Mit herzl. Gruss! Ellen
Rohlfs
Frauen
gegen die Mauer
Nur
eine Grenze auf der „grünen Linie“ zwischen Israel und Palästina wird
Frieden und Sicherheit bringen
Während dies eine
Initiative von Bürgerinnen Israels, jüdischen wie palästinensischen
, ist, sind alle Bürger eingeladen, diesen Brief an den
Ministerpräsidenten zu unterschreiben. Zusätzlich kann jeder
Nichtbürger Israels, der unsere Bemühungen unterstützt, eine Mail
schicken ....Eure Namen werden der Petition in einem Extrabrief
beigefügt. Dies deutet auf die Unterstützung von Männern und Frauen
mit Gewissen, palästinensischen, jüdischen und allen andern in aller
Welt, die die Mauer verurteilen. Bitte, gebt diesen Brief an viele
weiter!
An den Ministerpräsidenten
Ariel Sharon
Fax 02 6705475
Jerusalem 91919 Kaplan
Str. 3
1.Oktober 2003
Sehr geehrter Ministerpräsident,
Sie versprachen uns Frieden und Sicherheit – Sie haben versagt. Wir
haben keinen Frieden, und wir erlebten auch seit den 3 Jahren, in
denen Sie an der Macht sind, keine Sicherheit. Wir haben nur Terror,
Töten und Zerstörung erlebt – 800 unserer Bürger sind getötet,
Familien sind zutiefst erschüttert, und Tausende sind verletzt worden.
Jede Möglichkeit für Frieden ist von Ihnen durch Racheakte zerstört
worden. Sie sind nicht in Friedensverhandlungen getreten, Sie haben
nur versucht, militärische Macht anzuwenden. Der von Ihnen gewählte
Weg sollte uns in den Krieg locken.
Wir Bürger Israels klagen Sie an, schuldig zu sein, indem Sie den
Friedensprozess zerstörten und eine Politik der Gewalt und illegaler
Aktivitäten gegen die Palästinenser ausführten. Die Bomben, Morde,
Tötungen, Zerstörung von Häusern, Kollektivstrafen, Straßensperren,
Absperrungen und Ausgangssperren haben die Selbstmordattentate in
unseren Straßen nur anwachsen lassen. Dies lässt uns ohne Hoffnung
zurück.
Nun wird eine Trennungsmauer gebaut, die uns angeblich Sicherheit
bringen soll. Anfangs wurde vorgeschlagen, sie auf der Grünen Linie zu
bauen. Unter dem Vorwand eines sog. Sicherheitsplanes und ohne
Möglichkeit einer öffentlichen, demokratischen Debatte darüber, ist
die Mauer zu einer Strategie geworden, durch die 50% des
palästinensischen Landes in der Westbank enteignet werden soll. Sie
ist auch durch eine trügerische Verletzung internationalen Rechts zu
einem Mittel geworden, Siedlungen an Israel anzugliedern. Anderthalb
Millionen Palästinenser (1,6 Mill. nur in der Westbank), denen keine
Rechte zugestanden werden und die ohne Einkünfte sind, werden in
Kantone und Lager gesperrt, wenn Israel sie mit Mauern im Osten,
Norden, Westen und Süden absperrt.
Dies ist ein Programm der Aneignung, das uns weder Frieden noch
Sicherheit bringt. Sie üben eine Politik aus, die auf Täuschung beruht
nach Verhaltensmustern, die uns aus der Vergangenheit bekannt sind.
Der Verlauf der Mauer, die Sie über ca. 700km (mehr als doppelt so
lang als die Grüne Linie) bauen, verrät, dass Sie nicht im Geringsten
an einer verhandelten Grenzlinie zwischen Israel und Palästina
interessiert sind. Ihr einziges Interesse liegt am Sieg mittels
Besatzung und Blutvergießen. Solange Sie als Ministerpräsident an der
Macht sind, wird es keinen Frieden geben.
Wir sind nicht mit den Annexionen durch die Mauer, die Sie bauen,
einverstanden. Dies geht gegen alle Prinzipien der Gerechtigkeit, der
Moral und des Gesetzes und verletzt beide, die Palästinenser und die
Israelis. Wir sind nicht damit einverstanden, dass in unserm Namen
Eltern von ihren Kindern und Bauern von ihrem Land und ihren Brunnen
getrennt, Schwangere nicht zu ihrer Klinik und Schüler und Studenten
nicht zu ihren Schulen und Universitäten gelassen werden.
Wir sind nicht damit einverstanden, dass wir Geiseln einer Handvoll
Siedler sind, die nur 3% der israelischen Bevölkerung ausmachen.
Außerdem wollen wir keine Partner einer Wirtschaftspolitik sein, die
Alten, Kindern, allein erziehenden Müttern, Kranken und Behinderten
das Brot wegnimmt, damit die Annexionsmauer und die Siedlungen gebaut
und Krieg geführt werden kann.
Wir weigern uns, bei diesem von Ihnen begangenen schändlichen
Verbrechen gegenüber beiden Völkern Partner zu sein. Mit dieser
Realität, die Sie bewusst und absichtlich schaffen, kann keiner mehr
mit Gewissen hier leben. Weder Mauern noch Zäune werden Frieden und
Sicherheit bringen. Dies kann nur durch Auflösung der Siedlungen,
durch das Ende der Besatzung und die Rückkehr Israels innerhalb der
Grünen Linie geschehen.
Unterzeichnet von 13 Frauen : Yehudit
Elkana, Ifaat Nachshon, Mary Schweitzer ......
Schließt Euch uns an und schickt einen
Brief unter dem Titel: „Protest gegen die Mauer“ an
batshalo(at)netvision.net.il
(dt. Ellen Rohlfs)