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*Was für einen Frieden kann man haben mit schießwütigen Zionisten?*
Palestine Update Nr. 406 –..23.9.20


Kommentar - Ranjan Solomon - Wer glaubt, dass die unter Präsident Trumps Patenschaft unterzeichneten Friedensdeals irgendetwas mit Frieden zu tun haben, müssen den ersten Abschnitt in dieser Ausgabe lesen. Israel kommt als Sieger heraus, immer dank seiner Fähigkeit, seine Lobbyisten dazu zu bringen, vor der US-Administration ihre Verbeugungen und „Knickserl“ zu machen. Die jüngsten Friedensgespräche ermutigen Israel nicht, sich von den palästinensischen Gebieten zurückzuziehen. Im Gegenteil: Israel hat nach den Friedensabkommen mit UAE und Bahrain mehr palästinensisches Land besetzt und in der Westbank und in Jerusalem mehr Siedlungen gebaut.

Inzwischen applaudiert die EU ganz leise und man kann beobachten, wie sie mit ihren Händen auf ihrem Rücken Beifall spenden. Die UAE wird jetzt eine billigere Gattung Jet-Flugzeuge erhalten, als sie ursprünglich beantragt haben und die zu bezahlen sie willig waren. So: Warum den weniger hochwertigen Jet-Flieger? Israel ist der Meinung, nur ihm allein gebühren die besten Waffen. So sind die ersten Abdrücke der israelischen Stiefel auf dem Boden der UAE hässlich und beschmutzt. Das war das erste sichtbare Zeichen von Rassismus und es erschien via Waffenhandel. Aber, haltet den Atem an: Was wird das Nächste sein? Viele andere Beschreibungen dieser Episode sind noch nicht geschrieben. Trump und Bibi haben giftigen Kriegsrauch in die Luft geblasen und der Mittlere Osten – schwankend wie er war – den Wert einer militarisierten Zone herabgesetzt. Die Saudis haben bereits gedroht, Atomwaffen von China zu kaufen. Der Krieg im Irak entwickelte sich zu zahlreichen Kriegen in der Folge des selbst verursachten 9/11. Zehn Jahre später – vielleicht viel früher, das kommt darauf an, wer Präsident ist – könnte die Region ins Chaos fallen, sobald die Tinte auf dem nächsten Satz Friedens-Deals getrocknet ist. Jeder Friedens-Deal fängt an mit Waffen-verkäufen - und von Kolonisatoren finanziertes Kriegshandeln beginnt. Iran wird das Ziel sein. Die Palästinenser werden weiterhin unterjocht sein. Der Rest der Geschichte kann zurzeit ungeschrieben bleiben. Man muss sie nur von vorhergehenden Erfahrungen nehmen und abpausen. Zum Schluss kommt der tragische Bumerang-Effekt über die Kriegstreiber und den militärisch-industriellen Komplex. Unschuldige werden sterben, und dazu gehören die unzähligen Friedens-Engagierten in Westeuropa und Nordamerika.

Die beiden nachfolgenden Artikel stellen durchdringende Fragen und zeigen gefährliche Szenarios – Bitte lesen Sie diese und verteilen Sie sie. In Solidarität, Ranjan Solomon

 

 

 

 



*Das "Palestine Institute for Public Diplomacy"*

Mit diesem Deal strebt nun Israel nach weiteren 8 Milliarden Dollars US-Militärhilfe zusätzlich zu den existierenden 38 Milliarden, die es erhält, so dass es sein Militärbudget halten kann, nachdem Präsident Trump zugestimmt hat, F-35-Kampfjets an die UAE zu verkaufen. Nicht nur verlangen sie von amerikanischen Steuerzahlern, für diese „Normalisierungs“-Deals zu bezahlen, sie entfachen auch einen Waffen-Wettlauf in der Region.

Palästinenser quer durch das Institut haben sich eindeutig gegen einen Deal ausgesprochen, der unsere Hoffnungen auf Freiheit, Rechte und Gerechtigkeit zugunsten des Aufbaus von normalisierten Beziehungen mit einem Apartheidregime unterminiert. Von Seiten der PLO und PA sagte zum Beispiel der PA-Minister Ahmad Majdalani

„Die UAE versuchen, die Öffentlichkeit zu betrügen und falsch zu leiten, indem sie dieses schandbare Abkommen uminterpretieren als einen Dienst für die Palästinenser und erklären, dass damit die Annexion aufgehalten wird; aber es ist einfach, ihnen Staub in die Augen zu streuen, während sie immer noch Druck machen für Verhandlungen trotz nicht vorhandener Hebelwirkung“.

Diana Buttu schrieb in der “New York Times”, dass “das UAE-Abkommen jetzt als Punkt der Reflektion für die Palestine Liberation Organisation (PLO) dienen sollte, und es jetzt klar geworden ist, dass seine jahrzehntelange Annäherung an Israels Expansionspläne eben erst begonnen hat. Heute leben dreimal so viele israelische Siedler in der Westbank, als es 1993 dort gegeben hat“.

In einem starken Artikel in „The Guardian“ zeigt Raja Shedadeh (Anm.: Siehe auch Palestine Update Nr. 405),
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wie „die Okkupation gerade begonnen hat, gesehen zu werden als ein Gewinn. Israel hat die besetzten Gebiete umfunktioniert zu einem Laboratorium für das Testen von Waffen und Überwachungssystemen. Die Israelis vermarkten jetzt ihre Massenüberwachungs-Waffen und Systeme für Homeland-Sicherheit in USA, basierend auf Testungen in den besetzten Gebieten. Aber alles dieses finanzielle Investment in die Okkupation – und alles Umdrehen der Landesgesetze zum Schutz des illegalen Siedlungsprojekts, alle politischen Verdrehungen, um autoritäre Verbündete zu kultivieren – von Trump bis Orbán bis Bolsonaro – vergammelt Israel von innen und dreht es um zu einem Apartheidstaat, der über Millionen von Palästinensern ohne Rechte regiert.“

Andere wiesen auf die Tatsache hin, dass Israel schon vor einem Jahrzehnt Frieden hätte haben können mit 50 arabischen und muslimischen Ländern durch die Arabische Friedensinitiative von 2002, die auf dem Völkerrecht und internationalem Konsens basiert. Stattdessen wählte es ‚de facto’-Annexion und Apartheid. Wie es Mohammed (?) Shehada auch ausgedrückt hat: „Die Ermächtigung des arabischen Regimes durch Israel und Netanyahu wird wahrscheinlich zu ihren eigenen Lasten gehen. Je mehr sich arabische Regime an Israel und an die USA anbiedern, um Legitimität von außen zu erhalten, umso schwächer werden sie bei ihren eigenen Bevölkerungen erscheinen“.

Die letzte Umfrage des „Palestine Center for Policy and Survey Research” hat herausgefunden, dass 86 % der befragten Palästinenser denken, dass „das Abkommen nur den Interessen Israels dient“. Denn: Als sie aufgefordert wurden, ein Wort herauszufischen, das ihre Gefühle zum „Normalisierungs-Deal“ beschreibt, sagte die Mehrheit (53 %) „Verrat“, 17 % fischten „Preisgabe“, 13 % „Beleidigung“ und nur 1 % wählten „Freude“ oder „Stolz“. Leute aus der ganzen Golfregion standen auch gegen den Normalisierungs-Deal mit einer „Palestine Charta“und erhielten mehr als 1 Million Unterschriften binnen 24 Stunden und #hashtag für soziale Medien. Bevölkerungsproteste fanden in Bahrain gegen die Entscheidung ihrer Regierung statt, wieder ein anderes Beispiel dafür, wie diese Herrscher den kollektiven Willen ihres Volkes nicht repräsentieren, sondern nur ihre eigenen Interessen. Die arabischen Regime trugen den Kampf der Palästinenser lange Zeit mit, um den Zugriff auf ihre Leute zu haben. Diese Fassade existiert nicht mehr, seitdem die Arabische Liga die Bewegung verurteilt.

Wie es die palästinensische Rap-Band DAM in ihrem berühmten Lied von 2001 „Wer ist der Terrorist?“ ausdrückte:
„Ich bin nicht gegen den Frieden, der Frieden ist gegen mich
Er will mich auslöschen, mein Erbe zerstören“.

Frieden kann nicht kommen ohne Gerechtigkeit, Freiheit und gleiche Rechte. Lasst uns aufhören, den Begriff „Frieden“ manipulieren und von Autoritäten und Menschenrecht-Missbrauchern umdefinieren zu lassen. Wir alle wollen uns darauf fokussieren, wie wir die Zukunft bauen können, wo autoritäre Regime die Leute nicht belästigen können und die Ungerechtigkeit verewigen.
Quelle: The Palestine Institute for Public Diplomacy, FCA Building, Nablus
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(Bild: Knaben bauen in Gaza, Palästina aus vollen Säcken einen Unterschlupf )


*Recht der jungen Palästinenser darauf zu bestehen: “Wir sind NICHT nur Nummern*
 

Palästinenser können nie wirklich als „Nummern“ verstanden werden, denn Nummern ent-menschlichen, sind unpersönlich und können – wenn nötig – auch etwas ganz Anderes ausdrücken. Nummern sind nicht dazu bestimmt, die Geschichte des Menschen zu erzählen, noch sollten sie je dazu dienen, Gefühle zu ersetzen.

Die Geschichten vom Leben, vom Tod und von allem dazwischen können nicht voll erfasst werden durch Tafeln, Figuren oder Nummern. Nummern – auch wenn sie für verschiedene Zwecke sinnvoll sind – sind einfach nur Daten. Angst, Freude, Hoffnungen, Herausforderungen, Mut, Verlust, gemeinsamer Kampf und so weiter und können nur echt ausgedrückt werden durch Menschen, die sie erfahren.

Nummern – Zahlen – sagen uns, dass 2.200 Palästinenser während des israelischen Krieges von 2014 im Gazastreifen getötet wurden, und mehr als 500 + davon waren Kinder. Mehr als 17.000 Wohnungen wurden zerstört und tausende andere Gebäude, einschließlich Spitälern, Schulen und Fabriken wurden entweder zerstört oder während der Luftschläge durch Israel schwer beschädigt. Das ist die ganze Wahrheit, die Art von Wahrheit, die in einer hübschen Informationsgraphik aufgelistet und gelegentlich dem laufenden Geschehen angepasst wird, wenn noch mehr der Schwerstverletzten ihr Leben verlieren.

Aber eine einzelne Tabelle, oder sogar tausend, können nie wahrheitsgemäß den aktuellen Terror beschreiben, den mehr als eine Million Kinder empfinden, die während dieser schreck-lichen Tage um ihr Leben bangen. Eine Tabelle kann uns nicht in ein Schlafzimmer führen, wo eine Familie von zehn Personen sich im Finsteren zusammenkauern und um Gottes Barmherzigkeit beten, während die Erde bebt, Beton zusammenkracht und Glas rund um sie splittert. Sie kann die Angst einer Mutter nicht übermitteln, die den leblosen Körper ihres Kindes in den Armen hält.
 Bericht von Ramzy Barroud, Journalist und Herausgeber von „Palestine Chronicle“.com                Quelle:

 

 

 

 




*61 französische Parlamentarier prangern die Allianz von UAE und Bahrain mit den Zionisten an*

Am 21. September verurteilten 61 französische Parlamentarier das Normalisierungs- abkommen der Emirate und von Bahrain mit dem israelischen Regime. Die französischen Parlamentarier sagten, dass „das Abkommen das Thema Palästina umgeht und jede Möglichkeit eines umfassenden Friedens zerstört.“ Und sie setzten hinzu, dass „das im Weißen Haus unterzeichnete kein Friedensabkommen ist, im Gegensatz dazu, was Trump enthusiastisch erklärt“, und dass „die UAE keinen Krieg gegen Israel führen würden, wie Ägypten und Jordanien, wie es der Fall ist mit Bahrain.“ Sie bemerkten, dass dieses abgestimmte Übereinkommen kein Vorteil für die unterdrückten Palästinenser ist.“ Die Parlamentarier kamen zu der Überlegung, dass „die Annäherung in Abu Dhabi und Manama in Wirklichkeit den von der Arabischen Friedensinitiative beschlossenen arabischen Konsens bricht. UAE und Bahrain sind übereingekommen, die Beziehungen zum israelischen Regime in einer Bewegung zu normalisieren, die von den palästinensischen Gruppen als ein „Dolchstoß in den Rücken“ von den Palästinensern verurteilt wurde.  Quelle und mehr >>>              
Quelle Update   (Übersetzung: Gerhilde Merz)

Parlamentsgremium in Israel billigt Restriktionen bei Demonstrationen
29.09.20

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat ein Ausschuss des israelischen Parlaments vorübergehende Einschränkungen für Demonstrationen befürwortet. Der Rechtsausschuss billigte die Maßnahmen am Dienstag. Die Zustimmung des Parlaments steht noch aus, die Abstimmungen wurden noch am Dienstag erwartet.

Menschen dürfen demnach nur noch an Demonstrationen teilnehmen, wenn diese weniger als 1000 Meter von ihrem Zuhause entfernt stattfinden. Weiter als einen Kilometer von seinem Zuhause darf man sich derzeit wegen des verhängten Lockdowns nur in Ausnahmefällen wegbewegen. Bislang zählte die Teilnahme an einer Demonstration dazu. Die Teilnehmerzahl darf 20 nicht überschreiten. Die Maßnahme gilt vorerst eine Woche, kann aber kurzzeitig verlängert werden. Vor dem Parlament protestierten Gegner von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gegen die Maßnahmen.

Diese sind Teil von Restriktionen, die vorerst bis zum 11. Oktober gelten. Die Regierung will nach massiv gestiegenen Infektionszahlen eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.

Die geplante Einschränkung von Demonstrationen hatte großen Streit ausgelöst. Netanjahu drang zunächst auf schärfere Maßnahmen und wollte sie per Notstandsverordnung >>>

 

Ägyptische Armee tötet zwei palästinensische Brüder auf See
Tamara Nassar - 28. September 2020


Das ägyptische Militär schoss vor der Küste des Gazastreifens zwei palästinensische Fischer tödlich und verletzte einen dritten vor der Küste des Gazastreifens.

Hasan Muhammad al-Zazou, 26, war am Freitag mit seinen Brüdern Mahmoud, 20, und Yasser, 18, in der Nähe der Seegrenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten unterwegs.

Nach Angaben der in Gaza ansässigen Menschenrechtsgruppe Al Mezan wird vermutet, dass ihr Boot in ägyptische Gewässer eingelaufen ist.

Die ägyptische Marine eröffnete daraufhin das Feuer auf das Boot, wobei Hasan und Mahmoud getötet und Yasser verletzt wurde.

Al Mezan fordert eine Untersuchung und drängt die ägyptischen Behörden, ihre Vorschriften für das Feuergefecht zu überprüfen.

Die ägyptische Marine hat schon früher palästinensische Fischer erschossen und getötet, auch wenn sie nicht auf ägyptisches Gebiet kamen.

Bei einer Gelegenheit töteten ägyptische Schützen einen geisteskranken Palästinenser, der nahe der ägyptischen Grenze ins Meer lief, obwohl palästinensische Sicherheitsoffiziere dem ägyptischen Militär signalisiert hatten, nicht zu schießen.

Die Leichen von Hasan und Mahmoud wurden den Behörden in Gaza am Samstag über den Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten übergeben.

"Meine Kinder wurden gemartert, weil sie versuchten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen", sagte Nawal al-Zazou, die Mutter der Männer, gegenüber der Palästinensischen Presseagentur Safa.

"Meine Söhne sind nicht gegangen, um gegen die Ägypter zu kämpfen, sondern um Hunger und Armut zu bekämpfen", fügte sie hinzu.

Die Fischereiindustrie des Gazastreifens ist für seine Wirtschaft lebenswichtig, da Zehntausende Familien in Bezug auf Nahrung und Einkommen von ihr abhängig sind.

Trotzdem hatten die palästinensischen Fischer während der Pandemie wenig Luft zum Atmen.

Israel hat in den ersten vier Monaten des Jahres mehr als 100 Mal auf Fischerboote in der Fischereizone des Gazastreifens geschossen. Diese Zahl ist inmitten der Pandemie weiter gestiegen.

Die Osloer Abkommen, die in den 1990er Jahren von Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation unterzeichnet wurden, sahen vor, dass Palästinenser bis zu 20 Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens fischen dürfen.

Israel hat den Palästinensern nie erlaubt, über 15 Seemeilen hinaus zu fischen, und erlaubt den Fischern normalerweise, nur sechs Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens zu fischen.

Israel reduziert und schränkt die Fischereizone gewohnheitsmässig ein und verbietet den Fischern aus dem Gazastreifen manchmal ganz das Segeln, wie es dies während der Pandemie getan hat.

Dies hat die Wirtschaft des Gazastreifens und seine zwei Millionen Einwohner, die Hälfte davon Kinder, zum Ziel. Es handelt sich um eine kollektive Bestrafung - ein Verstoß gegen Artikel 33 der Vierten Genfer Konvention und damit um ein Kriegsverbrechen.    Quelle

 

IHRA-Definition von Antisemitismus bringt Solidarität zum Schweigen
Rowan Gaudet - 29. September 2020

Die jüngste Verwendung der umstrittenen IHRA-Definition von Antisemitismus, um politische Reden über Palästina zum Schweigen zu bringen, zeigt, was für eine gefährliche Waffe sie ist.

Ursprünglich 2016 von der Internationalen Allianz zum Gedenken an den Holocaust verabschiedet, ist die tatsächliche Definition innerhalb der IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus vage, aber nicht besonders umstritten.

Die Gefahr, Israel gegenüber kritisch zu werden, ergibt sich aus den 11 Beispielen, die entscheidend dafür sind, wie die Definition angewendet werden soll. Viele dieser Beispiele dehnen den Antisemitismus auf Diskussionen über Israel aus, wie z.B. die Verweigerung des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung.

Alle Äußerungen, die als Delegitimierung Israels angesehen werden, wie z.B. die Bezeichnung eines rassistischen Bestrebens, gelten daher standardmäßig als antisemitisch.

Die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance für Antisemitismus enthält eine Klausel, die Kritik an Israel erlaubt. Trotzdem hat Independent Jewish Voices Canada mehr als zwei Dutzend Fälle dokumentiert, in denen die IHRA-Definition zur Unterdrückung des Eintretens für die Rechte Palästinas in Europa und Nordamerika verwendet wurde.

Studenten im Visier -
Ende 2019 unterzeichnete Donald Trump eine Ausführungsverordnung, in der er die Kritik an Israel mit antijüdischer Bigotterie zusammenführte und die Sprache der IHRA-Definition übernahm. Bald darauf begann das US-Bildungsministerium, die Universität von Kalifornien in Los Angeles als Gastgeberin der nationalen Konferenz der Studenten für Gerechtigkeit in Palästina im Vorjahr zu prüfen.

Die Beschwerde gegen die UCLA, die von einer zionistischen Rechtsorganisation eingereicht wurde, behauptet, dass Students for Justice in Palästina eine "Terrorfront" sei und dass die Konferenz ein "Angriff auf jüdische Studenten" gewesen sei.

Unterdessen sah sich in Großbritannien die Jurastudentin Malaka Shwaikh wegen ihrer Kommentare über Israel Angriffen ausgesetzt, nachdem sie im Februar 2017 in die Studentengewerkschaft der Universität von Exeter gewählt worden war.

Die Zeitungen waren gezwungen, Korrekturen vorzunehmen, Schlagzeilen zu ändern und sich für falsche Behauptungen über Shwaikh zu entschuldigen.

Shwaikh, die zuvor bei der Organisation eines Marsches gegen den Antisemitismus geholfen hatte, sagte, dass "der Sinn dieser Angriffe ... darin besteht, diejenigen zu schikanieren, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen, um andere vom palästinensischen Aktivismus abzuschrecken".

Zwei Jahre später verweigerte ein Londoner Stadtrat der Spendenaktion von The Big Ride for Palestine für Sportausrüstung für Kinder in Gaza den Platz. Anfragen zur Informationsfreiheit ergaben, dass die Beamten befürchteten, die Veranstaltung könnte gegen die IHRA-Definition verstoßen, da auf der Website von The Big Ride for Palestine auf Apartheid und ethnische Säuberungen verwiesen wurde.

Solidarität zum Schweigen gebracht
- Die Arbeitsdefinition der IHRA wurde verwendet, um die Solidarität der Schwarzen mit Palästina ins Visier zu nehmen, da zionistische Gruppen den intersektionellen Kampf als eine strategische Bedrohung wahrnehmen.

Im Jahr 2018 wurde Emory Douglas, der ehemalige Kulturminister der Black Panther, wegen antisemitischer Hassreden angeklagt, weil er während eines Gastvortrags an der Universität Michigan ein Bild des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu und Hitler zusammen mit dem Text "schuldig des Völkermords" gezeigt hatte.

Unterdessen sah sich in Deutschland der kamerunische postkoloniale Philosoph Achille Mbembe dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt, weil er Ähnlichkeiten zwischen der israelischen und der südafrikanischen Apartheid gezogen und damit die "Legitimität" Israels in Frage gestellt habe.

Die jüdische Solidarität mit Palästina wurde nicht davor verschont, als antisemitisch beschimpft zu werden.

Nach der Massenerschießung einer Synagoge in Pittsburgh und dem tödlichen israelischen Bombenanschlag im Gazastreifen im Jahr 2018 planten die Chapter "Studenten für Gerechtigkeit in Palästina" und "Jüdische Stimme für Frieden" eine gemeinsame Mahnwache an der Universität von Kalifornien auf dem Campus Berkeley.

Die Organisatoren sahen sich mit Gegenreaktionen konfrontiert, unter anderem mit einer beim US-Bildungsministerium eingereichten Beschwerde, in der unter anderem behauptet wurde, dass die Mahnwache Israel als rassistische Nation darstellen würde - eine Rede, die unter die Definition von Antisemitismus der IHRA fällt.

Die öffentliche Trauer wurde abgesagt, und die Veranstaltung wurde angesichts dieses Drucks privat außerhalb des Campus abgehalten.

In Deutschland untersuchte die Bank für Sozialwirtschaft das Konto der Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East, einer Gruppe, die die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung zur Unterstützung der palästinensischen Rechte unterstützt, und schloss es schließlich. Die Bank war von der israelischen Regierung und ihren lokalen Fürsprechern unter Druck gesetzt worden und fand ihren Namen unter den Top 10 der weltweit schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Simon-Wiesenthal-Zentrums für 2018 aufgeführt, weil sie zunächst das Konto der Jewish Voice aufrechterhalten hatte. Laut Iris Hefets von Jewish Voice stützte sich die Bank bei ihrer Entscheidung, das Konto der Gruppe zu schließen - die erste Schließung eines Kontos, das einer jüdischen Organisation im Nachkriegsdeutschland gehörte - auf die IHRA-Definition.

Nahezu 30 Länder haben die IHRA-Definition übernommen, darunter Frankreich, Italien, Argentinien, Griechenland und Kanada. Viele lokale Regierungen haben sie ebenfalls übernommen. Die IHRA-Definition ist eine ernste Bedrohung für die palästinensische Solidaritätsbewegung auf der ganzen Welt.

Rowan Gaudet ist Mitglied von Independent Jewish Voices Canada und forscht für deren 2019 gestartete IHRA-Kampagne No IHRA.  
Quelle

 

Definition - anti-palästinensischer Rassismus
Großbritanien Definition (IHRA) - Lobbyarbeit
Finkelstein - Hirngespinst  britischer Antisemitismus
Politische Weltbild Schwarz-Friesel
"Antisemitismusbeaufragter" - Aktion seit 2008
Antisemitismus in Frankreich
Antisemitismus in Frankreich? - Uri Avnery
Antisemitismusvorwurf -  Antsemitismuskeule
2019 - Gutachten zur «Arbeitsdefinition Antisemitismus»
2019  Bundestag gegen BDS
2017 - Bundesregierung  Antisemitismus-Definition
2016 - IHRA -   Arbeitsdefinition Antisemitismus
IHRA - Bestreiten jüdischen Selbstbestimmungsrechts
IHRA - Europäische Gewerkschaften
2005 - EUMC Definition  Antisemitismus
2005 Dortmunder Erklärung
2007 - Koordinierungsrat - Antisemitismus
"Expertenkreis" Antisemitismus

Abraham Melzer
Die Antisemiten-Macher.

Deutschland, Israel und die neue Rechte
Westend Verlag Frankfurt/ Main
ISBN 978-3-86489-183-0
18 Euro
 

Rezension - Wider die Hysterie um die Kritik an Israels Politik - Abi Melzer klagt in seinem neuen Buch die Zionisten und ihre Anhänger als Erfinder des „neuen Antisemitismus“ an - Arn Strohmeyer


„Abraham Melzer aber hat sich um die geistige Kultur in diesem Lande verdient gemacht, indem er einen Akt der Zensur unterlief. Kein wirklicher Antisemitismus könnte dieser Kultur so nachhaltig schaden wie ein hysterischer Verdächtigungseifer, der hinter jedem israelkritischen Wort einen verkappten Antisemiten wittert. Wir brauchen kritische Wachsamkeit, und an ihr fehlt es nicht. Den Korrektheitsfanatismus von Großinquisitoren brauchen wir nicht und feigen Gehorsam ebensowenig.“ Hans Krieger, Bayerischer Rundfunk


Die Antisemiten-Macher - Dr. Ludwig Watzal - Das Buch des deutsch-jüdischen Publizisten und Verlegers kommt nicht nur zum rechten Zeitpunkt, sondern dieser hat mit dem Titel in ein Wespennest gestochen. Melzer hatte bereits Räumlichkeiten im Saalbau Gallus ordnungsgemäß gemietet, um sein Buch vorzustellen. Die Stadt Frankfurt, die über die Räume wacht, hatte kurzerhand den Mietvertrag wieder gekündigt. Diese Kündigung wurde vom Amtsgericht Frankfurt für rechtswidrig erklärt.>>>
 


9783864892271

Moshe Zuckermann

Der allgegenwärtige Antisemit

oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit

 

Zwischen Ressentiments und Realitätsverweigerung. Ein schonungsloser Blick auf die Deutsch-Israelische Geschichte - Ein Ungeist geht um in Deutschland – in der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus werden wahllos und ungebrochen Begriffe durcheinandergeworfen, Menschen perfide verleumdet und verfolgt, Juden von Nicht-Juden des Antisemitismus bezichtigt. Die Debattenkultur in Deutschland ist vergiftet und die Realität völlig aus dem Blickfeld des Diskurses geraten. Deutsche solidarisieren sich mit einem Israel, das seit mindestens fünfzig Jahren Palästinenser knechtet, und wer das kritisiert, wird schnell zum Antisemiten. Moshe Zuckermann nimmt in seinem Buch den aktuellen Diskurs schonungslos in den Blick und spricht sich für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Geschichte aus.

 

 

 

Ist Antizionismus gleich Antisemitismus?

Arn Strohmeyer

 Eine Antwort auf Kritiker meines Buches Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvoller Schatten

Die Verteidiger der israelischen Politik in Deutschland greifen, wenn Kritiker unter Berufung auf die Menschenrechte und das Völkerrecht diese Politik kritisieren, schnell zum Antisemitismus-Vorwurf Arn Strohmeyer untersucht an einem prototypischem Fall – der Kritik des Bremer Grünen-Politikers und Vorsitzenden der Bremer Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Hermann Kuhn an seinem Buch Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt – die Argumente, auf die sich die Israel-Apologeten dabei stützen. Strohmeyer kommt zu dem Ergebnis, dass die Verteidiger Israels so gut wie ausschließlich ideologisch argumentieren, aber offenbar nur begrenzte Kenntnisse des Zionismus und seiner Geschichte haben. Oder sie tabuisieren und verdrängen die zionistische Realität, weil sie nicht in ihr Wunschbild von Israel passt. Der Antisemitismus-Vorwurf, den sie gegen die Kritiker der israelischen Politik verwenden, erweist sich damit in erster Linie als eine ideologische Waffe, die von Israels Vorgehen gegen die Palästinenser ablenken und Kritik an Israels Vorgehen ausschalten soll.

 
 

 

Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt.
 Hitlers langer verhängnisvoller Schatten

Der Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust der Nationalsozialisten ihren monströsen Höhepunkt erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich um das Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt für das Erreichen bestimmter politischer Ziele instrumentalisierend eingesetzt?

Dieser Frage geht das vorliegende Buch nach. Der Autor stellt dabei fest, dass die historischen Veränderungen im Judentum selbst auch Folgen für den Antisemitismus-Begriff mit sich gebracht haben. Im Judentum gab es immer die beiden spaltenden Tendenzen der Absonderung, Abschottung und Isolation einerseits und der uni­versellen Offenheit und Weltzugewandtheit andererseits. Durch die Entstehung des Staates Israel und die ihn tragende ethnisch-nationalistische Ideologie des Zionismus hat die erste Richtung deutlich die Dominanz erlangt, die Universalisten sind im Judentum eher zu einer Randgruppe geworden. Da Israel den Anspruch erhebt, das ganze Judentum zu vertreten (was die Universalisten wiederum nicht anerkennen), hat der Anti­semitismus-Begriff sich in der Weise verändert, dass er nicht mehr allein Hass auf Juden wegen ihres Jude-Seins meint, sondern nun jede Kritik an Israel und seiner äußerst um­strittenen Politik gegenüber den Palästinensern als solchen bezeichnet.

Dieser Definition widersprechen aber die Universalisten, die sich für das Einhalten der jüdi­schen Ethik von Versöhnung und Nächstenliebe, Menschenrechten und Völkerrecht einsetzen.

Der heute gängige und im öffentlichen Diskurs benutzte Antisemitismus-Begriff erweist sich deshalb sehr oft als ein manipulativ und instrumentalisierend vorgebrachtes Argument, das einzig das Ziel verfolgt, die ethnischnationalisti­schen Interessen Israels zu vertreten und ein­zufordern, nicht aber als ein probates Mittel, über diese Form des Rassismus aufzuklären und sie zu bekämpfen.
 
Gegen diese Form des Missbrauchs und der ideologischen Instrumentalisierung des Anti-Antisemitismus wendet sich dieses Buch. Dass dieser Missbrauch besonders in Deutschland überhaupt möglich ist, hängt nicht zuletzt mit dem als Folge der nationalsozialistischen Ver­brechen vorherrschenden Schuldgefühl gegenüber Juden und dem daraus abgeleiteten Philosemitismus zusammen.

Es wird dabei oft übersehen, dass Philosemitismus und Antisemitismus sehr eng zusammenhängen und dass ers­terer für eine verzerrtes Bild gerade im Blick auf den Nahost-Konflikt verantwortlich ist. Auch dieser Phänomen unterzieht der Autor einer ausführlichen Analyse. Er plädiert deshalb für eine realitätsbezogene Beurteilung des Konflikts und für eine im Sinne universalistischer Werte gerechte Lösung auch für die Palästinenser.
 

Arn Strohmeyer: Antisemitismus – Philosemitismus und der Palästina-Konflikt.
Hitlers langer verhängnisvoller Schatten,
Gabriele Schäfer Verlag Herne,
ISBN 978-3-9444

Antisemitismus - Philosemitismus und der Palästina-Konflikt - Rezension von Dr. Ludwig Watzal - Auch 70 Jahre nach dem unfreiwilligen Abtreten des "Großen Diktators" von der Weltbühne leidet Deutschland immer noch am Nazi-Syndrom. Von "Bewältigung" oder "Aufarbeitung" der Geschichte kann nur einschränkend die Rede sein. >>>
 
 

 

 

Wider den Mainstream. - Plädoyers gegen Israels Palästina-Politik und den Antisemitismus-Vorwurf als politische Waffe.

Gabriele Schäfer Verlag Herne, ISBN 978-3-944487-65-6, 17 Euro

Der Journalist Arn Strohmeyer, ein guter Kenner der politischen Verhältnisse im Nahen Osten, hat die Ergebnisse seiner Recherchen schon in mehreren Büchern vorgelegt. Regelmäßig schreibt er auch Artikel für Zeitschriften und Internetportale, besonders das Palästina Portal. In dem hier vorliegenden Band sind Beiträge von ihm aus der letzten Zeit zusammengefasst. Im Fokus seines Interesses steht dabei die Politik Israels, die er mit ihrem völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Vorgehen gegen die Palästinenser für das Leiden dieses Volkes und damit auch für den Konflikt zwischen beiden Völkern verantwortlich macht. Er sieht vor allem in dem Ziel der zionistischen Ideologie, ganz Palästina ohne Palästinenser zu besitzen, den Grund für die Unmöglichkeit, einen gerechten Frieden zu erreichen. Strohmeyers Interesse gilt aber auch dem deutsch-israelischen Verhältnis, das – belastet durch die Verbrechen der NS-Vergangenheit – von vielen Fehlentwicklungen geprägt ist. Eine der schlimmsten Erscheinungen in diesem Zusammenhang ist der im deutschen Mainstream üblich gewordene Antisemitismus-Vorwurf bei jeder Kritik an der verhängnisvollen Politik Israels, dass also das Eintreten für Menschenrechte und Völkerrecht als „Judenhass“ diffamiert wird. Gegen diesen schändlichen Missbrauch politisch-moralischen Denkens und für das Erreichen einer Friedenslösung, die den Namen verdient, engagiert sich der Autor in seinen Schriften zu diesem Thema.


Angesichts der steigenden Zahl von Opfern sagen palästinensische Bürger Israels, dass sich die Polizei weigert, die Ursachen von Kriminalität und Gewalt in ihren Gemeinden anzugehen.
Judith Sudilovsky - 29. September 2020

Sharifa Abu Muammar, eine 30-jährige Lehrerin, sollte das Schuljahr am 1. September mit ihrer Klasse der 11. Am Tag zuvor hatte sie ihr Klassenzimmer in der zentralisraelischen Stadt Ramle mit einer festlichen Ausstellung weiß-goldener Luftballons geschmückt und aufgeregte Beiträge in sozialen Medien ausgetauscht.

Aber sie schaffte es nie bis zum ersten Unterrichtstag. Die Mutter von drei Kindern, darunter ein sechs Monate altes Baby, Abu Muammar, wurde in ihrer Wohnung im dritten Stock durch eine verirrte Kugel aus einem Schusswechsel zwischen zwei rivalisierenden Gangs in der Nähe getötet. Mit ihrem Tod stieg die Zahl der durch Schusswaffen getöteten Menschen in arabischen Städten und Dörfern in Israel in diesem Jahr auf 57.

"Die Sharifa wurde nicht aus Versehen getötet", sagt Basem Hatu, ein Anwalt und Einwohner von Ramle. "Der Fehler besteht darin, dass die Menschen den Mut haben, auf den Straßen frei mit Waffen umzugehen, weil die Polizei nichts dagegen unternimmt.

Hatu wirft der israelischen Regierung vor, die arabische Gemeinschaft vernachlässigt zu haben. "Die arabischen Einwohner empfinden viel Wut gegenüber den Justizbehörden. Sie wollen sich nicht einmal bei der Polizei beschweren, weil die Beschwerden nicht so behandelt werden, wie sie behandelt werden sollten. Es ist uns klar, dass die Polizei bei all diesen Morden keine Antwort hat [um sie zu stoppen]... Meine Frau und ich haben Angst, abends spazieren zu gehen.

Ein Fünftel der Staatsbevölkerung, palästinensische Bürger Israels, haben seit langem das Gefühl, in ihren Gemeinden in einem Zustand der Gesetzlosigkeit zu leben, wobei die israelischen Behörden wenig tun, um das organisierte Verbrechen und den grassierenden illegalen Waffenbesitz einzudämmen. Nach Abu Muammars Tod verhaftete die Polizei rasch drei junge Männer im Zusammenhang mit der Schießerei - doch für viele in der Gemeinde ist diese Reaktion selten.

"Wir wollen, dass die Polizei das tut, was sie tun soll: Sicherheit für die Menschen garantieren und hart gegen die kriminellen Organisationen vorgehen, so wie sie es in der israelischen Gesellschaft im Allgemeinen getan hat", sagt die Gemeinsame Liste MK Aida Touma-Sliman. "Niemand kann mich davon überzeugen, dass die Polizei nicht in der Lage ist, zu wissen, wo sich die illegalen Waffen befinden. Wenn diese Waffen, Gott bewahre, dazu bestimmt wären, gegen die Sicherheit der Juden oder aus nationalistischen Gründen eingesetzt zu werden, würden sie in unsere Dörfer und Städte kommen und alles zerstören, bis sie sie finden. Aber solange diese Waffen nur gegen uns eingesetzt werden, scheint es niemanden zu kümmern".

Die Polizei weiß, wer die Familien der Kriminellen sind, klagt Touma-Sliman an, aber sie drücken ein Auge zu. Tatsächlich, fügt sie hinzu, lasse die Polizei manchmal zu, dass diese Familien mehr Macht anhäufen, indem sie sie als potenzielle Partner betrachtet, die "Sulhas" - Lösungen für lokale Konflikte - durchführen können, anstatt sich auf die Ältesten der Gemeinde zu verlassen.

Die Polizei, so Touma-Sliman weiter, "hat immer auf unsere Forderungen [die Schießereien zu beenden] reagiert, indem sie sagte, dies sei Teil unserer Kultur. Vor zehn Jahren hatten wir diese 'Kultur' nicht - wir hatten nicht diese Anzahl von Menschen, die jedes Jahr getötet werden".

Weiter weist sie das kulturelle Argument zurück und weist darauf hin, dass die Kriminalitätsrate unter den Palästinensern im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen bei weitem nicht so hoch ist wie in Israel. "Das ist nicht die Kultur. Der einzige Unterschied sind die Umstände, unter denen wir leben, und die Behörde, die für unsere Sicherheit verantwortlich ist".

Die Zahl der Opfer wächst weiter.
- Abu Muammar ist nur eines der jüngsten Opfer dieser Gewalt. Eine weitere in Ramle ansässige Palästinenserin, die 48-jährige Intisar Issawi, wurde im Mai bei einer angeblich für ihren Sohn bestimmten Schießerei getötet. Im Juni wurde der 28-jährige Khalil Khalil in den Rücken geschossen und getötet, als er sein Haus zur Arbeit im Stadtteil Halisa in Haifa verließ. Ende August wurde der 22-jährige Ashraf Abu Arar aus Qalansuwa bei einem offensichtlichen Streit zwischen zwei Familien getötet.

Nach einem Monat ohne Verhaftungen beschloss Khalils Mutter Muna, den Fall ihres Sohnes an den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin weiterzuleiten, indem sie am 11. August in Jerusalem einen "Marsch der Mütter auf Lebenszeit" organisierte; ihr schlossen sich Touma-Suleiman, ein Kollege der Joint List MK Ayman Odeh und eine Handvoll weiterer trauernder Mütter an. "Haifa ist nicht ruhig, und ich werde nicht ruhig sein", sagte Muna. "Die Regierung weiß immer noch nicht, wer meinen Sohn getötet hat."

Munas Tochter Marwa behauptet, die Polizei wisse sehr wohl von einer andauernden Familienfehde, in die ihr Onkel und die Familie seiner Frau verwickelt seien. Ihr Bruder war das Opfer dieses eskalierenden Streits, mit dem er, wie sie sagt, nichts zu tun hatte und bei dem es kürzlich zu einem Brandanschlag auf das Auto ihres Großvaters kam.

In den vergangenen anderthalb Jahren seien in ihrer Nachbarschaft sieben Menschen getötet worden, fügt Marwa hinzu, doch in keinem der Fälle sei es zu einer Verhaftung gekommen.

Laut dem "Personal and Community Security Index" der NGO Abraham Initiatives aus dem Jahr 2019 stellten palästinensische Araber in den letzten Jahren mehr als die Hälfte der kriminellen Todesfälle im Land, machen aber nur 20 Prozent der israelischen Bevölkerung aus.

Im Jahr 2018 machten palästinensische Staatsbürger mit 71 Toten 61 Prozent aller Mord- und Totschlagopfer dieses Jahres aus. Im Jahr 2019 stieg diese Zahl sprunghaft auf 89 Tote an - 65 Prozent der Opfer - die höchste Zahl seit der Gründung des Staates. Die Zahl steigt auf 94, wenn man die Palästinenser im besetzten Ostjerusalem, wo auch die israelische Nationalpolizei operiert, mit einbezieht.

"Die Zahl der Opfer wächst weiter, und wir nähern uns der Zahl von 100 Toten in einem Jahr. Dadurch ist die Situation dringlicher und schmerzhafter geworden", sagt Meissa Irsheid, die Rechtsberaterin der Initiative "Waffenfreie Küchentische" des Feministischen Zentrums Isha L'Isha, das sich für Abrüstung und Waffenkontrolle einsetzt. "Das Problem ist den Behörden seit langem bekannt", sagt Meissa Irsheid. Im Jahr 2013 schätzt die Polizei die Zahl der illegalen, nicht lizenzierten Waffen in allen arabischen Gemeinden Israels auf 400.000. Ich gehe davon aus, dass sie heute viel höher ist".

Es ist daher nicht überraschend, dass der Index 2019 ergab, dass 60,5 Prozent der palästinensischen Bürger ein Gefühl der persönlichen Unsicherheit in ihren Gemeinden empfinden, verglichen mit nur 12,8 Prozent der jüdisch-israelischen Bürger. Der Index ergab auch, dass 83 Prozent der palästinensischen Bürger Kriminalität und Gewalt als ihre größte Sorge ansehen, wobei 82 Prozent sich über Schießereien und den Gebrauch von Schusswaffen Sorgen machen.

Misstrauen zwischen Gemeinde und Polizei
- Diese Gewalt, so argumentieren Aktivisten, findet nicht in einem Vakuum statt. Obwohl es Umstände gibt, die als Katalysator für Gewalt in arabischen Gemeinschaften dienen - wie Unterdrückung, Armut, Arbeitslosigkeit und geringe Bildungschancen - sind dies nicht die Hauptgründe für das Phänomen, behauptet Touma-Sliman. Der Hauptgrund sei die diskriminierende Haltung Israels gegenüber seinen palästinensischen Bürgern.

"Seit Jahren hat sich der Staat als Hinterhof des Landes auf unsere Gesellschaft bezogen", sagt sie. "Jahrelang interessierte sich die Polizei nur für unsere Sicherheit... Die israelische Regierung betrachtete uns als eine Quelle der Gefahr für die Gesellschaft.

Diese Haltung, erklärt sie, schuf eine Situation des Konflikts und des Misstrauens zwischen den israelischen Behörden und den arabischen Gemeinschaften, die die Polizei nicht als eine Institution für Recht und Ordnung, sondern als ein Werkzeug des Sicherheitsapparates betrachten. Wenn die Einwohner sehen, dass Polizeibeamte, die für den Abriss eines illegal errichteten Hauses schwer eingesetzt sind, dies im Kampf gegen die Kriminalität jedoch nicht tun, erzeugt dies Ressentiments; die Tatsache, dass es arabischen Familien gar nicht erst möglich ist, eine Baugenehmigung für ihre Häuser zu erhalten, erschwert die Sache nur noch mehr.

Diese Spannungen zwischen der Polizei und der Gemeinde eskalierten nach Oktober 2000, als die israelische Polizei bei Demonstrationen gegen das israelische Vorgehen zu Beginn der zweiten Intifada 13 unbewaffnete Palästinenser in Israel erschoss und tötete, erklärt Ola Najami-Yousef, Ko-Direktor des Programms "Sichere Gemeinden" der Abraham-Initiativen, das sich für eine bessere und gleichberechtigte Polizeiarbeit in arabischen Gemeinden einsetzt.

Obwohl die von der Regierung eingesetzte Or-Kommission feststellte, dass es keine Rechtfertigung für den Einsatz von Scharfschützenfeuer durch die Polizei gab, wurde in den Fällen nie ein Offizier angeklagt. Im Jahr 2007 schloss der israelische Generalstaatsanwalt die Untersuchungsakten ab.

"Nach Oktober 2000 hat die Polizei die arabischen Gemeinden einfach verlassen", sagt Najami-Yousef. "Die Polizei traf arabische Bürger nur in Konfliktsituationen und in Situationen der Unterdrückung, wodurch Misstrauen zwischen der Gemeinschaft und der Polizei entstand.

Der Umgang mit dieser Situation erfordert eine Behandlung der strukturellen Bedingungen, die Gewalt schüren, betont Ruth Lewin-Chen, Najami-Yousefs Ko-Direktorin des Programms "Sichere Gemeinschaften".

"Selbst wenn die Polizei perfekt wäre und das Justizministerium eine erstaunliche Arbeit leisten würde, gäbe es immer noch Kriminalität und Gewalt in der arabischen Gesellschaft", sagt Lewis-Chen. "Dieses Phänomen ist das Ergebnis von Ursachen, die an der Wurzel liegen, wie z.B. kein Land zum Bauen, keine Baugenehmigungen, Armut, hohe Arbeitslosigkeit, kein Zugang zu Bankkrediten", die alle zu Hauptquellen von Konflikten und Ängsten zwischen Familien und Banden werden. "Natürlich spielen Polizei und Justiz eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Verbrechen und bei der Sicherstellung, dass Kriminelle für lange Zeit ins Gefängnis gehen - aber es gibt diese tieferen Probleme", fügt sie hinzu.

Ein Brutkasten für Verbrechen'.
- Um der zunehmenden Gewalt zu begegnen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der Polizei und der Ministerien für Wohlfahrt, Bildung, Finanzen, innere Sicherheit und Inneres, argumentiert Najami-Yousef.

"Wenn man bedenkt, dass es in den Dörfern fast keine dieser staatlichen Dienste gibt und der einzige, der diese Dienste anbietet, die Polizei ist, sieht man, dass die [palästinensische] Gemeinschaft nur durch die Polizei mit der israelischen Gesellschaft verbunden ist", sagt sie. "Die Regierung muss an allen Fronten Lösungen anbieten.

Ein Fünf-Jahres-Plan zur wirtschaftlichen Entwicklung, der 12-15 Millionen NIS in arabische Ortschaften leiten soll, nähere sich nun dem Ende, sagt Lewin-Cohen, aber nur sehr wenig der Mittel habe tatsächlich den beabsichtigten Zweck erreicht. Dies, so Lewin-Cohen, sei zum Teil auf Missmanagement der lokalen Regierung zurückzuführen, zum Teil, weil lokale Bürgermeister von kriminellen Elementen bedroht wurden, die Arbeitsverträge verlangten, und zum Teil, weil die Masterpläne für die Städte und Dörfer noch immer nicht genehmigt wurden.

Darüber hinaus sei die Polizeipräsenz, anstatt die COVID-19-Pandemie zu nutzen, um mit der Gemeinde in Kontakt zu treten und Vertrauen aufzubauen, noch mehr zu einer Vollzugsbehörde geworden, sagt Lewin-Cohen. "Die Polizei ist jetzt in arabischen Städten viel präsenter und verhängt Geldstrafen für Personen, die keine Masken tragen, aber die Schießereien, Morde und Gewalttätigkeiten gehen wie üblich weiter. Die Menschen sehen, dass die Polizei Geldstrafen verhängen und sie daran hindern kann, von einer Stadt in eine andere zu fahren, aber sie löst keine Verbrechen, sie stoppt die Schießereien nicht".

Als die Polizei Anfang der 2000er Jahre gegen Familien des organisierten Verbrechens in jüdischen Gemeinden vorging, erklärt Lewin-Chen, verschwanden die Familien nicht, sondern zogen einfach in arabische Gemeinden, in denen die Polizei weniger präsent ist. Obwohl die Polizei sagt, dass sie sich auf die Bekämpfung des organisierten Verbrechens in arabischen Städten konzentriert, sind die Ergebnisse schwer zu finden.

"Wir sprechen über israelische Bürger", sagt Najami-Yousef. "Keine Stadt oder kein Dorf in der arabischen Gemeinschaft ist vor Gewalt und Kriminalität sicher", sagt Najami-Yousef. Der Status der Gemeinschaft hat keinen Einfluss darauf, ob es Gewalt gibt oder nicht ... wir alle leben in der gleichen Situation".

Bei einem Phänomen, das vielen Gemeinschaften in der Welt gemein ist, die unter Vernachlässigung und Armut leiden, sind die meisten Menschen, die in Verbrechen verwickelt sind, in der Regel junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, stellt Irsheid von Gun Free Kitchen Tables fest. Mit ihren schlechten Bildungs- oder Beschäftigungsaussichten machen sie es den Familien von Kriminellen leicht, sich zu rekrutieren, erklärt sie. Und wenn die Polizei Verhaftungen vornimmt, dann sind es diese "Fußsoldaten" und nicht die Hauptakteure, die wirklich die Kontrolle haben, fügt sie hinzu.

"In dieser Situation ist die Gesellschaft ein Brutkasten für die Kriminalität. Der Staat hat die Bedingungen geschaffen... und mit Jahren der Vernachlässigung und Schwächung einer ganzen Gemeinschaft hat er sie reif für die Kriminalität gemacht", sagt Irsheid.

Militarisierte Gesellschaft
- In den letzten Jahren wurden zwei staatliche Kampagnen durchgeführt, um illegale Waffen von arabischen Gemeinden in Israel einzusammeln. Doch sie waren laut Irsheid zum Scheitern verurteilt, da sie nur 10 bis 14 Tage dauern sollten. Ähnliche Kampagnen in anderen Ländern haben gezeigt, dass sie, um erfolgreich zu sein, mindestens ein halbes Jahr dauern sollten, erklärt sie. Najami-Yousef, die zusammen mit Lewin-Cohen 40 der Sammelstellen besuchte, stellte auch fest, dass viele von ihnen die Anforderungen zur Gewährleistung der Anonymität nicht erfüllten.

"Die Zahl der auf diese Weise zurückgegebenen Waffen war sehr gering. Es war nutzlos; es war eine Lüge, die den Menschen ins Gesicht gelogen wurde", sagt Irsheid und fügt hinzu, dass in der letzten Kampagne viele jüdisch-israelische Bürger, deren Waffenscheine abgelaufen waren, ebenfalls die Gelegenheit nutzten, ihre nicht registrierten Waffen abzugeben.

Aktivisten sagen, dass zwar einige der illegalen Waffen von palästinensischen Händlern im Westjordanland stammen, die Mehrheit der Waffen aber tatsächlich von der IDF und der Polizei stammt - eine Tatsache, die der Polizei bekannt ist.

"Durch die Unterscheidung zwischen [legalen und illegalen Waffen] verlieren wir den Sinn", erklärt Irsheid. "Die Militarisierung der israelischen Gemeinschaft bedeutet, dass es [im Allgemeinen] mehr Waffen gibt, was eindeutig zu mehr Waffen auch in der palästinensischen Gemeinschaft in Israel führt. Wenn wir die Zahl der legalen, lizenzierten Waffen in der jüdischen Gemeinde reduzieren, würden wir auf jeden Fall eine Reduzierung der Waffen in der palästinensischen Gemeinde erleben", erklärt Irsheid.

Nach Angaben des israelischen Polizeisprechers Micky Rosenfeld arbeiten die Behörden tatsächlich mit Führern der arabischen Gemeinschaft zusammen, um die Gewalt einzudämmen, unter anderem durch gemeinsame Seminare, die mit den Abraham-Initiativen organisiert werden, und er sieht eine "bedeutende Gelegenheit", das Problem anzugehen. Er glaubt, dass die Hälfte der Verbrechen durch diese Art der Zusammenarbeit verhindert werden kann.

Rosenfeld sagt, dass sie die Zahl der Polizeistationen und die Polizeipräsenz in den arabischen Gemeinden erhöht haben, um den Einsatz illegaler Waffen zu verhindern, die seiner Ansicht nach die Quelle eines Großteils der Gewalt zwischen rivalisierenden Familien sind. Er fügte hinzu, es gebe laufende Ermittlungen, um in diesen Fällen konkrete Beweise zu finden. Er warf jedoch vor, dass die Familien selbst die Beweise oft schon vor dem Eintreffen der Polizei aufklären, was ihre Arbeit erschwert.

"Wir sehen sehr, sehr wenige Fälle, die tatsächlich vor Gericht kommen", sagte Lewin-Cohen und bemerkte, dass Menschen manchmal nicht wegen Mordes, sondern wegen geringerer Verbrechen wie illegaler Waffenbesitz oder Behinderung der Ermittlungen angeklagt werden. "Es ist sehr problematisch zu behaupten, dass sie keine Beweise haben und dass arabische Bürger nicht kooperativ sind. Wir sagen, es sollte mehr Gebrauch von technologischen Mitteln gemacht werden, und wenn die Polizei Menschen in arabischen Gemeinden schützt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie bereit wären, auszusagen.

Wie können sie so leben?
- Dennoch, so Rosenfeld, habe man mehr Gewicht auf die Polizeiarbeit in den Gemeinden gelegt, und es seien mehr Araber von der Polizei angeworben worden, darunter auch Frauen. "Vor einigen Jahren gab es keine Polizeipräsenz, es sei denn, sie wurden hinzugezogen. Die Situation verbessert sich, und sie wird sich zweifellos weiter verbessern.

Najami-Yousef sagt, dass die Abraham-Initiative auch daran arbeitet, das lokale Bewusstsein innerhalb der arabischen Gemeinschaft zu schärfen. Einer ihrer Schwerpunkte sind die Kommunalwahlen, wobei sie betonen, wie wichtig es ist, auf der Grundlage der Fähigkeiten und Plattformen der Kandidaten zu wählen und nicht darauf, wer zu den größten oder mächtigsten Familien gehört.

Da die Gemeinden oft die größten Arbeitgeber in den Städten sind, kann es von entscheidender Bedeutung und einer der Hauptursachen für Gewalt sein, wer gewählt wird, da Familien und Verbrecherbosse um die Kontrolle über Arbeitsplätze und lukrative Verträge kämpfen, erklärt Lewin-Cohen.

In den Dörfern Kfar Manda, Tzuran, Tu'ran und Yarka kommt es auch drei Jahre nach den Kommunalwahlen immer noch zu Gewalttätigkeiten, mit zwei Morden in Tu'ran in diesem Jahr und einem im vergangenen Jahr, sagt Najami-Yousef. Mindestens 10 arabische Bürgermeister seien in ihrem Leben bedroht worden, von denen einige von der Polizei als hohes Risiko angesehen werden, fügt Touma-Sliman hinzu.

"Wollen Sie mir sagen, dass die Polizei nicht weiß, wer die Leute dahinter sind", sagt Touma-Sliman. "Wenn sie wirklich nicht in der Lage sind, mit all der Technologie, die sie haben, und all den Fähigkeiten, die sie bei der Zerschlagung des organisierten Verbrechens in jüdischen Gemeinden gezeigt haben, [herauszufinden], dann sollten sie vielleicht alle zurücktreten. Solange 80 Prozent der Morde [in den arabischen Gemeinden] ungeklärt bleiben, wird es weiterhin Gewalt geben, weil niemand den Preis dafür bezahlt. Man kann die Familien [der Opfer] leiden sehen, wenn sie den Mörder frei herumlaufen sehen. Wie können sie so leben? Wie Muna Khalil?"     Quelle

 

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