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15. Juli 2020 - BDS-Bewegung - Übersetzt mit DeepL
 

Wir hoffen, dass diese Zitate führender Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik und dem Kampf für Gerechtigkeit über unsere Bewegung für palästinensische Rechte Sie dazu inspirieren, die BDS an ihrem 15.

Mit Ihrer Unterstützung ist die BDS-Bewegung für die Rechte der Palästinenser weltweit gewachsen und hat eine beispiellose Rolle bei der weiteren Isolierung des israelischen Besatzungsregimes, des Siedler-Kolonialismus und der Apartheid an der Basis auf der ganzen Welt gespielt.

 

Wir hoffen, dass die folgenden Zitate verschiedener führender Persönlichkeiten - in Kultur, Wissenschaft, Politik sowie in Kämpfen um soziale und rassische Gerechtigkeit - über unsere Bewegung und den Kampf für palästinensische Rechte Sie dazu inspirieren werden, Ihre Unterstützung für die BDS zu ihrem 15jährigen Bestehen zu verstärken.

 Ihre Spende wird ein wichtiger Beitrag sein, um uns zu helfen, den Kampf für palästinensische Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit fortzusetzen >>>


Palästinensische Aktivisten unterstützen seit langem den Kampf des schwarzen Volkes gegen Rassismus. Als ich im Gefängnis saß, war für mich die Solidarität aus Palästina eine wichtige Quelle des Mutes. In Ferguson waren die Palästinenser die ersten, die internationale Solidarität zum Ausdruck brachten. ... Wir haben eine große Verantwortung, die palästinensischen Kämpfe zu unterstützen.
-Angela Davis, ikonische schwarzamerikanische Sozialaktivistin, Akademikerin, Feministin und Philosophin


Genauso wie wir während der Apartheid gesagt haben, dass es für internationale Künstler unangemessen sei, in Südafrika in einer Gesellschaft aufzutreten, die auf diskriminierenden Gesetzen und Rassenexklusivität beruht, so wäre es falsch, wenn die Kapstädter Oper in Israel auftreten würde.
-Erzbischof Desmond Tutu, südafrikanischer Anti-Apartheid- und Menschenrechtsführer, Nobelpreisträger


[BDS] Kampagnen in der ganzen Welt stellen den vielversprechendsten Weg dar, um das Versagen der Weltregierungen zu überwinden, der Unnachgiebigkeit und dem gesetzlosen Verhalten Israels die Stirn zu bieten.
-Stephane Hessel, der verstorbene deutsch-französische Holocaust-Überlebende, Diplomat, Schriftsteller



Genau wie im Fall des internationalen Aufrufs gegen Südafrika in den Jahren der Apartheid sind wir zuversichtlich, dass [BDS] wirksam dazu beitragen wird, internationalen Druck auf Israel auszuüben, seine Unterdrückung und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung aufzugeben.
-Vina Mazumdar, Arundhati Roy, Aijaz Ahmad, Vivan Sundaram und Dutzende anderer führender Akademiker und Künstler, die den indischen Aufruf zum akademischen und kulturellen Boykott Israels unterzeichnet haben



Wir, die unterzeichnenden lateinamerikanischen Künstler, erklären, dass wir von diesem Moment an jede an uns gerichtete Einladung, in Israel aufzutreten oder auf jeden Fall von dieser Regierung finanziert zu werden, die zur 'Normalisierung' der Apartheid führt, ablehnen werden....
--Lina Meruane (Chile), Jesús Abad Colorado (Kolumbien), Daniel Devita (Argentinien), + 500 lateinamerikanische Künstler, die ein Versprechen für den kulturellen Boykott Israels unterzeichnet haben


Die beste Strategie zur Beendigung der zunehmend blutigen Besatzung besteht darin, Israel zur Zielscheibe einer globalen Bewegung zu machen, die der Apartheid in Südafrika ein Ende bereitet hat.
--Naomi Klein, kanadische Bestsellerautorin, Sozialaktivistin und Filmemacherin


Israel ist ein Apartheidstaat mit über 50 Gesetzen, die die Diskriminierung des palästinensischen Volkes sanktionieren.
Bewegung für ein schwarzes Leben (US)


Während unseres kurzen Aufenthalts hier haben wir genug gesehen und gehört, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Apartheid hier wiedergeboren wurde. In ihrer wiedergeborenen Form ist sie jedoch schlimmer als ihre Vorgängerin. Selbst in den schlimmsten Tagen der Apartheid hatten wir keine Mauern, die die Menschen trennen und kontrollieren konnten.
Ahmed Kathrada, der verstorbene südafrikanische Anti-Apartheid-Führer, nach seinem Besuch in den besetzten palästinensischen Gebieten


Einer meiner Helden war schon immer Muhammad Ali. ... Ali stand immer stark zum palästinensischen Volk, besuchte Flüchtlingslager, ... und war immer bereit, eine 'Stimme für die Stimmlosen' zu sein. Ich möchte eine 'Stimme für die Stimmlosen' sein, und das kann ich nicht erreichen, indem ich diese Art von Reise nach Israel unternehme.
-Michael Bennett, amerikanischer Super-Bowl-Meister, Aktivist


Ich möchte nicht die von der palästinensischen Zivilgesellschaft gebildete Streikpostenkette überschreiten, die jeden, der die Situation ändern will, aufgefordert hat, nicht mit Organisationen zusammenzuarbeiten, die in irgendeiner Weise mit dem israelischen Staat verstrickt sind.
Kamila Shamsie, preisgekrönte britische Schriftstellerin pakistanischer Abstammung



Es gibt Gelegenheiten, bei denen die bloße Aufnahme Ihres Namens in ein Konzertprogramm als ein politischer Akt interpretiert werden kann, der mehr als alles, was gesungen werden könnte, Widerhall findet ...
Elvis Costello, preisgekrönter englischer Singer-Songwriter


Boykott, Entzug und Sanktionen sind friedliche Lösungen für die Krise, die palästinensische Häuser und Leben zerstört. ... Es hat sich dafür eingesetzt, Südafrika zu einer gerechteren und gleichberechtigteren Nation zu machen, und es könnte in Israel funktionieren.
Talib Kweli, preisgekrönter schwarz-amerikanischer Rapper und Aktivist



Ich werde zu diesem Zeitpunkt nicht nach Israel reisen. Ich werde nach Israel gehen, wenn die Mauern gefallen sind. Ich werde nach Israel gehen, wenn die Besatzung vorbei ist... Ich werde nach Israel gehen, wenn die Apartheid vorbei ist. .... Ich stehe zur .... BDS-Bewegung.
Mira Nair, preisgekrönte indisch-amerikanische Filmemacherin



Die drei Hauptziele des BDS - Beendigung der Besatzung, volle Gleichberechtigung der arabischen Bürger Israels und das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge - sind völkerrechtskonform.... Wir sind schockiert, dass Forderungen nach Gleichheit und Einhaltung des Völkerrechts als antisemitisch angesehen werden.
240 jüdische & israelische Gelehrte, als Reaktion auf den Angriff des Bundestages auf den BDS im Jahr 2019



Die EU setzt sich nachdrücklich für den Schutz der Meinungs- und Vereinigungsfreiheit im Einklang mit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union ein, die auf dem Territorium der EU-Mitgliedstaaten gilt, auch im Hinblick auf BDS-Aktionen, die auf diesem Territorium durchgeführt werden.
--Federica Mogherini, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission--2014-2019
     Quelle


Israel: Von Pöstchen-Geschacher und Annexionsgelüsten
Netanjahus neue Regierungskoalition plant die Annexion von Teilen der Westbank - unterstützt durch die Trump-Administration. Bedeutet es das Ende der Zwei-Staaten-Lösung?
Tsafrir Cohen
- 27.05.2020

Für die Opposition ist das der absolute Super-GAU: Nach eineinhalb Jahren Dauerwahlkampf und drei Urnengängen, in denen die Opposition lautstark die Person des amtierenden Ministerpräsidenten in den Mittelpunkt stellte, ihn als Zerstörer von Rechtsstaat und Demokratie anprangerte und erfolgreich eine Mehrheit in der Knesset erringen konnte, ist es Benjamin Netanjahu letztlich doch gelungen, zentrale Akteure des Oppositionslagers für eine Regierungskoalition zu gewinnen. Mit 73 von 120 Knesset-Abgeordneten weiß das nunmehr fünfte Kabinett Netanjahu eine bequeme Mehrheit hinter sich.

Für Netanjahu ging es um das persönliche Überleben, da er sich als Premierminister zu Recht bessere Chancen ausrechnet, wenn er wegen mehrfacher Veruntreuungs- und Bestechlichkeitsvorwürfen vor Gericht erscheinen muss. Folglich schürte er geschickt die von der Corona-Krise verursachten Ängste der Menschen, um seinen Hauptkonkurrenten, Oppositionsführer Benny Gantz, in eine Koalition der Nationalen Einheit zu zwingen und versüßte ihm die Entscheidung, indem er das Kabinett dermaßen vergrößerte, dass die 19 abtrünnigen Oppositionsabgeordneten – etwa die Hälfte der Hauptoppositionsliste Blau-Weiß um Gantz sowie zwei der drei Abgeordneten der Arbeitspartei – unter sich sage und schreibe 15 Ministerposten aufteilen können.

Dass der dramatische Showdown zwischen den Pro- und Anti-Netanjahu-Lagern zu einem Geschacher um derart esoterische Pöstchen wie Minister für Wasserfragen oder für Gemeinschaftsbildung verkommen konnte und dass Netanjahu nicht einmal auf die Rechtsaußenparteien um seine alten Wegbegleiter*innen Avigdor Lieberman, Ajelet Schaked und Naftali Bennett als Mehrheitsbeschaffer*innen angewiesen war, lässt tief blicken. Jenseits des großen Wahldramas bestand und besteht nämlich ein breiter Konsens von Rechtsaußen bis in die bürgerliche und sozialdemokratische Mitte, wenn es sich um die gesamtpolitischen Herausforderungen des Landes handelt. Dies trifft auf die Fortführung einer im Grundsatz neoliberalen Wirtschaftspolitik zu und gilt unübersehbar in Fragen von Krieg und Frieden, insbesondere beim israelisch-palästinensischen Konflikt.


Annexionsbestrebungen - Und eben hierzu stellt die Koalition jetzt entscheidende Weichen. Der Koalitionsvertrag sieht vor, schon in diesem Sommer ein Gesetz zur «Anwendung israelischer Souveränität» auf Teile der Westbank einzureichen. Dieses Gesetz baut offenbar auf dem sogenannten «Jahrhundertdeal» des US-Präsidenten Donald Trump auf. Dieser Deal sieht vor, dass Israel etwa 30 Prozent der Westbank annektiert. Damit wird eine schon heute bestehende Situation legalisiert und festgeschrieben, bei der die Palästinenser*innen in mehrere voneinander geografisch getrennte, dichtbevölkerte Enklaven verdrängt werden. Dass die palästinensische Seite dieses «Homeland-System» rundweg ablehnt, stört weder die Trump-Administration, noch den israelischen Mainstream im Geringsten.

Bislang vermieden es alle Netanjahu-Kabinette klarzustellen, wie sie sich eine endgültige Lösung des Konflikts genau vorstellen. Denn, unter dem Mantel der Uneindeutigkeit konnten sie nach und nach die Realitäten vor Ort nach Gutdünken gestalten, sprich immer weitere Flächen der besetzten Westbank aneignen, immer mehr eigene Staatsbürger*innen dort ansiedeln und die Infrastruktur zugunsten der Siedler*innen ausbauen. Das war zwar eindeutig völkerrechtswidrig, führte aber zu keinerlei Konsequenzen, da die palästinensische Seite, das Ausland und friedenswillige Israelis weiterhin die Hoffnung hegten, die Zweistaatenlösung durch künftige Gespräche doch noch durchsetzen zu können. Lediglich die Rechtsaußenparteien und der rechte Flügel des Likud forderten schon vorher eine sofortige Annexion der gesamten oder von Teilen der Westbank. Um keine Flanke von rechts offen zu lassen, ging Netanjahu scheinbar auf diese Wünsche ein und versprach eine vage gestaltete Annexion, ohne je konkret zu werden. Der Wille der jetzigen Koalition diese Annexion zu konkretisieren, dadurch eine endgültige Territoriallösung einseitig festzulegen und damit einer Zweistaatenlösung eine endgültige Absage zu erteilen, ist also ein enorm bedeutender Schnitt, der mit einigen entscheidenden Entwicklungen zusammenhängt.   >>>



 

Kampf gegen Corona: Netanjahu rettet sich selbst, nicht die Demokratie
Das Vorgehen von Premierminister Netanjahu in der Corona-Krise hat die demokratischen Prozesse und Institutionen Israels weiter beschädigt. Auch sozial Schwache zahlen einen hohen Preis für den Machterhalt des politischen Überlebenskünstlers.
Tali Konas
- 1. 7. 2020


In Israel herrscht Ausnahmezustand – und das schon seit der Staatsgründung 1948. Auch viele israelische Staatsbürger*innen werden daher überrascht sein, dass der im März verhängte Ausnahmezustand nicht unbedingt mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zusammenhängt, sondern von der Knesset schon in der Vergangenheit immer wieder verlängert wurde. Dadurch ist die Regierung befugt, Notstandsverordnungen zu erlassen, ohne dass die Zustimmung der Knesset erforderlich ist. Angesichts der Tatsache, dass sich Israel bereits seit April 2019 in einem politischen Chaos befand, war der Ausbruch der Pandemie eine Sternstunde für die Übergangsregierung – einer Regierung, deren Hauptkriterium für die Ernennung ihrer Mitglieder deren absolute Loyalität gegenüber dem seit zehn Jahren amtierenden Premierminister, Benjamin Netanjahu, war.

Der März 2020 war ein Monat großer Turbulenzen in Israel. Innerhalb eines Monats nach dem weltweiten Ausbruch der Pandemie wurden 5.500 mit COVID-19 infizierte Menschen in Israel registriert – eine ernstzunehmende Anzahl, aber deutlich weniger als in vielen anderen Ländern. Im Rahmen der Notstandsverordnungen erließ das israelische Gesundheitsministerium Maßnahmen, die die Ausbreitung des Virus verhindern sollten, einschließlich Quarantäne von Menschen, die mit Covid-19 Infizierten Kontakt hatten oder aus Ländern mit einer hohen Infektionsrate einreisten, sowie ein Verbot von Großveranstaltungen. Im Laufe des Monats wurden die Anordnungen erweitert und am Ende war es verboten, sich mehr als 100 Meter vom eigenen Wohnhaus zu entfernen, und auch dieser Zugang zum öffentlichen Raum war nur für bestimmte Zwecke gestattet.

Darüber hinaus wurde der Umfang des öffentlichen Verkehrs auf ein Viertel reduziert, der Personenzugverkehr eingestellt und die Anzahl der Passagiere in Taxis begrenzt. Arbeitgeber*innen wurden verpflichtet, die Körpertemperatur aller Beschäftigten zu messen und Personen mit Fieber über 38 Grad den Zutritt zum Arbeitsplatz zu verbieten. Mit großer Verzögerung gaben die israelischen Oberrabbiner bekannt, dass auch die Synagogen zu schließen sind. Gleichzeitig wurden Polizist*innen eingesetzt, um die Verordnungen mittels Aufklärung, Verwarnungen und Bußgeldern im öffentlichen Raum durchzusetzen.

In schlechter Verfassung
- Insofern scheinen sich die Maßnahmen in Israel kaum von denen in anderen demokratischen Ländern zu unterscheiden, und die meisten Menschen würden wohl kaum ihre Notwendigkeit oder gar Nützlichkeit infrage stellen. Aber die Corona-Pandemie brach über Israel zu einer Zeit herein, als es sich in einer schweren Verfassungskrise befand, in der der nicht gewählte Premierminister fast uneingeschränkt agierte, Minister*innen nach Belieben ernannte und darauf verzichtete, das Kabinett einzuberufen.

Die Notstandsverordnungen stehen somit für eine weitere Farbabstufung in der Grauzone, die es politischen Entscheidungsträgern ermöglicht, Ausnahmeregelungen dafür zu nutzen, um den im letzten Jahrzehnt begonnenen Prozess der Zersetzung der Demokratie, der persönlichen Freiheit und der Gleichheit voranzutreiben und die Kluft zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel noch zu vergrößern. Das politische Drama, das sich in Israel seit April 2019 abspielt, erhielt so unerwartet ein passendes griechisches Ende: ein Deus ex Machina in Form des Ausbruchs einer tödlichen Virus-Pandemie.  >>>


Überlegungen zu Israels Bildungssystem
Wie soll ein Erziehungssystem aussehen in einem Land wie Israel, das sich seit der Staatsgründung in einem permanenten Kriegszustand befindet? Der Erziehungswissenschaftler Gil Gertel behauptet, dass sich die Jahre voll Misstrauen und gegenseitiger Ignoranz auch in den israelischen Schulen widerspiegeln. Wo bleiben Universalität, kritisches Denken und Gerechtigkeit? All das soll warten, bis der Krieg vorbei ist.
Gil Gertel - 20. 5. 2020

Im Sommer 2011 kam es in Israel wegen der hohen Lebenshaltungskosten zu landesweiten Protesten. Drei Monate lang campierten überall in den größeren Städten Tausende von Menschen in Zelten, an den wöchentlich stattfindenden Demonstrationen beteiligten sich Hunderttausende mit dem Ruf nach mehr sozialer Gerechtigkeit. Wissenschaftliche Untersuchungen, die den Ursachen der Proteste nachgehen und Reformvorschläge unterbreiten sollten, haben unter anderem das Problem der Ungleichheit im Bildungssystem hervorgehoben. Zu dessen Problemen gehören die Vernachlässigung der frühkindlichen Bildung, viel zu große Schulklassen, Privatisierung, ein einheitlicher Lehrplan an den allgemeinen Schulen, die Vielfalt von Tests und Messkriterien, vergleichsweise geringe schulische Leistungen, Streaming[1] sowie die schlechte Bezahlung des Lehrpersonals. In den acht Jahren, die seit der Protestbewegung vergangen sind, hat sich an der neoliberalen Wirtschaftspolitik der rechten Regierung in Israel nichts zum Positiven verändert. Vielmehr hat die Politik die genannten Probleme noch weiter verschärft.

In Israel, das sich seit der Staatsgründung im Jahr 1948 in einem permanenten Kriegszustand befindet, ist fehlende soziale Gerechtigkeit jedoch nicht nur ein gesellschaftliches Übel. Die damit verbundene Spaltung und Entfremdung zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, das Misstrauen und die gegenseitige Ignoranz finden sich auch in den Institutionen wieder, in denen unsere Kinder erzogen und ausgebildet werden. Damit wächst eine Generation heran, der es zunehmend schwerfällt, sich eine Konfliktbewältigung ohne Waffen und einen Zustand des friedlichen Miteinanders überhaupt noch vorzustellen.


Das israelische Bildungssystem: Quantität statt Qualität
- Das Bildungssystem in Israel ist sehr umfassend und sehr zentralisiert, [2]aber ihm stehen lediglich geringe finanzielle Mittel zur Verfügung.[3] Schulpflicht besteht vom dritten bis zum 18. Lebensjahr, das sind drei Jahre mehr als in Deutschland und fünf Jahre mehr als der Durchschnitt in den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).[4] Außerdem ist das Schuljahr lang: In der Grundschule umfasst es 905 Unterrichtsstunden pro Jahr,[5] verglichen mit 799 Stunden OECD-Durchschnitt und 724 Stunden in Deutschland. Der Lehrplan wird vom Bildungsministerium bestimmt. Das bedeutet, dass von 32 Unterrichtstunden in der sechsten Klasse 28 inhaltlich festgelegt sind, das betrifft 13 Fächer. Die Handlungsspielraum der Schulen, Inhalte hinzuzufügen oder die Art des Unterrichts zu ändern, ist minimal.

Israel scheint auf den ersten Blick viel in sein Bildungswesen zu investieren. Die Gesamtausgaben für Bildung beliefen sich im Jahr 2016 auf acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit nimmt es den ersten Platz unter allen OECD-Ländern ein. Der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung liegt jedoch über dem der meisten anderen Ländern. Mithin verteilen sich die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel auf eine größere Anzahl von Kindern. Aus diesem Grund sind die jährlichen Bildungsausgaben pro Kind tatsächlich gering. Israel gibt im Jahr pro Oberschüler beispielsweise 8.330 US-Dollar pro Jahr aus,[6] verglichen mit durchschnittlich 10.368 US-Dollar in den OECD-Ländern und 14.094 US-Dollar in Deutschland.[7]

Lehrer*innen in Israel arbeiten mehr Stunden, in größeren Klassen und verdienen weniger als anderswo.   >>>

ARCHIVFOTOS, GAZASTREIFEN, 2014.

Das Foto unten wurde vor 6 Jahren, am 16. Juli 2014, am Strand des Gazastreifens aufgenommen, kurz nachdem die israelische Marine die Bakr-Kinder bombardiert und vier getötet hatte. Nach der ersten Bombardierung, bei der das erste Kind getötet wurde, liefen die anderen Kinder in Sichtweite an den Strand. Sie wurden trotzdem beschossen.

Ihre Namen waren:
Mohammed Ramez Izzat Bakr (11)
Ahed Attaf Bakr (10)
Zakariya Ahed Subhi Bakr (10)
Ismail Mohammed Subhi Bakr (10)

Drei Tage später nahm ich das Porträt des Überlebenden Muntasser Ahed Bakr (11) auf; er wurde bei dem Angriff verletzt und schwer traumatisiert. Er war Zeuge des Todes seines Bruders Zakariya und seiner drei Cousins Ahed, Mohammed und Ismail.

Der israelische Militäranwalt hat in diesem Fall kein Fehlverhalten des israelischen Militärs festgestellt.


Lesen Sie mehr über ausgelöschte Familien >>>
Auch hier >>>

Reportage in Obs (Französisch) mit meinen Fotos >>>


Wir vergessen nicht

 


 

 Die getöteten Kinder von Gaza
 

Die Tatsache, dass ich die palästinensische Sache unterstütze, bedeutet, dass ich nicht die beliebteste Person unter den französischen Juden bin.

 


Die jüdische Historikerin und heutige Politikerin Esther Benbassa hat sich nie davor gefürchtet, ihre Meinung zu sagen, ob es nun um die Umwelt, Antisemitismus oder Israel geht. Rote Linien sind für die Senatorin der Grünen im französischen Oberhaus wichtig
Esther Benbassa. "Es ist beschämend, in einem Land zu leben, in dem die Menschen hungern. Und wenn man nichts zu essen hat, denkt man nicht an Recycling."
Nicolas Rouger - 16. 7. 2020 - Übersetzt mit DeepL


Esther Benbassa hat guten Grund zum Feiern. Als eine der wenigen Abgeordneten der Grünen im Oberhaus des französischen Parlaments hat ihre kleine, historisch gespaltene Partei bei den Kommunalwahlen im vergangenen Monat einen überwältigenden Sieg errungen und damit die großen Städte Lyon, Bordeaux und Straßburg erobert. Paris und Marseille wurden unterdessen von Sozialisten mit einer grünen Agenda gewonnen.

Trotz des Erfolgs ihrer Partei - sie kontrollierte bisher nur die Alpenstadt Grenoble - versucht sie, realistisch zu bleiben. Oder wie sie es in einem Telefoninterview mit Haaretz ausdrückt: "Ich bin ein aktiver Pessimist".

Eine Reporterin der französischen Nachrichtenwebsite Mediapart hörte, wie die 70-jährige Benbassa ihre ekstatischen Kollegen warnte, als sie in einer angesagten Pariser Bar feierte, dass die neuen Bürgermeister "viel zu tun hätten". Die Wahlen waren von einer rekordverdächtig niedrigen Wahlbeteiligung gekennzeichnet, da fast zwei Drittel der Wähler sich dafür entschieden, nicht zu wählen.

Die in Istanbul geborene Benbassa - eine israelische Staatsbürgerin und renommierte Historikerin des jüdischen Volkes - ist instinktiv rebellisch, dafür bekannt, dass sie sich gegen Diskriminierung und für die Rechte von Minderheiten ausspricht. Seit zehn Jahren ist die in Istanbul geborene Benbassa - eine israelischer Staatsbürgerin und renommierter Historiker des jüdischen Volkes - ein unverblümter Fahnenträger für die Art radikaler grüner Politik, die die Erlösung der sterbenden Linken Frankreichs beweisen könnte.

"Wenn ich sagen würde, dass es keinen Umweltschutz ohne soziale Gerechtigkeit geben kann, haben sie sich früher über mich lustig gemacht. Jetzt arbeite ich die ganze Zeit, schreibe alle Gesetzesvorlagen", sagt Benbassa und nimmt sich zwischen den Senatsmarathonsitzungen per Video eine Auszeit, um mit Haaretz zu sprechen. "Die Zukunft ist grün, aber auch sozial - denn es ist beschämend, in einem Land zu leben, in dem die Menschen hungern. Und wenn man nichts zu essen hat, denkt man nicht an Recycling", fügt sie hinzu.

Die Gesetzgeberin glaubt, dass wir zu dem, was sie als populären Umweltschutz bezeichnet, übergehen müssen. "Die Grünen können nicht nur für 20 Prozent der Bevölkerung sein - die Hipster, die sich biologisch ernähren und Paris an dem Tag, an dem die Quarantäne begann, in ihr zweites Zuhause verließen. Wir gewinnen, wenn wir Bio-Lebensmittel an Menschen in Sozialwohnungen verteilen", sagt sie.

Ich bin keine Radikale'.
- Benbassa, 1950 in der Türkei als Tochter einer Familie sephardischer Juden aus dem Balkan geboren, wurde immer ermutigt, nach Westen zu schauen. Ihr frankophiler Vater sorgte dafür, dass sie im Alter von 5 Jahren Französisch lernte, und als die Familie 1965 nach Israel zog - im Anschluss an Familienmitglieder, die in den 40er Jahren dorthin emigriert waren - blieb sie in einem französischen Schulsystem.

Nachdem sie die Universität Tel Aviv in französischer Literatur und Philosophie mit summa cum laude abgeschlossen hatte, erhielt sie Anfang der 70er Jahre die Möglichkeit, im Ausland zu studieren: Zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten entschied sie sich schließlich für das, was immer schon eine Art drittes Heimatland gewesen war.

Sie kämpfte sich durch die traditionell nativistische und chauvinistische akademische Welt Frankreichs und wurde die erste Frau, die den prestigeträchtigen Lehrstuhl für moderne jüdische Geschichte an der Sorbonne innehatte. Unter Gelehrten für ihre Arbeiten über die Geschichte der sephardischen Juden und der Juden Frankreichs bekannt, schrieb sie zusammen mit ihrem Partner - dem Schriftsteller, Journalisten und Professor für mittelalterliches jüdisches Denken Jean-Christophe Attias - auch mehrere gefeierte Bücher über jüdische Identität, den jüdisch-muslimischen Dialog und den Platz Israels in der jüdischen Psyche.
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In jüngerer Zeit hat sie über Diskriminierung in Frankreich, Sexismus in der französischen Politik und die Notwendigkeit geschrieben, angesichts der radikal-islamistischen Angriffe, die Frankreich 2015 erschütterten, positiv und tolerant zu bleiben. Das letzte Buch, an dem sie mitgearbeitet hat, "Us and Them", wurde letzten Monat veröffentlicht und ist eine Sammlung von Essays, bei denen sie "Regie geführt" hat und die die Art und Weise, wie wir mit Tieren leben, überprüfen.

Es überrascht nicht, dass es in ihrer Arbeit einen beträchtlichen Anteil an Kontroversen gibt. Ihr preisgekröntes Buch "Suffering as Identity" (2007) Das jüdische Paradigma" argumentiert, dass "das 19. Jahrhundert eine jüdische 'tränenreiche' Geschichtsschreibung hervorbrachte", die die grundlegend positiven und aktiven Aspekte des Judentums verdunkelt. Sie prangert die "Behandlung des Holocaust im Staat Israel als eine Form der Zivilreligion" an.

Richard Prasquier, der damalige Präsident des Dachverbandes der französischen Juden, CRIF - mit dem Benbassa wegen seiner engen Beziehungen zur israelischen Regierung regelmäßig Widerhaken getauscht hat - bezeichnete das Buch in einem Interview 2007 als "diskriminierend". "Das ist nicht die Art von Selbsthass, die wir bei einigen Juden sehen, aber es ist sehr eng", sagte er dem französischen Magazin L'Express.

Und dann gibt es ihre Positionen zum israelisch-palästinensischen Konflikt, wie sie in ihrem kurzen Buch "Jüdisch sein nach Gaza" aus dem Jahr 2009 zum Ausdruck kommt, in dem sie die Sakralisierung des Staates Israel durch Diaspora-Juden introspektiv hinterfragt.
- "Die Tatsache, dass ich die palästinensische Sache unterstütze, bedeutet, dass ich nicht die beliebteste Person unter den französischen Juden bin", reflektiert Benbassa. "Aber ich bin kein Radikaler. Ich hänge sehr an Israel, ich fahre regelmäßig nach Israel, meine Familie ist dort begraben. Meine Unterstützung für Palästina ist die Unterstützung eines Humanisten, eines Menschen, der Frieden will.

Benbasas Liebe zu politischen Straßenkämpfen hat sie zu einer festen Größe in der französischen Medienlandschaft gemacht. Mit drei Nationalitäten und einer tiefen Liebe zu all ihren Identitäten ist diese selbstbewusste, selbstbeschriebene "Juive du monde" ("Jude der Welt") vielleicht der Inbegriff dessen, was Frankreichs extreme Rechte mit ihrer immer lauter werdenden Abneigung gegen einen einwandererfreundlichen Multikulturalismus am meisten ärgert.

Sie selbst nahm letzten Monat in Paris an einer Demonstration gegen Polizeibrutalität teil, bei der einige Leute antisemitische Verunglimpfungen ausstießen. Benbassa merkt an, dass das erste Medienunternehmen, das darüber berichtete, eine rechtsextreme Publikation war und dass die Veröffentlichung des Videos definitiv "auf der Tagesordnung" stand.

Dennoch sagt sie, sobald sie das Filmmaterial gesehen habe: "Ich habe die Organisatoren gebeten, es zu verurteilen. Selbst wenn es die Tat einer einzigen Person war, ist es eine Person zu viel. Ich bin in diesen Dingen unnachgiebig. Ein weiteres Video von Assa Traoré [einer der Organisatoren und die Schwester von Adama Traoré, der 2016 in Polizeigewahrsam starb] kam heraus und sagte der Menge: "Wir sind alle Christen, wir sind alle Juden, wir sind alle Muslime. Als ich das twitterte, schrieb ich: 'Anti-Rassismus ist unteilbar, genau wie die Französische Republik'.

OK, aber das ist nicht das erste Mal, dass so etwas bei Demonstrationen in Frankreich passiert. Es gab andere Fälle von Antisemitismus während der Gelbe-Westen-Proteste, zum Beispiel.

"Was mit [Alain] Finkielkraut passiert ist, ist entsetzlich", sagt sie und bezieht sich dabei auf den französisch-jüdischen Philosophen, der im Februar 2019 in Paris von Gelbe-Westen-Protestierenden angegriffen und als "schmutzigen zionistischen Scheiß" bezeichnet wurde.

"Aber sie ist nicht repräsentativ für die Yellow Vests. Es hat nur sehr wenige Zwischenfälle gegeben, während dieser oder anderer Proteste. Hören Sie, ich bin ein Idol der Gelben Westen. Sie respektieren mich. Sie wissen, dass, wenn etwas, was sie sagen, fehl am Platz ist, ich einen großen Aufstand machen werde."

Dennoch zeigen die Zahlen, dass der Antisemitismus in Frankreich auf dem Vormarsch ist. Worauf ist dies Ihrer Meinung nach zurückzuführen?
- "Ich glaube, in den letzten Jahren haben sich die Zungen gelöst. Alle Arten von Rassismus sind [hier] auf dem Vormarsch. Sie sagen 'schmutzige Araber'; sie vergleichen Schwarze mit Affen. Und ja, Juden leiden natürlich auch darunter. Früher haben sich Antisemiten versteckt, jetzt schreien sie von den Dächern.

"Auch in Frankreich zahlen Juden den Preis für den anhaltenden Konflikt im Nahen Osten. Einige Juden leben in Angst, ganz sicher. Die jüdische Mittelschicht ist in wohlhabendere Viertel gezogen und hat die [historisch ärmeren und vielfältigeren] Vorstädte verlassen - und das liegt sicher daran, dass sie sich dort nicht wohl gefühlt haben. Das ist die Realität.

"Mein Standpunkt ist, dass das größere Problem, das wir mit dem Rassismus in Frankreich haben, systemimmanent ist. Ein Mann, der arabisch aussieht, wird mit achtmal größerer Wahrscheinlichkeit von der Polizei angehalten. Bei Juden ist das Gott sei Dank nicht der Fall - aber wir kennen die Polizei in Frankreich. Wir wissen, was sie als Institution zum Beispiel während des Zweiten Weltkriegs getan hat".

Mit der Bemerkung, dass "Juden dazu neigen, die nativistische Art von Antisemitismus, die derzeit im Kommen ist, zu minimieren", berichtet Benbassa, die kürzlich in einer beliebten Fernsehnachrichtensendung an der Seite des rechtsextremen Politikers Julien Odoul auftrat. "Er bezeichnete meine Politik als 'Anti-Frankreich'. Dieser Ausdruck wurde in den 1930er Jahren geprägt, um speziell über Juden zu sprechen", sagt sie. "Wir unterschätzen den rechten Antisemitismus, weil Politiker sich zurückhalten. Wir sollten ihn nicht unterschätzen, denn er schweigt, aber er ist bereit, übersprudeln zu lassen." (...)

Manche Leute sprechen von Isolation als Augenöffner. Könnte es bedeuten, dass die Menschen zu einem umweltbewussteren Lebensstil übergehen?
- "Ich glaube nicht, dass das Coronavirus die Gewohnheiten in Israel oder Europa stark verändern wird. Nach der Spanischen Grippe hatten wir die "Roaring Twenties" - die Menschen wollten leben, Spaß haben, konsumieren. Warum sollte es diesmal anders sein? Und der wirtschaftliche Abschwung ist besonders schlecht für die Umwelt, weil die Konzentration auf die Wiederankurbelung der Wirtschaft nur produktivistische Tendenzen fördern wird. Die Regierung wird eher in die Industrie investieren wollen als in einen ökologischen Übergang".

Anders als in Europa gibt es heute in Israel wenig grüne Politik.
- "Es gibt so etwas wie ein Paradoxon in Israel: Einige Israelis sind nach Indien und in den Fernen Osten gegangen, essen biologisch, fahren Fahrrad. Aber neben dieser kleinen Randgruppe von Bobos [bürgerlichen Bohèmiens] ist ein ganzer Teil der Bevölkerung nicht zum Umweltbewusstsein erzogen worden. Auch wenn der Schutz der Natur ein prägendes israelisches Thema ist, ein integraler Bestandteil des zionistischen Projekts - die langen Wanderungen, auf die sie uns in meiner Jugend führten, die Faszination für Naturschutzgebiete, wurde nie in eine echte Umweltpolitik umgesetzt.

"Israel muss sich von seinem destruktiven, produktivistischen Modell entfernen. Die große israelische Mythologie von starken, jungen, braungebrannten Männern und Frauen, die das Land auf effiziente und umweltfreundliche Weise bearbeiten, hat sich völlig verändert; der Respekt vor dem Land wurde durch eine industrialisierte Version des Glücks ersetzt.

Glauben Sie, dass Ihre Art des sozial gerechten Umweltschutzes im israelisch-palästinensischen Konflikt eine Rolle spielt, vor allem, da die Region mit dem klimatischen Notstand zu kämpfen hat?
- "Die Umwelt würde von einer Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts sehr profitieren. Sie würde es den Palästinensern erlauben, ihre eigenen Ressourcen wie Wasser zu verwalten, und sie würde Israel daran hindern, die schlimmsten Missbräuche seines produktivistischen Systems zu verbergen - wie den Müll, der derzeit im Westjordanland deponiert wird.

"Ich glaube, der Friedensprozess sollte von einer lokalen, traditionellen Vision der Landbewirtschaftung inspiriert sein, die in einigen Teilen Palästinas noch lebendig ist.

Halten Sie die Annexion für einen historischen Moment für das jüdische Volk?
 - "Ich sehe das nicht so. Ich glaube an die Zwei-Staaten-Lösung. Als Historiker bin ich nicht für den binationalen Staat - ich sehe, wie er in den 30er Jahren versagt hat, und ich glaube nicht, dass der Geist der Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern seitdem gewachsen ist.

"Wir könnten diese Krise nutzen, um vorwärts zu gehen und Lösungen zu finden. Nicht nur eine Lösung, sondern mehrere. Die Geschichte zeigt, dass Juden immer daran verloren haben, engstirnig zu sein, dass die jüdische Kultur immer weniger produktiv war, wenn die Juden nach innen statt nach außen blickten. Wir sollten zur Aufgeschlossenheit übergehen.

"Wen kümmern Judäa und Samaria", fragt sie mit Bezug auf das Westjordanland. "Welchen Unterschied macht es für einen jungen Menschen, ein Start-up zu gründen? Die Kontrolle über dieses Land zu übernehmen, ist keine Geschichte, sondern Mythologie."

Was ist mit der Diaspora?
- "Die Annexion wird eher einen Rückzug, einen Rückzug in die Identitätspolitik und den Kommunitarismus bedeuten. Die Diaspora sieht Israel als ein Modell. Die Gründung Israels hat die Menschen aufgeklärt, ihnen ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Das ist verständlich. Die jüdische Gemeinde in Frankreich ist sogar noch konservativer als die engagierteste unter den Likudniks. Französische Juden erwarten alles von Israel. Es ist eine nabelhafte Beziehung".   Quelle

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