Israel
hat tausenden Palästinensern im Westjordanland mitten im Ramadan
das Wasser gesperrt -
15.06.2016
Israel hat mehreren Ortschaften im Norden des besetzten
Wesjordanlandes das Wasser gesperrt, mitten in der Hitze und dem
islamischen Fastenmonat Ramadan.
Die palästinensischen Medien haben heute darüber informiert, dass
die Maßnahme von Mekorot, dem israelischen Unternehmen für die
Trinkwasserversorgung, zehntausende palästinensische Bewohner in
Ortschaften in der Nähe von Nablus, Jenin und Salfit im
Westjordanland arg getroffen hat.
Ayman Rabi, der Exekutivdirektor der palästinensischen
hyrologischen Gruppe, hat am Dienstag (gestern) publik gemacht und
angeprangert, dass den Palästinensern in einigen Ortschaften
bereits seit mehr als 40 Tagen kein Wasser geliefert worden
ist.
"Die Familien sehen sich gezwungen mit durchschnittlich 2, 3 oder
10 l Wasser pro Tag zu leben", kritisierte er. Nach den Vereinten
Nationen beträgt die tägliche notwendige Mindestmenge an Wasser pro
Person 7,5l (tatsächlich gibt die UNO dafür derzeit 50l an,
Ü.!)
Der Bürgermeister von Jenin, Rageb al-Haj Hassan, behauptete, die
Suspension der Wasserlieferung sei ohne vorherige Ankündigung
erfolgt. "Der Bevölkerung geht es damit in diesem heißen Klima und
in der Zeit des Ramadan sehr schlecht", machte er aufmerksam.
Die israelische Regierung "ist für die Sperre verantwortlich, sie
kennen die unterzeichneten Verträge", die festlegen, dass Mekorot,
das Unternehmen für die Trinkwasserversorgung, dem Wasserbedarf im
Norden des Westjordanlandes gerecht werden muss, erläuterte er.
Die Israelis – einschließlich der Siedler in den illegalen
Siedlungen in den besetzten Gebieten – haben laut EWASH (Emergency,
Water, Sanitation and Hygiene-Gruppe für Westbank und Gazastreifen)
Zugang zu 300l Wasser pro Tag, während es (für die Paläsinenser) im
Westjordanland durchschnittlich 70l sind.
Seit der Besetzung des Westjordanlandes 1967 haben die israelischen
Behörden der Versorgung palästinensischer Ortschaften mit Wasser
und Strom strenge Beschränkungen auferlegt.
Quelle - Übersetzung (leicht gekürzt):
K. Nebauer
|