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Basma’s Schrei  ( Basma Awad al-Nabari’s cry)

 Gideon Spiro, Yesh Gvul,  7. April 2009

 

In den Medien wird die 16 Jährige junge Frau Basma aus Hura im Negev als eine „Terroristin“  beschrieben.

Ich sehe in ihr eine sensible junge Frau, die das Morden am Volk im Gazastreifen nicht mehr ertragen konnte. Folgende Worte schrieb sie in ihr Notizbuch/ notebook: „Die Schreie aus dem Gazastreifen gellen in meinen Ohren, mein Herz ist voller Leid und Schmerz. Ich bin eine Gefangene der Besatzung’. Diese Worte drücken Solidarität mit ihrem Volk aus, das  im Gaza-Ghetto ermordet, geschlagen und gedemütigt  wurde.

Wenn  diese Gefühle mit der täglichen Realität der Diskriminierung der Beduinen in Israel zusammenkommen mit der fast täglichen polizeilichen Unterdrückung durch Zerstörung  Behausungen, dem Vernichten der Ernte, ist es nur natürlich, dass die junge Frau Rache an denen sucht, die für sie zum einen die Besatzung und den Krieg symbolisieren und zum anderen auch die Diskriminierung bei sich zu Hause. Und wer verbindet diese beiden Rollen mehr als die Polizisten an der Grenze ( die sie angeblich  mit einer Pistole schießend angegriffen hätte)?

 

Wir Juden sollten Verständnis für solche Racheakte gegen Tyrannen und Unterdrücker  an den Tag legen. Wir erinnern uns sehr wohl an jüdische Zellen, die am Ende des 2. Weltkrieges sich  auf ähnliche Weise rächten wie diese junge Beduinenfrau – doch mit mehr Geschick.

 

Ich betone, ich vergleiche hier  nicht den Grad und  die Schwere der Ereignisse, sondern die persönlichen Gefühle, die die Rache motivieren.

 

Heute, vom Standpunkt meines fortgeschrittenen Alters und als Mitglied von Amnesty International, lehne ich alle Akte, die mit dem Töten von Menschen zusammenhängen, strikt ab. Aber wenn ich an mich als 16-Jährigen zurückdenke, wäre ich damals z.B. nicht bereit gewesen, eine Pistole zu nehmen und einen der Unterdrückungssoldaten des britischen Empire  zu erschießen?

Das Märtyrertum in diesem Fall ist nicht anders als das vieler anderer verschiedenster Nationalitäten, die bereit sind, ihr Leben zu opfern um der Freiheit ihres Volkes willen.

 

Das Töten der jungen Frau ( durch die Grenzpolizisten) wäre vermeidbar gewesen. Die Pistolenschüsse, die sie abgab, trafen niemand ( Falls sie tatsächlich geschossen hat – eine unabhängige Untersuchung sollte klarstellen, ob sie überhaupt geschossen hat. Zu  oft sind wir von offizieller Seite angelogen worden).

Es wäre möglich gewesen, sie zu neutralisieren, ohne sie zu töten. Aber wie viel ist das Leben einer „Terroristin“ wert? Ihr Schicksal war mit dieser Definition besiegelt.

Wenn sie lebend gefangen genommen worden wäre, wäre sie nach entsprechenden Gesetzen für Minderjährige vor Gericht gestellt worden … Genau das aber wollten sie verhindern und es gelang ihnen. Das Leben einer palästinensischen Beduinenfrau – wer kennt sie schon, wer ist sie  denn?

 

 

Wir waren Sklaven – wir bleiben Sklaven  (Gedanken zu Pesach)

 

Dieses ist das 42. Jahr, dass wir, „die Kinder Israels“, am Sederabend zusammen sitzen und das Fest der Freiheit feiern – und den Palästinensern die Freiheit verweigern. Das Lied, das den Feiertag symbolisieren soll: „Wir waren Sklaven – nun sind wir frei“   hat keinen Inhalt, keine Bedeutung mehr, weil wir nicht frei sind. Wir sind Sklaven der Besatzung, der Siedler, der Armee, … und allen andern Mechanismen der Unterdrückung unterworfen.

Warum also ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte der vergangenen 42 Jahre?  Weil in dieser Nacht die Schlinge der Besatzung noch enger gezogen, die Absperrung in dieser Nacht noch schlimmer als an den anderen Tagen des Jahres und das palästinensische Ghetto von einer Mauer/Zaunanlage, von Wachtürmen und Legionen der Besatzung umgeben sind. Es hat viele Charakteristika eines großen KZ.

 

Wann werden wir ein freies Volk sein? Wann werden die palästinensischen Sklaven auch frei sein?

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 ( aus Red Rog –Weekly Column)

 

Gefunden bei  www.kibush.co.il/show_file.asp?=32852

 

 

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