Israels Wahrheits-Ministerin
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Gideon Levy - 31. 8. 2017 - Israels
Justizministerin Shaked sagte laut und klar die
Wahrheit: Der Zionismus widerspricht den
Menschenrechten und der ist tatsächlich eine
ultra-nationalistische, kolonialistische und
vielleicht rassistische Bewegung.
Danke Ayelet Shaked dafür, dass du die Wahrheit
gesagt hast. Danke, dass du offen und ehrlich
gesprochen hast. Die Justizministerin hat wieder
bewiesen, dass Israels extreme Rechte besser
ist, als die Betrüger der Mitte-Linken. Sie
spricht aufrichtig.
Falls Chaim Herzog 1975 eine Kopie der
UN-Resolution der UN-General-Versammlung 3379,
die den Zionismus mit Rassismus gleich setzt,
dramatisch zerrissen hat, hat die
Justizministerin jetzt die Wahrheit dieser
Resolution zugegeben (später wurde sie
zurückgenommen). Shaked sagte laut und deutlich:
Der Zionismus widerspricht den Menschenrechten.
Dies ist in der Tat eine ultra-nationalistische,
kolonialistische und vielleicht sogar
rassistische Bewegung wie Befürworter der
Justiz weltweit behaupten.
Shaked zieht den Zionismus den Menschenrechten
der ultimativen universalen Gerechtigkeit vor.
Sie ist davon überzeugt, dass wir eine andere
Art von Gerechtigkeit haben, die der universalen
Gerechtigkeit überlegen ist. Zionismus über
alles.
Hätte Shaked nicht diese beiden Bewegungen
gegenüber gestellt, würden wir weiter geglaubt
haben, was uns seit der Kindheit eingetrichtert
wurde: Der Zionismus ist eine gerechte,
moralisch vollkommene Bewegung. Er rechtfertigt
Gleichheit und Gerechtigkeit: Man sehe sich nur
unsere Unabhängigkeits-Erklärung an! Wir
erinnern, wir prägten uns ein: „Die einzige
Demokratie im Nahen Osten,“, Ein Land ohne Volk
für ein Volk ohne Land“, „ im jüdischen Staat
ist jeder gleich“: wir lernten über den
Arabischen Obersten Gerichtshof und den
drusischen Kabinettsminister. Was könnten wir
noch fragen? Alles ist so gerecht – man könnte
schreien. >>>
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Israels Justizministerin Shaked
entlarvt das wahre Gesicht des Zionismus
- Ludwig Watzal - 5. 9. 2017 - So, jetzt ist es
endlich raus! Der Zionismus steht nicht nur zu
den Menschenrechten im Widerspruch, sondern auch
zur universellen Justiz. Zionismus steht über
allem. Niemand geringerer als die israelische
Justizministerin Ayelet Shaked sagte das auf
einer Konferenz, die von der Israeli Bar
Association in Tel Aviv organisiert war. Gideon
Levy, Journalist bei Haaretz, nennt sie "Israels
Ministerin der Wahrheit". Die oberste Riege des
rechtsgerichteten Zionismus verleugnet die
Menschenrechte.
Shaked und ihresgleichen haben sich sehr
kritisch gegenüber dem Obersten Gerichtshof
Israels verhalten. In ihrer Rede kritisierte sie
den Gerichtshof, weil er dem Zionismus und der
jüdischen Mehrheit im Land nicht genug
Aufmerksamkeit gegeben hätte. Der Zionismus und
die Herausforderungen, vor die das Land gestellt
ist, sind ein blinder Fleck geworden, der im
Vergleich zu individuellen Rechten nicht ins
Gewicht fällt. Nach ihr sollte die Demografie
und die jüdische Mehrheit mehr Aufmerksamkeit
erfahren. Vielleicht sollten die israelischen
Gerichte dem Beispiel Saudi Arabiens und der
Türkei folgen.
"Der Zionismus darf sich nicht, und ich sage
hier, er wird sich nicht weiterhin dem System
der individuellen Rechte unterwerfen, das in
einer universellen Weise interpretiert wird, die
sie von der Geschichte der Knesset und der
Geschichte der Gesetzgebung trennt, die wir alle
kennen", sagte Shaked. Die Regierung von
Netanyahu treibt den umstrittenen
"nation-state-bill" voran, der festlegen wird,
dass Israel das "nationale Heim des jüdischen
Volkes" ist, und nur sie können das Recht auf
Selbstbestimmung im Staat verwirklichen.
Shaked hält nationale und zionistische Werte für
"absolute Wahrheit". - Kritiker des Zionismus
haben gesagt, der Staat Israel sei keine
Demokratie, weil er seine nicht-jüdischen
Einwohner diskriminiert, weil sie keine Juden
sind. Das politische Establishment Israels gibt
vor, Israel sei ein "jüdischer und
demokratischer " Staat. Avram Burg, ein
ehemaliger Sprecher der Knesset, des
israelischen Parlaments, nennt dies ein
"Oxymoron", einen Widerspruch in sich selbst.
Von Anfang an hatten Kritiker des
pseudo-demokratischen Charakters von Israel eine
schwere Zeit; "Antizionisten", "Antisemiten"
oder "selbsthassende Juden" sind geächtet.
Kritiker wie Oren Yiftachel, Professor an der
Ben Gurion Universität in Tel Aviv, nennt Israel
eine "Ethnokratie".
Shaked gehört zu Naftali Bennets
nationalistischer Partei "Jüdisches Heim". Diese
Partei hat gemeinsam mit der rechten
Siedlerbewegung den Zionismus für sich
vereinnahmt und daraus eine nationalistische,
rassistische und Faschismus-ähnliche Idologie
gemacht. Unter Josef Burg, dem langjährigen
Innenminister Israels war die
"National-Religiöse Partei" eine religiös
liberale, konservative Partei.
Die israelische Rechte pflegt eine claustrophobe
Weltsicht, das heißt, die ganze Welt ist gegen
uns, und ein nächster Holocaust wartet schon um
die Ecke. Das neueste Beispiel ist die
BDS-Bewegung, die vom zionistischen
Establishment und dem Weltjudentum als eine
existentielle Bedrohung gesehen und mit allen
zur Verfügung stehenden Miteln bekämpft wird,
was auch bedeutet, dass das auf Kosten der
freien Meinungsäußerung geht. In den USA und in
europäischen Staaten wie Deutschland drehen die
zionistische Israel-Lobby und ihre
philosemitischen Komplizen wegen BDS beinahe
durch und tun alles, um es zu kriminalisieren.
Seien wir Shaked dankbar. Sie hat das wahre
Gesicht des Zionismus zum Vorschein gebracht,
das schon jeder gekannt hat, der die Dinge nicht
durch die rosa Brille sieht wie die sogenannte
"zionistische Linke" von der Arbeitspartei oder
der früheren Meretz-Partei. Sie haben über
Jahrzehnte hin die Ungerechtigkeiten, den
Rassismus, das Besatzungsregime und das
Apartheid-System gerechtfertigt. Es ist ein
Jammer, dass der Westen ihre Heuchelei noch
immer akzeptiert. Sie sind die sogenannten
"guten Israelis" im Gegensatz zu den Likudniks,
ganz zu schweigen von den Shakeds, Bennets,
Libermans und ihresgleichen. >>>
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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Der neue National-Zionismus
-
Daniel Blatman - 3. 9. 2017 - Israels
Justizministerin Shakeds Weltanschauung erinnert
an die rassistische Fremdenfeindlichkeit der
südlichen US-Staaten während der30er-Jahre.
Die Justizministerin Ayelet Shaked macht sich
zunehmend selbst zur Führerin des neuen
Zionismus. Dies ist nicht nur die Folge der
konstitutionellen Revolution, die sie durch den
Versuch anführt, den Aufbau des Obersten
Gerichtes oder die Reihe von Gesetzentwürfen,
die sie vorschlägt, einschließlich des
Nation-Staat-Gesetzentwurfes zu verändern. Dies
sind nur praktische Äußerungen einer kohärenten
und verdichteten Weltanschauung, die darauf
zielt, eine weitreichende Transformation der
ideologischen Basis, auf der der Staat Israel
gegründet wurde, zu bewirken.
Shakeds Zionismus ist nicht nur eine andere
jüdische Variante der europäischen liberalen
nationalistischen Idee der 2. Hälfte des 20.
Jahrhunderts von der Schule Theodor Herzls,
Chaim Weizmans, Zeev Jabotinsky und anderen.
Shakeds neuer Zionismus ist eine revolutionäre
Synthese des kolonialistischen Siedlungs-Ethos
der Labor-Bewegung und der
ethnozentrisch-rassistisch jüdischen Komponente,
die zusammen zu einer größeren Revision der
fundamentalen Definition des jüdischen Staates
führt. Shaked versucht in erster Linie, die
zionistische Idee, die trotz des Disputes
zwischen ihren verschiedenen Komponenten über
die jüdische Herrschaft als existentielle
Notwendigkeit für ein verfolgtes Volk besteht,
mit einer grundsätzlichen Auffassung zu
ersetzen, die den Staat Israel als einen
uni-ethnischen Staat definiert, der die
anti-liberale jüdische Vision des Kolonialismus
erfüllt. Ihre Bemerkungen in dieser Woche bei
der Israel-Bar-Assoziations-Konferenz in Tel
Aviv waren ein weiteres Stadium, diese Ideologie
zu zuspitzen.
Shaked hatte schon kürzlich in der Zeitung
Hashloach einen Artikel über die Prinzipien
ihrer neuen Weltansicht veröffentlicht, und
dieser ist auch das zentrale Konzept des
Nation-State-Gesetzentwurfes: „Der jüdische
Staat ist deshalb der Staat des jüdischen
Volkes. Es ist das natürliche Recht des
jüdischen Volkes, so zu leben wie jede andere
Nation,“ schreibt sie. „Ein jüdischer Staat ist
ein Staat, dessen Geschichte die Geschichte des
jüdischen Volkes und dessen Feiertage in der
nationalen Wiederbelebung reflektieren und
dessen Sprache Hebräisch ist. Ein jüdischer
Staat ist ein Staat, für den die Besiedlung der
Juden in seinen Feldern, Orten und Städten ein
grundlegendes Anliegen ist. Ein jüdischer Staat
ist ein Staat, der jüdische Kultur, jüdische
Bildung und die Liebe zum jüdischen Volk pflegt.
Ein jüdischer Staat ist die Realisierung der
Hoffnung von Generationen auf jüdische Erlösung.
Ein jüdischer Staat ist ein Staat, dessen Werte
aus der religiösen Tradition kommen – mit der
Bibel als das Grundlegendste der Bücher und der
Propheten von Israels moralischer Gründung. Ein
jüdischer Staat ist ein Staat, in dem das
jüdische Gesetz eine wichtige Rolle spielt. Ein
jüdischer Staat ist ein Staat, für den die
Werte der Torah von Israel, die Werte der
Tradition und die Werte des jüdischen Gesetzes
zu den Grundwerten gehören.
Trotz Shakeds Bemühungen, ihre Weltansicht, als
eine die auf klassischem neokonservativen
Prinzipien beruht, darzustellen, kommt aus
dunkleren Bereichen. Ihre Weltansicht erinnert
an die rassistische Xenophobie der südlichen
US-Staaten während der 30er Jahre und danach und
der rassistischen >>>
Themensammlung - Zionismus +
Antizionismus >>>
Zitatensammlung zum Thema Zionismus >>>
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