Die
Präsidentin der Göttinger
Universität, ehemals
Excellenz-Universität, hat zum
dritten Mal die Nakba-Ausstellung
verschoben, diesmal auf das
Sommersemester 2017.
Es
müssen, so die Begründung,
mindestens zwei "neutrale
wissenschaftliche Gutachten"
eingeholt werden.
Die Vortragsreihe findet wie geplant
statt. Moshe Zimmermann wird am
22.11. um 18 Uhr im Zentralen
Hörsaalgebäude 004 über "Die Angst
vor dem Frieden" referieren.
Flyer zum Vergrößern anklicken.
Die
Presseerklärung von Prof.
Irene Schneider und Prof.
Kai Ambos als Veranstalter
lautet:
„Die Präsidentin hat erneut
die Ausstellungseröffnung
„Die Nakba – Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser 1948“
verschoben – nun auf das
Sommersemester 2017.
Als Veranstalter bedauern
wir dies und sind über
dieses Vorgehen sehr
enttäuscht. Wir haben die
Angelegenheit dem Senat der
Universität zur Ermöglichung
einer
universitätsöffentlichen
Diskussion vorgelegt und
unsere Stellungnahmen auch
den bisher nur einseitig
informierten Presseorganen
zur Kenntnis gebracht.
Die Ausstellung wird nun am
30.11.2016 , 18 Uhr in der
Galerie Feuerwache Am
Ritterplan 4 eröffnet
. Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Irene Schneider,
RiLG Prof. Dr. Dr. hc Kai
Ambos |
Das Schreiben von Prof. Kai Ambos
vom Freitag, 11.11. an die
Präsidentin Beisiegel
- Sehr
geehrte Frau Präsidentin Beisiegel,
ich habe gestern abend von Frau
Kollegin Schneider erfahren, dass
Sie beabsichtigen, die
Nakba-Ausstellung nun einer
wissenschaftlichen Prüfung zu
unterziehen, um sie dann ggf. im
SoSe 2017 zu zeigen. Vor einigen
Stunden hat mir Herr Bielke die
entsprechende PM weitergeleitet.
Ich bin sehr enttäuscht von Ihrem
Vorgehen und fühle mich in meiner
Wissenschaftsfreiheit und
wissenschaftlichen Reputation
verletzt.
Wir – Frau Schneider und ich – haben
Sie vor mehreren Monaten, über unser
Vorhaben – Ausstellung und
begleitende wiss. Vortragsreihe zur
Situation in Palästina/Israel –
informiert. Erst als wir beginnen
wollten (am 1. November), haben Sie
reagiert und auf Verschiebung
gedrängt. Nach einer ersten
Verschiebung auf 8.11. – die
Vortragsreihe hat letzten Dienstag
begonnen –, haben Sie auf erneute
Verschiebung – auf der Grundlage
eines Präsidiumsbeschlusses – der
Ausstellungseröffnung auf 15.11.
gedrängt. Wir haben in beiden Fällen
alles vorbereitet – Einladungen und
Plakate gedruckt, Werbung gemacht
etc. – und zum 15.11. sollte Herr VP
Diederichsen die Ausstellung
eröffnen. Nun wollen Sie die
Ausstellung erneut verschieben, um
sie wissenschaftlich (neutral!)
prüfen zu lassen.
Während dieses gesamten Vorgangs
haben Sie mich einmal – am 28.10. –
angerufen und um Zustimmung zur
ersten Verlegung gebeten. Ich habe
Sie per email nach der zweiten
Verlegung auf 15.11. um eine
Begründung und eine Übersendung des
erwähnten Präsidiumsbeschlusses
gebeten. Ich habe bis heute eine
solche Begründung leider nicht
erhalten, sondern kenne nur die
Pressemitteilungen, zuletzt ein
Entwurf einer neuen, die mir Herr
Bielke vor wenigen Stunden
übermittelt hat.
Sie haben Studierende, die uns
Antisemitismus vorwerfen, zu einem
Gespräch empfangen; uns haben Sie
aber nie die Möglichkeit gegeben,
unsere Position darzulegen. Sie
haben mich zwar eingeladen, an Ihrer
Israel-Reise der vergangenen Woche
teilzunehmen, aber ich konnte daran
wegen anderer Verpflichtungen nicht
teilnehmen.
Als ordentlicher Professor der
Universität Göttingen glaube ich von
Ihnen – als Präsidentin meiner
Universität – erwarten zu können,
dass Sie die Wissenschaftsfreiheit
der Wissenschaftler/-innen unserer
Unversität gegen agitatorische
Kampagnen jeder Art verteidigen. Wie
Sie es selbst laut GT von heute
sagen (S. 10): „Die Universität ist
ein Ort des kritischen Diskurses und
der - auch kontroversen -
Diskussion." >>>
Campus: Nakba-Ausstellung
Studentische Kritik an AStA-Vorgehen
- Die Fachgruppe
Arabistik/Islamwissenschaft,
Turkologie, Iranistik, Indologie
(atii) hat sich für die Ausstellung
"Die Nakba - Flucht und Vertreibung
der Palästinenser 1948"
ausgesprochen. Damit bezog die
Fachgruppe an der Uni Göttingen
Position gegen die vom AStA
geforderte Absage. Göttingen. Die
Fach-/Basisgruppe atii, die selbst
dem AStA angehört, informiert in dem
offenen Brief auch darüber, dass die
Universitätsöffentlichkeit und damit
auch die studentischen Gruppen seit
Oktober 2015 über die geplante
Ausstellung informiert waren. >>>
|

Statement
der
Universität:
Die von
Wissenschaftlerinnen
und
Wissenschaftlern
der
Universität
Göttingen
geplante
Ausstellung
"Die Nakba -
Flucht und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948" wird
von der
Universitätsleitung
in Absprache
mit dem
Dekan der
Philosophischen
Fakultät um
ein halbes
Jahr
verschoben.
Nach der
zunächst
kurzfristigen
Verschiebung
um 14 Tage,
in denen
offene
inhaltliche
Punkte
geklärt
werden
sollten,
stellt die
Universitätsleitung
fest, dass
ihr keine
neutrale
wissenschaftliche
Expertise zu
der
Ausstellung
vorliegt.
Deshalb
wurde
entschieden,
externe
wissenschaftliche
Analysen in
Auftrag zu
geben und
erst dann
die
Ausstellung
unter
Einbeziehung
der
Ergebnisse
und mit
einem
adäquaten
Raum für
Gegenpositionen
in der
Universität
zu zeigen.
Die
Ausstellung
kann dann so
präsentiert
werden, wie
es den
Ansprüchen
einer
Forschungsuniversität
entspricht.
Auf diesem
Weg könnte
der
notwendige
fundierte
inhaltliche
Diskurs mit
den
unterschiedlichen
Narrativen
adäquat
erfolgen.
Damit geben
wir der
Meinungsfreiheit
den
angemessenen
akademischen
Rahmen. |
Entscheidung des
Universitätspräsidiums
zur Nakba-Ausstellung
Erneut verschoben
- Angela Brünjes -
Die Ausstellung "Die
Nakba - Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser 1948" wird
vorerst nicht in der
Universität Göttingen
eröffnet. Die
Universitätsleitung
teilte am Sonntagabend
mit, dass sie die
Ausstellung in einem
halben Jahr nach den
"Ansprüchen einer
Forschungsuniversität"
zeigen werde.
Nach zweimaliger
Verschiebung der
Eröffnung, zuletzt auf
den 15. November
terminiert, ist nun ein
Termin im Sommersemester
2017 vorgesehen. Für die
Wanderausstellung des
Vereins
"Flüchtlingskinder im
Libanon" liege der
Universität Göttingen
keine neutrale
wissenschaftliche
Expertise vor,
begründete die
Hochschule ihre
Entscheidung. Danach
sind "externe
wissenschaftliche
Analysen in Auftrag zu
geben und erst dann die
Ausstellung unter
Einbeziehung der
Ergebnisse und mit einem
adäquaten Raum für
Gegenpositionen in der
Universität zu zeigen."
>>>
Brief von
Abraham Melzer
- Sehr geehrte
Frau Beisiegel,
ich kann mir
nicht helfen,
aber die dritte
Verschiebung der
Nakba-Ausstellung
auf den St.
Nimmerlein-Tag
erinnert mich an
den Rauswurf der
jüdischen
Professoren aus
den deutschen
Universitäten.
Es ist eine
Schande und ich
hoffe, dass es
ein Nachspiel
haben wird. Ich
hoffe, dass man
solche
Uni-Präsidenten
schnellstens aus
den Unis
verjagen wird,
wie seinerzeit
die jüdischen
Professoren.
Ich hoffe, dass
es zu einem
riesen großen
Skandal wird,
denn es reicht
uns langsam,
dass
zionistische
Agenten
bestimmen
können, was in
deutschen
Hochschulen
gelehrt und an
deutschen
Universitäten
gezeigt und in
deutschen
Städten von
Bremen bis
München gehört
werden darf.
Seien Sie dann
so ehrlich und
sagen sie offen
unter welchem
Druck sie
standen und
stehen. In
München war es
Frau Knobloch,
in Bremen war es
Herr Weinthal,
in Frankfurt war
es Herr
Lustiger, in
Aachen ,
Düsseldorf,
Nürnberg, Berlin
und wer weiss wo
noch, waren es
die jüdischen
Gemeinden. Zu
ihnen gesellen
sich in der
Regel die
Deutsch-Israelischen-Gesellschaften,
die
Christlich-Jüdischen-Gesellschaften,
die
Gewerkschaften,
die Kirchen und
manche Parteien,
in München waren
es jüngst die
Grünen, , usw.
usw.in
Hildesheim die
Amadeo-Antonio-Stiftung
und in Göttingen
der American
Jewisch Commitee.
Was ist denn aus
Deutschland
geworden. Wer
regiert
eigentlich
dieses Land?
Wann werden
endlich einige
mutige
Abgeordnete
aufstehen und
eine Anfrage im
Bundestag
stellen, wie die
Bundesregierung
dazu steht? Wann
werden Parteien
und
Organisationen
endlich auf die
Straße gehen, um
für unsere
Freiheit zu
demonstrieren. |
Rede zur Eröffnung der
Nakba-Ausstellung in Tübingen -
Prof. Dr. Ernst Tugendhat
- Schirmherr der Nakba-Ausstellung
im evangelischen Gemeindehaus „Lamm“
am Markt in Tübingen vom 13.-
26.6.2010 - doc - Rede zur
Eröffnung am 13.6.2010 >>>
Vorherige Jagdaktionen anlässlich
der Nakba Ausstellungen:
Nakba-Ausstellung in Göttingen 2016
Nakba- Ausstellung Bremen - 2015
Nakba-Ausstellung in Überlingen - 2013
Nakba Ausstellung - München - 2013
Nakba Ausstellung Köln - 2012
Nakba-Ausstellung Düsseldorf - 2011
Nakba Ausstellung Freiburg - 2010 |