurde.

"Die Kugel zielte auf eine Stelle, die weder von einem Helm noch von ihrer 'PRESS'-Weste verdeckt werden konnte", erklärte Waleed Al Omari, Büroleiter von Al Jazeera in Ramallah. "Ich habe den Eindruck, dass sie von einem Scharfschützen erschossen wurde, der ihr Leben absichtlich beenden wollte."

Ein Kollege von Abu Akleh, der Produzent Ali Al-Samudi, wurde zur gleichen Zeit in den Rücken geschossen. Berichten zufolge ist sein Zustand stabil. "Wir wurden angegriffen, als wir in einem leeren Bereich standen", sagte er anschließend. "Es gab keine Zusammenstöße, keine Schüsse und nicht einmal Steinewerfer".

Die Journalistin Shatha Hanaysheh stand an der Seite von Abu Akleh, als sie erschossen wurde. "Wir waren eine Gruppe von vier Journalisten", erklärte sie. "Wir befanden uns an einem Ort, der für die israelischen Besatzungssoldaten überschaubar war, und es gab keine bewaffneten Personen oder Zusammenstöße."

Die israelische Besatzungsarmee erklärte, dass sie die Schießerei "untersuche". Sie wies darauf hin, dass die Besatzungstruppen zusammen mit Mitarbeitern des internen Sicherheitsdienstes Shin Bet und der Grenzpolizei im Flüchtlingslager Jenin und in der Nähe des Dorfes Burqin sowie in mehreren anderen Gebieten des Westjordanlandes tätig seien, "um gesuchte Personen festzunehmen". Die Armee behauptete, der Al-Dschasira-Journalist sei möglicherweise von Palästinensern erschossen worden, als diese mit israelischen Streitkräften zusammenstießen, die "mit Feuer antworteten, ohne dass es Verletzte gab."

Der in Katar ansässige Fernsehsender bezeichnete Shireen als "eine der ersten Generation" seiner Korrespondenten vor Ort. "Ein Vierteljahrhundert lang war Abu Akleh im Zentrum der Gefahr, um über Kriege, Angriffe und Aggressionen der israelischen Besatzung gegen das palästinensische Volk in den besetzten Gebieten zu berichten", so der Sender.

Shireen Abu Akleh wurde 1971 im besetzten Jerusalem geboren. Sie besitzt die palästinensische und die amerikanische Staatsbürgerschaft und hat an der Yarmouk-Universität in Jordanien einen BA-Abschluss in Journalismus und Medien erworben. Vor kurzem hat sie ein Diplom in Neuen Medien erworben. Sie begann 1997 für Al Jazeera zu arbeiten und berichtete regelmäßig vor der Kamera aus Palästina, Ägypten, den USA und anderen Orten der Welt.

Die palästinensischen Fraktionen verurteilten ihre "Ermordung" und beschuldigten die israelischen Besatzungstruppen, sie "absichtlich" getötet zu haben, "um die Aufdeckung ihrer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern".

Al Jazeera hat zugesagt, sich um die strafrechtliche Verfolgung der Mörder von Al-Akleh zu bemühen. "Egal, wie sehr sie versuchen, ihr Verbrechen zu vertuschen", so Al Jazeera, "wir werden versuchen, sie vor Gericht zu bringen".

Eine Reihe von Ländern und internationalen Organisationen haben die Ermordung des Journalisten verurteilt, darunter die UNO, die USA, Großbritannien und China. "Ich verurteile auf das Schärfste die Ermordung der Al-Dschasira-Reporterin Shireen Abu Akleh, die heute Morgen bei der Berichterstattung über eine Operation der israelischen Sicherheitskräfte in Dschenin im besetzten Westjordanland erschossen wurde", twitterte der UN-Sonderbeauftragte für den Nahost-Friedensprozess, Tor Wennesland.

Der US-Botschafter in Israel, Thomas R. Nides, twitterte, er sei "sehr traurig, vom Tod der amerikanischen und palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh zu erfahren. Ich fordere eine gründliche Untersuchung der Umstände ihres Todes und der Verletzung von mindestens einem weiteren Journalisten heute in Dschenin."

Auch der israelische Außenminister Yair Lapid erklärte auf Twitter, seine Regierung habe angeboten, eine gemeinsame israelisch-palästinensische Untersuchung des Mordes durchzuführen. "Journalisten müssen in Konfliktgebieten geschützt werden, und wir alle haben die Verantwortung, die Wahrheit herauszufinden", fügte er hinzu.

Obwohl eine solche Verurteilung gut klingt, haben wir das alles schon einmal gehört. Die nackte Realität ist, dass der Besatzungsstaat ungestraft handeln darf und buchstäblich mit Mord davonkommt. Wir alle wissen ebenso wie Israel, dass es keine internationalen Konsequenzen für die Ermordung von Shireen Abu Akleh oder eines anderen Palästinensers geben wird. Trotz der edlen Worte des US-Botschafters ist es sein Land, das Israel diplomatischen Schutz gewährt und jedes Jahr Militärhilfe in Höhe von 3 Milliarden Dollar leistet; dadurch wird der Besatzungsstaat ermächtigt, täglich palästinensische Zivilisten zu erschießen, zu töten und zu verstümmeln.

Wird es eine israelische Untersuchung geben, allein oder gemeinsam mit der Palästinensischen Behörde? Die Armee hat bereits mit ihrer Beschönigung begonnen und behauptet, Abu Akleh sei durch palästinensisches Feuer getötet worden. Darüber hinaus erklärte der Militärsprecher Ran Kokhav gegenüber dem israelischen Armeeradio, dass die Palästinenser Abu Aklehs Leiche zur Beerdigung mitgenommen hätten und sich weigerten, eine gemeinsame Autopsie zur Feststellung der Todesursache durchzuführen. Er schloss damit die Tür für eine mögliche israelische Untersuchung.

Eine solche Untersuchung ist jedoch unnötig. Augenzeugenberichte haben sich bereits in den sozialen Medien und in den Mainstream-Medien verbreitet; niemand hat eine Entschuldigung dafür, zu behaupten, er wisse nicht, was passiert ist. Es ist ganz klar, dass sie ihre "PRESS"-Warnweste trug, als sie erschossen wurde, und dass sich keine bewaffneten Palästinenser in der Nähe befanden.

Die Tatsache, dass die Israelis das Feuer fortsetzten und sich weigerten, einen Krankenwagen zu ihr zu lassen, deutet stark darauf hin, dass sie Abu Akleh töten wollten, wohl aus keinem anderen Grund als dem, dass sie für Al Jazeera arbeitete und das Vorgehen der Armee im besetzten Westjordanland aufdeckte. Sie ist nicht die erste Journalistin, ob Palästinenserin oder nicht, die die Israelis ins Visier genommen und getötet oder verwundet haben. Ich wurde von einem israelischen Soldaten in den Rücken geschossen, als ich 2018 über die Proteste des Großen Marsches der Rückkehr in Gaza berichtete. Der junge Fotojournalist Yaser Murtaja hatte nicht so viel Glück. Er wurde von Israel erschossen, als er über dieselben Proteste berichtete.

Laut Naser Abu Baker vom Palästinensischen Journalistenverband war Abu Akleh der fünfundfünfzigste palästinensische Journalist, der seit 2000 von den israelischen Besatzungstruppen getötet wurde. Im Gespräch mit Al Jazeera verwies er auf die Entscheidung der israelischen Regierung vom 15. November 2015, einen "Krieg" gegen palästinensische Journalisten zu beginnen.

Eine weitere bemerkenswerte Statistik ist, dass Shireen die achtundfünfzigste Palästinenserin war, die seit Anfang dieses Jahres von Israelis getötet wurde. Nur wenige Stunden nach ihrer Ermordung erschoss ein Israeli einen palästinensischen Jugendlichen in Al-Bireh, einem Außenbezirk von Ramallah. Allein in diesem Jahr wurden 59 Palästinenser getötet.

Die Verurteilung durch führende Politiker und Organisationen der Welt reicht nicht aus, ebenso wenig wie die Forderung nach Ermittlungen. Sie werden weder Gerechtigkeit für Shireen Abu Akleh und die anderen von Israel getöteten Palästinenser schaffen, noch werden sie den Besatzungsstaat davon abhalten, noch mehr Palästinenser zu töten. Das können nur Sanktionen und rechtliche Schritte gegen Israel und die Israelis bewirken, aber beides ist im gegenwärtigen politischen Klima nicht zu erwarten. Quelle

 

 

 

 


 

 

Ein elektronisches Kondolenzbuch

Die Vertretung des Staates Palästina in Österreich und ständige Beobachtermission des Staates Palästina bei den Vereinten Nationen in Wien hat die traurige Pflicht, mitzuteilen, dass die palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh am Mittwochmorgen, den 11. Mai 2022, in Jenin von israelischen Scharfschützen erschossen wurde.

Abu Akleh war eine der führenden Journalistinnen der arabischen Welt. Die 1971 in Jerusalem geborene Palästinenserin arbeitete 25 Jahre lang als Reporterin für den arabischsprachigen Kanal von Al Jazeera. Durch ihre jahrzehntelange Berichterstattung aus den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten war sie im gesamten Nahen Osten bekannt.

Die Vertretung des Staates Palästina möchte ferner mitteilen, dass der Staat Palästina eine dreitägige Staatstrauer zum Tod von Shireen Abu Akleh ausgerufen hat.

Ein elektronisches Kondolenzbuch wird vom 12. Mai bis zum 19. Mai 2022 geöffnet sein. Beileidsbekundungen können an die folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: condolences@palestinemission.at  

 

 

 

 

 

Das Blut von Shireen Abu Akleh klebt an den Händen von Israels "Freunden"

Maureen Clare Murphy - 11. Mai 2022 - Übersetzt mit DeepL

Israels internationale Freunde tragen die Verantwortung für jedes palästinensische Todesopfer im Zusammenhang mit der Besatzung, selbst wenn sie vorgeben, gegen die tödliche Gewalt zu sein.

Europäische, nordamerikanische und UN-Vertreter verurteilten die Tötung der Al Jazeera-Reporterin Shireen Abu Akleh, die am Mittwoch über eine israelische Militärrazzia im Flüchtlingslager Dschenin im besetzten Westjordanland berichtete.

Diese angeblichen Verurteilungen enthielten vage Forderungen nach einer Untersuchung und Rechenschaftspflicht, ohne Israel ausdrücklich als die Partei zu benennen, die mit ziemlicher Sicherheit für den Tod von Abu Akleh verantwortlich ist.

Solche Forderungen nach einer Untersuchung klingen hohl, wenn sie von Parteien kommen, die die Untersuchung von Kriegsverbrechen in Palästina durch den Internationalen Strafgerichtshof nicht unterstützt haben.
Das Vereinigte Königreich, die USA und Kanada haben aktiv versucht, diese Untersuchung zu untergraben, während die Nahost-Beauftragten des UN-Generalsekretärs sich geweigert haben, sie oder andere internationale Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht gegenüber Israel zu unterstützen.

Eine vorläufige Untersuchung von Al-Haq, einer palästinensischen Menschenrechtsgruppe, die sich auf einen Autopsiebefund und Augenzeugenaussagen stützt, kam zu dem Schluss, dass Abu Akleh durch eine von israelischen Soldaten abgefeuerte Kugel getötet wurde.

Nach Angaben von Al-Haq hatten die Soldaten ein Haus in dem Lager unter dem Vorwand umstellt, nach gesuchten Personen zu suchen, und waren auf bewaffneten Widerstand gestoßen.

Abu Akleh wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen, die aus der Richtung der israelischen Soldaten abgefeuert wurde, die das Team von Al Jazeera im Blick hatten, und nicht von den Widerstandskämpfern, deren Feuer die Journalisten nicht hätte erreichen können.

Ein weiterer Journalist, Ali Samoudi, wurde bei demselben Vorfall in den Rücken geschossen und befindet sich Berichten zufolge in einem stabilen Zustand.

Außerdem handelt es sich bei dem im Gehirn von Abu Akleh gefundenen Projektil um ein Geschoss, das von israelischen Soldaten verwendet wird.

Al-Haq erklärte, dass die Tötung von Abu Akleh möglicherweise auf einen "vorsätzlichen Mord" hinausläuft.

Unmittelbar nach ihrer Ermordung und bevor eine vorläufige Untersuchung möglich war, startete Israel eine PR-Kampagne, in der es sich von der Verantwortung für den Tod von Abu Akleh distanzierte.

Die Tel Aviver Tageszeitung Haaretz berichtete: "Obwohl das Militär seine Ermittlungen noch nicht abgeschlossen hat, verbreitet Israel die Botschaft, dass es Hinweise darauf gibt, dass Abu Akleh durch palästinensisches Feuer getötet wurde."

Israel hat Videoaufnahmen veröffentlicht, die angeblich palästinensische Schüsse in dem Gebiet zeigen, in dem Abu Akleh getötet wurde. Diese wurden jedoch von der israelischen Menschenrechtsgruppe B'Tselem schnell entlarvt und im Internet lächerlich gemacht.

Die Zweideutigkeit, die durch die israelische Öffentlichkeitsarbeit geschaffen wurde, reichte jedoch aus, um zu bestehen. Die Bemühungen waren erfolgreich, denn die Nachrichtenagenturen bevorzugten die Darstellung der israelischen Regierung gegenüber den Aussagen von Abu Aklehs Kollegen, die den Angriff überlebten und sagten, sie seien unter israelischen Beschuss geraten.

Ein ungenannter israelischer Beamter sagte gegenüber Haaretz, dass die Propagandakampagne "bereits führende Nachrichtenorganisationen wie Associated Press, Sky News, BBC und AFP beeinflusst" habe.
"Der Beamte sagte, dass diese Agenturen, die zunächst berichteten, Abu Akleh sei durch israelisches Feuer getötet worden, nun berichten, dass die Umstände ihres Todes untersucht werden", so Haaretz weiter.

Es wird jedoch keine glaubwürdige israelische Untersuchung des Todes von Abu Akleh geben, da Israels Selbstuntersuchungsmechanismus nur dazu dient, den Staat und sein Personal vor internationaler Rechenschaft zu schützen.

Es ist möglich, dass ein Soldat mit niedrigem Dienstgrad einen Klaps auf die Hand bekommt, wie es in einer Handvoll anderer Fälle geschehen ist, in denen ein Palästinenser durch das israelische Militär getötet wurde.
Aber es wird keine wirkliche Abrechnung mit den Verursachern der israelischen Politik des offenen Feuers geben, die gegen die Palästinenser, die unter der israelischen Militärherrschaft leben, großzügig angewandt wird, was die Fortsetzung des Blutvergießens garantiert.

Die Forderung nach einer "Untersuchung" durch Parteien, die in der Lage sind, tatsächlichen Druck auf Israel auszuüben, ist umso beleidigender, als das höchste israelische Gericht vor weniger als einer Woche die Zwangsvertreibung von Palästinensern, die im Gebiet Masafer Yatta im südlichen Westjordanland leben, genehmigt hat.
Mit einem Federstrich hat ein Trio israelischer Richter, darunter ein britischer Siedler, der in einer Kolonie im Westjordanland lebt, die gewaltsame Vertreibung von mehr als 1.000 Palästinensern aus dem Land, in dem sie seit Generationen leben, abgesegnet.

Mit anderen Worten: Sie billigten ein Kriegsverbrechen.

Auch dies hat die Europäische Union verurteilt, ebenso wie die Tötung von Abu Akleh.

Es ist selten, dass die EU - die normalerweise nur ihre "Besorgnis" zum Ausdruck bringt - eine Verletzung der Rechte der Palästinenser "verurteilt", schon gar nicht zweimal in einer Woche.
Aber ohne tatsächliche Konsequenzen für Israel ist eine solche Verurteilung eine leere Geste.

Die Verurteilung durch die EU hat Israel nicht davon abgehalten, die Zwangsvertreibung von Masafer Yatta durchzuführen, wo es am Mittwoch palästinensische Häuser und anderes Eigentum zerstörte und die palästinensischen Bewohner vertrieb.


Eine solche Verurteilung ist ein bloßes Schauspiel, das den Anschein erwecken soll, dass man etwas dagegen unternimmt, aber nicht wirklich etwas unternimmt.
Hohle Verurteilung
Shireen Abu Akleh war US-Bürgerin, ebenso wie Omar Assad, ein älterer palästinensischer Mann, der nach einem Herzinfarkt auf dem Boden liegen blieb, nachdem er von Soldaten bei einer Razzia in seinem Dorf im Westjordanland Anfang des Jahres willkürlich festgenommen worden war.

Israel hatte zunächst über die Umstände seines Todes gelogen und behauptet, er habe sich einer Kontrolle durch Soldaten widersetzt und sei lebend freigelassen worden.

Die USA drängten Israel zu einer Untersuchung, stellten aber keine Bedingungen für die Militärhilfe, was bedeutet, dass Israel nichts zu verlieren hatte, wenn es den Tod von Assad nicht gründlich untersuchte.

Jede Verurteilung, die keine Konsequenzen nach sich zieht, ist in Wirklichkeit ein Freibrief für Israel, weiterhin Palästinenser zu töten, ihre Gemeinden zu zerstören und ihnen die Freiheit zu verweigern.
Es ist ein grünes Licht für Israel, weiterhin ungestraft Palästinenser zu ermorden.

Doch die meisten Todesfälle von Palästinensern durch das israelische Militär werden von Israels mächtigen Freunden nicht verurteilt, wie hohl diese Verurteilung auch sein mag.

Die Tötung des 16-jährigen Thaer Maslat im Westjordanland am Mittwoch - das zehnte palästinensische Kind, das in diesem Jahr durch Israel getötet wurde - wurde weder von Brüssel noch von Washington verurteilt.

Israel behauptete, Soldaten hätten mit Gummigeschossen auf Palästinenser geschossen, die Steine auf Soldaten geworfen hatten, die eine Razzia in al-Bireh, einer Stadt in der Nähe von Ramallah, dem Sitz der Palästinensischen Autonomiebehörde, durchgeführt hatten.

Diese Behauptung wird den Diplomaten und der ausländischen Presse genügen, die Israel nur allzu gerne beim Wort nehmen, so wertlos es auch sein mag, und die zugelassen haben, dass Israels Besatzungs-, Apartheid- und Kolonisierungsregime Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt fortgesetzt wird.  Quelle

 

 


 

Israel tötet die langjährige Al Jazeera-Korrespondentin Shireen Abu Akleh im besetzten Westjordanland

Palästinenser trauern um die altgediente palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh, die von israelischen Streitkräften während einer Razzia im Flüchtlingslager Dschenin in den Kopf geschossen wurde.

Yumna Patel - 11. MAI 2022 - Übersetzt mit DeepL

Israelische Streitkräfte schossen der palästinensischen Journalistin und langjährigen Al Jazeera-Korrespondentin Shireen Abu Akleh heute in den Kopf, als sie über eine israelische Razzia im Flüchtlingslager Dschenin berichtete.


Abu Akleh und eine Gruppe anderer Journalisten, die blaue Schutzwesten und Helme mit der Aufschrift PRESSE" trugen, hielten sich in der Nähe eines Eingangs zum Flüchtlingslager Jenin auf, als sie unter Beschuss der israelischen Streitkräfte gerieten.

Abu Akleh wurde in den Kopf geschossen, und zwar in einen freiliegenden Bereich unterhalb ihres Ohrs, wodurch sie sofort starb. Ein weiterer palästinensischer Journalist, Ali Samoudi, wurde in den Rücken geschossen. Er wurde in einem örtlichen Krankenhaus behandelt und befindet sich Berichten zufolge in einem stabilen Zustand.

Auf Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus ist zu sehen, wie Abu Aklehs Kollegen ihr zurufen: "Wachen Sie auf", während ihr Körper vor ihnen liegt.


Auf den erschütternden Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens, an dem Abu Akleh getötet wurde, sind eine Reihe von Schüssen zu hören, bevor die Journalisten nach einem Krankenwagen schreien.

Die Aufnahmen zeigen, wie Abu Akleh, die noch immer ihre Presseweste und ihren Helm trägt, mit dem Gesicht nach unten unter einem Baum liegt, während sich eine andere palästinensische Journalistin und Mondoweiss-Mitarbeiterin, Shatha Hanaysha, hinter dem Baum versteckt und versucht, sich vor den Kugeln zu schützen.

Eine sichtlich erschütterte Hanaysha versucht vergeblich, Abu Akleh die Hand zu reichen. Dann sieht man einen jungen Palästinenser, der hinter Abu Akleh und Hanaysha über eine Mauer springt. Als er versucht, Abu Aklehs Leiche zu bergen, sind erneut Schüsse zu hören, und er geht schnell hinter einem Baum in Deckung.

Der junge Mann hilft dann, Hanaysha in Sicherheit zu bringen, bevor er ein zweites Mal versucht, Abu Akleh zu bergen. Das Bildmaterial zeigt, wie der junge Mann ihren schlaffen Körper anhebt, um ihr blutverschmiertes Gesicht zu zeigen.

Sie wurde in einem Privatfahrzeug in ein Krankenhaus in Jenin gebracht, wo man sie für tot erklärte.

Nach Angaben des Palästinensischen Journalistenverbands ist Abu Akleh der 86. palästinensische Journalist, der seit der Besetzung des Westjordanlands, Ostjerusalems und des Gazastreifens im Jahr 1967 von Israel getötet wurde.

Seit dem Jahr 2000 wurden nach Angaben des PJS mehr als 50 palästinensische Journalisten getötet, davon sechs in den letzten zwei Jahren.

Sie haben sie kaltblütig getötet".
Nach der Ermordung von Abu Akleh gaben israelische Beamte eine Reihe von Erklärungen ab, in denen sie versuchten, die Schuld von sich zu weisen, und behaupteten stattdessen, Abu Akleh sei ins Kreuzfeuer zwischen israelischen Streitkräften und bewaffneten Palästinensern geraten und durch palästinensisches Feuer getötet worden.

Augenzeugenberichte von Hanaysha und anderen Journalisten am Tatort widerlegen jedoch vehement die israelischen Behauptungen und sagen aus, dass die Gruppe von israelischen Scharfschützen beschossen wurde, die auf den Dächern der Gegend stationiert waren.

Ein verletzter Samoudi erzählte Reportern im Krankenhaus von Dschenin, dass "wir über die Razzia der israelischen Besatzungstruppen berichteten, als sie plötzlich das Feuer auf uns eröffneten, die erste Kugel traf mich und die andere tötete Shireen".

"Sie haben sie kaltblütig getötet", sagte er. Samoudi betonte, dass "es keine palästinensischen Kämpfer in dem Gebiet gab, wie die Besatzungstruppen behaupten".

Hanaysha sagte Reportern vor dem Krankenhaus, dass "wir eine Gruppe von Journalisten waren, wir trugen alle Schutzwesten, die als Presse gekennzeichnet waren, einschließlich Shireen. Shireen trug auch ihren Helm [als sie erschossen wurde]. Es ist klar, dass derjenige, der sie getötet hat, die Absicht hatte, sie in einem ungeschützten Bereich zu treffen", sagte sie, was sie zu der Annahme veranlasste, dass sie von israelischen Scharfschützen ins Visier genommen wurden.

"Der Bereich, in dem wir uns befanden, lag gegenüber der Stelle, an der die Scharfschützen stationiert waren", fuhr Hanaysha fort und fügte hinzu, dass der junge Mann in dem Video, der versuchte, ihnen bei der Flucht zu helfen, beschossen wurde, was die Vermutung, dass die Gruppe von Journalisten absichtlich ins Visier genommen wurde, noch verstärkt.

"Die Schüsse hörten nicht auf, obwohl Shireen auf dem Boden lag. Die Schüsse hörten nicht einmal auf."


Eine weitere Aussage eines palästinensischen Reporters, der Zeuge der Schießerei war, besagt, dass sich die Gruppe von Journalisten den israelischen Soldaten in der Gegend zu erkennen gab, kurz bevor sie unter Beschuss geriet.

Abu Akleh war palästinensischer Doppelbürger. Der US-Botschafter in Israel, Tom Nides, sagte in einer Erklärung, es sei "sehr traurig, vom Tod der amerikanischen und palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh zu erfahren... Ich unterstütze eine gründliche Untersuchung der Umstände ihres Todes."

Beweise widerlegen israelische Behauptungen, Abu Akleh sei von "palästinensischen Schüssen" getroffen worden
In einer Reihe von Erklärungen auf Twitter behauptete das Büro des israelischen Premierministers Naftali Bennett, Abu Akleh sei durch palästinensische Schüsse getroffen worden.

"Nach den Informationen, die wir gesammelt haben, ist es wahrscheinlich, dass bewaffnete Palästinenser - die zu diesem Zeitpunkt wahllos schossen - für den bedauerlichen Tod des Journalisten verantwortlich waren", wurde Bennett in einer Erklärung zitiert.

Das Büro des Premierministers veröffentlichte ein Video, das angeblich palästinensische Kämpfer im Flüchtlingslager Dschenin zeigt, die an einem nicht genannten Ort des Lagers schießen, und schrieb dazu: "Palästinenser in Dschenin wurden sogar dabei gefilmt, wie sie sich rühmen: 'Wir haben einen Soldaten getroffen; er liegt auf dem Boden'. Allerdings wurde kein IDF-Soldat verletzt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass palästinensische Terroristen den Journalisten erschossen haben."

Die Behauptungen Israels wurden jedoch schnell widerlegt, sowohl durch die Aussagen von Augenzeugen als auch durch die israelische Menschenrechtsgruppe B'Tselem.

B'Tselems Feldforscher in Jenin dokumentierten die genauen Orte, an denen der palästinensische Bewaffnete auf dem von der israelischen Regierung veröffentlichten Video zu sehen ist, sowie den genauen Ort, an dem die Journalistin Shireen Abu Akleh getötet wurde.

Laut B'Tselem ist der Ort des Videos ein völlig anderer als der Ort, an dem Abu Akleh getötet wurde, und dass "die vom israelischen Militär verbreitete Dokumentation palästinensischer Schüsse nicht die Schüsse sein können, die die Journalistin Shireen Abu Akleh getötet haben".

Nach Angaben des NBC-Auslandskorrespondenten Raf Sanchez konnte ein NBC-Reporter den Ort ausfindig machen, an dem das Al Jazeera-Video gedreht wurde, das den Moment zeigt, in dem Abu Akleh getötet wurde.

Das Gebiet des Al Jazeera-Videos "stimmt nicht mit den Gassen überein, die in dem von der israelischen Regierung veröffentlichten Video gezeigt werden", so Sanchez.

Laut Middle East Eye sagte der israelische Militärsprecher Ran Kochav in einem Interview mit dem Armeeradio: "Selbst wenn Soldaten auf jemanden geschossen haben - oder, Gott bewahre, jemanden verletzt haben, der nicht beteiligt war -, ist dies in einem Gefecht passiert, während eines Feuergefechts, wo dieser Palästinenser bei den Schützen ist. So etwas kann also passieren."

Kochav beschrieb weiter, dass Abu Akleh "inmitten von bewaffneten Palästinensern filmt und für ein Medienunternehmen arbeitet. Sie sind mit Kameras bewaffnet, wenn Sie mir gestatten, das zu sagen", berichtete MEE.

Der israelische Außenminister Yair Lapid sagte in einer Erklärung: "Wir haben den Palästinensern eine gemeinsame pathologische Untersuchung des traurigen Todes der Journalistin Shireen Abu Aqla angeboten. Journalisten müssen in Konfliktgebieten geschützt werden, und wir alle haben die Verantwortung, die Wahrheit herauszufinden".

Israelische Untersuchungen zur Tötung von Palästinensern sind selten und werden oft abgeschlossen, ohne dass es zu Ergebnissen oder Maßnahmen gegen die verantwortlichen Soldaten oder Offiziere kommt.

Palästinensische Beamte erklärten, dass vor der Beerdigung von Abu Akleh eine unabhängige palästinensische Autopsie durchgeführt werden soll.

Ein Erguss der Trauer
- Die palästinensischen Nachrichtensender und die sozialen Medien wurden am Mittwoch von einer Welle der Trauer überschwemmt, die von palästinensischen Beamten, Abu Aklehs Kollegen und einfachen Palästinensern, die die erfahrene Reporterin von klein auf auf dem Bildschirm sahen, ausging.

Al Jazeera veröffentlichte eine Erklärung zu dem, was es als "eklatanten Mord" an Abu Akleh bezeichnete, und sagte: Unter Verletzung internationaler Gesetze und Normen haben die israelischen Besatzungstruppen die Korrespondentin von Al Jazeera in Palästina, Shireen Abu Akleh, kaltblütig ermordet, indem sie sie am frühen Morgen des 11. Mai 2022 mit scharfer Munition beschossen haben, während sie ihrer journalistischen Pflicht nachkam und eindeutig eine Pressejacke trug, die sie als Journalistin auswies.

Al Jazeera Media Network verurteilt dieses abscheuliche Verbrechen, das nur darauf abzielt, die Medien an ihrer Arbeit zu hindern. Al Jazeera macht die israelische Regierung und die Besatzungstruppen für die Tötung von Shireen verantwortlich. Al Jazeera appelliert an die internationale Gemeinschaft, die israelischen Besatzungstruppen für die vorsätzliche Tötung von Shireen zu verurteilen und zur Verantwortung zu ziehen.

Die israelischen Behörden sind auch für die Tötung des Al-Dschasira-Produzenten Ali al-Samudi verantwortlich, der bei der Berichterstattung über dieselbe Veranstaltung ebenfalls in den Rücken geschossen wurde und derzeit behandelt wird.

Der palästinensische Premierminister Mohammad Shtayyeh verurteilte die Ermordung von Abu Akleh mit den Worten, sie sei getötet worden, "als sie ihrer journalistischen Pflicht nachkam und die schrecklichen Verbrechen der Besatzungssoldaten gegen unser Volk dokumentierte."

Das palästinensische Außenministerium beschuldigte Israel, Abu Akleh und Samoudi "absichtlich und vorsätzlich" erschossen zu haben, während der Sprecher der Palästinensischen Autonomiebehörde, Ibrahim Melhem, die Tötung als "umfassendes Verbrechen gegen eine bekannte Journalistin" bezeichnete.

Die palästinensische Gesetzgeberin und ehemalige Gefangene Khalida Jarrar beklagte den Tod von Abu Akleh gegenüber Al Jazeera: "Shireen war immer meine Stimme aus den Gefängniszellen...Shireen war unsere Stimme. Es ist unfassbar. Es ist ein Verbrechen, es ist alles klar - absichtliche und direkte Angriffe. Sie war das Ziel. It's clear."

Al Jazeera berichtet, dass die israelische Polizei eine Razzia in Abu Aklehs Haus in Beit Hanina im besetzten Ost-Jerusalem durchführte und ihre Familie aufforderte, die palästinensischen Flaggen, die sie vor dem Haus angebracht hatten, zu entfernen. Später schlug die israelische Polizei Berichten zufolge Demonstranten in Jerusalem, die gegen ihre Ermordung demonstrierten.

Arab48.com berichtet, dass es auch in Haifa, Nazareth und Shefa-Amr in Israel Demonstrationen gegen die Ermordung von Abu Akleh gab. Unter dem Hashtag "Shireen Abu Akleh" trauerten die Palästinenser um die bekannte Journalistin, die seit 1997 für Al Jazeera aus Palästina berichtete.  Quelle und viele Videos

 

 

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