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Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem besetzen Palästina die in den deutschen Medien fehlen.

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S bis Z - Literatur zum Nahostkonflikt - Palästina + Israel
 

S

 

Joe Sacco

Footnotes in Gaza

«Ich glaube nicht an die Objektivität» - Ein Gespräch mit dem Comic-Reporter Joe Sacco über seinen neuen Band «Gaza» - Joe Saccos - Eine aufschlussreiche Fussnote der Geschichte: In seiner neusten Comic-Reportage, «Gaza», arbeitet Joe Sacco ein Massaker der israelischen Armee an der palästinensischen Zivilbevölkerung auf. Über «Gaza» und seine Comic-Reportagen im Allgemeinen unterhielt sich mit ihm Christian Gasser. - Interview: Christian Gasser  - Joe Sacco, bereits Ihre erste grosse Reportage, «Palästina», beschäftigte sich mit dem Nahostkonflikt. Was fasziniert Sie daran? 1992 bin ich nach Palästina gereist, weil ich wissen wollte, was dort wirklich abläuft. Ich hatte das Gefühl, ich müsse etwas tun – und sei es auch nur, mich umzuschauen und das Gesehene meinen Freunden zu erzählen. Der Konflikt hat mich seither nie losgelassen. Er berührt uns >>>

 

Joe Sacco

Palästina

Eine Comic-Reportage

Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN-10 3861506092
ISBN-13 9783861506096
Gebunden, 285 Seiten, 17,90 EUR

Ein bewegendes Comic-Epos:

Palästina.

 Als der amerikanische Journalist Joe Sacco von einem zweimonatigen Aufenthalt in Palästina in die USA zurückkehrte, suchte er für die Veröffentlichung seiner Erlebnisse nach einer Form, die die Unmittelbarkeit eines Augenzeugenberichts mit der Objektivität einer Reportage verbindet. Er erfand das Genre "Cartoon-Journalismus", das für Sacco die einzig angemessene Art schien, die schwierige und emotional aufgeladene Situation in Nahost darzustellen. Joe Sacco schildert das Leben in Palästina und Israel aus der Sicht eines jungen US-Amerikaners, der eine fremde, unbekannte Welt ..

Shlomo Sand

Ein israelischer Standpunkt
Warum ich Aufhöre Jude zu sein

 

„Ich steige aus dem exklusiven Klub des Judentums aus“ - Der israelische Historiker Shlomo Sand rechnet in seinem neuen Buch mit dem „jüdischen Staat“ Israel ab - Arn Strohmeyer - Gäbe es die brutale und völkerrechtswidrige Besatzungspolitik nicht, man müsste Sympathie haben für dieses Land – allein schon wegen seiner kritischen Intellektuellen. Man kann dieses Komplexe und schwierige Gebilde Israel erst verstehen, wenn man die Bücher und Aufsätze seiner besten oppositionellen Köpfe gelesen hat. Um nur ein paar Namen zu nennen: Uri Avnery, Abraham Burg, Akiva Eldar, Simcha Flapan, Amira Hass, Jeff Halper, Jeshajahu Leibowitz, Gideon Levy, Reuven Moskovitz, Ilan Pappe, Tom Segev, Israel Shahak, Idith Zertal, Moshe Zuckermann und eben Shlomo Sand, wobei diese Liste bei weitem nicht vollständig ist. Die Ausführungen dieser intelligenten und human gesinnten Aufklärer haben mein Israel-Bild geprägt, das natürlich ein Gegenentwurf zum zionistischen Mainstream ist.

Die Krux ist nur: Argumentiert man in Deutschland mit Darlegungen dieser Intellektuellen, dann steht man als „Antisemit“ dar, wird gleich mit Nazi-Schergen in einen Topf geworfen. Allein an diesem Tatbestand zeigt sich, wie absurd, um nicht zu sagen pervers, die gegenwärtige Diskussion um Israel und den Nahen Osten ist – wenn man sie denn überhaupt eine Diskussion nennen kann, sie ähnelt bisweilen eher einer Neuauflage der Inquisition. Was wohl schlicht daran liegt, dass die Vollstrecker des Antisemitismus-Vorwurfs offenbar selbst mit antisemitischen Klischees im Hinterkopf behaftet sind. Denn ihrem Weltbild zufolge müssen „die“ Juden offenbar immer und überall eine und dieselbe Ideologie teilen. Unterschiedliche Auffassungen >>>


Warum ich aufhöre, Jude zu sein  - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - In Deutschland, von den USA gar nicht zu sprechen, ist keine kritische Auseinandersetzung mit den unzähligen israelischen Besatzungsverbrechen, den Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern und der Missachtung des Völkerrechts mehr möglich. Schon bei der leisesten Kritik an Israel wird der Vorwurf des „Antisemitismus“ erhoben, was zum Schluss der Debatte führt. Diese Einschüchterungskampagne hat zu einer Art Selbstzensur der Medien geführt, obgleich in Wirklichkeit „der öffentlich-politische Antisemitismus in der liberalen und demokratischen Welt insgesamt deutlich abgenommen“ habe, wie Shlomo Sand in seinem außergewöhnlichen Essay betont.

Dieser Essay bildet den möglichen Höhepunkt einer Trilogie, die die totale Dekonstruktion des zionistischen Mythos zum Ziel hat, der sich nicht nur um das „jüdische Volk“, sondern auch um „Eretz Israel“ (Land Israel) rankt und von den zionistischen Mythenbildnern geschaffen worden ist. Die Zerstörung dieser Legenden hat Sand bereits in seinen beiden Büchern „Die Erfindung des Jüdischen Volkes“ und „Die Erfindung des Landes Israel“ geleistet. In seinem aktuellen Essay sagt sich Shlomo Sand vom Judentum los, damit gehört er nach eigener Auffassung zu einer vom „Aussterben bedrohten Art“. Ist es heutzutage nicht gerade „chic“ geworden, entweder aus Gründen der Kariere zum Judentum zu konvertieren oder sich aus persönlicher Geltungssucht eine „jüdische“ Identität zuzulegen >>>

 

 

Die Erfindung des Landes IsraelShlomo Sand

Die Erfindung des Landes Israel

Mythos und Wahrheit



 

 

Generalangriff auf die Mythen des Zionismus - Der israelische Historiker Shlomo Sand: Die Juden hatten nie den Wunsch, ins Heilige Land zurückzukehren - Arn Strohmeyer       Die Sehnsucht nach Zion ist eines der Fundamente der zionistischen Ideologie. Aus dem Verlangen, in die „alte Heimat“ zurückzukehren, aus der die Juden 70 n. Chr. nach dem Aufstand gegen die Römer und der Zerstörung des zweiten Tempels vertrieben worden sein sollen, leiten die Zionisten u.a. ihren „historischen Anspruch“ auf „Erez Israel“ (Groß-Israel) ab. Auf diesem „Territorium der Väter“ wollten sie von Anfang an ihren souveränen jüdischen Staat errichten, obwohl auf ihm seit mehr als tausend Jahren eine Bevölkerung lebte, die in ihrer absoluten Mehrheit arabisch war.    Der israelische Historiker Shlomo Sand, der schon in seinem Buch „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ die Grundfesten des Zionismus erschüttert hatte, setzt dieses ideologiekritische Anliegen in seinem neuen Buch „Die Erfindung des Landes Israel“ fort. In seinem ersten Buch hatte Sand folgende Feststellungen getroffen: 1. Ein jüdisches Volk hat es nie gegeben, denn ein Volk definiert sich durch die alle ihre Mitglieder einenden kulturell-säkularen Inhalte, weshalb man ihm durch Aneignung einer Sprache oder einer Alltagskultur auch beitreten kann. Dem „jüdischen Volk“ kann man aber nur durch Konversion beitreten, weil es eine von der Religion bestimmte Gemeinschaft ist. Wenn es ein jüdische Volk gäbe, müsste man auch von einem „buddhistischen“ oder „evangelischen“ Volk sprechen können. 2. Eine Vertreibung der Juden aus ihrer „Heimat“ durch die Römer hat es nie gegeben, weil eine solchen Praxis bei diesen völlig unüblich war. Die Römer brauchten vielmehr die Bevölkerung der von ihnen unterworfenen Gebiete, um Steuern aus ihr herauszupressen. Es gibt auch keinerlei historische Belege für eine Vertreibung. 3. Die These, dass die Juden aus einem einzigen geographischen Gebiet stammten (eben Erez Israel), ist falsch. Denn das Judentum war vom 2. Jahrhundert v.u.Z. bis zum 8. nachchristlischen Jahrhundert eine dynamisch missionierende Religion. Im afrikanischen und asiatischen Raum existierten zahlreiche zum Judentum übergetretene Königreiche. Es gibt also keine „Urheimat“, aus der alle Juden stammen, kein „Land der Väter“.    Die Sehnsucht nach Zion als konkretem geographischem Raum, der sich aus der Bibel herleitet, entlarvt Sand nun als reinen von den Zionisten erfundenen Mythos, der allein dem Zweck diene, die Inbesitznahme des Territoriums moralisch zu legitimieren. Der Zionismus bediene sich dabei >>>
 

 


Shlomo Sand


Die Erfindung des jüdischen Volkes“


Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand

 

Propyläen Verlag, Berlin 2010. 505 S., 24,95 €.

 

Shlomo Sand - Die Erfindung des jüdischen Volkes (SB) - Die Erfindung des jüdischen Volkes - Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand - Mit der Gründung und Konsolidierung des Staates Israel ging eine unablässige Aneignung von Land und Ressourcen durch Vertreibung, Verdrängung und Unterwerfung der dort ansässigen palästinensischen Bevölkerung einher. Weit über diese unmittelbare Konfrontation hinausgehend harrt dieser Konflikt virulenter denn je einer Lösung. Da sich der zionistische Entwurf, dessen Vorgeschichte weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht, unter heftigen Kontroversen entfaltet und in einem Zentrum internationaler Konfrontation durchgesetzt hat, bedurfte er angesichts seiner ausgeprägten Präsenz im Fokus der Mächte nicht nur der tragfähigen Garantie einflußreicher Bündnispartner, sondern stets auch eines hochentwickelten Fundaments seiner ideologischen Rechtfertigung.  >>>

Shlomo Sand - Die Erfindung des jüdischen Volkes - Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand - Propyläen Verlag, Berlin 2010 - 506 Seiten, 24,95 Euro - ISBN 978-3-549-07376-6

"Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden" >>>

YouTube - Shlomo Sand: Die Erfindung des jüdischen Volkes - Gründungsmythos auf dem Prüfstand >>>

Israelischer Historiker: Israels Forderung gefährlich - Der israelische Historiker Shlomo Sand hält die Forderung Israels an die Palästinenser, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen, für gefährlich. Der «Frankfurter Rundschau» (Samstagausgabe) sagte Sand: «Ein Viertel der Israelis sind nicht Juden.» «Jüdisch sein» sei ein Begriff, der ausgrenzt, im Gegensatz zu «israelisch». >>>

Interview mit Shlomo Sand - "Es gibt kein jüdisches Volk" - Der israelische Historiker Shlomo Sand hält die Forderung nach einem jüdischen Staat für gefährlich. Moralisch hätten die Palästinenser ein Recht auf die Rückkehr nach Israel. - Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu verlangt von den Palästinensern, dass sie Israel als jüdischen Staat anerkennen. Ist die Forderung sinnvoll? Shlomo Sand: Nein. Sie ist gefährlich und führt zu einer "Ethnokratie". Ein Viertel der Israelis sind nicht Juden. "Jüdisch" sein, ist ein Begriff, der ausgrenzt, im Gegensatz zu "israelisch". Jeder Araber in Israel ist Palästinenser und Israeli. Kommt dazu: Ein jüdisches Volk gibt es nicht. Das Judentum ist eine Religion aber keine Nation. >>>

 

Holocaust und Nahostkonflikt
Wie der Holocaust für fremde Zwecke missbraucht wird

Der Holocaust (bei dem nicht nur Juden ermordet wurden) war ein Verbrechen ungeheuren Ausmaßes, ein „Zivilisationsbruch“. Es versteht sich von selbst, dass sich aus seinem solchen Genozid moralische Forderungen ergeben, um die Wiederholung einer solchen Barbarei für die Zukunft auszuschließen. Der jüdisch-amerikanische Politologie Norman G. Finkelstein hat formuliert, wie ein angemessener Umgang mit dem Holocaust aussehen müsste: „Die edelste Geste gegenüber jenen, die umgekommen sind, besteht darin, ihr Andenken zu bewahren, aus ihrem Leiden zu lernen und sie endlich in Frieden rufen zu lassen.“

Genau das geschieht aber nicht. Der Holocaust und seine Opfer werden zumeist nicht absichtslos, also zweckfrei, erinnert, sondern für alle möglichen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen und Ziele instrumentalisiert. Speziell Israel geht dabei in unrühmlicher Weise voran: Der zionistische Staat rechtfertigt vor allem seine Gewaltpolitik gegenüber den Palästinensern mit der Berufung auf den Mord an den europäischen Juden. Die deutsche Politik folgt in ihrer Loyalität zu Israel diesem Vorbild. Der Gaza-Krieg 2023/24 war ein erneutes Beispiel dafür. Gegen diesen infamen Missbrauch des Holocaust wendet sich dieses Buch.

Details
ISBN: 978-3-910594-23-4
Verlag: Gabriele Schäfer Verlag Herne
Preis: 19,90 €

Es empfiehlt sich, das Buch direkt über den Verlag zu bestellen: info@gabrieleschaeferverlag.de

 

 

 

 

„MÜSSEN WIR ISRAEL LIEBEN?

WIDERSPRUCH GEGEN DIE DEUTSCHE STAATSRÄSON

Arn Strohmeyer

Arne Strohmeyers neues Buch über die Misere der deutschen „Staaträson“ gegenüber Israel ist jetzt im Handel erhältlich

Um Sühne für den Holocaust zu leisten, hat die deutsche Politik nicht die Lehre aus diesem Genozid abgeleitet, sich überall auf der Welt bedingungslos für die Gleichheit aller Menschen und damit für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen, sondern sie glaubte, Schuldentlastung durch einen engen Anschluss an Israel zu erlangen. Dass der zionistische Staat selbst durch die Unterdrückung der Palästinenser mit einer schweren Schuld belastet war, übersah die deutsche politische Elite geflissentlich. Die totale Identifizierung mit Israel wurde zur „Staatsräson“.

Daraus entstand der deutschen Politik aber ein großes Problem, denn der Wertekanon des deutschen liberalen Grundgesetzes ist nicht mit den Hauptmerkmalen der israelischen Politik vereinbar: Siedlerkolonialismus, Landraub, Besatzung und Apartheid. Das Dogma der Staatsräson hatte deshalb für Deutschland verheerende Folgen: Kritik an Israel wurde zum „Antisemitismus“ erklärt, was wiederum Konsequenzen für die Debattenkultur im Land hatte: Einschränkung der Meinungs-, Presse- , Informations- und Kunstfreiheit. Anders gesagt: In Deutschland herrscht eine höchst illiberale Atmosphäre der Intoleranz – ein „neuer McCarthyismus“ (Micha Brumlik) bzw. eine „Mundtot-Debattenkultur“ (Masha Gessen). In den Einschätzungen der deutschen politischen Elite über Israels Rachefeldzug im Gazastreifen wurden die Widersprüche zwischen der furchtbaren Kriegsrealität und der „wertegeleiteten“ deutschen Außenpolitik vollends sichtbar. Die Ampel-Koalition in Berlin lehnte nicht nur eine Waffenruhe dort ab, sondern lieferte sogar Waffen an Israel und machte sich damit am Tod einer großen Zahl von Palästinensern schuldig.

Bundeskanzler Olaf Scholz behauptete, dass Israels Krieg (inzwischen hat er über 27 000 Tote gefordert) voll im Einklang mit dem Völkerrecht stehe, woraufhin ihm die israelische Journalistin Amira Hass „Verrat am Holocaust“ vorwarf, weil die deutsche Politik das verbrecherische Vorgehen eines kolonialistischen Siedlerstaates unterstütze. Die „Staatsräson“ gegenüber Israel wird immer mehr zu einer rechtlichen und moralischen Fessel der deutschen Politik, weil sie Deutschland als Komplizen regelrecht an den zionistischen Apartheidstaat und seine völkerrechtswidrige Politik kettet. Der Gaza-Krieg hat belegt, dass Deutschland sich durch seine Verpflichtung zur „Staatsräson“ nicht nur moralisch ins Unrecht setzt, sondern sich außenpolitisch durch sie auch immer mehr isoliert. Arn Strohmeyer zeigt in seinem neuen Buch die Widersprüche auf, die diese ideologische Identifizierung mit Israel für die deutsche Politik mit sich bringt, er plädiert für eine Abschaffung dieses anachronistischen Prinzips.

Arn Strohmeyer: Müssen wir Israel lieben? Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson, Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-910594-15-9, 17 Euro. Cover Erhard Arendt

 

 

Arn Strohmeyers Buch Müssen wird Israel lieben? Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson rezensiert von Hermann Dierkes

 

Das neueste Buch von Arn Strohmeyer systematisiert seine Positionen aus früheren Veröffentlichungen hinsichtlich des Dogmas, dass Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei. Eine Haltung, wie sie praktisch von allen Bundesregierungen eingenommen und von Bundeskanzlerin Merkel in der Knesset auf den Punkt gebracht worden war. Bundeskanzler Schmidt hatte vor einem solchen Dogma gewarnt – leider erst nach seiner Amtszeit. Mit ihm hat sich die deutsche Politik an einen Staat gekettet, in dessen DNA seit seiner Gründung 1948 die Vertreibung der Palästinenser, ihre Dehumanisierung, Unterdrückung und fortschreitende Annexion ihres Landes fest eingeschrieben ist.

 

Der laufende Vernichtungsfeldzug in Gaza ist – nach fünf massiven Angriffen auf den Küstenstreifen seit 2008/09 - der vorläufige Höhepunkt. Sein Vorwand – Vergeltung für den blutigen Ausbruch der Hamas und anderer Widerstandsgruppen aus dem „größten Freiluftgefängnis der Welt“ und der Verschleppung von rund 240 Geiseln am 7.10.23 ist angesichts von über 30.000 Toten, die meisten davon Kinder und Frauen, und der umfassenden Zerstörung fast aller Wohnungen und Infrastruktur, der kollektiven Bestrafung der gesamten Bevölkerung mit der Zerstörung bzw. dem Entzug alles Lebensnotwendigen und ihrer immer weiteren Vertreibung in den Südzipfel des Gazastreifens, wo sie weiter bombardiert und angegriffen werden, vollkommen unglaubwürdig.

Israel propagiert als Ziel seines Vernichtungsfeldzugs, die ”terroristische Hamas” - politische Hauptströmung im Gazastreifen und ihre Kampfbataillone – vollständig zu vernichten, nachdem diese nach jahrelangen Bombardierungen, umfassender Abriegelung, völliger Verarmung und vielen Tausend toten Zivilisten in das israelische Grenzgebiet eingefallen war, was rund 1.200 israelischen Soldaten und grenznahen Bewohnern das Leben gekostet hat. Dabei ist immer noch unabhängig aufzuklären, wie viele von ihnen dem palästinensischen Angriff und wie viele dem rücksichtslosen Einsatz der israelischen Armee zum Opfer gefallen sind.

Doch die Fakten, bekannt gewordene Pläne und Hetzreden israelischer Politiker und Militärs sprechen eine andere Sprache: Ziel ist die Dezimierung der Bevölkerung durch Töten, Aushungern, Dehydrierung, durch Krankheiten und die Schaffung absolut menschenunwürdiger Verhältnisse, um sie letztlich nach Ägypten und ins Exil zu vertreiben. Diese Vorgehensweise stellt die erste massive Vertreibung der einheimischen Bevölkerung (arabisch: Nakba) durch jüdische Terrorverbände im Jahr 1948 und ihre Zerstörungen bereits jetzt in den Schatten.

Israel hat mit Beginn seiner staatlichen Existenz immer wieder Menschen- und Völkerrecht mit Füßen getreten. Vertreibung, Besatzung, Unterdrückung, Apartheid und fortschreitende Annexion palästinensicher Gebiete sind Grundlagen seiner zionistischen, ausgrenzenden und rassistischen Staatsideologie. ”Die Nakba“, so Strohmeyer in seiner neuen Publikation, „hat bis heute kein Ende gefunden, denn die Zionisten rauben weiter Land und vertreiben Menschen von ihrem Besitz. Menschenleben spielen dabei keine Rolle. Die jüdischen Siedler rauben und töten unter den Augen der israelischen Polizei und Armee, niemand von den Tätern wird bestraft (…) Widerstand …  wird mit schweren Strafen belegt: Tausende Palästinenser sitzen unter furchtbaren Bedingungen in israelischen Gefängnissen – Männer, Frauen und sogar Kinder. Daran hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Im Krieg 1967 wurden noch einmal 300.000 Palästinenser vertrieben“. Doch, so der Autor, hat sich die deutsche Politik immer wieder blind gestellt, die offenkundigen Verbrechen des Zionismus gedeckt, geleugnet und „aus der historischen Verpflichtung durch den Holocaust“ offen unterstützt.

„Wie sind die Deutschen mit ihrer Schuld umgegangen?” fragt Strohmeyer. ”Nach der Katastrophe des Hitlerstaates brauchten sie bzw. die politische Elite unbedingt seelische Entlastung von der furchtbaren Vergangenheit. Man mutierte vom Antisemitismus zum Philosemitismus und glaubte so, Sühne für den Genozid an den europäischen Juden leisten zu können, indem man das zionistische Projekt bedingungslos unterstützte. Die Ermordeten konnte man nicht mehr um Vergebung bitten, also schuf man sich mit dem Staat Israel ein Ersatzobjekt für die Wiedergutmachung” Das Israel, dem man sich zuwandte, war aber nicht der Staat, der die Nakba durchgeführt hatte, sondern man konstruierte sich ein idealisiertes und abstraktes Wunschbild vom Judenstaat (…) die Verbrechen der Zionisten übersah man und schwieg dazu (…) Man sprach von gemeinsamen Werten, die es mit einem Staat, der von Anfang an einen Siedlerkolonialismus praktiziert hatte, gar nicht geben konnte. Die Beziehung der Bundesrepublik zu Israel war also von Anfang an von Unaufrichtigkeit geprägt und deshalb ein Dilemma. Denn mit der bedingungslosen Unterstützung des zionistischen Projekts macht man sich zum Verbündeten, ja zum Komplizen einer anachronistischen kolonialistischen Verdrängungs- und Unterdrückungspolitik”. Die deutsche Israel-Politik hatte u.a. den Weg geebnet für die Wiederaufnahme in die internationale Politik und das folgende „Wirtschaftswunder“. Israel ist für „den Westen“ seit Langem wichtigste Schaltstelle für Waffengeschäfte, „Sicherheitstechnologie“ und geostrategische Maßnahmen.

Ende Januar hat der Internationale Gerichtshof im Haag auf Antrag Südafrikas das israelische Vorgehen in Gaza und zahlreiche Ansagen seiner politischen und militärischen Führung als plausiblen Bruch der Völkermordkonvention von 1948 bewertet und sechs einschneidende Maßnahmen verhängt – ohne jeden Erfolg. Israel mißachtet die Anordnungen demonstrativ, bombt und mordet noch schlimmer als bisher, das Verhalten seiner Soldaten  und seiner Befehlshaber werden von mal zu mal schmutziger. Die deutsche Ampelregierung hält im Gefolge der USA, Israels Hauptstütze, dem zionistischen Regime bisher hartnäckig die Stange, leugnet den laufenden Völkermord, liefert weiter Waffen, Munition und Finanzhilfen, verteidigt Israel diplomatisch und inszeniert – analog dem McCarthyismus der fünfziger Jahre in den USA – ein Klima der Einschüchterung, Zensur und Verfolgung von Kritikern, die – im Gefolge der israelischen Mainstream-Politik – als ”Antisemiten” verleumdet werden.

Daran ändern auch gelegentliche Ermahnungen der israelischen Regierung durch die USA und Deutschland nichts, „mehr für die Zivilisten zu tun“. Es handelt sich um Wattebäuschchen zur Ruhigstellung der öffentlichen Kritik, die von dem israelischen Regime genauso aufgefasst werden und als Ermunterung, weiterzumachen, wie bisher. Harte Maßnahmen und Sanktionen, um den Alptraum von Gaza abzustellen, muss es weder von den USA noch von Deutschland befürchten. „Nirgendwo in Äußerungen deutscher Politiker und in den deutschen Mainstream-Medien“, so der Autor, „war davon die Rede, dass auch die Palästinenser ein Recht auf Schutz und Sicherheit haben. Damit hat Deutschland nicht nur die falschen Lehren aus der Geschichte gezogen, sondern es lädt sogar neue Schuld auf sich. Es ist verheerend, wenn die deutsche Schuld aus der NS-Zeit dazu führt, die Realität nicht zu sehen, die Dinge nicht bei ihrem wirklichen Namen zu nennen und neue monströse Verbrechen zu billigen“.

Arn Strohmeyer, der die komplizenhafte deutsche Mainstream-Politik in zahlreichen Schriften analysiert und ihre Hintergründe aufgearbeitet hat, widerspricht in seinem neuen Buch systematisch der sogenannten ”deutschen Staatsräson”, also dass die Verteidigung Israels aufgrund der historischen Schuld Deutschlands an den Juden nicht verhandelbar sei. Der Autor gibt einen Überblick über die bisherige Debatte zu dem Thema, an der sich neben Völkerrechtlern wie Norman Paech, Richard Falk, dem slowenischen Philosophen Slavoj Zizek, dem Historiker A. Dirk Moses, auch viele namhafte israelische bzw. jüdische Autoren und Gelehrte wie Ilan Pappe, Moshe Zuckerman, Amira Hass, Judith Butler, Gideon Levy, Daniel Blatman, Tamar Amar Dahl, Deborah Feldman, Avi Shlaim, Raz Segal und Masha Gessen beteiligt haben, die allesamt das israelische Vorgehen in Gaza als schweres Verbrechen und die deutsche Politik als Irrweg verurteilen.

Eine klare Mehrheit der UN verurteilt Israels Vernichtungsfeldzug, es gibt weltweit zahllose, oft sehr große Protestdemonstrationen für sofortigen Waffenstillstand und ungehinderte Hilfslieferungen. Das laufende Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof, das die israelische Besatzungspolitik bewerten soll und an dem über 50 Staaten mit Stellungnahmen teilgenommen haben, dürfte im Ergebnis schon jetzt feststehen. Eine Verurteilung Israels wegen Bruchs der Völkermordkonvention dürfte ebenfalls große Erfolgsaussichten haben. Das Diktum des deutschen Bundeskanzlers zu Beginn der israelischen Offensive, er habe keinerlei Zweifel, dass sich Israel an das Völkerrecht halte und seine Armee moralisch und humanitär geleitet sei, hat sich als absolut falsch und absurd erwiesen. Gaza wird in die Geschichte eingehen als eines der schlimmsten Menscheitsverbrechen der jüngeren Geschichte, Besatzung und Apartheid dürften demnächst als völkerrechtswidrig verurteilt werden.

„Die ideologischen Grundlagen der deutschen Israel-Ideologie“, so der Autor, „kommen also beträchtlich ins Wanken und sie werden dem kritischen Ansturm nicht mehr lange standhalten. Die deutsche Politik hat sich mit einem Partner zusammengetan, dem Völkerrecht und Menschenrechte nichts gelten, der in einem Apartheidstaat eine grausame Besatzung aufrechterhält und gnadenlos Kriege gegen jeden führt, der die Macht der Zionisten einschränken könnte (…) Das hat mit richtigen Schlussfolgerungen aus dem Holocaust nichts zu tun, es ist schlicht ein moralischer Bankrott. Ein Bankrott auch der sogenannten ‚Werte-orientierten Außenpolitik‘, wie sie die deutsche Außenministerin vertritt“ - und deren Pro-Israel-Politik auch im krassen Gegensatz steht zu ihrer Kritik am russischen Überfall auf die Ukraine.

Die Frage ist allerdings, wer in Deutschland das Ruder herumreißen will und kann. Strohmeyer ist skeptisch: „Es deutet nichts darauf hin, dass die politisch Verantwortlichen den Mut zu einer solchen Politik haben, die deutsche Vergangenheit rational aufzuarbeiten und die blinde Abhängigkeit von Israel aufzugeben. Sie werden weiter an ihrem realitätsfernen Katechismus festhalten und glauben, so den Opfern des Holocaust Gerechtigkeit zu verschaffen (…) Man muss (künftig) mit dem Staat Israel wie mit anderen Staaten auskommen, aber man muss ihn nicht lieben“.

Ilan Pappe, der herausragende israelische Historiker, den Arn Strohmeyer des öfteren zitiert, überschrieb einen seiner kürzlichen Artikel angesichts des Vernichtungsfeldzugs: „Bevor der Morgen anbricht, ist die Nacht am tiefsten – aber der israelische Siedlerkolonialismus geht seinem Ende entgegen”. Er sieht in Israel selbst zwei große Lager: „auf der einen Seite das säkulare, das in großen Demonstrationen vor dem 7.10. gegen den juristischen Putsch der Netanjahu-Clique gegen die Reste von Demokratie in Israel protestiert hat und das im Prinzip einen pluralistischen demokratischen Staat für möglich hält und auf der anderen Seite das Lager eines neuen Typs von messianischem Zionismus, der sich vor allem in den illegalen Siedlungen des Westjordanlands ausbreitet. Diese Richtung ist davon überzeugt, dass eine Art von zionistischer Theokratie geschaffen werden müsse und Demokratie abzulehnen ist – als einzig gangbare Vision für eine zukünftigen jüdischen Staat. Zwischen diesen beiden Vorstellungen gibt es nichts Gemeinsames bis auf die Ansicht (…): dass das Überleben Israels von der Fortsetzung der Eliminierung der Palästinenser abhänge. Dies aber kann keinen Erfolg haben. Das wird sich auflösen und von innen her implodieren, denn es ist im 21. Jahrhundert nicht möglich, einen Staat und eine Gesellschaft zusammenzuhalten, die auf der gemeinsam geteilten Vorstellung beruhen, Teil eines eliminatorischen Genozids zu sein. Das kann definitiv für einige funktionieren, aber nicht für alle“(*).

Pappe ist davon überzeugt, dass wir die ersten Monate einer finsteren Zeit durchleben, die sogar noch Schrecklicheres bringen, aber nicht mehr länger als zwei Jahre anhalten kann. Die Israel bisher gewährte Straflosigkeit gehe international dem Ende entgegen. Dies sei auch die Bilanz vieler anderer Beispiele, wie diktatorische Unrechtsregimes sich mit allen gewalttätigen Mitteln halten wollten, bevor sie abgelöst wurden. Von grösster Bedeutung sei es allerdings, dass sich politische Alternativen durchsetzten und kein Vakuum entstehe.

(*) Erstveröffentlichung: Website der Islamischen Menschenrechtskommission. Übersetzung aus dem Portugiesischen

Arn Strohmeyer: Müssen wir Israel lieben? Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson, Gabriele Schäfer Verlag, Herne 2024, ISBN 978-3-910594-15-9, 17,90 Euro


 

 

 

 

Ein Volk von Judenhassern?
Einwände gegen die deutsche
Antisemitismus-Hysterie

Arn Strohmeyer

Liebe Nahostinteressierte,

ich melde mich heute in eigener Sache – es geht um mein neues Buch. Wir alle, die wir uns für das Schicksal von Israel/Palästina interessieren und uns für eine humane Lösung des Nahostproblems einsetzen, müssen ständig damit rechnen, als „Antisemiten“ diffamiert zu werden. Das politische Klima in Deutschland ist durch diese permanenten Rufmord-Kampagnen völlig vergiftet worden, weil durch sie die Meinungs- und Informationsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird. Micha Brumlik hat dafür den Begriff eine „neuen McCarthyismus“ gebraucht. Dem kann man nur zustimmen.

Die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten tragen nicht dazu bei, die Antisemitismus-Hysterie abzubauen, sondern verstärken sie noch, weil ihrem Vorgehen ein falscher Antisemitismus-Begriff zu Grunde liegt. Ihr Antisemitismus-Begriff schützt nicht Juden, wie er vorgibt, sondern in erster Linie Israel vor der Kritik an seiner inhumanen Politik. Was heißt, Menschen, die sich für die Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten für die Palästinenser einsetzen, werden als „Judenhasser“ angeprangert. Hier wird jede politische Moral in infamer Weise auf den Kopf gestellt.

Das ist alles bekannt. Ich denke, dass wir uns gegen eine solche perverse Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfes mit allen Mitteln wehren und selbst das Thema besetzen müssen. Mit anderen Worten: Wir dürfen den Israel-Verteidigern nicht das diskursive Feld überlassen. Als Beitrag zu diesem Ziel habe ich jetzt ein Buch herausgebracht, das den Titel trägt: Ein Volk von Judenhassern? Einwände gegen die deutsche Antisemitismus-Hysterie.

Gerade weil es diese Hysterie gibt, ist es sehr schwer, für ein solches Buch einen Verlag zu finden. Die Verleger winken so gut wie alle ab, weil sie Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf haben. Ein Teufelskreis also! Der kleine Gabriele Schäfer Verlag in Herne hat aber den Mut gehabt, mein Buch herauszubringen. Kleine Verlage haben aber nicht die finanziellen Mittel, große Werbekampagnen für ein solches Werk durchzuführen. Ich möchte deshalb auf diesem Weg auf mein Buch aufmerksam machen. Es kann direkt vom Verlag bezogen werden (der Weg über den Buchhandel dauert bei kleinen Verlagen etwas länger). Publizisten können beim Verlag oder bei mir Rezensionsexemplare anfordern.

Das Buch (ISBN 978-3-910594-03-6) hat 240 Seiten und kostet 19,90 Euro. Die email-Adresse des Verlages ist: info@gabrieleschaeferverlag.de Die Postadresse ist: Schnittstraße 20, 44653 Herne. Das eindrucksvolle Cover zu dem Buch hat Erhard Arendt (Palästina-Portal) gestaltet.

 

 

Arn Strohmeyer

 

Arn Strohmeyer

Falsche Loyalitäten.
Israel, der Holocaust und die deutsche Erinnerungspolitik

ProMedia, Wien 2022, 180 S., 19,90 €
 

Warum die deutsche Erinnerungspolitik gescheitert ist

In seinem neuen Buch unterzieht Arn Strohmeyer das offizielle Gedenken an den Holocaust einer radikalen Kritik


Hermann Dierkes - 26. 10. 2022

Die Unterdrückung der Palästinenser durch den israelischen Kolonialstaat, die seit Monaten wieder zahlreiche Opfer und Tote fordert, seine anhaltende Unterstützung durch Bundesregierung, EU und ”westliche Welt” und ihre buchstäblich blinde Ergebenheit gegenüber der israelischen Regierungsposition noch vor den zum x-ten Male wiederholten Wahlen in diesem Land zählt mit zu den schlimmsten weltpolitischen Skandalen unserer Zeit. Umso wichtiger sind Positionierungen und Publikationen, die sich dagegenstemmen, die jeweiligen Interessen offenlegen, Verantwortlichkeiten benennen und für einen völkerrechtskonformen und moralisch haltbaren Ausweg plädieren.

Das neue Buch von Arn Strohmeyer ist wieder einmal ein hervorragender Beitrag in dieser Auseinandersetzung. Im Rahmen seiner umfangreichen Veröffentlichungen zum Thema Israel, Palästina und der diesbezüglichen Auseinandersetzungen in Deutschland hatte sich der Bremer Journalist bereits 2021 mit dem Buch Die Tragödie Palästinas und die Antisemitismus-Debatte (Gabriele Schäfer Verlag) zu Wort gemeldet. Mit seiner neuesten Publikation Falsche Loyalitäten – Israel, der Holocaust und die deutsche Erinnerungspolitik greift er seine wesentlichen Positionen wieder auf, aktualisiert, erweitert und vertieft sie.

Wie immer in seinen Schriften lässt Strohmeyer dabei wichtige kritische und oppositionelle Stimmen aus der Debatte zu Wort kommen, insbesondere israelische und jüdische Wissenschaftler, die in den deutschen Mainstream-Medien kaum Berücksichtigung finden. Anhand von gegnerischen und ”offiziellen” politischen Positionen weist er deren interessengebundene Ideologisierung und unwissenschaftliche Hohlheit nach, ihre gefährliche Tendenz zur Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie der Freiheit von Forschung und Lehre.

Ein ganz schändlicher Aspekt ist der oftmals nur noch verleumderische Gehalt der Anschuldigungen gegen Kritiker der israelischen Holocaust-Instrumentalisierung, der Gründungsmythen Israels und seiner Apartheid-Politik, wie z.B. gegen den antikolonialistischen afrikanischen Philosophen Achille Mbembe. Einen Großteil des Buches nehmen diesmal die Thesen des australischen Historikers Dirk A. Moses ein, die dieser in seinem Aufsatz Der Katechismus der Deutschen in fünf Glaubenssätzen zusammengefasst hat:

• Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit des Holocaust mit anderen Völkermorden,
• der Holocaust als Fundament der deutschen Nation,
• die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson,
• Antisemitismus als spezifisch deutsches Phänomen,
•Antizionismus gleich Antisemitismus.

Im Anschluss an Moses und viele weitere wissenschaftliche und politische Stimmen unterzieht Strohmeyer diese Glaubenssätze – die im Übrigen weitgehend der israelischen Staatsideologie entsprechen – einer fundierten und stichhaltigen Kritik. Sein Fazit: Die deutsche Erinnerungspolitik ist gescheitert. Ein angemessenes universelles Holocaustgedenken, das das wesenhaft zu Erinnern in dem Mittelpunkt gestellt hätte, wäre nicht umhingekommen, das Diktum Adornos zu erfüllen, alles zu tun, auf ”dass Auschwitz sich nicht wiederhole”. Man sollte hinzufügen: gegen niemanden.

Strohmeyer weiter: ”Es müsse bedeuten, alles zu tun, den Holocaust in allen seinen historischen, politischen und kulturellen Aspekten – auch durch Vergleiche mit anderen Genoziden – zu verstehen sowie gesellschaftliche Strukturen zu schaffen, die die Reste der alten Strukturen, die Auschwitz erst möglich gemacht haben, zu beseitigen und Strukturen hervorzubringen, die eine Wiederholung ausschließen. Stattdessen hätten die deutsche politische Elite und die Mainstreammedien das Gedenken fetischisiert, routinisiert und zu einer Ideologie ausgebaut, die den Inhalt des Katechismus gebetsmühlenartig wiederholt, ohne dabei noch echte Anteilnahme und Empathie erzeugen zu können.

Nicht das Gedenken an sich steht also in der Kritik, sondern seine staatliche Instrumentalisierung zu fremdbestimmten Zwecken, die wegen ihrer Überidentifizierung mit Israel und der Übernahme von dessen allein seinen nationalen Interessen dienendem funktionalen Antisemitismus (kurz gefasst: Wer Israel kritisiert, seine völkerrechtswidrige Unterdrückungs-, Annexions- und Apartheidpolitik, ist Antisemit, H.D.) für verheerende Folgen in Deutschland sorgt. Was diese Akteure geschaffen haben, ist ein Klima der Angst, des Misstrauens und der Denunziation, das die Öffentlichkeit weitgehend beherrscht.“

Das zurechtgestutzte, partikulare und nicht universale Holocaustgedenken und die damit verbundene bedingungslose Unterstützung Israels bilden die Hefe, so ist hinzuzufügen, auf der die Kritiklosigkeit, ja Anerkennung seiner sog. Selbstverteidigung gedeihen, ihre Finanzierung, Bewaffnung und diplomatisch-politische Inschutznahme. Die ständige Betonung der ”gemeinsamen Werte” der deutschen und israelischen Politik (von Merkel bis Steinmeier bis hin zur AfD, um nur einige zu nennen) ist folglich nicht nur ein Schattenboxen auf den offiziellen Bühnen, sondern es gibt sie tatsächlich – hinter den demokratischen Fassaden und Lippenbekenntnissen mit ganz gefährlichen Konsequenzen, wie sie sich nicht nur in Nahost zeigen, sondern durch die schleichende ”Israelisierung” der deutschen Politik (Demokratieabbau, Antiislamismus, Militarisierung usw.) nach innen wie nach außen manifest werden.
 

 

 

 

 

Die Tragödie Palästinas und die Antisemitismus-Debatte

Das Dilemma der deutschen Erinnerungspolitik

Arn Strohmeyer

Gabriele Schäfer Verlag, Herne - ISBN 978-3-944487-83-0 - 15,90 Euro
(Titelbild von Erhard Arendt)

Die deutsche Politik tut sich schwer mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Nach über 70 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust wird im Land der Täter erbittert über das authentische Erinnern an den von Deutschen begangenen Massenmord an den europäischen Juden gestritten: Soll dieses Mega-Verbrechen partikularistisch oder universalistisch erinnert werden, das heißt, einseitig auf Israel und die Juden bezogen oder alle Menschen auf der Erde einbeziehen? Was wie ein akademischer Streit wirkt, ist von eminenter politischer Bedeutung.

Der Streit hat sich so zugespitzt, dass er inzwischen Kernelemente der Demokratie bedroht: die Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit.

Denn Israel besteht auf seinem Monopol, das Vermächtnis des Holocaust zu bewahren, das bedeutet aber, dass das Erinnern einseitig ethnisiert wird. Deutschland folgt Israel darin wegen seines Schuldbewusstseins und in dem Streben nach Schuldentlastung.

Diese Singularität des monopolisierten Erinnerns wird aber als politische Waffe benutzt und schließt andere Völker aus der Erinnerung aus, die auch eine Leidensgeschichte haben – etwa die Palästinenser, die Opfer der zionistischen Kolonisation sind.

Es wird eine Hierarchie der Leidensgeschichten mit dem Holocaust an der Spitze konstruiert und von Israel mit dem scharfen Schwert des Antisemitismus-Vorwurfs verteidigt, anstatt den Holocaust in Beziehung zu anderen Genoziden und Zivilisationsbrüchen zu setzen.

 Erst durch Vergleichen kann man Erkenntnisse und ethische Maßstäbe gewinnen. Das entlässt die Deutschen nicht aus ihrer Verantwortung, würde aber dem besseren Verstehen unter den Völkern, der Versöhnung und dem Frieden dienen – vor allem aber dem „Nie wieder!“       -  

 

 

 

 


Strohmeyer, Arn

 Der Kampf um die Wahrheit.

 Israels Politik gegenüber den Palästinensern
aus Sicht der Psychoanalyse

Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-70-0, 16.80 Euro

 

Israels Konflikt mit den Palästinensern psychoanalytisch gesehen - Arn Strohmeyers neues Buch untersucht die israelische Politik aus einer ungewohnten Perspektive

Israels Konflikt mit den Palästinensern dauert schon über ein Jahrhundert an. Er ist ein Ergebnis des israelischen Siedlerkolonialismus, der den einheimischen Arabern das Land und ihren Besitz gestohlen, über die Hälfte dieses Volkes vertrieben und ihre Kultur und Gesellschaft zerstört hat. Israel ist heute ein Apartheidstaat, der die Reste des palästinensischen Volkes hinter Mauern und Stacheldraht in Kantone (man kann auch von Bantustans sprechen) verbannt hat und sie nach Belieben kontrolliert und unterdrückt.

Das ist in – wenigen Worten ausgedrückt – die gegenwärtige Situation, und es wird sich durch die militärische Übermacht Israels vermutlich in absehbarer Zukunft auch nichts ändern. Kann man zu dieser aussichts- und hoffnungslosen Lage noch etwas Neues sagen, um den Konflikt besser zu verstehen und vielleicht Auswege aufzuzeigen? Der Journalist und Autor Arn Strohmeyer hat ein interessantes Experiment gewagt, er hat Aussagen israelischer bzw. jüdischer Psychoanalytiker zu diesem Konflikt gesammelt und ausgewertet, also Menschen, die von Berufs wegen mit psychischen Krankheiten oder gestörten sozialen Beziehungen von Individuen und Kollektiven zu tun haben und deshalb auch zu einer aufgeklärten und vorurteilsfreien Sicht der politischen Probleme berufen sind.

Die Aussagen dieses Berufsstandes vermitteln ganz neue Einsichten und Erkenntnisse über diesen Konflikt. Strohmeyer konzentriert sich dabei auf die israelisch-jüdische Seite, denn sie sind die kolonialistischen Herren des Landes, die Unterdrücker und Besatzer über ein anderes Volk. Was an sich schon eine hoch aktuelle Frage aufwirft: Wie ist es möglich, dass ein Volk, das in seiner Geschichte so viele Leiden durchgemacht hat – mit dem Holocaust als Gipfelpunkt – heute ein anderes Volk (die Palästinenser) mit einer äußerst gewalttätigen, ja brutalen Besatzungspolitik beherrscht? Dass Israel diesem Volk die Menschen- und Bürgerrechte verweigert – Rechte, für deren Verwirklichung Juden in Europa lange an vorderster Front gekämpft haben? Dass die Israelis die Täter-Opfer-Rolle umgekehrt haben und die von ihnen unterworfenen Palästinenser als die „neuen Nazis“ ansehen, die sie vernichten wollen? Was bedeutet die von den Israelis gebaute Mauer psychoanalytisch gesehen? Wie ist der Mord an dem früheren Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin in dieser Sicht zu beurteilen? Wie ist es zu verstehen, dass die Israelis sich weigern, mit den Palästinensern Frieden zu schließen, obwohl sie als die stärkste regionale Militärmacht im Nahen Osten ohne Risiko die Möglichkeit dazu hätten? Das sind Fragen, auf die die Politik keine überzeugenden Antworten geben kann, weil sie nur psychologisch zu erklären sind.

Die tägliche Gewalt der Besatzung gegen ein ganzes Volk hat aber auch äußerst negative Rückwirkungen auf die israelische Gesellschaft selbst. Die Unterdrückung der Palästinenser hat für die Israelis einen hohen Preis: einen dramatischen Anstieg von Aggression und Gewalt innerhalb der eigenen Gesellschaft. Die Psychoanalytiker führen diese gefährliche Entwicklung vor allem auf den Militärdienst zurück, denn dieser habe in den besetzten Gebieten nicht nur eine Entwertung von Leben, Würde und Besitz von Palästinensern zur Folge, sondern auch ein Sinken der Hemmschwelle für eigentlich nicht akzeptables gewalttätiges Verhalten und aggressive Lösungen ganz allgemein.

Israel begeht großes Unrecht am palästinensischen Volk, um dies zu vertuschen, setzt es eine sehr ausgefeilte und raffinierte Propaganda (hebräisch Hasbara) ein. Die Psychoanalytiker lassen sich durch solche Aussagen nicht täuschen und gehen den Dingen und Ereignissen auf den wirklichen Grund. Sie erkennen die echten Motive der politisch Verantwortlichen in Israel und können registrieren, dass ein ganzes Volk durch die siedlerkolonialistische Gewalt, die es täglich begeht, neurotisiert wird, weil es die eigenen Untaten weder vor dem eigenen Gewissen noch vor dem hohen moralischen Anspruch des Judentums rechtfertigen kann.

Neben der Vermittlung sehr interessanter Fakten und ihrer psychoanalytischen Interpretation ist der Text für deutsche Leser auch aus dem Grund interessant, dass die angeführten jüdischen oder israelischen Analytiker so gut wie alle sehr kritisch mit der israelischen Politik und dem Zionismus umgehen. Das bedeutet: Nach den in der deutschen Mainstream-Diskussion geltenden Maßstäben über Israels Politik gegenüber den Palästinensern, die schon hysterische Formen annehmen, sind diese Analytiker eigentlich alle Antisemiten, was wiederum zeigt, wie absurd die deutsche Debatte ist.

Strohmeyer gelingt es, ein ganz anderes, sehr aufschlussreiches und hintergründiges Bild des Konflikts zu zeichnen als es die Medien vermitteln.

(Mitteilung des Verlages)

 

 

 

 

Wider den Mainstream.
Plädoyers gegen Israels Palästina-Politik und den Antisemitismus-Vorwurf als politische Waffe.


Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-65-6, 17 Euro


Der Journalist Arn Strohmeyer, ein guter Kenner der politischen Verhältnisse im Nahen Osten, hat die Ergebnisse seiner Recherchen schon in mehreren Büchern vorgelegt. Regelmäßig schreibt er auch Artikel für Zeitschriften und Internetportale, besonders das Palästina Portal. In dem hier vorliegenden Band sind Beiträge von ihm aus der letzten Zeit zusammengefasst. Im Fokus seines Interesses steht dabei die Politik Israels, die er mit ihrem völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Vorgehen gegen die Palästinenser für das Leiden dieses Volkes und damit auch für den Konflikt zwischen beiden Völkern verantwortlich macht. Er sieht vor allem in dem Ziel der zionistischen Ideologie, ganz Palästina ohne Palästinenser zu besitzen, den Grund für die Unmöglichkeit, einen gerechten Frieden zu erreichen. Strohmeyers Interesse gilt aber auch dem deutsch-israelischen Verhältnis, das – belastet durch die Verbrechen der NS-Vergangenheit – von vielen Fehlentwicklungen geprägt ist. Eine der schlimmsten Erscheinungen in diesem Zusammenhang ist der im deutschen Mainstream üblich gewordene Antisemitismus-Vorwurf bei jeder Kritik an der verhängnisvollen Politik Israels, dass also das Eintreten für Menschenrechte und Völkerrecht als „Judenhass“ diffamiert wird. Gegen diesen schändlichen Missbrauch politisch-moralischen Denkens und für das Erreichen einer Friedenslösung, die den Namen verdient, engagiert sich der Autor in seinen Schriften zu diesem Thema.  
Titelblattentwurf von Erhard Arendt

 

 

 

 

 

Arn Strohmeyer

Ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung.

”1948.Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels” ist eine Flucht in Mythen.
Eine Gegendokumentation

Gabriele Schäfer Verlag, ISBN 978-3-944 487-60-1, 14,80 Euro

Wenn die Geschichtsschreibung ganz im Dienst einer Ideologie steht - Arn Strohmeyer hat eine Gegendarstellung auf die ”Ausstellung zur Staatsgründung Israels” vor 70 Jahren verfasst - Hermann Dierkes - 22008 jährte sich zum 60. mal die Nakba, also die Katastrophe mit Vertreibung, Massakern, Flucht, Zerstörung und Enteignung, mit der das palästinensische Volk die Staatsgründung Israels bezahlen musste – und bis heute bezahlt. Damals hat der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. eine sehr verdienstvolle Wanderausstellung auf den Weg gebracht, die die Nakba wissenschaftlich dokumentiert und den historischen Wahrheiten Gerechtigkeit widerfahren lässt. Die Ausstellung wurde gefördert vom Evangelischen Entwicklungsdienst sowie der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Wuerttemberg und von über 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstüzt. Bis heute wurde sie an ca. 100 Orten gezeigt, u.a. 2014 im EU-Parlament in Strassburg und am Sitz der UN in Genf. Sie wurde von Zehntausenden besucht, trotz massiver Anfeindungen einer zweifelhaften ”Israel-”Lobby, deren Zensur- und Verbotsforderungen sich hier und da leider auch Kommunalpolitik und Kirchengemeinden gebeugt haben, wie jüngst wieder in Köln.15.000 Ausstellungskataloge wurden verkauft.

Der Erfolg der Ausstellung hat offensichtlich eine weitere Massnahme der ”Israel”-Lobby (in Wahrheit Agenten der rechtsextremen Regierung Netanjahu) hervorgerufen. Diesmal ist eine der Regierungspolitik nahestende Organisation namens ”DEIN e.V. Verein für Demokratie und Information” mit einer Wanderausstellung ”1948. Die Ausstellung zur Staatsgruendung Israels” auf den Plan getreten.

Der Journalist Arn Strohmeyer hat die mit 32 Tafeln und einem 70-seitigen Beiheft versehene Ausstellung untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um einen ”klassischen Fall von Geschichtsfälschung” handelt. In seiner Broschuere von gut 150 Seiten nimmt er die zentralen Aussagen auseinander, die vollkommen deckungsgleich sind mit den offiziellen Mythen der israelischen Staatsgründung. Strohmeyer stuetzt sich dabei u.a. bewusst auf die neueren Forschungsergebnisse israelischer Geschichtswissenschaft, die auf Basis von Staats- und Militärarchivöffnungen, Regierungsprotokollen, Aufzeichungen handelnder Personen und Zeitzeugenaussagen zu ganz anderen Einschätzungen kommen.

Doch die Arbeiten kritischer Historiker wie Simcha Flapan, Ilan Pappe, Shlomo Sand, Tom Segev und Moshe Zuckermann, werden von der Ausstellung ueberhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Strohmeyer zeigt auch, dass die Ausstellung keineswegs die israelische Position widergibt. Es gebe eben auch das ”andere” Israel.

Die Macher versichern allerdings, dass man die Vergangenheit ”korrekt” und ”nicht verzerrt” präsentieren wolle, als ”historisches Korrektiv”, um ”Halbwissen, Vermutungen, Desinformation und Hassinformationen” entgegenzutreten. Strohmeyer dazu: ”Das klingt gut, ist aber selbst reine Propaganda, denn die Ausstellung wird den von ihr gesetzten Kriterien in keiner Weise gerecht. Ganz im Gegenteil: Man wundert sich, mit welchen Geschichtsfälschungen die Organisatoren der Austellung an die Öffentlichkeit gehen. Offenbar ist es ihre Absicht, ein völlig uninformiertes und ahnungsloses Publikum anzusprechen, das bereit ist, solche Mythen und Legenden zu akzeptieren, ohne zu widersprechen.” Weggelassen, vertuscht und manipuliert wird schon hinsichtlich der Vorgeschichte der Staatsgründung. Die Entstehung und Entwicklung der ausgesprochen kolonialistischen – auf Vertreibung der ansässigen Palästinenser ausgerichteten - zionistischen Bewegung seit Ende des 19. Jahrhunderts fehlt vollständig. Die Gegenwehr der Palästinenser in den 30er Jahren – noch unter britischer Mandatszeit – sei Ausdruck von Fanatismus, Machtstreben und Antisemitismus gewesen, während die jüdischen Einwanderer nur friedlich aufbauen wollten.

 

Gefälscht wird weiter hinsichtlich der strategischen Interessen, der Kräfteverhältnisse, der Chronologie und der Begleitumstände des israelisch-arabischen Kriegs und der palästinensischen Flucht und Vertreibung im Jahr 1948. Motto: Die meisten seien freiwillig gegangen. Eine von den zionistischen Terrormilizen und der entstehenden israelischen Armee betriebene ethnische Säuberung, die bereits unmittelbar nach dem UN-Teilungsbeschluss vom November 47 einsetzte, die die UN-Teilungspläne missachtete und lange vor dem schwächlichen und unkoordinierten arabischen Angriff nach der Ausrufung des Staates Israel am 15. Mai 1948 Fakten schuf, habe es nicht gegeben. Durchgängig werden im Beiheft die Palästinenser als blutrünstige Terroristen dargestellt, gegen die sich die guten Israelis verteidigen mussten und müssen. Die Verfasser des Ausstellungskatalogs bestreiten überhaupt die Tatsache, dass es seit Jahrhunderten ein palästinensisches Volk gab. Doch entgegen allen Beteuerungen fand der Zionismus Ende des 19. Jahrhunderts keine menschenleere Wüste vor, die er angeblich zum Blühen brachte, sondern drang in ein Land ein, in dem Hunderttausende Palästinenser seit langen Zeiten ansässig waren.

 

Strohmeyer resümiert: ”Weil die zionistische Ideologie nicht zugeben kann, dass der palästinensische Widerstand die Antwort auf die Unterdrückung der nationalen Rechte dieses Volkes ist (...), muss die zionistische Sicht auf die Geschichte und die aktuelle politische Situation mythisch, legendenhaft und deswegen ahistorisch sein. Das gilt auch für die hier kritisierte Exposition 1948. Die Ausstellung, die sich ganz der zionistischen Weltanschauung unterordnet.”

Er zitiert den herausragenden israelischen Historiker Ilan Pappe: ”Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss sich zuallererst mit dessen Kern auseinandersetzen. (…) Die Tatsache, dass die israelische und zionistische Version der Geschichte (...) in Deutschland weitgehend akzeptiert wird, basiert auf einer ganzen Ansammlung von Mythen, die alle darin münden, das moralische Recht und das ethische Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu ruecken, was allerdings jede Chance auf einen zukünftigen gerechten Frieden enorm verringert.” Die Ausstellung ”1948” erinnert auf jeden Fall an die alte Volksweisheit: Die Wahrheit ist ein selten Kraut, noch seltener, wer es gut verdaut …

 

1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels

Wenn man Propaganda macht und vorgibt, Propaganda zu bekämpfen - Was die Veranstalter dieser Desinformationsausstellung sagen:    1948 Die Ausstellung - Begleit Broschüre >>>
 

Die Veranstalter der Ausstellung: DEIN – Demokratie und Information e.V.   >>>

 

Weglassen, vertuschen und manipulieren - „1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels“ ist ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung - Arn Strohmeyer

Der israelische Historiker Ilan Pappe schreibt über die offizielle Geschichtsschreibung des Staates Israel, die die Zeit um 1948 behandelt, sie sei geprägt von „einer tief sitzenden Angst vor einer Debatte über die Ereignisse von 1948, da Israels ‚Behandlung‘ der Palästinenser in jener Zeit zwangsläufig beunruhigende Fragen nach der moralischen Legitimität des gesamten zionistischen Projekts aufwerfen würde. Für Israelis ist es daher von entscheidender Bedeutung, einen starken Verleumdungsmechanismus aufrechtzuerhalten, der ihnen nicht nur hilft, die von den Palästinensern in den Friedensverhandlungen gestellten Forderungen abzuwehren, sondern auch – und vor allem – jede eingehende Debatte über den Charakter und die moralischen Grundlagen des Zionismus zu vereiteln.

Die Palästinenser als Opfer israelischer Taten anzuerkennen ist für Israelis in mindestens zweierlei Hinsicht zutiefst beunruhigend. Da eine solche Anerkennung bedeutet, sich dem historischen Unrecht zu stellen, das Israel mit der ethnischen Säuberung Palästinas 1948 begangen hat, stellt sie die Gründungsmythen des Staates Israel in Frage und wirft eine Fülle ethischer Fragen auf, die unausweichliche Folgen für die Zukunft des Staates haben.


Die Palästinenser als Opfer anzuerkennen, ist mit tief verwurzelten Ängsten verknüpft, da es von den Israelis verlangt, ihre Wahrnehmung der ‚Vorgänge‘ von 1948 in Frage zu stellen. Aus Sicht der meisten Israelis - und nach der Darstellung, die die israelische Mainstream- und Populärgeschichtsschreibung immer wieder verbreitet – konnte Israel sich 1948 als unabhängiger Nationalstaat auf einem Teil des Mandatsgebietes Palästina etablieren, weil es den frühen Zionisten gelungen war, ‚ein leeres Land zu   >>>

 

 

 

Arn Strohmeyer

Weltmacht Israel.

Wie der nahöstliche Kleinstaat global agiert.

Gabriele Schäfer Verlag, Herne,
 ISBN 978-3-944487-76-2    - 17,90 Euro
(Verlagsmitteilung)

Israel (das Kernland ohne besetzte Gebiete) ist etwa so groß wie das Bundesland Hessen, also eigentlich ein Kleinstaat. Politisch, wirtschaftlich, militärisch und kulturell ist dieser Staat aber eine Großmacht, die unter den führenden Staaten der Welt eine bedeutende Rolle spielt. Diese Position hat Israel aber nicht nur aus eigener Kraft erreicht, sondern mit großer internationaler Hilfe - vor allem von den USA, Deutschland, der EU und von den Juden aus der Diaspora.

Dabei ist das Image dieses Staates in der Welt alles andere als gut, denn er wurde 1948 mit Gewalt auf dem Territorium eines anderen Volkes gegründet. Landraub sowie Vertreibung und Unterdrückung dieses Volkes dauern bis heute an. Israel ist zu einer gerechten Friedenslösung mit den Palästinensern nicht bereit. Dafür gibt es gute Gründe für den zionistischen Staat, denn er will einerseits möglichst viel Land in Besitz nehmen und andererseits zieht er – was eigentlich paradox klingt – enorme Vorteile aus der Besatzung. Er hat inzwischen aus der Unterdrückung der Palästinenser und den kriegerischen Auseinandersetzungen mit ihnen ein Milliarden-Geschäft gemacht. Die israelische Industrie hat spezielle Waffen entwickelt, die das Label „Im Kampf erprobt“ tragen. Außerdem haben israelische Firmen zur Überwachung und Kontrolle der Palästinenser in den besetzten Gebieten einzigartige Techniken entwickelt. Beides – Waffen wie die Kontroll- und Überwachungstechniken plus die Strategien zu ihrer Anwendung – exportiert Israel mit großem Erfolg in die ganze Welt.

Israel agiert aber auch im politischen Bereich global sehr erfolgreich. So hat dieser Staat es geschafft, seine völkerrechtswidrige Politik gegenüber den Palästinensern gegen alle Widerstände von außen Jahrzehnte lang aufrechtzuerhalten. Dabei hilft es Israel, seine Sicht des Holocaust für seine Interessen weltweit zu instrumentalisieren und dabei auch eine Formel für Judenhass einzu-setzen, die jede Kritik der israelischen Politik unter den Antisemitismus-Vorwurf stellt. Um diese Ideologie zu verbreiten, hat Israel ein einzigartig erfolgreiches Propaganda-System (Hasbara) entwickelt.

Israel arbeitet zurzeit mit den USA daran, das Völkerrecht in seinem Sinne zu verändern. An die Stelle von humanen und demokratischen, also universalistisch gültigen Lösungen internationaler Probleme soll eine Politik der Stärke treten, die sich rücksichtslos über die Interessen der kleinen und schwachen Interessengruppen und Völker hinwegsetzt. Jüngstes Beispiel hierfür ist der „Jahrhundert-Deal“ von US-Präsident Trump, der es Israel ermöglicht, große Teile des Westjordanlandes völkerrechtswidrig zu annektieren. Diese Bestrebungen zusammen genommen haben dazu geführt, von einer zunehmenden „Israelisierung“ der Welt zu sprechen. Davon handelt dieses Buch.

 

 

Arn Strohmeyer

Die israelisch-jüdische Tragödie

Von Auschwitz zum Besatzungs- und Apartheidstaat Israel. Das Ende der Verklärung

Seit 50 Jahren hält Israel völkerrechtswidrig palästinensische Gebiete besetzt und ein Ende – und damit eine Friedenslösung – ist nicht in Sicht. Um diesen Zustand zu zementieren, hat Israel apartheidähnliche Zustände geschaffen: In Israel selbst unterliegen die Palästinenser großer Diskriminierung, im Westjordanland und im Gazastreifen werden sie hinter Mauern und Zäunen – sozusagen in Reservaten oder Bantustans – weggesperrt. Rund 4,5 Millionen Menschen müssen dort inzwischen ohne politische und bürgerliche Rechte leben, die Menschenrechtslage ist verheerend. Die israelische Politik hat sich so aber selbst ausmanövriert: Die Zwei-Staaten-Lösung ist wegen des Siedlungsbaus auf palästinensischem Land nicht mehr möglich, eine Ein-Staaten-Lösung würden die Palästinenser mit ihrer Mehrheit dominieren. Eine ausweglose Situation, die nur noch mit dem Begriff des Tragischen zu verstehen ist: Der handelnde Protagonist (Israel) gefährdet durch seine kompromisslose Politik des Hochmuts und der Hybris die eigene staatliche Existenz. Als Zukunftsmodell bietet sich nur noch die Apartheid-„Lösung“ an, die auf der weiteren Unterdrückung eines ganzen Volkes beruht und deshalb keine Überlebenschance hat. Das Scheitern und damit eine Ende des Zionismus scheint so absehbar.

ISBN 9783944487571, Englisch-Broschur, 13x20 cm, 280 Seiten

 

 

 

 Antisemitismus und Nahost-Konflikt. Einseitige „Aufklärung“ an deutschen Schulen
Arn Strohmeyer
Gabriele Schäfer Verlag Herne
 ISBN 9783944487731 - 9,90 Euro.

Kommt der Antisemitismus von „links“?

Arn Strohmeyers Antwort auf Thomas Haurys antideutsche Thesen ist als Buch erschienen

 Gegen die Indoktrinierung an Schulen

Der aus der antideutschen Szene stammende Sozialwissenschaftler Thomas Haury hat kürzlich eine Broschüre mit dem Titel Antisemitismus von links. Facetten der Judenfeindschaft (Verlag Aktion Courage e.V., Berlin) veröffentlicht. Der Text richtet sich vor allem an Lehrer, die ihren Schülern vermitteln sollen, dass heute vor allem „Linke“ für den Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft verantwortlich sind. Die Broschüre Haurys ist vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BFSFJ) finanziell gefördert worden und wird über das Internet an allen Schulen in Deutschland digital beworben, um ihn im politischen Unterricht zu verwenden.

Ganz exakt definiert Haury nicht, wen er mit „links“ eigentlich meint, aber aus dem Text erschließt es sich, wer hier unter sein diffamierendes Urteil fällt: Alle Kritiker der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern – also alle Aktivisten, die sich für eine Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten im Palästina-Konflikt einsetzen. Aber auch alle Kritiker des Kapitalismus bzw. Neoliberalismus oder des internationalen Finanzsystems fallen darunter, denn in einer solchen Kritik könnte ja auch eine versteckte antisemitische Attacke auf Juden stecken. Was ja heißt: Jede kritische Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzsystem wird zum Tabu erklärt. Haury bringt sogar SPD-Politiker wie Franz Müntefering und Gewerkschafter von verdi und der IG-Metall in Antisemitismusverdacht, weil sie es wagten, die Arbeitsplätze zerstörende Profitgier der Hedgefonds als „Heuschrecken“ zu bezeichnen.

Haury macht es sich leicht, zu seinem inquisitorischen Urteil zu kommen, denn er leugnet einfach die Unmenschlichkeit der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern. Die Verbrechen der Zionisten an   mehr >>>

 

 

 

 

 

 

Ist Antizionismus gleich Antisemitismus?

Arn Strohmeyer

 Eine Antwort auf Kritiker meines Buches Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller Schatten

Beiträge zur Internationalen Politik, Bd. 10
ISBN 9783944487489
13x20 cm, Englisch-Broschur, 182 Seiten - 17,90 Euro

Die Verteidiger der israelischen Politik in Deutschland greifen, wenn Kritiker unter Berufung auf die Menschenrechte und das Völkerrecht diese Politik kritisieren, schnell zum Antisemitismus-Vorwurf Arn Strohmeyer untersucht an einem prototypischem Fall – der Kritik des Bremer Grünen-Politikers und Vorsitzenden der Bremer Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Hermann Kuhn an seinem Buch Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt – die Argumente, auf die sich die Israel-Apologeten dabei stützen. Strohmeyer kommt zu dem Ergebnis, dass die Verteidiger Israels so gut wie ausschließlich ideologisch argumentieren, aber offenbar nur begrenzte Kenntnisse des Zionismus und seiner Geschichte haben. Oder sie tabuisieren und verdrängen die zionistische Realität, weil sie nicht in ihr Wunschbild von Israel passt. Der Antisemitismus-Vorwurf, den sie gegen die Kritiker der israelischen Politik verwenden, erweist sich damit in erster Linie als eine ideologische Waffe, die von Israels Vorgehen gegen die Palästinenser ablenken und Kritik an Israels Vorgehen ausschalten soll.

 

 

 

Die einzige Demokratie im Nahen Osten?

Israel und die westlichen Werte


Arn Strohmeyer


Gabriele Schäfer Verlag Herne
226 Seiten, 19,50 Euro
ISBN 978-3-944487-43-4
(Umschlagentwurf Erhard Arendt)

 

Israel – eine Demokratie oder Ethnokratie? - Dass Israel die „einzige Demokratie“ im Nahen Osten ist, gilt in westlichen Staaten (USA und EU) als unumstößliches Dogma. Dieser Staat wird als „demokratische Insel“ im Meer der arabischen Diktaturen ringsum angesehen. Schon der Begründer des Zionismus, Theodor Herzl, sah den Judenstaat visionär „als Vorposten der Kultur gegen die Barbarei“, und Israel versteht sich heute als „Villa im (arabischen) Dschungel“. Dabei steht schon die zionistische Ideologie des Siedlerkolonialismus, die Israel von Anfang an geprägt hat, im Widerspruch zum Wesen der Demokratie westlichen Typs. Denn der israelische Staat konnte nur mit der Unterwerfung eines anderen Volkes und dem Raub seines Landes geschaffen werden. Heute leben im israelischen Herrschaftsbereich (Westbank und Gazastreifen) fast vier Millionen Palästinenser ohne jede bürgerlichen und demokratischen Rechte. Auch die Palästinenser in Israel selbst sind keine vollwertigen Bürger und weitgehenden Diskriminierungen ausgesetzt. Israel erweist sich so nicht als Demokratie, sondern als Ethnokratie mit demokratischen Elementen, denn die Juden sind die privilegierte und dominante Schicht. Ein Faktum, das mit den westlichen Werten von der Gleichheit aller Menschen und ihren unveräußerlichen Rechten nicht vereinbar ist.
 

 

 

 

Erinnern - aber wie?
Israel zwischen Holocaust-Gedenken und Besatzungsrecht

Arn Strohmeyer

Der Holocaust als Rechtfertigung für Israels völkerrechtswidrige Politik -  Arn Strohmeyer hat ein neues Buch zu einem heiklen Thema vorgelegt - Erhard Arendt - Der Holocaust war eines der furchtbarsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Ihm fielen nicht nur über fünf Millionen Juden zum Opfer, sondern auch Millionen anderer Menschen, die in der Ideologie der Nationalsozialisten „unwertes Leben“ darstellten. In Deutschland spielt diese monströse Untat in der Politik und im Alltagsleben kaum noch eine Rolle, sie findet bestenfalls in Reden an Gedenktagen noch routinemäßige Erwähnung. Anders in Israel. Hier ist der Holocaust auf staatliches Betreiben hin tief in das Bewusstsein der Menschen eingedrungen, er bestimmt alle Bereiche des Lebens, er ist dort allgegenwärtig. Ja, er ist zu einem Teil der israelischen Identität geworden. Die israelische Politik ist auch nie davor zurückgeschreckt, den Holocaust als moralisches Kapital für die eigenen Interessen einzusetzen und ihn für das Erreichen politischer Ziele zu instrumentalisieren.

Titelblattentwurf von Erhard Arendt

So benutzt Israel die deutsche historische Schuld ganz bewusst als Druckmittel gegenüber deutschen Regierungen. Israel rechtfertigt aber auch seine völkerrechtswidrige Besatzungs-, Landraub- und Siedlungspolitik gegenüber den Palästinensern und damit die massive Verletzung der Menschenrechte mit dem Holocaust. Damit begibt sich dieser Staat nicht nur in ein großes moralisches Dilemma, sondern er nimmt offenbar auch einen großen Verlust seiner moralischen Glaubwürdigkeit in Kauf. Eine solche Rechtfertigung seiner Politik stellt zugleich auch eine extreme Trivialisierung dieses Mega-Verbrechens dar. Der Autor kritisiert einen solchen unwürdigen Umgang mit den Toten des Holocaust und versucht eine Antwort auf die Frage zu geben: Wie können wir uns heute angemessen erinnern?

Strohmeyer stützt sich in seiner Studie auf die Arbeiten vieler jüdischer und israelischer Historiker und Publizisten – Autoren, die Distanz zum zionistischen Israel haben. Der Verfasser schildert das widersprüchliche Verhältnis, das die zionistischen Juden zum Holocaust hatten und haben. Die vorstaatliche israelische Gesellschaft (der Jischuw) hat, während die Verbrechen an den europäischen Juden in den Vernichtungslagern geschahen, wenig Interesse an diesen Vorgängen gezeigt. Was den Zionisten nach dem Krieg den Vorwurf eintrug, nichts oder zu wenig zur Rettung der Juden getan zu haben. So argumentierte etwa der Holocaust-Forscher Saul Friedländer, der dem ersten israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion vorwarf, das Wesen des Holocaust gar nicht verstanden zu haben.

Nach der Staatsgründung 1948 wurde der Holocaust in Israel eher mit Schweigen übergangen. Die Überlebenden, die ins Land gekommen waren, wurden fast mit Verachtung behandelt, weil man ihnen vorwarf, sich nicht gewehrt zu haben und sich wie Lämmer hätten zur Schlachtbank hätten führen lassen. Erst der Prozess gegen Adolf Eichmann brachte die Wende. Ben Gurion benutzte die Aburteilung dieses NS-Verbrechers als großen Schauprozess, um den Israelis und den Juden der Welt die neue jüdische Stärke zu demonstrieren: Der Eichmann-Prozess war das Mittel, mit dem Ben Gurion die nationale Einheit erneuern wollte, aber dazu musste die absolute politische Macht des Holocaust und seiner Opfer instrumentalisiert werden. Der Prozess sollte auch zeigen, dass er [Ben Gurion] den Holocaust nicht „vergessen“, das Andenken der Opfer nicht für deutsches Wiedergutmachungsgeld „verkauft“ und alles getan hatte, um die bedrohten Juden in Europa zu retten. Seitdem ist der Holocaust vor allem auch ein Mittel zum Zweck des Erreichens und der Rechtfertigung politischer Ziele geworden.

Es gibt nicht wenige israelische Intellektuelle, die auf die Gefahren hinweisen, die es bedeutet, wenn sich ein Staat oder eine politische Kultur in seinem/ihrem Handeln so gut wie ausschließlich auf die Toten der Vergangenheit beruft – und das auch noch in völlig einseitig partikularistisch-ethnischer und nicht universalistischer Weise. Strohmeyer weist vor allem darauf hin, dass gerade diese Sichtweise eine Verständigung mit den Palästinensern unmöglich macht. Denn nicht der Antisemitismus, den Israel diesem Volk unterstellt, ist der Grund für die Unlösbarkeit des Konflikt zwischen den beiden Völkern, sondern einerseits Israels siedlerkolonialistische Ideologie und andererseits seine Selbstdarstellung, unter Berufung auf den Holocaust selbst das Opfer in dieser Auseinandersetzung zu sein. Dies ist eine Deutung der historischen und politischen Ereignisse in Palästina, die alle Realitäten auf den Kopf stellt. Dass es ist die Pflicht der internationalen Gemeinschaft und gerade auch Deutschlands ist, hier korrigierend einzugreifen und Druck auf Israel auszuüben, macht der Verfasser überaus deutlich.

 

 Arn Strohmeyer: Erinnern – aber wie? Israel zwischen Holocaust-Gedenken und Besatzungsunrecht, Gabriele Schäfer Verlag Herne; ISBN 978-3-944487-38-0, 14,90 Euro


 

 

Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt.
 Hitlers langer verhängnisvoller Schatten

Der Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust der Nationalsozialisten ihren monströsen Höhepunkt erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich um das Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt für das Erreichen bestimmter politischer Ziele instrumentalisierend eingesetzt?

Dieser Frage geht das vorliegende Buch nach. Der Autor stellt dabei fest, dass die histori­schen Veränderungen im Judentum selbst auch Folgen für den Antisemitismus-Begriff mit sich gebracht haben. Im Judentum gab es immer die beiden spaltenden Tendenzen der Absonderung, Abschottung und Isolation einerseits und der uni­versellen Offenheit und Weltzugewandtheit andererseits. Durch die Entstehung des Staates Israel und die ihn tragende ethnisch-nationalistische Ideologie des Zionismus hat die erste Richtung deutlich die Dominanz erlangt, die Universalisten sind im Judentum eher zu einer Randgruppe geworden. Da Israel den Anspruch erhebt, das ganze Judentum zu vertreten (was die Universalisten wiederum nicht anerkennen), hat der Anti­semitismus-Begriff sich in der Weise verändert, dass er nicht mehr allein Hass auf Juden wegen ihres Jude-Seins meint, sondern nun jede Kritik an Israel und seiner äußerst um­strittenen Politik gegenüber den Palästinensern als solchen bezeichnet.

Dieser Definition widersprechen aber die Universalisten, die sich für das Einhalten der jüdi­schen Ethik von Versöhnung und Nächstenliebe, Menschenrechten und Völkerrecht einsetzen.

Der heute gängige und im öffentlichen Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff erweist sich deshalb sehr oft als ein manipulativ und instrumentalisierend vorgebrachtes Argument, das einzig das Ziel verfolgt, die ethnischnationalisti­schen Interessen Israels zu vertreten und ein­zufordern, nicht aber als ein probates Mittel, über diese Form des Rassismus aufzuklären und sie zu bekämpfen.

 
Gegen diese Form des Missbrauchs und der ideologischen Instrumentalisierung des Anti-Antisemitismus wendet sich dieses Buch. Dass dieser Missbrauch besonders in Deutschland überhaupt möglich ist, hängt nicht zuletzt mit dem als Folge der nationalsozialistischen Ver­brechen vorherrschenden Schuldgefühl gegenüber Juden und dem daraus abgeleiteten Philosemitismus zusammen.

Es wird dabei oft übersehen, dass Philosemitismus und Antisemitismus sehr eng zusammenhängen und dass ers­terer für eine verzerrtes Bild gerade im Blick auf den Nahost-Konflikt verantwortlich ist. Auch dieser Phänomen unterzieht der Autor einer ausführlichen Analyse. Er plädiert deshalb für eine realitätsbezogene Beurteilung des Konflikts und für eine im Sinne universalistischer Werte gerechte Lösung auch für die Palästinenser.
 

Arn Strohmeyer: Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt.
Hitlers langer verhängnisvoller Schatten,
Gabriele Schäfer Verlag Herne,
ISBN 978-3-944487-30-4, 17.80 Euro

 

Buch - Leseprobe  3 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt >>>
Buch - Leseprobe  2 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt >>>
Buch - Leseprobe  1 - Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt >>>
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus >>>

 

Antisemitismus - Philosemitismus und der Palästina-Konflikt - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Auch 70 Jahre nach dem unfreiwilligen Abtreten des "Großen Diktators" von der Weltbühne leidet Deutschland immer noch am Nazi-Syndrom. Von "Bewältigung" oder "Aufarbeitung" der Geschichte kann nur einschränkend die Rede sein. >>>


Arn Strohmeyer, Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt. - Hitlers langer verhängnisvoller Schatten. - Rezension von Ekkehart Drost, 19.9.2015 >>>


Fingerübung auf dem Klavier der Schuldgefühle - 17. 9. 2015 - Wie der Philosemitismus Deutschlands Beziehung zu Israel bestimmt, beschreibt Arn Strohmeyer in seinem neuen Buch -  Rezension von Sven Severin
 

Abrechnung mit Israels manipulativer Verwendung des Antisemitismus-Begriffs -  Arn Strohmeyer, „Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt: Hitlers langer verhängnisvoller Schatten“ Rezension von  Kurt O. Wyss 


 

 

 

Die Nakba in Haifa

Arn Strohmeyer

Die Gründung des Staates Israel ist mit einem großen Unrecht verbunden: der systematischen Vertreibung der Palästinenser – der Nakba, (arabisch Katastrophe). In Deutschland sind die Ereignisse der Jahre 1947/48 wenig bekannt. Israelische Historiker  wie Simcha Flapan, Benny Morris und Ilan Pappe – haben sie aber im Einzelnen erforscht und die Ergebnisse ihrer Arbeiten an die Öffentlichkeit gebracht.

Besonders grausam traf es die Stadt Haifa, die die jüdischen Truppen im April 1948 (also noch vor Ausrufung des Staates durch den Zionistenführer Ben Gurion) stürmten und die meisten arabischen Einwohner vertrieben.

Anlässlich des Zeigens der Nakba Ausstellung in Bremen (Februar/März 2015) habe ich diese Broschüre geschrieben, die die Ereignisse jener dramatischen Tage dort nachzeichnet. Ich habe mich dabei ausschließlich auf israelische Quellen gestützt. Für Bremen ist die Geschichte Haifas von besonderer Bedeutung, da es seine Partnerstadt ist.

Die Broschüre kann beim Verfasser für drei Euro pro Stück bezogen werden (arn.strohmeyer@web.de).



 


Das unheilvolle Dreieck
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Deutschland, Israel und die Palästinenser

Plädoyer für eine andere Nahostpolitik

Arn Strohmeyer

Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-14-4, 19,50 Euro



"Wer Hitler abschütteln will, muss heute die Palästinenser verteidigen", hat der deutsch-französische Publizist Alfred Grosser geschrieben, der als Jude im "Dritten Reich" emigrieren musste. Mit diesem Satz hat er die ganze unheilvolle Beziehung zwischen Deutschland, Israel und den Palästinensern geschildert. Deutschland hat unter Berufung auf die Verbrechen der Nazis an den Juden den Staat Israel von Anfang an rückhaltlos unterstützt - politisch, wirtschaftlich und militärisch und tut das auch heute noch. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist das deutsche "Staaträson". Israel konnte sich aber als Staat nur etablieren, weil sein Siedlerkolonialismus ein anderes Volk - die Palästinenser - aus ihrer Heimat vertrieb, ihr Land raubte und ihre Gesellschaft und Kultur zerstörte. Dieser Prozess dauert bis heute an und macht eine Friedenslösung im Nahen Osten unmöglich. Durch den bedingungslosen Beistand, den Deutschland für Israel leistet, unterstützt es die aggressive und völkerrechtswidrige Expansions- und Besatzungspolitik dieses Staates. Es ist damit an der Unterdrückung der Palästinenser direkt beteiligt. Da diese Politik Israels aber ohne Zukunftsperspektive ist und seine eigene Existenz gefährdet, droht Deutschland sich ein weiteres Mal an den Juden schuldig zu machen. Dieses Buch zeigt auf, warum eine andere Nahost-Politik unbedingt nötig ist. Inhalt: Der Holocaust, Israel und der Anspruch auf das Land der Palästinenser Philosemitismus als Versuch der Befreiung vom Antisemitismus - die Deutschen und der Holocaust III Mit Waffenlieferungen fing es an - wie Deutschland und Israel ins Geschäft kamen Zionismus und Gewalt - auch die Deutschen sehen weg Die selbst gestellte Falle: die deutsche Staatsräson für die Sicherheit Israels Schweigen als politische Waffe Das Wiedergutmachungsabkommen Adenauers Geheimabkommen mit Ben Gurion Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Israel Richtlinien für den Rüstungsexport - aber nur auf dem Papier IV Israels Rüstungsindustrie und sein Waffenarsenal Die Palästinenser als Versuchskaninchen für Israels Waffen V Das unheilvolle Dreieck "Sonderbeziehung" oder "Normalisierung"? Und die Palästinenser? VI Die Kirchen mystifizieren Israel und schweigen zu seiner Unrechtspolitik VII "Solidarität mit Palästina" - die Nahostpolitik der DDR VIII Israels Rolle in der Strategie des Westens IX Der Missbrauch der Holocaust-Erinnerung oder: Warum der Frieden unmöglich ist

Über den Autor: Arn Strohmeyer, Jahrgang 1942, hat Philosophie, Soziologie und Slawistik mit dem Abschluss Magister studiert. Er hat dann als politischer Journalist an verschiedenen Tageszeitungen und einer politischen Monatszeitschrift gearbeitet. Neben dieser Tätigkeit hat er mehrere Bücher geschrieben. Seine besonderen Themenschwerpunkte waren dabei die kritische Aufarbeitung der NS- Zeit, der Nahe Osten sowie Griechenland und speziell Kreta. Dieser Insel fühlt er sich seit seiner ersten Reise dorthin im Jahr 1967 sehr verbunden. Strohmeyer lebt und arbeitet heute als Schriftsteller in Bremen. (arnstrohmeyer.de)  Quelle

Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-14-4, 19,50 Euro


Auch hier: Das unheilvolle Dreieck. Deutschland, Israel und die Palästinenser | Der Semit

 

Das unheilvolle Dreieck. Deutschland, Israel und die Palästinenser: Plädoyer für eine andere Nahostpolitik (Beiträge zur Internationalen Politik 5) (Kindle Edition) - Arn Strohmeyer - Apartheid als Staatsräson - Wie der Philosemitismus die Menschenrechte ignoriert, 17. September 2014  - Rezension von Ulrich Gellermann

Gegen Judenhass hatten sie jüngst in Berlin demonstriert - die Merkels, die Gaucks und Gabriels - nicht gegen Russenhass, nicht gegen Islamhass, nicht gegen Xenophobie. Als hätten die paar Idioten, die jüngst am Rande von Demonstrationen gegen das Schlachten in Gaza antisemitische Parolen riefen, den deutschen Staat erschüttert und die hochrangige Image- Reparatur-Brigade aus Staat und Regierung auf den Plan gerufen. Tatsächlich gibt es nicht wenige Deutsche, die nach dem erneuten Morden in Gaza die unerschütterliche Solidarität mit Israel in Frage stellen. Was das mit Antisemitismus zu tun haben soll, auch wenn es immer wieder und gern behauptet wird, bleibt ein Rätsel. Der Autor Arn Strohmeyer hat sich mit seinem Buch "Das unheilvolle Dreieck - Deutschland, Israel und die Palästinenser" genau dieser Frage gewidmet und sie gewissenhaft, kenntnisreich und anständig beantwortet.

Strohmeyer erinnert daran, dass die Palästinenser die deutsche Zeche zahlen, das es ihr Land ist, das man den Israelis nicht zuletzt deshalb zugesprochen hat, weil die Deutschen einen millionenfachen Mord an Juden verübt hatten, und der alte zionistische Siedlungsplan so einen moralischen Schub bekam, der zumindest

 


 

Wer rettet Israel.

Ein Staat am Scheideweg

Arn Strohmeyer

Israel betreibt schon seit Jahrzehnten eine Politik des Landraubs, der Unterdrückung und Entrechtung des palästinensischen Volkes. An einer gerechten Friedenslösung und einer Politik des Ausgleichs mit seinen arabischen Nachbarn ist der zionistische Staat nicht interessiert. Er setzt ausschließlich auf seine militärische Überlegenheit. Kann Israel mit einer solchen Politik der Überheblichkeit und Selbstisolation überleben?

Dieses Buch stellt in großen Zügen die Geschichte Israels dar, stützt sich dabei aber nicht auf das sogenannte israelische Narrativ, also die offizielle zionistische Version der israelischen Staatsideologie, sondern legt vor allem die Forschungen der sogenannten „Neuen Historiker“ zu Grunde. Dabei handelt es sich um eine Schule israelischer Geschichtsforscher, die dem Zionismus kritisch oder zumindest mit Distanz gegenübersteht.

Der Text beschreibt dann den Ist-Zustand der israelischen Politik - eine Politik der Landnahme, der Unterdrückung und Entrechtung des palästinensischen Volkes, die nun schon seit Jahrzehnten andauert. Israel ist heute schon ein Apartheidstaat, der an das frühere Südafrika unter der weißen Herrschaft erinnert. An einer Lösung des Problems ist weder die israelische Führung noch die Bevölkerung interessiert. Man setzt ausschließlich auf militärische Überlegenheit, will mit ihr den Status quo bewahren, schafft weiter Fakten (etwa mit der Siedlungspolitik) und hofft, dass die Zeit für Israel arbeitet. Ziel ist immer noch die Schaffung eine Groß-Israel.

Jede Kritik an dieser gegen das Völkerrecht und die Menschenrechte verstoßenden Politik wird mit dem - in diesem Zusammenhang völlig unangebrachten - Antisemitismus-Vorwurf abgewehrt. Es ergibt sich automatisch die Frage: Kann Israel mit der Fortführung einer solchen Politik der Überheblichkeit und Selbstisolierung überleben? Der Westen einschließlich Deutschland schweigt nicht nur über das, was in den besetzten Gebieten geschieht, sondern unterstützt diese Politik mit allen Mitteln und verstößt damit gegen sein eigenes politisches Wertesystem. Auch der Mainstream der deutschen Medien steht hinter diesem Kurs. Dabei wäre Druck auf Israels Politik angesagt, um es - in seinem eigenen Interesse - von seinem verhängnisvollen Irrweg abzubringen.

Dieses Buch macht deutlich, wie sehr unser Israel-Bild unbedingt der Korrektur bedarf.

 

 

Wer rettet Israel? Ein Staat am Scheideweg - Rezension von Dr. Ludwig Watzal >>>

 

 

Ist Israel noch zu retten? - Eine Buchbesprechung - Von Rudolph Bauer - Das Buch „Wer rettet Israel?“ von Arn Strohmeyer ist auch ein Dokument der Leidenschaft, die in jener Verantwortung wurzeln dürfte, welche der Autor angesichts des Holocaust und des Völkermordes an den Juden „für dieses unsägliche Verbrechen“ (S. 1) empfindet. Gleich vier Mal begegnet der Begriff „Verantwortung“ bei der Lektüre am Anfang des Buches: Schon auf der ersten Seite wird die „deutsche Verantwortung“ beschworen, auf der zweiten dann die „Verantwortung für Israel und die Juden“, eine „Verantwortung ohne Vorbehalt“, eine „Verantwortung …, die ihnen (d. h. den Deutschen) aus den Verbrechen des ‚Dritten Reiches’ gegen das jüdische Volk erwächst“ (S. 2). Als Leserin und Leser droht man, ähnlich wie der Autor, in den Sog des schuldbeladenen Bekenntnisses einer Verantwortung zu geraten, welche von der deutschen Bundeskanzlerin vor dem israelischen Knesset-Parlament als „immerwährend“ und „historisch“ bezeichnet und in den Rang eines Teils der „Staatsräson meines Landes“ erhoben wurde (Angela Merkel im März 2008, zit. S. 236).
In demselben Buch, das leidenschaftlich von der deutschen Verantwortung spricht, werden aber auch andere als die Nazi-Verbrechen benannt. Sie wurden begangen in der Verantwortung des Zionismus, einer nationalistischen Bewegung zur kolonialistischen Inbesitznahme des von den Palästinensern besiedelten „Heiligen Landes“, und sie werden weiterhin ausgeübt in Verantwortung des 1948 von der zionistischen Bewegung gegründeten Staates Israel und seiner Regierungen. Einerseits erinnernd an die deutsche Schuld und andererseits konfrontierend mit den israelischen Schandtaten, erweist sich die Lektüre des Strohmeyer-Bandes als beschämend, bedrückend und belastend. Kein einfaches Buch, kein leicht bekömmlicher Lesestoff. >>>

 

Das Buch hat 275 Seiten, kostet 16 Euro plus Versandkosten und kann - Selbstverlag -  über die Webseite www.arnstrohmeyer.de  bestellt werden.
 

 

 

 

 

Volk ohne Hoffnung
Eine Reise zu den Palästinensern hinter der Mauer.

Arn Strohmeyer

Ich habe diese kleine Broschüre im Anschluss an eine Reise nach Israel und Palästina geschrieben. Das Vorgehen der Israelis gegen dieses Volk, das inzwischen offenbar – trotz allen Geredes über den Frieden – jede Hoffnung auf eine Besserung seiner Lage aufgegeben hat, macht tief betroffen. Vor Ort stellt sich die Situation noch viel schlimmer dar, als wir sie medial vermittelt bekommen. Bei aller historischen Verantwortung gegenüber Israel und den Juden – wir dürfen nicht darüber hinweg sehen, was in Palästina geschieht, wenn wir uns nicht mitschuldig machen wollen. Palästina geht uns alle an! (Die Broschüre kann über den Simmering-Verlag oder beim Verfasser für acht Euro plus Porto bestellt werden.)

Simmering-Verlag -  ISBN 978-3-927723-71-

 

Das unheilvolle Dreieck - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - (...) Auf dem Höhepunkt des Gaza-Massakers durch die israelische High-Tech-Armee fand in Deutschland eine der politisch groteskesten Demonstrationen in Berlin statt, an der die gesamt politische Klasse - angefangen von Bundespräsident Gauck, über Bundeskanzlerin Merkel, allen Vertretern der politisch relevanten Organisationen und der beiden Großkirchen auf "Einladung" des Zentralrates der Juden in Deutschland - stattfand. Dort wurde, anstatt über Israels Kriegsverbrechen, über "Antisemitismus" in Deutschland palavert, weil auf einer Demonstration in Berlin, antisemitischer Parolen gerufen worden seien. Dieser Auftrieb der politischen Klasse, obwohl vor sehr bescheidener Kulisse (4 000 aus dem ganzen Bundesgebiet herangeschaffter Demonstranten), zeigt, wie schräg in Deutschland über den Nahostkonflikt und seine vermeintlichen Nebeneffekte diskutiert wird. (...)

Arn Strohmeyer hat in journalistisch-hervorragender Weise alle diese Widersprüche und politischen Absurditäten pointiert in seinem Buch zusammengestellt. Ob die politische Klasse es zur Kenntnis nimmt, scheint, wie die Erfahrung lehrt, eher zweifelhaft, da sie sich ihren immunisierenden Kokon nicht selber zerstören will. Aber vielleicht wird eines Tages eine Protestbewegung ihr diesen Schutzpanzer vom Leibe reißen und sie als politisch "nackt" bloßstellen, wie es weiland auf vielen anderen Politfeldern geschieht.


Strohmeyers Buch wird dafür die nötigen Argumente liefern, die nötig sind, um eine neue deutsche Nahostpolitik zu begründen, denn dafür ist die Zeit mehr als überfällig. Der bevorstehende Jahrestag wäre eine passende Gelegenheit. Vielleicht nutzen ihn die Palästinenser, um die doppelten Standards der deutschen Politikerklasse der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Ein politisch mutiges und überaus lesenswertes Buch. >>>



Nakba – die offene Wunde

Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen

Marlène Schnieper


Mit zahlreichen historischen Fotos

380 Seiten, Klappenbroschur - CHF 36.– / Euro 28,– - ISBN 978-3-85869-444-7




 

Vergessen ist keine Lösung - »Wir müssen alles tun, um sicherzugehen, dass sie [die Palästinenser] niemals zurückkommen… Die Alten werden sterben, die Jungen werden vergessen.« Dies notierte Israels Staatsgründer David Ben Gurion am 18.!Juli 1948 in seinem Luzern Tagebuch – und so hoffen es viele israelische Politiker auch heute noch. Doch die sich immer wieder in palästinensischen Flüchtlinge, die Marlène Schnieper in diesem Buch über die spannungsgeladenem Terrain bewegt – porträtiert, haben nicht vergessen und werden nicht vergessen.
Nakba, das ist die alles umstürzende Katastrophe, die über die arabischen diplomatische Korrespondentin Einwohner des historischen Palästinas kam, als in einem Teil dieses Territoriums der jüdische Staat gegründet wurde. Zerstört wurden Dörfer, Städte und eine in vieler Hinsicht blühende Kultur.
Ersatz ist nicht in Sicht. Das offizielle Israel mag diese Umstände verharmlosen –  die Katastrophe ist bis heute nicht verwunden. Sie prägt das Leben der Palästinensergebieten. Marlène Schnieper hat mit Vertriebenen und deren Angehörigen gesprochen und ihr Schicksal aufgeschrieben. Dazu liefert sie geschichtliche Hintergründe, webt Sequenzen aus dem heutigen Alltag in Israel und den Palästinensergebieten ein und resümiert neueste Forschungsergebnisse zur Wahrnehmung des Konflikts auf israelischer wie auf palästinensischer Seite.
Entstanden ist so ein Standardwerk zur Nakba und deren Folgen.

Marlène Schnieper, Nakba – die offene Wunde. Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen,
Rotpunktverlag, Zürich 2012, 380 Seiten, 36 CHF, € 28.
- Rezenison von Dr. Ludwig Watzal - „Wir müssen die Realität sehen, dass Israel weder unschuldig noch erlöst worden ist. Und dass bei seiner Entstehung und Expansion wir als Juden das, was wir historisch erlitten haben, wiederum erzeugt haben, nämlich ein Volk von Flüchtlingen in der Fremde." Diese Sätze hat der Philosoph Martin Buber David Ben Gurion im März 1949 bei einem Treffen in dessen Haus in Tel Aviv vorgehalten, bei dem es um den moralischen Charakter des neugegründeten Staates Israel ging.   
Das offizielle Israel ist von einer solchen Einsicht zwar noch meilenweit entfernt, aber die Einschätzung um die Ereignisse von 1948 hat sich bereits geändert. Dass die Palästinenser aus freien Stücken und auf die Aufforderungen ihrer Politiker das Land verlassen hätten, war bis weit in die 1980er-Jahre hinein die offizielle Meinung. Erst durch die Veröffentlichung des Buches von Benny Morris und anderer „neuer Historiker" veränderte sich die Perspektive. Augenblicklich glauben 47 Prozent der Israelis, dass es eine Vertreibung gegeben habe, wohingegen 41 Prozent der Meinung sind, dass sich die Palästinenser das ganze Debakel selber >>>

 

Die Nakba - Dr. Ludwig Watzal - Der Philosoph Martin Buber (...) «Wir müssen die Realität sehen, dass Israel weder unschuldig noch erlöst  worden ist. Und dass bei seiner Entstehung und Expansion wir als Juden das,was wir historisch erlitten haben, wiederum erzeugt haben, nämlich ein Volk von Flüchtlingen in der Fremde.» >>>
 

Buchbesprechung - Heiko Flottau - Die Wurzeln des jüdischen Staates - Marlène Schnieper über die palästinensische Katastrophe - Die Entstehung des Staates Israel wird als eine Folge des Holocaust angesehen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die Pläne für diesen Staat reichen viel weiter zurück. Dieses Buch über die Vertreibung der Palästinenser erzählt die bislang kaschierte historische Wahrheit. Es bedarf wohl einer Schweizer Autorin und eines Schweizer Verlages, um über die „Nakba“, die palästinensische Katastrophe, im deutschsprachigen Raum so detailliert berichten zu können. >>>

 

Marlène Schnieper: Nakba - Die lange Nacht der Palästinenser - Peter Blastenbrei - Die gewaltsame Vertreibung der Palästinenser 1947/49, Kern und Ausgangspunkt des heutigen Palästinakonflikts, ist in Deutschland nur in Umrissen bekannt. Die Schweizer Publizistin Marlène Schnieper, 2006-2008 Korrespondentin des Züricher Tages-Anzeiger in Israel und Palästina, bietet mit ihrem Buch Nakba – die offene Wunde eine knappe, aber umfassende Darstellung dieser ersten großen ethnischen Säuberung im Nahen Osten.
Früh in der Geschichte des Zionismus macht die Autorin aus, was zum roten Faden ihrer Darstellung wird. Denn die Idee des Transfers der einheimischen arabischen Bevölkerung aus dem angeblichen »Land ohne Volk für das Volk ohne Land« findet sich schon beim Gründervater Herzl. Die Kolonialmacht Großbritannien spielte in der Zeit ihres Mandats über Palästina eine zwielichtige Rolle gegenüber den zionistischen Siedlern, die an der Schaffung unumkehrbarer Fakten arbeiteten. Anfangs Komplize, williger Vollstrecker und schließlich betrogener Betrüger? Die palästinensische Führung der 1920er und 1930er Jahre hatte der britisch-zionistischen Doppelstrategie jedenfalls nichts entgegenzusetzen. >>>

 



Shehadeh, Raja

STREIFZÜGE DURCH PALÄSTINA

Notizen zu einer verschwindenden Landschaft

Raja Shehadeh hat im April 2008 für dieses Buch den renommierten britischen "Orwell-Preis" erhalten. (Die Jury, die ihm diesen Preis zugesprochen hat, bestand aus: Annalena McAfee, Guardian Weekly/Albert Scardino, Pulitzer-Preisträger/John Tusa, BBC-World Service). Seit 25 Jahren durchwandert der bekannte Schriftsteller und Menschenrechtsanwalt Raja Shehadeh seine Heimat Palästina. >>>

Audio - Raja Shehadeh: "Streifzüge durch Palästina."

Tom Segev

Die ersten Isralis
Die Anfänge des jüdischen Staates

Der Historiker Tom Segev rechnet mit dem zionistischen Gründungsmythos ab - Gespalten seit Anbeginn - Ludwig Watzal - pdf  (...)  Israel ist für Segev eine „Erfolgsgeschichte“, aber mit einer brutalen Kehrseite: der Tragödie der Palästinenser. Die Existenz dieses Landes beruhe auf einer bestimmen Geschichtsauslegung, und zwar der zionistischen. Bis zur Freigabe der Archive „besaß Israel eine nationale Mythologie“. Erst seit diesem Zeitpunkt konnte eine wirkliche Geschichtsschreibung stattfinden. So gehört der Autor zu den „ersten“ Historikern, nicht zu den „neuen“, sofern darunter ein „revisionistischer“ verstanden wird. Der absurde Vorwurf des „postzionistischen Selbsthasses“ trug Segev folgende historische Selbstverständlichkeit ein: „Israel trägt durchaus eine Mitschuld an der Tragödie der palästinensischen Flüchtlinge; es hat nicht alle Chancen genutzt, mit den arabischen Nachbarn Frieden zu schließen, und die Regierung hat bisweilen tatsächlich Neueinwanderer aus den arabischen Ländern diskriminiert.“ >>>>

Historiker Segev - Erfolgsgeschichte Israels ein "Mythos" - Der israelische Journalist, Historiker und Buchautor Tom Segev hat am Montag im Jüdischen Museum in Wien die erste deutschsprachige Auflage seines Buches "Die ersten Israelis. Die Anfänge des jüdischen Staates" präsentiert. Die sechzigjährige israelische Erfolgsgeschichte bezeichnete er darin als "Mythos" und verwies auf die Schwierigkeiten der Kulturenvielfalt.

Der fatale Verlust von Visionen - Tom Segev in einem Interview über einen anormalen Normalzustand, israelische Identität, die Hamas und Korruptionsaffären - Mit seinem Buch »1949. The First Israelis« löste der israelische Historiker Tom Segev 1986 eine Entmythologisierung der Gründungsgeschichte Israels aus. Der regierungsoffiziellen, ideologisch motivierten Geschichtsdarstellung widersprechend, entfesselte er in Israel einen Historikerstreit, der bis heute anhält.
Nach 22 Jahren und rechtzeitig zum 60. Jahrestag der Staatsgründung Israels ist sein Werk nun auf Deutsch unter dem Titel »Die ersten Israelis. Die Anfänge des jüdischen Staates« (Siedler, 416 S., geb., 24,95 EUR) erschienen.
  (...)
Prominente Juden wie der Dramatiker Harold Pinter oder Bella Freud, die Urenkelin von Sigmund Freud, lehnen es ab, das Jubiläum eines Staates zu feiern, der »ethnische Säuberungen« betreibe und den Palästinensern ihre Menschenrechte und nationalen Hoffnungen verweigere >>>

Brücken zu Palästina - Eine innerjüdische Kritik an der Politik Israels - Rolf Verleger, Psychologieprofessor in Lübeck und Mitglied im Direktorium des Zentralrates der Juden in Deutschland ist ein profilierter Kritiker der israelischen Politik. Im Sommer 2006 forderte er den Zentralrat zu einer kritischen Distanz gegenüber Israels Kriegsführung im Libanon auf. Danach initiierte er mit 70 anderen jüdischen Erstunterzeichnern die Erklärung "Schalom 5767" (benannt nach dem Jahr 2006/2007 im jüdischen Kalender). Es ist ein Appell an die Bundesregierung, sich für einen dauerhaften Frieden in Israel/Palästina einzusetzen und den Boykott der Hamas-Regierung zu beenden.

Kay Sokolowsky

Feindbild Moslem

Buchvorstellung: "Feindbild Moslem" von Kay Sokolowsky - Arne Hoffmann - (…)  "Konnte der SPIEGEL, der ja von Hunderten Journalisten hergestellt wird, schnell wieder zur Besinnung kommen, nachdem die Chefredaktion ausgewechselt worden war, so tun sich einzelne Autoren mit der Rückkehr zur Vernunft erheblich schwerer. Zumal bei ihnen, auch materiell, die Polemik gegen den Islam und seine Anhänger ebenso wie gegen 'Multikultis' und 'Gutmenschen' eine Aufgabe geworden ist, von der sie nicht lassen können." Womit wir bei Henryk M. Broder wären. "Die Muslimhasser, die auf Politically Incorrect (PI) zu Hause sind, wissen, was sie an ihm haben", erklärt Sokolowsyk und zitiert schwärmerische, geradezu hingerissene Würdigungen, die die Rechtsradikalen an den SPIEGEL-Journalisten gerichtet haben. (…) Broder fühlt sich, scheint's, wohl im Dunst der Rechten. So hatte er nichts dagegen, der Online-Schülerzeitung Blaue Narzisse ein langes Interview zu gewähren, 'einer als rechtskonservativ bis rechtsradikal eingeschätzten Publikation', die zwar mit der NPD nichts zu tun haben will, deren Autoren aber nicht müde werden, Gerechtigkeit für die Partei der Neonazis einzufordern. (Und) als ihn im Mai 2008 die Schweizerzeit einlud, einen Vortrag zu halten, war er gleichfalls gern dabei, obwohl das Blatt eng verbunden ist mit der erzreaktionären, migrantenfeindlichen Schweizerischen Volkspartei und sich nicht scheut, den Juden nachzusagen, sie seien selbst schuld am Antisemitismus und eine Bande von Beutezüglern und Beutelschneidern." Früher oder später muss Sokolowskys Broder-Analyse natürlich bei der Frage landen, wie einer, der noch im Jahr 1993 klarsichtige und integre Texte verfasst hat, eine derartig beängstigende Entwicklung nehmen konnte. Sokolowskys Mutmaßung: "Wahrscheinlich hat er mit den 'Gutmenschen' ein Problem, weil sie so viel Zeit mehr als er damit zubringen, gute statt boshafte Menschen zu sein, und weil sie es für sinnvoller halten, sich für die Rechte einer Minderheit starkzumachen als für den Chauvinismus einer 'Mehrheitsgesellschaft'. Deren Stärke hat Henryk M. Broder irgendwann so beeindruckt, dass er beschloss, die faktisch Schwachen im Stich zu lassen, vor den Angsthabern und den Angstmachern zu kapitulieren und ihrer Paranoia mit großem Geschrei beizupflichten. >>>

Denk ich an Palästina
Günter Schenk - Herausgeber


Wer sind diese Menschen, die sich in Deutschland und Europa für die Palästinenser einsetzen?

Was bewegt sie zu regelmäßigen Stellungnahmen zum nie-endenden Israel-Palästina-Konflikt?

Geht uns das wirklich etwas an?
"Wer sind diese Menschen, die sich in Deutschland und Europa für die Palästinenser einsetzen? Was bewegt sie zu regelmäßigen Stellungnahmen zum nie-endenden Israel-Palästina-Konflikt? Geht das uns wirklich etwas an?
Rupert Neudeck und Evelyn Hecht-Galinski, Juden und Nichtjuden, ehemalige hohe deutsche Diplomaten, Journalisten, Künstler, Trägerinnen hoher Orden, aber auch ?Menschen aus unserer Mitte, berichten auf bewegende Weise ihren oft langen Weg zur Solidarität mit einem geschundenen Volk. Was sie leitet ist Zuneigung und Empathie: Zahlreiche der 26 Autorinnen und Autoren begannen ihren Weg zur Gerechtigkeit bei Besuchen in Israel. Die Autorinnen und Autoren zeigen dem Leser: Aufrechte Stellungnahme ist nicht nur nötig, Bürgerengagement, aus der Erfahrung unserer eigenen Geschichte möglich. Bürgersinn, gespeist aus Gerechtigkeit, kann Berge versetzen. Dieses Buch macht Mut zu persönlichem Engagement in einer Zeit bedrückender Nachrichten aus dem Nahen Osten." .
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SEMITedition, Neu-Isenburg 2010, 18 €

 

Palestine on my Mind - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - pdf - 26 Zeugnisse aus unserer Zeit - SEMITedition, Neu-Isenburg 2010, 18 € - Mit »Palestine on my Mind« ist es dem Herausgeber gelungen, ein Kaleidoskop von Personen und deren Motive für ihr Israel-Palästina-Engagement zu vereinen. Ob dieses Buch die politische Elite und die Israel-Protagonisten zum Nach- oder gar zum Umdenken bewegen kann, muss die Zukunft zeigen. Ein »Weiter so!« in der deutschen oder österreichschen Nahostpolitik darf es nicht geben. Das Buch trägt zur Enttabuisierung dieses Themas bei und leistet damit einen Beitrag, die ungeheuerliche Wirklichkeit des dortigen Zustandes wahrzunehmen


Muslim-Markt
interviewt Günter Schenk - Autor des Buches "Denk ich an Palästina - Palestine on my Mind" >>>

Gegen politisches Schubladendenken - Der Sammelband "Denk ich an Palästina" lässt zwar manche politische Frage offen. Doch die wichtigste Botschaft des Buches ist, dass man sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen kann, ohne deshalb gleich ein Antisemit zu sein. Von Martina Sabra >>>

Sabine Schiffers
Die Darstellung des Islams in der Presse

Verlag: Ergon Verlag - ISBN:
3-89913-421-4

Kristina Stock: Sabine Schiffers breit angelegte Untersuchung über die Darstellung des Islams in der deutschen Presse zeigt, „wie Fakten lügen können und dass auch renommierte Medien den antiislamischen Rassismus salonfähig machen.“ .... Damit reiht sie sich nicht nur in die wenigen medienkritischen Arbeiten zu eben diesem Thema  ein, nein sie stellt vielmehr ein wichtiges Zwischenergebnis bisheriger Forschungen dar ...  mehr >>>

Arne Hoffmann: „Wie ist es möglich“ fragt sich (...) Dr. Sabine Schiffer (Leiterin des Instituts für Medienverantwortung) in der Einleitung ihres Buches, „dass 1,2 Milliarden Menschen, die in verschiedenen Erdteilen und Ländern dieser Welt mit unterschiedlichsten politischen Systemen leben, die mal regierungspolitisch beteiligt sind, mal einer Minderheit angehören, deren soziokulturelle Umfelder heterogen sind, die auf dem Land leben oder in der Stadt, die reich oder arm sind, die modern ausgerichtet sind oder eher konservativen Werten anhängen, die ihre Religion – den Islam – im Alltag praktizieren oder nicht, deren Bildungsgrad sehr unterschiedlich ist usw., zunehmend als homogene Masse – als aggressiv, frauenfeindlich, rückschrittlich und bedrohlich – wahrgenommen werden?“ Das ist die zentrale Frage, die Schiffer sich anschickt, mit ihrer medienkritischen Analyse zu beantworten.  mehr >>>  

 

Rezensionen:
  • Humboldt-Universität

  • Reinhard Kirste

  • Böll-Stiftung

  • Politikcity

 

Antisemitismus und Islamophobie – ein Vergleich
von Sabine Schiffer und Constantin Wagner

Erinnern alleine reicht nicht… Auch so könnte man die Auseinandersetzung überschreiben, die die Autoren in ihrem Buch austragen. Denn offensichtlich verhindert die Erinnerungskultur um den Holocaust nicht, dass der Antisemitismus weiterlebt und neue Formen von Rassismus am Horizont aufscheinen. Etwa das Feindbild Islam. Aber gerade das Thema Islamfeindlich­keit scheint jene aufzuschrecken, die sich eingerichtet haben im Wohnzimmer der rückwärtsgewandten Betrachtung der Geschichte – ohne etwaige Erkenntnisse auf die Gegenwart zu beziehen. Dieser Prozess ist mit diesem Buch nicht mehr aufzuhalten. In fast regelmäßigen Abständen ergibt sich die Diskussion, ob die heute feststellbare Islamfeindlichkeit mit dem Antisemitismus früherer Zeiten vergleichbar sei. Meist aufgeregt und schnell unsachlich kochen die Polemiken hoch. Unvergleichlichkeitsdogmen werden formuliert, Tabus beschworen sowie vermeintliche Tabus gebrochen und mit viel Verve und vergleichsweise wenig Sachverstand an Moral und Political Correctness appelliert. All dies dient nicht der Klärung.  >>>

Leseprobe: Kapitel 3.4
Rezensionen:
  • Steinberg-Recherche

  • Arne Hoffmann

  • Humanistischer Pressedienst

  • Kismet Online

  • Ludwig Watzal

  • S.Pamperrien

  • FAZ.NET

  • Friedensjournal

  • Schattenblick

  • Compass

  • NRhZ-Online

  • ND Online

Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.)

Islamfeindlichkeit

Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen

 

Arne Hoffmann -  Buchvorstellung: "Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen" - - Schneiders weist zunächst darauf hin, dass von den bekanntesten "Islamkritkern" (also etwa Ralph Giordano, Alice Schwarzer, Henryk Broder, Leon de Winter usw.) niemand eine theologische oder islamwissenschaftliche Ausbildung besitzt oder auch nur durch die Beherrschung der arabischen Sprache aufgefallen wäre. "Bei ihnen allen gibt es außer ihrem mehr oder weniger plötzlich aufgekeimten persönlichen Interesse keine weitere ersichtliche Querverbindung zu der Thematik. Trotzdem äußert sich aber jeder einzelne von ihnen immer wieder zu dezidiert theologischen oder historischen Fragen der islamischen Geistesgeschichte." Untersuche man ihre Äußerungen zum Thema Islam genauer, stelle sich als zentrales Ergebnis heraus, dass darin "immer wieder die gleichen unsachlichen Argumente und fehlerhaften Beweisführungen auftauchen. (...)  - - Alarmismus, Dramatisierung und das Entwerfen fiktiver Bedrohungsszenarien, die den Einschätzungen seriöser Historiker und Kulturwissenschaftler entgegenstehen (immer wieder stehen "Eurabien" und der Untergang des Abendlandes vor der Tür, etwa wenn Broder davon schwadroniert, dass wir "derzeit die letzten Tage Europas, das wir kennen" erlebten, wenn sich Alice Schwarzer "Parallelen zu 1933" aufdrängen oder Leon de Winter davon schreibt, dass sich "das Böse (…) über den gesamten Westen ausgebreitet hat"); - der Verzicht auf Belege und Beweise, damit einhergehend die Simplifizierung von Sachverhalten (So verbreitet Broder in "Hurra, wir kapitulieren" die Behauptung, es häuften sich Abmeldungen muslimischer Schüler vom Schwimm- und Sportunterricht. Belege liefert er nicht. >>>


 
Arne Hoffmann ist der Autor des Buches: "Warum Hohmann geht und Friedman bleibt" >>>

Tamari, Salim (Hrsg.)

Jerusalem 1948.

 The Arab Neighbourhoods and their Fate in the War.
The Institute of Jerusalem Studies & Badil Resource Center; Jerusalem/Bethlehem 1999.

Der völkerrechtliche Status des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens nach den Osloer Verträgen    

Anton Stengl
Antideutsche
Entstehung und Niedergang einer politischen Richtung


335 Seiten - Neuerscheinung Oktober 2012 - ISBN 978-3-88975-198-0 - 12 Euro

Zambonverlag - zambon@zambon.net - www.zambon.net
 

 

Manchmal kann man noch auf Demonstrationen in der Nähe des ’Black Block‘ - mit klarer Abgrenzung- kleine Gruppen von ebenfalls schwarz gekleideten jungen Leuten sehen, die zur Unterscheidung von den anderen Mar-schierern in der gleichen Kluft Israel-Fahnen schwenken. Sie wollen den Kapitalismus ab-schaffen - und bejubeln die amerikanische Politik. Sie verlangen die hemmungslose Bombardierung und Vernichtung allen Israels feindlichen Staaten.


Auch wenn diese Richtung, die nur Schaden verursachte, in Auflösung begriffen ist, das Verhältnis zu Israel ist in Deutschland extrem merkwürdig. Ein bekannter Nobelpreisträger, Günther Grass, äußert sich in einem politischen Gedicht zu den Drohungen Israels gegen den Iran und schreibt, es soll „ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, alles vernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewie-sen ist, “und „Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er missachtet wird; das Verdikt „Anti-semitismus“ ist geläufig.“


Die Strafe folgte auf dem Fuß: Einreiseverbot für Grass nach Israel, Beschimpfungen in den deutschen Massenmedien. Marcel Reich-Ranicki bezeichnet das Gedicht als „ekelhaft“, der Historiker Michael Wolffsohn meint, „das Gedicht hätte auch in einer rechtsradikalen Zeitung gedruckt werden können“, der Schau-spieler Michael Degen hält das Gedicht für „schwachsinnig“. Der israelische Autor Uri Avnery nimmt jedoch Günter Grass in Schutz: Es sei antisemitisch darauf zu bestehen, dass Israel in Deutschland nicht kritisiert werden dürfe!


Um auf die Argumentation der Antideutschen einzugehen, war es notwendig, den Zionismus und die Geschichte Israels kurz darzustellen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie die Strömung der ´Antideutschen´ entstanden ist, welche Positionen sie einnimmt und wie diese begründet werden.

Bewusst kommen viele andere Personen und Organisationen zu Wort, besonders natürlich Juden. Daher hat das vorliegende Buch den Charakter eines Readers.

S. Sina

Der völkerrechtliche Status des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens nach den Osloer Verträgen  

Angst im eigenen Land

Israelische und palästinensische Schriftesteller im Gespräch

Rafik Schami
(Hg.)
Nagel & Kimche 2001

Tom Segev

Es war einmal ein Palästina

Eine meisterhafte Untersuchung der turbulenten Zeit vor der Gründung des Staates Israel: Lebendig, materialreich und politisch brisant schildert Tom Segev, wie in drei Jahrzehnten britischer Herrschaft in Palästina die Wurzeln des israelisch-palästinensischen Konflikts gelegt wurden. ZU DIESEM BUCH Brandherd Palästina: Der Konflikt zwischen Arabern und Juden um die Herrschaft im Heiligen Land ist seit Jahrzehnten ungelöst. Tom Segev, Historiker und Journalist von internationalem Rang, zeigt, wie es dazu kam. Aus einer Fülle bislang unerschlossener Quellen rekonstruiert Segev eine dramatische Ära grenzenloser Möglichkeiten und tragischer Fehlentscheidungen: die so genannte Mandatszeit von 1917 bis 1948, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches die Briten die Macht in Palästina ausübten und verhängnisvollerweise sowohl Arabern als auch Juden das Land versprachen. Er macht uns mit so legendären Figuren wie Lawrence von Arabien, General Allenby, König Faisal, Chaim Weizmann und David Ben-Gurion, aber auch mit einer bunten Mischung von Pionieren, Einwanderern, Abenteurern, Geheimagenten, Diplomaten und Fanatikern bekannt. Segev zeichnet die Entstehung zweier Nationalbewegungen nach, ihren unaufhaltsamen Weg in die gewaltsame Konfrontation und kommt zu einer radikalen Neubewertung der britischen Mandatsmacht. Anstatt pro-arabisch, wie gemeinhin angenommen, hätten die Briten tatsächlich konsequent prozionistisch gehandelt – aus der antisemitischen Überzeugung heraus, die Juden drehten das Rad der Geschichte.
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Edward W. Said

Frieden in Nahost?

Essays über Israel und Palästina
Vorwort von Felicia Langer
Aus dem Amerikanischen von Michael Schiffmann
 

 

 

 

 

Daniel Barenboim / Edward W. Said

Parallelen und Paradoxien
Über Musik und Gesellschaft

Herausgegeben von Ara Guzelimian
Aus dem Englischen von Burkhardt Wolf
Berlin Verlag, Berlin 2004, 254 Seiten





Orientalist

 

 

 

 

 



 

Das Ende des Friedensprozesses
Oslo und danach

 

 

 




Am falschen Ort.
 - Berlin Verlag, Berlin 2000.


 

 

 




Zionismus und palästinensische Selbstbestimmung.
 - Klett-Cotta, Stuttgart 1981.

Raid Sabbah 

Der Wind Trägt meinen Schmerz davon

Aus dem Leben einer palästinensischen Mutter

Droemer Verlag
ISBN 3-426-27311-X

Inhalt
Um Mohammed ist Lehrerin und Mutter von vier Kindern. Als die israelische Armee das Dorf, in dem sie wohnt, zum Sperrgebiet erklärt, kann sie ohne Passierschein keinen Schritt mehr tun. Doch den Ausweis hat sie empört zerrissen ...

Die Israelis bauen einen »Sicherheitszaun« im Westjordanland. Als Ende 2003 bei einem kleinen Dorf nicht weit von Dschenin ein Checkpoint errichtet wird, rebellieren die Einwohner erst, doch dann fügen sie sich in ihr Schicksal. Nur die Lehrerin Um Mohammed will sich nicht damit abfinden, dass sie sich nicht mehr frei bewegen darf. Wütend zerreißt sie den Passierschein.
Ihre Schule allerdings ist in Dschenin, und um zu ihren Schülerinnen zu gelangen, muss sie durch den Kontrollpunkt. Ohne Passierschein aber darf sie ihr Dorf weder betreten noch verlassen. Von einem Tag auf den anderen ist sie eine Gefangene - ohne Anklage, ohne Prozess, ohne Urteil ...

In seinem aufrüttelnden Bericht zeichnet Raid Sabbah das Porträt eines Menschen in verzweifelter Lage. Hautnah erfahren die Leser, wie Leid und Unterdrückung den Nahen Osten zum Pulverfass machen.  bestellen


Der Tod ist ein Geschenk“

Raid Sabbah, in Deutschland geborener Palästinenser berichtete über einen Selbstmordattentäter aus Palästina.

1973 geboren und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee und Studium der Semitistik und der Vergleichenden Literaturwissenschaften. Nach verschiedenen Stationen als freier Mitarbeiter beim Radio und überregionalen Tageszeitungen studiert er seit 2001 an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg.

Er hat u.a. Drehbücher für Dokumentarfilme geschrieben ("Der Hakawati",1998, Regie: Gérard Samaan & Marianne Rosenbaum; "Sheherezades Töchter", 2000, Regie: Husam Chadat (HFF München) sowie auch selbst Regie geführt ("Träume aus Trümmern", 1998; "Lenny Kravitz" - (Dokumentation für ARTE); "Inschallah", 2001; "Husam, der aus dem Teppich kam", 2002)..... Quelle   bestellen

Marylène Schultz
Die Waisenkinder von Bethanien

 35 Jahre in der Westbank
Mit einem Vorwort von Arnold Hottinger
Lamuv-Verlag 2003.

Zum Buch
Über die Zustände, die heute im Heiligen Land herrschen, gibt dieses Buch Einsichten, die man selten erhält. weil es die Geschehnisse schildert, wir sie die einzelnen Menschen betreffen. Es bietet dadurch ein willkommenes Gegengewicht gegen die zu vielen Bilder und Berichte, die nicht von Menschen, sondern von Dingen handeln: Bomben, Ruinen, zerstörten Häusern, Anschlägen auf dieser oder jener Seite. Sogar tote Menschen und Verwundete erscheinen als Gegenstände, Objekte, auf Fernsehbildern sowie in statistischen Aufstellungen.
Die Menschen selbst aber, die all dies verursachen oder erleiden, werden in ihrer menschlichen Dimension viel zu selten erfasst. Sie sind so viele und so verschieden, dass jeder Berichterstatter leicht der Versuchung erliebt, nicht auf jeden Einzelnen einzugehen.
Obwohl es natürlich auf einen jeden Einzelnen ankommt und die grausamen Lage jeden individuellen Menschen betrifft. In diesem Buch findet man eine sehr konkrete Gegensteuerung gegen die Allgemeinbetrachtung, die den Einzelnen übergeht. Darin liegt sein besonderer Wert." (Arnold Hottinger, ehemaliger Nahost-Korrespondent der "Neuen Zürcher Zeitung")

Zur Autorin
Marylène Schultz stammt aus Frankreich, lebt aber seit mehr als 35 Jahren in der Westbank. Ihre Arbeit ist ein Beispiel dafür, dass es in dieser krisengeschüttelten Region viele Menschen gibt, die immer noch an Frieden und Versöhnung glauben.
Verlagsinformation

Georg Stein

Die Palästinenser
Unterdrückung und Widerstand eines entrechteten Volkes
Vorwort von Erich Fried
Begleittexte in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch
Bildband mit 140 Farbfotos · 160 Seiten · 23 x 26,5 cm · Gebunden
€ 9,90 (D)· € 10,20 (A) · SFr 18,30 · ISBN 3-7609-1065-3

»Eindrucksvolle Photographie, die ohne Sensationslust scharf beobachtet.«/Die Zeit
»Durch die hohe Qualität der Fotos bietet der Band einen interessanten Beitrag zum Verständnis eines Konflikts, der täglich für Schlagzeilen sorgt.«/Frankfurter Rundschau
 

Zwei Völker, zwei Staaten
Gespräch über Israel und Palästina

In einem Gespräch mit dem Heidelberger Verleger und Journalisten Georg Stein beschreibt Uri Avnery in diesem Buch ausführlich Hintergründe und Folgen des Gaza-Jericho-Abkommens. Kenntnisreich wie kein anderer analysiert er die Hoffnungen und Chancen, aber auch die Gefahren und Risiken der neuesten Entwicklung im Nahen Osten.

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Tondok - Verlag - Pressemitteilung - Reiseführer PALÄSTINA - Der erste deutschsprachige Palästina-Führer erscheint nach knapp zwei Jahren bereits in zweiter Auflage – aktualisiert und um 36 Seiten erweitert. Jetzt werden die gedruckten Informationen durch noch mehr Internetadressen (560 insgesamt) und Apps ergänzt, 37 Pläne und Karten geben zusammen mit 90 Fotos einen noch besseren Über- und Einblick in die Westbank und den Gazastreifen.
Der Reiseführer macht auf ein neues (eigentlich uraltes) und in vieler Hinsicht interessantes Reiseziel aufmerksam: auf die palästinensische Westbank. In den letzten Jahren ist es relativ einfach geworden, diesen Teil Palästinas zu bereisen. Wegen der guten touristischen Infrastruktur besteht kein Anlass mehr, nur von Israel aus Tagesausflüge in die besetzten Gebiete zu unternehmen. Im Gegenteil, erst durch einen Aufenthalt jenseits der israelischen Sperranlage findet man genug Zeit und Muße, die reizvolle Landschaft, die kulturhistorisch-christlichen Stätten und die Menschen kennenzulernen. Und man wird erleben, dass die Bevölkerung in über sechs Jahrzehnten rigider Militärverwaltung mit täglichen Demütigungen, völkerrechtswidrigen Enteignungen und wehrloser Ohnmacht ihren Lebensmut nicht verloren hat.

Ein paar Fünfsterne-Hotels, ein echtes Ferienresort und diverse mittlere Hotels bis hin zu kleinen Pensionen bemühen sich um Gäste, ebenso wie zahlreiche Restaurants unterschiedlichen Zuschnitts. Palästinensische Bus- und Taxiunternehmen sind zuverlässig, so dass auch das Fortkommen gesichert und sehr preiswert ist. Zahlreiche, fast immer geprüfte Adressen der relevanten Dienstleister sind im Reisehandbuch aufgeführt.

Um allen Ängsten eine Absage zu erteilen: Wir schätzen das Risiko, als Tourist in politische Auseinandersetzungen zu geraten, als sehr gering ein – nicht höher als auf einer deutschen Autobahn in einen Unfall verwickelt zu werden.

ISBN 978-3-89662-484-0, Preis 13,90 EUR (D)

280 Seiten, Minilexikon Deutsch/Arabisch/Hebräisch, viele Querverweise, Kurzübersichten "Sehenswertes", Glossar und ausführlicher Index.

www.tondok-verlag.de

Lesetipp - Der Reiseführer ist nicht nur für Reisende interessant. Er hilft auch sich als Leser in Palästina zu orientieren.

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Buchvorderansicht: Verleger - Israels Irrweg. Eine jüdische SichtRolf Verleger

Israels Irrweg
Eine jüdische Sicht

Mit drei Kapiteln zum Krieg gegen Gaza
PapyRossa Verlag, Köln 2010
Neue Kleine Bibliothek 131
210 Seiten
Euro 14,90 D / 15,40 A / SFR 27,90
ISBN 978-3-89438-394-7

„Das Judentum, meine Heimat, ist in die Hände von Leuten gefallen, denen Volk und Nation höhere Werte sind als Gerechtigkeit und Nächstenliebe.“ Mit seinem Buch möchte Rolf Verleger einen Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert. Er beschreibt seine jüdischen Wurzeln als persönlichen Hintergrund und umreißt die Geschichte des Zionismus. Sodann diskutiert er die Frage, was es heute angesichts der schwindenden Bedeutung von Religiosität heißt, Jude zu sein. Problematische Ersatzidentitäten sieht er im Nationalismus und im bloßen Anti-Antisemitismus. Als Alternative stellt er die von ihm initiierte Aktion »Schalom 5767« vor, mit der die Bundesregierung zum Umdenken in der Palästinafrage aufgefordert wurde. Er setzt sich mit dem Vorwurf auseinander, Kritik an Israel habe von vornherein und unbesehen als »antisemitisch« zu gelten, und dokumentiert abschließend einige Auseinandersetzungen, die er über diese Fragen zu führen hatte."
 

Israels Irrweg - Eine jüdische Sicht - Rolf Verleger - Eine Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Rolf Verleger wurde durch die Veröffentlichung seines Briefes an den Vorstand des Zentralrates der Juden in Deutschland (ZJD) über Nacht landesweit bekannt. Darin kritisierte er die bedingungslose Unterstützung der „israelischen Gewaltpolitik“ im letzten „Libanonkrieg“ 2006 durch den ZJD. Eine weitere These lautet: „Das Judentum, meine Heimat, ist in die Hände von Leuten gefallen, denen Volk und Nation höhere Werte sind als Gerechtigkeit und Nächstenliebe.“ Mit „Israels Irrweg“ möchte Verleger, Professor für Psychologie am Universitätsklinikum in Lübeck und Mitglied im Direktorium des ZJD, einen Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert. Das Buch gliedert sich in drei Teile: „Wisse, woher Du kommst…“, „… und wisse, wohin Du gehst …“, „… und vor wem Du zukünftig Rechenschaft ablegen musst“. Diese Fragen beantwortet der Autor vor dem Hintergrund der jüdischen Ethik wesentlich überzeugender als viele andere. Der Autor weist auf den grundsätzlichen Widerspruch zwischen Judentum und Zionismus hin. In ihm sieht er auch die unbeantwortete Frage nach der jüdischen Identität, die er für das Wesentlichste hält. Die Politik Israels raube dem Judentum seine Seele und Identität. Ähnlich argumentierte kürzlich Avraham Burg. >>>

Frieden mit den arabischen Nachbarn machen - Rezension von "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht." von Rolf Verleger - Anis Hamadeh - Das Beziehungsgeflecht zwischen Deutschland, Juden, Israel, Palästinensern, Muslimen und Arabern ist komplex und birgt ein Konfliktfeld auf mehreren Ebenen. Wer eine fundierte und dabei gut lesbare Einführung in dieses Thema sucht, dem sei die Neuerscheinung von Professor Verleger aus Lübeck empfohlen. "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht" fasst die Problematik auf 160 Seiten kompakt zusammen.  >>>

Ein Buch wie eine Konterbande. - Rupert Neudeck - Reiner Explosivstoff, aber ein Zündstoff der Menschlichkeit. Der Autor legt in einem ersten Teil die Wurzeln seiner jüdischen Identität frei, die zugleich die Tradition seines Glaubens sind. Die Grundsätze, nach denen „Juden, so gut es ging, seit Hillel und Rabbi Akiwa, jahrtausendelang gelebt und gehandelt“ hatten. >>>

 

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Petra Wild

DIE KRISE DES ZIONISMUS UND DIE EIN-STAAT-LÖSUNG

Zur Zukunft eines demokratischen Palästinas

 

 

 

ISBN 978-3-85371-386-0, br., ca. 224 Seiten, ca. 17,90 Euro, mit Landkarten

 

 

Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung - Rezension von Dr. Ludwig Watzal

Die Geschichte der Lösungsversuche der Palästina-Frage läuft auf die Minimierung der Rechte der Palästinenser hinaus. An der Frage des Rechtes auf Rückkehr und des Rechtes auf Selbstbestimmung wird dies besonders deutlich. Seit den Verträgen von Oslo, die den so genannten Friedensprozess in Gang gesetzt haben, sind auch diese Rechte perdu. Die von der internationalen Staatengemeinschaft favorisierte Zwei-Staaten-Lösung an der Seite Israels ist ein Wunschtraum geblieben. "Alles deutet darauf hin, dass es überhaupt keine Lösung der Palästina-Frage geben wird, solange der Zionismus weiter besteht", schreibt Petra Wild. In der Tat bildet diese Ideologie das zentrale Hindernis für eine Lösung des Nahostkonflikts zusammen mit der noch bedingungslosen Unterstützung des kolonialen zionistischen Siedlungsprojektes durch die USA und einige Staaten der Europäischen Union. Der Expansionismus bilde einen wesentlichen Teil der "Staatsräson" des Zionismus.

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten werden Themen wie der Oslo-Prozess, der zionistische Siedlerkolonialismus, die Risse im zionistischen Konsens infolge der zweiten Intifada, der Libanonkrieg und die Gaza-Massaker, die zum Verlust des Mythos der Unbesiegbarkeit beigetragen haben, die demographische Krise und der Verlust einer israelisch-jüdischen Mehrheit auf dem Gebiet des historischen Palästina sowie die allmähliche Abkehr der US-amerikanischen und der europäischen Judenheit von Israel behandelt. >>>

Petra Wild Zionismus Palästina Israel Kolonialismus
Petra Wild

 

APARTHEID UND ETHNISCHE SÄUBERUNG IN PALÄSTINA

Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat
 

 

„Ethnische Säuberungen, Apartheid und schleichender Genozid“ -  Die Publizistin Petra Wild hat ein wichtiges Buch über Israels Siedlerkolonialismus geschrieben -  Arn Strohmeyer -

 Bei der Rezension dieses Buches muss man mit der Bilanz beginnen: Petra Wild hat ein außergewöhnlich informatives Buch über den Nahostkonflikt geschrieben – eins der besten, die zurzeit zu diesem Thema verfügbar sind. Dabei bietet sie gar nicht viel neues, bisher unbekanntes Material, schafft es aber mit dem von ihr zentral verwendeten Begriff des „Siedlerkolonialismus“ ganz neue Einsichten zu eröffnen. Fügt man diesem Begriff noch das Adjektiv zionistisch hinzu, gelingt es ihr, das in Deutschland gängige Israel-Bild einer gründlichen Revision zu unterziehen. Denn es sind zumeist nur Klischees und propagandistische Versatzstücke, die da im Umlauf sind und in der Öffentlichkeit reflexartig wiederholt werden: Israel sei der Staat der Holocaust-Überlebenden; die einzige Demokratie im Nahen Osten ‑ in dieser feindlichen und rückständigen Region eine „Insel der Zivilisation“ und deshalb bedroht und belagert, vor allem vom Islam, der eine repressive und barbarische Religion sei; Israel strebe nach Frieden, während Palästinenser, Araber und Iraner diesen Staat vernichten wollten; Israel nehme deshalb nur sein Recht auf Selbstverteidigung wahr, um sein einziges Ziel zu verfolgen: einen exklusiv jüdischen Staat auf Dauer zu etablieren. Wer dieses propagandistische Dogma nicht akzeptiert, wird sofort wegen „Antisemitismus“ an den Pranger gestellt >>>


 


Pressestimmen zum Buch:
Das Portal "www.literatur.palaestina-heute.de" am 3. April 2013. "Ein großartiges Buch, von einzigartiger Dichte, voller Quellenangaben, voller weiterführender Literaturhinweise! Nach Ilan Pappé und Shlomo Sand nun endlich ein Buch von einer deutschen Wissenschaftlerin. (...) Endlich ein Buch, das den Siedlerkolonialismus zentral thematisiert, das die Parallelen zu siedlerkolonialistischen Geschehnissen wie der Eroberung Amerikas, der Vertreibung und weitgehenden Ausrottung der Urbevölkerung Australiens, den inzwischen zurückgedrängten Siedlungsaktivitäten der Franzosen in Nordafrika und der Buren in Südafrika deutlich macht. Sieht man mit Hilfe von Petra Wild das Geschehen in Nahost unter Zuhilfenahme dieser Kategorie, so wird deutlich, dass der sog. Friedensprozess lediglich ein recht erfolgreicher Versuch der Verzögerung und Zurückdrängung von Kräften, die dem zionistischen Projekt der Landnahme gefährlich werden könnten durch eine Friedensrhetorik, die dem Beobachter aber kaum die Brutalität der anhaltenden ethnischen Säuberung verdecken kann. Petra Wild rüttelt auf, weil ihre Quellen so aktuell sind und weil das von ihr beschriebene Geschehen sich bis heute, weitgehend verstärkt fortsetzt."
http://www.literatur.palaestina-heute.de/Bucher/Wild__Apartheid_und_ethnische_/wild__apartheid_und_ethnische_.html


Petra Wild Zionismus Palästina Israel Kolonialismus


ISBN 978-3-85371-355-6, br., 240 Seiten, 15,90 Euro, mit Landkarten



Über die Palästina-Frage scheint schon alles gesagt. Das Buch von Petra Wild beweist das Gegenteil. Es orientiert sich an den neuesten Erkenntnissen der Kolonialismus- und Genozidforschung, die den Zionismus als eine Form des europäischen Siedlerkolonialismus ausweisen.

Nach einer Einführung in den Ursprung des palästinensisch-israelischen Konflikts und den exklusiv ethno-religösen Charakter des Staates Israel wird in diesem Werk detailliert auf die israelische Politik gegenüber den Palästinensern innerhalb der Grenzen Israels und in den 1967 besetzten Gebieten eingegangen. Diese wird von israelischen, palästinensischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen wie auch von UN-Organisationen immer wieder als Apartheid angeprangert.

Da der zionistische Siedlerkolonialismus anders als der südafrikanische nicht auf die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung als billige Arbeitskräfte, sondern auf deren möglichst vollständige Ersetzung durch die Siedlerbevölkerung zielt, ist die schleichende ethnische Säuberung neben der Apartheid das Hauptmerkmal der zionistischen Kolonialpolitik. Wie diese Politik in der Praxis aussieht, wird in einzelnen Kapiteln über die Ghettoisierungspolitik in der Westbank, die ethnische Säuberung des Jordantals, die Gewalt der kolonialen Siedler sowie die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung und die Zerstörung der historischen Stadt Jerusalem dargelegt.

Dass es dennoch einen Silberstreif am Horizont gibt, zeigt das Abschlusskapitel zur Debatte über die Ein-Staat-Lösung, wie sie unter Palästinensern, antizionistischen Israelis und Aktivisten der internationalen Solidaritätsbewegung geführt wird. Angestrebt wird die Errichtung eines demokratischen säkularen Staates auf dem Boden des historischen Palästinas, in dem muslimische, christliche und drusische Palästinenser sowie jüdische Israelis auf der Basis von gleichen Rechten zusammenleben. Der seinem Anspruch nach exklusiv jüdische Staat Israel soll durch einen multiethnischen, multireligiösen und multikulturellen ersetzt werden. Die Ein-Staat-Lösung würde nicht nur den Palästinensern ihre von der UNO anerkannten Rechte auf Selbstbestimmung, Rückkehr und Entschädigung garantieren, sondern auch die jüdisch-israelische Bevölkerung von ihrem Status als Kolonialherren befreien.

Die Autorin
Petra Wild, geboren 1963 in Aarbergen/Hessen, studierte arabische Sprache und Islamwissenschaften in Jerusalem, Leipzig, Damaskus und Berlin. Sie arbeitet als freiberufliche Publizistin vor allem zur Palästina-Frage und zur Arabischen Revolution.

Michael Warschawski

Schicksale, die sich überkreuzen

Der österreichische Verlag Kitab hat nun das bei den Editions Riveneuve 2012 erschienene Buch „Destins Croisés“  des israelischen Autors  Michael Warschawski unter dem Titel „Schicksale, die sich überkreuzen“  herausgebracht. Preis: EUR 19,26 - ISBN: 978-3-902878-48-9

Ein wirklich unverzichtbares Buch über die Entstehung des Konflikts in Palästina!!

Beim Lesen der französischen Ausgabe hatte ich sofort den Gedanken, dass es in seiner glaubwürdigen Überparteilichkeit politisch und historisch wenig informierten Personen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz  sehr  empfohlen werden kann. In einer Zeit, in der das Land Israel aufgrund seiner das Völkerrecht missachtenden Politik international zunehmend in Isolation gerät, in der viele Leute – vor allem in Deutschland -  sich eine klare Haltung zu Israel immer noch verbieten und jegliche Initiative gegen die Besatzungspolitik aus Vorsicht zurückweisen, könnte das Buch  eine ganz wichtige Aufklärungsfunktion haben, gerade auch unter Jugendlichen. Also machte ich mich mit meinem Mann an die Übersetzung.
Alle, die es zur Probe lasen, hatten überraschende neue Erkenntnisse bei der Lektüre gewonnen und waren, last not least, vom Stil der Übersetzung  überaus angetan.
 


Hier sind Klappentext und Kurzbiograpie des Autors: In diesem Buch, das dem Autor besonders wichtig ist, stellt Warschawski  aus der Perspektive einer palästinensischen und einer jüdischen Familie dar, wie der  palästinensisch-jüdische und dann der palästinensisch-israelische Konflikt entsteht und wie er sich in einem Zeitraum von über hundert Jahren entwickelt. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die historische Entwicklung, der sich verschärfende Konflikt  vor allem in Dialogform abgehandelt wird, auf eine Weise, die informativ, gut  verständlich und gleichzeitig sehr berührend ist. Avraham Burg, der ehemalige Präsident der Knesset und der Jewish Agency, schreibt  in seinem Vorwort: Die beiden Familien, die hier vorgestellt werden, gehören zwei Völkern an, dem jüdischen und dem palästinensischen. Im Laufe des blutigen Konflikts, der diese Völker seit hundert Jahren zerreißt, überkreuzen und verbinden sich die Wege der beiden Familien mehr und mehr. Warschawski lädt uns ein, vier Generationen und Dutzende Angehörige dieser Familien auf ihrem Weg zu begleiten. Jeder von ihnen kommt auf die für ihn charakteristische Weise zu Wort, in den Gesprächen und Diskussionen spiegelt sich die Vielfalt der Ideen und Standpunkte, die seit so vielen Jahren die beiden Gesellschaften trennen.“

 

Michael Warschawski wurde1949 in Straßburg geboren. 1965 ging er nach Jerusalem, wo er von 1967 – 1971 an der Hebräischen Universität Philosophie studierte. 1984 gründete er das Alternative Information Center (AIC), eine  israelisch-palästinensische Plattform für freien Informationsaustausch, die insbesondere dafür genutzt wird, sich für das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung, das Ende der israelischen Besatzung und das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge einzusetzen. Seit 1992 ist M. Warschawski Mitglied der von Uri Avnery geründeten Friedensbewegung Gush Shalom. Seit 2001 vertritt er das AIC im International Council oft the World Social Forum. Auf Deutsch sind von ihm bisher  beim Nautilus-Verlag die Bücher „Der 33-Tage-Krieg“, „Mit Höllentempo“  und  „An der Grenze“ erschienen. 

Das vom  Umsatz abhängige Honorar für die Übersetzung wollen wir einem Projekt in Gaza zukommen lassen.
Marlene Stripecke

 

 

Michael Warschawski


Mit Höllentempo
kritisiert die Verrohung der israelischen Politik

An der Grenze

»In der Solidarität mit den Palästinensern bestätigt sich meine jüdisch-israelische Identität.«
Michael Warschawski

»Warschawskis Text versteht sich als Zwischenbilanz ... Gewiß ist nur Warschawskis Bereitschaft, weiterzumachen. Sie verdankt sich, scheint es, dem festen Glauben, daß Menschen dereinst doch noch Herren ihrer Geschichte werden könnten.«
Moshe Zuckermann

Die Autobiographie eines jüdisch-israelischen Aktivisten, der seit 35 Jahren für die Anerkennung der Palästinenser und für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten kämpft: 1949 in Straßburg als Sohn eines Rabbiners geboren, ging Warschawski 1965 zu Talmudstudien nach Jerusalem. Das Trauma des Sechs-Tage-Kriegs ließ ihn die israelische Kolonialhaltung ablehnen und für Brüderlichkeit, Solidarität und Koexistenz kämpfen. Ein bewegendes Zeugnis des unermüdlichen Widerstands eines Grenzgängers, ein Schlüssel zum Verständnis der israelischen Gesellschaft und der aktuellen Situation.

Deutsche Erstausgabe
Aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer - mit einem Vorwort von Moshe Zuckermann

Dr. Ludwig Watzal

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Frieden ohne Gerechtigkeit

... An einer Vielzahl von aktuellen Beispielen macht Ludwig Watzal deutlich, dass es einen dauerhaften Frieden erst geben wird, wenn Israel dem palästinensischen Volk Gerechtigkeit auf allen Ebenen widerfahren lässt und seine Menschenrechte achtet.

Erstmals wurden in dieser Studie die israelischen Menschenrechts- Verletzungen an den Palästinensern in diesem Umfang in deutscher Sprache analysiert und dokumentiert.

 


 

 



Feinde des Friedens
(2. Auflage 2002) vergriffen
Ludwig Watzal stellt erstmals den Friedensprozeß in seiner Komplexität dar. Seine Analyse sämtlicher Abkommen vermittelt ein differenziertes Bild der israelischen und der palästinensischen Gesellschaft.

Buch als PDF downloaden


 

 

 


 

Friedensfeinde


Der Autor schildert die Geschichte des Konfliktes von der jüdischen Besiedelung Palästinas Ende des 19. Jahrhunderts bis heute und analysiert die seit 1993 geschlossenen Verträge, die den "Friedensprozess" konstituieren, doch von vornherein eine Aussöhnung verhinderten.
Des weiteren werden die Menschenrechtsverletzungen Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde dargestellt und die außenpolitischen Verflechtungen Israels sowie seine religiöse Fundamentalisierung beschrieben.

 

 

Auf den Seiten von Dr. Ludwig Watzal Seite haben Sie die Möglichkeit, das Buch im PDF-Format downzuloaden. Bitte beachten Sie jedoch, daß die Dateien sehr groß sind und deshalb mit langen Downloadzeiten zu rechnen ist!

Inhaltsverzeichnis

Vorspann (Download PDF: 2 MB)

1. Zur Geschichte Palästinas und Israels (Download PDF: 17 MB)

2.Der Friedensprozeß in Israel und Palästina (Download PDF: 30 MB)

3.Die Menschenrechte der Palästinenser unter israelischer Besatzung und palästinensischer Autonomie (Download PDF: 14 MB)

4.Die Rolle Israels im internationalen System und im Nahen Osten (Download PDF: 10 MB)

5.Israel zwischen westlicher Demokratie und religiösem Fundamentalismus (Download PDF: 14 MB)

6.Ausblick: Friede in Nahost ist möglich (Download PDF: 5 MB)

 

This book is a detailed examination of the Israeli-Palestinian relations in the past and at present.

It analyzes the agreements concluded or signed since 1993, discusses the development of democracy, the status of human rights in the autonomous areas and in Israel, as well as the foreign relations of Israel and its most important domestic controversies.

"Peace Enemies"
has been translated from German and published by the Palestinian Academic Society for the Study of International Affairs - PASSIA.


To order, please visit the PASSIA ordering information page.
 

Viktoria Waltz

Monopoly ohne Grenzen.

Israel. Politische Raumplanung, Ethnozentrismus, Rassismus,


 

"Israel - Monopoly ohne Grenzen" - Dr. Ludwig Watzal - (...) Für die Expertin in Sachen Raumplanung geschieht nichts planlos. Dies trifft auch für das zionistische Kolonisierungsprojekt in Palästina zu. Dass die „Besiedelung“ der Westbank nicht planlos erfolgt ist, hat kein geringerer als der ehemalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon selber bestätigt. Keine Kolonie sei aus einer Laune heraus entstanden, sondern deren Lage sei von Beginn an minutiös geplant gewesen. Genau dies hat Waltz in ihrem Buch beschrieben, für das ich folgendes Vorwort im September 2011 verfasst habe: „Die Entstehungsgeschichte Israels hat weder etwas mit den biblischen Legenden vom „auserwählten Volk“ noch mit den Versprechen Gottes an Abraham zu tun; dies sind religiöse Legenden, wissenschaftlicher Rationalität nicht zugänglich und bloße Glaubenspostulate. Auch wurde Israel nicht gegründet, weil der deutsche eliminatorische Antisemitismus unter der Nazi-Barbarei ein kolossales Menschheitsverbrechen am europäischen Judentum begangen hat. Viel wichtiger war jedoch die Diplomatie der zionistischen Bewegung, die sich auf dem Ersten Zionistischen Kongress 1897 in Basel eine politische Organisationsform gegeben hat. >>>
 

Israel – ein Produkt der ideologischen Raumplanung - Arn Strohmeyer -  Viktoria Waltz schildert in ihrem neuen Buch „Monopoly“, wie die Zionisten ihr Kolonialprojekt durchsetzten - Arn Strohmeyer - Im Diskurs über Israel und seine Politik setzt sich immer mehr die realistische Sichtweise auf diesen Staat als zionistisches siedlerkolonialistisches Projekt durch. Der israelische Historiker Ilan Pappe benutzt diesen Begriff seit langem. Die deutsche Islamwissenschaftlerin Petra Wild hat ihn in ihrem Buch „Apartheid und ethnische Säuberung. Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat“ ausführlich mit wissenschaftlicher Akribie beschrieben. Sie definiert ihn folgendermaßen: „Der reine Siedlerkolonialismus, für den Israel ein Beispiel ist, strebt danach, die einheimische Bevölkerung durch eine eingewanderte Siedlerbevölkerung vollständig zu ersetzen. Die Grenzen werden stets weiter nach vorne verschoben und die einheimische Bevölkerung auf stets kleiner werdenden Flächen zusammengedrängt, um ihr Land und ihre Ressourcen für die Siedlerbevölkerung freizumachen. Charakteristisch für siedlerkolonialistische Gebilde sind neben territorialer Expansion ein ausgeprägter Rassismus in der Siedlerbevölkerung und die Behauptung, das Land sei menschenleer gewesen, als die Siedler kamen.“ >>>

 

 

Viktoria Waltz

„Von Basel nach Jerusalem“

– ein Crash-Kurs –

 

Von Basel nach Jerusalem. Ein Crash-Kurs - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - „Israel ist das Produkt eines Zionistischen Großraumprojekts, dessen Ergebnis heute eine rassistische Gesellschaft ist, die sich jüdisch national definiert und einen ethnisch reinen, ‚Jüdischen Staat‘ anstrebt. Um den bestehenden Jüdischen Staat ‚reinen Blutes‘ zu halten, hetzen fundamentalistische Rabbiner ihre Jüdischen Landsleute auf, keine Heirat mit Nicht-Juden einzugehen, keine Häuser und Wohnungen an Araber zu vermieten, usw.“ Dies sind nur einige Thesen, die sich in dem soeben erschienenen Buches von Viktoria Waltz finden.

Die Autorin ist eine ausgewiesene Expertin in Sachen Raumplanung und hat über Jahrzehnte an der Universität Dortmund dieses Fach unterrichtet. Neben ihren zahlreichen Veröffentlichungen zur Raumplanung und deren enormen gesellschaftspolitischen Implikationen in der Bundesrepublik Deutschland ist Waltz immer wieder auch ihrem internationalistischen Anspruch gerecht geworden. Seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit gilt ihr Interesse Palästina, weil sich dort eine geplante Landnahme durch Kolonisation scheinbar am deutlichsten manifestiert.

Für die Expertin in Sachen Raumplanung geschieht nichts planlos. Dies trifft auch für das zionistische Kolonisierungsprojekt in Palästina zu. Dass die „Besiedelung“ der Westbank nicht planlos erfolgt ist, hat kein geringerer als der ehemalige israelische Ministerpräsident Ariel Sharon selber bestätigt. Keine Kolonie sei aus einer Laune heraus entstanden, sondern deren Lage sei von Beginn an minutiös geplant gewesen. Genau diesen geplanten Landraub hat Waltz in ihrem Buch beschrieben.

Die Entstehungsgeschichte Israels hat weder etwas mit den biblischen Legenden vom „auserwählten Volk“ noch mit den Versprechen Gottes an Abraham zu tun; diese Mythen >>>    
               

Erschienen hier >>>

Es begann 1897 in Basel, was wir heute den Palästina  -  Nahost  -  Konflikt nennen.

Jerusalem, der Ort des Tempels, ist seit dieser Zeit im Fokus der Zionistischen Bewegung und ihrer        Siedlerbewegung. Es vergeht kaum ein Tag, an dem diese      Siedler nicht durch die Altstadt ziehen, die palästinensischen  Bewohner bedrohen, ein Haus besetzen oder ein Stück des         palästinensischen Kulturerbes zerstören.

 In einem ‚Crash Kurs‘ beschreibt die bekannte Autorin Viktoria Waltz, Dozentin der Raum-planung, den Prozess von 1897 bis heute. Was als Regional-, Stadt- oder Raum-planung mit Master-plänen, Wohnungsbauprogrammen oder Verkehrspolitik  verkauft wird, entlarvt sie als geplantes    Programm der Usurpation Palästinas, der Enteignung und Vertreibung der autochthonen Bevölkerung dieses strategisch zentralen Raumes. Seit 1897 folgt ein Zerstörungsakt dem anderen, ein Crash löst den    nächsten ab – die Liste ist endlos und bis heute noch nicht  zu    Ende. Einzigartig deutlich  wird dies in den vielen     Karten dieser  Untersuchung belegt.  Endlich ist diese Arbeit als  Buch    erhältlich.

Ein Buch für Leser und Leserinnen, die hinter die Mainstream-Informationen  schauen wollen, die verstehen wollen und Lust  haben, sich auch  mit  unbequemen Fakten auseinander-zusetzen.

Einzigartig deutlich wird dies in den vielen Karten dieser Untersuchung belegt.

Endlich ist sie als Buch erhältlich. Es ist im Druck.

ISBN 978-3-939710-21-9
Subskriptionspreis 16,- € bis Mitte Mai 2014, danach ca. 20 €.

Ein Buch für Leser, die hinter die Mainstream-Information schauen
wollen, die verstehen wollen und Lust haben, sich auch mit unbequemen Fakten auseinanderzusetzen!

Zu bestellen bei: Theorie und Praxis Verlag - Goldbachstrasse 2 - 22765 Hamburg - mail: info@tup-verlag.com - www.tup-verlag.com

 

DIE ERDE HABT IHR UNS GENOMMEN

100 Jahre Zionistische Siedlungspolitik in Palästina

Dr. Viktoria Waltz - Joachim Zschiesche - (Dortmund/Berlin 1985/1986)



Dieses Buch (24MB - pdf) ist  online und kostenlos abrufbar >>>



Kommentar zu dieser online-Ausgabe - Es ist längst alles gesagt! Die Nakbe beginnt mit 1897! Die Instrumente: Raumplanung, Staatlicher Terror, Krieg - Die vorliegende Untersuchung der zionistischen Kolonisierungspolitik in Palästina wurde bereits vor 25 Jahren beendet. Auf Grundlage des vorliegenden Materials war schon damals das heutige Drama sichtbar genug: Die Vorbereitung der zionistischen Usurpation Palästinas
● die Enteignung und Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Land mehr als die UN je beschlossen
● die Einkreisung der palästinensischen Städte und Dörfer durch israelische Koloniegürtel in West Bank (Gaza), Ost Jerusalem,
●  die Bantustanisierung der West Bank (wie auch des Gaza Streifens) infolgedessen,
●  die Abkoppelung Jerusalems von seinem palästinensischen Zusammenhang und ein intensives Programm der Judaisierung von den äußeren Kolonieringen bis hinein in das Zentrum der Altstadt.
Kaum 6% des einst palästinensischen Bodens gehören heute noch den Palästinensern in Israel; kaum 12% des ehemaligen Palästinas in Mandatsgröße steht den Palästinensern real noch zur Verfügung – Wasser, Luft und Boden kontrolliert Israel. Die Verhältnisse haben sich komplett umgekehrt – gegen internationales Recht und die Menschlichkeit. Die palästinensische Identität, ihr Alltagsleben, ihre Kultur werden in einem erbitterten und entbehrungsreichen Verteidigungskampf und nur mit großen Anstrengungen aufrecht erhalten. Die große Mehrheit des palästinensischen Volkes ist vertrieben, zu Flüchtlingen außerhalb und innerhalb ihres eigenen Landes verurteilt. Die Basis all dessen liegt in der zionistischen Ideologie begründet, die im Kern rassistisch und auf die Vertreibung der Nicht-Juden, also der Palästinenser hinauslaufen muss. Auch dies ist in der vorliegenden Untersuchung hinlänglich nachgewiesen worden.

Heute – wo der Friedensprozess zur allseits sichtbaren Farce geworden ist – wird auch die Rolle der Raum-Planung klar erkannt, die mit Bodenrecht, Planungsrecht, Siedlungsbau, Infrastrukturentwicklung und auch mit Denkmalschutz und Architektur nur ein Mittel zur Kolonisierung und Vertreibung ist. Vor allem das ist zentrales Thema der vorliegenden Arbeit gewesen und könnte längst Allgemeingut bei der Bewertung der Realität und der Auseinandersetzung um eine Friedenslösung geworden sein. Es gibt sie inzwischen, die mit diesem Thema befassten Kritiker, Analysten – aber auch Stagnation. Denn selbst die Erkenntnis dass der Zionismus die Wurzel des Übels ist, wird bei der Beurteilung des heutigen Dramas nicht herangezogen, sondern um mehr oder weniger Bauten, mehr oder weniger A,B oder C herumgerdet. Kritische israelische Zionisten wie z.B. Leibowitz halten die heutige Situation ihres Staates zwar für gefährlich, weil sich offenbar Demokratie und Ethnokratie unter dem Fakt einer äußerst brutalen Besatzungspolitik schlecht vereinbaren lässt – die Gründung des Staates Israel mit Mitteln derselben Gewalt wird aber in Kauf genommen. Es lohnt sich, mit dieser online Veröffentlichung noch einmal sich darüber Gewissheit zu holen, wie und dass das Anfangsscenario bereits den Kern des heutigen Dramas in Palästina beinhaltet. >>>

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Die Erde habt Ihr uns genommen - revisited - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Dem Internet und der modernen Technik sei Dank. Wissenschaftliche Publikationen, die längst der Vergessenheit der Bibliotheken anheim gefallen sind, erwachen wieder zu neuem Leben. Ihre oft weitsichtigen Analysen und ihre politische Brisanz erscheinen in Retrospektive als geradezu revolutionär. „Die Erde habt Ihr uns genommen“, ist solche ein Fundstück. Der Titel des Buches stammt aus einer Erzählung des palästinensischen Dichters Mahmud Darwish. Viktoria Waltz und Joachim Zschiesche, zwei ehemalige Planer/In an der Universität Dortmund, haben aus dem Blickwinkel der Raumplanung eine Untersuchung über „100 Jahre zionistische Siedlungspolitik in Palästina“ vorgelegt.

So heißt es in einer Einleitung für die Online-Stellung des 1986 erschienen Buches, dass längst alles gesagt sei. Die Nakba – die Katastrophe - begann nicht erst 1948, sondern nach Ansicht der Autoren/in 1897, das heißt, mit dem ersten Zionistenkongress in Basel. Auf der Grundlage des vorliegenden Materials sei das heutige Drama vorhersehbar gewesen. >>>

 

THE FABRICATION OF ISRAEL

About the Usurpation and Destruction of Palestine through Zionist Spatial Planning

A Unique Planning Issue

Viktoria Waltz - Herausgeberin - Dortmund 2010 - Eigenverlag
 

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Zur Gliederung - Structure 

 

Die hier in loser Folge zur Veröffentlichung vorliegenden Texte geben einen detaillierten Einblick in die Vorgänge, die zum Konstrukt Israel geführt haben und lassen keinen Zweifel daran, dass es unter den bestehenden zionistischen Rahmenbedingungen um nichts geringeres als das Ganze geht, um ein jüdisches Israel ohne Palästinenser und mit keinem Impuls für zwei Staaten, die nebeneinander leben könnten und auch nicht um eine Integration Israels in den Nahen Osten, sondern um die Fortsetzung des aggressiven, zerstörerischen Kurses bis hin zu weiteren Kriegen.


Zur Ausgabe der englischen Fassung
Der vorliegende Sammelband ist das Ergebnis gemeinsamer Debatten und Forschungen über die Kolonisierungserfahrungen meiner Palästinensischen Planer Kollegen in der West Bank. Auch wenn alles bekannt zu sein scheint, auch wenn alles gesagt zu sein scheint haben wir uns entschlossen noch einmal den ganzen Zusammenhang der Usurpation Palästinas durch die Zionistische Bewegung seit Ihrem ersten Kongress in Basel 1897 zusammenzufassen und den Roten Faden der Zerstörung und Enteignung von damals bis heute, von der Mittelmeerküste bis zum Jordan, vom Litani bis zum Roten Meer für die Öffentlichkeit zu entwirren. Die verschiedenen Autoren zeigen die erschreckenden Ergebnisse physischer Gewalt, die sich hinter staatlichen Schreibtischen nur zu verbergen scheint, wo Illegales mit Illegalem verschmilzt und den Schein rechtmäßigen Handelns nur vortäuscht.


Der Band setzt sich in seinem Schwerpunkt mit der räumlichen Planung auseinander, mit ihren historischen und willkürlich neu geschaffenen Rahmenbedingungen, sowie den genannten und verborgenen Zielen und Absichten. Es geht um nationale Planung, regionale Entwicklungsstrategien und Programme, einzelne Projekte, um Wohnungspolitik und Verkehrsentwicklung und natürlich auch um die Verplanung der natürlichen und vor allem der Wasserressourcen – um Planungen seit 1897, nach 1948 und nach 1967 bis heute, in Israel, Gaza, der West Bank und auch um die aktuelle Planung in Städten wie Hebron, Jerusalem und Jaffa.
Nach einer kurzen Einführung in die heutigen sozio-politischen Verhältnisse wird die Planung der Eroberung Palästinas unter den Mandatsbedingungen vorgestellt bis zur gewaltsamen Etablierung des Staates Israel unter Missachtung der internationalen Beschlüsse und jeglicher Menschenrechte gegenüber der authochthonen palästinensischen Bevölkerungsmehrheit in dem Lande.


In einem zweiten Komplex geht es um die Planung in Israel selbst, um Ziele und Strategien und um die gewaltsamen Schaffung von geplanten Strukturen, die einerseits und bis heute der Vertreibung und Entrechtung der Palästinenser im Staat Israel dienen und andererseits die Umkehrung der Bevölkerungs- und der Eigentumsverhältnisse schufen und die räumliche Usurpation und Israelisierung oder genauer Judaisierung aller Verhältnisse zur Konsequenz hatten; denn der neu konstruierte Staat verstand und versteht sich als jüdischer Staat, als Staat aller Juden und nicht als Staat und Nation Israel. Im Detail wird dies am Beispiel der staatlichen israelischen Wohnungspolitik und der Schaffung von sogenannten „Abwesenden-Anwesenden“ oder der nicht anerkannten Orte erläutert, die vor allem die Konzentration der mehr als 100.000 Beduinen in nur für sie bestimmten Neu-Siedlungen betrifft.


Der dritte Komplex setzt sich mit den vielen Facetten räumlicher Planung, den Zielen, Strategien und Instrumenten zur Usurpation der 1967 besetzten palästinensischen Gebiete auseinander, mit dem Bau von Kolonien, unpassenderweise allgemein „Siedlungsbau“ genannt, den Verkehrsplanungen, den Wasser-ver-planungen und aktuell mit den Folgen des Mauerbaus, der 2003, immer unter den Bedingungen des sogenannten Friedensprozesses, begann und noch nicht beendet ist.


Ein vierter Komplex widmet sich drei großen Städten: Jaffa in Israel, der ‚Perle‘ unter den palästinensischen Küstenstädten, die schon unter dem Mandat und seit der Gründung Tel Aviv‘s den zionistischen Übernahmegelüsten ausgesetzt war und 1948 der ethnischen Säuberung unter Ben Gurion zum Opfer fiel - wobei das Schicksal Jaffa auch für Akka, Haifa und andere mehrheitlich palästinensische Orte in Israel genommen werden kann; Hebron im Süden der West Bank, Stadt Abrahams, in deren Zentrum die aggressivsten israelischen, jüdischen Siedler unter dem Schutz der israelischen Armee ihr Unwesen treiben, geschützt durch Kiryat Arba, eine der größten Kolonien, die ganz anders als die palästinensischen Städte mit viel Geld und expansionsfördernden Masterplänen ausgestattet ist; schließlich Jerusalem, das zur Zeit quasi ‚sturmreif‘ geschossen wird unter Vorgabe von ‚Denkmalschutz‘ und ‚Erneuerungsprogammen‘ und gleichzeitig fundamentalistischen Siedlergruppen zur Zerstörung der palästinensischen Geschichte und Identität preisgegeben wird. Jerusalem – die Hauptstadt – bereits umgeben von einem Ring von großen und einer Kette von kleinen Kolonien, das nun an der Reihe ist, um durch ein raffiniertes Zusammenspiel von staatlicher und städtischer Planung und von organisiertem Terror von Siedlergruppen israelisiert, judaisiert zu werden.


Ein letzter Komplex widmet sich den diversen internationalen Einmischungen in die räumliche Planung und Entwicklung, sei es verbrämt als Friedensvorschlag wie z.B. von der Gruppe RAND, sei es konkret mit Hilfe der Nachbarn Jordaniens oder Ägyptens unter Missbrauch von Planung zur Veränderung des Raumes und damit der Untergrabung der territorialen Integrität eines palästinensischen Staates.


Der Band umfasst 263 Seiten. Fast 100 Karten sowie Tabellen, Grafiken und Fotos illustrieren die dargelegten Tatbestände. Einige zentrale Dokumente wurden im Anhang hinzugefügt.

Eine deutsche Kurzfassung ist in Vorbereitung.

Wohnout, Helmut

Das österreichische Hospiz in Jerusalem.

Geschichte des Pilgerhaus an der Via Dolorosa.

Das österreichische Pilgerhaus in Jerusalem ist eine der traditionsreichsten Institutionen im Vorderen Orient. In den Jahren 1856 bis 1863 an der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt erbaut, sollte es bis 1917 die Bedeutung der österreichisch-ungarischen Monarchie als katholische Großmacht im Heiligen Land manifestieren. Im 20. Jahrhundert spiegelt sich das wechselvolle Schicksal der Stadt Jerusalem in der Geschichte des Hospizes wider. In der unmittelbaren Nachkriegszeit von den Briten besetzt, erlebte das Haus eine Zwischenblüte in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Hospiz von der britischen Mandatsmacht als deutsches Eigentum beschlagnahmt und diente bis 1948 als Internierungslager und Offiziersschule. Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde es zum arabischen Spital in der zu Jordanien gehörenden Altstadt Jerusalems, 1988 wurde das Hospiz als Pilgerhaus wiedereröffnet.      bestellen


Geoffrey Wawro - Quicksand. America´s Persuit of Power in the Middle East - Penguin Press, New York 2010, 702 pp., $ 37,95. - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - psf -  Mit “Qicksand” liegt ein Buch vor, das erstmalig „Amerikas Machstreben im Nahen Osten“, so der Untertitel, einer kritischen historischen Würdigung unterzieht. Der Autor, Geoffrey Wawro, lehrt Militärgeschichte an der Universität von Nord-Texas. Das hundertjährige Engagement der USA spielt sich zwischen zwei Polen ab: Israel und Saudi Arabien. Die Interessengeleiteten Motive waren in Bezug auf Israel innenpolitischer Natur; bei Saudi Arabien waren es die schier unerschöpflichen Rohölreserven. Gründe für das Scheitern des USamerikanischen Engagements im Nahen Osten sieht der Autor unter anderem in der Implementierung außenpolitischer Doktrinen, die mit der Realität vor Ort nicht in Übereinstimmung gebracht werden konnten. Als jüngstes Beispiel >>>

Audio Download: Geoffrey Wawro Erläutert " Quicksand ": Lewis Lapham


Stimmen israelischer Dissidenten

Sophia Deeg/Michèle Sibony/Michael Warschawski (Hrsg)

Rezension von Dr. Ludwig Watzal - (pdf) Der israelisch-palästinensische Konflikt hat sich in den letzten Jahren zugespitzt und erschreckende Dimensionen erreicht. Kritische Stimmen in Israel, den USA oder in Europa, die diesen völker- und menschenrechtlichen Skandal anprangern, werden mit dem Vorwurf des „jüdischen Selbsthasses“ oder des „Antisemitismus“ überzogen und versucht, dadurch mundtot zu machen. Trotz dieser grotesken Vorwürfe gibt es noch einige Israelis, die ihre Regierung heftig kritisieren. Davon legt der vorliegende Band ein beeindruckendes Zeugnis ab. Die „abweichenden Meinungen“ beschäftigen sich mit der Politik und Kultur der israelischen Gesellschaft und der Regierung >>

Michael Warschawski

Mit Höllentempo
Die Krise der israelischen Gesellschaft
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An der Grenze"

Unermüdlich setzt sich Warschawski deshalb für eine Lösung des Nahostkonflikts ein, die nach seiner festen Überzeugung mehr als nur eine Koexistenz zwischen Palästinensern und Israelis sein muss. Sein Traum ist ein Israel, das seine geographische Lage endlich ernst nimmt und eine kulturelle Verankerung im arabischen Umfeld des Nahen Ostens sucht.. Sein Engagement hat dem in Straßburg als Sohn eines Rabbiners Geborenen wütende Anfeindungen, Diffamierungen und schließlich sogar das Gefängnis eingebracht. Aber Warschawski, der in Israel "Mikado" genannt wird, ist überzeugter Grenzgänger geblieben. Unser Rezensent Stefan Fuchs hat den erklärten Antizionisten nach der Aufgabe der Zivilgesellschaft im Minenfeld des Nahostkonflikts befragt.
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Stimmen israelischer Dissidenten

Checkpoint Huwara

Israelische Elitesoldaten und palästinensische Widerstandskämpfer brechen das Schwei
gen

Karin Wenger, Kai Wiedenhöfer

Die Gewaltspirale im Nahen Osten dreht sich seit Ausbruch der zweiten Intifada im Jahr 2000 immer schneller. Der Konflikt polarisiert wie kein anderer. Wahrgenommen werden jedoch vor allem jene Ereignisse, die Schlagzeilen machen: palästinensische Selbstmordanschläge, israelische Militärinvasionen und gescheiterte Friedensverhandlungen. In Checkpoint Huwara lässt Karin Wenger israelische und palästinensische «Helden» von ihrem Alltag erzählen. >>>

Russell Tribunal zu Palästina

Asa Winstanley, Frank Barat (Hrsg.)
Russell Tribunal zu Palästina


ISBN: 978-3-942281-07-2 - Preis: 39,90 € - 704 Seiten -
LAIKA VERLAG


Nicht zuletzt durch den israelischen Angriff auf Gaza im Dezember 2008 konstituierte sich am 4. März 2009 das Russell Tribunal zu Palästina. Zu den Unterstützern zählen u. a. Tarik Ali, Breyten Breitenbach, Judith Butler, Eduardo Galeano, Johan Galtung, Costa Gavras, Ken Loach, Harold Pinter und Jean Ziegler.
Das erste Tribunal tagte vom 1. Bis 3. März 2010 in Barcelona, die zweite Sitzung fand vom 20. bis 22. November 2010 in London statt. Weitere werden in Südafrika und den USA folgen.
Der Laika-Verlag veröffentlicht in Zusammenarbeit mit der Russell Peace Foundation und dem englischen Verlag Pluto Press die Ergebnisse des Russell-Tribunals zu Palästina.

Mit Texten von: Asa Winstanley, Frank Barat und Alice Walker

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Erlebnisse im heiligen Land

77 Geschichten aus Israel und Palästina.
Von Ausgangssperre bis Zugvögel

Johannes Zang

Promedia Verlagsges. Mbh, 10/2021
ISBN-13: 9783853714904
Bestellnummer: 10521932
Umfang: 220 Seiten
 

Der deutsche Journalist Johannes Zang lebte fast zehn Jahre in Israel (Kibbutz Be¿eri, Tel Aviv) und den besetzten palästinensischen Gebieten (Bethlehem, Ost-Jerusalem). Dort führte er über 100 Gespräche, mit MinisterInnen und BürgermeisterInnen, HistorikerInnen und SoziologInnen, WirtschaftswissenschaftlerInnen und JournalistInnen, Rabbinern und christlichen Würdenträgern, MenschenrechtsanwältInnen und FriedensaktivistInnen, und mit hunderten Menschen "von der Straße": an Kontrollpunkten, auf Familienfeiern und Empfängen, in Schulen und Sammeltaxis, nach Friedensgebeten und auf Protestmärschen.

In 77 Texten bildet der Autor den Reichtum des Heiligen Landes ab, das Bunte, Anziehende und Vielfältige. Er benennt gleichwohl auch Verstörendes, Widersprüchliches und Himmelschreiendes.

Ein umfangreicher Anhang bietet wertvolle Buchtipps, weist auf augenöffnende Filme hin, erklärt, auf welchen Internetseiten man Hintergrundinformationen findet und nennt Webinare, die tief in die israelische und palästinensische Gesellschaft sowie deren Konflikt blicken lassen. Eine etwas andere Zeittafel markiert Meilensteine der Geschichte, der Konfrontationen sowie von Dialog- und Friedensinitiativen.

 

 

 

„Erlebnisse im Heiligen Land“ – neues Werk von Johannes Zang
Publiziert am 16. Dezember 2021

Der deutsche Theologe Johannes Zang hat mit „Erlebnisse im Heiligen Land“ ein neues Buch veröffentlicht. Er gibt darin anhand von 77 Geschichten vielfältige Einblicke in das Land und die Eindrücke, die er in Israel und Palästina sammeln konnte. Das Werk ist im Promedia Verlag erschienen und kann derzeit für € 19,90 erworben werden. Die Kirchenzeitung der Diözese Linz hat in ihrer Ausgabe 46/2021 darüber berichtet und im folgenden Artikel einen guten Einblick in das 224 Seiten umfassende Buch geboten:

Von Ausgangssperre bis Zugvögel [1]

Zehn Jahre hat Johannes Zang insgesamt in Israel und Palästina gelebt. Als Autor lässt er seine Leser/innen teilhaben an dem Interessanten, Kuriosen und Bedrückenden, das ihm im Heiligen Land begegnet ist.

So vielfältig das Land ist, sind auch Zangs Themen. In 77 Kapiteln auf je einer Doppelseite bewegt er sich vom Heute ins Gestern, vom Norden in den Süden, von Moscheen in Kirchen, von Tel Aviv in den Gazastreifen. Oder in einen der 43 Nationalparks, die es in Israel gibt. Als Heiligland-Pilger/in konzentriert man sich natürlich mehr auf religiöse Stätten und biblische Plätze als auf die Landschaft. Doch Israel hat atemberaubende Naturschönheiten zu bieten, macht Zang aufmerksam: etwa die Negevwüste oder „Ein Gedi“ am Toten Meer. Wanderungen im Heiligen Land hinterlassen oft tiefere Spuren als historische Abhandlungen, lautet seine Botschaft. Auch an Vögeln interessierte Menschen kommen in Israel und Palästina auf ihre Rechnung. 500 (!) Millionen ziehen jährlich auf ihrem Weg in die Winter- bzw. Sommerquartiere durch das Land und machen vor allem im Norden des Sees Gennesaret Rast.

Oder wer weiß, dass mit September 2021 in Israel wieder ein „Schmitta“- Jahr begonnen hat? Alle sieben Jahre ist säen, pflügen und ernten verboten, schreibt die Bibel vor. Das ist eine Herausforderung für fromme jüdische Bauern und für Strenggläubige, die die entsprechenden kultisch reinen Lebensmittel suchen. Die Lösung des Problems? – Man kann bei palästinensischen Bauern oder Importware kaufen oder ein wenig kreativ werden.-

Zang kann auch von Erfahrungen berichten, die Heilig-Land- Pilger im Normalfall nicht machen, was aber zum Alltag der palästinensischen Bevölkerung gehört. Als Organist in Jerusalem gab er auch 14-tägig Klavierunterricht in Zababdeh im Westjordanland. Die 110 Kilometer lange Fahrt mit dem Sammeltaxi dauerte wegen der israelischen Kontrollpunkte immer lange, aber der Rekord von neun Stunden und zwei Minuten raubte dem Autor dann doch einmal die letzte Kraft. Wie schwierig die arabische Sprache zu erlernen ist – auch das hat der Autor am eigenen Leib erfahren. Der Wortschatz des Arabischen ist immens, allein für Honig gibt es 80 Bezeichnungen, für das Kamel angeblich 1.000. Ein paar arabische Worte haben sich in das Deutsche eingeschlichen: z. B. Ziffer oder Matratze, dem das arabische Wort für „Teppich auf dem man schläft“ zugrunde liegt.

So leicht sich die einzelnen Kapitel lesen, in einem Anhang hat Zang alles, vor allem seine politischen Statements zur israelischen Besatzungspolitik, penibel belegt. Es ist ein spannendes und fundiertes Buch, eine lohnende Lektüre.

[1] Josef WALLNER: Von Ausgangssperre bis Zugvögel, in: KirchenZeitung der Diözese Linz, 46/2021, https://www.kirchenzeitung.at/site/kirche/kircheooe/von-ausgangssperre-bis-zugvoegel  (16.11.2021).

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Weitere Bücher von Johannes Zang

 


Texte von Johannes Zang die im "Das Palästina Portal" veröffentlicht wurden

 

 

Johannes Zang

Unter der Oberfläche
Erlebtes aus Israel und Palästina



"Johannes Zang hat einen sehr persönlichen Bericht vorgelegt.
Ein ehrliches und bewegendes Buch über seine Erfahrungen
im Nahen Osten, mit Israelis und Palästinensern.
Es bietet einen ungewöhnlichen Einblick in einen Konflikt,
der den meisten nur aus den Schlagzeilen bekannt ist." -
Dr. Bettina Marx, ARD-Radio-Korrespondentin für Israel und die Palästinensischen Gebiete, Studio Tel Aviv  mehr >>>

Zuckermann Israels Schicksal
Der Zionismus vor seinem historischen Ende? - Moshe Zuckermanns neues Buch zeigt auf, in welche politische Ausweglosigkeit Israel durch seine Staatsideologie geraten ist - Rezension von Arn Strohmeyer - Der politische Wind hat sich gedreht – nicht zuletzt durch den Angriff Israels auf den Gaza-Streifen im Sommer -, der nicht, wie Israel ihn darstellt, ein „Krieg gegen den Terrorismus“ war, sondern ein weiteres großes Massaker an den Palästinensern  >>>


 

Israels Schicksal. Wie der Zionismus seinen Untergang betreibt - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Die rechtsnationalistische zionistische Regierung unter Netanyahu, Lieberman und Bennet fährt durch ihre aggressiv-kolonialistische Politik den Staat Israel gegen die Wand, wenn nicht sogar in den Abgrund, so kann man als Fazit das Buch von Moshe Zuckermann pointiert zusammenfassen.  >>>

 



Die Angst vor dem Frieden.
Das israelische Dilemma

Moshe Zimmermann

Aufbau Verlag Berlin 2010

"Frieden mit den Arabern wäre ein Albtraum" - Der israelische Historiker Moshe Zimmermann zeichnet in seinem neuen Buch ein düsteres Bild von Israel und seiner Zukunft - Arn Strohmeyer - (Moshe Zimmermann: Die Angst vor dem Frieden. Das israelische Dilemma, Aufbau Verlag Berlin 2010) - Der israelische Historiker Moshe Zimmermann hat ein erschreckendes Buch über den politischen Zustand seines Landes geschrieben - erschreckend vor allem für diejenigen, die über Israel wenig wissen und immer noch an dem Bild vom kleinen bedrohten Staat mitten im "arabischen Meer" festhalten. Freunde Israels haben es da leichter, sie können gleich die Klischees vom "antisemitischen" oder "selbsthassenden Juden" hervorholen und die vorgebrachte kritische Analyse auf diese Weise abtun. Aber Argumente dieser Art sind gar keine, weil sie einfach zu einfältig und platt sind, um ernst genommen zu werden. Moshe Zimmermann ist ein zu renommierter und anerkannter Historiker mit bedeutenden Veröffentlichungen über den Holocaust und auch zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, als dass man sein  neues Buch so abtun könnte. Es ist harter Tobak, den er vor allem dem deutschen Leser zumutet, der zumeist eine ganz andere Vorstellung von Israel hat. (...) Dafür, dass es nicht zu einer Tendenzwende in Richtung Frieden kommt, macht Zimmermann militante Minderheiten in der israelischen Gesellschaft verantwortlich: die Araber-Hasser, die Orthodoxen, die Siedler und das Militär. Diese Gruppen - so der Historiker - haben die israelische Gesellschaft in Geiselhaft vor dem Frieden genommen, schüren die Angst und diktieren das politische Tun. Die Mehrheitsgesellschaft fügt sich, weil sie sich vor dem Widerstand dieser kleinen Gruppen gegen einen Frieden mehr fürchtet als vor der Fortsetzung des Status quo oder sogar einem neuen Krieg mit den Nachbarn. Bestes Beispiel: Nicht wenige israelische Analytiker sehen einen Bürgerkrieg zwischen Armee und Siedlern voraus, wenn sich die Regierung doch entschließen sollte, für die Entstehung eines Palästinenserstaates die besetzten Gebiete zu räumen. Begünstigt wurde das Erstarken kleiner mächtiger Gruppen in der israelischen Gesellschaft durch eine "ideologische Revolution". Die Staatsideologie des Zionismus wird heute nicht mehr wie in den Anfangsjahren des Staates nach 1948 von den säkularen sozialistischen Elementen (vor allem der sozialdemokratischen Arbeiterpartei) getragen, sondern von den Nationalisten, Nationalreligiösen und Ultraorthodoxen. Für diesen neuen Zionismus - den Zimmermann den "wahren Postzionismus" nennt - ist das "Jüdische" im religiös-orthodoxen Sinne vorrangig, es ist der primäre Wert, dem auch die Demokratie untergeordnet wird. Priorität hat bei diesen Kräften ein "jüdischer Staat", der dann automatisch ethnozentrisch orientiert ist und kein demokratischer mehr sein kann, weil er die anderen Minderheiten im Land diskriminiert. Diese Gruppen, die auch in Netanjahus Koalition stark vertreten sind, haben Israel religiöser gemacht und politisch deutlich nach rechts gerückt. Diese tragenden neuen Säulen des Zionismus sind äußerst friedensfeindlich. Zu den "Araber- Hassern" zählt Zimmermann den derzeitigen Außenminister Avigdor Lieberman und seinen Anhang - zumeist Einwanderer aus der früheren Sowjetunion. Jeder Kompromiss mit Arabern gilt Liebermann als "Kriecherei". Er sagt: "Wenn wir zaudern, stottern, kriechen, werden sie uns an die Wand drücken."  >>>

Moshe Zimmermann: "Die Angst vor dem Frieden" - Arne Hoffmann - Durch eine Rezension in der Frankfurter Rundschau war ich auf das Buch Die Angst vor dem Frieden des israelischen Historikers Moshe Zimmermann (Leiter des Richard-Koebner-Zentrums für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem) aufmerksam geworden – ein Buch, das sich als eine wirklich aufrüttelnde Analyse herausstellte. Während man aus unseren Medien nur bruchstückhafte und sehr zurückhaltende Informationen über bedenkliche Entwicklungen innerhalb Israels erhält, zeichnet Zimmermann auf 150 Seiten ein so deutliches und unverblümtes Bild der Zustände in diesem Land, dass man sich schon fast wundert, wie dieses Buch hierzulande überhaupt veröffentlicht werden konnte. >>>


Moshe Zimmermann

Goliaths Falle


 

 

 

 

 

 

 

Moshe Zuckermann

Sechzig Jahre Israel

Rezension - Dr. Ludwig Watzal - Die Genesis einer politischen Krise des Zionismus - Die Frage muss erlaubt sein: War noch ein Buch zum 60. Geburtstag Israels nötig, das dann auch noch mit fast einjähriger Verspätung auf den Markt gekommen ist? Die Antwort muss Ja lauten, weil über dieses Land nicht oft genug wirklichkeitsnah geschrieben werden kann. In diesem Sinne hebt sich das Buch von Moshe Zuckermann, Professor am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas (TAU) in Tel Aviv, positiv von der zahlreich erschienen Erbauungsliteratur zum Staatsgründungsjubiläum ab. Die Lage, in der sich Israel >>>

Moshe Zuckermann: Sechzig Jahre Israel. Die Genesis einer politischen Krise des Zionismus. - Massada und Samson - Susann Witt-Stahl - Der Anblick des Meeres und blau-weißer Winkelemente, von dem die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstags des jüdischen Staates getragen wurden, löste nicht bei allen Israelis ozeanische Gefühle aus. Während TUI-Slogans wie »Israel ist sexy« (die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin) aufgesagt wurden, verfasste der Historiker Moshe Zuckermann eine Analyse der umfangreichen Strukturprobleme seines Landes. Was dabei herauskam, ist eine messerscharfe Ideologiekritik des Zionismus. - Zuckermann widmet sich dessen »religiös eingefärbter Identitätsgrundlage«, der Fetischisierung der Sicherheitsfrage und des Militärs, seiner Klassenhierarchie, dem »systemgewachsenen Rassismus«, der Selbstviktimisierung seiner Träger als »schießende Gewissensgequälte« und ihrer »ideologischen Unverfrorenheit«, mit der die Möglichkeit des Friedens geleugnet wird: Zionisten stellen das unterdrückerische Verhältnis der israelischen Besatzer zu den palästinensischen Besetzten als symmetrisches zu einem »Partner« dar, der angeblich zu keinem »Kompromiss« bereit sei. Deutliche Worte findet der Autor für die »heteronome Instrumentalisierung« der Shoah, die von der wachsenden Siedlerbewegung auf die Spitze getrieben wird >>>

 

»Israel steckt in einer Sackgasse« - Räumung besetzter Gebiete würde zu großen innenpolitischen Problemen führen. Ohne sie kein Frieden mit Palästinensern möglich. Ein Gespräch mit Moshe Zuckermann - Interview: Rolf-Henning Hintze

Moshe Zuckermann

"Antisemit!"

Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument

Promedia Verlag, Wien, 2010
ISBN 978-3-85371-318-1

Moshe Zuckermann, "Antisemit!" - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Der Titel des Buches des israelischen Historikers Moshe Zuckermann hätte nicht treffender formuliert werden können. Der Vorwurf des „Antisemitismus“ ist der politisch gewinnträchtigste gegenüber den Kritikern israelischer Besatzungs- und Unterdrückungspolitik gegen das palästinensische Volk in ihrem Heimatland. Mit diesem hanebüchenen Vorwurf werden nicht die Neonazis, sondern führende Persönlichkeiten sowohl jüdischer als auch nicht-jüdischer Provenienz überzogen. An vorderster Front dieser Verleumdungskampagne agiert die derzeitige rechtsnationalistische israelische Regierung samt ihrer Israelfans in den USA und weiten Teilen Westeuropas. Wie sagte doch der israelische Regierungschef Benyamin Netanyahu, nachdem der UN-Menschrechtsrat den Goldstone-Bericht an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitete hat: „Wir brechen jetzt auf, um jene zu delegitimieren, die versuchen, uns zu delegitimieren.“ >>>

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Vorabdruck


Moshe Zuckermann
und andere

Identitäten: Israel zwischen Postzionismus und Ethnopolitik

 

 

 


 

Zweierlei Israel
Israel und die Linke - eine Geschichte von falscher Liebe und echtem Hass, von Irrtümern und Missverständnissen. Der jüdische Marxist Moshe Zuckermann, überzeugter Israeli und gewesener Zionist, klärt auf, wie es eine aufgeklärte Linke mit Israel halten sollte und was die deutsche Linke einen Dreck angeht



Zweierlei Holocaust

Zweierlei Holocaust- verweist zum einen auf die unterschiedlichen Bedeutungsfunktionen, die das geschichtliche Ereignis in den politischen Kulturen Israel und Deutschland erfüllt. Zum anderen bezieht er sich auf die in beiden Ländern nachweisbare Diskrepanz zwischen dem Wesen des Holocaust und seiner kulturindustriell verformten Rezeption.
 

 

 

 





Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Bd.33/2005

Antisemitismus - Antizionismus - Israelkritik

Israeli RejectionismIsraeli Rejectionism – Buchbesprechung  - (Die israelische Politik des Zurückweisens) - Ludwig Watzal - (Zalman Amit/Daphna Levit: Israeli Rejectionism. A Hidden Agenda in the Middle East Peace Process, Pluto, London-New York, pp.208) - Nachdem die palästinensische Führung 20 Jahre lang mit verschiedenen israelischen Regierungen über eine Lösung des Nahostkonflikts verhandelt hat, ist sie von der Scharade, die die USA, der übrige Westen und sogar die besetzten Palästinenser unter der Führung von Mahmud Abbas "Friedensprozess" nennen. Abbas  bittet die Vereinten Nationen, dem "Staat Palästina" den Status eines Vollmitglieds zu gewähren. Die israelische Regierung widersetzt sich diesem Antrag heftig, und so machen es auch die USA. Seit 1967, als die israelischen Verletzungen internationaler Normen immer wieder vor den UN-Sicherheitsrat gebracht wurden, hat die US-Regierung ihm (Israel) lässig den Rücken gestärkt. Für die große Mehrheit der US-Regierungen war Israel immer "the good guy", sogar nachdem es im Juni-Krieg 1967 die USS Liberty vor der Küste Israels in internationalen Gewässern angegriffen und 34 US-Marines getötet hat. In der Frage, wer für den Stillstand in den Friedensverhandlungen in Nahost in den letzten 80 Jahren verantwortlich ist, ist das Buch "Israeli Rejectionism" aktuell. >>>

 

Auch - Israeli Rejectionism (Die israelische Politik des Zurückweisens) - Dr. Ludwig Watzal - >>>

 

Israeli Rejectionism  - Ludwig Watzal - Zalman Amit/Daphna Levit, Israeli Rejectionism. A Hidden Agenda in the Middle East Peace Process, Pluto, London-New York, pp 208, 24.70 $. - After having negotiated for 20 years with different Israeli governments about a solution to the conflict in the Middle East, the Palestinian leadership is sick and tired of the charade that the U. S., the rest of the West and even the occupied Palestinians under the rule of Mahmud Abbas call “peace process”. Abbas and its cronies ask the United Nations to grant the “State of Palestine” full membership status. The Israeli government fiercely opposes this move and so does the U. S. Since 1967, when Israel´s violations of international norms were brought before the UN Security Council time and again, the U. S. government has backed it off-hand. For the large majority of U. S governments, Israel was always the “good guy” even after it attacked the USS liberty in the June war of 1967 in international waters of the shore of Israel and killed 34 US marines. At the question, which is responsible for the stalemate in the progress towards peace in the Middle East for the last 80 years, the book “Israeli Rejectionism” comes into play. Already in the introduction of this book, the authors blame Israeli leadership for its rejectionist attitude towards peace. “Our position is that Israel was never primarily interested in establishing peace with its neighbors unless such a peace was totally on its own terms.” >>>

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Felix Zimmermann

Schauplatz Palästina
Leben auf beiden Seiten der Mauer

Wahlen in Palästina, Abzug der Siedler, Rückkehr der Touristen: Seit Arafats Tod ist die Region im Umbruch. Wie sieht der Alltag aus auf beiden

 Seiten der Mauer? Welche Hoffnungen haben die Menschen? Was sind sie bereit, zu opfern? Ungewöhnliche Einblicke, klare Analysen - ein spannendes Buch zum aktuellen Thema.

Verlag Herder
€[D] 9,90 / sFr 18.10
ISBN 3-451-05666-6

G. Zambon

Mordechai: eine fast wahre Geschichte

Hrsg. Arbeitskreis Palästina-Israel - Frankfurt am Main,
Uri Avnery und Baruch Kimmerling
Emil Habibi gewidmet

Der Autor Dr. Giuseppe Zambon ist italienischer Jude, Internationalist, Friedensaktivist, Humanist, Buchhändler, Verleger (wegen der Reihenfolge bitte ich um Nachfrage bei G.Z. :-) ) und ich empfehle dieses Märchen allen, die Kinder, Enkelkinder, Neffen, Nichten, Kinder von FreundInnen im Alter zwischen 3 und 13 haben. Erwachsene werden beim Vorlesen Freude haben wenn den Kindern ein tiefes Gefühl für Mitmenschlichkeit vermittelt wird.

 

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