Video: Einst blühendes palästinensisches
Tal durch die Abwasser von israelischen Siedlungen zerstört
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18.09.2017 -
Yumna Patel
und Akram Al-Wa'ra -
Was braucht es, um Palästinenser
von ihrem Land zu vertreiben? Im Wadi Qana haben Jahre
der Beschränkungen der palästinensischen Landwirtschaft
durch die israelische Regierung und das Eindringen illegaler
Siedlungen in das Gebiet das einst üppig grünende Tal
verschmutzt und geschädigt. Dennoch klammern sich manche
Einwohner noch an das wenige, das geblieben ist.
Abu Adham sagt: "Ich bin
hier in dieser Gegend geboren und aufgewachsen, Dieser
Platz ist ein Teil von mir... ich sorge mich um ihn...
was soll ich Ihnen sagen? Ich schwöre bei Gott, ich
habe angefangen, dieses Tal zu hassen." Abu Adham und
seine Frau gehören zu den wenigen Palästinensern, die
noch im Wadi Qana leben, in ihrem Haus, das 1960 gebaut
wurde, vor der Besetzung der Westbank durch Israel 1967.
Damals hat Israel Teile
des Wadi Qana als "Naturreservat" ausgewiesen und Teile
als zur Zone C gehörend erklärt – den mehr als 60% der
Westbank, die unter voller israelischer Sicherheits-
und ziviler Kontrolle stehen.
Israel hat solche Ausweisungen
benutzt, um jegliche palästinensischen landwirtschaftlichen,
industriellen und kommerziellen Arbeiten in dem Tal
zu unterbinden und es den Palästinensern, die in dem
Gebiet leben und Landwirtschaft betreiben, unmöglich
gemacht zu überleben.
Abu Adham fährt fort:
"Die Besatzung hindert uns daran Bäume oder neue Setzlinge
zu pflanzen, es ist nicht erlaubt. Jedes Bauen... es
ist verboten, verboten, verboten, alles ist verboten.
Sogar wenn du kleine Steinmauern baust, werden sie sie
zerstören. Wenn du ein junges Bäumchen pflanzt, werden
sie es ausreissen. Wenn du ein Zelt aufstellst, werden
sie es zerstören und wegwerfen. Das ist die Besatzung,
so machen sie es. Wir sind einem schrecklichen Dilemma,
wirklich schrecklich."
Inzwischen wurden sechs Siedlungen und Außenposten an
den Talhängen errichtet, ein Verstoß gegen das Völkerrecht.
Fast 20 Jahre lang wurde
Abwasser von den Siedlungen ohne eine Barriere in den
Bach des Tals abgelassen, obwohl es ein geschütztes
"Naturreservat" ist. Die Abwasser haben die natürlichen
Quellen und die landwirtschaftlichen Brunnen verdorben,
so dass fast alle 50 Familien, die hier lebten und sich
an den Quellen erfrischten, in ein Nachbardorf wegziehen
mussten.
Abu Adham: "Vor diesen
Siedlungen waren wir so glücklich, wir lebten angenehm.
Sie brachten sogar Wildschweine auf dieses Land, die
alles für uns zerstörten. Sie vernichten das Gemüse,
das wir pflanzen, sie vernichten die Feigenbäume, Weinstöcke,
Orangen-, Mandel-, Pfirsichbäume, alles ... vernichtet.
Ich hoffe, Gott wird uns helfen."
VIDEO - Once thriving Palestinian valley
destroyed by waste water from Israeli settlements
Obwohl in den Siedlungen
zuletzt ordentliche Kläranlagen installiert wurden,
wird der Bach weiterhin vom Abwasser verschmutzt, wenn
die Anlagen nicht funktionieren; Anwohner sagen, dass
passiere fast alle paar Monate. Zusätzlich dazu, dass
die Abwasser die Lebensgrundlage der palästinensischen
Bauern und Einwohner zerstört haben, haben sie das natürliche
Ökosystem des Tales irreparabel geschädigt. Tiere,
die die Palästinenser zum Grasen hier her gebracht haben,
hatten keine andere Möglichkeit als das Wasser aus den
verschmutzten Bächen zu trinken, während durch das kontaminierte
Wasser Obst- und Olivenbäume abstarben.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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