Rezension: Verloren
im Besatzungs-Labyrinth
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Leserbrief an die SZ - Abraham
Melzer - Ich frage mich warum die SZ
immer wieder auf das unterirdische
Niveau der zionistischen Jerusalem
Post fallen muss. Wann wird auch
Thorsten Schmidt begreifen, dass die
Palästinenser keine Israelis töten,
„weil sie Juden sind“, sondern weil
sie Besatzer sind und seit fast 50
Jahren palästinensisches Land
besetzt halten und die Bevölkerung
dort unterdrücken.
Internationales Recht erlaubt es
sich gegen Besatzung zu erheben und
sich wehren. Russen, Franzosen,
Italiener, Griechen und auch
Israelis (im Kampf gegen die
Besatzungsmacht England) haben es
getan. In Wirklichkeit ist es genau
umgekehrt: Israelis töten
Palästinenser nur weil sie
Palästinenser sind. Beispiel: Der
Mord an einen wehrlosen verwundeten
Palästinenser in Hebron, durch einen
fanatischen, rassistischen
israelischen Soldaten vor den Augen
der Verantwortlichen Offiziere.
Die
Süddeutsche Zeitung hat
wieder einmal einen „Freund
Israels“ an die mediale Front
geschickt. Den dafür bestens
geeigneten Journalisten Thorsten
Schmitz. - Wolfgang .Behr -
18.04.16
In der Ausgabe vom
18.04.16 auf Seite 15 schreibt
er einen Verriss zu dem im Hanser-Verlag eben erschienenen
Buch „Im Land der
Verzweiflung“ des
jüdisch-israelischen Autors
Nir Baram. Es
handelt sich hauptsächlich um
eine Sammlung von Interviews mit
Palästinensern, jüdischen
Siedlern und israelischen
Soldaten im Westjordanland.
Unter der Überschrift
„Verloren
im Besatzungslabyrinth - wie Nir
Baram versucht, Palästinenser zu
verstehen"
folgen hier einige Auszüge der
Kritik von Thorsten Schmitz:
– Zitat
Schmitz:„Die meisten Israelis
kennen den wahnwitzigen Alltag
vom Militärdienst. Sie stehen an
Grenzkontrollpunkten, nehmen
Terroristen fest, sie werden
von bewaffneten
Palästinensern mit Messern
angegriffen und von Siedlern in
Hebron bespuckt, wenn sie es
Palästinensern ermöglichen, dort
in der Altstadt einzukaufen“.
Schmitz möchte wohl unsere
Empathie mit dem israelischen
Militär wecken, die trotz Terror
der Palästinenser und der Spucke
der Siedler ihren Kopf
hinhalten, um den Einwohnern
Hebrons beim Einkaufen zu
helfen.
– Dann versucht Schmitz, die
unhaltbare Situation von über
7‘000 palästinensischen
Gefangenen in 17 israelischen
Gefängnissen zu vernebeln in dem
er zu diesem Thema einzig Baram
zitiert „dass sich manche
Palästinenser absichtlich von
israelischen Soldaten festnehmen
lassen, weil sie nach
israelischer Haft von der
Palästinensischen
Autonomiebehörde
Entschädigungszahlungen
erhalten“.
Dank Schmitz wissen wir nun
also, warum in israelischen
Gefängnissen Palästinenser
schmachten. Das wird sicher die
Kaufkraft palästinensischer
Familien erhöhen.
– Barams in seinem Buch
geäusserte Wunschvorstellung
einer Konföderation, in der
Juden und Nichtjuden „in allen
Belangen gleichgestellt sein“
sollen, kommentiert Schmitz mit
seinem Schlusssatz: „Klingt gut,
klingt aber auch utopisch weit
weg, solange Menschen auf der
Strandpromenade von Tel Aviv von
Palästinensern erstochen werden,
nur weil sie Juden sind“.
Einen
anderen Grund kann Schmitz wohl
beim besten Willen nicht
entdecken.
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