Nach der
Ermordung von zwei Palästinensern am vergangenen Mittwoch im Ostjerusalemer
Stadtteil Silwan blieben befürchtete Ausschreitungen bei zwei
Freitagsdemonstrationen aus.
- P. R. aus Silwan Israelisches Miltiär hatte in Silwan,
Ostjerusalem die vollständige Kontrolle übernommen. Im Stadtteil Sheik Sharrah,
wo israelische Siedler einige Familien aus ihren Häusern geworfen haben, fand
wie immer eine friedliche Demonstration statt unter Beteilung vor allem
iraelischen und internationaler Friedensaktivisten. In Al Masara/Bethlehen wurde
die gewaltfreie Demonstration schon nach wenigen Minuten von den israelischen
Soldaten mittels Soundbombs und Tränengas auseinander gesprengt. Der Protest
richtete sich dieses Mal gegen den Landraub und gegen Produkte aus israelischen
Siedlungen. Dazu wurden Kartons mit der Aufschrift von Siedlungsprodukten
verbrannt. Bevor jedoch die Teilnehmer des Protestes den Stapel Kartons in Brand
stecken konnten, wurde er vom Militär mit einem Brandsatz entzündet.
Heute
morgen haben Siedler im Ostjerusalemer Stadtteil Silwan, bekannt
durch die häufigen Zerstörungen palästinensischer Häuser oder deren
Besetzung durch jüdische Siedler, zwei junge Palästinenser
erschossen.
- Korrespondent vor Ort P.R.- Gewaltige Auseinandersetzungen
fanden seit gestern und in der vergangenen Nacht statt. Nach der
Ermordung der jungen Leute hatte das israelische Militär eine
Ausgangssperre für den arabischen Stadtteil unterhalb des
Tempelberges verhängt. Die aufgeheizte Atmosphäre verstärkte sich
heute mittag dann, als sich der Trauerzug Richtung Al Aksa Moschee
auf dem Tempelberg und zur Beerdigung in Bewegung setzte. Als der
Trauerzug mit den wütenden und aufgebrachten Menschen auf der am
Tempelberg vorbei führenden Straße ankam, wurden die vorbei
fahrenden israelischen Busse angegriffen und die Fenster zerstört.
Ein Polizeifahrzeug ging in Flammen auf. Ein massives Polizei- und
Militäraufgebot begleitete die gespenstische Szene. Agressive
Siedlerfrauen aus Silwan griffen ihre eigene israelische Polizei
verbal heftig an, weil sie deren Aufforderung, das abgesperrte
Gebiet nicht zu betreten, nicht Folge leisten wollten. Nach
der Beerdigung kehrte meinen Beobachtungen nach vorläufige Ruhe ein.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Silwan weiter
entwickelt.
Aktuelle Fotos aus Silwan und vom
Geschehen -
P.R.
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