Palästinensische Kinder und
Jugendliche zeichnen ihre Welt -
Kinderbilder aus den
Flüchtlingslagern im Libanon helfen
Fluchtursachen zu erkennen"
vom 21.4. bis zum
14.5.2016
in der Stadtbücherei Pfullingen
Veranstalter: Flüchtlingskinder im
Libanon e.V. Stadtbücherei
Pfullingen, Freunde der
Stadtbücherei Pfllingen e.V.,
Initiative für ein Kulturhaus in
Pfullingen e.V. (ikuh), VHS
Pfullingen
Mehr
als 100 Besucher nahmen an der
Eröffnung am 21.4. in der
Stadtbücherei Pfullingen teil.
Felicia Langer, die israelische
Menschenrechtsanwältin und Trägerin
des Alternativen Nobelpreises,
kritisierte in ihrem Grußwort scharf
die menschenrechtswidrige Politik
Israels insbesondere gegenüber
Minderjährigen in der Westbank und
Gaza. Allein im letzten Krieg
Israels gegen Gaza in 2014 seien 500
Kinder getötet und 3300 verletzt
worden. Weit über 400 Kinder, davon
5 unter 14 Jahren und mehr als 100
unter 16 Jahre sitzen zur Zeit in
israelischen Gefängnissen,
abgeschnitten von ihren Familien und
ohne angemessenen juristischem
Beistand. Krieg und Gefangenschaft
sind deshalb auch Themen der von
palästinensischen Kindern und
Jugendlichen im Libanon gemalten
Bilder. Auf die politische und
soziale Lage im Libanon und damit
auf die Fluchtursachen von heute
ging Ingrid Rumpf, Vorsitzende des
Vereins Flüchtlingskinder im Libnaon
e.V., ein, der die Ausstellung
zusammengestellt hat. Eingehend auf
die in den Bildern auftretenden
politischen Symbole wie der
Schlüssel, der Handala und der
Felsendom brachte sie den Zuhörern
nahe, wie weit Flucht, Vertreibung
und Krieg in den zurückliegenden
bald 70 Jahren die Identität der
palästinensischen Flüchtlinge und
damit ihre poitischen Forderungen
nach Selbstbestimmung und der
Anerkennung des Rückkehrrechts
bestimmen. Die Fachlehrerin für
ästhetische Erziehung und
freischaffende Künstlerin Gaby
Frey-Bantle widmete sich den eher
universellen Aspekten der
Zeichnungen. Samir Mansour umrahmte
die Eröffnung mit arabischer Musik
auf der Oud, der palästinensischen
Laute.
Einführung
in die Ausstellung -
„Palästinensische Kinder und
Jugendliche zeichnen ihre Welt-
Kinderbilder aus den
Flüchtlingslagern im Libanon helfen
Fluchtursachen zu erkennen“
Ingrid
Rumpf
21.4.2016
Für all diejenigen, die die Arbeit
unseres Vereins nicht kennen, ein
paar Worte zu „Flüchtlingskinder im
Libanon“. Unser Verein hat Ende
Februar sein 20-jähriges
Vereinsjubiläum in Tübingen
gefeiert. Deshalb freuen wir uns
auch besonders, dass wir in diesem
Jahr mit unserer Thematik so gut in
die Pfullinger Kulturwege passen und
sehen die Ausstellung auch als Teil
unseres Jubiläumsjahres, an dem wir
Sie auf diese Weise teilhaben lassen
möchten. In den 20 Jahren unseres
Bestehens konnten wir mehr als 2,5
Mill. Euro in unsere Projekte für
die Menschen in den
palästinensischen Flüchtlingslagern
im Libanon fließen lassen. Seit
Beginn der Syrienkrise geht unsere
Hilfe nicht nur an die schon lange
im Libanon lebenden
palästinensischen Flüchtlinge,
sondern auch an die Flüchtlinge aus
Syrien, die zusätzlich in den
palästinensischen Flüchtlingslagern
im Libanon Schutz und Aufnahme
gefunden haben. Die
Hilfsorganisation, mit der wir seit
20 Jahren zusammenarbeiten, hat all
ihre Projekte, die vor allem Kindern
und Jugendlichen zugute kommen, auch
für diese Flüchtlinge geöffnet.
Um die Bedeutung der Projektarbeit
unserer Partnerorganisation für die
Betroffenen ermessen und die Inhalte
der von den Kindern und Jugendlichen
gemalten Bilder nachvollziehen zu
können, möchte ich Ihnen ein paar
Informationen über die Lage der
palästinensischen Flüchtlinge im
Libanon geben. Der Hauptgrund für
deren unerträgliche wirtschaftliche
und soziale Situation im Land sind
die stark reglementierten
Arbeitsmöglichkeiten, die zur Folge
haben, dass nur gut 5% der
Flüchtlinge ein rechtlich
abgesichertes Arbeitsverhältnis
haben. Die palästinensischen >>> |