Der andere Apartheidstaat
Ronnie
Kasrils, Kapstadt, „Internationale Konferenz: „Re-envisioning:
Israel-Palästina“
(
Etwa: Neue Sichtweise von Israel-Palästina ??) 12. Juni 2009.
Teil 1.
Darf ich mit dem Zitat eines Südafrikaners beginnen, der schon 1961
eindeutig feststellte, dass „die Juden das Land Israel den Arabern
wegnahmen, nachdem diese länger als 1000 Jahre dort lebten. Israel
ist wie Südafrika ein Apartheidstaat.“ (Rand
Daily Mail, 23. Nov. 1961) Das waren nicht Worte von Nelson
Mandela, Erzbischof Tutu oder Ruth First, sondern wurde von niemand
anderem als dem Architekten der Apartheid selbst, dem rassistischen
Ministerpräsidenten Dr. Hendrik Verwoerd ausgesprochen. Er war
verärgert über die Kritik an der Apartheidpolitik und H. Macmillans
Rede … und die wachsende internationale Empörung, die auf das
Massaker von Sharpeville folgte - im Gegensatz zur westlichen
bedingungslosen Unterstützung für das zionistische Israel.
Auf jeden Fall hatte Verwoerd Recht. Beide Apartheidstaaten,
Südafrika und das zionistische Israel, waren koloniale
Siedlerstaaten, die durch brutale Enteignung des Landes und des
Geburtsrechtes der einheimischen Bevölkerung geschaffen wurden. Dies
ist im Fall Israels ab der Zeit von Herzl durch Jabotinsky, Ben
Gurion, Menachim Begin, Mosche Dayan bis Sharon und andere - ohne
sich zu schämen - dokumentiert worden. Beide Staaten predigten und
führten eine Politik aus, die sich auf rassische Ethnizität
gründete. Der ausschließliche Anspruch der Juden in Israel und der
Weißen in Südafrika schließen Staatsbürgerschaft aus:
(monopolisierte Rechte im Gesetz hinsichtlich des Landbesitzes, des
Besitzes, des Handels, des besseren Zuganges zur Bildung, zum
Gesundheitswesen, zu sozialen, sportlichen und kulturellen
Einrichtungen, der Pensionen und Gemeindedienste) und geht auf
Kosten der ursprünglich einheimischen Bevölkerung; das tatsächliche
Monopol der Mitgliedschaft beim Militär und bei den
Sicherheitskräften, durch privilegierte Entwicklung nach ihren
eigenen rassischen, vorherrschaftlichen Linien; sogar die
Heiratsgesetze beider Länder sind dafür bestimmt, die rassische
„Reinheit“ zu bewahren. Die Tatsache, dass der palästinensischen
Minderheit innerhalb Israels zu wählen erlaubt ist, macht kaum die
Ungerechtigkeit auf allen anderen Gebieten der elementaren
Menschenrechten wieder gut.. Auf jeden Fall dürfen die
Palästinenser, denen es gestattet ist, sich für die Wahl in der
Knesset aufstellen zu lassen, Israels Existenz als jüdischer
Staat nicht in Frage stellen.
Die sog. Nicht-Weißen in der Apartheid Südafrika, die einheimischen
Afrikaner und andere von gemischter Rasse oder asiatischen
Ursprungs – so wie die 2. oder 3.Klasse Nicht-Juden in Israel
selbst, als auch in den militärisch besetzen Gebieten – erhalten
einen Status als Nicht-Staatsbürger, eine kafkaesker Status und
Gegenstand aller Arten von Diskriminierungen und Beeinträchtigungen,
wie z.B. die Gesetze, die Bewegungsfreiheit stark einschränkt oder
der Zugang zu Arbeit und Handel und die Bestimmung, wo sie wohnen
können usw. bestimmt. Verwoeld war Israels Enteignung der
einheimischen Palästinenser im Jahr 1948 sehr wohl bewusst (das Jahr
in dem seine Apartheid-Partei auch zur Macht kam), auch die
Zerstörung ihrer Dörfer, die geplanten Massaker und die
systematische ethnische Säuberung.
Innerhalb weniger Jahre, nachdem Südafrikas Apartheidsregime zur
Macht kam, wurden die Städte von sog. „schwarzen Flecken“ gesäubert,
d.h. die Orte wo Nicht-Weiße lebten, gesellschaftlich verkehrten,
studierten und Handel trieben: die Häuser wurden abgerissen, die
Familien auf Militärwagen geladen und an entfernten Orten wieder
angesiedelt. Ungleich „Naturreservaten“ – die bald zu Bantustans
wurden – waren diese nicht weit von Industriegebieten, weil die
Wirtschaft mit einer bestimmten Menge billiger schwarzer
Arbeitskräfte prächtig gedieh.
Während Verwoerd die Teilung Palästinas nach dem 6-Tage-Krieg 1967
nicht mehr erlebte und auch nicht die folgende Schaffung der
winzigen Bantustans in der Westbank und im Gazastreifen, die er sehr
bewundert haben würde und deren Machenschaften er gebilligt hätte,
die die Palästinenser in ihre eigenen ghettoisierten Gefängnisse
einsperrten . dies war schließlich der Verwoerd’sche große Plan und
der Grund, warum Carter die besetzten palästinensischen Gebiete -
der Apartheid so ähnlich – so leicht identifizieren konnte.
Tatsächlich bestanden die Bantustans aus 13% der Apartheid
Südafrikas, unheimlich vergleichbar mit den lächerlichen, immer
kleiner werdenden Landstücken, die Israel den Palästinensern
überlässt. Es wird geschätzt, dass gut ein Drittel der besetzten
Gebiete von den illegalen Siedlungsblöcken, dem Sicherheitsnetz und
den bizarren Straßen „nur für Juden“ besetzt ist. Die Folgen davon
sind, dass von den 22% des Westbankgebietes von vor 1967 nur mehr
12% des historischen Palästina von vor 1948 übrig geblieben sind.
Als der frühere stellvertretende Außenminister Azaz Pahad und ich
2004 mit einer südafrikanischen Delegation Yasser Arafat in seiner
demolierten Residenz in Ramallah besuchten, zeigte er rund um sich
und sagte: „Sehen Sie, das hier ist nichts als ein Bantustan.!“
„Nein“, sagten wir und machten darauf aufmerksam, dass kein
Bantustan und nicht einmal die Townships von Flugzeugen
bombardiert oder von Panzern zerstört worden sind. Arafat, der
erstaunt große Augen machte, wiesen wir darauf hin, dass Pretoria
sogar Gelder (in die Bantustans) hineinpumpte, eindrucksvolle
Verwaltungsgebäude baute und den Bantustan-Fluglinien erlaubte, die
… Hauptstädte anzufliegen, um die Welt zu beeindrucken, dass sie es
mit der sog. getrennten Entwicklung ernst meinten. Die Bantustans
waren nicht einmal eingezäunt.
Was Verwoerd auch erstaunte, war die Straflosigkeit, mit der Israel
Staatsgewalt und -terror ausübt, um sein Ziel zu verfolgen, ohne von
den westlichen Alliierten, besonders den USA behindert zu werden.
Was Verwoerd und seinesgleichen in Israel bewunderten, und was sie
in der südafrikanischen Region nachzuahmen sich bemühten, war die
Art, wie die westlichen Mächte einem imperialistischen Israel
erlaubten, sein ungezügeltes Militär zu benützen, um sein Gebiet zu
erweitern und den aufkommenden arabischen Nationalismus in seiner
Nachbarschaft zu unterdrücken.
Nach dem Sechs-Tage-Krieg stellte Verwoerds Nachfolger Vorster
bekanntermaßen fest: „Die Israelis haben die Araber vor dem
Mittagessen geschlagen; wir werden die afrikanischen Staaten zum
Frühstück verspeisen.“ Er fügte diese letztere Warnung angesichts
der unabhängigen afrikanischen Staaten hinzu, die den in der Region
wachsenden bewaffneten Befreiungskampf unterstützten.
Aber es war nicht nur die rassistische Doktrin Israels, die die
Apartheidführer erregte, es war die Anwendung des biblischen
Narratives als ideologische Begründung, die seine Vision, Ziele und
Methoden rechtfertigte.
Die ersten holländischen Pioniere, die Afrikaans, hatten die Bibel
und das Gewehr als Kolonisten angewandt, um ihre exklusive Festung
im südafrikanischen Hinterland aufzubauen. Wie die biblischen
Israeliten behaupteten sie, Gottes auserwähltes Volk zu sein, mit
dem Auftrag, die Wilden zu zähmen und zu zivilisieren. Die
Produktivität und den Fleiß der (einheimischen) Leute ignorierend,
die den Boden bearbeiteten und Jahrhunderte lang Handel trieben,
behaupteten die Kolonisten, allein sie würden aus dem Land ein Land
machen, in dem Milch und Honig fließt. Sie beriefen sich auf einen
Bund mit Gott, der ihnen die Feinde in ihre Hände gibt und ihre
Taten segnet. Bis zu Beginn der südafrikanischen Demokratie lehrten
die rassistischen Geschichtsbücher gewöhnlich, dass der weiße Mann
in Südafrika ankam, bevor die sog „Bantustämme“ vom Norden über den
Limpopo-Fluss wanderten, - sie aber die Pioniersiedler gewesen
seien und das Land ohne Volk vorfanden. Solch eine koloniale,
rassistische Mentalität, die den Genozid der einheimischen Völker
Amerikas, Australiens, in Afrika von Namibia bis zum Kongo und
anderswo rationalisierten, hat in Palästina deutlich sein Echo
gefunden. Was bei dieser modernen kolonialen Heuchelei so schamlos
ist, ist, dass es dem zionistischen Israel vom Westen erlaubt worden
ist, sogar im 21. Jahrhundert noch solch ein Ziel zu verfolgen.
Es
ist deshalb überhaupt nicht schwierig, auch von Ferne zu erkennen –
wie es Verwoerd tat, dass Israel tatsächlich ein Apartheidstaat ist.
Verwoerds Nachfolger Baltasar John Vorster besuchte Israel nach dem
Oktober-Krieg, 1973, als Ägypten mit einem seltenen Sieg den
Suezkanal zurückeroberte und später in einem Friedensabkommen auch
den Sinai wieder bekam. Danach wurden Israel und Südafrika
tatsächlich Partner und Militärverbündete; denn Pretoria half
unmittelbar nach dem Rückschlag 1973 Israel militärisch wieder
aufzurüsten und dieses half der Apartheid Südafrika auf dem
Höhepunkt der Sanktionen mit Waffen und Technologie - von der
Marine, der Umwandlung von Überschallflugzeugen bis zur Hilfe beim
Bau von sechs Atombomben und der Schaffung einer blühenden
Waffenindustrie.
Für die Befreiungsbewegungen des südlichen Afrika stellen Israel und
die Apartheid Südafrika eine rassistische koloniale Achse dar. Es
wurde festgestellt, dass Leute wie Vorster als Nazi-Sympathisanten
während des 2.Weltkriegs interniert waren, doch in Israel als Helden
gefeiert und übrigens nie wieder von südafrikanischen Zionisten als
Antisemiten erwähnt wurden. Das überraschte jene nicht, die die
wahre rassistische Natur, den rassistischen Charakter des
zionistischen Israel begriffen hatten.
Es
ist aufschlussreich, hier noch hinzuzufügen, dass Israel in seinem
Verhalten und seinen Methoden der Unterdrückung immer mehr der
Apartheid Südafrikas auf ihrem Höhepunkt gleicht – ja sie mit seiner
Brutalität, den Hauszerstörungen, Beseitigung von Dörfern, gezielten
Tötungen, Massakern, Inhaftierungen und Folter seiner Gegner und die
Aggressionen gegen Nachbarstaaten übertrifft.
Sicherlich können wir Südafrikaner die pathologische Ursache
identifizieren, die den Hass der israelisch politisch-militärischen
Elite und Öffentlichkeit im Allgemeinen schürt, sodass immer mehr
extreme rassistische Einstellungen seiner gewählten Vertreter
hochkommen, was bei den letzten nationalen Wahlen besonders deutlich
wurde. Es ist auch für jemanden, der die Kolonialgeschichte kennt,
nicht schwierig, die Art und Weise zu verstehen, mit der bewusst
kultivierter Rassenhass als Rechtfertigung für die brutalsten und
unmenschlichsten Aktionen gegen wehrlose Zivilisten – Frauen, Kinder
und Alte – eingeprägt wird, wie man es kürzlich im Gazastreifen
erlebte. Aus solch hemmungslosem Rassismus entstehen diese
genozidalen Kriege….
(1. Teil: dt. und geringfügig gekürzt: Ellen Rohlfs
Kasrils: Die andere
Apartheid ( 2. Teil)
Ohne Übertreibung kann behauptet werden, dass jeder Südafrikaner,
der die besetzten palästinensischen Gebiete besucht, gleichgültig,
ob er in den Freiheitskampf involviert oder von grundlegender
menschlicher Anständigkeit motiviert ist, von der Situation, in der
sich die Palästinenser befinden, zutiefst betroffen ist. Er wird den
vielen Beobachtungen Erzbischof Tutus zustimmen, auch seiner
letzten, dass auch Dinge in Israel geschehen, einschließlich
Kollektivbestrafung, die es während der Apartheid Südafrikas nie
gab. (London Guardian, 28. Mai 2009). Ich
möchte hier an die Worte Aharon Cizlings, eines israelischen
Kabinettministers aus dem Jahre 1948 erinnern, nachdem die
Brutalität des Deir Yassin-Massakers an 240 Dorfbewohnern bekannt
wurde. Er sagte: "Nun haben auch wir uns wie Nazis aufgeführt, und
meine ganze Existenz ist erschüttert“ (Tom Segev: Die ersten
Israelis)
Man berichtet, dass Gerald Kaufmann, ein altgedientes britisches
Parlamentsmitglied und langjähriger Freund Israels, geäußert hat,
dass eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums wie
ein Nazi gesprochen habe, indem sie die Toten der wehrlosen
Bevölkerung im Gazastreifen kaltblütig pauschal abgetan hat – unter
ihnen viele Frauen und Kinder. Wir dürfen nicht zulassen, dass das,
was so erschreckend sichtbar ist … aus dem Diskurs ausgelassen wird:
der unaufhaltsame Aufstieg der Faschisten in Machtpositionen
Israels, wie Avigdor Lieberman; die drohende Vertreibung der 1948er
Palästinenser; die Umsetzung von Jabotinskys „Eiserner Mauer“. Die
Knesset hat mit großer Mehrheit einem Gesetz zugestimmt, das jeden
mit Freiheitsstrafe bedroht, der leugnet, Israel sei ein jüdischer
und demokratischer Staat; über ein Gesetz wird noch diskutiert, das
jedem verbietet, einen bi-nationalen Staat zu befürworten; dass
jeder inhaftiert werden soll, der die Nakba betrauert. Niemand
anders als Zipi Livni hat die selben Argumente. Diese werden von Uri
Avnery (israel. Schriftsteller und Friedensaktivist) als eine
Struktur rassistischer Gesetze mit einem eindeutig faschistischen
Geruch beschrieben.
Man muss offen aussprechen: wenn die Verbrechen des Holocaust auf
der Skala menschlicher Barbarei in der Neuzeit ganz oben stehen,
wohin setzen wir die menschlichen
Opfer von dem, was kürzlich im Gazastreifen geschah, die zahlreichen
blutbefleckten Meilensteine seit 1948 oder die Verbrechen im
Libanon 1983 und 2006?
Wie bewerten wir die Unmenschlichkeit des Abwurfs von Bomben und
brennendem weißen Phosphor auf die Zivilbevölkerung, das Verbrennen
von Menschen bei lebendigem Leibe, das Schmoren und Vergiften bei
ständiger Belagerung des Gaza-Ghetto, ohne einen Flucht- oder
Schutzort . In den 22 Tagen des pausenlosen Bombardements wurden
ganze Familien vor den erschrockenen Augen eines überlebenden
Elternteils oder überlebenden Kindes ausgelöscht.
Guernica, Lidice, Warschauer Ghetto, Deir Yassin My Lai, Sabra u.
Shatilla, Sharpeville stehen oben auf der Skala – und die Täter des
Gemetzels in Gaza sind noch einmal Nachkommen der Holocaust-Opfer
und verhalten sich, laut Cizling, wie Nazis. Dies darf nicht
ungestraft bleiben. Die internationale Gemeinschaft muss darauf
bestehen, dass gegen sie ein Untersuchungsverfahren wegen
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet
wird. Wenn man die Täter nicht aufhält, werden weitere, größere
Verbrechen verübt, die sich nicht nur über den gesamten Nahen Osten
und den Iran ausbreiten, sondern auch noch darüber hinaus. Und
selbstverständlich wird es mit Israel, einem Hauptverbündeten der
USA im Hinblick auf nationale Interessen, kein Ende dieser blutigen
Geschichte geben – die darauf abzielt, dass die Palästinenser
dasselbe Schicksal erwartet wie die ausgelöschte Bevölkerung der
ehemaligen Kolonialzeit.
Aber solch ein Schicksal dürfen wir nicht zulassen. Können wir
glauben, dass ein von Barak Obama geleitetes Amerika etwas ändern
wird? Bei einigen (Menschen) entsteht die Hoffnung, dass die Road
Map, die 15 Jahre lang blockiert wurde, nun wieder zum Leben erweckt
wird und mit ihr das Trugbild der Zweistaatenlösung. Man sagt,
Präsident Obama habe nur gefordert, dass der Bau der Siedlungen
eingefroren wird und ansonsten herzlich wenig. Kann ein Kuhhandel
von 12 % oder ein paar Prozent mehr einen lebensfähigen
palästinensischen Staat bewirken? Dies ist zweifelhaft.
Wir erwarten mit großem Interesse das Ergebnis der Beratungen dieser
Konferenz. Darf ich Sie an Edward Lears Alice im Wunderland
erinnern, wo eine verirrte Alice eine auf einem Fliegenpilz
sitzende Raupe, nach dem Weg fragt. Diese fragt zurück, wo sie denn
hingehen wolle, aber die verwirrte Alice weiß es nicht. "Nun",
antwortet die Raupe, "wenn Du nicht weißt, wohin, dann kannst Du
jeden Weg gehen."
Sind wir so naiv, zu glauben, dass Akademiker uns helfen können, die
richtige Richtung zu finden. Ich
möchte glauben, dass die, die etwas taugen, helfen können.
Mögen Ihre Beratungen heute konstruktiv sein. Denken Sie an das
Engagement des Richters Richard Goldstone und seinem
UN-Untersuchungsteams, mit dem Israel hinsichtlich des Gazablutbades
sich strickt weigerte, zusammen zu arbeiten. Dutzende von
Überlebenden wurden in Gaza interviewt. Einer von ihnen hat
beobachtet, wie israelische Soldaten seine betagte Mutter und seine
Schwester erschossen, als sie weiße Fahnen schwenkend, aus ihrem
Heim flohen.
"Bei diesem Komitee war es genau so wie bei allen anderen, die
kamen", sagte Majed Hajjaj. "Viele Berichte sind geschrieben worden,
aber sie sind kaum die Tinte auf dem Papier wert. Diese Zeilen
könnten auch von Edward Lear stammen.
Zu
Beginn dieser Ansprache, zitierte ich Dr. Verwoerd. Ich möchte mit
einer bekannten Aussage von Nelson Mandela aus dem Jahre 1997
schließen: "Die UN nahm eine entschlossene Haltung gegenüber der
Apartheid ein, und über die Jahre hinweg wurde ein internationaler
Konsens aufgebaut, der zu einem Ende dieses widerrechtlichen Systems
führte. Wir wissen jedoch nur allzu gut, dass unsere Freiheit ohne
die Freiheit der Palästinenser unvollständig ist. (Pretoria, 4.
September 1997). Nur durch eine vereinigte nationale Bewegung einer
entschlossenen Bevölkerung, verstärkt durch internationale
Solidaritätsaktionen mit friedlichen Mitteln wie Boykott,,
Divestment und Sanktionen (BDS) einschließlich vieler akademischer
Initiativen, wurde die Freiheit für alle Südafrikaner erlangt. Das
Gleiche kann auch im Heiligen Land geschehen.
(dt. Inga Gelsdorf, Ellen Rohlfs)
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