Belgisches
Parlament nominiert Marwan Barghouti
für den Nobelpreis
- Das
belgische Parlament hat am Mittwoch
das palästinensische
Parlamentsmitglied, Marwan
Barghouti, das seit 2002 in
israelischer Haft ist, für den
Nobelpreis nominiert. Die
Parlamentarier sandten ein Schreiben
an das Preis-Komitee: "Marwan ist
ein gewählter Repräsentant der
palästinensischen Nation und war der
erste Parlamentarier, der verhaftet
wurde... er ist ein Demokrat, ein
Verfechter der Menschen- und
Frauenrechte."
Er hat sich aktiv in der Förderung
des politischen und religiösen
Pluralismus engagiert und ist daher
ein wichtiger Kandidat für die
Zukunft einer Region, die mehr denn
je zerrissen ist. Frieden verlangt
die Freiheit von Marwan Barghouti
und die der politischen Gefangenen,
und generell die Freiheit des
palästinensischen Volkes, das seit
Jahrzehnten unter der Besatzung
lebt", besagten die Schreiben
weiterhin.
"Indem der Nobelpreis jemandem
verliehen wird, der den
Freiheitskampf des palästinensischen
Volkes und auch dessen Hoffnung,
Frieden zu erlangen, verkörpert,
einem Führer, der die Palästinenser
in einem politischen Projekt, dass
klar eine Zweistaaten-Lösung in den
Grenzen von 1967 beinhaltet, die
jedoch mehr denn je durch die
Kolonisierung und das Fehlen eines
politischen Horizonts gefährdet ist,
hilft das Komitee, die
unverzichtbare Hoffung
wiederzubeleben, aus der derzeitigen
Sackgasse herauszukommen", sagten
die belgischen Abgeordneten.
Die Rechtsanwältin, Fadwa Barghouti,
Marwans Frau, die eine
internationale Kampagne für die
Entlassung ihres Ehemannes
durchführt, sagte in einem Interview
mit "Anadolu News Agency": "Dies ist
Marwans erste Nominierung durch ein
europäisches Parlament." (Frau)
Barghouti sagte, der Argentinier,
Adolfo Perez Esquivel , dem dieser
Preis im Jahre 1980 verliehen wurde,
habe ebenfalls Marwan für die
Verleihung am 4. März vorgeschlagen.
Die israelische Armee verhaftete
Marwan im Jahre 2002. Er wurde von
einem israelischen Gericht zu 5
lebenslänglichen Haftstrafen
verurteilt, aufgrund der Anklage,
Terrorangriffe gegen israelische
Ziele während der zweiten Intifada
verübt zu haben. (deutsch:
Inga Gelsdorf)
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