Liebe FreundInnen,
es spottet jeder Beschreibung.
Der Palestinian Center for Human Rights berichtet von der
andauernden, tötenden Gewalt im Gazastreifen. Drei Jugendliche
wurden von einer Rakete ermordet beim Schafe hüten. Kann man sich
eine friedlichere Tätigkeit vorstellen? In einem Dorf in der Nähe
von Rafah in Gazastreifen haben Soldaten das Haus eines Hamas
Aktivisten umstellt. Einige Jugendliche, die zusammen kamen, wurden
von Soldaten gejagt und flüchteten in ein Haus. Die Armee stürmte in
das Haus und schlugen den Besitzer, der taub ist. Als seine
35-jährige Frau protestierte, schoss ein Soldat direkt of sie. Sie
wurde liegen gelassen und verblutete, da ein Krankenwagen daran
gehindert wurden, das Haus zu erreichen. Ein weiterer Mann, der
durch wahlloses Schießen verletzt wurde, verblutete ebenfalls von
Schießwunden im Oberschenkel und in der Hand. Der Angriff endete
nach 11 Stunden. Fünf Menschen wurden festgenommen, darunter ein
13-jähriger Jungen und die Frau eines Hamas Aktivisten.
Diese Gewalt, obwohl nur von wenigen Medien berichtet (Dorothy
hat im Internet recherchiert und fand berichte nur bei der BBC, NY
Times und Washington Post), lenkt die Aufmerksamkeit ab von der
weiteren, 'stillen' Enteignung und Bautätigkeit in der Westbank.
Dorothy erzählt von Hani Amer, dessen Restaurant vor einigen Jahren
zerstört wurde. Er versuchte es mit Hühnerzucht, auch diese wurde
zerstört. Dann baute er Sträucher und Blumenpflanzen an. Als der
Zaun um sein Dorf, Mas'ha, errichtet wurde, stand sein Haus, das
erste am westlichen Ende des Dorfes, plötzlich vom Dorf getrennt,
auf der 'falschen' Seite. Da sein Land im Weg der
"Sicherheitsstraße" für den Zaun stand, wurde die Gärtnerei zerstört
und eine 2,5m hohe Mauer zwischen seinem Haus und dem Dorf
errichtet. Vor drei Tagen rief er Dorothy an und berichtet, dass er
nun 100ha Land verlieren soll, die er in Azzoun Atmeh besitzt, auch
auf der "falschen" Seite des Zaunes, da dieses Gebiet nun durch eine
eigene Mauer umgeben wird. "Hani hat noch nie jemanden etwas zuleide
getan. Er ist ein sanftmütiger man, der bereit ist unter Juden zu
leben, auch denen, die nebenan in der Siedlung wohnen, sein Haus mit
Steinen bewerfen und seinen Sonnenkollektor zerstört haben." Wovon
wird dieser unermüdliche Mensch nun leben?
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Während Israel ungezählte Millionen ins Militär, den Siedlungsbau
und die Errichtung der Mauer gießt, erhalte ich von Haaretz eine
Appell, Geld zu spenden für die armen und hungernden jüdischen
Kinder im Land.
Wohlgemerkt, die jüdischen Kinder. Haben arme palästinensische
Kinder im Land weniger Hunger?
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Ein anderer Hani, der 20jährige Hani Hanesh und ein Freund wurden
von einer einzigen Rakete zerfetzt, die ein Haus in Balata traf.
Hani ist Widerstandskämpfer. Aber er hat vor einem Jahr geheiratet
und war aktiv in der Unterstützung von weiblichen Gefangenen und
Ex-Gefangenen, die ihre Rechte einfordern, engagiert und half bei
der Organisation von Veranstaltungen und Demos. Seine Schwestern
Khawla und Iman sind aktiv im Balata Film Collective und betreiben
die Balata Frauen Internetseite.
(In einer anderen Mail erhielt ich eine Bericht von IMEMC
(International Middle East Media Center) über einen Angriff von
Soldaten gegen 10 Frauen im Telmond Gefängnis, die angeblich
versucht hätten zu fliehen.
Sie wurden geschlagen, ihre Sachen entwendet, und in Einzelhaft
gebracht. Jugendliche im gleichen Gefängnis werden gezwungen, 8
Stunden/Tag zu arbeiten, mit Ketten an den Beinen. Sie erhalten
täglich zwei Mahlzeiten, um 23 und 7 Uhr. )
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Photos aus dem Projekt "Picture Balata", bei dem 11-18-Jährige
ihr Flüchtlingslager zeigen, sind unter
www.justimage.org/blog
zu sehen. Ein 15-jähriger sagt, "Die Menschen außerhalb von
Palästina wissen nicht was hier vor Ort passiert. Sie denken, wir
sind gewalttätig, dass wir Steine auf Soldaten werfen weil wir
gewalttätig sind. Sie verstehen nicht, dass Soldaten Balata
angreifen und dass wir das Recht haben, unser Land zu verteidigen."
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Ein hoher Sicherheitsbeamter und seine vier Leibwächter wurden in
der Nähe des Hauses von Premier Hanijeh in Gaza erschossen. Während
Israel systematisch Sicherheitskräfte umbringt, wird von der
Regierung verlangt, dass sie die Gewalt verhindert.
Zugleich pocht Israel auf eine formale Anerkennung durch die
Palästinensische Regierung.
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In London findet ein öffentlicher Diskussionsabend mit einem
namhaften Podium statt, organisiert vom London Review of Books, über
den von ihm veröffentlichten ARtikel über die Einfluss der jüdischen
Lobby in den USA.
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Das wars, Gruß,
Anka