Al Jazeera
Investigations – The Lobby P1: Young Friends of
Israel
Al Jazeera Investigations zeigt, wie die
Israel-Lobby die britische Politik
beeinflusst. Eine sechsmonatige
Undercover-Untersuchung zeigt, wie Israel in
verschiedene Ebenen der britischen
Demokratie vordringt. -
Episode Eins: In Teil Eins zeigt Al
Jazeera Investigations, wie
Pro-Israel-Gruppen versuchen, die britische
Jugend zu beeinflussen.

P1
Wie
Israel die britische Politik beeinflusst
Wir
enthüllen von innen, wie die israelische Botschaft
verschiedene Ebenen der britischen Demokratie
durchdringt, im ersten von vier Programmen
Der
Kampf um Großbritanniens Jugend
Die
Lobby
Infolge von Jahrzehnten der Gewalt ist eine neue
Herausforderung für Israels Besetzung von
palästinensischem Land aufgetaucht, die BDS genannt
wird.
Die Menge schreit:
“BDS ist hier, um zu bleiben.”
Das
ist die globale Bewegung, um Israel Boykott,
Desinvestitionen und Sanktionen aufzuerlegen
und
es als Apartheidstaat bloßzustellen. Die israelische
Regierung hat mit einer Kampagne reagiert, um das
Image des Landes wieder herzustellen.
Israels Premierminister, Benjamin Netanyahu:
“Der Grund, weshalb wir BDS bekämpfen sollten, ist,
weil es falsch ist. Es ist ein Verstoß gegen die
Moral.”
Es
ist eine Operation, die das geheimnisvolle
Ministerium für Strategische Angelegenheiten führt.
Ben White:
“Sie rekrutieren hauptsächlich ehemalige
Geheimdienstoffiziere. Ihre Hauptaufgabe ist es,
gegen BDS weltweit vorzugehen.”
Indem
Al Jazeeras Untersuchungseinheit einen
Undercover-Reporter einsetzt, verrät es Israels
geheime Aktivitäten in London, einer Stadt, die zum
großen Kampffeld wurde.
Ilan Pappe:
“Die BDS-Kampagne hat in vielerlei Hinsicht in
Großbritannien gekeimt.”
Sie
werden Menschen begegnen, die daran arbeiten, BDS
auf jeder Ebene der britischen Politik zu bekämpfen.
Eins
von Israels Hauptzielen ist die Labour-Partei. Zum
ersten Mal ist ihr Führer ein Verfechter der
palästinensischen Bürgerrechte.
Ben
White:
“Sie wären sehr froh, Jeremy Corbyn nicht länger als
Führer der Labour Partei zu sehen, ganz sicher.
Peter Osborne,
Journalist, Daily Mail
“Es
ist eine empörende Einmischung in britische Politik,
das sollte nicht erlaubt sein.”
Es
ist ein Kampf der Ideen, die nicht nur verändern,
wie Israel dargestellt wird, sondern auch, wie über
(Israel) debattiert wird.
Episode 1
Junge
Freunde Israels
Unser
Undercover-Reporter wuchs in Deutschland auf und
schuf sich eine Identität als ein Absolvent, der
plant, in Großbritannien zu leben. Robin richtete
sich in London ein, als aufstrebender Aktivist der
Labour-Partei, mit starken Sympathien für Israel.
Nachdem er über einen Monat an Parteifunktionen
teilgenommen hatte, zeigte er sich als ein Freund
Israels.
Und
schon nach kurzer Zeit erkannte er ein bekanntes
Gesicht. Shai Masot ist ein hoher politischer
Offizier an der israelischen Botschaft.
Robin:
“Ich bin Robin.”
Shai Masot:“Israelische
Botschaft -
Robin:
Okay, schön Sie kennenzulernen.”
Shai
Masot: Mein Name ist Shai.”
Robin:
“Shai?”
Shai Masot:
“Ja, Shai.”
Es
ist eine Sitzung der Labour-Freunde-Israels oder der
LFI, Mitglieder des britischen Parlaments, die sich
für Israel einsetzen.
Shai Masot:
“Nicht viele junge Leute wollen sich anschließen.
Offensichtlich wollen sie, sobald sie
Parlamentsmitglied werden, nicht angegliedert sein,
und das ist es, die Kette ist geschlossen. Denn
jahrelang war das Erste, was jedes
Parlamentsmitglied zu tun pflegte, sich der LFI
anzuschließen. In der Labour-Partei tun sie es nicht
mehr. Bei der CFI geht es automatisch.”
Großbritanniens Regierungspartei hat auch eine
Lobbygruppe, die
CFI
oder
die Konservativen Freunde Israels.
“Von
den 40 neuen Parlamentsmitgliedern, die gerade bei
der letzten Wahl hinzukamen, waren alle in der CFI.
In der LFI gab es so etwas nicht. Und du musst mehr
Menschen an Bord bekommen. Es ist zur Zeit viel
Arbeit.”
Robin Harrow
(Undercover-Reporter)
Robin
twitterte und schrieb Artikel über Israel und die
Labour-Partei, indem er seine Online-Identität
aufbaute.
Er
entdeckte zahlreiche Gruppen, die Israel
unterstützen -
und
die sich selbst als unabhängige Graswurzelbewegungen
identifizieren. Eine davon ist: die
“Sussex-Freunde Israels”, die den Protestmarsch
gegen die pro-Palästina-Bewegung organisierten, die
Israel boykottiert. Robin hatte sich ihnen
angeschlossen. Shai erklärte später die Rolle der
Botschaft bei einigen dieser Bewegungen.
Shai Masot:
“Es gibt eine Graswurzelbewegung, wie z.B. die
“Sussex-Freunde Israels”, du warst auf ihrer
Demonstration. Es gibt die
Israel-Großbritannien-Allianz, die BICOM. Es gibt so
viele, es gibt: Wir glauben an Israel - es sind so
viele.”
Shai
hatte geholfen, eine Jugendgruppe innerhalb der
Konservativen Freunde Israels zu errichten.
Robin:
“Sie haben eine junge Abteilung der CFI ?”
Shai Masot:
“CFI, ja! CFI begann ein Jahr zuvor damit aufgrund
meiner Idee. Danach, als ich versuchte dasselbe bei
der Labour zu tun, hatten sie eine Krise mit Corbyn.
Jede Gruppe hat eine unterschiedliche Idee.
Insbesondere gibt es keine LFI für junge Menschen.
Das ist der einzige Platz, wo es ein Vakuum gibt. In
dem Augenblick, wo es 100, bzw. 200 Menschen werden,
dann beginnt es eine richtige Organisation zu
werden. Aber das könnte ein Jahr dauern.”
Robin:
“Haben Sie jemals etwas wie eine Gruppe aufgebaut?”
Shai Masot:
“Ja, ich habe so etwas öfters getan, ja!”
Robin:
“Okay, in Israel?”
Shai Masot:
“In Israel und hier.”
Robin:
“Ah, auch hier.”
Shai Masot:
“Ja, nichts, dass ich teilen kann, - aber ja.”
Robin:
“Nichts, dass du teilen kannst?”
Shai Masot:
“Ja, weil es Dinge gibt, von denen du weißt, dass
sie geschehen, aber es ist gut, diese Organisationen
unabhängig zu belassen. Aber wir helfen ihnen zur
Zeit ...”
Robin:
“Sich zu etablieren?”
Shai Masot:
“Ja!”
Robin:
“So, danke vielmals und dir noch einen schönen
Abend.”
Unsere Untersuchung brachte den hohen politischen
Offizier der Botschaft mit einer Reihe von
pro-Israel-Gruppen in Verbindung mit den
parlamentarischen Freunden Israels, jungen
Konservativen, BICOM, Lobbyisten
als
auch Graswurzelbewegungen. Außerdem ist Shai in den
Arm der Fabian Gesellschaft involviert,
einem einflussreichen Think-Tank der
Labour-Partei.
Martin Edobar:
“Ich kenne Shai. Shai ist ein guter Kerl. Er ist ein
guter Freund von mir.”
Martin Edobar
war Vorsitzender der Jungen Fabianer, von 2015 –
2016.
“Als
wir mit der israelischen Botschaft
zusammenarbeiteten, gaben sie uns ein Programm, das
sehr neutral war. Ich lernte Shai bei diesem Vorgang
kennen und Shai selbst ist ein sehr ausgewogener
Kerl. Wenn du mit der israelischen Botschaft
sprichst, werden sie dich nicht mit Propaganda
überschütten.”
Anscheinend ist die Mission des israelischen
Diplomaten, Unterstützung für Israel auf allen
Ebenen der Labour-Partei aufzubauen.
Shai Masot:
“Es gibt viele Gruppen, die die Parlamentsmitglieder
schulen. Aber es gibt niemanden, der die
Graswurzelbewegungen der Partei schult. Das ist die
Idee. Besonders die Konservativen bei der
Labour-Partei brauchen es nicht.”
Shai
sagt, er kenne fast alle Aktivisten der
Fabian-Gesellschaft.
Shai Masot:
“Es gibt nicht mehr als 200.”
Robin::
“Das sind alle?”
Shai Masot:
“Das sind alle in London, circa 200, die aktiv sind.
Sie machen Kampagnen, sind aktiv, ich kenne fast
alle von ihnen. Ich nahm eine Fabian-Gruppe mit nach
Israel. Martin und andere waren in dieser Gruppe.”
Martin Edobor
erklärt, wie die Unterstützung von ausländischen
Regierungen der Fabian-Mitgliedschaft hilft.
“Shai
ist gut im Hinblick auf Arbeitskräfte, und er hat
großartige Kontakte auf beiden Seiten … sowohl in
Palästina, als auch in Israel als Teil seiner
Erfahrung in seiner Position. Zudem ist er auch ein
großartiger Kerl. Er ist sehr hilfreich und auch
eine große Stütze. Und er ist sehr ausgewogen.”
Peter Osborne,
Journalist von Daily Mail
“Ich
ging mit den Konservativen Freunden Israels auf eine
der Reisen in den Nahen Osten. Sie war hervorragend
organisiert, wurde sehr gut betreut. Man bekam
fantastischen Zugang. Man traf sich mit
Palästinensern.
Wenn
man sich einzig und allein auf diese Reise verließe,
würde man eine sehr einseitige Sichtweise bekommen.”
Martin Edobor:
“Kürzlich las ich etwas auf Facebook – etwas
Verrücktes – nämlich, dass die Israelis den
Palästinensern kein Wasser oder dergleichen während
des Ramadans gäben. Ich weiß, dass das eine
Falschmeldung ist.”
Laut
der Zeitung, Haaretz, hat Israel, das
sämtliche Wasserquellen in der besetzten Westbank
kontrolliert,
die
Zufuhr unterbunden, auch, wenn der Grund bestritten
wurde.
Martin Edobor:
“Ich war in Israel und ging zu der Delegation, um zu
sehen, wie das System gegenwärtig ist. Ich weiß,
dass es eine Falschmeldung ist, und ich weiß, dass
es Propaganda ist. Du wirst das nur verstehen, wenn
du jetzt in das Land fährst.”
Unser
Undercover-Reporter fand heraus, dass Shai Masot in
einer anderen Schlüssel-Labour-Organisation eine
Rolle spielte, der Jüdischen-Labour-Bewegung oder
JLM.
(Ein
Schreiben)
”Hallo Robin, schön dich Montagabend kennengelernt
zu haben. Ich bin mehr als froh dabei zu helfen,
die “Young LFI” (junge LFI) zu etablieren. Wie ich
erwähnte, hat die “Young LFI” nächste Woche ein
Treffen... , du bist mehr als willkommen, daran
teilzunehmen und junge Zionisten zu treffen.
Mit
freundlichen Grüßen
Ella”
Robin
nahm an dem von der JLM organisierten Sommergrillen
teil. Vieles des “Small Talk” drehte sich um die
israelische Botschaft.
Dame:
“Wen kennst du bei der Botschaft?”
Robin:
“Shai.”
Dame:
“Oh, du kennst Shai? Wie interessant, ich arbeite
mit ihm zusammen.”
Robin:
“Oh, du arbeitest mit ihm (zusammen)?”
Dame:
“Ich arbeite für den Botschafter...
Jeremy Newmark:
“In
diesem Augenblick möchte ich nun formell Ella auf
ihrem neuen Posten als Direktorin begrüßen.”
Jeremy Newmark
ist
der Vorsitzende der “Jewish Labour Movement”
(Jüdische-Labour-Bewegung)
“Ella
war keineswegs in dieser Schar der CVS die Person,
die die meiste Labour-Partei- und politische
Erfahrung hat. Aber es gab etwas, was wir bei der
JLM-Exekutive als Führungsbeamte spürten, das viel
mehr wert ist, sie ist
eine
von euch. Sie hat intern die Mitarbeiter gesehen.
Sie hat an eurer Seite Campus-Kampagnen bestritten –
weshalb wir den Schritt taten, Ella für diese Rolle
zu ernennen. Wir meinen, dass sie auch weiterhin
eine unglaublich wichtige
Rolle bei der Leitung des Kampfes gegen den
Antisemitismus in der Labour-Partei spielen wird.”
Ella Rose:
“Hallo Leute, nun wurde ich also eingeführt.
Ich
bin Ella, die Chefin des Grillens der JLM und nun
deren neue Direktorin.”
Ella Rose
ist die Direktorin der JLM.
“Lasst uns losgehen, lasst uns hoffentlich die
Zukunft dieses Landes beeinflussen, mit einer
progressiven starken, fairen Gesellschaft.”
Was
als Nächstes kam, überraschte unseren
Undercover-Reporter.
Shai
hatte Robin gebeten, Teil des Plans der israelischen
Botschaft zu werden, junge Labour-Partei-Mitglieder
anzuwerben.
LFI
bedeutet: Labour-Freunde-Israels.
Shai Masot:
“Sie versuchen gerade – sie wollen - eine Filiale
der Jungen-Freunde Israels errichten.
Die
Idee ist, eine Art Filiale der JLF zu etablieren,
die mit jungen Leuten zusammenarbeiten wird. Also,
was ich damit sagen will, ist, falls du freie Zeiten
hättest und dich einbringen möchtest – sie suchen
jemanden, der damit beginnt, der sie leiten wird.
Wir müssen versuchen – überlegen – also, was
könntest du tun?”
Shai
schlug dann vor, sowohl die “Junge LFI” zu gründen,
als auch, sich um eine Stelle bei der israelischen
Botschaft zu bewerben.
(ein
Schreiben der Botschaft):
“Sind
Sie an einem Vollzeitjob interessiert? Es handelt
sich um eine politische Position an der Botschaft,
um einen Vollzeitjob. Ich kann Ihnen mehr Details
geben. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie interessiert
sind.”
Er
wurde zu einem privaten Treffen in ein Londoner
Hotel eingeladen. Es schloss Mitarbeiter der
Botschaft sowie britische Unterstützer Israels ein.
Ein israelischer Diplomat
nahm Robin beiseite: “Wir suchen Mitarbeiter...
jemanden, um in der Botschaft zu arbeiten. Ich weiß
nicht, ob das etwas ist, dass Sie interessieren
könnte.”
Michael Freeman
ist
der Vorsitzende für Angelegenheiten der
Zivilgesellschaft in der Londoner Botschaft.
Robin:
“Shai sprach mit mir darüber, so gab ich ihm meinen
Lebenslauf, das wird' s sein.”
Michael Freeman:
“Ja,genau!, das ist es. Wir suchen jemanden, der an
dem ganzen BDS-Projekt, bzw. den verschiedenen
Bewegungen Nachforschungen anstellt: Wer sie sind,
was sie sind, in etwa die Strategie des gesamten
BDS. Ich weiß nicht, ob dir so etwas gefallen
könnte?”
Ella Rose,
die neue Direktorin des JLM war erfreut,
von Robins Plänen zu
hören, eine junge LFI aufzubauen.
“Ich
arbeitete zuvor an der Botschaft hier. Ich kann dir
definitiv helfen und käme gerne zu jedem Event, dass
du veranstaltest. Bitte zähle mich zu deinem Fan
Nummer 1.”
(Ein
Dokument):
“Eine
Nachricht von der Botschaft von Israel:
Ich
schreibe wegen der Teilnahme an:
“Im
Gespräch mit Israels Minister für Öffentliche
Sicherheit, Strategische Angelegenheiten und
öffentliche Diplomatie, Herrn Gillad Erdan, PM”
der
Veranstaltung am Mittwoch, 5. September, um 19 Uhr
Ich
schlage vor, du kommst etwas früher, da du die
Sicherheitsvorkehrungen durchlaufen musst
(15
Minuten vor der Veranstlaltung genügen).”
Der
Ehrengast: ein Minister der israelischen Botschaft
“Ich
wuchs mit der Ideologie auf, dass das Land Israel
ingesamt dem jüdischen Volk gehört. Kein Kompromiss,
moralisch, biblisch. Das Land Israel gehört dem
jüdischen Volk.”
Gilad Erdan
ist
israelischer Minister für Strategische
Angelegenheiten
“Die
primäre Rolle von Israels Ministerium für
Strategische Angelegenheiten ist, die BDS-Bewegung
zu bekämpfen.
Sie
ist eine strategische Bedrohung für die Zukunft
Israels, denn, wenn wir sie fortfahren lassen, mit
all den Lügen, die gegen Israel verbreitet werden,
werden wir die fantastische junge Generation
verlieren. Und aus ihr werden eventuell die nächsten
Führer des Vereinigten Königreichs und anderen
Ländern, und sie werden glauben, dass Israel ein
sehr schlechtes Land ist.”
Bei
einem weiteren Treffen mit Israels hohem politischen
Offizier …, lehrt Shai Robin, eine neue
pro-Israel-Gruppe zu gründen.
Shai Masot:
“Grundsätzlich sind die Menschen, die zur
Labour-Partei gehören, jung.
Wie
kommst du an sie heran? - Also, zuerst brauchst du
etwas, was du verkaufen kannst, okay? Theoretisch
wird LFI zustimmen, eine Delegation nach Israel zu
senden. Das ist immer ein guter Start.
Zweitens brauchen wir einen interessanten Sprecher.
Dabei kann die Botschaft helfen oder der LFI. Wenn
du dich freiwillig zum Vorsitzenden meldest,
brauchst du theoretisch jemanden, der die Arbeit in
den sozialen Medien macht und jemanden, der sich um
die Redner und Veranstaltungen kümmert, oder
jemanden, der der Vorstand der Delegationen nach
Israel ist. Und dann brauchst du bloß... - dann
sechs weitere Leute mit irgendwie Verantwortung, und
sie bilden dann das Komitee der Organisation. Das
ist es. So wird eine Organisation aufgebaut.”
Robin:
“Wen soll ich kontaktieren?, was meinst du?”
Shai Masot:
“Michael Rubin – Michael Rubin, schreib ihm, du
hättest eine Idee, die du voranbringen willst.”
Robin:
“Welche Position hat er bei der LFI?”
Shai Masot:
“Er ist parlamentarischer Offizier.”
Michael Rubin:
“Ich begann kürzlich bei der LFI. Zuvor arbeitete
ich für die Labour-Partei. Ich war der Vorsitzende
der Labour-Studenten. Ich kenne Shai durch meine
Rolle bei den Labour-Studenten. Wir taten Dinge
gemeinsam. Lass uns von der Sonne profitieren,
solange sie anhält.”
Michael Rubin,
parlamentarischer Offizier, LFI
“Wir
haben darüber gesprochen, dass wir ein Start-Event
haben, zum Beispiel einen Cocktailempfang, indem wir
die obere (Etage) eines Pubs wie diesen mieten und
etwas Geld hinter die Bar stecken, um die Menschen
dorthin zu bekommen. Du könntest einige
parlamentarische Unterstützer, wie z. B. Joan Ryan,
einladen. Sie könnte vorbeikommen und sprechen, und
das gibt Leuten die Chance, ihr zu begegnen.”
Joan Ryan
ist
ein PM und Vorstandsvorsitzende der LFI.
Robin:
“Und, steht sie mit Shai in Kontakt?”
Michael Rubin:
“Ja, ja! Wir arbeiten mit dem Botschafter und der
Botschaft ziemlich oft zusammen. Deshalb spricht sie
die meisten Zeit mit Shai.”
Die
LFI scheint über die derzeitigen Abgeordneten
hinauszuschauen.
Michael Rubin:
“Im Augenblick ist die Labour-Partei kein guter Ort,
um es gelinde auszudrücken. Es gibt viele junge
Menschen, die kommen, moderat sind, mit guten
Ansichten hinsichtlich Israels. Ich denke, wir haben
diesen Leuten wirklich viel Aufmerksamkeit zukommen
lassen, Menschen, die in 10 oder 15 Jahren im
Parlament sein werden.”
Robin
berichtet ihm über das Interesse der israelischen
Botschaft, ihn zu rekrutieren.
Michael Rubin:
“Ich weiß, dort sind sehr oft offene Positionen.
Also solltest du mit Shai chatten.”
Er
gab ein Beispiel, wie ein Job bei der Botschaft die
weitere Karriere in der britischen Politik fördern
könnte.
Michael Rubin:
“Ella
Rose, sie war einige Jahre Präsidentin der UJS, der
Gewerkschaft jüdischer Studenten. Sie arbeitete in
der Botschaft. Aber sie verlässt die Botschaft nun,
um als neue Mitarbeiterin der
Jüdischen-Labour-Bewegung zu arbeiten.”
Ella Rose:
“Eine neue Wache kam … und irgendwann kamen sie auf
den Gedanken:
“Okay, wir werden jemanden einstellen, der bei
Dingen hilft. Und dann werden all diese
antisemitischen Mitarbeiter hinausgeworfen und JLM
ihr Profil weitgehend steigern. Sie dachten, sie
sollten anscheinend einen, der politisch ist,
einstellen, der weiß, was sie tun. Davor war ich an
der israelischen Botschaft und arbeitete mit Shai
zusammen.”
Asa Winstantley,
Journalist der Electronic Intifada
“Fast
zur selben Zeit fanden wir heraus, dass die große
Story der JLM, unter der Führung von Jeremy
Newmark,
der
später Ella Rose als Direktorin der JLM einstellen
sollte, um einen jungen Studenten in Oxford ging,
der Anschuldigen vorbrachte, dass die Labour-Partei
und die meisten der in Oxford verbliebenen Studenten
antisemitisch seien. Er präsentierte keinerlei
Beweise. Das Einzige, was er sagte, war, sie hätten
die Israel-Apartheid-Woche gefördert, ein sehr
bekanntes Ereignis, das auf allen Campus weltweit
stattfindet.”
Der
nationale Vorsitzende der Labour-Studenten zu der
Zeit war Michael Rubin.
Michael Rubin:
“Es gab Antisemitismus-Beschuldigungen im
Labour-Club. Also führte ich eine Untersuchung
durch, da ich der Vorsitzende der Labour-Studenten
war. Es war ein Bericht der Labour-Studenten, aber,
es gab einige Menschen, die dazu offensichtlich
Fragen stellten, weil eine Art der ersten Instanz
von Antisemitismus war.”
Asa
Winstantley:
“Es gab viele Lecks bei den Medien und Gespräche
darüber, wie Antisemitismus vertuscht wurde.”
Britische Zeitungen brachten wiederholt Berichte
über Antisemitismus in der Labour-Partei.
Eins
der nächsten (Angriffs-)Ziele war
Malia
Bouattia,
die
neu gewählte Leiterin von Großbritanniens
Nationalem Studentenverband.
Michael Rubin:
“Sie bezeichnete Birmingham als zionistischen
Außenposten, weil es eine große jüdische Gemeinde
hat. Also war das ziemlich schlimm. In der NUS und
in der Studentenpolitik und im Vereinigten
Königreich ist die Rhetorik ziemlich schlimm. Als ob
Zionismus etwas Schlimmes wäre. Wenn du dich als
Zionist bezeichnest, wirst du ins Abseits gestellt.
Sie sagen, sie wären anti-rassistisch. Sie sagen,
sie würden keine Menschen diskriminieren, aber wenn
der Antizionismus so weit geht, würde ich sagen,
wird er zu Antisemtismus.”
Demo:
“Palästina, Palästina!”
Mit jedem Jahr von Israels expandierender Besetzung
hat sich die Unterstützung von BDS mehr verbreite
auf den Kollege-Campus weltweit.
In
Großbritannien bestimmte der
israelisch-palästinensische Konflikt die 2016 Wahl
für die NUS-Präsidentschaft.
Malia
Bouattia:
Präsidentin der Nationalen Union der Studenten
Interviewerin:“Aber
Israel, wo es heute existiert, ist es problematisch
für dich?”
Malia Bouattia:
“Israel, wie es sich verhält, ist problematisch für
mich.”
Interviewerin:
“Wärest du einverstanden, dich als Antizionistin zu
bezeichnen?
Malia Bouattia:
“Ja, das wäre ich.”
Michael Rubin:
“Bouattia, sie ist wirklich schlimm. Kennst du
Robbie Young? Hast du von Robbie Young gehört?
Malia
ist Präsidentin der NUS, und Robbie ist einer der
Vizepräsidenten. Er ist ein Labour-Student, und er
ist wirklich gut im Hinblick auf Israel. Er war auf
einer Israel-Reise. Also hat er Israel aus erster
Hand gesehen. Er ist wirklich pro-Israel, deshalb
gibt es einige Personen bei NUS, die ziemlich
ausgewogen und gut sind.”
Ein anderer Vizepräsident, Richard Brooks, unternahm
den unüblichen Schritt, öffentlich zu behaupten,
Bouattias Israelkritik liefe auf Antisemitismus
hinaus.
Richard Brooks:
“Ich könnte nie einen gewählten Führer haben, der
Rassist ist. Die internen Strukturen des NUS
erlauben normalerweise einem Vizepräsidenten nicht,
hinzugehen und öffentlich seine Präsidentin im
nationalen Radio zu kritisieren. Aber, du musst tun,
was du tun musst.”
BBC-Radio:
The
world at one 4”
“Wenn
Sie auf das achten, was Malia Bouattia gesagt hat –
sie sagt, ihre Kritik sei politisch.
Sie
spricht über Zionismus, nicht über das Volk, das
jüdisch ist.”
Richard Brooks
“Ja,
ich denke, das wirklich Wichtige hierbei - und
womit die Studentenbewegung sich auseinandersetzen
muss,
ist,
im Vorfeld der Nationalen Konferenz herauszufinden,
was Antisemitismus ist. Fast 50 Präsidenten der
Union jüdischer Studenten-Gesellschaften stellten
klar, dass sie über einige Rhetorik besorgt seien.”
Brooks
erwähnte nie, dass er Wochen vor diesem Interview
als Teil einer Delegation der UJW nach Israel
gebracht worden war.
“Ich
wurde in all diesen Dingen unterrichtet, sprach auch
mit Menschen in der UJS, die, wie ich, auf eine
Reise die die UJS nach Israel unternahm, mitgenommen
wurden. Das war ungefähr vor zwei Monaten. Daher
habe ich seitdem viel gelernt und hatte genügend
Selbstbewusstsein, um ernsthafter über einige Dinge
zu sprechen. Offenbar ist Malia furchtbar. Ich war
auf der Konferenz, auf der sie gewählt wurde. Wir
führten eine Kampagne für die Person, die gegen sie
kandidierte, weil wir nicht wollten, dass sie
gewann. Offensichtlich hat das nicht funktioniert.”
Im
Vorfeld der Wahl hatte Richard Brooks private
Treffen mit Russell Langer, dem Kampagnen-Direktor
der UJS.
Michael Rubin nahm ebenfalls an den Treffen teil.
Richard Brooks:
“Als er im letzten Jahr Vorsitzender der
Labour-Studenten war, arbeitete ich … bzw. gab es
mich, ihn und Russel von der UJS. Wir hatten kleine
geheime Treffen, bei denen wir planten, wie wir –
bzw. dass wir gemäßigte Leute mit guter Politik und
anderen Dingen erreichen können … und wie wir sie in
bestimmte Positionen gewählt bekommen. Wie gesagt,
er und ich arbeiteten ziemlich eng zusammen im
letzten Jahr.”
Nachdem er von der israelischen Botschaft als ein
Volontär der “Young LFI” eingeführt wurde,
erforschte unser Undercover-Reporter die
Möglichkeit, die pro-palästinensische
NUS-Präsidentin abzusetzen,
mithilfe von Richard Brooks.
Robin:
“Also, wie können wir in Verbindung mit Leuten
treten, die versuchen, sich gegen sie zu stellen.”
Richard Brooks:
“Du
kannst mit mir sprechen, weil ich bei der
Organisation helfen werde. Ja, so ruf mich an, wann
immer du ein Gespräch mit mir führen willst oder
wenn du mit jemanden in einem bestimmten
geografischen Gebiet sprechen möchtest. Ich werde
dich an die richtigen Leute verweisen.”
Unsere Untersuchung enthüllte auch, dass der UJS (im
Video: jüdische Student), der Kritiker von Malia auf
Reisen nach Israel sandte, Geld von der israelischen
Botschaft erhalten hat.
Adam Shapira:
“Die israelische Botschaft im Vereinigten Königreich
gibt der UJS Geld. Sobald du in die UJS einbezogen
bist, verbinden sie dich (mit der Botschaft...).
“Meine Schwester arbeitete eine Weile für die
Botschaft. Es war ihr erster Job. Das ist eine gute
Plattform, um es ein Jahr lang zu tun”.
Adam Shapira
ist
ein Student an dem Universitätscollege in London.
2016
startete Shapira eine erfolglose Bewerbung für die
Präsidentschaft der UJS. Er erhielt auch Gelder von
Israel, um einen neuen, auf dem Campus basierenden,
Think-Tank zu errichten. Mit dem ehemaligen
Studenten des Universitätscollege, Elliot Miller,
errichtete er ein Pinsker-Zentrum.
Elliot Miller:
“Ich verbrachte gerade einmal ein Jahr, indem ich
bei der Regierung Israels arbeitete. Ich absolvierte
ein Stipendium im Außenministerium in der Abteilung
für Kongressangelegenheiten, arbeitete auch für den
gesamten Kongress, auch für die AIPAC und so.”
Elliot Miller
ist
“National Organiser for Students' Rights”
(Nationaler Organisator für Studienrechte) an der
Henry Jackson Gesellschaft.
“Der
Kerl hinter mir ist nun in Israel. Er ist der Typ,
der in einem Raum, in dem sich ein Sponsor befinden,
hineinspazieren kann, und der Sponsor wird ihm einen
Scheck von 2.500 Pfund geben. Genau so! Er ist ein
Genie!”
Sie
bestätigten auch zum ersten Mal, dass die mächtige
amerikanische pro-Israel-Lobby, AIPAC, den
britischen Campus über das Pinsker-Zentrum Gelder
zukommen lässt.
Elliot Miller:
“Ich denke, AIPAC gab einige Gelder. Wir gingen im
März zu AIPAC und wurden mit AIPAC London
zusammengebracht.”
Elliot Miller
bleibt lautstark im Kessel von Londons
Studentenpolitik:
“Ihr
respektiert keine Frauen! Ihr respektiert keine
Schwule!”
Adam Shapira:
“Elliot und ich haben das Pinksker Zentrum
eingeführt. Unser Ziel ist es, die Rhetorik auf
britischen Campus einzuschränken. Ich meine, es muss
viel mehr getan werden auf dem Bildungssektor, indem
man mehr verschiedene Sprecher aus dem gesamten
politischen Spektrum auf den Campus bringt …, die
eine andere Narrative präsentieren.”
Elliot Miller:
“Es ist eine gewalttätige Religion!”
Al
Jazeera behandelte all diese Maßnahmen in diesem
Programm.
Die
israelische Botschaft, Shai Masot, The Young Fabians
und Labour Friends of Israel waren unter denen, die
auf unsere Erkenntnisse nicht reagierten...
“We
believe in Israel” bestätigte, dass sie zwar
finanziell oder auf andere Weise nicht von Israel
kontrolliert würden, jedoch mit einer Reihe von
Aktionären zusammenarbeiteten, darunter auch die
israelische Botschaft.
“The
Jewish Labour Movement” bestreitet, eng mit Shai
Masot zusammengearbeitet zu haben.
In
Episode 2:
weitere Beweise von Israels Einmischung in
Großbritanniens Labour-Partei
Michael Rubin:
“Wir arbeiteten wirklich eng zusammen. Aber vieles
davon geschieht hinter den Kulissen.”
Shai Masot:
“Es ist über 1 Mio Pfund – das ist viel Geld.”
Und
das Geld, das Israel Labour-Abgeordneten gibt,
verhilft ihm dazu, sein Image zu verbessern.
übersetzt von Inga Gelsdorf
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