Verdrehung des Antisemitismus
Khalid Amayreh
Zionistische Apologeten und
Propagandisten haben versucht,
die europäische Öffentlichkeit
davon zu überzeugen, dass Opposition
gegen Israels brutale Behandlung
des palästinensischen Volkes
mehr oder weniger eine neue
Form von Antisemitismus
sei.
In der vergangenen
Woche verkündete das israelische
Außenministerium zusammen mit
den zionistischen Kreisen Nordamerikas
die Gründung der sog. „Internationalen
Koalition zur Bekämpfung des
Antisemitismus.“
„Wir sind
Zeugen eines neuen, globalen,
scharfen und sogar tödlichen
Antisemitismus ohne Parallele
oder Präzedenzfall seit dem
2. Weltkrieg,“ sagte das kanadische
liberale Justizminister
Irwin Cotler,
einer der Organisatoren. „ Es
ist nicht nur an der Zeit, Alarm
zu schlagen, sondern auch zu
handeln.“
Wenn man
jedoch zwischen den Zeilen liest,
wird weitgehend klar, dass das
wirkliche Ziel, das diese zionistischen
Suprematen verfolgen, nicht
der Hass gegen Juden ist, weil
sie Juden sind und was
sonst unter dem Begriff „Antisemitismus“
bekannt ist - es geht vielmehr
um das wachsende globale Bewusstsein
und die Opposition gegen die
israelische Apartheid, die kriminelle
und genozidale Politik, die
in den besetzten palästinensischen
Gebieten ausgeführt wird.
Tatsächlich
handelt es sich auch nicht um
einen anti-jüdischen Rassismus,
den diese Lügner zu bekämpfen
versuchen; es ist eher ein antipalästinensisch-israelischer
Rassismus, den sie zu verteidigen
und zu schützen versuchen. Rassisten
sind schließlich dazu da, den
Rassismus zu bekämpfen, so wie
Pyromanen besonders dafür
geeignet sind, Feuerbrände
zu löschen.
Israel ist
heute mehr denn jedes andere
Land auf Erden die Nummer eins
als Verursacher und Unterstützer
von Antisemitismus.
Israel nennt
sich selbst „jüdischer Staat“
und behauptet, alle Juden der
Welt zu vertreten. Und als solcher
… schlagen die kriminellen Aktionen
und sein Verhalten wie
ein Bumerang in der einen oder
anderen Weise zurück.
In den Jahren
nach seiner Gründung versuchte
Israel, weithin erfolgreich
Hass gegen Juden dort zu verbreiten,
wo sie lebten, um den zionistischen
Traum zu erfüllen, und
in ein Land auszuwandern, das
seit Jahrzehnten durch Lügen,
Unterdrückung und Mord unheilig
gemacht wird.
Nun ist der
Zionismus dabei, die Europäer
einzuschüchtern, besonders die
EU-Staaten, dass sie den israelischen
Faschismus billigen oder wenigstens
sich taub und blind stellen
und zur Seite schauen, während
täglich Generationen hilfloser
Palästinenser ermordet werden
und die Zukunft des palästinensischen
Volkes vor den Augen der
ganzen Menschheit zerstört wird.
Während es
dies tut, nimmt Israel und seine
Propagandisten tatsächlich dem
Wort Antisemitismus seine ursprüngliche
Bedeutung und hilft so – bewusst
oder unbewusst – den wirklichen
Judenhassern.
Wirkliche
Antisemiten sind jene, die Juden
hassen, weil sie Juden sind.
Heute wollen die Zionisten uns
davon überzeugen, dass Antisemiten
auch jene sind, die für die
Menschenrechte in Palästina
sind, Leute z.B. wie die von
CPT ( International Christian
Peacemaker Team) in Hebron,
die verängstigte palästinensische
Kinder zur Schule begleiten,
damit sie nicht von den unverschämten,
aggressiven zionistischen
Siedlern angegriffen werden.
Was denken
diese verkommenen Zionisten
eigentlich, wer sie sind? Denken
sie, sie haben vom Allmächtigen
die Lizenz zum Morden, Lügen
und Stehlen bekommen? Und wenn
Leute gegen dieses Übel etwas
sagen, dann müssen sie nur eines
tun: „Antisemitismus! Antisemitismus!“
schreien.
Deshalb ist
es dringend nötig, dass alle
Männer und Frauen mit Gewissen,
einschließlich der Tausenden
ehrenhafter Juden, für die Gerechtigkeit
und Moral noch etwas bedeuten,
es Israel und seinen Unterstützern
klar machen, dass Antisemitismus
nicht länger dafür instrumentalisiert
werden kann, um einen Genozid
und ethnische Säuberung in Palästina
zu rechtfertigen.
Letzten Endes
sollten wir in einem moralischen
Universum leben, und wenn
Kritik an Israels Verbrechen
in Palästina als Antisemitismus
bezeichnet wird, was diese natürlich
nicht ist, dann sollte dieser
sprichwörtliche „Antisemitismus“
selbst eine moralische Verpflichtung
höchster Ordnung weltweit für
alle Männer und Frauen mit Gewissen
sein.
Es mag wohl
stimmen, dass es Leute gibt,
die legitime Kritik an Israel
zu wirklichem Antisemitismus
missbrauchen. Doch wem ist für
dieses Resultat die Schuld zu
geben? Den Palästinensern, den
Opfern des zionistischen Rassismus,
oder denen, die im Gazastreifen
und in der Westbank Kinder töten
und die wollen, dass die Welt
für einen Holocaust büßt, in
dem sie es Israel erlaubt und
ihm ermöglicht, ein ganzes Volk,
das palästinensische, zu vernichten
– so wie die Nazis vor 6 Jahrzehnten
ein anderes Volk, das jüdische,
auslöschen wollten.
Ist es nicht
ebenso wahr, dass der „Antisemitismus“
oft von vielen zionistischen
Juden dazu verwendet wird,
um die legitime Kritik an diesem
üblen Staat, der mordet, lügt
und stiehlt, zum Schweigen zu
bringen, und dann noch behauptet,
die einzige wahre Demokratie
im Nahen Osten zu sein und ein
„Licht der Völker“.
Einige zionistische
Propagandisten … versuchen
auch , Analogien zwischen dem
klassischen europäischen Antisemitismus
und dem sog. „islamischen Antisemitismus“
zu machen.
Das ist eine
große Lüge, wie viele ehrliche
Juden zuzugeben bereit sind.
Muslime hassen Juden nicht,
weil sie Juden sind. Und das
Judentum erfreut sich
im Islam einer klaren historischen
und religiösen Legitimität.
Der Koran,
das heilige Buch des Islam,
fordert die Juden auf, nach
den erhabenen Lehren von Gerechtigkeit
und Moral zu leben, so wie es
die israelischen Propheten gepredigt
haben.
Im Laufe
der jüngsten Geschichte jedoch
gelang es dem Zionismus, beinahe
Hundert Millionen Muslime weltweit
gegen sich aufzubringen, die
eigentlich mit den Juden Fundamentales
Glauben verbinden, nämlich den
Glauben an Gott den Einen und
die zentrale Bedeutung von Gerechtigkeit
und Moral im menschlichen Verhalten.
Darüber hinaus
verbinden sich viele zionistische
Juden besonders in Nordamerika
jetzt mit pseudo-christlichen
Irren, die behaupten, dass Muslime
keine Seelen hätten und deshalb
von der Erdoberfläche weggewischt
werden müssten.
Was erwartet
der Zionismus darum, wie Muslime
auf diese gehässige Feindseligkeit
reagieren sollten? Können
Muslime oder der Rest
der anständigen Menschheit dies
alles wirklich zugunsten
Israels auslegen?
Auf jeden
Fall sollte echter Antisemitismus
genau wie Islamophobie oder
andere Formen von Rassismus
abgelehnt und unnachgiebig
bekämpft werden.
Doch Israel
und der Zionismus können nicht
die „Ursache“ schaffen und konsolidieren
und sich dann lautstark über
die „Wirkungen“ beklagen.
Abgesehen
davon ist die Zeit, in der der
Zionismus das kollektive Gewissen
leicht manipulieren und erpressen
kann, auf immer vorbei.
Übersetzt von Ellen Rohlfs
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