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Nachrichten Politik Israel: Netanjahu vor dem Aus Der zunehmend isolierte Netanjahu, der wegen Korruption vor Gericht steht, forderte Ex-Verteidigungsminister Bennett und den ehemaligen Likud-Politiker Gideon Saar am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter auf, "sofort" in Gespräche mit ihm über ein Dreier-Wechselmodell an der Regierungsspitze einzutreten. Ansonsten drohe Israel eine gefährliche "linksgerichtete" Allianz.
Machtwechsel steht bevor In Israel wollen die Gegner von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gemeinsam eine neue Regierung bilden. Der Vorsitzende der ultrarechten Jamina-Partei, Naftali Bennett, sagte am Sonntag in Jerusalem, er werde alles unternehmen, um ein Bündnis mit Oppositionsführer Jair Lapid von der Zukunftspartei zu schließen.
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Ein Palästinenser getötet und 5 andere verletzt, darunter ein Kind, bei der Unterdrückung eines friedlichen Protestes in Nablus Palestinian Centre for Human Rights - Ref: 76/2021 - 29. Mai 2021 Gestern wurde in einem erneuten Verbrechen mit exzessivem Einsatz von Waffengewalt durch die israelischen Besatzungskräfte (IOF) bei der Unterdrückung eines friedlichen Protestes gegen die Siedlungsausweitung im Dorf Beita, südöstlich von Nablus, im Norden der Westbank, ein palästinensischer Zivilist getötet und 5 andere verwundet, darunter ein Kind. Laut Untersuchungen, die von dem Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) (Palästinensisches Zentrum für Menschenrechte) durchgeführt wurden, ging eine friedliche Demonstration am Freitag, 28. Mai 2021, um 13:30 Uhr, vom Zentrum des Dorfes Beita, im Südosten von Nablus in Richtung Subeih Mount, im Süden des Dorfes, wo die IOF den „Avitar“-Außenposten vor einem Monat errichtet haben. Die Demonstranten hielten palästinensische Flaggen hoch und riefen Slogans gegen die israelische Besatzung und die Siedler. PCHR verurteilt schärftens den exzessiven Einsatz von Gewalt, der zu dem Tod von Hamayil und den Verletzungen der anderen geführt hatte, und betonte, dass es keine Rechtfertigung für den Einsatz von Waffen gab, vor allem, wenn keine unmittelbare Gefahr oder Bedrohung für das Leben der Soldaten besteht. Dieser Vorfall ist Teil der wiederholten Strategie der IOF, zur Unterdrückung friedlicher Proteste das Feuer zu eröffnen und exzessive Gewalt anzuwenden, was gegen die Vorschriften für das Schießen verstößt. Diese Politik spiegelt ebenso die Missachtung der israelischen Besatzung gegenüber der Sicherheit und dem Leben der Palästinenser wider. PCHR ruft die internationale Gemeinschaft auf, sofort in Aktion zu treten, um die Verbrechen der IOF zu stoppen, und wiederholt seine Forderung an die Hohen Vertragsparteien der Vierten Genfer Konvention, ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 1 zu erfüllen; das heißt, die Konvention zu respektieren und deren Einhaltung sicherzustellen sowie ihre Verpflichtungen unter allen Umständen gemäß Artikel 1 46 zu erfüllen und Personen, denen schwere Verstöße gegen die Vierte Genfer Konvention vorgeworfen werden, strafrechtlich zu verfolgen. |
Sehen ihre Kinder aufgebahrt, wagen es, über Israels Verantwortung zu sprechen Am Donnerstag fühlte ich großen Stolz, ein Haaretz-Leser - und Schreiber - zu sein, und tiefe Scham, Israeli zu sein. Die Titelseite der Zeitung an diesem Tag hätte in den israelischen Luftwaffenstützpunkten ausgestellt werden sollen, damit die Piloten und ihre Assistenten und die Korps- und Geschwaderkommandeure sie sehen. |
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Nina Niebergall - 29.05.2021 |
Sondersitzung des Menschenrechtsrats aufgrund der sich verschlechternden Menschenrechtssituation in dem besetzten Gebiet, einschließlich Ostjerusalems
Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten Genf, 27. Mai 2021 Laut Zahlen, die mein Amt überprüft hat, wurden 242 Palästinenser von den israelischen Sicherheitskräften (ISF) bei den Angriffen gegen Gaza getötet, darunter waren 63 Kinder. Tausende andere wurden verletzt, wobei man davon ausgeht, dass über 74.000 Palästinenser vertrieben wurden. In der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, wurden seit dem 24. Mai 28 Palästinenser, darunter fünf Kinder, getötet. Zur selben Zeit töteten Raketen, welche die Hamas und andere bewaffnete palästinensische Gruppen abfeuerten, 10 israelische Bürger und Bewohner, darunter zwei Kinder, und zwangen Tausende in die Schutzräume. Diese Eskalation stand in direktem Zusammenhang mit Protesten und einer heftigen Reaktion der israelischen Sicherheitskräfte, zunächst in Ostjerusalem, und breitete sich dann auf das gesamte besetzte palästinensische Gebiet und auch auf Israel über. Zwei Hauptprobleme führten zur Zunahme der Spannungen: Die drohenden Zwangsräumungen der palästinensischen Familien und deren Zwangsvertreibung im Viertel Sheikh Jarrah im besetzten Ostjerusalem, um Platz für Siedler zu schaffen und die Stationierung der ISF auf dem Al-Aqsa-Gelände, die Tausenden von Gläubigen in den letzten Tagen des Ramadan den Zugang einschränkte. Bei mehreren Gelegenheiten setzten die ISF Gewalt gegen friedliche Demonstranten, als auch Gläubige im Innern der Al-Aqsa-Moschee Gewalt ein. Bei anderen Gelegenheiten, bei denen Demonstrationen in Zusammenstöße ausarteten, griffen sie zu Mitteln der Massenkontrolle, indem sie exzessive Gewalt einsetzten, einschließlich körperlicher Gewalt, was die Spannungen entfachte. Sehr geehrte Frau Präsidentin, die letzte Eskalation zwischen Israel und palästinensischen bewaffneten Gruppen brach am 10. Mai aus, als die Hamas, die De-facto-Regierung im Gazastreifen, forderte, dass die israelischen Sicherheitskräfte das Al-Aqsa-Gelände und Sheikh Jarrah in Ostjerusalem verlassen. Als dies nicht geschah, feuerten die Hamas und andere bewaffnete Gruppen ein schweres Raketensperrfeuer gegen Israel. Diese Raketen sind wahllos, und sie unterscheiden nicht zwischen militärischen und zivilen Zielen. Ihr Einsatz stellt daher eine klare Verletzung des internationalen humanitären Rechts dar. Israel reagierte mit intensiven Luftangriffen auf Gaza, einschließlich Granaten, von Kampfflugzeugen abgefeuerten Raketen und Angriffen vom Meer her. Obwohl Berichten zufolge Mitglieder bewaffneter Gruppen und deren militärische Infrastruktur das Ziel waren, führten israelische Angriffe zu zahlreichen Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung sowie großflächiger Zerstörung und Schäden an zivilen Objekten. Diese beinhalteten Regierungsgebäude, Wohnhäuser und Appartementhäuser, internationale humanitäre Organisationen, medizinische Einrichtungen, Medienbüros und Straßen, die die Zivilbevölkerung mit wichtigen Diensten, wie zum Beispiel Krankenhäusern, verbinden. Das Ergebnis war deren teilweise oder völlige Zerstörung. Trotz Israels Behauptungen, dass viele dieser Gebäude bewaffnete Gruppen beherbergten oder für militärische Zwecke benutzt wurden, liegen uns in dieser Hinsicht keinerlei Beweise vor. Obwohl Israel zahlreiche Vorkehrungen getroffen hatte, wie zum Beispiel in einigen Fällen Warnungen vor den Angriffen, führten Luftangriffe in solch dicht besiedelten Gebieten in hohem Maße zu Toten und Verletzten, sowie weitreichende Zerstörung der zivilen Infrastruktur. Solche Angriffe werfen ernsthafte Bedenken auf hinsichtlich Israels Einhaltung der Prinzipien der Unterscheidung und Verhältnismäßigkeit nach internationalem humanitärem Recht. Wenn diese Angriffe als wahllos und unverhältnismäßig in ihrer Auswirkung auf die Zivilbevölkerung und zivile Objekte befunden werden, könnten sie Kriegsverbrechen darstellen. Andererseits ist es ebenso ein Verstoß gegen internationales humanitäres Recht, militärische Anlagen in dicht besiedelten zivilen Gebieten zu deponieren oder Raketen von dort zu starten. Dennoch befreien die Aktionen einer Partei die andere nicht von den Verpflichtungen unter internationalem Recht. Im Gegensatz zur israelischen Zivilbevölkerung, die vom „Iron Dome“ und professionellen Militärkräften, die sie beschützen, profitieren, hat die palästinensische Zivilbevölkerung praktisch keinen Schutz gegen Luftangriffe und Militäroperationen, die in einem der dicht besiedeltsten Gebiet der Welt ausgeführt werden. Aufgrund der israelischen Land-, Luft und Seeblockade, die seit 14 Jahren besteht, haben sie keinen Ort, wohin sie fliehen können. Als Ergebnis dieser Blockade leiden die Palästinenser in Gaza unter einer bröckelnden Infrastruktur und einem eingeschränkten Zugang zur Grundversorgung, einschließlich einer unzureichenden Gesundheitsversorgung und eines maroden Abflusssystems, das eine direkte Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlergehen aller ziviler Bewohner dort darstellt. Die Unfähigkeit des Gesundheitssystems, umfassend auf COVID-19 zu reagieren, machte die Verschlechterung bei dem jüngsten Anstieg der Fälle besonders deutlich. Um eine angemessene Gesundheitsversorgung zu erhalten, sind viele Palästinenser gezwungen, ins Ausland zu reisen, was einer Genehmigung durch Israel bedarf, die häufig abgelehnt wird. Es steht außer Zweifel, dass Israel das Recht hat, seine Bürger und Bewohner zu verteidigen. Jedoch haben die Palästinenser auch Rechte, dieselben Rechte. Auch sie haben das Recht, sicher und frei in ihren Häusern zu leben, mit angemessenen und wesentlichen Dienstleistungen und Möglichkeiten und mit Respekt vor ihrem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die gelebte Realität der Besetzung stattdessen ist jedoch, dass sie systematisch ihrer fundamentalen Rechte und Freiheiten, die jedem Menschen zustehen, beraubt werden. Sehr geehrte Frau Präsidentin, In Sheikh Jarrah und anderen Vierteln von Ostjerusalem bleibt die Gefahr der Zwangsräumungen bestehen und heizt die Spannungen weiter an. Derartige Zwangsräumungen sollten sofort aufhören, und gemäß Israels Verpflichtungen nach dem Völkerrecht fordere ich die israelische Regierung auf, die Räumungsprozesse sofort zu unterbinden. Während der schockierende Verlust von Menschenleben und die Zerstörung in Gaza mit Recht Schlagzeilen weltweit gemacht haben, blieb die alarmierende Situation in der Westbank von vielen unbemerkt. Spannungen, Proteste und Gewalt, einschließlich des massiven Einsatzes von Gewalt durch die ISF haben seit Jahren nicht gesehene Ausmaße erreicht. Allein am 14. Mai tötete die ISF 10 Palästinenser im Rahmen von Demonstrationen und Zusammenstößen, die höchste Anzahl an einem Tag in der Westbank, seitdem die Vereinten Nationen systematisch begannen, diese Zahlen 2008 zu sammeln. Ich bin äußerst beunruhigt durch dokumentierte Zwischenfälle mit Siedlern, die scharfe Munition benutzen, um Palästinenser anzugreifen, in einigen Fällen im Beisein israelischer Sicherheitskräfte. Sehr geehrte Frau Präsidentin, der dritte Aspekt der schweren Menschenrechtsverletzungen der letzten Wochen ist die Situation in Israel, wo es zu beispiellosen Szenen von Zusammenstößen, Mobgewalt und Ausschreitungen zwischen palästinensischen Bürgern Israels und ultrarechten Gruppen, die durch israelische Siedler verstärkt wurden, kam. Besonders besorgniserregend waren mehrere versuchte Mobangriffe gegen Personen in den gemischten Städten, Bat-Yam, Jaffa und Acre, sowie Angriffe gegen Gebetsstätten und kulturelles Erbe, die von beiden Seiten angezettelt wurden. Ich bin besonders besorgt aufgrund von Berichten, dass es der israelischen Polizei nicht gelungen ist, sich einzuschalten, um die palästinensischen Bürger Israels gegen derartige Angriffe zu schützen, wohingegen sie oft exzessive Gewalt eingesetzt haben, um palästinensische Demonstranten zu kontrollieren. Obwohl ich den Waffenstillstand vom 21. Mai begrüße, ist es offensichtlich, dass ohne die eigentlichen Ursachen dieser Gewalt zu behandeln, wird es traurigerweise nur eine Sache der Zeit sein, bis die nächste Runde der Gewalt mit weiterem Schmerz und Leiden für die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten beginnt. Es muss ein echter und allumfassender Friedensprozess sein, um diese eigentlichen Gründe anzugehen und der Besetzung ein Ende zu setzen. Bei allen derartigen Prozessen und allen daraus resultierenden Vereinbarungen müssen die Achtung und der Schutz der Menschenrechte fundamental sein, einschließlich der Rechenschaftspflicht für vergangene Menschenrechtsverletzungen und -missbräuche. Nur, wenn Menschenrechte vollkommen respektiert und geschützt werden, kann Vertrauen zwischen den verschiedenen Gemeinschaften aufgebaut und ein dauerhafter, nachhaltiger und gerechter Frieden erzielt werden. In der Zwischenzeit wiederhole ich meinen Aufruf an die Hamas und an alle bewaffneten Gruppen, den Einsatz wahlloser Raketen und Granaten, für die es eine Rechenschaftspflicht geben muss, zu unterlassen. Und ich fordere Israel erneut auf, in Übereinstimmung mit seinen Verpflichtungen gemäß dem internationalen humanitären Recht und den Menschenrechten die Rechenschaftspflicht sicherzustellen. Das schließt die Durchführung unparteiischer, unabhängiger Untersuchungen von Aktionen, die während der Eskalation verübt wurden, ein. Als Besatzungsmacht ist Israel nach internationalem Recht verpflichtet, die Bevölkerung der Westbank, Ostjerusalems und Gaza zu schützen und ihr Wohlergehen sicherzustellen. Das Recht der Palästinenser auf Leben, Sicherheit sowie Versammlungs- und Meinungsfreiheit muss respektiert werden. Letztendlich ist der Tod und die Verletzung von Kindern bei dieser Eskalation eine Quelle der Schande für alle. Bei diesen Konfliktzyklen dürfen wir nicht ihr Leiden und ihren Verlust aus den Augen verlieren, noch das aller Zivilisten. Unabhängig davon, wie lange der Weg gewesen ist, „unendlich“ sollte kein akzeptabler Begriff sein. Weltweit soll 2021 ein Jahr der Regenerierung sein. Und vor allem eine Chance zur besseren Erholung. Besonders in Gaza ist der Wiederaufbau natürlich dringend. Die Menschen benötigen ein Zuhause, eine Schule, ein funktionierendes Krankenhaus; stabile Elektrizität, sauberes Wasser, Sanitäreinrichtungen. Alle sind fundamental für den Nutzen der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, die im jüngsten Konflikt so drastisch verletzt wurden. Der Wiederaufbau von Leben erfordert auch den Wiederaufbau von nachhaltiger Lebensgrundlage. Ein menschengerechter Wiederaufbau von Gaza, der die Menschenrechte von dessen Bürgern einhält, ist ein wesentlicher Baustein für einen dauerhaften Frieden und eine nachhaltige Zukunft. Ich hoffe aufrichtig, dass dies das letzte Mal ist, dass wir eine solche Sondersitzung benötigen. Vielen Dank, sehr verehrte Präsidentin. Quelle |
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