Presseerklärung - PGD
Palästinensische Gemeinschaft in
Deutschland e.V. . Tag der
Gefangenen - Berlin, 17.April 2016
Seit
1974 wird jährlich am 17. April an
die palästinensischen Gefangenen in
israelischen Gefängnissen gedacht.
Um die Rolle der Gefangenen zu
würdigen, installierten die
Palästinenser 1998 das Ministerium
für Gefangene.
Das „Center for Studies for
Palestinian Prisoners“ hat in einer
amtlichen Mitteilung berichtet, dass
sich 7.110 Palästinenser in 17
israelischen Gefängnissen und
Internierungslagern befinden.
Außerdem seien im Jahre 2015 1.200
palästinensische Minderjährige
inhaftiert worden. Weiterhin hält
Israel 126 Frauen, 12 Abgeordnete
und mehrere politische Führer
gefangen. Zudem befinden sich 178
„Administrativhäftlinge“ in
israelischen Gefängnissen. Ihnen
wird jeglicher Zugang zu einem
Gericht oder anwaltlichem Beistand
verwehrt.
Nach einem Bericht von UNICEF von
2015 ist Israel das einzige Land, in
dem Kinder systematisch von
Militärgerichten verurteilt werden,
und wo sie „einer grausamen,
unmenschlichen und erniedrigenden
Behandlung oder Strafen” unterzogen
werden. In den letzten 10 Jahren hat
die israelische Militärjustiz etwa
7.000 Kinder festgenommen, verhört
und vor Gericht gestellt, was einem
Durchschnitt von zwei Kindern pro
Tag entspricht, wie UNICEF
berichtet.
„Rund 1.500 schwer erkrankte
Palästinenserbenötigen dringend
medizinische Versorgung, die ihnen
im Gefängnis nicht gewährleistet
wird“, konstatiert Suhail Abu
Shammala, Vorsitzender der
Palästinensischen Gemeinschaft in
Deutschland (PGD) e.V.,
die dramatischen Verhältnisse in
israelischen Gefängnissen.
Seit Juni 1967 sind durch
israelische Folter und fehlender
medizinischer Versorgung 202
Palästinenser in israelischen
Gefängnissen getötet worden.
Nach Angabe internationaler
humanitärer Organisationen werden
derzeit mehr als 1.000
palästinensische Gefangene von
israelischen Ärzten in den
Gefängnissen und Haftanstalten für
medizinische Experimente
missbraucht.
Im Interesse der humanitären Idee
der UN-Menschenrechtscharta muss der
israelischen Ignoranz gegenüber dem
Leben und der Freiheit Anderer
endgültig Einhalt geboten werden.
„Das Leben der 25 an Krebs
erkrankten palästinensischen
Häftlingen, die illegale
Administrativhaft, die Folter und
die unzähligen Unschuldigen, Kinder
und Frauen in den Gefängnissen,
sollte für die internationale
Gemeinschaft Grund genug sein,
politisch und menschlich zu
agieren“, so Suhail Abu Shammala.
- PGD Palästinensische Gemeinschaft
in Deutschland e.V. |