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THEMEN ARCHIV FACEBOOK Sonntag, 25. Oktober 2020 - 16:53AKTUELLE TERMINE LINKSTaeglich neu - Nachrichten, Texte die in den deutschen Medien fehlen. Politisch unabhaengig, gegen Gewalt und Rassismus, einem gerechten Frieden verpflichtet
Wenn man BDS-Aktivisten auf „Krawall“ reduziert
Wie sich der Bremer Weser-Kurier mit dieser Menschenrechtsgruppe auseinandersetzt
Arn Strohmeyer
Zur selektiven Antisemitismus-Debatte
Von Jürgen Jung
Februar 2019
Wenn man den Medien, unseren Politikern, auch manchen Wissenschaftlern Glauben schenken darf, dann nimmt der Antisemitismus ständig zu, der herkömmliche Antisemitismus von rechts, der von links, der aus der Mitte der Gesellschaft und in den letzten Jahren insbesondere der „zugewanderte" Antisemitismus der muslimisch-arabischen Migranten. Letzterer ist allerdings - aufgrund der leidvollen historischen Erfahrungen der Araber, insbesondere der Palästinenser mit dem Zionismus und Israel - zunächst einmal Antizionismus, den die falschen Israelfreunde aber kurzerhand mit Antisemitismus gleichsetzen.
Eine bestimmte Form des Antisemitismus wird in der öffentlichen Debatte allerdings systematisch ausgeblendet, nämlich der durch die israelische Politik erzeugte. Wenn man auf diesen sich hinzuweisen erlaubt, kann man getrost damit rechnen, als Antisemit verunglimpft zu werden. Das geht so weit, dass die Grundrechte auf Meinungs-, Rede- und Versammlungsfreiheit hierzulande massiv eingeschränkt werden, wenn es um Israel geht. In den letzten Jahren wurden bundesweit mehr als einhundert Veranstaltungen, von denen vermutet wurde, dass sie „anti-israelisch" sein könnten, be- bzw. verhindert, selbst wenn die Referenten Juden bzw. Israelis waren. Solche Vorgänge dienen dazu, jegliche Kritik an der Palästinenserpolitik der israelischen Administration von vornherein zu unterbinden und die Kritiker damit sowohl zu verunglimpfen, einzuschüchtern und letztendlich zum Schweigen zu bringen.
Nun thematisieren den durch die israelische Politik erzeugten Antisemitismus aber so namhafte jüdische Persönlichkeiten wie der gerade verstorbene Publizist und Senior der Friedensbewegung in Israel, Uri Avnery, der anglikanische Pfarrer, Politologe und Friedensaktivist, Paul Österreicher, oder auch der deutsch-französische Politologe Alfred Grosser, um nur einige wenige herauszugreifen.
So schreibt etwa Uri Avnery bereits 2002: ,,Die Regierung Scharon ist wie ein riesiges Labor, in dem der Virus Antisemitismus gezüchtet und in die ganze Welt exportiert wird ..... Viele anständige Leute, die keinerlei Hass gegen Juden empfinden, aber die Drangsalierung der Palästinenser verabscheuen, werden jetzt als Antisemiten bezeichnet. ..... Die eigentliche Folge ist, dass Israel nicht nur die Juden nicht vor Antisemitismus schützt, sondern im Gegenteil: Israel fabriziert und exportiert Antisemitismus, der Juden rund um die Welt gefährdet. "C1
Und Paul Oesterreicher, der übrigens auch Vorsitzender der britischen Sektion von Amnesty International ist, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk im Jahr 2006: ,,Heute ist es so, dass die Deutschen Angst haben, Antisemiten genannt zu werden, und deswegen fühlen sie sich verpflichtet als Deutsche, zu den Verbrechen Israels zu schweigen ..... Um Israels Willen muss die Wahrheit ausgesprochen werden .... Kritik an Israel hat mit Antisemitismus, mit Antijudaismus überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil! ..... Meine Kritik an der Politik Israels ist ein Ausdruck meiner Solidarität mit der Minderheit der Israelis, die wirklich Patrioten sind."
Als der Interviewer ihn fragt, ob man denn von Israel erwarten könne, die andere Backe hinzuhalten, wenn es durch „selbstmörderische Terroristen oder von Leuten wie dem iranischen Staatspräsidenten bedroht wird", antwortet Oesterreicher: ,,Dann muss die Frage gestellt werden, warum die selbstmörderischen Terroristen das tun. Warum sind sie in diesen Fanatismus getrieben worden? ... Das verteidige ich nicht, in keiner Weise. Es ist falsch, es ist unmoralisch. Aber warum? Weil die Politik Israels so ist, wie sie ist. Wenn es kein besetztes Gebiet gäbe, dann gäbe es auch keine Selbstmörder. Dann wäre die abscheuliche Politik Irans gegenstandslos. Dann würde die Welt, und sogar die restliche arabische Welt, nicht so reden. Der Antisemitismus heute wird gezeugt durch die Politik Israels." 2
Und der hochgeschätzte Alfred Grosser - immer wieder wurde er eingeladen, zu feierlichen Anlässen im Bundestag zu reden - meint in einem Gespräch mit dem Kölner Stadtanzeiger (vom 20.09.09), dass die zentrale These seines Buchs „ Von Auschwitz nach Jerusalem" laute: ,,Dass jeder Mensch den Anderen respektieren muss. Und dass niemand diese Regel so sehr verletzt wie die Israelis im Umgang mit den Palästinensern .... [Aber] ,,Sobald einer die Stimme gegen Israel erhebt, heißt es sofort „Antisemitismus".
„Durch dieses „reflexhafte Schwingen der Antisemitismuskeule" werde „Antisemitismus ja geradezu erzeugt. ... Natürlich gibt es den alten Antisemitismus ... Es kommt aber leider ein neuer hinzu, der durch die israelische Politik provoziert wird. Und eben durch die Tatsache, dass sich der Zentralrat [der Juden] diese Politik zu eigen macht. (FAZ, 30. 11. 2009)
„Es ist nach wie vor so, dass sich Deutsche zu allem Möglichen kritisch äußern dürfen, aber nicht zu Israel. Menschenrechtsverletzungen anderswo anprangern - kein Problem! Mit Blick auf Israel aber kommt das nicht in Frage. Ich finde das zutiefst schockierend. Ich finde im Gegenteil, dass ein junger Deutscher, der nichts zu tun hat mit der deutschen Vergangenheit - außer der Verantwortung, dass sich so etwas nie wiederholen darf-, dass ein solcher Deutscher überall dafür eintreten muss, wenn Grundrechte verletzt werden .......... .Israelkritik per se mit Antisemitismus gleichzusetzen - das ist falsch und führt in die Irre .......... Wenn Unrecht Unrecht ist, muss man es benennen und sagen, dass gerade Israels
Politik den Antisemitismus fördert. Das sagen ja auch die israelischen Kritiker dieser Politik." (Stern, 12. 10. 2007)
Und in der Netzeitung vom 28. März 2008 thematisiert Grosser das zugrundeliegende Problem: ,,Es gibt eine Gleichsetzung von Israel und jüdisch, die es in dieser Form nicht geben dürfte."
Und abschließend soll der ehemalige israelische Botschafter in der Bundesrepublik, Avi Primor, zu Wort kommen: ,,Ja, es gibt in Deutschland wie anderswo Antisemitismus, und zwar aus religiösen, rassistischen und nationalistischen Gründen. Aber insgesamt geht der Antisemitismus sehr langsam zurück. Ich halte Antisemitismus nicht für einen politischen Faktor, der die israelische Politik kümmern muss. Die meisten, die die Israelis kritisieren, kritisieren uns sachlich, sie kritisieren die israelische Politik und Besatzung, aber nicht Israel als Staat und die Israelis als Volk. "4 Er jedenfalls könne keine „Zunahme des Antisemitismus feststellen, sondern nur eine Abnahme der Sympathie für Israel."
Salam Shalom Arbeitskreis Israel-Palästina e. V.
Charity-Läuferin Renate Weber - Laufen für krebskranke Kinder in Palästina - Renate Weber sammelt beim Laufen Spenden für das Team PCRF. PCRF baut im Westjordanland Krebsstationen für Kinder auf, damit ihre Eltern die Kinder begleiten können.
Renate Weber, 55, läuft seit zwei Jahren für das Team PCRF (Palestine Children's Relief Fund). PCRF baut onkologische Kinderstationen in Gaza und dem Westjordanland auf. Denn palästinensische Kinder müssen oft alleine zu dem Ort reisen, an dem sie Chemotherapie erhalten, weil ihre Eltern von den israelischen Behörden keine Reiseerlaubnis bekommen.
Kranke Kinder sollen nicht allein zur Behandlung müssen
PCRF will diese Situation ändern und hat bereits zwei onkologische Stationen vor Ort gebaut. „Jeder sollte sich mal vorstellen, wie es ist, sein krankes Kind nicht bei der Behandlung ins Krankenhaus begleiten zu dürfen, was es für ein zusätzliches Trauma für das Kind bedeutet, die Mama nicht zur Seite zu haben. Viele von uns würden niemals ihr Kind alleine zum Arzt gehen lassen“, sagt Renate.
Als Spendenziel hat sie sich vorgenommen, 2.000 amerikanische Dollar bis zum Chicago-Marathon am 13. Oktober 2019 zu sammeln, den sie auch selbst im PCRF-Spendenteam mitlaufen wird. Infos und Spenden unter: pcrf1.z2systems.com
Die Süddeutsche Zeitung scheint sich deutlich zunehmend zum Kampfblatt gegen den Antisemitismus zu mausern. - Wolfgang Behr
Der sich gern als Kämpfer für Menschen- und Völkerrecht und die Grundrechte darstellende Chefredakteur Heribert Prantl, hat in seiner Zeitung bis heute noch kein Wort zu dem Skandal um den Göttinger Friedenspreis verlauten lassen, obwohl schon eine gute Woche vergangen ist. Da er, bei seinen eigenen Worten genommen, eigentlich nur das Verhalten der Kuratoren verurteilen könnte, schweigt er sich lieber aus und demonstriert seine Doppelstandards und Gefälligkeit gegenüber der Israellobby.
Stattdessen erscheint in der heutigen (22.Febr.19) Print-Ausgabe der SZ auf der gesamten „Die Seite Drei“ ein Artikel von Nadia Pantel, die schon öfter in der SZ die Alarmglocken in Sachen Antisemitismus hat läuten lassen:
„Jetzt, wo es losgeht“
In Frankreich eskaliert der Hass auf Juden. Eine Reise zu den Ursachen und die Folgen des modernen Antisemitismus: von Paris bis in den Süden, nach Aix-en-Provence.
Dabei stellt sie gleich einmal den Zwischenfall mit dem Philosophen Finkielkraut falsch dar. Er wurde nicht als „dreckiger Jude“ beschimpft, sondern als „dreckiger Zionist“. Das ist zugegeben nicht gerade höflich, aber auch nicht antisemitisch, falls Frau Pantel der Unterschied zwischen Antisemitismus und Antizionismus bekannt sein sollte.
Erst kürzlich hat die französische Nationalversammlung eine Gesetzesvorlage abgelehnt, in der Antizionismus mit Antisemitismus gleichgestellt und daher strafbar sein sollte.
Sie lässt dann noch verlauten:
„Rechtsextreme, linke Palästina-Fans und Islamisten, sie alle gehen auf die Juden los“, und weiter:
„Dann ist da ein Teil der Linken, der in seiner Unterstützung für Palästina so weit geht, das Existenzrecht Israels anzuzweifeln,“
und an anderer Stelle:
„Wer nichts tut, wenn andere Menschen abgewertet werden, macht sich mitschuldig.“
Da muss ich doch Frau Pantel fragen:
Was tun Sie für die Palästinenser, die einer vom Zionismus gesteuerten mörderischen Besatzungspolitik ausgeliefert sind? Hier könnten Sie gleich mehrere Seiten der „Seite Drei“ füllen.22. 2. 2019
Göttingen (D) soll sich schämen! - Christian Müller - 20. Feb 2019 - Die Friedenspreis-Übergabe an die «Jüdische Stimme» wird von Stadt, Universität und Sparkasse boykottiert.
Seit 20 Jahren wird in der deutschen Stadt Göttingen mit Geld der privaten Stiftung Dr. Roland Röhl ein Friedenspreis an Menschen oder Institutionen vergeben, die sich aktiv und öffentlich für den Frieden engagieren. Diesmal hat die Jury beschlossen, den Preis an die «Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost» zu vergeben, eine Vereinigung, die sich aktiv für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Israel und Palästina einsetzt. Gegen diesen Entscheid ist aber von jenen jüdischen Kreisen, die im Sinne der Israel-Lobby jede öffentliche Kritik an der israelischen Besatzungspolitik gegenüber Palästina zu verhindern versuchen, protestiert worden. Nun steht fest: mit Erfolg. Infosperber hat darüber ausführlich berichtet.
Kein Geld mehr von der örtlichen Bank - Zu den Geldgebern der Friedenspreis-Übergabe gehörte bisher auch die Sparkasse Göttingen. Sie spendete jeweils 2000 Euro an die Preisübergabe (Reise- und Übernachtungskosten, Apéro, etc). Die Bank hat nun entschieden, zugunsten der diesjährigen Preisübergabe kein Geld zu geben.
Friedenspreis-Übergabe darf nicht in der Universität stattfinden - Auch die Georg-August-Universität Göttingen hat die Veranstalter der Friedenspreis-Übergabe wissen lassen, dass für diese Übergabe des Friedenspreises keine Räumlichkeiten der Universität zur Verfügung stehen, wie das bisher üblich und auch für dieses Mal vorgesehen war. Thomas Richter, der Pressesprecher der Universität, teilte der Stiftung gleichzeitig mit, dass er persönlich seine Mitgliedschaft im Beirat der Stiftung «ruhen lasse».
Die Rufmord-Kampagne gegen die zuständige Jury und insbesondere gegen deren Vorsitzenden Andreas Zumach geht offensichtlich unaufhaltsam weiter.
an die Vorstände der Stiftung und des Kuratoriums, (Hans-Jörg Röhl und Goetz Neuendeck) - roehl@goettinger-friedenspreis.de - neuneck@ifsh.desowie in Kopie an die Medien und JournalistInnen, goettingen@ffn.de - c.boehm@goettinger-tageblatt.de - redaktion@stadtradio-goettingen.de - reimarpaul@web.de - Andreas Zumach: zumach@taz.de
Am Donnerstag, 21. Februar 2019, 19:47 - Hans-Jürgen Hahn - Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Hald!
Ich erlaube mir, in diesem Konflikt Stellung zu beziehen. Damit Sie diese würdigen können, kurze Angaben zu meiner Person (Jg. 1936):
- Ich gehöre mit zu den ersten Gedenkstättenpädagogen in Niedersachsen, die sich seit mehr als vierzig Jahren bemühen, jungen Menschen an Einzelschicksalen jüdischer Mitbürger (hier in Hildesheim) den Stellenwert der Shoah zu vermitteln. Seit 1981 sind viele ehemalige Hildesheimer aufgrund meiner Projekte auf Einladung der Stadt zu Besuch gekommen. Wir retteten ein Gebäude der jüd. Gemeinde. Die entsprechenden Projekte mit Jugendlichen laufen immer noch.
- Ich initiierte mit Israelis einen der ersten deutschen Schüleraustauschprogramme mit Kfar Galim bzw. mit Haifa und habe bis heute Kontakt zu fünf jüdisch-israelischen Familien sowie zwei arabischen Familien im Westjordan. In Sachen Israel/Palästina kann mir niemand etwas vormachen.
- Ich bin Herausgeber der ersten deutschen Veröffentlichung des sog. Auschwitz-Albums (Vlg. Das Arsenal, Bln. / 192/205 Fotos vom Mai 1944 durch die SS). Das Original liegt seit 1980 in Yad Vashem, das die 2. deutsche Ausgabe verantwortet; es hat dort eine eigene Abteilung.
- Ich vertrete seit 2016 eine von der HAWK zu Unrecht geschasste Dozentin, die mit ihrem Lehrauftrag ("Zur sozialen Lage Jugendlicher in Palästina") keine Chance hatte, nicht auch regierungskritische Stimmen in das Lehrprogramm aufzunehmen. Das auf politischen Druck der LT - Opposition veranlasste sehr schwache Gutachten des ZfA an der TU Berlin kann selbst auf 26 Ss. den antisemitischen Vorwurf gerade nicht erhärten. Die Dozentin hatte ausdrücklich jüdisch-israelische Kritiker der Politik der israelischen Regierung nach der 2. Intifada und vor dem Hintergrund des gescheiterten Friedensprozesses von 1993 - 1995 in ihre Literaturliste aufgenommen.
- Wider Willen bin auch ich so in eine bundesrepublikanische Szenerie geraten, in der zum einen deutsche Juden anderen deutschen Juden "Antisemitismus" vorwerfen, weil letztere - als Juden - sich differenzierter zur Lage in Israel heute äußern, zum andern weil sie sich gegen die Abflachung des Antisemitismus-Vorwurfs wehren wollen. In jedem Einzelfall muss es sich - abgesehen von der unklaren Begrifflichkeit - auch tatsächlich um einen solchen handeln.
Wie ich erkenne, weigern Sie sich, der Preisverleihung Räume der Universität zu öffnen.
Sie sollten wissen, dass Sie damit in eine seit Jahren (verstärkt seit 2014) breit angelegte Aktion gehören. Sie haben sich unter politischem Druck darein begeben. Möglicherweise, ohne die Motive der Kritiker, erst recht nicht die Folgen zu kennen oder zu bedenken. Nahezu einhundert Veranstaltungen an verschiedenen Orten sind seitdem von einer bestimmten jüdischen Seite, die im ZJD zur Zeit die Mehrheit haben, be- oder verhindert worden. Von dem Druck, der von der Botschaft Israel aus auf die Bundesregierung ausgeübt wird, ganz zu schweigen.
Nun sind auch Sie in diese Szenerie geraten. Sie ist geprägt von der Vorstellung, argumentative und faktenorientierte Kritik an der Situation vor Ort fördere antisemitische Haltungen hier bei uns. Das Gegenteil ist aus meiner Sicht der Fall. Sie sollten wissen: auf diese Weise wird der Antisemitismus in den Köpfen der Zeitgenossen, den wir doch alle hoffentlich bekämpfen wollen, geradezu befördert.
Dies gilt auch für die Pädagogik heute. Nur durch faktenorientierte und größtmögliche Transparenz wird es uns auch in Zukunft gelingen, Jugendliche zu einem selbständigen differenzierenden Urteil zu befähigen, sowohl im Rückblick auf die Shoah als auch für die Zukunft in Nahost.
Geradezu absurd erscheint es mir, das Folgende zu übersehen:
1) A. Zumach als Mitglied der Jury ist ein Gewährsmann für sachgerechte Vermittlung über Israel und Nahost, und dies seit geraumer Zeit.
2) Gerade die "Jüdische Stimme für Frieden in Nahost" ist in der Perspektive ausgewogener Information, Transparenz und konkreter Friedensbemühungen aus meiner Fachsicht ein würdiger Preisträger.
3) Als Sohn eines ehem. Wehrmachtoffiziers habe ich zu diesem Statement nicht nur das Recht, eine konkrete Politik gleich welchen Landes nach den Grundsätzen der Menschenrechte und des Völkerrechts zu kennzeichnen. Ich habe sogar die Pflicht darauf hinzuweisen, wenn die Regierung eines Landes wie Israel - diese einstmalige Hoffnung aller Verfolgten - glaubt, sich um seiner selbst willen nicht daran orientieren zu müssen.
Ihre eigene Haltung und Entscheidung - als Verantwortliche wie als Sponsoren - erscheint mutlos und desorientiert. Sie verstärkt wie gesagt das, was sie offenbar zu bekämpfen meinen. Geben Sie allen friedensaktiven Kräften - und dazu zählt nach profunder Kenntnis auch der Preisträger - buchstäblich Raum!
Wir alle sind den Grundrechten der Menschenwürde, die unteilbar sein sollte, wie denen der Freiheit von Forschung und Lehre weiter verpflichtet. Dies gilt auch für die Kommune Göttingen wie für Ihre Universität im Besonderen. Hans-Jürgen Hahn
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