Eine
Parabel
Vorspiel zur Wiederkunft Christi
oder Wie Christen einen Eigennamen missbrauchen
Ben Smoes, International Forum for Justice and Peace
Vor einiger Zeit fanden zwischen
dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist Diskussionen und Überlegungen
statt über den richtigen Augenblick der Wiederkunft des Sohnes zu
seiner Gemeinde da unten. Jetzt nach etwa 2000 Jahren seines ersten
Besuches und seines schmerzhaften Weggangs. Man hatte sich schließlich
entschieden, eine Untersuchungskommission ins Heilige Land zu schicken,
die dann berichten solle, was sie vorgefunden habe.
Das göttliche Geheimdienstteam war
aus früheren Jüngern des Sohnes zusammengesetzt. Sie hatten noch immer
das Vertrauen, und sie kannten sich mit den Gebieten so gut aus wie mit
seinen Gewässern. Das einzig Neue für sie waren die Bereiche darüber,
wo sich sonst nur Vögel bewegen.
Einer aus dem Team war ein guter
Schwimmer, er untersuchte den Bereich des Wassers. Bei seinem ersten
Abtauchen ins Meer begegnete er seltsamen großen Fischen, die drohende
Installationen auf dem Rücken trugen. Als er näher herankam, erkannte er
auf der metallenen Haut etwas Geschriebenes, das er nicht so einfach
entziffern konnte. Aber schließlich buchstabierte er „Dolphin
Unterseeboot - Made in Germany für die IDF“
Das zweite Mitglied des Teams, das
sich immer sehnlichst gewünscht hatte, wie Vögel fliegen zu können,
machte sich in die Lüfte auf, wo er einem sehr lauten metallenen Vogel
begegnete. Auch er hatte einige Schwierigkeiten beim Lesen und
entzifferte schließlich, was auf der Silberhaut geschrieben stand: „F16
– Kampfflugzeug - Made in USA, für die IAF“.
Das dritte Teammitglied wanderte
durch das Land und sah dort Dörfer und Städte, die Opfer der
Zerstörung von Aktivitäten der Dolphins und der F-16 geworden waren.
Doch das war noch nicht alles: in einem Dorf wurde er Augenzeuge der
Zerstörung eines Hauses und großer alter Bäume in einem Olivenhain durch
eine riesige, gelbe die Erde bewegende Maschine. Auf ihr steht das
Markenzeichen: „Caterpillar - Made in USA, für die IDF“.
Alle drei göttlichen Botschafter
waren von ihren Entdeckungen völlig überrascht , ganz besonders, als
ihnen klar geworden war, dass diese Untaten von „Gottes auserwähltem
Volk“ ausgeführt wurden, von dem sie ja selbst auch abstammten. Nach
reiflicher Überlegung verabredeten sie unter einander, der Trinität
einen sorgfältig ausgearbeiteten Bericht zu übergeben.
Der Bericht machte den Sohn nicht
nur melancholisch, sondern auch wütend. „Aber die Leute dieser
Lieferländer nennen sich doch selbst Christen“, äußerte er. Und
plötzlich brach es aus ihm heraus: „ Ich werde sie gerichtlich dafür
belangen, dass sie meinen Namen missbrauchen. Und ich will, dass sie die
Etikettierung ihrer Parteien mit meinem Namen entfernen.“
Kurz danach wurde beim
Internationalen Strafgericht eine Klage gegen verschiedene politische
Parteien der Regierungen der USA und Deutschlands eingereicht.
(dt. Ellen Rohlfs)