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Ein eindeutiges Versprechen

 Adam Keller 18.9.10

 

Mit der Eröffnung dessen, was als direkte Verhandlungen mit den Palästinensern angekündigt wird, drückten sich  Binyamin Netanyahus Mitarbeiter  durch Ben Kaspit, einem ranghohen politischer Korrespondent von Maariv aus. Sie haben sicher einige interessante Dinge zu sagen, egal welche Glaubwürdigkeit man ihnen schenkt.

„Die Wurzel des Problems ist nach israelischer Auffassung ein unerhörtes, eindeutiges Versprechen, das Obama Abu Mazen gegeben hat: ein palästinensischer Staat – lebensfähig, territorial zusammenhängend etc – soll spätestens innerhalb eines Jahres zu Stande kommen. Die Israelis haben von diesem Versprechen nur indirekt gehört, über Berichte der Nachrichtendienste und  waren entsetzt. Seitdem bemüht man sich ungeheuerlich, den Amerikanern zu zeigen, dass sie unrecht haben. Mit gleicher enormer Energie versucht man, den Amerikanern zu beweisen, wie töricht der Siedlungsbaustopp die Aussichten auf Verhandlungen schädigt. Jedes Mal wenn es scheint, dass die Amerikaner die Botschaft verstanden hätten und Israels Schritte akzeptieren (Letzte Woche war die letzte solche Gelegenheit) kommt Obama plötzlich und setzt alles auf den Kopf ( und behauptet wieder, dass der Baustopp andauern muss.) Es ist schwierig, dieses Verhalten zu ertragen, Aber es gibt keine andere Wahl, das ist eben das Verhalten der Amerikaner.“ ( Maariv 16.9.10)

 

Tatsächlich, ziemlich eindeutige Dinge: einen lebensfähigen Staat mit territorialem Zusammenhang etc. soll bis spätesten  in einem Jahr  entstanden sein. Im September 2011 wird es möglich sein, den Artikel wieder zu lesen.  Dann wird es klar und eindeutig möglich sein, herauszufinden, welchen Wert explizite und noch nie dagewesene Versprechen des Präsidenten der USA haben werden.

 

Am Abend von Yom Kippur

Wenige Stunden vor Beginn von Yom Kippur kamen Soldaten der IDF in Nur a-Shams östlich von Tulkarem an , wo sie Iyad Shelbalya erschossen und töteten, der als ranghohes Hamasmitglied gesucht worden war.

Nach dem Bericht der Soldaten war Shelbaya verdächtig und bedrohend  auf sie zugelaufen, weshalb sie in Selbstverteidigung schossen. Später stelle es sich heraus, dass er unbewaffnet war. Shelbayas Bruder sagte, er hätte gar keine Gelegenheit zum Rennen gehabt, weil die Soldaten  in sein Schlafzimmer stürmten und ihn im Bett erschossen.

Dies ist offensichtlich noch ein Fall, bei dem das Töten eines Palästinensern durch die Armee kein gerichtliches Nachspielt haben wird. Wahrscheinlich wird keiner ernsthaft versuchen, zu untersuchen, was geschehen ist, um die Wahrheit zu erfahren.

B’tselem deckte vor kurzem auf, dass in den letzten zehn Jahren die Armee aufgehört hat, die Umstände von durch Soldaten ausgeführten Tötungen zu untersuchen.

Nach jüdischer Tradition ist der Yom Kippurtag ein Tag der Selbstbesinnung, an dem sich jeder ernsthaft  und seine  Taten des vergangenen Jahres prüfen solle ….

 

Ein jüdischer Staat

 

Es kann kein Abkommen geben, ohne dass die Palästinenser Israel als jüdischen Staat anerkennen. So reden die Minister und Regierungssprecher auf jeden Fall Tag um Tag und manchmal mehrfach  an einem Tag.

Die Jüdischkeit des Staates kann nur  an der Jüdischkeit der Armee gesehen werden, die den Konversionsprozess für Soldaten, die man als nicht jüdisch ansieht, beschleunigt oder an der Jüdischkeit der Rabbiner, die diese Soldaten nicht als Juden anerkennen – und sie so daran hindern zu heiraten-

 

Die Hüttenbewohner

Anfangs dieser Woche kam die Polizei zurück ins Beduinendorf von al-Arakib, nordöstlich von Beersheba, um es zum fünften Mal hinter einander innerhalb von zwei Monaten zu zerstören. Danach zogen Polizeikräfte durch den ganzen Negev, begleitet von schweren Bulldozern und „besuchten“ Dutzende Dörfer, die weit aus einander liegen und zerstörten hier ein Haus und dort ein Haus. Es war kein Grund zu erkennen, warum das eine Haus zerstört wurde und das benachbarte nicht – höchstens dass man die Menschen in all den nicht ‚anerkannten Dörfern’ so viel wie möglich einschüchtern wollte.

Die beduinische Bevölkerung gibt nicht auf. Sie fangen so schnell wie möglich mit dem Wiederaufbau  ihrer Behausungen an. Freiwillige kommen  aus allen Teilen  des Landes nach Al-Arakib und helfen beim Wiederaufbau zum 6. Mal. Aber die Hütten sind aus Holz gebaut, die auch nach der nächsten Zerstörung leicht wieder aufgebaut werden können. Es hat keinen Zweck, Geld zu spenden und sich um reale solide Häuser zu bemühen, die innerhalb einer Woche oder eines Monats den Bulldozern  wieder zum Opfer fallen. Solche Häuser sind ein Luxus und für Bewohner von Tel Aviv und Beer Sheva gedacht, nicht für Beduinen die Bürger dritter oder vierter Klasse sind und im Negev verstreut leben.

 

 

( dt. Ellen Rohlfs)

 

 

 

 

 

 

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