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Israel,
Palästina und die scheinheiligen amerikanischen Christen
Francis A. Boyle
Es war im Dezember 1991 als ich als
Rechtsberater der palästinensischen Delegation für die
Nahost-Friedensverhandlungen in Washington D.C. eingesetzt wurde.
Die Israelis waren nicht bereit, und wollten
nicht einmal mit schlechtem Willen verhandeln. Die Amerikaner unter Baker und
Ross unternahmen gar nichts um die Friedensverhandlungen zu beginnen.
Das dauerte 3 Wochen und Weihnachten näherte
sich immer schneller. Wir, die Christen im Palästinensischen Team fragten uns,
ob wir wohl am Weihnachtsabend zu Hause sein werden – viele Palästinenser sind
Christen, von den ursprünglichen Christen, die bis zu Jesus Christ und den
Aposteln selbst zurückreichen. Ich würde mit meiner Frau und unseren 2 Söhnen,
die jetzt noch klein sind, regelmäßig kommen. Meine arme, liebe Frau muss alle
Weihnachtsvorbereitungen allein, ohne mich, durchführen.
Also habe ich sie eine Woche vor Weihnachten
angerufen, um ihr zu sagen, dass ich noch immer nicht weiß, ob und wann ich nach
Hause reisen werde. Mein älterer Sohn, der gerade 5 Jahre alt war fragte mich am
Telefon:
„Papa, warum bist Du zu Weihnachten nicht zu
Hause?“
„Weißt Du mein Sohn, ich versuche den
Palästinensern zu helfen.“
„Papa, warum tust Du das?“
Schwierig, den ganzen Nah-Ost Konflikt einem
5jährigen Sohn zu erklären, also habe ich es so erklärt, dass er es verstehen
kann:
„Du weißt doch mein Sohn, dass Jesus Christ in
Bethlehem geboren wurde, nicht wahr?“
„Ja, Papa“
„Also, ich bin hier mit dem Bürgermeister von
Bethlehem und einigen anderen palästinensischen Beauftragten zusammen. Sie sind
meine Freunde und ich bin ihr Anwalt. Ich helfe dem Bürgermeister, damit alle
palästinensischen Kinder fröhliche Weihnachten feiern können.“
Ok, Papa.“
Man versprach uns, dass wir am 23. Dezember
reisen können, um zu Weihnachten zu Hause zu sein, und ich nahm dann auch den
ersten Flug der mich genau am Weihnachtsabend nach Hause zu meiner Familie
brachte.
Ich habe regelmäßig, während der Weihnachtszeit
dem Gottesdienst der UCC Kirche (United Church of Christ) in unsere Stadt mit
meiner Familie beigewohnt. Wenn es zum Gebet der Kongregation kam, stand ich
immer auf und bat alle den Palästinensern zu helfen, mit den folgenden Sätzen:“…
Bethlehem ist von der Welt abgeschnitten und von der israelischen Armee
belagert, auch die Kirche der Geburt Christi ist belagert. Die Israelis führen
eine ethnische Säuberung aller Palästinenser durch, sowohl von Moslems als auch
von Christen. Sie wenden weiters absichtlich eine Politik an, die die
palästinensischen Christen zwingt ihre Heimat zu verlassen, als Teil einer
perversen Strategie, die den Kampf um eine nationale Befreiung als religiösen
Kreuzzug darstellt, in der Meinung, dass dies in den USA besser ankommt. Und das
sind die ursprünglichen Christen, die bis zu Jesus Christ und seinen Aposteln
zurückreichen. Währenddessen, finanziert die US Regierung das Ganze in einer
Höhe von 5 Milliarden US Dollars pro Jahr. Jeder in dieser Kongregation hier
hat von Gott Geschenke bekommen. Also geht hin und tut etwas um den
Palästinensern zu helfen!“
Trotz meiner größten Anstrengungen über mehrere
Jahre hindurch, hat sich die UCC Kongregation geweigert nur einen Finger zu
rühren um den Palästinensern zu helfen. So habe ich vor ungefähr 18 Monaten die
Kongregation verlassen und alle Verbindungen mit ihr abgebrochen. Sie sind nur
eine Clique von moralischen Feiglingen und Scheinheiligen. Sie haben mir und
allen anderen nichts über Christenheit zu lehren, noch weniger über Frieden,
Gerechtigkeit und Menschenrechte.
Francis A. Boyle
Professor für Internationales Recht
Rechtlicher Berater der Palästinensischen
Delegation
Für die Nah-Ost-Friedensverhandlungen (1991-93)
Israel, Palestine and American Christian Hypocrites
It was December of 1991 and I was serving as
Legal
Advisor
to the
Palestinian
Delegation to the Middle East Peace Negotiations in Washington DC. The
Israelis were stalling,not
even negotiating in bad faith, and the Americans under Baker and Ross were
doing nothing to get the negotiations started.
This had been going on for 3 weeks and Christmas was fast approaching. Those
of us on the Palestinian Team who were Christian were wondering if we were
going to be able to get home for Christmas--many Palestinians are Christian,
the original Christians, going back to Jesus Christ and the Apostles
themselves. I would periodically check in with my wife and 2 sons at the
time--little boys. My poor, sweet wife had to do all the Christmas
preparations by herself without me.
So the weekend before Christmas I called her up to say I still did not know
if or when I would be coming home. My oldest son who had just turned 5
talked to me on the phone:
"Daddy why aren't you home for Christmas?"
"Well son, I'm trying to help the Palestinians."
"Daddy, why are you doing that?"
Hard to explain the entire Middle East conflict to a 5 year old, so I put it
into terms he could understand:
"Son, you know that Jesus Christ was born in Bethlehem don't you?"
"Yes Daddy."
"Well I am here with the Mayor of Bethlehem and some other Palestinian
leaders. They are my friends and I am their lawyer. I am working with the
Mayor of Bethlehem to help all the Palestinian Children have a merry
Christmas."
"Ok Daddy."
We got the word we could go home for Christmas on December 23 and I got on
the first flight out of DC. getting home just on
time for Christmas Eve with
my family.
Periodically I had attended UCC Christmas Season Church Services in town
with my family. When it came time for prayers from the congregation, I
always got up and asked everyone to help the Palestinians along the
following lines: "...Bethlehem
is cut-off and surrounded by the Israeli army--the Church of the Nativity
too. The Israelis are inflicting ethnic cleansing upon all the Palestinian,
both Muslims and Christians. They are also pursuing a policy of deliberately
forcing Palestinian Christians out of Palestine as part of a perverse
strategy to turn a war of national liberation into a religious crusade,
figuring it would play better in the United States. And these are the
original Christians, going back to Jesus Christ and the Apostles.
Meanwhile, the United States government is financing it all to the tune of
$5 billion per year. Everyone in this Congregation has gifts given to them
by God. So go out and do something to help the Palestinians!"
Despite my best efforts over several years, that UCC Congregation refused to
lift one finger to help the Palestinians. So about 18 months ago, I quit
their Congregation and severed all ties with them. They are just a gang of
moral cowards and hypocrites. They have nothing to teach me or anyone else
about Christianity, let alone about peace, justice and human rights.
Francis A. Boyle,
Champlaign,
IL.
Professor of International Law
Legal Advisor to the Palestinian Delegation to the
Middle East Peace Negotiations (1991-93)
posted by
annie at
2:42 PM
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