Netanyahu: Kriegsverbrecher und
'Ehrengast'
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12.09.2017 - In Europa wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit abgelehnt, kommt Netanyahu nach
Argteninien, um für die israelische
Rüstungsindustrie und Spionage zu werben. Rafael
Araya Masry, Analyst für den Nahen Osten,
versicherte, dass die Waffen, die eingesetzt werden,
um das palästinensische Volk anzugreifen, jetzt zu
uns kommen, um (uns) zu unterdrücken.
Der israelische
Premierminister Benjamin Netanyahu besucht
Argentinien vom 11. bis 13. September und setzt dann
seine Tour in der Region fort. Obwohl Netanyahu
beschuldigt wird Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit begangen zu haben, und
trotz der vielen Kritik an ihm wegen der ständigen
Menschenrechtsverletzungen Israels empfängt ihn die
argentinische Regierung mit Ehren und ernennt ihn
das Parlament der Autonomen Stadt Buenos Aires zum
Ehrengast.
Netanyahu wird nicht
nur von Menschenrechtsorganisationen, der
palästinensischen Gemeinde in Argentien, sozialen
Bewegungen und politischen Organisationen abgelehnt.
Ein bedeutender Teil der jüdischen Gemeinde in
Argentinien waren offen gegen seine Anwesenheit im
Land. Der israelische Premierminister erzeugt
Ablehnung und Abscheu in einem großen Teil der
internationalen Gemeinschaft.
Europäische
Regierungen haben seine Besatzungspolitik in den
palästinensischen Gebieten, die Israel (auch) mit
seinen Siedlern durchsetzt, hart kritisiert, auch
Ex-Präsident Barack Obama stieß bei verschiedenen
Gelegenheiten mit dem zionistischen Führer zusammen.
Rafael Araya Masry,
Analyst für internationale Politik und spezialisiert
auf den Nahen Osten, sagte: "Wenn es auch das Recht
jedes souveränen Staates ist zu einem Besuch
einzuladen, wen er will, so sollte doch nach den
Qualitäten der Eingeladenen gefragt werden." "Er
wird wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit beschuldigt. Ihn auf diese Art zu
empfangen, ist ein dramatischer Wandel in den
internationalen Beziehungen, zu dem sich die
Regierung von Präsident Macri entschlossen hat",
sagte Masry.
"Die argentinischen
Menschenrechtsorganisationen, politische Parteien,
soziale und religiöse Organisationen haben zu einer
großen Demonstration am 12. September [...] in
Buenos Aires aufgerufen, um ihre Ablehnung der
Anwesenheit von Netanyahu in Argentinien zu zeigen,
denn es stellt für den ganzen Kampf für die
Menschenrechte, der in unserem Land vorangebracht
wurde, eine Beleidigung dar", sagte er. Masry hob
hervor, dass die "Demonstration absolut friedlich
sein und zeigen wird, dass es den Argentiniern, den
Lateinamerikanern nicht gleichgültig ist, wenn eine
so unselige Person wie Netanyahu empfangen wird".
Der israelische
Ministerpräsident wird von einer Gruppe von 30
Unternehmern begleitet, die in Verbindung mit
Sicherheits- und Spionageunternehmen stehen. Masry
versicherte, dass "die Waffen, die verwendet werden,
um das palästinensische Volk anzugreifen, jetzt
hierher kommen zur Unterdrückung der Argentinier.
Netanyahu kommt, um Argentinien seine Rüstungs- und
Elektronikindustrie, die der Spionage dient, zu
verkaufen".
Auf der gleichen Linie
sagte Tilda Rabi, Präsidentin des Bundes der
argentinisch-palästinenscher Orgsanisationen: "Das
Kommen von Netanyahu ist ein großer Affront für den
gesamten Kampf für die Menschenrechte, den es in
unserem Land gab. Argentinien war mit der
Verurteilung der Verbrecher (der Militärjunta, Ü.),
die unser Land verdüstert hatten, zu einem Bollwerk
der Menschenrechte geworden. Einen Kriegsverbrecher,
jemanden, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit
begangen hat wie Netanyahu, zu empfangen, ist ein
Versuch unsere Geschichte auszulöschen."
"Netanyahu ist ein in der ganzen Welt sehr
umstrittene Person. Er ist sehr umstritten wegen dem
Siedlungsbau in palästinensischem Territorium.
Deshalb wird an verschiedenen Orten ein
Investitionsboykott durchgeführt bzw. hat er
Wirtschaftspartner verloren, die die Technologie
gekauft haben, und jetzt kommt er auf der Suche nach
neuen Geschäftspartnern zu uns", betonte sie.
Rabi bezog sich auch
auf den Übergriff auf Mitglieder der
'Volksversammlung' von San Telmo, die gerade Plakate
gegen den Besuch von Netanyahu klebten und vom
Sicherheitspersonal der israelischen Botschaft
abgefangen und mit Handschellen gefesselt in die
Botschaft gebracht wurden, was eindeutig eine
illegale Festnahme war, da das Botschaftspersonal
nicht befugt ist Festnahmen durchzuführen. Die
Mitglieder der Versammlung gaben an, sie seien vor
ihrer Freilassungbedroht worden.
In diesem Zusammenhang
betonte Rabi, dass "das Proben der israelischen
Straflosigkeit und Arroganz sind. Diese Vorgehen
sollte vom Außenministerium geahndet werden,
zumindest sollten sie den Botschafter einberufen und
formal Beschwerde zu führen, aber ich glaube nicht,
dass das geschieht."
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Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |