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Save the Children und
UNICEF: Palästinensische Kinder 'zunehmend
gefährdet'
- 14.09.2017 - Für mindestens 56 palästinensische
Schulen im Westjordanland haben die israelischen
Besatzungsbehörden Anordnungen zum Abriss oder
Baustopp herausgegeben, sagen Organisationen für
Kinderrechte.
In einer gemeinsamen,
diese Woche veröffentlichten Erklärung warnen Save
the Children, UNICEF und der Humanitäre Koordinator
der UN für die besetzten palästinensischen Gebiete
vor "zunehmenden Gefährdungen des Schutzes"
palästinensischer Kinder unter der israelischen
Militärbesatzung.
Mit der Rückkehr der
palästinensischen Schüler in die Schule zum neuen
Schuljahr, "kämpfen sie wieder um ihr Recht auf
Bildung", wird in der Erklärung festgestellt.
"Zerstörung von Schulen, Konfiszierung der
Ausstattung, (Unterricht in) Doppelschichten,
Unmöglichkeit die Bildung zu priorisieren und
Unterfinanzierung haben für die Kinder den Zugang zu
Bildung erschwert", heißt es weiter. Bloß in den
letzten zwei Wochen wurden, wie die Organisationen
feststellen, durch israelische Besatzunskräfte "drei
Grundschulen/Kindergarten zerstört oder ihre
Ausstattung konfisziert".
Laut den humanitären
Organisationen wurden allein 2016 256
bildungsrelevante Übergriffe im Westjordanland
dokumentiert, die fast 30.000 Schüler betrafen.
Viele Kinder
müssen in Schulen lernen, wo sie kaum geschützt
sind vor Hitze
oder Kälte;
manche haben einen langen Schulweg, werden an
Militärcheckpoints aufgehalten, (erleben)
Schikanen und Gewalt, militärische Aktivitäten
in oderund um die Schule oder müssen
militärische Bereiche oder Schießübungsplätze
durchqueren.
Im besetzten
Ost-Jerusalem fehlen im öffentlichen Bildungswesen
der Stadt inzwischen etwa 2.000 Klassenräume; nur
339 neue Klassenräume sind zur Zeit geplant.
Im Gazastreifen
besuchen Kinder massiv überbelegte Schulen und sind
"wegen der beispiellosen Verschlechterung der
Energekrise gezwungen in dunklen Klassenräumen zu
lernen und manchmal ihre Hausaufgaben bei
Kerzenlicht zu machen".
Robert Piper,
humanitärer Koordinator für die besetzten
palästinensischen Gebiete, sagte: "Wir müssen alle
aufstehen und bereit sein das Recht der
palästinensischen Kinder auf eine solide Bildung und
ein sicheres Umfeld zu verteidigen. Das
internationale Recht ist hier eindeutig – Kinder und
Klassenräume genießen einen einzigartigen Schutz,
der von allen respektiert werden muss." Die
Erklärung forderte ein Ende der
"Zugangsbeschränkungen" durch die israelischen
Behörden sowie, dass "Maßnahmen ergiffen werden, um
Drohungen, Gewalt und Zusammenstöße auf dem Weg von
und zur Schule zu vermeiden".
Zur Tabelle: Von
September 2000 (Beginn der zweiten Intifada) bis
April 2017 wurden 3.000 palästinensische
Minderjährige getötet, 13.000 Kinder wurden verletzt
und 12.000 Kinder verhaftet.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Der Siedlungsbau gefährdet Israel
- Eine israelische Studie bezeichnet die
Siedlungspolitik als Sicherheitsrisiko für das
Kernland. Der Schutz der Siedler bindet das Militär,
ihre Anwesenheit verhindert eine friedliche Lösung
des Konflikts.
- Eine Analyse. - Inge Günther
Molad, eine israelische Organisation links der
Mitte, hat dieser Tage eine Studie vorgelegt, die
vor allem im rechten Lager verbreitete Ansichten
über die Siedlungen im Westjordanland umkrempeln
soll. Auf Basis von Interviews mit Militärexperten
kommt sie zum Fazit, dass diese Kolonien auf
besetztem Gebiet sicherheitspolitisch eine Belastung
für Israel sind. Wer glaube, sie seien eine Art
„kugelsichere Weste“ für das Kernland, sitze einem
Mythos auf.
Kolonien sicherheitspolitisch eine Belastung für
Israel - Zumal die Hälfte der Streitkräfte
inzwischen in der Westbank stationiert ist, um die
Siedlungen zu schützen – Potenzial, das bei der
Terrorbekämpfung im Zweifelsfall fehle. Auch
verlängerten Siedlungen inmitten eines feindlich
gesinnten palästinensischen Umfelds die Grenzlinien,
die von israelischen Truppen verteidigt werden
müssten, mindestens um das Fünffache. (...)
Lobbyisten der Siedler sitzen in der Regierung -
Gerade erst hat Bezalel Smotrich, ein Ultrarechter
aus der Koalitionsfraktion „Jüdisches Heim“, einen
sogenannten „Entscheidungsplan“ präsentiert, der als
„wahre Alternative“ zur Teilung des Landes zwischen
beiden Völkern ausgegeben wird. Die Palästinenser
werden darin vor die Wahl gestellt, entweder ihre
nationalen Ansprüche aufzugeben oder zu emigrieren.
Wer sich dem jüdischen Staat unterordne, dürfe
bleiben, verkündet Smotrich. Eine gewisse
Selbstverwaltung gestehe er den
Westbank-Palästinensern auch zu, aber nicht das
Recht, sich an israelischen Knesset-Wahlen zu
beteiligen. Alle anderen, die sich dagegen
auflehnten, müssten damit rechnen, aus dem Land
gejagt zu werden. Damit propagiert Smotrich einen
verkappten Transfer. >>> |
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Amira
Hass fordert „schmerzhafte Sanktionen“ der Europäer
gegen Israel
- Amira Hass -
Holland, Belgien und Frankreich: Es genügt nicht,
nur mit Worten die israelische Zerstörungspolitik zu
verurteilen, mit euren Steuergeldern finanzierte
Einrichtungen und Gebäude wurden zerstört. Dass ihr
darüber verärgert seid, ist gut, aber das Tempo, in
dem eure Wut darüber steigt, bleibt weit zurück
hinter dem rasanten und gefährlichen Tempo der
Bulldozer der Zivilverwaltung in der Westbank und
der Verteidigungskräfte der Siedlungen.
Die Verurteilungen werden als Nebensache ohne
Dringlichkeit angesehen. Ihr müsst konkrete
Maßnahmen ergreifen. Ja, offene und erklärte
Sanktionen, die verschärft werden könnten.
Schmerzhafte Sanktionen. Dies könnte die letzte
Chance sein, den Durchschnitts-Israeli, darunter
Geschäftsleute, Touristen, Richter, Wissenschaftler,
Farmer und ausländische Fußballkonsumenten aus ihrer
Gleichgültigkeit und verbrecherischen
Selbstgefälligkeit loszulösen.
Hört auf, euch vor der israelischen emotionalen
Erpressung zu fürchten. Israel tauscht die
Erinnerung an unsere in Europa ermordeten Familien
ein, um die Vertreibung der Palästinenser aus dem
größten Teil des Westbank-Gebietes in Enklaven der
Palästinensischen Autorität zu beschleunigen. Das
ist die Absicht hinter all den Zerstörungen und
Beschlagnahmungen sowie Bauverboten und Verboten der
Herdenhaltung und Feldbewässerung. Wer auch immer
diese geringe sukzessive Vertreibung plant und
umsetzt, denkt bereits an die große Vertreibung, und
zwar nach Jordanien. Und was werdet ihr dann tun?
Verurteilungen aussprechen und den Vertriebenen
Wassertanks und Zelte senden? >>>
NEU - Unterstützer von BDS >>>
Dokumentation - Die Apartheid + Kolonialpolitik
Israels muss beendet werden durch Boykott,
Desinvestment und Sanktionen (BDS) >>> |
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An der Verzweiflung verzweifeln
- Uri Avnery, 16. September 2017 - MEIN OPTIMISMUS
über die Zukunft Israels irritierte viele Leute. Wie
kann ich angesichts dessen, was hier jeden Tag
geschieht, ein Optimist sein?? Die praktische
Annexion der besetzten Gebiete? Die Misshandlung der
Araber? Die Implantation der giftigen Siedlungen?
Doch Optimismus ist ein Zustand der Seele. Sie wankt
nicht gegenüber dem Bösen. Im Gegenteil - das Böse
muss bekämpft werden. Und man kann nicht kämpfen,
wenn man nicht glaubt, dass man siegen kann. Einige
meiner Freunde glauben, dass der Kampf schon
verloren ist. Dass Israel nicht mehr länger „von
innen“ verändert werden kann. Dass der einzige Weg
der ist, dass Druck von außen ausgeübt wird.
Zum Glück glauben sie, es gäbe draußen eine
Organisation, die bereit und in der Lage sei, für
uns diesen Job zu erledigen. Sie wird BDS genannt –
kurz für „Boykott, Desinvestion, Sanktionen“.
EINE DIESER Freunde ist Ruchama Marton. Wenn jemand
das Recht hat zu kritisieren und zu verzweifeln,
dann ist sie das. Ruchama ist eine Psychaterin, die
Gründerin der „Ärzte für Menschenrechte“, eine
ausgezeichnete israelische Gruppe.
Die Ärzte gehen jede Woche in ein arabisches Dorf
und geben allen, die es brauchen umsonst
medizinische Hilfe. Selbst die israelischen Behörden
akzeptieren dies und willigen oft auf ihr Verlangen
ein, kranken Leuten aus den besetzten Gebieten zu
erlauben, nach Israel zur Behandlung in ein
Krankenhaus zu kommen. (...)
ICH GLAUBE an Frieden. Frieden bedeutet ein Abkommen
zwischen zwei (oder mehr) Seiten, um in Frieden zu
leben. Israelisch-palästinensischer Frieden
bedeutet, dass der Staat Israel und die
palästinensische National-Bewegung mit einander
einig werden.
Frieden zwischen Israel und Palästina setzen voraus,
dass der Staat Israel existiert und zwar Seite an
Seite mit dem Staat Palästina. Ich bin mir nicht
ganz sicher, ob dies das Ziel der BDS-Bewegung ist.
Vieles, was sie tut und sagt, könnte zu dem Schluss
führen, dass sie einen Frieden ohne Israel wünscht.
Ich bin davon überzeugt, dass es die Pflicht der BDS
ist, diesen Punkt absolut klar zu machen. Frieden
mit Israel oder Frieden ohne Israel?
Einige Leute sind davon überzeugt, dass Frieden ohne
den Staat Israel möglich und wünschenswert ist.
Viele von ihnen unterschreiben etwas, das die
„Ein-Staat-Lösung“ genannt wird. Dies bedeutet, dass
die Israelis und die Palästinenser als gleiche
Bürger gemeinsam in einem Staat leben.
Das ist ein netter Traum, aber leider spricht die
historische Erfahrung dagegen. Die Sowjet Union,
Jugoslawien, Tschechoslowakei, Indochina und andere
sind aus einander gebrochen; Belgien, Kanada und die
UK und viele andere sind in der ernsten Gefahr, aus
einander zu brechen. Gerade jetzt wird unter der
Schirmherrschaft einer Friedensnobelpreisträgerin in
Burma ein Völkermord ausgeführt.
Wollen zwei erbittert nationalistische Völker, die
dasselbe Heimatland beanspruchen und seit fast 150
Jahren mit einander Krieg geführt haben, jetzt in
einem gemeinsamen Staat friedlich zusammen leben?
Unwahrscheinlich. In solch einem Staat würde das
Leben die Hölle sein. ( Ein israelischer Scherz.
„Kann der Wolf und das Schaf zusammen leben? Kein
Problem. Man muss nur täglich ein neues Schaf
liefern.) (...)
IM PRINZIP bin ich nicht gegen den Boykott. Schon
1977 war die Gush Shalom-Bewegung, zu der ich
gehöre, tatsächlich die erste, die einen Boykott der
Siedlungen proklamierte. Wir verteilten viele
Tausende von Listen der Geschäfte, die dort wirkten.
Eine Folge davon war, dass eine ganze Anzahl davon
nach Israel umsiedelte. Ich kann mir leicht einen
viel größeren Boykott aller Unternehmen vorstellen,
die die Siedlungen unterstützen.
Doch nach meiner Einschätzung wäre ein Boykott
Israels selbst ein Fehler. Er würde alle Israelis in
die Arme der Siedler treiben, während es unser Job
ist, die Siedler zu isolieren und sie von den
normalen Israelis zu trennen.
Ist dies möglich? Ist
dies noch immer möglich? Ich bin davon überzeugt.
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UN:
Palästinenser in Jerusalem von Intensivierung der
Häuserzerstörungen und Zwangsräumung bedroht
- 12.09.2017 - Die Zahl von Zerstörungen
palästinensischer Häuser und anderer Strukturen
durch die israelischen Behörden in Ost-Jerusalem ist
beinahe so hoch wie 2016, dem Jahr mit den meisten
Zerstörungen seit 2000, wie ein neuer Bericht der
UNO feststellt. "Jüngste Entwicklungen in
Ost-Jerusalem zeigen deutlich die drückenden
Lebensbedingungen (coercive environment) für viele
palästinensische Einwohner der Stadt", stellt das
Monatsbulletin von UN OCHA fest, spricht von
Zwangsräumungen und geplanten Zwangsräumungen in
Stadtteilen wie Sheikh Jarrah bedroht. Mindestens
260 Palästinenser, die in 23 Wohnhäusern in dem
Gebiet leben, sind von Zwangsräumung durch
Zivilklagen bedroht, die "von Organisationen
israelischer Siedler, der Landverwaltung und/oder
einzelnen israelischen Personen gegen sie
eingereicht" wurden.
UN OCHA stellt fest,
dass Vertreibung, ob durch Hauszerstörung oder
Zwangsräumung, immer einen erheblichen Bedarf an
humanitärer Hilfe zur Folge hat, "sie raubt den
Menschen ihr Heim, zerstört die Lebensgrundlage, den
Zugang zu Dienstleistungen und hat oft verheerende
psychosoziale Auswirkungen, besonders bei Kindern".
Israelische Siedler "zielen auf dicht bewohnte
palästinensische Gebiete in Ost-Jerusalem",
berichtet die UN-Organisation, "besonders auf die
muslimischen und christlichen Viertel der Altstadt,
Silwan, Sheikh Jarrah, At-Tur (Ölberg), Wadi Joz,
Ras al-Amud und Jabal Mukkabir".
Mehr als 3.000 Siedler
leben jetzt in diesen Gegenden "entweder in Häusern,
die nach dem Gesetz über das Eigentum Abwesender auf
der Basis angeblichen früheren jüdischen Besitzes
enteignet wurden, in Gebäuden, die sie von den
palästinensischen Eigentümern gekauft haben, oder in
Wohnhäusern, die eigens von Siedlerorganisationen
gebaut und finanziert wurden".
Da Siedler zunehmend
für die Zwangsräumung palästinensischer Familien die
Gerichte in Anspruch nehmen, stellt UN OCHA fest,
wie solche Methoden sich "auf die Behauptung
gründen, der Besitz hätte vor 1948 jüdischen
Personen oder Organisationen gehörte". Ein
israelisches Gesetz von 1970 anerkennt solche
Behauptungen "trotz der Tatsache, dass Juden, die
ihren Besitz 1948 verloren haben, Schadensersatz und
eine alternative Wohnmöglichkeit v.a. in
Stadtvierteln bekommen haben, in der zuvor
Palästinenser gelebt hatten", sagt UN OCHA. Das
Gesetz "erlaubt Palästinensern, die vor 1948 Land
oder eine Immobilie in Gebieten besessen haben, die
jetzt dem Staat Israel gehören und deren frühere
(palästinensische) zu Abwesenden" erklärt worden
sind, nicht ihren früheren Besitz wiederzuerlangen.
Zu den Auswirkungen
der intensiven Siedleraktivitäten gehören für die
Palästinenser "Einschränkungen im öffentlichen Raum,
der Entwicklung des Wohngebiets und der
Bewegungsfreiheit, neben Reibereien und Gewalt"
sowie in den schwerwiegendsten Fällen "der Verlust
des Eigentums und die Zwangsräumung (Vertreibung)
von Palästinensern, die schon seit langer Zeit dort
wohnen".
2017 bis
einschließlich August haben die israelischen
Behörden 107 Gebäude im besetzten Ost-Jerusalem
wegen fehlender Baugenehmigung (die so gut wie nicht
zu bekommen ist) zerstört. Die Zerstörungen haben
zur Vertreibung von 179 Personen einschließlich 107
Kindern geführt.
In vier der "am
stärksten betroffenen Stadtviertel - Jabal Mukkabir,
Beit Hanina, Al Issawiya und Silwan – wurden 75% der
zerstörten Wohnhäuser und 70% aller zerstörten
Strukturen in diesem Jahr bis heute dokumentiert".
Die durchschnittliche monatliche Zahl von Menschen,
die infolge von Häuserzerstörungen vertrieben
wurden, ist verglichen mit der durchschnittlichen
monatlichen Zahl von 2016 leicht gestiegen.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Selbstmord und eine verlorene
Generation: Gazas Jugend stirbt bevor sie lebt
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Qamar Taha - 7. 9. 2017 - Junge Palästinenser
trauern um den Verlust von zwei jungen Künstlern aus
Gaza, einen Schriftseller und einem Illustrator –
beide vertreten Gazas verlorene Generation, die von
Israels Belagerung von Hoffnungslosigkeit sich
gefangen fühlt. Tragische Nachrichten verbreiteten
sich letzte Woche unter Jugendlichen in Gaza.
Mohanned Younis, ein junger Schriftsteller, gerade
22 Jahre alt, nahm sich das Leben. Er hatte gerade
ein pharmakologisches Programm hinter sich und
schrieb kurze Geschichten. Einige seiner Geschichten
gewannen einen Preis und eine wurde vor kurzem für
den A.M.Qattan-Foundation –Literaturpreis
ausgezeichnet. Er hatte bei zahlreichen
Gelegenheiten versucht, den Gazastreifen zu
verlassen, um seine Schreib-Karriere fortzusetzen,
um seine Träume zu erfüllen. In vielen seiner
Geschichten berührt er die depressive Situation in
Gaza, die er als unerträglich und nicht lebenswert
findet – ein Gefühl, das offensichtlich von vielen
Jugendlichen in Gaza geteilt wird.
Nach eine Facebook-Seite von „wir sind keine
Zahlen“, die Jugendliche in Gaza ermutigt, ihre
Geschichte zu erzählen, ist Younis nicht der Letzte
unter den Jugendlichen, der Selbstmord begangen hat.
Als die Arbeitslosenrate für Leute unter 30 auf 60%
ging , als die Möglichkeit, den Gazastreifen zu
verlassen, um irgendwo zu studieren, um sich selbst
zu entwickeln, oder nur um zu reisen, auf fast Null
reduziert wurde, als der Mangel an Strom das
tägliche Leben unglaublich schwierig machte, als es
alle paar Jahre Militär-Angriffe gab, Zerstörung und
Töten und als die Aussichten auf Hoffnung und
Gelegenheiten immer dünner wurden – wurden tragische
Ergebnisse fast unvermeidbar.
Die Nachrichten von Yanis Tod kam mit einer anderen
tragischen Nachricht: der Illustrator Moath al-Haj,
30, wurde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Al-Haj,
der schon als Kind zum Waisen wurde, war unter
jungen gebildeten Palästinensern für seine scharfen
und ausdrucksvollen Illustrationen bekannt. Er
zeichnete deutlich und unzweideutig die
Schwierigkeiten seines Lebens und die Situation in
Gaza. Sein Tod führte zu leidenschaftlichen
Diskussionen in den sozialen Netzwerken und viel
Leute betrachteten seinen Tod mit den
herzzerbrechenden Umständen seines Lebens.
42% der Bevölkerung in Gaza ist unter dem Alter von
15 Jahren. Das ist eine ganze Generation, deren
Träume und Hoffnungen, Talente und Fähigkeiten
zwischen Zäunen und Checkpoints von Israels
unlogischer und ungerechter Politik und Belagerung
liegen. Ich habe Mohanned oder Moath nie getroffen,
aber ich denke, es kann nur richtig sein, die
Botschaft von Hoffnung und Ehrgeiz, was beide in
ihrer Kunst zum Ausdruck brachten, zu verbreiten. Es
gibt noch viele wie sie, junge Schriftsteller und
Maler, Musiker und Tänzer, Athleten und
Karikaturisten, Erfinder und Poeten.
Bewegungsfreiheit ist ein Grundrecht, das jedem
Menschen verliehen ist und eine fundamentale
Notwendigkeit für junge Leute ist, die ihre Wünsche
verwirklichen wollen. Ihnen muss es erlaubt sein,
den Gazastreifen zu verlassen und wieder
zurückzukehren. Anderen muss es erlaubt sein, ihn zu
betreten, um sie zu treffen. Die Belagerung muss
aufgehoben werden. Es muss ihnen erlaubt sein,
andere talentierte junge Leute wie sie in Palästina
oder in aller Welt zu treffen. Diese Art von
Begegnungen, jene Arten von Gelegenheiten für
Wachstum und Entwicklung schaffen Hoffnung – nicht
nur für sie, sondern für junge Leute in der ganzen
Region. Die Beendigung der Belagerung und der
Besatzung könnte dies geschehen machen.
Quelle
(dt. Ellen
Rohlfs) |
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Landwirtschaftlich
genütztes Land wird zerstört
- Viele israelische
Militärfahrzeuge verwüsteten am Dienstag
landwirtschaftlich genütztes palästinensisches Land
östlich von al-Qarara, nordöstlich von Khan Yunis
und schossen scharf in die Umgebung.
Die WAFA palästinensische Nachrichten-Agentur hat
berichtet, dass mindestens drei gepanzerte Bulldozer
und drei Panzer aus der Kissufim-Militärbasis
jenseits der Grenze nordöstlich von Khan Yunis etwa
100 Meter ins Farmland hineinfuhren und einige
Abschnitte des zerstörten Landes einebneten,
besonders am Grenzzaun entlang und errichten
Sandhügel während sie willkürlich in die Umgebung
scharf schossen.
Die Invasion ist Teil der andauernden
Gewalttätigkeiten, die von der Armee gegen die
Palästinenser in der belagerten und verarmten
Küstenregion ausgeübt wird.
Quelle
(dt. E.Rohlfs) |
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Neuer
UNCTAD-Bericht dokumentiert die
wirtschaftlichen Kosten der
israelischen Besatzung
Es
sind 50 Jahre vergangen seit
Israel den Gaza-Streifen und die
Westbank, einschließlich
Ost-Jerusalem völkerrechtswidrig
besetzte. Es sind fünf
Jahrzehnte entartete, das
menschliche Potential
unterdrückende und jedes Recht
auf Entwicklung ablehnende
israelische Besatzungspolitik.
Im Jahr 2016
verschlechterten sich die
humanitären Bedingungen noch
einmal zusehends. Hinzu
kamen eine verringerte
Geberunterstützung und
fortgesetzte restriktive
Maßnahmen der
Besatzungsmacht Israel.
Israel trieb den
völkerrechtswidrigen
Siedlungsbau unter
Verletzung der UN-Res. 2334
weiter voran.
Die Konferenz der Vereinten
Nationen für Handel und
Entwicklung (UNCTAD) sieht
in ihrem aktuellen Bericht
die Internationale
Gemeinschaft in der Pflicht,
ihre Verantwortung zu
übernehmen und wirbt um
zusätzliche Mittel, um
weiterhin die
wirtschaftlichen Kosten der
israelischen Besatzung
entsprechend dokumentieren
und die palästinensischen
Kapazitäten für die
öffentliche Finanzverwaltung
verbessern zu können.
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„Ich wollte doch nur ein Zuhause
haben“ -
Jonathan Raspe - 15.09.2017- Das Schicksal der
Palästinenser, die im Unabhängigkeitskrieg ihre
Häuser verlassen mussten, war in Israel lange ein
Tabu. Eine Stadtplanerin versucht jetzt, das
Schweigen zu brechen – mit einem ungewöhnlichen
Projekt.
„Ich wollte doch nur ein Zuhause haben“,
rechtfertigt die alte Frau nach sechzig Jahren ihr
Handeln. „Nach allem, was wir durchgemacht hatten,
wollte ich nur ein Zuhause haben.“ Als junges
Mädchen hat sie mit ihrer Mutter ein leerstehendes
palästinensisches Haus in dem Küstenstädtchen Jaffa
bezogen, heute ein Stadtteil Tel Avivs, deren
Bewohner während des Israelischen
Unabhängigkeitskrieges 1948/49 geflohen waren.
Mutter und Tochter waren zuvor aus dem
kriegszerstörten Rumänien in das britische
Mandatsgebiet Palästina geflohen – eine lange und
beschwerliche Reise. Die Hilfsorganisation „Jewish
Agency“ brachte sie aus dem Flüchtlingslager nach
Jaffa, dessen arabische Bevölkerung die Stadt
größtenteils verlassen hatte.
Für die israelische Geographin und Stadtplanerin
Tovi Fenster war dieses Gespräch mit ihrer Mutter im
Herbst 2009 ein Schlüsselerlebnis. Das Schicksal der
etwa 700.000 Palästinenser, die 1948 während des
Krieges ihre Heimat verließen oder verlassen
mussten, war in Israel lange tabu. Bis heute ist
umstritten, welche Rolle die Führung des jungen
jüdischen Staates beim Massenexodus der
Palästinenser spielte. >>>
Dokumentation - Sabra und Schatila >>>
Sabra und Schatila - Verantwortung Israels >>> |
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VIDEO - facebook -
After
Israel demolished their home, this little
Palestinian is looking for his toys under the
rubble.
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