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Wenn Propaganda-Lügen dem Frieden im
Wege stehen
Der israelische Historiker Ilan
Pappe hinterfragt in seinem neuen
Buch die wichtigsten Mythen der
israelischen Politik
Arn Strohmeyer
In Deutschland nimmt die
inquisitorische Jagd der
Israel-Lobby auf vermeintliche
„Antisemiten“ immer drastischere,
brutalere, aber auch kuriosere
Formen an. Veranstaltungen wie
Vorträge, Lesungen, Seminare und
Ausstellungen (sogar Konzerte wie
kürzlich in München) werden auf den
Index gesetzt, und es wird mit allen
erdenklichen diffamierenden,
verleumderischen und denunzierenden
Mitteln versucht, solche events –
unter dem Vorwand sie seien
„antisemitisch“, zu verhindern. Dass
solche Methoden totalitär sind und
die hohen demokratischen Güter der
Meinungs-, Informations- und
Wissenschaftsfreiheit sowie der
Menschenrechte und des Völkerrechts
nur mit völliger Verachtung strafen,
schert diese Leute nicht im
geringsten. Diese Art von
Gesinnungsjagd hat das einzige Ziel,
jeden Diskurs über Israels
verbrecherische Politik gegenüber
den Palästinensern zu verhindern und
ist längst zu einer eigenständigen
fanatischen Ideologie geworden, die
den Antisemitismus, der ja
eigentlich bekämpft werden soll,
eher fördert als ihn aktiv
anzugehen.
Aber Gott sei Dank gibt es immer noch
couragierte Verleger und Autoren,
die keine Angst vor dieser
selbsternannten Zensurpolizei haben
und im besten Sinne aufklärerische
Bücher publizieren, die sich mutig
und tabulos mit der israelischen
politischen Realität
auseinandersetzen. So ist es dem
noch jungen Cosmics-Verlag mit ihrem
Mentor Abraham Melzer zu danken,
dass er das neueste Buch des
israelischen Historikers Ilan Pappe
herausgebracht hat, das den fast
harmlosen Titel trägt „Was ist los
mit Israel? Die zehn Hauptmythen des
Zionismus“. Aber hinter dieser Zeile
verbirgt sich
politisch-intellektueller
Sprengstoff allergrößten Ausmaßes.
Ilan Pappe ist durch sein inzwischen
zum Standardwerk gewordenen Buch
„Die ethnische Säuberung Palästinas“
einem großen Publikum bekannt
geworden. In diesem Text legte er
schonungslos die Vertreibungspolitik
der zionistischen Führung und später
(nach der Staatsgründung im Mai
1948) der israelischen Regierung
bloß, die er ein „Verbrechen gegen
die Menschheit“ nennt – ein Kapitel,
das bis heute in Israel vollständig
tabuisiert ist. Pappe musste einen
hohen Preis für seinen
wissenschaftlichen Mut zahlen. Nach
beispiellosen Mobbing-Attacken auf
ihn verließ er Israel und forscht
und lehrt heute über den Nahen Osten
an der Universität von Exeter
(England).
Dass Pappe sich kritisch mit den
Mythen der israelischen Geschichte
und Politik auseinandersetzt, hat
seinen guten Grund und auch in
Israel eine Tradition. Denn erstens
wird wohl in keinem anderen Staat so
intensiv Politik mit Mythen gemacht
wie dort, die dann zumeist nur eine
andere Form der staatlichen
Propaganda (Hasbara) sind. Das fängt
bei dem Anspruch auf das Land an,
der aus biblischen Erklärungen
abgleitet wird, die aber keinerlei
historische Aussagekraft haben. Das
ganze zionistische Geschichtsbild
ist aus Mythen zusammengesetzt – der
Vertreibung nach der Eroberung
Jerusalems >>>
Ilan Pappe
Was ist los mit
Israel?
Die zehn Hauptmythen des Zionismus
Cosmics-Verlag
Neu-Isenburg 2016
ISBN 978-3-9817922-6-3, 14.95 Euro
Was ist los mit Israel?
Rezension
von Dr. Ludwig Watzal
Die zehn
Hauptmythen des Zionismus. - In
Deutschland wird die israelische und
zionistische Version der Geschichte
weitestgehend akzeptiert. Sie
basiert jedoch auf einer Ansammlung
von Mythen, die das Ziel verfolgen,
das moralische Recht und das
ethische Verhalten der Palästinenser
ins Zwielicht zu rücken und ihren
Anspruch auf ihr Land als illegitim
erscheinen zu lassen. Dass diese
Geschichtsklitterung funktioniert,
liegt daran, dass diese Mythen von
den Mainstream-Medien und der
politischen Klasse in Deutschland
als Wahrheit akzeptiert werden und
bei jeder sich bietenden Gelegenheit
dem Volk unter die Nase gerieben
werden. (...) Der im britischen Exil
lebende israelische Historiker Ilan
Pappe hat in seinem jüngsten Buch
„Was ist los mit Israel?“ sich mit
den zehn Hauptmythen des Zionismus
auseinandergesetzt und sie als das
entzaubert, was sie sind, nämlich
Legenden, bestehend aus
Halbwahrheiten und Fabrikationen von
Geschichte. Der Autor konfrontiert
die zionistischen Mythen mit der
Realität vor Ort und klopft erstere
daraufhin ab, ob sie der Wahrheit
standhalten. Ohne eine solche
unvoreingenommene Betrachtung der
Geschichte könne es keinen
dauerhaften Frieden in der Region
geben, so Ilan Pappe. >>>
Meinungsfreiheit - Lücken + Zensur -
Manipulation im Nahostkonflikt - Die
Hasbara Abteilungen Israels
>>>
Dokumentation - Zionismus +
Antizionismus >>>
Dokumentation - Nein zum
Antisemitismus - Nein zu seiner
Instrumentalisierung >>> |
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Die
Präsidentin der Göttinger
Universität, ehemals
Excellenz-Universität, hat zum
dritten Mal die Nakba-Ausstellung
verschoben, diesmal auf das
Sommersemester 2017.
Es
müssen, so die Begründung,
mindestens zwei "neutrale
wissenschaftliche Gutachten"
eingeholt werden.
Die Vortragsreihe findet wie geplant
statt. Moshe Zimmermann wird am
22.11. um 18 Uhr im Zentralen
Hörsaalgebäude 004 über "Die Angst
vor dem Frieden" referieren.
Flyer zum Vergrößern anklicken.
Die
Presseerklärung von Prof.
Irene Schneider und Prof.
Kai Ambos als Veranstalter
lautet:
„Die Präsidentin hat erneut
die Ausstellungseröffnung
„Die Nakba – Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser 1948“
verschoben – nun auf das
Sommersemester 2017.
Als Veranstalter bedauern
wir dies und sind über
dieses Vorgehen sehr
enttäuscht. Wir haben die
Angelegenheit dem Senat der
Universität zur Ermöglichung
einer
universitätsöffentlichen
Diskussion vorgelegt und
unsere Stellungnahmen auch
den bisher nur einseitig
informierten Presseorganen
zur Kenntnis gebracht.
Die Ausstellung wird nun am
30.11.2016 , 18 Uhr in der
Galerie Feuerwache Am
Ritterplan 4 eröffnet
. Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Irene Schneider,
RiLG Prof. Dr. Dr. hc Kai
Ambos |
Das Schreiben von Prof. Kai Ambos
vom Freitag, 11.11. an die
Präsidentin Beisiegel
- Sehr
geehrte Frau Präsidentin Beisiegel,
ich habe gestern abend von Frau
Kollegin Schneider erfahren, dass
Sie beabsichtigen, die
Nakba-Ausstellung nun einer
wissenschaftlichen Prüfung zu
unterziehen, um sie dann ggf. im
SoSe 2017 zu zeigen. Vor einigen
Stunden hat mir Herr Bielke die
entsprechende PM weitergeleitet.
Ich bin sehr enttäuscht von Ihrem
Vorgehen und fühle mich in meiner
Wissenschaftsfreiheit und
wissenschaftlichen Reputation
verletzt.
Wir – Frau Schneider und ich – haben
Sie vor mehreren Monaten, über unser
Vorhaben – Ausstellung und
begleitende wiss. Vortragsreihe zur
Situation in Palästina/Israel –
informiert. Erst als wir beginnen
wollten (am 1. November), haben Sie
reagiert und auf Verschiebung
gedrängt. Nach einer ersten
Verschiebung auf 8.11. – die
Vortragsreihe hat letzten Dienstag
begonnen –, haben Sie auf erneute
Verschiebung – auf der Grundlage
eines Präsidiumsbeschlusses – der
Ausstellungseröffnung auf 15.11.
gedrängt. Wir haben in beiden Fällen
alles vorbereitet – Einladungen und
Plakate gedruckt, Werbung gemacht
etc. – und zum 15.11. sollte Herr VP
Diederichsen die Ausstellung
eröffnen. Nun wollen Sie die
Ausstellung erneut verschieben, um
sie wissenschaftlich (neutral!)
prüfen zu lassen.
Während dieses gesamten Vorgangs
haben Sie mich einmal – am 28.10. –
angerufen und um Zustimmung zur
ersten Verlegung gebeten. Ich habe
Sie per email nach der zweiten
Verlegung auf 15.11. um eine
Begründung und eine Übersendung des
erwähnten Präsidiumsbeschlusses
gebeten. Ich habe bis heute eine
solche Begründung leider nicht
erhalten, sondern kenne nur die
Pressemitteilungen, zuletzt ein
Entwurf einer neuen, die mir Herr
Bielke vor wenigen Stunden
übermittelt hat.
Sie haben Studierende, die uns
Antisemitismus vorwerfen, zu einem
Gespräch empfangen; uns haben Sie
aber nie die Möglichkeit gegeben,
unsere Position darzulegen. Sie
haben mich zwar eingeladen, an Ihrer
Israel-Reise der vergangenen Woche
teilzunehmen, aber ich konnte daran
wegen anderer Verpflichtungen nicht
teilnehmen.
Als ordentlicher Professor der
Universität Göttingen glaube ich von
Ihnen – als Präsidentin meiner
Universität – erwarten zu können,
dass Sie die Wissenschaftsfreiheit
der Wissenschaftler/-innen unserer
Unversität gegen agitatorische
Kampagnen jeder Art verteidigen. Wie
Sie es selbst laut GT von heute
sagen (S. 10): „Die Universität ist
ein Ort des kritischen Diskurses und
der - auch kontroversen -
Diskussion." >>>
Campus: Nakba-Ausstellung
Studentische Kritik an AStA-Vorgehen
- Die Fachgruppe
Arabistik/Islamwissenschaft,
Turkologie, Iranistik, Indologie
(atii) hat sich für die Ausstellung
"Die Nakba - Flucht und Vertreibung
der Palästinenser 1948"
ausgesprochen. Damit bezog die
Fachgruppe an der Uni Göttingen
Position gegen die vom AStA
geforderte Absage. Göttingen. Die
Fach-/Basisgruppe atii, die selbst
dem AStA angehört, informiert in dem
offenen Brief auch darüber, dass die
Universitätsöffentlichkeit und damit
auch die studentischen Gruppen seit
Oktober 2015 über die geplante
Ausstellung informiert waren. >>>
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Statement
der
Universität:
Die von
Wissenschaftlerinnen
und
Wissenschaftlern
der
Universität
Göttingen
geplante
Ausstellung
"Die Nakba -
Flucht und
Vertreibung
der
Palästinenser
1948" wird
von der
Universitätsleitung
in Absprache
mit dem
Dekan der
Philosophischen
Fakultät um
ein halbes
Jahr
verschoben.
Nach der
zunächst
kurzfristigen
Verschiebung
um 14 Tage,
in denen
offene
inhaltliche
Punkte
geklärt
werden
sollten,
stellt die
Universitätsleitung
fest, dass
ihr keine
neutrale
wissenschaftliche
Expertise zu
der
Ausstellung
vorliegt.
Deshalb
wurde
entschieden,
externe
wissenschaftliche
Analysen in
Auftrag zu
geben und
erst dann
die
Ausstellung
unter
Einbeziehung
der
Ergebnisse
und mit
einem
adäquaten
Raum für
Gegenpositionen
in der
Universität
zu zeigen.
Die
Ausstellung
kann dann so
präsentiert
werden, wie
es den
Ansprüchen
einer
Forschungsuniversität
entspricht.
Auf diesem
Weg könnte
der
notwendige
fundierte
inhaltliche
Diskurs mit
den
unterschiedlichen
Narrativen
adäquat
erfolgen.
Damit geben
wir der
Meinungsfreiheit
den
angemessenen
akademischen
Rahmen. |
Entscheidung des
Universitätspräsidiums
zur Nakba-Ausstellung
Erneut verschoben
- Angela Brünjes -
Die Ausstellung "Die
Nakba - Flucht und
Vertreibung der
Palästinenser 1948" wird
vorerst nicht in der
Universität Göttingen
eröffnet. Die
Universitätsleitung
teilte am Sonntagabend
mit, dass sie die
Ausstellung in einem
halben Jahr nach den
"Ansprüchen einer
Forschungsuniversität"
zeigen werde.
Nach zweimaliger
Verschiebung der
Eröffnung, zuletzt auf
den 15. November
terminiert, ist nun ein
Termin im Sommersemester
2017 vorgesehen. Für die
Wanderausstellung des
Vereins
"Flüchtlingskinder im
Libanon" liege der
Universität Göttingen
keine neutrale
wissenschaftliche
Expertise vor,
begründete die
Hochschule ihre
Entscheidung. Danach
sind "externe
wissenschaftliche
Analysen in Auftrag zu
geben und erst dann die
Ausstellung unter
Einbeziehung der
Ergebnisse und mit einem
adäquaten Raum für
Gegenpositionen in der
Universität zu zeigen."
>>>
Brief von
Abraham Melzer
- Sehr geehrte
Frau Beisiegel,
ich kann mir
nicht helfen,
aber die dritte
Verschiebung der
Nakba-Ausstellung
auf den St.
Nimmerlein-Tag
erinnert mich an
den Rauswurf der
jüdischen
Professoren aus
den deutschen
Universitäten.
Es ist eine
Schande und ich
hoffe, dass es
ein Nachspiel
haben wird. Ich
hoffe, dass man
solche
Uni-Präsidenten
schnellstens aus
den Unis
verjagen wird,
wie seinerzeit
die jüdischen
Professoren.
Ich hoffe, dass
es zu einem
riesen großen
Skandal wird,
denn es reicht
uns langsam,
dass
zionistische
Agenten
bestimmen
können, was in
deutschen
Hochschulen
gelehrt und an
deutschen
Universitäten
gezeigt und in
deutschen
Städten von
Bremen bis
München gehört
werden darf.
Seien Sie dann
so ehrlich und
sagen sie offen
unter welchem
Druck sie
standen und
stehen. In
München war es
Frau Knobloch,
in Bremen war es
Herr Weinthal,
in Frankfurt war
es Herr
Lustiger, in
Aachen ,
Düsseldorf,
Nürnberg, Berlin
und wer weiss wo
noch, waren es
die jüdischen
Gemeinden. Zu
ihnen gesellen
sich in der
Regel die
Deutsch-Israelischen-Gesellschaften,
die
Christlich-Jüdischen-Gesellschaften,
die
Gewerkschaften,
die Kirchen und
manche Parteien,
in München waren
es jüngst die
Grünen, , usw.
usw.in
Hildesheim die
Amadeo-Antonio-Stiftung
und in Göttingen
der American
Jewisch Commitee.
Was ist denn aus
Deutschland
geworden. Wer
regiert
eigentlich
dieses Land?
Wann werden
endlich einige
mutige
Abgeordnete
aufstehen und
eine Anfrage im
Bundestag
stellen, wie die
Bundesregierung
dazu steht? Wann
werden Parteien
und
Organisationen
endlich auf die
Straße gehen, um
für unsere
Freiheit zu
demonstrieren. |
Rede zur Eröffnung der
Nakba-Ausstellung in Tübingen -
Prof. Dr. Ernst Tugendhat
- Schirmherr der Nakba-Ausstellung
im evangelischen Gemeindehaus „Lamm“
am Markt in Tübingen vom 13.-
26.6.2010 - doc - Rede zur
Eröffnung am 13.6.2010 >>>
Vorherige Jagdaktionen anlässlich
der Nakba Ausstellungen:
Nakba-Ausstellung in Göttingen 2016
Nakba- Ausstellung Bremen - 2015
Nakba-Ausstellung in Überlingen - 2013
Nakba Ausstellung - München - 2013
Nakba Ausstellung Köln - 2012
Nakba-Ausstellung Düsseldorf - 2011
Nakba Ausstellung Freiburg - 2010 |
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Leserbrief zum Artikel "Vorwurf und
Vorurteil" von Jakob Wetzel vom
8.11.2016
-
Karin
Nebauer - Sehr geehrte Redaktion der
Süddeutschen Zeitung: dass eine
renommierte Zeitung wie
die SZ einen Artkel über 3/4 Seite
mit den Ansichten eines angeblichen
Experten in Antisemitismusfragen
voller Unwahrheiten und verqueren
Ideen abdruckt, habe ich bisher
nicht für möglich gehalten. Dafür
hätte es eine ganze Reihe seriöser
Experten gegeben.
Die
BDS-Bewegung (BDS für Boykott,
Investitionsentzug und Sanktionen)
ist eine gewaltfreie Bewegung im
Widerstand gegen die israelische
Besatzung palästinensischer Gebiete.
Ziel ist der Rückzug Israels aus den
von ihm seit 1967 besetzten und
völkerrechtswidrig mit jüdischer
Bevölkerung besiedelten Gebieten.
Damit wäre dann auch BDS beendet.
Davon, dass BDS "Israel eindeutig
das Existenzrecht abspricht", kann
überhaupt keine Rede sein. Sie
schreiben: "Gemeint ist, dass Israel
von der Landkarte verschwindet."
Schauen Sie sich BDS doch genau an.
Abgesehen davon, dass weder offen
noch verklausuliert Israel das
Existenzrecht abgesprochen wird,
meinen Sie denn, dass einer der
höchst gerüsteten Staaten der Welt
sich von der Landkarte wischen
lässt?
Die
inzwischen nicht nur von
Wissenschaftlern wie Ilan Pappé
u.a., sondern auch von
"zionistischen" Historikern wie
Benny Morris belegten ethnischen
Säuberungen, ohne die die Errichtung
des israelischen Staates nicht
möglich gewesen wäre, werden von
Riebe scheinbar als umstritten
dargestellt. Der Staat Israel wurde
von der zionistischen Bewegung unter
Herzl Ende des 19. Jahrhunderts als
nationales Projekt anvisiert und
gezielt an seiner Verwirklichung
gearbeitet. Es war schon den
Vordenkern klar, dass die
palästinensische Bevölkerung diesem
Projekt im Wege stand, weshalb es
verschiedene Vorstellungen gab, sich
ihrer zu entledigen, wie z.B. den
sogen. Transfer.
Riebe
unterstellt u.a., dass die
BDS-Bewegung mit dem von der UN
bestätigten Rückkehrrecht der
palästinensischen Flüchtlinge auf
die "Rückkehr aller Flüchtlinge"
abzielt. Dabei geht es um das
Rückkehrrecht, nicht die
tatsächliche Rückkehr, was rechtlich
ein großer Unterschied ist. Schade,
dass Sie einem Artikel mit derart
unqualifizierten Aussagen so viel
Raum gegeben haben. Dass Israel die
BDS-Bewegung mit Sorge betrachtet
und sie mit allen Mitteln
(diplomatisch, finanziell, einer
eigenen Hasbara-Abteilung) zu
diskreditieren versucht, ist
bekannt.
Zum
Schluss möchte ich Sie noch daran
erinnern, dass die
EU-Außenbeauftragte Federica
Mogherini kürzlich ausdrücklich das
Recht auf freie Meinungsäußerung
einschließlich Aktionen der
BDS-Bewegung bestätigt und
verurteilt Drohungen und Gewalt
gegen Menschenrechtsaktivisten unter
allen Umständen. Zuvor hatten 30
Mitglieder der europäischen
Parlaments und 350 europäische
Menschenrechtsorganisationen,
Gewerkschaften, kirchliche Gruppen
und politische Parteien die
Europäische Union aufgefordert, das
Recht von Bürgern und Organisatoren
auf Boykott Israels in Reaktion auf
seine Besatzung und die Verletzungen
der Rechte der Palästinenser zu
verteidigen. |
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Federica
Mogherini, Hohe Vertreterin der EU
für Außenpolitik, bestätigt Recht
auf BDS
- 28.10.2016
BDS Movement
Freedom Justice Equality
1. END OCCUPATION
2. END APARTHEID
3. REFUGEES' RIGHT
OF RETURN
Federica Mogherini, Hohe Vertreterin
der EU für Außenpolitik, verurteilt
Angriffe auf Verteidiger der
Menschenrechte und bestätigt das
Recht europäischer Bürger auf
Freiheit der Meinungsäußerung und
der Vereinigung, einschließlich
durch Teilnahme an der von
Palästinensern angeführten
BDS-Bewegung (Boykott,
Investititionsentzug und
Sanktionen).
In Antwort auf die von MEP Martina
Anderson eingereichte Frage, ob sich
die EU-Kommission auf die
Verteidigung des Rechtes von
BDS-Aktivisten auf Ausübung ihres
demokratischen Rechts auf freie
Meinungsäußerung verpflichten wird,
stellte die Hohe Vertreterin fest:
"Die EU steht fest zum Schutz der
Freiheit der Meinungsäußerung und
der Freiheit der Vereinigung in
Übereinstimmung mit der Charta der
grundlegenden Rechte für die
Europäische Union, die im
Territorium von EU-Mitgliedsstaaten
anzuwenden sind, einschließlich in
Hinblick auf BDS-Aktionen, die in
diesem Territorium durchgeführt
werden."
Mogherini bekräftigte auch, dass
"Freiheit der Meinungsäußerung, wie
es das Fallrecht des Europäischen
Menschenrechtsgerichtshofs betont,
auch anwendbar ist auf Information
oder Ideen, 'die den Staat oder
einen Teil der Bevölkerung
beleidigen, schockieren oder
beunruhigen'".
Nachdem es Israel nicht gelungen ist
die wachsende Unterstützung und die
Auswirkungen von BDS zu verhindern,
hat es eine bisher nicht dagewesene
anti-demokratische Kampagne
gestartet, um den Aktivismus für die
palästinensischen Rechte zum
Schweigen zu bringen und BDS zu
verbieten.
Zu den von Israel veranlassten
Angriffen auf die BDS-Bewegung
gehört (die Ausübung von) Druck auf
>>> |
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Henryk
M. Broder for Bundespräsident
- Dr. Ludwig Watzal - Verkörpert
Broder schon zu Recht für viele den
Niedergang der schreibenden Zunft,
so könnte er diese Eigenschaften
nahtlos auf das Bundespräsidentenamt
übertragen. Neben seinen
journalistischen Fähigkeiten verfügt
Broder aber noch über ein weiteres
politisches Pfund, mit dem er
innerhalb der politischen und
medialen Klasse punkten kann: Seine
vermeintliche
Antisemitismus-Expertise. Vom
traditionellen Antisemitismus hält
Broder wenig, wie er auf einer
öffentlichen Anhörung des
Innenausschusses in bester
Broderscher Manier den anderen
Teilnehmern zur Kenntnis gab.
Antisemitismus sei ein Ressentiment,
das auf die Existenz eines Menschen
abziele. Der Antisemitismus, über
den die Gesellschaft am liebsten
diskutiere, stamme aus der
„Asservatenkammer des letzten und
vorletzten Jahrhunderts“. Über
welchen Antisemitismus sollten sie
auch diskutieren?
Die eigentliche Gefahr stelle der
moderne Antisemit dar. Er glaube
nicht an die Protokolle der Weißen
von Zion, sondern fantasiere über
die Israellobby, die die Politik der
USA bestimme. „Der Anti-Zionist hat
die gleiche Einstellung zu Israel,
wie der Antisemit zum Juden“. Er
störe sich daran, dass es Israel
gebe. Heute habe man es mit einem
neuen Phänomen zu tun: „Einem
Antisemitismus ohne Antisemiten.“
Ein guter Rat Broders an Politiker:
„Überlassen sie die Beschäftigung
mit dem guten, alten Antisemitismus
à la Horst Mahler den Archäologen,
den Archivaren und den Historikern.
Kümmern Sie sich um den modernen
Antisemitismus im Kostüm des
Antizionismus und dessen
Repräsentanten, die es auch in ihren
Reihen gibt.“
Broder verwechselt wie immer –
obwohl er in jüngeren Jahren anders
dachte – Kritik an einem
Unterdrückungs- und Besatzungsregime
und an dessen Ideologie, des
rassistischen Zionismus, mit
Antisemitismus. Bei Broders
halluziniertem modernen
Antisemitismus handelt es sich gar
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